BEHAUPTET IN RAUEM UMFELD

1
Ausgabe 01 / Februar 2015 / B 30478 / www.werkzeugundformenbau.de
werkzeug&formenbau 01/2015
2015
01
und 8
d
l
i
lb
e1
Tite g Seit
tra
Bei
KONJUNKTUR 2015
BEHAUPTET IN
RAUEM UMFELD
BEARBEITUNGSZENTREN
Formenbau Jäger setzt bei
großen Werkstücken auf MTE
22
SPANNTECHNIK
Strack Norma optimiert Rüstzeiten
mit Breyl-Line von FCS
44
HEBETECHNIK
Harmonic Drive optimiert
Abläufe mit Vetter Krantechnik
50
International tool making and
additive technologies exhibition
N e u und
besser
Frankfurt am Main, 24. – 27.11.2015
formnext.de
Where ideas take shape.
Neue Messeheimat am bewährten Standort.
Der Werkzeug- und Formenbau, die Additiven Technologien/3D-Druck sowie deren
Zulieferer und Partner zeigen vom 24. – 27. November auf der formnext in Frankfurt
Fachbesuchern aus aller Welt was sie können.
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EDITORIAL
3
EDITORIAL
von Chefredakteur Richard Pergler
Machen Sie sich fit für die Zukunft
Paukenschlag zum Ende der Euromold
2014: Die Messe zieht aufs Messegelände
nach Düsseldorf um, sie findet dort vom
22. bis 25. September 2015 statt. Dafür
präsentiert die Messe Frankfurt für den
ursprünglich geplanten Euromold-Termin vom 24. bis 27. November 2015 auf
dem Frankfurter Messegelände eine
eigene Werkzeugbaumesse, die formnext.
Wir fragten Sascha Wenzler, verantwortlich für die formnext, in unserem Kurzinterview auf Seite 11: „Warum machen
Sie noch eine Werkzeugbaumesse?“ Denn
viele sind jetzt gezwungen, sich auch
noch zwischen Euromold und formnext
entscheiden zu müssen.
Wir freuen uns jetzt erst einmal auf
eine interessante und höchstwahrscheinlich auch sehr erfolgreiche Messe Moulding Expo (oder „MEX“, wie sie inzwischen oft genannt wird) vom 5. bis 8. Mai
in Stuttgart. Treffen wir uns dort?
[email protected]
© The helmet was programmed and produced by DAISHIN
D
ie Stimmung ist gut, die Auftragslage auch, und die Branche
ist optimistisch ins Jahr 2015
gestartet. Deutschlands Wirtschaft hat
sich recht gut Behauptet in rauem Umfeld
(Trendreport ab Seite 6) – und das soll laut
den Wirtschaftsauguren auch in diesem
Jahr so sein. Trotzdem: Kein Anlass, sich
zurückzulehnen. Machen Sie Ihr Unternehmen jetzt wettbewerbsfähig und
wetterfest für die Zukunft. Die nächsten
Konjunkturstürme kommen bestimmt!
Qualität wird an der Schneide umgesetzt. Ihre Wurzeln indes hat sie in der
Konstruktion und Programmierung. SRErodiertechnik im oberbayrischen
Ergertshausen setzt für Komponenten
für Spritzgießformen, aber auch für Teile
in der Luft- und Raumfahrt mit seinem
CAD/CAM-Paket auf Vorprogrammierte
Qualität (Anwenderreportage ab Seite
30). Und die brauchen die Präzisionsspezialisten auch. So fliegt demnächst ein
aus dem Vollen gefrästes filigranes TitanBauteil, das 350 Mio. mal eine kräftige
Biegebelastung aushalten muss, in einer
Sonde zum Planeten Merkur.
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Qualität von Anfang an
bei SR-Erodiertechnik
Beitrag Vorprogrammierte Qualität
30
www.openmind-tech.com
4
Inhalt
werkzeug&formenbau 01/2015
6
TREND-REPORT
Konjunktur 2015
Behauptet in schwierigem Umfeld:
Die Konjunktur hierzulande läuft trotz
noch immer schwacher Märkte im
europäischen Umfeld recht ordentlich.
6
BRANCHE
Märkte, Meinungen, Macher
18
TRENDS & INNOVATIONEN
CAD/CAM
SR-Erodiertechnik erreicht mit dem
Softwarepaket von Cimatron höchste
Präzision und Prozesssicherheit
in Bauteilefertigung und Formenbau.
34
FOKUS
Branchen-News und Kunststoff-Trends
37
TECHNOLOGIE
Hebetechnik
Zum Anheben von Material, Werkstücken
oder Rüstmaterial verlässt man sich bei der
Harmonic Drive AG auf Vetter Krantechnik. 50
PRESSEN & UMFORMEN
10
Graphik: Konjunkturtrends über die Jahre 14
UMFORMWERKZEUGE
SPRITZGIESSWERKZEUGE
Hartmetallfräsen
MPK Special Tools, Hersteller von
Umformwerkzeugen und Fräsdienstleister
für Hartmetall, setzt für hochwertige
Ergebnisse auf Marlin-Fräser von Zecha. 38
Bearbeitungszentren
STANZWERKZEUGE
SPRITZEN & GIESSEN
Im Werkzeug- und Formenbau Fottner
sorgt eine Picomax 56 TOP von Fehlmann
für Präzision und Vielseitigkeit.
14
Horstmann & Thienelt setzen für
hochpräzise Spritzgießformen auf einen
Maschinenpark von Haas Automation.
18
Beim Formenbau Jäger entschieden sich
die Verantwortlichen zur Bearbeitung
großer Werkzeuge für Maschinen von MTE. 22
Fräser
Um in mannlosen Schichten prozessicher
zu bearbeiten, verlässt sich Brinke & Breuer
auf Werkzeuge der PXRE-Serie von OSG. 26
Blechbearbeitung
Die Lochanstalt Aherhammer entwickelt
gemeinsam mit dem Fraunhofer IPT ein
rationelles Verfahren zum lasergestützten
Lochen hochfester Bleche.
40
TRENDS
Was tut sich bei Pressen & Co.?
41
Mit der Automation von Erowa und OPSIngersoll begann im Formenbau Wunder
eine neue Ära in Sachen Effizienz.
KOMPONENTEN
Auswerfer
Meusburger: Hinterschnitte ohne Schieber 33
Drahterodieren
Marktübersicht: Drahtschneiden ist
speziell für „schwierige“ Werkstoffe
topaktuell. 46 Anlagen im Überblick.
