Sommer - iderf

Bibel
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Preist den Herrn, Sonne und Mond;
lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!
Preist den Herrn, ihr Sterne am Himmel;
lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!
Preist den Herrn, aller Regen und Tau;
lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!
Preist den Herrn, all ihr Winde;
lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!
Preist den Herrn, Feuer und Glut;
lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!
Preist den Herrn, Frost und Hitze;
lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!
Preist den Herrn, Tau und Schnee;
lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!
Preist den Herrn, Eis und Kälte;
lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!
Preist den Herrn, Raureif und Schnee;
lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!
Preist den Herrn, ihr Nächte und Tage;
lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!
Preist den Herrn, Licht und Dunkel;
lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!
Preist den Herrn, ihr Blitze und Wolken;
lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!
Die Erde preise den Herrn;
sie lobe und rühme ihn in Ewigkeit.
Preist den Herrn, ihr Berge und Hügel;
lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!
Dan 3,62-75
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Benedikt XVI.
Liebe und Ehe das erste Sakrament
Für mich ist es sehr schön, festzustellen, dass wir bereits auf den
ersten Seiten der Heiligen Schrift,
unmittelbar nach der Erschaffung
des Menschen, die Definition von Liebe und Ehe finden. Der
Verfasser dieser Bibelstelle schreibt: „Der Mann verlässt
Vater und Mutter und bindet sich an seine Frau, und sie
werden ein Fleisch“ (Vgl. Gen 2,24-25). Wir befinden uns am
Anfang der Heilsgeschichte und schon wird eine Weissagung
über die Ehe gegeben; und diese Definition wiederholt sich
auch im Neuen Testament. Die Ehe bedeutet, dem anderen in
Liebe anzugehören und so eins zu werden, ein Fleisch, daher
untrennbar; ein neues Leben, das aus dieser Gemeinschaft
der Liebe hervorgeht, das verbindet und damit auch Zukunft
schafft.
Die Theologen des Mittelalters haben die- se Aussage zu
Beginn der Heiligen Schrift so ausgelegt, dass die Ehe das
erste der sieben Sakramente ist, das Gott schon im Moment
der Schöpfung eingesetzt hat - im Paradies, am Anfang der
Heilsgeschichte, und vor je- der menschlichen Geschichte. Es
ist ein Sakrament des Schöpfers des Universums, eingeschrieben in der menschlichen Natur selbst - als ein Weg, auf
dem der Mann seine Eltern verlässt und sich mit einer Frau
vereint, um ein Fleisch zu werden, sodass beide zu einer
neuen, einzigen Existenz werden.
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Gottes Plan - eingeschrieben in unsere Natur
Das Sakrament der Ehe ist keine Erfindung der Kirche;
es ist wirklich „miterschaffen“ von den Menschen als solchen,
als Frucht der Dynamik der Liebe, in der der Mann und die
Frau sich finden und damit auch den Schöpfer finden, der
sie berufen hat, einander zu lieben. Es trifft zu, dass der
Mensch gefallen ist und aus dem Paradies vertrieben wurde,
oder anders ausgedrückt, mit modernen Worten: Es trifft zu,
dass alle Kulturen durch die Sünde verunreinigt sind, durch
die Irrtümer des Menschen in seiner Geschichte, und dass
der ursprüngliche, in unsere Natur eingeschriebene Plan
dadurch verdunkelt wird. Tatsächlich finden wir diese
Verdunkelung des ursprünglichen Planes Gottes in den
menschlichen Kulturen.
Zugleich aber stellen wir fest, wenn wir die Kulturen, die
ganze Kulturgeschichte der Menschheit betrachten, dass der
Mensch nicht in der Lage ist, diesen Plan völlig zu vergessen,
der in den Tiefen seines Wesens schlummert. In einem gewissen Sinne hat er schon immer gewusst, dass andere Formen
der Beziehung zwischen Mann und Frau nicht dem ursprünglichen Entwurf seines Daseins entsprechen. So sehen
wir immer und immer wieder in den Kulturen, vor allem in
den großen Kulturen, wie sie auf diese Realität ausgerichtet
sind: auf die Monogamie, in der der Mann und die Frau ein
Fleisch sind. So kann in der Treue eine neue Generation heranwachsen, die eine kulturelle Tradition fortzuführen, sich in
Kontinuität zu erneuern und echten Fortschritt zu erzielen
vermag.
aus Ansprache beim Treffen mit den Jugendlichen der Diözese
Rom zur Vorbereitung des XXI. Weltjugendtages, 6. April 2006.
