Verleihung des Umweltpreises des Landkreises Günzburg Der Umweltpreis 2015 des Landkreises Günzburg wurde im Bereich „Naturschutz“ an Herrn Alfons Waller, Rechbergreuthen und an den Verein für Gartenbau und Landespflege Ziemetshausen mit seinem 1. Vorsitzenden Herrn Josef Schalk und im Bereich „betrieblicher Umweltschutz“ an den Verein zur Förderung der Nutzung regenerativer Energien Stoffenried e.V. verliehen. Mit diesen Preisträgern werden besondere Verdienste um den Artenschutz (Amphibien, Bäume, Sträucher), die Umweltbildung und den Klimaschutz ausgezeichnet. von links nach rechts: Hans Joas, 1. Vorsitzender des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege Günzburg e.V., Bürgermeister Anton Birle, Josef Schalk, Landrat Hubert Hafner, Konrad Rittler, Alfons Waller, Bürgermeister Karl Schlosser, Bürgermeister Karl Oberschmid Herr Alfons Waller aus Rechbergreuthen erledigt seit 2002 den Auf- und Abbau der Amphibienschutzzäune in Rechbergreuthen. Die Zäune werden entlang der Kreisstraße GZ 22 aufgestellt und durch örtliche Sammler betreut. Diese langjährige und ehrenamtliche Mitarbeit zum Schutze der heimischen Amphibien ist nicht mehr selbstverständlich und immer weniger Bürger sind hierzu bereit. Es kann nur gehofft werden, dass dieser vorbildliche Einsatz weitere Mithelfer – nicht nur in Rechbergreuthen - sondern auch an anderen Wanderstrecken im Landkreis Günzburg motiviert und zur Mithilfe anregt. Jede Hand und jeder noch so kleine Beitrag ist bei den jährlichen Laichwanderungen der Amphibien gerne willkommen. Des Weiteren übernimmt Herr Waller als Feuerwehrkommandant seit ca. 30 Jahren in Rechbergreuthen die Organisation und Durchführung der jährlichen Sammelaktionen im Rahmen der Umweltwoche. Der Verein für Gartenbau und Landespflege Ziemetshausen besteht seit 116 Jahren und hat derzeit rund 400 Mitglieder. Der derzeitige 1. Vorsitzende Josef Schalk leitet seit 26 Jahren den Verein. Sein praktisches Wissen z.B. über den Obstbaumschnitt oder das richtige Dengeln und Mähen mit einer Sense gibt er in Kursen fachkundig, aber auch immer mit einer Prise Humor gewürzt, gerne weiter. Unterstützt wird Herr Josef Schalk durch viele aktive Vereinsmitglieder, die sich vor allem in der Kinder- und Jugendarbeit engagieren. In der örtlichen Schule mit Schulgarten ist der Verein ebenso nicht wegzudenken, wie am jährlich stattfindenden Gartentag im Kreislehrgarten in Krumbach. Darüber hinaus ist der Verein auch an Veranstaltungen im Markt Ziemetshausen aktiv – Aktionen am Marktsonntag, Teilnahme Weihnachtsmarkt, Backofeneinsatz usw. Durch diese über ein Jahrhundert reichenden Aktivitäten des Vereins für Gartenbau und Landespflege Ziemetshausen wurden Generationen von „Ziemetshausenern“ und darüber hinaus mit der Arbeit im Garten und an der Natur begeistert. Der Verein zur Förderung der Nutzung regenerativer Energien Stoffenried e.V. hat mit seinem Vorsitzenden Konrad Rittler die Errichtung eines Nahwärmenetzes in Stoffenried nicht nur initiiert, sondern auch in Eigenregie erstellt. Das Netz wird mit Wärme aus einer Biogasanlage in Hilbertshausen gespeist, die dadurch ihren Gesamtwirkungsgrad erhöht. Das ursprüngliche Bemühen des Biogasbetreibers Karl Schlosser, ein Nahwärmenetz zu initiieren, erschien bis zur Gründung dieses Vereins am 18.2.2013 aussichtslos. Durch das persönliche Engagement des Vorsitzenden Konrad Rittler wurde der Bau erst möglich. Am Anfang war viel Überzeugungsarbeit notwendig (3 km Wärmeleitung von Hilbertshausen nach Stoffenried, Errichtung eines Heiz- und Pumpenhauses sowie Konzeption einer Notfall/Alternativversorgung des Nahwärmenetzes mit Holz). Im Hinblick auf den zeitlichen und finanziellen Einsatz liegt die Besonderheit des zwischenzeitlich auf 31 Mitglieder angewachsenen Vereins im Engagement der Bürger und dem großen Eigenanteil bei der Errichtung. 400.000 Euro wurden investiert und 40 Objekte mit dem Nahwärmenetz erschlossen. Der Verein kümmert sich langfristig um einen reibungslosen Betrieb und will das bestehende Netz weiter ausbauen. Bedeutsam ist der Verein auch hinsichtlich Vorträgen und Führungen, insbesondere im Landkreis. Für die qualitative Wärmenutzung von Biogasanlagen hat der Verein Vorbildfunktion. Zudem könnte die Verbesserung der Wärmenutzung vieler Biogasanlagen im Landkreis ein Aktivitätsschwerpunkt des Energiepakts für 2015 sein. Der Anschluss von 40 Objekten mit einem Wärmebedarf von 900.000 KWh entspricht einem eingesparten jährlichen Heizölverbrauch von 90.000 Litern. Nahwärmenetze sorgen für den langfristigen Verbleib erheblicher Wertschöpfung in der Region.
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