54
STRATEGIE
Interview
mit Sebastian Will, 2. Vorsitzender des
bvse-Fachverbands Schrott, E-Schrott und KfzRecycling, zum Thema „Späne sind
wertvoller Rohstoff und kein Sondermüll.“ 58
PROTOTYPENBAU
Bearbeitungszentren
Das Spinner-5-Achs-Zentrum U5-2520
überzeugt Prototypenbauer und Kleinserienfertiger Gießmann mit Toleranzen
im Hundertstelmillimeterbereich.
Heißkanal
Hasco mit neuen Einzelnadelverschlüssen 33
Werkzeugstahl
Die Deutschen Edelstahlwerke präsentieren
Thermodur E 40 K Superclean, einen neuen
Werkstoff speziell für Druckgussformen. 53
ENGINEERING & DIENSTLEISTUNG
Automatisierung
Kegelmann Technik hat konkrete Vorstellungen zur Kombination von Industrialisierung
des Werkzeugbaus und Fließfertigung.
28
30
Drahterodieren
Hartex reizt die Leistungsfähigkeit seiner
AgieCharmilles-Erodiermaschinen mit
easymetal-Osmoseanlage optimal aus.
48
42
Spannsystem
Strack Norma löst die spanntechnischen
Herausforderungen bei der Produktion der
PowerMax-Schieber mit FCS-Breyl und vertreibt die Spanntechnik künftig auch.
44
44
www.werkzeugundformenbau.de
22
50
BENCHMARK
Lernen von den Besten
Serie Teil 50
Diesmal zwei Finalisten aus der Gruppe
der „Externen Werkzeugbauten über
50 Mitarbeiter: die Heinz Schwarz
GmbH & Co. KG in Preußisch Oldendorf
und die Werkzeuzgbau Ruhla GmbH
in Seebach.
KRAFTVOLL,
PRÄZISE, SICHER.
60
RUBRIK EN
Editorial
Die neue Fräsergeneration von Walter
Walter BLAXX steht für ein verlässliches System,
das durch absolute Präzision besticht und mit
höchster Produktivität glänzt.
3
Markt & Kontakt
64
Inserentenverzeichnis/Impressum
66
Lernen Sie jetzt die unschlagbare Verbindung
von Walter BLAXX und Tiger·tec® Silver kennen:
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INTEC
Halle 3 · Stand G08
Besuchen Sie uns!
Unternehmen in dieser Ausgabe
AG
ARO-Tec
Brinke & Breuer
bvse
Cimatron
Deutsche Edelstahlwerke
easymetal
eloerosion
Erowa
Fehlmann
WZB Fottner
Fraunhofer IPT
GF Machining Solutions
Gießmann
18
26
58
34
53
48
54
30
14
14
40
48
42
HO
Haas Automation
Harmonic Drive
Hartex
Hasco
WZB Heinz Schwarz
WZB Horstmann & Thienelt
FB Jäger
Kegelmann Technik
Lochanstalt Aherhammer
Meusburger
MPK Special Tools
MTE
Och
18
50
48
33
60
18
22
28
40
33
38
22
54
OZ
ONA
OPS-Ingersoll
OSG
Pfleghar
WZB Ruhla
Schwäbische Werkzeugm.
Seibu
Spinner
SR-Erodiertechnik
Strack Norma
Vetter Krantechnik
FB Bernhard Wunder
Zecha
54
30
26
44
60
8
54
42
34
44
50
30
38
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TRENDREPORT Konjunktur
Branchenentwicklung 2015
Behauptet in
rauem Umfeld
Den Unternehmen in Deutschland geht es überwiegend gut. Die
Aufträge sind in Ordnung, die Konjunktur hierzulande läuft trotz
noch immer schwacher Märkte im europäischen Umfeld recht ordentlich. Und das soll, glaubt man den Auguren aus Industrie und Wissenschaft, auch im Jahresverlauf so bleiben.
D
eutschlands Unternehmen sind
laut einer Studie des Instituts
der deutschen Wirtschaft klare
Gewinner der Globalisierung. Die deutsche Industrie ist integraler Bestandteil
vieler internationaler Wertschöpfungsketten. Deutsche Produkte, deutsche
Qualität – das hat international nach wie
vor einen guten Namen, gerade auch in
den nach wie vor am schnellsten wachsenden Märkten etwa in Asien.
Zugegeben, es gibt Werkzeugbaunternehmen, die leiden – beispielsweise unter
der Politik gegenüber Russland, wo Sanktionen, die auf die dortigen Banken zielen,
das Geschäft mit den dortigen Unternehmen in vielen Fällen praktisch komplett
zum Erliegen gebracht haben. Mit bitteren
Konsequenzen bis hin zum Konkurs für
so manchen deutschen Betrieb, der komplett auf das Geschäft mit dem russischen
Markt gesetzt hat. Und ja, es gibt nach wie
vor zahlreiche Unsicherheitsfaktoren. Die
Lage in Nahost. Die noch immer nicht
gestoppte Ebola-Epedemie. Die Situation
in zahlreichen Volkswirtschaften auch
des europäischen Raums, die nach wie vor
in der Krise stecken. Es ist beileibe nicht
alles eitel Sonnenschein.
Der breiten Masse der Unternehmen
indes geht es gut. Die Inlandsnachfrage
hat sich zu einem zuverlässigen Konjunkturmotor entwickelt, das spüren die
OEMs wie auch die Zulieferer. Und auch
im Ausland gibt es positive Entwicklungen, etwa der amerikanische Markt, der
sich in jüngster Vergangenheit recht
erfreulich entwickelt hat. Die Auftragslage ist also in den meisten Betrieben auf
einem passablen Level, wenn auch die
Fristen im Schnitt kürzer geworden sind.
Aber trotz des Zeitdrucks, in dem die
Betriebe zunehmend ihre Aufträge abwickeln müssen, hat sich bei vielen Verantwortlichen die Erkenntnis durchgesetzt,
dass es ohne Investitionen in Produktionsmittel nicht gelingen wird, die eigene
Wettbewerbsfähigkeit zu halten oder gar
auszubauen.
Indices steigen weiter an
Die aktuellen ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland im Januar stehen
nach einem Zugewinn von 13,5 Punkten
bei 48,4 Punkten – der langfristige Mittelwert liegt übrigens bei gerade einmal
24,5 Punkten. Der Index steigt damit zum
dritten Mal in Folge – auf den höchs-
7
8
TRENDREPORT Konjunktur
werkzeug&formenbau 01/2015
INTERVIEW...