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Zeugnis
Wir haben uns immer eine
große Familie gewünscht...
Schon als wir uns verliebt haben, waren wir uns einig:
wir wollen einmal eine große Familie, mindestens 10 Kinder!
Unser Haus sollte eines Tages erfüllt sein von einer
fröhlichen, lärmenden Kindschar. Als mein erstes Kind auf
die Welt gekommen ist, war ich völlig überfordert. Ich spürte
die Last der Verantwortung, aber Er, Gott lässt uns mit der
Verantwortung wachsen.
Jedes Kind spiegelt die Freude Gottes wieder, das Leben,
das er in Überfülle schenken möchte. Jemand hat mir einmal
gesagt, wenn du keine Zeit hast, zur Anbetung zu gehen,
dann setze dich vor ein schlafendes Baby. Wenn man ein
kleines Baby betrachtet, steht man ehrfürchtig vor einem
Wunder Gottes. Alles ist schon in ihm grundgelegt. Wenn ich
ein Kind gestillt habe und in meinen Armen hielt, habe ich
oft gedacht: Wer bist du? Was wird einmal aus dir werden?
Jeden Tag staune ich aufs Neue. Ich habe nie das Gefühl,
das ich unsere Kinder schon kenne, jeder Tag mit ihnen ist
ein neues Abenteuer.
Ein Kind ist ein Geschenk Gottes. Mein Mann und ich
haben uns für die natürliche Empfängnisregelung entschieden. So sind wir jeden Monat gefordert, neu und verantwortungsbewusst zu entscheiden, ob wir bereit sind für ein Kind.
Die Verantwortung liegt in den Händen des Paares, Gott respektiert unsere Freiheit. Wenn ich heute als Mutter von fünf
Kindern auf unsere fröhliche Rasselbande blicke, dann bin
ich dankbar und glücklich und ich bin schon gespannt, was
die Zukunft noch bringen wird.
Petra, Oberösterreich
aus Feuer und Licht Nr. 31 April 2015
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„Wir Bischöfe sollen nahe
bei den Menschen von heute
sein: wer würde da
widersprechen? Die Frage ist
nur, mit welcher Intention,
mit welcher Botschaft?“
von Weihbischof
Marian Eleganti
Es sind die immer gleichen Argumente, die in den Medien
auftauchen, wenn es um die katholische Lehre geht. Die
Kirche soll bei den „Menschen von heute“ sein, näher am
„realen Leben“ und an „gesellschaftlichen Veränderungen“.
Das sind zwar Ohrwürmer, bleiben aber in Bezug auf die
Richtigkeit eines Standpunkts Leerformeln. Nur weil gesellschaftlich etwas stattfindet, muss es deswegen noch lange
nicht erstrebenswert sein. Entwicklung ist nicht automatisch
immer Fortschritt. Und man kann das reale Leben sehr wohl
aus der Nähe kennen, ohne alles gut finden zu müssen. Gerade ein Realist kann kritisch sein: wie Jesus, der wusste,
„was im Menschen ist“.
Wir Bischöfe sollen nahe bei den Menschen von heute
sein: wer würde da widersprechen? Die Frage ist nur, mit
welcher Intention, mit welcher Botschaft? Müssen wir alles
absegnen, was die Menschen von heute tun? Etwa Embryonen verbrauchen, sich selbst an die gesellschaftliche Ökonomisierung verschwenden? Nein, ich würde im Gegenteil sagen, dass wir heute nahe bei den Menschen sein müssen, um
sie zur Umkehr zu bewegen, denn unsere gegenwärtige Kul-
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tur ist keine Kultur der Liebe, sondern der Leistung und Rationalisierung.
Ich sehe die Zeichen der Zeit, aber ich deute sie nicht
immer als Signal zur Anpassung, sondern oft auch zum Gegensteuern aus der Kraft des Evangeliums. Mir ist klar, diese
Haltung ist nicht mehrheitsfähig. Sie macht mich zu einem
sogenannten Polarisierer. Ganz schlecht! Das Leben der Menschen ernst nehmen heißt für mich: es ernsthaft im Licht des
Evangeliums anschauen. Wenn Menschen lügen, betrügen
oder zu schnell fahren, sagen wir nicht: „Ändern wir die Regeln! Lügen ist okay, weil es sowieso keine Wahrheit gibt und
es ‚alle’ machen. Rasen ist ok, denn das ist die Realität.“
Die typischen Kritiker der kirchlichen Lehre sagen, wir
sollen alle Menschen mit Liebe behandeln, nicht mit dem Kirchengesetz. Das sind schöne Worte, eingesetzt als Waffe gegen Normen, die einem nicht passen. Als ob Recht und Liebe
sich gegenseitig ausschließen würden und nicht vielmehr zusammengehörten, denn Liebe ohne Gerechtigkeit wird falsch,
und Gerechtigkeit ohne Liebe hart. Da schöne Worte schöne
Gefühle wecken, muss man über diese Dinge aber nicht
mehr groß nachdenken. Das Publikum wird emotional
abgeholt. Ein anderes Beispiel: „Ich bin für eine offene
Kirche.“ Schön. Ich liebe auch ein offenes Haus, aber nur im
Sinn guter Gastfreundschaft. Manchmal schließen wir die
Türe ab, weil wir eben die Lebenswirklichkeit ernst nehmen.
