Solvency II ist die größte Herausforderung für Versicherer

Frankfurt, 4. November 2015
Studie von AXA IM zeigt: Solvency II ist die größte
Herausforderung für Versicherer
Auch das Niedrigzinsumfeld kann nicht mithalten: Einer aktuellen Studie im Auftrag von AXA
Investment Managers (AXA IM) zufolge ist Solvency II die mit Abstand größte Herausforderung
für deutsche Versicherer. 71 Prozent der befragten Entscheider von Erstversicherern gaben an,
dass die Umsetzung des neuen Regulierungsrahmens sie besonders herausfordere. Das
Niedrigzinsumfeld nannten 61 Prozent als eine der größten Herausforderungen. 39 Prozent
nannten zudem die erhöhte Risikomanagementkomplexität. Dagegen sehen lediglich 21
Prozent die Marktvolatilität als große Herausforderung. „Angesichts der hohen Anforderungen,
die mit Solvency II auf die Versicherer zukommen, hat uns dieses Ergebnis nicht überrascht“,
kommentiert Jörg Schomburg, Leiter Institutional Sales Deutschland bei AXA IM. „Insbesondere
mit Blick auf die in Säule II geregelten Anforderungen an das Risikomanagement und die in
Säule III versammelten Berichterstattungspflichten sind gewaltige Anstrengungen nötig. Zu
dieser Interpretation passt auch, dass mit der Komplexität des Risikomanagements eine direkte
Folge von Solvency II ebenfalls an prominenter Stelle genannt wird.“
Für die Studie befragte SMF Schleus Marktforschung im Auftrag von AXA IM 56 Entscheider
von Versicherungsunternehmen aus den Bereichen Schaden- und Unfallversicherung,
Lebensversicherung sowie Krankenversicherung, die zusammen Bruttobeiträge in Höhe von
89,6 Milliarden Euro und Kapitalanlagen in Höhe von 495,6 Milliarden Euro repräsentieren. Dies
entspricht jeweils mehr als 40 Prozent des relevanten Versicherungsmarktes in Deutschland.
Befragt wurden neben Vorständen, Bereichsleitern und anderen Verantwortlichen auch
Projektleiter für die Umsetzung von Solvency II.
Bei der Befragung zeigte sich, dass die meisten Unternehmen sich – allen Herausforderungen
zum Trotz – auf einem guten Vorbereitungsstand befinden. 75 Prozent der Befragten gaben an,
es sei wahrscheinlich oder sogar sehr wahrscheinlich, dass bis zum Einführungstermin alle
Vorbereitungsarbeiten abgeschlossen sind. Ein Viertel der Befragten zeigte sich
unentschlossen. Allerdings gab niemand an, der rechtzeitige Abschluss der Arbeiten sei
unwahrscheinlich oder sehr unwahrscheinlich. Am weitesten gediehen sind den Befragten
zufolge die Vorbereitungen auf Säule I von Solvency II, die sich mit den
Solvenzkapitalerfordernissen beschäftigt. 71 Prozent gaben an, der Vorbereitungsstand sei hier
gut oder sehr gut. Mit Bezug auf Säule II sagten dies 67 Prozent, mit Bezug auf Säule III
lediglich 54 Prozent. Vertreter kleinerer Versicherungsunternehmen mit weniger als einer
Milliarde an Bruttoprämien zeigten sich dabei insgesamt etwas skeptischer als Entscheider in
großen Unternehmen. „Insgesamt ist dies ein erfreuliches Ergebnis“, erläutert Christina Böck,
Head Solution Strategists Central Europe bei AXA IM. „Allerdings zeigt sich daran auch, wie
sehr gerade die neuen Berichtspflichten die Versicherer fordern. Hier verlangen die
Aufsichtsbehörden künftig eine bisher nie dagewesene Detailtiefe und Ausführlichkeit.“
www.axa-im.de
AXA Investment Managers Deutschland GmbH
Bleichstrasse 2-4, 60313 Frankfurt
Viele Versicherer wollen Asset Management auslagern
Zum allgemein guten Stand der Vorbereitungen passt, dass ein Großteil der Versicherer
verschiedene Prozesse bereits mehr oder weniger stark angepasst hat. Das gilt vor allem für
Stresstests für Innovationen – hier gaben 72 Prozent an, die Prozesse seien überwiegend oder
voll und ganz angepasst – sowie das interne Risikomanagement (69 Prozent). Demgegenüber
fielen die Bereiche Reporting und Offenlegung (47 Prozent) sowie Asset Allocation (55 Prozent)
etwas ab. Gerade der Stand der Anpassungen in Bezug auf die Asset Allocation ist allerdings
einen genaueren Blick wert: Hier sind seit einer ebenfalls im Auftrag von AXA IM
durchgeführten Vorgängerstudie im Jahr 2012 die größten Veränderungen zu verzeichnen.
Damals hatten lediglich 40 Prozent der Befragten ihre Asset Allocation angepasst – das
bedeutet einen Sprung um 15 Prozentpunkte.