...mit Reiner Fries, Geschäftsführer Vertrieb
bei Schwäbische Werkzeugmaschinen
„In Summe optimistisch“
Bild: Schwäbische Werkzeugmaschinen
Reiner Fries erwartet für die gesamte Branche
auch für 2015 ein weiteres Wachstumsjahr.
Reiner Fries, Schwäbische
Werkzeugmaschinen: „Wir
denken, dass es sich die
Anwender leisten können
und auch müssen, zu investieren, wenn sie weiterhin
ihre Position halten oder
verbessern wollen.“
Welche wirtschaftliche Entwicklung erwarten Sie für das Jahr 2015?
Wir sehen 2015 insgesamt und somit auch für SW nochmal als ein Wachstumsjahr an. Auf SW bezogen in erster Linie, weil der Auftragsbestand relativ hoch ist.
Was den Auftragseingang für neue Maschinen und Projekte angeht, so sehen
wir auch darin nochmals Potenzial nach oben. Wie lange aber der Trend bei den
wichtigen Währungen US-$ und RMB so anhält und uns damit mehr Exportchancen bietet, ist noch nicht abzuschätzen. Zudem kommt das ja auch den anderen
deutschen Wettbewerbern zugute. In Summe sind wir optimistisch.
Worin sehen Sie die größten Risiken?
Probleme können sich vor allem in Europa ergeben. Es ist denkbar, dass sich
nach dem jetzt erfolgten Regierungswechsel in Griechenland und den Forderungen der neuen Regierung nach einem Schuldenschnitt dann auch wieder
Szenarien ergeben, in denen weitere EU-Staaten mit hohem Schuldenstand danach rufen. Solche Forderungen erzeugen sehr schnell Unsicherheit in den Finanzmärkten und drücken in Folge auf die realwirtschaftlichen Gegebenheiten.
Ob die gerade anlaufende Maßnahme der EZB mit dem Ankauf von Anleihen
dann noch genug Gegengewicht dazu bietet, ist offen. In Südamerika wird sich
die Lage wohl eher noch mehr verschlechtern, bevor sie mal wieder besser wird.
Können sich die Anwender derzeit leisten zu investieren?
Wir denken, dass es sich die Anwender leisten können und auch müssen, wenn
sie weiterhin ihre Position halten oder verbessern wollen. Finanzierungen sind
derzeit immer noch günstig zu haben, was der Nachfrage hilft.
Was bewegt aus Ihrer Sicht die Unternehmen derzeit am meisten?
Für alle exportorientierten Firmen sind die Wechselkursentwicklungen wichtig.
Dabei müssen die Entwicklungen von Yen oder Dollar zum Euro beobachtet
werden, aber auch der Rubel darf nicht außer Acht gelassen werden. Wie geht
es in Russland weiter? Wer in den letzten zehn oder 20 Jahren dort viele Geschäfte gemacht hat, kann nicht wollen, dass die aktuell schlechte Lage dort so
bleibt. Auf lange Sicht kann und darf Deutschland nicht an einem Konflikt mit
Russland gelegen sein. Allerdings müssen sich die Verhältnisse durch Berechenbarkeit und Reformen auch wieder so klären, dass die Bevölkerung dort wiederum besser versorgt wird und hiesige Unternehmen erneut investieren können.
Der niedrige Ölpreis erzeugt in allen wichtigen Förderländern einen erheblichen Druck. Dessen Auswirkungen und Dauer hat Russland eventuell unterschätzt. Im Automobil-Sektor ist neben China auch Nordamerika besonders
spannend, weil die sich dort eine positive Entwicklung stabilisiert.
ten Stand seit Februar 2014. Die Bewertung der konjunkturellen
Lage in Deutschland verbessert sich ebenfalls deutlich. Der Index
gewinnt 12,4 Punkte und steht nun bei 22,4 Punkten. Übrigens
verbesserten sich auch die Erwartungen der Finanzmarktexperten an die Konjunkturentwicklung in der Eurozone: Der Erwartungsindikator legt um 13,4 Punkte auf 45,2 Punkte zu. Und sogar der
Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum hat sich erstmalig
seit Mai letzten Jahres verbessert.
Einer der wichtigsten Konjunkturfrühindikatoren, der Ifo-GeschäftsZitat
klimaindex, kletterte im Januar von
„Anfang 2014 hatten wir
mit einem Wachstum
105,5 auf 106,7 Punkte. Die deutsche
um 4 Prozent gerechnet,
Wirtschaft dokumentiert damit einen
letztlich sind es sogar
guten Jahresauftakt. Der Anstieg war
5 Prozent geworden. Für
der dritte in Folge, für Wirtschaftsex2015 erwarten wir ein
perten ein klares Signal für eine Wenweiteres Wachstum um
de zum Besseren. Die Unternehmen
3Prozent.“
waren laut Ifo-Institut „merklich
Lothar Horn, Vorsitzender
des Fachverbands Präzisizufriedener mit ihrer aktuellen
onswerkzeuge im Verband
Geschäftslage. Zudem blicken sie wieDeutscher Maschinen- und
der mehrheitlich optimistisch auf die
Anlagenbauer
kommende Entwicklung.
Nach wie vor ist „Made in Germany“ weltweit gefragt – deutsche Investitionsgüter haben einen
sehr guten Ruf. Andererseits: Andere Länder holen auf. Auch im
Bereich des Maschinenbaus und im Werkzeug- und Formenbau.
China unternimmt nach wie vor große Anstrengungen, um technologisch aufzuschließen. Es ist kein Zufall, dass einige Kronjuwelen deutscher Werkzeugmaschinenbaukunst inzwischen in
chinesischer Hand sind. Aber auch andere Länder unternehmen
große Anstrengungen. Trotzdem: Auf den weltweiten Märkten
überwiegen die Chancen die Risiken bei weitem.
Unternehmen zeigen eine optimistische Grundhaltung
Bei den Unternehmen des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus sieht die Studie „Maschinenbau-Barometer“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC eine optimistische Grundhaltung: Besonders im Hinblick auf die globale Wirtschaftslage verändert sich die Stimmung – erstmals
sind die Maschinenbauer bei der vierteljährlichen Befragung von
PwC bezüglich der weltweiten Weltwirtschaftslage optimistischer gestimmt als gegenüber der Entwicklung in Deutschland.
61 Prozent blicken der globalen Wirtschaftsentwicklung 2015
positiv entgegen.