Deshalb sind wohl die meisten von uns diebstahlversichert.
Ja, ich möchte den Menschen von heute nahe sein, offen
für das moderne Leben. Aber nicht, um die Lehre der Kirche
daran anzupassen, sondern um den Menschen zu helfen, die
eigene Gegenwart kritisch zu betrachten. Denn das ist es,
was die Lehre der Kirche tut: sie schenkt dem Menschen ei-
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nen Maßstab, der über den Strömungen der Zeit steht. Dies
ist ihre Größe und ihr Skandalpotential. Dagegen wettern
oberflächliche Kritiker, die lieber den Ohren des Massengeschmacks schmeicheln. Wir aber sollen wahre Liebende sein.
Und wahre Liebende gehen in die Tiefe. Sie sagen einander
die Wahrheit, sogar wenn es weh tut.
Der Churer Weihbischof Marian Eleganti ist der
Jugendbischof der Schweizer Bischofskonferenz
für die deutschsprachige Schweiz.
aus kath.net 07 Mai 2015 (geringfügig gekürzt)
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Aus dem Pfarrleben
Palmsonntag – Osterbasar der Goldhaubengruppe
Palmsonntag ist immer ein besonderer Tag. Dann ist auch
die (große) Kirche von Klaffer gut besucht. Herzlich danken
wir allen, die an den wichtigsten Festtagen des Jahres zur
Kirche kommen. Wir freuen uns. Besonders freuen wir uns,
wenn an den „gewöhnlichen“ Sonntagen hin und wieder
etwas mehr die Hl. Messe mitfeiern.
Im Anschluss an den Gottesdienst lud die Goldhaubengruppe
zum traditionellen Osterbasar und Pfarrcafé in den Pfarrsaal.
Bei dieser Gelegenheit möchten wir uns nicht nur für die
Durchführung des Osterbasars, sondern auch für die vielfältige Mitarbeit in der Pfarre und in den pfarrlichen Gruppen
bedanken.
Für die Mitwirkung am Palmsonntag danken wir allen, die an
der Gestaltung beteiligt waren:
der Musikkapelle
dem Kirchenchor
dem Kindergarten
der Goldhaubengruppe
Ostern – Großeinsatz des Kirchenchores
Ostern ist das zentrale Fest für alle Christen. Wir begehen
das Leiden und Sterben Christi und seine Auferstehung.
Vielleicht sollten wir uns das wieder mehr ins Bewusstsein
rufen.
In der Karwoche und zu Ostern ist jedes Jahr der Kirchenchor besonders gefordert. Herzlich danken wir fürs Proben
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und für die schöne musikalische Gestaltung der Gottesdienste.
Messe mit dem Rhythmuschor
Am Sonntag, 19. April wurde der Gottesdienst vom Rhythmuschor musikalisch gestaltet. Eingeleitet wurde die Hl.
Messe mit dem Lied: An der Straßenkreuzung des Lebens flackert oft nur ein schwaches Licht, und Menschen hasten so
eilig dahin, fragen selten nach Richtung und Ziel. Herr, du
bist die Straße und du bist das Ziel.
Ich wünsche uns allen, dass wir das Ziel unseres Lebens
nicht aus den Augen verlieren und den richtigen Weg finden.
Dem Rhythmuschor danken wir fürs Proben und die Gestaltung der Messe.
60 Jahre Kirchweihe
1955 gab es in Klaffer mehrfachen Grund zur Freude: Einerseits zogen die russischen Besatzungssoldaten ab und andererseits war es nach mehreren vergeblichen Versuchen in
den Jahrzehnten davor nach dem Ende des 2. Weltkriegs
gelungen, in Klaffer eine Kirche zu bauen. Am 15. August
1955 wurde die Kirche in einem großen Fest geweiht.
