Galerie Leuenroth - Saisonstart Frankfurt

GALERIE LEUENROTH
MARIE CAROLIN KNOTH – Januszeichen
Spot* ERIC KELLER – Ein Date am Kanal
11. September – 24. Oktober 2015 – Vernissage am 11. September ab 18 Uhr in Anwesenheit der Künstler.
Marie Carolin Knoth, Die Blaue Stunde, 2015, Acryl, Tusche und Kohle
auf Leinwand, 180 x 170 cm
Eric Keller, o.T., 2015, Öl auf MDF, 45 x 72 cm
Spielerisch leicht und anmutig verbindet Marie Carolin Knoth
die beiden scheinbaren Gegensätze von Abstraktion und
Gegenständlichkeit miteinander, setzt sie dabei in ein sowohl
spannendes als auch harmonisches Verhältnis, von dem
beide Aspekte proftieren. Energetisch schwingen die
verschiedenen Ebenen in ihren Bildern, so dass nicht einmal
das Kindchenschema im Bild „Die Blaue Stunde“ süßlich
wirkt, denn es bekommt den starken Ausgleich durch eine
bisweilen raue malerische Umsetzung, grobe Pinselstriche,
eine alles andere als glatte Bearbeitung, Drippings und
andere Zufälligkeiten. Genau diese Widersprüchlichkeiten
machen Knoths Gemälde zu einer Augenweide: Themen
voller Zärtlichkeit, auch Mütterlichkeit; von Szenen, in denen
die ganze Liebe von Marie Carolin Knoth zu grundlegenden
menschlichen Erfahrungen und zur Natur empfunden werden
kann. Gegensätze, die sich vermeintlich ausschließen.
Januszeichen. Genau diese Ambivalenz, der
Zusammenklang und die quasi harmonische Verbindung der
Gegensätze ist es, was Knoth in ihrer Malerei aktuell
besonders interessiert, fasziniert und antreibt. Eine
symbiotische Verschmelzung sucht der Betrachter hingegen
vergeblich: Die einzelnen Bestandteile sind im Ganzen noch
eindeutig nachvollziehbar und immer wieder deutlich von
einander abgegrenzt. (Dr. Sara Tröster Klemm, 2015)
Parallel zur Hauptausstellung präsentieren wir in unserer
neuen Reihe Spot* erstmals den Künstler Eric Keller. Keller,
1985 in Grimma geboren, hat in an der AdBK Nürnberg von
2006 – 2008 bei Prof. Rolf-Gunter Dienst studiert und
anschließend bis 2014 an der HfBK Dresden bei Prof. Elke
Hopfe und Prof. Ralf Kerbach. Nach dem Diplom 2014 wird er
im kommenden Jahr sein Meisterschülerstudium bei Prof.
Annette Schröter an der HGB Leipzig aufnehmen.
Marie Carolin Knoth, geboren 1984 in Leipzig, hat in Leipzig
an der HGB bei Prof. Neo Rauch studiert und 2014 ihr
Meisterschülerstudium bei ihm abgeschlossen. Es ist die
erste Einzelausstellung der Künstlerin in Frankfurt.
Eric Kellers Bilder zeigen Orte und Menschen, Stadt und
Landschaften, Porträts. Doch es geht nicht um das Abbild
eines Ortes oder einer Person, sondern um das Aufzeichnen
erlebter Momente, Stimmungen und Sequenzen. Keine
Fotos, sondern Zeichnungen und Skizzen, vor allem aber die
Erinnerung, das autobiografische Gedächtnis des Künstlers,
bilden die motivische Basis der Gemälde. Vieles in den
Bildern von Eric Keller erinnert an die Romantiker des 19.
Jahrhunderts. Man findet den Kontrast zwischen
Geborgenheit und der gleichzeitigen Sehnsucht nach Ferne.
Man findet die schier unendliche Stille und Weite und die
Melancholie besinnlicher Momente.
Eric Keller braucht Zeit. Seine Bilder erfahren im Atelier
immer wieder Veränderungen und Übermalungen. Sein
Pinselstrich ist zuweilen grob, so bleiben Spuren des
Übermalten als Artefakte gegenwärtig.
Die meisten seiner Bilder hat Keller auf MDF gemalt. Der
Bildträger, dessen Kanten auch mal grob geschnitten oder
angebrochen sind, bewirkt in Verbindung mit der Maltechnik
eine äußerst raue, aber auch authentische Bildästhetik. Fast
wirken die Arbeiten dadurch wie der Zeit entrückt, könnten
heute oder auch vor Jahrzehnten entstanden sein.
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