Nach einem sehr positiven Jahr 2014 ist auch die Präzisionswerkzeugbranche optimistisch: „Anfang 2014 hatten wir mit
einem Wachstum um 4 Prozent gerechnet, letztlich sind es sogar
5 Prozent geworden“, freut sich Lothar Horn, Vorsitzender des
Fachverbands Präzisionswerkzeuge im Verband Deutscher
Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA). „Für 2015 erwarten wir
ein weiteres Wachstum um 3 Prozent.“ Diese Prognose stützt sich
auf gute Aussichten für die Automobilindustrie und den Maschinenbau: „In beiden Branchen rechnen wir mit einem weltweiten
Wachstum im mittleren einstelligen Bereich.“ Abermals werden
die Wachstumsimpulse vorwiegend aus den USA und China
www.werkzeugundformenbau.de
TRENDREPORT Konjunktur
Das sagt die Redaktion
Jetzt vorsorgen!
Ihrem Unternehmen geht es gut? Keine freien Kapazitäten? Nun, die
nächste Krise kommt vielleicht noch nicht so schnell, aber irgendwann
bestimmt. Deshalb ist jetzt ein günstiger Zeitpunkt dafür, Ihr Unternehmen fit zu machen für die Zukunft. Auch wenn man derzeit bei 120
Prozent fährt, die Kapazitäten dafür mühsam freischaufeln muss und
möglicherweise dann den einen oder anderen zusätzlichen Auftrag
nicht annehmen kann. Denn jetzt sind in den meisten Unternehmen
die Mittel vorhanden, zu gestalten – wenn irgendwann einmal die Konjunktur an Fahrt verliert und es wieder abwärts geht, sind in der Regel
weder Zeit noch Mittel verfügbar. Deshalb: Sorgen Sie jetzt vor für die
Zukunft. Jetzt, wo Sie es sich leisten können Bevor Sie vom Gestalter
zum Getriebenen werden – packen Sie‘s an!
Richard Pergler
kommen. Doch auch die europäischen Nachbarn sieht Horn
„nach und nach“ wieder in einem besseren Fahrwasser.
Eine große Herausforderung ist der Facharbeitermangel –
niedrige Arbeitslosenzahlen, der demographische Wandel und
der immer noch nicht allzu hohe Bekanntheitsgrad der Werkzeug- und Formenbaubranche gerade bei Jugendlichen, die vor
der Berufswahl stehen, sind Faktoren, die die Besetzung offener
Stellen und eigentlich sehr attraktiver Ausbildungsplätze nicht
9
gerade leichter machen. Hier leisten Verbände wie der Verband
Deutscher Werkzeug- und Formenbauer wertvolle Informationsund Lobbyarbeit.
Ein weiteres Thema, das uns auch 2015 beschäftigen wird, ist
der Zwang zu stetiger Verbesserung der eigenen Prozesse, um in
einem Markt, in dem Kosten eine große Rolle spielen, wettbewerbsfähig zu bleiben. Speziell in der Automobilindustrie ist der
Zwang zu einer immer effizienteren Fertigung in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Dazu kommen immer kürzere Konjunkturzyklen und der weltweite Wettbewerb. Und dieser Trend
wird sich über alle Branchen in den kommenden Jahren noch
verstärken. Deshalb ist es, auch wenn die Auftragslage gerade
alle verfügbaren Ressourcen bindet, jetzt umso wichtiger, die
Weichen für künftige Entwicklungen zu stellen.
Facharbeitermangel bleibt eine große Herausforderung
Nicht nur angesichts des Facharbeitermangels ist also das Thema
Automatisierung auch und gerade im Zeichen immer kleinerer
Losgrößen ein wichtiger Faktor. Sogar in der Einzelfertigung
wird inzwischen ein hoher Auslastungsgrad der Maschinen
angestrebt. Und das geht, da in vielen Fällen qualifizierte Leute
für Schichtbetrieb nur schwer zu bekommen sind, nur über einen
hohen Automatisierungsgrad.
Rw
Punktgenaue…
…Spitzentechnologie für die hochpräzise Endbearbeitung
mit der HAUSER Koordinaten-Schleifmaschine.
ˆ(IVTIVJIOXI4VS^IWW^YVLSGLTVm^MWIR)RHFIEVFIMXYRK
von Stanzwerkzeugen und Formen.
ˆ(MIMHIEPIYRMZIVWIPPI7GLPIMJ)RHFIEVFIMXYRKJ‚VIMRI
Vielzahl von anspruchsvollen Einzelteilen und Kleinserien.
ˆ1SHYPEVWXVYOXYVMIVXI%YWFEYWXYJIRIVQ}KPMGLIRIMRI
ER[IRHYRKWKIVIGLXI1EWGLMRIREYWPIKYRKZSRHIVIMR
fachen Bohrungsschleifmaschine bis zur vollautomatischen Schleifzelle.
ˆ(MI'2'7XIYIVYRKQMXIRXWTVIGLIRHIR7SJX[EVI
zyklen wird den Anforderungen des Koordinatenschleifens vollauf gerecht.
intec 2015
Leipzig, Deutschland
Halle 5 / Stand C13
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10
BRANCHE Märkte, Meinungen, Macher
werkzeug&formenbau 01/2015
KONJUNKTURBAROMETER
24
17
12
63%
52%
Vormonat
aktuell
negativ
9
8
positiv
Euro-Turbulenzen, Ukraine-Krise, Terror, Nahost-Konflikte
– all das sind Faktoren, die aktuell etwas auf die Stimmung
drücken. Andererseits: Auftragsbestände und -Eingänge
sind nach wie vor auf ordentlichem Niveau. Und das neue
Jahr sieht die Branche wieder optimistischer als Ende 2014.
8
4
<1
Mon.
1
Mon.
2
Mon.
3
Mon.
4
Mon.
5
Mon.
8
4 3 3
6
Mon.
7 – 9 10 – 12 12
Mon. Mon. Mon.
k. A.
Wie lange reicht der aktuelle Auftragsbestand
Ihres Unternehmens/Betriebsteils?
MOULDING EXPO STUT TGART 2015
Aussteller der ersten Stunde
Inzwischen ist die Ausstellungsfläche der Moulding Expo 2015 in den Hallen 4, 6
und 8 des Stuttgarter Messegeländes weitestgehend gefüllt. Christen J. Merkle,
der sich mit seinem Unternehmen als Erster für die neue Messe angemeldet hatte,
räumt der Messe gute Chancen ein, sich als Leitmesse für die Werkzeug- und
Formenbaubranche zu etablieren.
