Vortrag Herr Erwin Germscheid, Supervisor, Coach

IMPULSE ZUM NACH - DENKEN
Gliederung:
1. Eine Definition von Schulsozialarbeit
2. Gedanken zum Thema Auftragsklärung
3. Gedanken zum Thema Rolle
4. Gedanken zum Thema Erwartungsdilemma
5. Beispielhafte Übung zur Rollenklärung
6. Fragen und Austausch
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SCHULSOZIALARBEIT IST .....
„Unter Schulsozialarbeit wird [...] ein Angebot der Jugendhilfe
verstanden, bei dem sozialpädagogische Fachkräfte
kontinuierlich am Ort Schule tätig sind und mit Lehrkräften
auf einer verbindlich vereinbarten und gleichberechtigten
Basis zusammenarbeiten, um junge Menschen in ihrer
individuellen, sozialen, schulischen und beruflichen
Entwicklung zu fördern, dazu beizutragen,
Bildungsbenachteiligungen zu vermeiden und abzubauen,
Erziehungsberechtigte und LehrerInnen bei der Erziehung und
dem erzieherischen Kinder- und Jugendschutz zu beraten und
zu unterstützen sowie zu einer schülerfreundlichen Umwelt
beizutragen.“
(Prof.Karsten Speck 2006)
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SCHULSOZIALARBEIT IST .....
„Unter Schulsozialarbeit wird [...] ein Angebot der Jugendhilfe verstanden,
bei dem sozialpädagogische Fachkräfte
kontinuierlich am Ort Schule tätig sind
und mit Lehrkräften auf einer verbindlich vereinbarten und gleichberechtigten Basis
zusammenarbeiten,
um junge Menschen in ihrer individuellen, sozialen, schulischen und beruflichen
Entwicklung zu fördern,
dazu beizutragen, Bildungsbenachteiligungen zu vermeiden und abzubauen,
Erziehungsberechtigte
und LehrerInnen bei der Erziehung
und dem erzieherischen Kinder- und Jugendschutz zu beraten und zu
unterstützen sowie zu einer schülerfreundlichen Umwelt beizutragen.“
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PROFESSIONELLES PROFIL DER SCHULSOZIALARBEIT, DAS
SICH AUS DER DEFINITION ERGIBT:

Schulsozialarbeit ist ein eigenständiges Handlungsfeld der Jugendhilfe,
dessen Aufgaben im SGB VIII verankert sind, daraus ergeben sich §§ 1,
11, 13, 16 und 81 als Bezugspunkte

Schulsozialarbeit handelt auf der Grundlage von Methoden der Sozialen
Arbeit: Einzelfallhilfe, soziale Gruppenarbeit, Sozialraumbezug –
Prävention, Intervention, Beratung und Vernetzung

Schulsozialarbeit ist ein kooperatives Handlungsfeld der Jugendhilfe –
kontinuierliches, verbindliches, sozialpädagogisches Handeln am Ort
Schule
...und damit ist auch deutlich, was SchSA nicht ist....
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IMPULSE
2.
3.
4.
5.
Gedanken zum Thema Auftragsklärung
Gedanken zum Thema Rolle
Gedanken zum Thema Erwartungsdilemma
Beispielhafte Übungen zur Reflexion und eigenen
Standortbestimmung
6. Fragen und Austausch
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WER VERGIBT AUFTRÄGE AN SCHULSOZIALARBEIT?
Schüler_innen
Projektträger/Anstellungsträger
Jugendzentrum
Polizei
Eltern
Lehrkräfte
Schulleitung
ASD/ Jugendamt
Jugendpfleger
GTS-Mitarbeiter_innen
Gemeinwesen
...
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DER DREIECKSVERTRAG IN DER
SCHULSOZIALARBEIT
SchulSa
Schüler
Schule,
Eltern,
ASD,
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WIE KLÄRE ICH EINEN AUFTRAG?
Partneraufgabe für die nächsten 3 Minuten:
Sprechen Sie jetzt mit Ihrem Nachbarn 5 wichtige Fragen
für eine Auftragsklärung ab
Na, dann mal los...
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WIE KLÄRE ICH EINEN AUFTRAG?
Klären Sie genau die Ausgangssituation:
• Was genau ist Herausforderung/das Thema (besser als „Problem“)?
• Was wurde bereits zur Bearbeitung unternommen und mit welchem Erfolg ?
