LIFE-IP-Projekt "LiLa-Living Lahn" - Wasser

Wir machen Schifffahrt möglich.
Pressemitteilung
LIFE-IP-Projekt „LiLa – Living Lahn wird der
Öffentlichkeit vorgestellt
vom 5. Februar 2016
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Generaldirektion
Wasserstraßen und Schifffahrt
Ulrich-von-Hassell-Straße 76
53123 Bonn
www.gdws.wsv.de
Claudia Thoma
Pressesprecherin
[email protected]
Telefon +49 (0)228-42968-2190
Mobil +49 (0)173/5170639
Bei der Auftaktveranstaltung in Limburg betonten Umweltstaatssekretäre
Dr. Tappeser und Griese sowie Prof. Witte von der Generaldirektion
Wasserstraßen und Schifffahrt: „Hessen, Rheinland-Pfalz und der Bund
arbeiten gemeinsam für eine gute ökologische und ökonomische Zukunft
der Lahn.“
„Wir sind eine von nur sechs europäischen Regionen, die sich erfolgreich
um eine Teilnahme am neuen LIFE-IP-Programm der Europäischen Union
beworben hat. Das macht uns stolz und ist eine besondere Auszeichnung.
Künftig können wir für die Regionalentwicklung an der Lahn ganz neue
Wege beschreiten, denn die Aspekte Umwelt- und Naturschutz,
Hochwasserschutz und Tourismus werden bei allen Planungen von Beginn
an gleichberechtigt bedacht und behandelt – eben eine integrierte
Planung“, kommentierte die hessische Umweltstaatssekretärin Dr. Beatrix
Tappeser zum Auftakt des LIFE-IP-Projektes „LiLa - Living Lahn“.
In dem Projekt arbeiten der Bund, Hessen und Rheinland-Pfalz zusammen,
um entlang des Flusses einen guten ökologischen Zustand, einen
umweltverträglichen Hochwasserschutz und einen nachhaltigen Tourismus
zu erreichen. LIFE-IP ist ein spezielles Förderprogramm der Europäischen
Kommission zur Finanzierung einer integrierten Entwicklung in einer
Region. „Zwischen Westerwald und Taunus ist die Lahn eine wichtige
Lebensader und wunderschöne Flusslandschaft, die unsere ganze
Aufmerksamkeit verdient. Mit dem LIFE-IP-Projekt nutzen wir die Chance,
Naturschutz, Tourismus und Regionalentwicklung an der Lahn
grenzüberschreitend voran zu bringen“, sagte der rheinland-pfälzische
Umweltstaatssekretär Dr. Thomas Griese.
Für das Projekt „LiLa – Living Lahn“ stellt die Europäische Kommission
rund neun Millionen Euro zur Verfügung, weitere etwa sechs Millionen Euro
steuern die Projektpartner über die Gesamtlaufzeit des Projektes von zehn
Jahren bei. Beim LIFE-IP-Projekt „LiLa – Living Lahn“ handelt es sich um
ein neues Programm, ein sogenanntes „Integriertes LIFE-Projekt (IP)“, mit
dem die EU besonders solche Vorhaben fördert, die verschiedene
Interessengruppen und Institutionen an einen Tisch bringen. In diesem Fall
ist das neben dem hessischen und dem rheinland-pfälzischen
Umweltministerium auch die Bundesanstalt für Gewässerkunde, das
Regierungspräsidium Gießen, die Struktur- und Genehmigungsdirektion
Nord (Rheinland-Pfalz) und das Wasser- und Schifffahrtsamt Koblenz. Das
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Projekt „Living Lahn“ war eines der ersten von sechs Projekten mit diesem
integrierten Ansatz, die von der EU bewilligt wurden.
Naturschutz, Hochwasserschutz und Tourismus
Mit den EU Fördermitteln soll zum einen ein Konzept für die Zukunft der
Bundeswasserstraße Lahn entwickelt werden, das die Land und
Gewässernutzer, die Naturschutz- und Tourismusverbände sowie
Bürgerinnen und Bürger vor Ort einbindet. Zum anderen werden über das
Programm verschiedene Maßnahmen finanziert, um zum Beispiel bisher
unüberwindbare Wanderhindernisse für Fische durchgängig umzubauen.
Ein weiteres Ziel ist die Aufwertung des ökologischen Zustands des
Oberlaufs der Lahn und ihrer Nebenflüsse. Die Maßnahmen im Projekt
sollen auch positive Auswirkungen auf das Hochwasserrückhaltevermögen
und den Hochwasserschutz haben. Darüber hinaus sollen die
Naherholungsmöglichkeiten für Wanderer und Wassersportler an und auf
der Lahn verbessert werden. Außerdem werden Qualität und Transport der
Sedimente in der Lahn wissenschaftlich untersucht. „Bei der Renaturierung
der Lahn setzen wir auf ein Konzept, das langfristig angelegt und
nachhaltig ist. Die lange Laufzeit des Projektes unterstützt diesen Ansatz.