H
ydraulikzylinder-Spezialist AHP
Merkle aus dem badischen Gottenheim bei Freiburg meldete
sich Mitte April 2014 als erster Aussteller für die Moulding Expo an. Geschäftsführer Christen J. Merkle verlor aus gutem
Grund mit der Anmeldung keine Zeit:
„Die neue Messe ist etwas Spannendes.
Wir wollten deshalb hier von Anfang an
dabei sein und haben unseren Stand mit
120 m 2 Fläche gebucht. Als erster Aussteller fühlen wir uns ein wenig wie ein
Pionier. Das erfüllt uns natürlich auch mit
Stolz.“
Hydraulikspezialist AHP Merkle entwickelt, konstruiert und produziert seit
1973 hochwertige Hydraulikzylinder.
Speziell für den Werkzeug- und Formenbau fertigt das Familienunternehmen mit
seinen 160 Mitarbeitern unter anderem
Blockzylinder, Kernzug- oder Schiebereinheiten.
Als erster Bucher hatte Merkle natürlich
von Beginn an auch die Entwicklung der
Ausstellerzahlen im Blick. „Am Anfang
braucht es immer einige Vorreiter, die eine
Basis des Vertrauens schaffen. Spätestens
seit Juli 2014, als die Messe Stuttgart das
Ausstellerverzeichnis veröffentlichte, war
jedoch wohl jedem klar, dass die Moulding Expo kein ‚One-Hit-Wonder’ wird“,
erklärt der Unternehmer.
Für ihn ist es ein „sichtbar gutes Zeichen“, dass die Moulding Expo als neu
konzipierte Veranstaltung eine solche
große Aufmerksamkeit erzeugt. „Ich bin
überzeugt, dass die Messe in den kommenden Ausgaben weiter wachsen wird“,
sagt Merkle. Nach der Premiere im Mai
wird in Gottenheim entschieden, ob die
Moulding Expo nicht künftig sogar die
wichtigste Ausstellungsplattform für
Merkle wird. „Ich wünsche mir für die
Messe in Stuttgart eine gute Grundstimmung, denn gerade in unserer Branche ist
diese positive Energie auf Ausstellungen
sehr wichtig.“
Merkle macht sich keine Sorgen, dass
Werkzeug- und Formenbauer sich in ihrer
„neuen Heimat“ auf dem Messegelände
der Landesmesse Stuttgart nicht wohl
fühlen werden. „Das Messezentrum in
Stuttgart ist einfach ein idealer Ort, um
sich zu präsentieren.“
Benchmark-Wettbewerb
Excellence in Production 2015
Der jährlich vom Werkzeugmaschinenlabor
WZL der RWTH Aachen
und dem Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT veranstaltete Wettbewerb kürt den besten Werkzeugbau
im deutschsprachigen Raum. Der Wettbewerb
hat sich in der Branche des Werkzeug- und Formenbaus fest etabliert. Im Jahr 2015 suchen die
Juroren bereits zum zwölften Mal den „Werkzeugbau des Jahres“. Nutzen Sie die Gelegenheit, sich anonym mit den Besten der Branche zu
vergleichen, und erfahren Sie, wo in Ihrem Unternehmen die Stellschrauben für den Erfolg liegen: Alle Teilnehmer erhalten eine schriftliche
Auswertung Ihrer Ergebnisse im Vergleich zum
Wettbewerb und eine Analyse der Stärken und
Schwächen. Anmeldeschluss ist der 7. April 2015.
Das Fachmagazin werkzeug&formenbau begleitet den Wettbewerb als Medienpartner.
www.werkzeugundformenbau.de
BRANCHE Märkte, Meinungen, Macher
sehr gut
sehr gut
es wird besser
ja
gut
gut
es wird gleichbleiben
noch unentschieden
zufriedenstellend
zufriedenstellend
es wird schlechter
nein
mäßig
mäßig
43 %
9%
9%
40 %
88 %
15 %
61 %
3%
5%
18 %
39 %
27 %
Wie beurteilen Sie die
Wirtschaftliche Lage Ihres
Unternehmens/Betriebsteils?
Wie beurteilen Sie den
Auftragseingang Ihres
Unternehmens/Betriebsteils?
6%
36 %
Wie sehen Sie die
kommenden 12 Monate?
Planen Sie in den kommenden
12 Monaten im Unternehmen
eine größere Investition?
INTERVIEW MIT SASCHA WENZLER, VERANT WORTLICH FÜR DIE FORMNEXT
Warum machen Sie noch eine Werkzeugbaumesse?
Mit der Moulding Expo und der Euromold gibt es bereits zwei überregionale Messen für den Werkzeug- und Formenbau. Warum starten Sie jetzt in Frankfurt mit einer weiteren Messe, der formnext?
Weil der Standort Frankfurt und der Termin am Jahresende im Kalender
vieler Aussteller einen festen Platz haben. Der Wunsch, dass die Messe
Frankfurt eine Fachmesse für den Werkzeug- und Formenbau sowie die
Additiven Technologien ausrichten soll, kam aus der Branche. Frankfurt als
Messestandort ist der Garant, dass eine Fachmesse mit tatsächlich internationalem Anspruch auftreten kann. Deshalb hat die Messe Frankfurt mit
ihrer auf Technologiethemen spezialisierten Tochter Mesago die formnext
ins Leben gerufen. Die Premiere der formnext findet in diesem Jahr vom
24. bis 27. November in Frankfurt statt.
Wie wollen Sie die Aussteller und Besucher für sich gewinnen?
Mit einem Messeprofil, das den hochspezialisierten Werkzeug-und Formenbau sowie die Additiven Technologien klar ins Zentrum stellt. Die Ausstellerseite ergänzen Unternehmen aus der Prozesskette von einer Produktidee bis zu dessen Produktion sowie die Technologiezulieferer. Als
Besucherzielgruppen adressieren wir die Produktions-, Prozess- und Produktverantwortlichen in der herstellenden Industrie, die Verantwortlichen
für Produktdesign, Konstruktion, technischer Produktentwicklung sowie
den Einkauf. Diese Entscheider aus den international wichtigsten Industrieregionen werden auf die formnext kommen, um hier Lösungen und Inspiration für ihre beruflichen Herausforderungen zu finden.
Sie setzen auf Internationalität – was heißt das für Sie?
