07_15 Rundbrief

Miriam Wasserheß im Juli 2015
Weitere Infos unter: www.miriam-wasserhess.de
EMOTION–NOITOME
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Ellen
Prospekt
Emotion
Was passiert wenn…..?
Ellen
Erinnert Ihr euch noch an Ellen (Rundbrief Feb. & Mrz.)
Ellen hat in den letzten Monaten unheimlich viel Angst angestaut. Seit ihrer Trennung, der
Aufstockung ihrer Arbeitszeit und auch die Tatsache, dass sie alleinerziehend ist, steht Sie
permanent unter Strom.
„Alle meine Tage sind getaktet. Von morgens bis abends. Aber was soll ich mir darüber Gedanken
machen, Bekannte von mir haben es viel schwerer. Meine Nachbarin hat 4 Kinder und ihr Mann ist
beruflich oft wochenlang unterwegs. Und hadert sie? Nein. Daher: Schlimmer geht’s immer. Ich
bekomme oft gesagt, ich solle einen Gang zurück schalten. Aber wie stellen sich das die Leute vor?
Ich habe berufliche und private Verpflichtungen, zudem kommt das Haus, eine Familie die ernährt
werden muss, außerdem pflege ich meine Mutter seit einigen Wochen. Mein Vater ist sehr plötzlich
verstorben. Bis dato hat er sich um sie gekümmert…. Kommen sie mir jetzt bitte nicht mit dem
Thema, dass dies auch ein Pflegedienst kann. Das weiß ich. Aber meine arme Mutter hat mich nicht
22 Jahre meines Lebens großgezogen, damit sie nun so endet. Wie bereits gesagt, ich habe
gewisse Verpflichtungen denen ich nachkommen muss. Da muss man zurückstecken, das ist ja
wohl selbstverständlich. Bitte hören sie auf weiter Fragen zu stellen. Ich möchte nicht mehr darüber
nachdenken. Solche Fragen bringen mich nicht weiter, solche Fragen verursachen mir Angst. Es ist
wie es ist und da muss man nun mal durch. Ende des Gesprächs.“
Wenn ich die Worte von Ellen Revue passieren lasse, habe ich viel Mitgefühl und Verständnis. Und
Hand aufs Herz: Wie oft nehmen wir uns die Zeit uns unsere Gefühle anzuschauen? Wie oft sind
wir im Hamsterrad gefangen? Oft dauert es Wochen bis wir in den Leerlauf kommen und unser
Körper vor lauter Erschöpfung die Gefühle gar nicht mehr zeigen kann.
Prospekt
Ich habe diese Überschrift gewählt, da wir eine große Bandbreite von Gefühlen haben. Ähnlich
wie die Überschriften in einem Prospekt. Unter jeder Überschrift gibt es eine eigene Geschichte. Alle
Gefühle möchten sich zeigen, alle haben Ihre Geschichte.. Wenn Du Dein inneres Lebens-Prospekt
aufschlägst, welche Schlagzeile würden Deine Augen als erstes erfassen? Freude? Wut? Angst?
Trauer? Verzweiflung? Und:
Und: magst Du Dir diese Gefühle überhaupt anschauen? In Zeiten großer
Belastung ist dafür meist kein Platz. Gibst Du
Du allen Emotionen die Chance sie wahrzunehmen
wahrzunehmen?
ahrzunehmen?
Mir fällt dabei auf, dass wir Gefühle in Sparten einsortieren:
„MAG ICH“
„MAG ICH NICHT“
„Denke ich drüber nach.“
„Verdränge ich. Und wehe jemand findet den Knopf, der meinen Kopf in ein Gedankenkarusell
verwandelt.“
Miriam Wasserheß im Juli 2015
Weitere Infos unter: www.miriam-wasserhess.de
Es gibt genug Situationen, sei es beruflich oder privat, in denen es äußerst wichtig ist, mit dem
Verstand an Dinge ran zu gehen. In unserer heutigen, materiell orientierten Gesellschaft hat der
Verstand jedoch eine solch hohe Bedeutung, dass ich in diesem Rundbrief nicht weiter darauf
eingehen möchte. Es geht um UNSERE Gefühle. Denn unser Kopf geht immer dann an, wenn wir
UNSEREN Gefühlen keinen Raum geben.