Klären Sie die Interessenlage:
• Wem nützt ein erfolgreicher „Abschluss“? Und wer hat ggf. kein Interesse daran,
dass der Auftrag erfüllt wird?
Klären Sie das Ziels des Auftrags:
• Was genau ist das Ziel des Auftrages?
• Was genau ist erreicht, wenn das Ziel erfüllt ist? Woran macht der Auftraggeber
fest, dass der Auftrag erfolgreich erledigt wurde?
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WIE KLÄRE ICH EINEN AUFTRAG?
Klären Sie die Rahmenbedingungen:
• Bis wann soll das Ziel erreicht sein?
• Wer kann was entscheiden?
• Welche Ressourcen stehen für die anstehenden Aufgaben zur Verfügung?
Klären Sie die Vorgehensweise:
• Wer macht was bis wann?
• Wie wird der Informationsfluss gestaltet und wie stimmt man sich ab?
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WAS MACHT EINE PROFESSIONELLE AUFTRAGSKLÄRUNG
SO SCHWER?
•
•
•
•
•
Man hat das Gefühl „es zu genau zu nehmen“
Auftraggeber sind häufig die klare, verbindliche Kommunikation
nicht gewohnt.
Auftraggeber wollen Fall schnell „abwälzen“
Die Idee, dass man professioneller wirkt, wenn man so tut als
wüsste man, was der andere meint und was im Fall angesagt ist
Wenig Unterstützung und Erfahrung durch Ausbildung und Studium
..die Verantwortung für die Auftragsklärung trägt das Beratersystem
– also in Ihrem Fall die SchSA!
Seien Sie verbindlich, interessiert und klar...sonst passiert Ihnen
das...
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IMPULSE
3. Gedanken zum Thema Rolle
4. Gedanken zum Thema Erwartungsdilemma
5. Beispielhafte Übungen zur Reflexion und eigenen
Standortbestimmung
6. Fragen und Austausch
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ROLLENBESCHREIBUNG IN ANLEHNUNG AN RIEMANN/THOMANN MODELL
Dauer
Nähe
Distanz
Wechsel
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ROLLENBESCHREIBUNG IN ANLEHNUNG AN RIEMANN/THOMANN MODELL
Struktur,
Thema,
Netzwerk
Erzieher,
Helfer,
Trainer
Manager,
Organisator,
Mediator
Schüler,
Einzelhilfe,
Sprechstunde
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BEISPIELE FÜR ARBEITSSCHWERPUNKTE, INTERVENTIONEN JE NACH
ROLLENVERSTÄNDNIS
Struktur,
Thema,
Netzwerk
Initiiert Supervision,
kollegiale Beratung,
berät einzelne Lehrkräfte
lädt Referenten zu AG-Treffen,
organisiert Studientage mit,
organisiert EA mit Referenten
Erzieher,
Helfer,
Trainer
Manager,
Organisator,
Mediator
Hilfe/Experten
von außen:
ProFamilie, SB-Trainer,
Theaterpäd. etc.
Einzelgespräche, SKT,
Trainings für
gewaltber.Schüler etc.
Schüler,
Einzelhilfe,
Sprechstunde
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AUSWIRKUNG DES ROLLENVERSTÄNDNISSES IM BEZUG AUF
STRUKTUREN ETC.
Struktur,
Thema,
Netzwerk
Reagiert als hilfloser
Helfer = gekränkt
Verbündet sich mit
Schüler gegen...
benennt Aufträge
und Verantwortlichkeiten...
kämpft für seine
Mission...
Erzieher,
Helfer,
Trainer
macht transparent,
grenzt sich ab,
bindet Hierachien ein...
gibt Ratschläge und
Verbesserungstipps...
sucht Kommunikation
und stellt Fragen...
Manager,
Organisator,
Mediator
Schüler,
Einzelhilfe,
Sprechstunde
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IMPULSE
4. Gedanken zum Thema Erwartungsdilemma
5. Beispielhafte Übungen zur Reflexion und eigenen
Standortbestimmung
6. Fragen und Austausch
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ERWARTUNGSDILEMMA IN DER
SCHULSOZIALARBEIT
Zum Beispiel: „ Hilf`mir, aber komm`mir nicht zu nah...“
Aus der Praxis:
Marcel, 16 Jahre, Förderschüler, lebt bei Onkel und
Großmutter, ruft die Schulsozialarbeiter um 23.45 Uhr
an um sich krank zu melden....