Nun, die Internationalität ist eine unserer Stärken, Frankfurt ist der internationale Messestandort schlechthin in Deutschland. Mit unseren Tochtergesellschaften sind wir weltweit in allen relevanten Märkten aktiv. Das bedeutet, dass wir weltweit Besucher akquirieren werden, die Aktivitäten dazu laufen bereits an. Keinesfalls aber heißt Internationalität für uns, dass
wir wahllos Aussteller aus aller Welt auf die Messe bringen, um Fläche zu
füllen. Wir haben den Anspruch, eine hohe Qualität, von der wir keine Abstriche machen werden, auch auf Ausstellerseite zu sichern.
Die Zeit zwischen erster Ankündigung und Messe ist ja sehr kurz ...
Ja. Das liegt daran, dass wir bis zuletzt auf eine andere Entwicklung im Sinne der Aussteller und Besucher gehofft haben. Wir sind uns durchaus be-
Sascha Wenzler,
Bereichsleiter bei
der Mesago Messe
Frankfurt GmbH
und verantwortlich
für die formnext:
„Wir sind überzeugt,
dass sich der Standort Frankfurt und die
Messe formnext im
Wettbewerb sehr gut
behaupten können.“
wusst, dass die aktuelle Situation mit den jetzt drei konkurrierenden Veranstaltungen für alle nicht gerade optimal ist, und wir sahen uns sehr
kurzfristig zum Handeln gezwungen. Aber wir sind inzwischen nach vielen
Gesprächen mit potenziellen Ausstellern und Besuchern sehr zuversichtlich, dass die formnext das Zeug hat, sich bereits mit der Premierenveranstaltung zu etablieren und langfristig auch zur Leitmesse der Branche zu
werden.
11
12
BRANCHE Märkte, Meinungen, Macher
werkzeug&formenbau 01/2015
KURZ UND BÜNDIG
Strack Norma: Der Normalienspezialist ist wieder ein reines Familienunternehmen. Andreas
Geyer und dessen Schwester Bettina Kümmel
übernahmen zum 1. Januar vom französischen
Unternehmen Rabourdin die 49 Prozent der noch
gehaltenen Anteile. Bereits vor fünf Jahren hatte
sich die Familie Geyer die Mehrheit am Unternehmen mit einem Zukauf der Anteile verschafft.
Schmolz + Bickenbach: Der Verwaltungsrat
der an der Schweizer Börse kotierten Schmolz +
Bickenbach AG (SIX: STLN) hat beschlossen, den
ergebnisoffenen Verkaufsprozess für die Distributionsaktivitäten in Deutschland, Belgien, den
Niederlanden und Österreich zu beenden. Die
Kaufpreisangebote für die Distributionsaktivitäten spiegeln aus Sicht des Verwaltungsrats nicht
den Wert der Aktivitäten wider. Im Sinn aller Aktionäre haben Verwaltungsrat und Konzernleitung daher entschieden, dass ein Verbleib der
Aktivitäten im Konzern im aktuellen Umfeld
mehr Wert schafft als ein Verkauf.
Kyocera: Nach fast 20 Jahren der Zusammenarbeit bündeln Kyocera und das türkische Industrieunternehmen Bilginoğlu Endüstri ihre Kräfte
und bilden ein Joint Venture. Mit einem mittelfristigen Umsatzziel von rund 10 Mio. Euro werden das Joint Venture und ein Logistikzentrum
in Istanbul gegründet.
Swoboda: Der Automobilzulieferer übernahm
den Spritzgusswerkzeugbau Rainer Mattausch
in Zirndorf. Die Rainer Mattausch GmbH hatte
Insolvenzantrag gestellt. Alle zwölf Mitarbeiter
des Werkzeugbaus wurden übernommen. Der
Maschinenpark des Betriebs soll grundlegend
modernisiert werden, um Spritzgusswerkzeuge
für die Swoboda Gruppe herzustellen.
DMG Mori Seiki: Die japanische Mori Seiki will ihre Beteiligung an der DMG Mori Seiki AG auf über
50 Prozent aufstocken. Über ihre Tochter DMG
Mori GmbH bietet sie 27,50 Euro pro Anteil des
einst als Gildemeister bekannten Werkzeugmaschinenherstellers. Die japanische Mori Seiki hält
bereits 25 Prozent. Der Vorstand der DMG Mori
Seiki AG unterstützt das Übernahmeangebot.
SMHS Mold Hotrunner Solutions: Der weltweit
tätige Anbieter von Hochleistungs-Heißkanalanwendungen hat mit der MHS Heißkanaltechnik
in Würzburg eine neue Niederlassung gegründet.
Der Standort soll die MHS-Spritzgießtechnik und
anwendungstechnische Serviceleistungen liefern,
Vertrieb und Service übernehmen und den taggleichen Versand von Ersatzteilen sicherstellen.
8. Tagung Werkstückspanntechnik
Komplettbearbeitung im Fokus
Die Fachmagazine werkzeug&formenbau und
fertigung veranstalten am 10. und 11. Juni 2015
im nestor Hotel in Ludwigsburg die 8. Praxistagung Werkstückspanntechnik. Die Tagung steht
in diesem Jahr unter dem gerade für die Unternehmen im Werkzeug- und Formenbau aktuellen Thema „Wirtschaftliche Lösungen für die
Komplettbearbeitung“. Nähere Informationen
zur Veranstaltung gibt es bei Veronika Seethaler, Tel.: 08191/125-485, E-Mail: [email protected]
infoDIREKT
Hahn+Kolb: Der Werkzeugdienstleister und
Systemlieferant erzielte im abgelaufenen Jahr
2014 eine Umsatzsteigerung von mehr als 9 Prozent. 2015 strebt das Unternehmen ein vergleichbares Wachstum an.
Tartler: Zum Jahreswechsel hat der auf die Herstellung von Kunstharz-Dosier- und Mischanlagen spezialisierte Anlagenbauer den Elektrotechnikbetrieb ETP Walther als eigenständige
Tochtergesellschaft akquiriert. Alle Mitarbeiter
wurden übernommen.
STAHLPREISE IM ÜBERBLICK
Preise in Euro
86,8
104,7
76,0
99,5
94,1
120
110
100
90
www.werkzeug-formenbau.de
80
Mapal
Nachhaltiges soziales Engagement
Auch zum Jahreswechsel 2014/15 hat Mapal auf
Zuwendungen an Kunden und Geschäftspartner verzichtet und den gesamten GeschenkeEtat in Höhe von 30 000 Euro an soziale Einrichtungen und Organisationen gespendet. „Als Familienunternehmen fühlen wir uns dem Erhalt
traditioneller Werte verpflichtet“, betont der geschäftsführende Gesellschafter Dr. Dieter Kress.