Ich sehe hier große Chancen für den Naturschutz, den Hochwasserschutz
und einen nachhaltigen Tourismus“, so Staatssekretärin Tappeser.
Prof. Dr.-Ing. Hans-Heinrich Witte, Präsident der Generaldirektion
Wasserstraßen und Schifffahrt (WSV), sagte dazu: „Die große Chance des
LIFE-Projektes „Living Lahn“ besteht darin, für die Zukunft der Lahn eine
ökologisch nachhaltige Perspektive zu entwickeln.“ Auf 2.800 Kilometer
Bundeswasserstraßen werden kaum noch Güter transportiert. Hier gilt es
umzudenken und neue Möglichkeiten auszuloten, die Natur, Menschen und
Wirtschaft gleichermaßen berücksichtigen. „An einem Tisch mit den
Nutzern der Lahn wollen wir die verschiedenen Interessen – Natur,
Wirtschaft und Tourismus – an dem Fluss zusammenbringen und neue
Ideen entwerfen. Dazu gehört auch, nicht mehr benötigte Schleusen oder
Wehre zurück- oder umzubauen und mit nachhaltigen Renaturierungen zu
verbinden. Das ist eine generationenübergreifende gesellschaftliche
Aufgabe. In der WSV gibt es dazu die notwendige die Fachexpertise und
Erfahrung“, so Witte.
Hintergrund:
Die Lahn ist ein typischer Mittelgebirgsfluss mit bedeutenden Städten und
malerischen Landschaften. Im Zuge ihres Ausbaus zur Wasserstraße im
19. Jahrhundert wurde sie über weite Strecken ökologisch von ihren Auen
abgeschnitten, ihre Ufer befestigt und ihre Dynamik durch Staustufen
eingeschränkt. Von Gießen bis zur Mündung in den Rhein ist die Lahn im
Eigentum des Bundes. Heute hat sie aufgrund veränderter Transportströme
und Schiffsgrößen ihre Bedeutung für den Güterverkehr verloren. Deshalb
wird die zuständige Wasser und Schifffahrtsverwaltung ihre Ziele für
zukünftige Unterhaltungsmaßnahmen und Investitionen überprüfen.
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LIFE steht für „L’Instrument Financier pour l’Environnement“. Das
Förderinstrument der Europäischen Kommission finanziert
Umweltschutzmaßnahmen in der gesamten EU sowie bestimmten
Nachbarländern und Beitrittskandidaten. Das LIFE-Programm ist strukturell
in zwei Teilprogramme „Umwelt“ und „Klimapolitik“ mit jeweils drei
Schwerpunkten gegliedert. Das Besondere an Integrierten LIFE-Projekten
(LIFE-IP) ist, dass sie verschiedene Interessenträger einbindet und zur
Mobilisierung mindestens einer weiteren Finanzierungsquelle beiträgt – von
der EU, national oder privat. Darüber sollen die Integrierten LIFE-Projekte
dabei helfen, wichtige EU-Vorschriften in den vier Bereichen Naturschutz,
Wasser, Luft und Abfall umzusetzen.
Das LIFE-Projekt „Lebendige Lahn“ steht in enger Verbindung mit dem
„Bundesprogramm Blaues Band Deutschland“ zur Renaturierung von
Fließgewässern und Auen.
Das Integrierte LIFE-Projekt „Lebendige Lahn“ wird von folgenden
Institutionen getragen:
Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und
Verbraucherschutz
Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten
Rheinland-Pfalz
Bundesanstalt für Gewässerkunde
Regierungspräsidium Gießen
Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (Rheinland-Pfalz)
Wasser- und Schifffahrtsamt Koblenz
Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV)
Die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) ist für die Sicherheit und Leichtigkeit der Schifffahrt
zuständig, das heißt für einen reibungslos fließenden Schiffsverkehr. Dazu gehören der Betrieb, die Unterhaltung
sowie der Aus- und Neubau der Bundeswasserstraßen, einschließlich der Schleusen, Wehre, Brücken und
Schiffshebewerke.
Insgesamt sind wir für 23.000 km² Seewasserstraßen und rund 7.300 km Binnenwasserstraßen verantwortlich.
Darüber hinaus betreiben wir an den Wasserstraßen im Küstenbereich Verkehrszentralen und an den
Binnenwasserstraßen Revierzentralen. Rund um die Uhr sorgen unsere Experten dort für sichere
Verkehrsabläufe.
Unser Leitmotiv: Mobilität ermöglichen und die Umwelt schützen!
www.wsv.de
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