Emotion
Das heutige Thema ist: FÜHLEN / GEFÜHL /EMOTION
Emotion bedeutet übersetzt: Fortbewegen, herausbewegen, erschüttern, aufwühlen.
Wenn Du Dir Ellens Beispiel anschaust, fällt bereits am Anfang auf, wie überlastet sie ist und nicht
bereit ist, sich diese Anliegen anzuschauen. Nicht noch mehr Dinge „aufwühlen“, nicht noch mehr
in „Bewegung“ bringen.
Kennst Du so etwas in Deinem Bereich? Gibt es Dinge, die Dich belasten, Du ihnen aber obwohl
Deine ganze Kraft gedanklich hineinfließt, sie nicht anschauen möchtest? Dich nicht der Emotion
hingibst?
Was glaubst Du würde passieren, wenn Du den Vorhang lüftest und dahinter schaust? Dir die
zeitdichten Schotten für Dich nimmst? Zeit für Emotionen. Zeit für Bewegung, für Veränderung.
Hast Du es je ausprobiert? (Nicht gedanklich, sondern direkt.)
In Zeiten schlimmsten Stresses, in der wir zeitlich nur sehr sehr begrenzte Möglichkeiten haben, ist
eine Auszeit: überlebenswichtig. Eine Auszeit (nur) für mich.
Was aber passiert, wenn
…….wir die letzten Monate permanent über unsere Ressourcen gelebt haben und uns dann zurück
nehmen? Werden wir die Freiheit genießen und JUCHEE rufen?
Nein, leider, leider nicht. Der Körper hat endlich die Möglichkeit all das Unterdrückte an die
Oberfläche zu lassen. Unser Körper hofft endlich die ersehnte Beachtung zu erhalten, was damit
zusammen hängen kann, dass wir krank werden um neue Kraft zu schöpfen. Oder, dass die Angst,
die die ganze Zeit in Deiner Nähe war, so richtig zum Ausbruch kommt. Es kann sein, dass die Wut,
die nie da sein durfte endlich hoch kommt. Und es kann sein, dass Du die nächsten 14 Tage mit
Weinen verbringst, was wiederum Angst macht, weil Du den Kontrollverlust spürst.
Eines der wichtigsten Momente in diesem Strudel von Gefühlen ist:
JEDES DIESER WUNDERBAREN GEFÜHLE HAT SEINE EIGENE BERECHTIGUNG!
Kannst Du
Du Dir vorstellen, dass Deine
Deine Angst ein großer und wichtiger Bestandteil
Bestandteil Deines
Deines Lebens ist?
Kannst Du
Du Dir
Dir vorstellen, dass Deine Wut ein großes Potential hat damit Du
Du gesundest
gesundest?
st?
Kannst Du
Du Dir
Dir vorstellen, dass Deine
Deine Trauer all die Tränen der letzten Monate trocknen kann, wenn
wenn
sie da sein dürfen?
Kannst Du
Du Dir
Dir vorstellen,
vorstellen, dass Deine
Deine Freude vor Lachen Deinen
Deinen Bauch zum Beben bringt,
bringt, Dein
Dein
Puls in die Höhe schießt und dabei alles schwingen und laut sein darf?
Atme tief ein: In Zeiten der größten
größten Hektik nehme ich mir MEINE Zeit.
Eine Zeit nur für mich. Alle meine Gefühle sind gut. ALLE.
Jede Emotion hat einen Sinn,
Sinn, jede Bewegung seinen Weg.
Und in all dem bin ich mir bewusst, dass ich die Verantwortung für mein Leben selbst übernehme.
übernehme.
Denn nur so kann ich getragen werden.