„Wir sehen es als Teil unserer unternehmerischen Verantwortung aber auch als gesellschaftliche Verpflichtung, Solidarität mit denen
zu üben, die unsere Hilfe benötigen.“
infoDIREKT
www.mapal.com
70
April 14
Juni 14
Mai 14
Aug 14
Juli 14
Okt 14
Sept 14
Dez 14
Nov 14
Warmbreitband zur direkten Verwendung aus unlegiertem Stahl
Stab- und Flachstahl aus unlegiertem Qualitätsstahl
Stab- und Flachstahl aus nichtrostendem oder anderem legiertem Stahl
Formstahl aus unlegiertem Stahl
Kaltgewalzte und oberflächenveredelte Flacherzeugnisse (Breite ≥ 600 mm
Mit einem leichten Minus zeigen sich die Preisindices der ausgewählten Stahlpreise
zum Vormonat. Gekoppelt an den Schrottpreisen zeichnen sich für die Stahlpreise in
nächster Zeit keine Preiserhöhungen ab.
www.werkzeugundformenbau.de
AUFGESCHNAPPT
5. Technologie-Forum bei LaserJob
Das 5. Technologie-Forum am 23. April 2015 bei Laserjob steht
ganz unter dem Motto: „Der Laser als universelles Werkzeug
in der Mikromaterialbearbeitung“. Die Besucher erwartet ein
Programm mit interessanten Fachvorträgen zu Laserapplikation und Konstruktion für Laserschweißen,
Laserschneiden, Laserbeschriften und
Laserabtrag. Interessenten erhalten so
einen einmaligen Einblick in die Machbarkeit und mögliche Umsetzung einer
Idee zur Produktreife mit Hilfe von Lasern
und Vorrichtungen. Das Ziel dieses Technologieforums ist, umfassend über die
verschiedenen Möglichkeiten der Laser- Praxisnah: das 5. Technoanwendungen bei LaserJob zu informie- logie-Forum bei LaserJob
ren und den Einsatz der Laser hautnah zu
demonstrieren. Dazu finden am Nachmittag Führungen in
den Fertigungsräumen statt, mit Live-vorführungen und Videos an den verschiedenen Lasern. Anschließend können die
Musterteile in 3D-Ansicht begutachtet, vermessen und kontrolliert werden. Anmeldung zum kostenfreien TechnologieForum und weitere Informationen unter www.laserjob.de
Internationale Fachmesse
Werkzeug-, Modell- und Formenbau
PERSONEN
Stefan Biancardi verstärkt das Vertriebsteam bei
Kläger im Bereich Kunststoffspritzgießen. Mit dieser personellen Maßnahme will das Unternehmen
die Bereiche Kunststoff und Keramik gleich gewichten und sich als spezialisierten Systemdienstleister mit Querschnittskompetenz empfehlen.
Dirk Prust (Bild) ist neuer Technischer Geschäftsführer der Index-Werke in Esslingen. Als Sprecher
der Geschäftsführung leitet er zusammen mit Reiner Hammerl (GF Vertrieb) und Uwe Rohfleisch
(Kaufmännischer GF) die Index-Werke GmbH & Co.
KG sowie die Traub Drehmaschinen GmbH & Co. KG.
Guido Schumacher ist neuer Geschäftsführer der
Amada GmbH in Haan, Deutschland. Vorher war
er unter anderem stellvertretender Geschäftsführer
der Amada GmbH sowie Aufsichtsratsmitglied der
Tochtergesellschaften in Russland und in Polen.
Gerald Weber ist Vorsitzender des vor kurzem gegründeten Aufsichtsrats der FFG Werke GmbH. Der
einstige Daimler- und Airbus-Manager kennt das
Unternehmen noch aus seiner Zeit als Geschäftsführungsvorsitzender der Vorgängergesellschaft.
DIE NEUE LEISTUNGSSCHAU DES WERKZEUG-, MODELL- UND FORMENBAUS.
Sie sind Einkäufer in der kunststoff- und metallverarbeitenden
Industrie und suchen Hightech-Werkzeuge für Ihre Produktion?
Oder Sie sind selbst Werkzeug-, Modell- und Formenbauer,
Konstrukteur oder Produktentwickler und wollen sich über
aktuelle technologische Innovationen informieren?
Dann besuchen Sie die MOULDING EXPO. Hier zeigen die
führenden Unternehmen der Branche ihr Know-how und
ihre Produkte – von Formen für den Spritz- und Druckguss
über Stanz- und Umformwerkzeuge bis zu den neuesten
Entwicklungen im Modell- und Prototypenbau oder bei
additiven Fertigungsverfahren. Zudem werden sich in
Stuttgart alle namhaften Zulieferer und Dienstleister
für den Werkzeug-, Modell- und Formenbau mit ihren
Technologie-Highlights präsentieren.
Freuen Sie sich auf die MOULDING EXPO – mitten
im größten Markt für Industriegüter und auf dem
schönsten und modernsten Messegelände Europas.
5.-8. MAI 2015
MESSE STUTTGART
www.moulding-expo.de
14
BRANCHE Zahlen, Fakten, Trends
werkzeug&formenbau 01/2015
Konjunkturanalyse
Weit weg von Krisenstimmung
Seit dem Jahr 2007 zeichnet unsere Branchenumfrage, in der rund 90 ausgewählte Betriebe regelmäßig
zu ihrer Einschätzung der eigenen Lage und zu ihren Erwartungen an die unmittelbare Zukunft befragt
werden, ein recht genaues Bild der Stimmung in der Branche. In dieser und in der nächsten Ausgabe haben
wir die Entwicklung der Zahlen über die Jahre für Sie zusammengestellt.
Wie beurteilen Sie die wirtschaftlichen Lage Ihres Unternehmens/Betriebsteils?
Momentaufnahme: Deutlich sichtbar ist der Einbruch im Jahr 2009. Von den damaligen
Umfragewerten sind wir heute gottseidank meilenweit entfernt.
gut
sehr gut
100
6
7
9
zufriedenstellend
7
2
3
mäßig
6
14
18
80
26
2
17
19
21
30
25
23
3
21
36
36
42
41
36
17
18
13
35
34
16
27
37
60
57
49
52
46
44
22
64
50
40
21
44
54
31
35
35
32
42
39
37
36
47
36
32
34
35
20
22
26
18
20
19
31
20
28
17
19
21
7
3
0
2007
25
23
2008
16
20
5
4
8
10
5
9
3
2009
2010
Wie sehen Sie die Entwicklungen der kommenden 12 Monate
bezogen auf Ihr Unternehmen?