Am Sonntag, 17. Mai begingen wir das Jubiläum „60 Jahre
Kirchweihe“. Den Festzug mit den Vereinen und dem Kindergarten, angeführt durch die Musikkapelle, konnten wir problemlos durchführen. Nach dem Festgottesdienst war es ähnlich nass wie bei der Kirchweihe vor 60 Jahren. Dies tat aber
der guten Stimmung beim Frühschoppen mit der Musikkapelle im Pfarrsaal und im Zelt keinen Abbruch.
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Herzlich danken wir
• der Musikkapelle für die musikalische Gestaltung
• den Vereinen fürs Ausrücken
• dem Kirchenchor für die Gestaltung der Festmesse
• dem Kindergarten für die Mitwirkung
• für die Organisation des Pfarrcafes durch die KFB
• für die Gestaltung des Kinderprogramms
• fürs Grillen und die Bewirtung der Besucher
• für die Spende der Tombolapreise durch unsere Firmen
• den Flüchtlingen für die Unterstützung
• allen Besuchern fürs Kommen und für die gute Laune,
die sie mitbrachten
• dem Pfarrgemeinderat für die Organisation
Fronleichnam – Fest der Vereine
Beim Fronleichnamsfest am 4. Juni war heuer Schönwetter
angesagt. Herzlich bedanken wir uns
bei den Vereinen für die zahlreiche Beteiligung an der
Prozession durch den Ort Klaffer
bei den Trägern
allen, die die Altäre richteten
allen, die den Ort und Häuser schmückten
allen, die bei der Prozession mitgingen.
Josef Löffler
Vor 66 Jahren in Klaffer
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Die Grundsteinlegungsurkunde
Im Namen der
allerheiligsten Dreifaltigkeit
und der allerheiligsten Jungfrau
und Mutter Maria.
Im 11. Jahre des Pontifikates Sr. Heiligkeit, des Stellvertreters Gottes, Papst Pius XII., Eugen Pacelli, als Josephus
Calasanctius Fließer Bischof von Linz, Kajetan Lang Abt des
Stiftes Schlägl, Evermod Groß Pfarrer von Ulrichsberg und
Norbert Pühringer Lokalkaplan von Klaffer war, im 5. Jahre der
Wiedererstehung der Republik Österreich nach den Schrecken
des 2. Weltkrieges, als Dr. Renner Bundespräsident, Dr. Figl
Bundeskanzler, Dr. Gleißner Landeshauptmann, Dr. Spannocchi Bezirkshauptmann von Rohrbach und Rudolf Zoidl Bürgermeister von Klaffer war, ging ein sehnlicher Wunsch der christlichen Bewohnerschaft der Gemeinde Klaffer in Erfüllung, da
am heutigen Tage, am 31. Juli 1949, durch Sein. Gnaden, den
Hochwürdigsten Abt des Stiftes Schlägl, der Grundstein zur
Kirche Klaffer geweiht wurde.
Die Bewohner der Gemeinde Klaffer, bestehend aus den
Dörfern Klaffer, Freundorf, Pfaffetschlag, IHolzschlag, Vorderanger, Panidorf und Schönberg (die letzten beiden Orte gehören zur Pfarre Schwarzenberg) mit 1200 Seelen, hegten infolge der weiten Entfernung zur Mutterpfarre Ulrichsberg seit
langem den Wunsch, eine eigene Kirche und Seelsorge zu besitzen.
Im Jahre 1896 wurde in Klaffer der Kirchenbauverein gegründet. Durch das Vermächtnis der Frau Theresia Andexlinger, Klaffer 32, und des Kajetan Heinzinger, Klaffer 8, und
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reichliche Spenden wuchs ein ansehnliches Vermögen an.
Durch Kriegsanleihe und Inflation wurde es entwertet. Trotz
des Verlustes des Vermögens schwand der Wille zum Bauen
nicht. Durch die Not und das Elend des 2. Weltkrieges bekam
er neuen Auftrieb. Mit Unterstützung des damaligen Priors und
jetzigen Abtes von Schlägl, Kajetan Lang, wurden im Jahre
1946 die Bemühungen wieder aufgenommen, insbesonders
durch den Hochwürdigen Herrn Lokalkaplan P. Norbert J. Pühringer, Obermüller Johann, Egginger Alois, Haugeneder Adolf
und Zoidl Rudolf. Am 8. 5. 1946 wurde vom Prälaten Kajetan
Lang die Anfertigung der Pläne Herrn Dipl. Ing. Hans Foschum
aus Linz übertragen, die vom Hochwürdigsten Herrn Bischof
nach persönlicher Besichtigung und Auswahl des Bauplatzes
gebilligt wurden.