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ERWARTUNGSDILEMMA IN DER
SCHULSOZIALARBEIT
-
Sie können den Schüler nicht ändern...
Sie können die Großmutter und den Onkel nicht ändern...
Sie können den Vater nicht ändern...
Sie können die Sachbearbeiterin vom Jugendamt nicht
ändern...
- Sie können den Freund nicht ändern...
- ...
- doch Sie können Ihre Interpretation und Ihr
Rollenverständnis ändern!
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VERSÖHNEN MIT SICH SELBST - VULNERABILITÄTSMODELL
Vergleichendes Bild: Mensch und Segelschiff (Bäuml, 2009)
Die Länge des Kiels entscheidet darüber, wie gut ein Schiff
die Kräf te des Windes in Geschwindigkeit umsetzen
kann. Je länger der Kiel, desto seetüchtiger ist
normalerweise ein Schiff. Im übertragenen Sinne
bedeutet ein langer Kiel eine besondere Begabung,
aber auch Verletzlichkeit.
Diese Verletzlichkeit kann zum Problem werden, wenn
plötzlich im Fahrwasser des Lebens Klippen und
Hindernisse - sprich belastende Lebensereignisse und
Stress - auftauchen. Diese Gefahr der seelischen
Verletzung steigt, wenn sich Ballaststress an Bord
befindet, welcher das Boot noch tiefer eintauchen
lässt.
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WAS BRAUCHT ES FÜR EINE GELINGENDE
ARBEIT IM NETZWERK NOCH?
- Träger, Schule, SchulSA „an einen Tisch“
- Bedarfsanalyse an der Schule
- Gemeinsame Alltagsprojekte von Lehrkräfte und SchulSA
- Kenntnisse des Sozialraums
- Institutionalisierte Fallkonferenzen
- Aufbau einer Teamstruktur, Supervision
- Methodenvielfalt
- ...
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IMPULSE
5. Beispielhafte Übung zur Reflexion von Rolle und
Erwartungen
6. Fragen und Austausch
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ÜBUNG: WER ERWARTET WAS VON IHNEN?
Tragen Sie hier zusammen, wer welche Erwartungen an Sie stellt.
Schreiben Sie in die unten eingezeichneten Kästchen die wichtigsten Personen (z.B.
Ihren Chef) oder Personengruppen (z.B. Eltern, Kollegen, Schüler_innen etc.) und
welche wesentlichen Erwartungen diese an Sie haben.
ich
*Orientiert an: Ryschka, J. (2007). Veränderungen in der Firma – und was wir aus mir? Ein
Arbeitsbuch zum Selbstcoaching. Weinheim: Wiley
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Welche unterschiedlichen Anforderungen werden an Sie gestellt? Welche
Erwartungen stehen im Widerspruch zueinander? Wie wollen Sie damit
umgehen? Tragen Sie in der nachfolgenden Tabelle zusammen, wie gut
Sie welchen Erwartungen gerecht werden wollen und welche
Erwartungen Sie enttäuschen werden.
... erfüllen
... z.T. erfüllen
... nicht erfüllen
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Warum werden Sie bestimmte Erwartungen enttäuschen müssen? Liefern Sie Ihren
Rollenpartnern eine gute Begründung, warum Sie die entsprechenden Erwartungen
nicht erfüllen können. Zeigen Sie widersprüchliche Erwartungen auf und werben
Sie für Ihre Perspektive.
Welche Kompensationsangebote können Sie Ihren Rollenpartnern machen?
Klären Sie ab, welche Erwartungen tatsächlich bestehen. Wurden diese Erwartungen
explizit geäußert? Suchen Sie das Gespräch mit den entsprechenden Personen und
besprechen Sie die gegenseitigen Erwartungen.
Schreiben Sie hier die Themen auf, die Sie besprechen möchten. Zu welchem Thema
wollen Sie mit wem ein Gespräch führen?
Thema der Erwartungsklärung
Person
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Danke für Ihre Bereitschaft sich auf diese kleine
aber wichtige Übung zur Selbstreflexion
einzulassen.
Bitte beenden bzw. unterbrechen Sie die Übung
nun und widmen sich mit Ihrer ganzen
Aufmerksamkeit wieder meinem Vortrag...
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...DANKE FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT!
JETZT FREUE ICH MICH AUF IHRE
FRAGEN...
Infos und Kontakt:
www.germscheid-concept.de
www.ihi-rodenbach.de
www.konfrontationspaedagogik.de
www.jungenarbeit-online.de
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