VDMA: Deutsche Schiffs- und Offshore

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Sperrfrist. 30. Juni 2015, 11:00 Uhr
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VDMA: Deutsche Schiffs- und Offshore-Technologien
behaupten sich auf dem Weltmarkt
Gute Umsätze / Trotz aktuell sinkender Auftragseingänge investiert die
Branche kräftig
Hamburg, 30. Juni 2015 – Die maritime Industrie in Deutschland, das ist noch immer
weitaus mehr als der Bau von Mega-Yachten und U-Booten. Insbesondere die
Schiffbau- und Offshore-Zulieferer, die hierzulande rund 67 000 Menschen
beschäftigen, können sich auf den Weltmeeren behaupten, trotz Werftenkrise in
China und extrem hartem Preiskampf in der internationalen See-Schifffahrt. „Die
deutschen Schiffbau- und Offshore-Zulieferer erwirtschafteten 2014 einen Umsatz
von 11,9 Milliarden Euro, das war eine Zunahme von + 1,7 Prozent. Die
Exportquote erreichte 74 Prozent. Im Auftragseingang sehen wir eine geringere
Zunahme. Die vorausgesagte Konsolidierung bei den weltweiten
Schiffsneubauaufträgen ist aber eine Tatsache. Die Investitionen im Offshore-Ölund Gas-Bereich gehen weiter zurück,“ erklärte Dr. Alexander Nürnberg,
Vorstandsvorsitzender des VDMA – Marine Equipment and Systems, anlässlich der
Pressekonferenz des Verbandes in Hamburg. „Insgesamt melden 40 Prozent der
Unternehmen in unserer Branche ein Wachstum, ein Drittel der Unternehmen
verzeichnen dagegen Rückgänge“.
„Die Branche kennt diese Zyklizität, das Auf und Ab der Auftragseingänge, die
wechselnde Auslastung in der Produktion und die Schwankungen bei den
Marktpreisen“, ergänzte VDMA-Vorstand Martin Johannsmann. „Wir sehen diese
Entwicklung als Chance, um im weltweiten Wettbewerb unsere führende Rolle
auszubauen. Wir investieren jetzt, um der Volatilität der Märkte entgegen zu wirken.
Eine Steigerung der Produktivität und der Beweglichkeit, durch neue Ansätze wie
Industrie 4.0, sind die gewünschten Ergebnisse.“
Langfristiger Service als Wettbewerbsvorteil
Der globale Wettbewerb nimmt auch in der Schiffbau-Zulieferindustrie weiter zu. Die
deutschen Anbieter punkten hier mit langfristigen Service-Angeboten und
Verfügbarkeitszusagen. Damit rechnen sich die hochwertigen deutschen Produkte
Verband Deutscher Maschinenund Anlagenbau e.V.
Präsident:
Dr. Reinhold Festge
Hauptgeschäftsführer:
Dr. Thilo Brodtmann
Arbeitsgemeinschaft
Marine Equipment and Systems
Vorsitzender:
Dr.-Ing. Alexander Nürnberg
Geschäftsführer:
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Internet www.vdma.org
VDMA
Technik für Menschen
für den Betreiber über den gesamten Lebenszyklus hinweg. Die Branche nutzt den
engen Kontakt zu den Reedern, um deren Schiffe über die gesamte Lebenszeit
ökologisch und ökonomisch auf den neuesten Stand der Technik zu bringen und so
die Rentabilität zu gewährleisten.
Dazu müssen und werden die Zulieferer weiter investieren. „Investitionen in den Bau
neuer Produktionsanlagen am Standort Deutschland sind in unserer Branche eine
Voraussetzung für den internationalen Erfolg. Die reibungslose Fertigung auch bei
„Losgröße 1“ ist in der digitalen Vernetzung ein entscheidender Wettbewerbsvorteil“,
erläuterte Johannsmann. „Hinzu kommt die Lösungs- und Systemkompetenz der
deutschen Schiffbau- und Offshore-Zulieferer.“
Auftragseingänge wachsen langsamer
Betrug das Wachstum der Auftragseingänge 2013 noch 11,2 Prozent, so konnte
2014 nur ein Plus von 4,3 Prozent festgeschrieben werden. Bei den Bestellungen
neuer Schiffe ist es zu der erwarteten Konsolidierung gekommen. Hier kam es im
vergangenen Jahr zu einem Rückgang von 35 Prozent. Die Branche erwartet 2015
einen weiteren Rückgang. Auch im Offshore-Öl- und -Gas-Bereich gibt es eine
starke Investitionszurückhaltung. Die ursprünglich erwartete höhere Nachfrage ist
bedingt durch den niedrigen Ölpreis nicht eingetreten.