Die opferbereite Bevölkerung der Gemeinde Klaffer begann mit der Gewinnung des Baumateriales (Ziegel schlagen,
Steine brechen), vom Wiederaufbauamt konnte jedoch wegen
Mangel an wichtigen Baustoffen keine Baubewilligung erteilt
werden. Die am 28. 9. 1946 an das Ordinariat eingereichten
Pläne wurden am 10. 7. 1947 vom Diözesankunstrat genehmigt. Die allgemeine Wirtschaftslage verzögerte aber neuerdings den Beginn des Baues. Trotzdem konnte durch große
Spenden der ganzen opferwilligen Bevölkerung im Jahre 1949
der Bau in Angriff genommen werden.
Die hochherzige Spende des Baugrundes leisteten:
Obermüller Johann und Maria in Klaffer 28,
Pfoser Theodor und Anna in Klaffer 31,
Groiß Josef und Maria in Klaffer 24,
Löffler Alois und Hermine in Klaffer 33,
Egginger Rupert und Maria in Klaffer 15.
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Sie ermöglichten die Abhaltung der kirchlichen und staatlichen Baukommission am 19. 1. 1949. Die Grundvermessung
erfolgte am 8. 4. 1949. Die kirchliche Baubewilligung wurde am
28. 6. 1949 und die staatliche am 18. 7. 1949 ertei1t. Die Ausführung wurde der Fa. Baumeister Franz Resch in Aigen übertragen. Der 1. Spatenstich wurde im März 1949 von Hochw.
Herrn Pfarrer von Ulrichsberg, P. Evermod Groß, vorgenommen. Der Bau wurde mit Gottes Hilfe zu Pfingsten 1949 unter
dem Polier Adolf Grims aus Vorderanger begonnen. Das gesamte notwendige Holz wurde vom Stifte Schlägel beigestellt.
Den Grund für die Ziegelerzeugung stellte Robert Sammer in
Klaffer 41, den Grund für die Steingewinnung Josef Sonnleitner, Klaffer 43, den Grund für Sand Franz Schmidt, Klaffer 20,
und Egginger Alois, Klaffer 30, kostenlos bei.
Die gesamte Bevölkerung leistete unermüdlich Robot- und
Spanndienste. In der Gemeinde wurden bis zum heutigen
Tage an hochherzigen Spenden S 34.000.-- geopfert. Die
Sammlung im Mühlviertel ergab bisher S 36.000.--. Möge
Gottes Segen auf diesem Werke ruhen! Möge die Opferbereitschaft der gesamten Bewohnerschaft durch die baldige Vollendung des Heiligtumes gekrönt werden!
Möge ein unermeßlicher Gnadenstrom aus dem Gotteshause, das den Titel Maria Hilf führen und dem Stifter des
Prämonstratenserordens, dem hl. Norbert, als 2. Patron geweiht wird, auf die ganze Gegend ausströmen.
A m e n.
Klaffer, am 31. Juli 1949.
Unterschriften.
aus „Bote aus Klaffer“, 1955, Nr. 1/2
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Flüchtlingsinitiative
Die Flüchtlingsinitiative „Menschlichkeit in der
Region Böhmerwald – nimm deinen Mut in beide
Hände“ hat seit ihrer Gründung im März des
Jahres schon sehr viele konkrete Aktivitäten
und Hilfsmaßnahmen umgesetzt. Über 70
ehrenamtliche MitarbeiterInnen engagieren sich
in den verschiedensten Bereichen der Initiative.
Kost Nix Laden:
Ein besonders wertvolles und gelungenes Projekt der Flüchtlingsinitiative ist der „Kost Nix Laden“ in Ulrichsberg. Die Idee
und Realisierung dieses tollen Projekts kam von Gerlinde
Fuchs; ihr zur Seite stehen mittlerweile 14 Mitarbeiterinnen,
und besonders toll ist, dass auch zwei Flüchtlings-Frauen im
Laden mitarbeiten. Der Kostnixladen ist eine Einrichtung für
Flüchtlinge UND Einheimische, und er hat sich mittlerweile
zu einem tollen Treffpunkt von Einheimischen und Flüchtlingen entwickelt. Hierher kann alles, was noch gut erhalten
und funktionstüchtig ist, gebracht werden, und von hier kann
man sich alles, das man selber brauchen kann (NUR für den
Eigenbedarf) ohne Gegenleistung mitnehmen. Große und
sperrige Sachen bitte nicht hinbringen, sondern im Laden auf
einer Pinnwand anschreiben. Adresse: Ulrichsberg, Alte
Gemeinde, Eingang Kirchengasse Öffnungszeiten: Mo 9.00 11.00, Mi 17.00-19.00, Fr 13.00 - 15.00.