Passend dazu gehört zu den wichtigsten als Folge von Solvency II geplanten Maßnahmen die
Auslagerung größerer Teile des Asset Managements an externe Manager, 72 Prozent aller
Befragten hegen entsprechende Pläne. Unter den kleineren Versicherungsunternehmen sind es
sogar 80 Prozent. Lediglich die Bereitstellung zusätzlicher Analyse-Ressourcen spielt eine
ähnlich prominente Rolle. 73 Prozent planen dies für die kommenden zwölf Monate oder im
Anschluss daran. Dagegen plant nur eine Minderheit der Versicherer (49 Prozent), die Zahl
externer Manager zu reduzieren. Damit gehen hohe Erwartungen an die Asset Manager einher.
Das betrifft insbesondere den Bereich Reporting und Offenlegung. Hier haben 83 Prozent der
Befragten hohe oder sehr hohe Erwartungen. Zudem sind die Erwartungen seit 2012 auch
stärker gestiegen als in allen anderen Bereichen. Damals hatten lediglich 38 Prozent der
Befragten hohe Erwartungen an das Reporting von Asset Managern. „Offenbar ist auch vielen
Experten erst in der Zwischenzeit klar geworden, welche Datenfülle und Detailtiefe hier unter
Solvency II verlangt wird“, so Christina Böck. „Damit wird Reporting-Expertise künftig für Asset
Manager, die im Geschäft mit Versicherungen konkurrenzfähig bleiben wollen, zur
Schlüsselkompetenz.“
Besonders kritisch ist der Studie zufolge in diesem Zusammenhang die Fähigkeit von Asset
Managern, die benötigten Daten fristgerecht zu liefern. Lediglich 42 Prozent der Befragten
stimmen überwiegend oder voll und ganz der Aussage zu, dass ihr gegenwärtig wichtigster
Asset Manager dazu in der Lage sei. Demgegenüber sind die meisten Assekuranz-Entscheider
davon überzeugt, dass ihr Asset Manager insgesamt gut auf Solvency II vorbereitet (91
Prozent) sowie in der Lage (76 Prozent) und willens (73 Prozent) ist, die benötigten Daten
bereitzustellen und weiterzugeben. „In dieser Hinsicht zeigt unsere Studie sehr deutlich auf, an
welcher Stelle sich die Spreu vom Weizen trennt“, erklärt Jörg Schomburg. „Asset Manager mit
viel Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Versicherern genießen hier sicher einen Vorteil, den
auch ihre Kunden für sich nutzen können und sollten.“
Ausführlichere Informationen zu den Studienergebnissen finden Sie auf der Website von AXA
IM.
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Hinweise zum Studiendesign
Für die vorliegende Studie befragte SMF Schleus Marktforschung im Auftrag von AXA Investment
Managers 56 Entscheider aus der Versicherungsbranche. Berücksichtigt wurden dabei Schaden- und
Unfallversicherer, Lebensversicherer sowie Krankenversicherer. Die Stichprobe repräsentiert
Bruttobeiträge in Höhe von 89,6 Milliarden Euro (Marktabdeckung 48 Prozent) und Kapitalanlagen in Höhe
von 495,6 Milliarden Euro (Marktabdeckung 42 Prozent). Die größte Gruppe innerhalb der Stichprobe
stellen Schaden- und Unfallversicherer (57 Prozent), gefolgt von Lebensversicherern (25 Prozent) und
Krankenversicherern (18 Prozent). Diese Zusammensetzung entspricht im Wesentlichen der Marktstruktur.
Über AXA Investment Managers
Als aktiver, langfristiger und globaler Multi-Asset-Investor hat AXA den Anspruch, möglichst vielen
Menschen mit geballter Anlagekompetenz dabei zu helfen, ihre finanziellen Ziele zu erreichen. Gestützt
auf profunde Kenntnis der Märkte und Anlageinstrumente in Kombination mit Innovation und solidem
Risikomanagement sind wir heute bereits einer der größten Vermögensverwalter in Europa. Künftig wollen
wir uns auch weltweit als Partner der Wahl für Anleger etablieren.
AXA IM verwaltete Ende Juni 2015 etwa EUR 694 Mrd. für Kunden und beschäftigte weltweit an 28
Standorten in 21 Ländern über 2.300 Mitarbeiter. AXA IM ist Teil der AXA Gruppe, eines Weltmarktführers
für finanzielle Absicherung und die Vermögensverwaltung.
SMF Schleus Marktforschung
SMF Schleus Marktforschung mit Sitz in Hannover ist spezialisiert auf Marktstudien und Kundenanalysen
im Rechtsberatungs-, Steuerberatungs- und Finanzmarkt. Unter der Marke FinanzmarktMonitor konzipiert
und realisiert das Full-Service-Marktforschungsinstitut für international agierende Professional Service
Firms Studien zum Anlegerverhalten privater und institutioneller Investoren sowie zu Meinungen, Fakten
und Trends in der Finanz- und Anlageberatung. Über den SMF InvestorenPool hat die Gesellschaft
Zugang zu mehr als 4.500 institutionellen Experten und Entscheidern im In- und Ausland.
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