Exportmärkte verschieben sich
Die drei großen Schiffbaunationen sind weiterhin China, Korea und Japan. Die noch
bis 2013 vielversprechenden Wachstumsmärkte Brasilien und Russland liegen am
Boden. Der schwache Ölpreis hat auch diese beiden Länder hart getroffen. 2014
wurden weltweit 1.985 Seeschiffe bestellt (Vorjahr: 3.066), davon 919 (1.429) in
China, 325 (547) in Südkorea, 426 (547) in Japan, 7 in Brasilien (30), 3 in Russland
(10) und 184 (207)in der EU-28, davon 13 (10) in Deutschland. Der weltweite
Auftragsbestand an Schiffen liegt bei 6.148 (5.994) Einheiten.
EU-Ausland und China ziehen an, Korea sinkt
Die Auslandsgeschäfte der deutschen Zulieferer verteilen sich 2014 unverändert zu
46 Prozent auf Asien und zu 37 Prozent (+1 Prozentpunkt) auf das europäische
Ausland. China ist weiterhin der größte Auslandsmarkt mit 27 Prozent und hat seine
Bedeutung nochmals erhöhen können (+2). Rückgänge wurden verzeichnet in
Korea mit 11 Prozent (-3) und Osteuropa mit 3 Prozent (-1). Die Branche bezieht
ihre Auftragseingänge derzeit aus dem Containerschiffbau (große Einheiten) und
dem Spezialschiffbau (z.B. Arbeitsschiffe und Kreuzfahrtschiffe).
Offshore-Öl und -Gas: Ölpreis bremst die Investitionen
Die Exportaktivitäten der deutschen Zulieferer werden insbesondere gebremst durch
Auftragsverschiebungen der Öl- und Gas-Konzerne aufgrund des geringen
Weltmarktpreises für diese beiden Rohstoffe. Mittelfristig sehen die deutschen
Hersteller aber gute Chancen. „Verlässlichkeit, Verfügbarkeit, Qualität und
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Lösungen zur Kostensenkung in den Prozessen sind die Anforderungen der
Offshore-Öl- und -Gas-Investoren“, bekräftigte Nürnberg.
Industrie 4.0 in der maritimen Wirtschaft
Die Digitalisierung von Gesellschaft und Wirtschaft kommt immer schneller in Fahrt.
Erweiterte Kundenerwartungen und neue Geschäftsideen sind die Folge. Dies führt
in der Schiffbau- und Offshore-Zulieferindustrie zu größeren Ausschlägen bei den
Auftragseingängen und zu kürzeren Zyklen. Die digitale Evolution in den
Unternehmen wird genutzt für schnellere und zielorientiertere Forschung,
Entwicklung und Umsetzung in marktreife, intelligente Produkte und Systeme, deren
Kundennutzen durch vielfältige Sensorik und intelligente Steuerung kontinuierlich
erhöht wird. „Industrie 4.0 ist in seiner Gesamtheit für die maritime Industrie eine
gute Chance, sich weiter im globalen Wettbewerb zu behaupten und mit neuen
Ideen Marktanteile zu gewinnen“ bestätigte Martin Johannsmann. „Dazu benötigen
wir natürlich die „besten Köpfe“. Nachwuchssicherung ist daher eine der wichtigsten
Aufgaben für die Unternehmensleitung.“
Haben Sie noch Fragen? Dr. Jörg Mutschler / Hauke Schlegel,
VDMA Arbeitsgemeinschaft Marine Equipment and Systems, Telefon +49 40
507 207-0, beantworten sie gerne.
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