Deutsch-Unterricht:
Sehr wichtig –man könnte fast sagen am wichtigsten - ist der
Deutsch-Unterricht, der von 10 ehrenamtlichen LehrerInnen
verschiedenster Altersstufen sehr motiviert abgehalten wird.
Es gibt in den einzelnen Quartieren mindestens 3x/Woche
organisierten Unterricht, und es ist sehr erfreulich, wie gut
und gerne dieses Angebot angenommen wird, und es ist auch
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erstaunlich, wie
schnell einige
Flüchtlinge unsere
schwierige Sprache
erlernen.
Materielle Unterstützung:
Vor kurzem wurde
relativ viel Milch
für kleinere Kinder
der Flüchtlingsfamilien benötigt;
rasch hat sich ein
Bauern aus der
Region gefunden,
der seither regelmäßig Milch liefert.
DANKE! Auch Joghurt wird von 2
Bauern kostenlos zur Verfügung gestellt. Für die Unterkunft
in Klaffer wurde eine Sandkiste zum Spielen für Kinder
gesucht und schnell gefunden und geliefert.
Eigeninitiative von Flüchtlingen: Beispiele
Zuletzt gab es eine Initiative, dass ein Bauer für und mit
Flüchtlingen Kartoffel auf seinem Acker anbaut, die diese
selbständig kultivieren und ernten werden.
Größtes Problem: psychische Belastung durch zu lange
Asylverfahren
Das größte Problem für die Flüchtlinge ist die unsichere persönliche Situation durch die z.T. sehr langen und undurchschaubaren Asylverfahren. Das oft recht lange, manchmal
jahrelange Warten auf „das Interview“ (abschließendes Ge-
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spräch bei den Asylbehörden, in dem über einen positiven
oder negativen Asylbescheid entschieden wird), in welcher
man mehr oder minder zum tatenlosen Herumsitzen gezwungen ist (weil man nicht arbeiten darf), ist eine sehr große psychische Belastung für alle Flüchtlinge. Die Angst, wieder in
die oft lebensbedrohliche Situation in ihrem Heimatland zurückkehren zu müssen lastet schwer auf ihnen. Wann werden
sich diese unmenschlichen Abläufe endlich verbessern?
Gute Akzeptanz in Bevölkerung und Institutionen
Die Akzeptanz in der Bevölkerung ist gut – auch deshalb, weil
sich freiwillige Helfer aus allen Bevölkerungs- und Bildungsschichten engagieren. Außerdem gibt es wohlwollende Unterstützung der Bürgermeister und Pfarrer aller drei Unterbringungsgemeinden und Pfarren.
Wer möchte noch mitarbeiten?
Wer sich noch engagieren möchte ist herzlich willkommen!
Man muss dabei keine großen Verpflichtungen auf sich nehmen; wie oft und wie viel man helfen will entscheidet jede/r
selbst; jegliche Hilfe ist freiwillig und soll es auch bleiben! Wer
sich das vorstellen kann, soll sich bitte bei der Koordinatorin
der Initiative Sieglinde Friedl melden; Telefon: 0680-1316710
Mail: [email protected].
Weil es nötig ist: wieder mal Zahlen und Fakten statt Gerüchte
Welche Leistungen bekommen AsylwerberInnen? Eine AsylwerberInnenfamilie mit 3 Kindern ist in einem sogenannten
Selbstversorgungsquartier (wie hier bei uns) der Volkshilfe
oder der Caritas untergebracht. Die AsylwerberInnen erhalten
statt der Verköstigung „Essensgeld“. Dies beträgt bei Erwachsenen täglich 5,50 € (= € 165 monatlich), bei Minderjährigen
121 € monatlich. Ebenfalls von diesem „Essensgeld“ zu bezahlen sind Hygieneartikel. Eine fünfköpfige Familie mit drei
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minderjährigen Kindern bekommt demnach € 693.- gesamt
pro Monat, von denen die Lebensmittel, Hygieneartikel, Bustickets u.ä. zu bezahlen sind. Bei dieser Unterbringungsform
sieht das Gesetz noch folgende Unterstützungen vor:
* Bekleidungshilfe in Form von Gutscheinen: max. € 150,00
pro Jahr
* Schulbedarf: max. € 200,00 pro Schuljahr (Abwicklung
direkt über Schule – kein Bargeld)
* Freizeitaktivitäten: € 10,00 pro Monat (keine Auszahlung
von Bargeld, Freizeitangebote werden von UnterkunftsgeberInnen organisiert: z.B.: gemeinsame Ausflüge, Besuch eines
Deutschkurses, Kauf eines gemeinsamen Tischtennistisches
für die Unterbringung, u.ä.)
