Liebe Gemeinde, was macht denn ihr Kirchturm, werde ich

Liebe Gemeinde,
was macht denn ihr Kirchturm, werde ich manchmal gefragt. Denn er steht
immer noch so da - eingerüstet bis wir im Herbst - (hoffentlich) entscheiden
werden, wie wir in Zukunft mit unseren Gebäuden der drei evangelischen
Gemeinden in der Kirchengemeinde Gaggenau es halten wollen.
Wir wissen schon, dass wir in 15 Jahren ca. 1/3 weniger Geld haben werden
und wir brauchen einiges Geld, um alle Gebäude in Stand zu halten.
Es wird nicht reichen. Also heißt es warten bis Entscheidungen gefallen sind.
Was macht denn der Kirchturm der Johannesgemeinde?
Klar ist jeder sieht ihn momentan.
Ob das Leben der Johannesgemeinde auch so gesehen werden kann? Oder
ist davon nach außen weniger zu sehen?
Da sind Menschen, die in den Gottesdiensten, im Kindergottesdienst und im
Kindergartengottesdienst Stärkung und Orientierung erfahren.
Da sind Menschen, die Gemeinschaft und Interessantes in den verschiedenen
Gruppen erleben.
Da sind Menschen, die bei Konzerten oder am SonntagAbend in Johannes
unsere Gemeinde als „guten Ort“ kennenlernen.
„Kirche ist das Haus Gottes“ sagen uns die Grundschulkinder und Kirche ist
„die Gemeinde des lebendigen Gottes“ sagt uns die Bibel.
In meiner Zeit in Kamerun habe ich gelernt, dass evangelische Gemeinde
immer bei Menschen beginnt und nie bei einem Gebäude und sei es noch ein
so schönes wie unsere Johanneskirche.
Erst gab es dort einen Gesprächskreis, der sich regelmäßig traf. Und sobald
dieser von der Anzahl her sehr groß wurde, er geistlich und finanziell
selbständig war, bekam die Gruppe den Status: Gemeinde. Vielleicht kam
dann sogar ein Pfarrer, der aber schon andere Gemeinden hatte.
Zunächst traf man sich zu Hause oder dann in gemieteten Räumen (z.B. in
Schulen). Erst ab einer bestimmten Größe wurde dann eine Kirche gebaut.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie in unserer Gemeinde die Spuren der Gegenwart
des lebendigen Gottes erfahren können zusammen mit anderen.
Vielleicht jetzt in der Karwoche und beim Osterfest
das Jesu Wort:
Ich war tot, und siehe ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit
Ihr
Pfarrer Ralf Velimsky