Quelle: www.volkshilfe-ooe.at
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Aus den Pfarrmatriken - Taufen
Sie wurden in die Gemeinschaft der Kirche aufgenommen:
Hannes Schwarz
Felix Sonnleitner
Lisa Mitgutsch
Jakob Pfoser
Den neuen Mitgliedern unsrer Kirche wünschen wir
Gesundheit und Wachstum im Glauben!
Aus den Pfarrmatriken - Begräbnisse
Adolf Pühringer
Freundorf 12,
gestorben am
1. März. 2015,
im 89. Lebensjahr
Paula Zaunmüller
Freundorf 69,
gest. am 9. März 2015,
im 87. Lebensjahr
Otto Öller
Freundorf 48,
gest. am 19. März. 2015,
im 90. Lebensjahr
Thereresia Pühringer
Freundorf 12,
gest. am 23. April. 2015,
im 95. Lebensjahr
Herr, gib ihnen die ewige Ruhe
und das ewige Licht leuchte ihnen.
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Vor 60 Jahren in Wien
Österreich
ist frei!
Schon die Seeschlacht bei Lepanto 1571 und die Befreiung Wiens von den Türken 1683 zeigen, welch unüberwindliche Kraft vom Rosenkranzgebet ausgeht. Obwohl Osterreich
1945 von den Russen besetzt wurde, konnte es die ersehnte
Freiheit wieder erlangen. Auch diesen Sieg verdankt das österreichische Volk dem Rosenkranzgebet und einem Wiener
Franziskaner, P. Petrus Pavlicek.
P. Petrus erkannte, welche Bedeutung das von der Gottesmutter in Fatima gewünschte Rosenkranzgebet für den
Weltfrieden hat. Vor 68 Jahren, am 2. Februar 1947, betete
der Wiener Franziskaner vor dem Gnadenbild der Gottesmutter in Mariazell um die Freiheit Österreichs. Als Antwort
auf sein Gebet vernahm er innerlich den Ruf: „Tut, was ich
euch sage, und ihr werdet Frieden haben...“
P. Petrus reagierte rasch. Noch im selben Jahr gründete
er den Rosenkranzsühnekreuzzug und organisierte die be-
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rühmten Rosenkranzandachten in der Wiener Franziskanerkirche, woraus später die Maria-Namen-Feier in der Wiener
Stadthalle wurde, hielt aufrüttelnde Predigten über die alles
überwindende Kraft des von der Gottesmutter gewünschten
Rosenkranzgebetes, verfasste Gebetszettel, gab Rundbriefe
heraus und begann, Menschen für das Rosenkranzgebet im
Geiste der Botschaft von Fatima zu gewinnen. So entstand
der Rosenkranzsühnekreuzzug, dem heute weltweit über
700.000 Menschen angehören.
Zündend für P. Petrus waren die Worte Schwester Lucias:
„Seitdem die heilige Jungfrau dem Rosenkranz so großartige
Wunderkräfte verliehen hat, gibt es weder materielle noch
geistige, nationale noch internationale Probleme, die sich
nicht mit dem Rosenkranz und unseren Opfern lösen ließen.
Der Wunsch der Gottesmutter ist es, dass wir ihr durch das
tägliche Rosenkranzgebet helfen, Seelen zu retten...“
P. Petrus war davon überzeugt, dass das inständige Gebet
vieler den Frieden für Osterreich erflehen könne. „Betet den
Rosenkranz! Betet ihn um den Frieden in der Welt!“ Immer
wieder rief er dazu auf. Zu seinen Rosenkranzsühneandachten in der Wiener Franziskanerkirche strömten die Menschen
aus ganz Österreich. Bischöfe, Priester, Ordensangehörige
und Politiker schlossen sich der Gebetsgemeinschaft an. Ja,
ganze Pfarreien beteten in diesem Anliegen. Hunderttausende
beteten mit P. Petrus im Rosenkranzsühnekreuzzug um die
Freiheit Österreichs. Selbst Bundeskanzler Julius Raab und
Außenminister Leopold Figl. Beide waren überzeugte Rosenkranzbeter.
Vor 60 Jahren, am 15. Mai 1955, zehn Jahre nach
Kriegsende, geschah das Wunder: Osterreich wurde frei. Der
ersehnte Staatsvertrag zwischen Österreich und den Alliierten wurde unterzeichnet! Unvergessen bleiben die jubelnden
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Worte von Außenminister Leopold Figl an das vor dem
Schloss Belvedere wartende Volk: „Osterreich ist frei!“
Bundeskanzler Julius Raab und Außenminister Leopold
Figl betonten immer wieder, dass Österreich seine Freiheit
nur durch die besondere Fürsprache der Gottesmuttererlangt
habe. P. Petrus war der festen Überzeugung, dass es den Betern gelingen würde, mit friedlichen Mitteln den Kommunismus zu überwinden. Er hat den Fall der Berliner Mauer und
den Zusammenbruch der Sowjetmacht nicht mehr erlebt. Vor
33 Jahren, am 4. Dezember 1982, starb er im Alter von achtzig Jahren in Wien.
Otto ZISCHKIN
aus: Das neue Groschenblatt, Mai 2015
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60 Jahre Kirchweihe
D
A
N
K
E!
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Der „trockene“ Gastwirt
Das Thema Alkohol ist in vielen Gemeinden ein
Tabu. Bei Empfängen wird selbstverständlich
Alkohol gereicht, manchmal gibt es nur auf
ausdrücklichen Wunsch auch Saft oder
Mineralwasser. Wer ahnt dabei schon, wie
leicht es ist, Alkoholiker zu werden?
Helmut Oderbein weiß es. Seinen ersten Vollrausch hat
er mit 15. Vielleicht weil er oft wegen seiner Hasenscharte gehänselt wurde. In seiner Kindheit - er ist 1944 in Breslau geboren - gab es die heutigen Operationsmöglichkeiten noch
nicht, die diese Fehlbildung fast unsichtbar werden lassen.
Er heiratet mit 21, lernt Bauzeichner und Koch und übernimmt das 60-Betten-Hotel seiner Eltern in der Großstadt
Siegen. In seiner Jugend hatte er sich beim CVJM für den
christlichen Glauben entschieden - doch ohne
Konsequenzen. Sein Lebensproblem bleibt der Alkohol. Er ist
„Quartalssäufer”: Wochenlang kommt er ganz ohne Alkohol
aus, bis es ihn derartig packt, dass er hemmungslos trinkt.
Mehrfach muss er zur Entgiftung ins Krankenhaus. Dann
berichtet ihm ein Gast von einer Therapiemöglichkeit beim
Blauen Kreuz. Dort erlebt er dann erstmals seit langem
Christen, die ihn überzeugen. Sein Therapeut nimmt ihn
während des langen Aufenthalts in Radevormwald mit in die
nahe gelegene Baptistengemeinde in Hückeswagen, wo ihn
„die große Herzlichkeit” beeindruckt. Er hört auf zu trinken,
wird 1979 „trocken”.
Doch in Siegen findet er keinen Anschluss an eine Gemeinde. 1984 steht es wirtschaftlich schlecht um sein Hotel.
Er fängt an, mehr als je zuvor zu trinken. Dreimal verliert er
den Führerschein. Seine Familie hat viel zu leiden. 1993
muss in einer Nacht dreimal der Arzt kommen. Es geht um
Leben oder Tod. Eine lange Therapie folgt. Der Durchbruch
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kommt, als ihm deutlich wird: „Du bist von Gott geliebt.
Christus will dir einen neuen Weg zeigen und dich dabei begleiten.“ In dieser Zeit lud ihn ein Bauunternehmer, Wilhelm
Hundhausen, immer wieder ein, den Gottesdienst in der
Freien evangelischen Gemeinde in Siegen-Weidenau zu besuchen. Geradezu penetrant weist er ihn darauf hin, dass er
eine Gemeinde braucht, wenn er im Glauben „fest“ bleiben
will. Er wird Mitglied und lässt sich mit 54 taufen. Nun weist
er andere auf die Gefahren des Alkohols hin und ist aktiv im
Blauen Kreuz. Seit 22 Jahren ist er „trocken”.
Helmut Matthies
aus ideaSpektrum 22.2015
Pro Life Marsch 2015
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Linz
Wien
1. - 14. August
Kosten 9 Euro pro Tag, 50 Euro pro Woche, 90 Euro für
den ganzen Marsch.
Verpflegung Für Essen und Unterkunft ist gesorgt. Ein
Kleinbus wird unser Gepäck während des Marsches mittransportieren. Absolutes Must-Have: Schlafsack und
lsomatte.
Infos www.youthforlífe.net
Fragen und Anmeldungen (bis 15. Juli 2015) an:
[email protected] oder 0664 34 20 804