Deutlich verhaltener als im Vorjahr sind
die Erwartungen an die kommenden 12
Monate. Aber offenbar nur sehr wenige
Unternehmen erwarten demnächst eine
Verschlechterung ihrer Lage.
30
53
75
20
5
10
50
42
15
es wird besser
es wird gleichbleiben
2010
2011
2012
es wird schlechter
alle Angaben in Prozent
www.werkzeugundformenbau.de
BRANCHE Zahlen, Fakten, Trends
15
Planen Sie in den kommenden
12 Monaten im Unternehmen
eine größere Investition?
„Erst mal sehen, was das Jahr bringt“ – so
lautet offenbar gerade die Devise. Angesichts zahlreicher Krisenmeldungen ist die
Investitionsbereitschaft erfreulich hoch,
die Branche vertraut in ihre Zukunft.
61
54
ja
nein
39
51
48
38
37
2010
36
28
26
2012
2013
2014
2015
alle Angaben in Prozent
2
8
3
26
5
23
3
10
16
9
12
8
3
3
14
17
29
6
3
16
36
27
10
4
6
22
16
27
10
5
100
9
17
28
26
46
51
9
80
32
34
32
39
29
60
35
53
42
54
47
51
59
58
58
64
47
48
49
53
46
53
51
43
46
41
40
50
20
37
21
21
23
20
13
17
10
6
2011
17
16
12
6
5
2012
10
21
23
13
13
7
9
0
2013
2014
2015
Panel
68
40
13
5
19
55
88
5
6
2013
2014
2015
Im Auftrag des Fachmagazins werkzeug&formenbau
werden regelmäßig zu jeder
Ausgabe 90 Verantwortliche
aus Unternehmen der
Branche zu ihrer aktuellen
Einschätzung befragt. In der
kommenden Ausgabe sehen
Sie die Entwicklung bei
Auftragseingang und
-bestand im Lauf der
vergangenen acht Jahre.
SPRITZEN & GIESSEN Spritzgießwerkzeuge
werkzeug&formenbau 01/2015
Bearbeitungszentren
Neue Möglichkeiten erschlossen
Vom Messestand der AMB 2014 ging die Präzisionsfräs- und -bohrmaschine Picomax 56 TOP von Fehlmann
direkt nach Mössingen zum Werkzeug- und Formenbau Fottner. Seither sorgt die Maschine vor allem mit Präzision, Vielseitigkeit und schnellem Umschalten vom manuellen Betrieb in den CNC-Modus für Begeisterung.
Bilder: Fehlmann
16
E
in Fehlmann-Fan ist er,
seit er fräst. Mit der jüngsten Investition in eine Präzisionsfräs- und -bohrmaschine
Picomax 56 TOP sind es mittlerweile deren drei im Unternehmen.
Seit September steht die Maschine im Werkzeug- und Formenbau
Fottner. Inhaber Wolfgang Fottner hatte bereits zur Gründung
seines Werkzeug- und Formenbaus 1987 den Wunsch, mit einer
Maschine von Fehlmann zu arbeiten. Sein Startkapital war damals
aber zu gering und so behalf er
sich zunächst mit Gebrauchtmaschinen. Später kamen den damaligen Anforderungen entspre-
chend dann zwar Neumaschinen,
für „eine Fehlmann“ fehlte aber
nach wie vor das Kapital.
Hohe Qualitätsanforderungen
Im Jahr 1999 begann für Fottner
eine neue Zeit- und Kostenrechnung. Aufträge aus anderen Industriezweigen, etwa der Medizintechnik, zwangen den Werkzeugbau mit qualitativ hohen Anforderungen, in äußerst präzise Maschinen zu investieren. Konkret ging
es um die Herstellung von Messmitteln. Die geforderten Qualitäten und Toleranzen konnten mit
dem vorhandenen Maschinenpark
nicht mehr erreicht werden.
Profil
Werkzeug- und Formenbau Fottner GmbH
Das Unternehmen wurde 1987 in Mössingen gegründet und beschäftigt sich
heute mit sieben Mitarbeitern vorrangig mit der Herstellung meist komplexer
Spritzgießformen bis 2,5 t, mit Hartmetallgießwerkzeugen und Formen für Keramikspritzguss. Der Kundenkreis dafür kommt überwiegend aus den Bereichen der Medizintechnik, Sanitär-, Computer- und Elektronikindustrie. Speziell
in der Medizintechnik hat sich das Unternehmen mittlerweile mit Spritzgießformen für Herzklappen, Blutfilter, Wirbelsäulenimplantaten sowie in der Kathedertechnik einen Namen gemacht.
Mit der jüngsten Investition in eine Präzisionsfräs- und -bohrmaschine
Picomax 56 TOP sind es in Mössingen mittlerweile drei Maschinen von Fehlmann.
Rechts: Die Kupferelektroden werden ebenso
wie Freiformflächen
auf der Picomax 56 TOP
gefräst.
Links: Vor allem die Präzision, Vielseitigkeit und
das schnelle Umschalten
vom manuellen in den
CNC-Modus begeistern.
Deshalb wurde erstmals in eine
Präzisionsfräsmaschine Picomax
60 von Fehlmanninvestiert. Was
dann geschah, ist für Wolfgang
Fottner bis heute noch nicht richtig nachvollziehbar: „Zunächst
sind Werkzeuge für die Medizintechnik mit herkömmlichen
Spritzgießwerkzeugen kaum vergleichbar. Man benötigt Reinraumkenntnisse, die Werkzeuge
müssen wartungsfrei sein, und
bei den Aufbauten kommt meist
nicht rostender Stahl zum Einsatz.
Das bedeutet, man muss bei den
chromhaltigen Stählen auch mit
anderen Frässtrategien arbeiten.
Aber auch qualitativ sind die
SPRITZEN & GIESSEN Spritzgießwerkzeuge
Trends μ-genau
Tor zu lukrativen Aufträgen
Neue Möglichkeiten in der Bearbeitung, ein Sprung in Sachen Qualität – das
ist etwas, das nicht jeder kann und schafft eine Möglichkeit, ein Unternehmen
deutlich aus der Masse seiner Mitanbieter herauszuheben. Und damit auch
aus der sonst allgegenwärtigen Preisspirale: Das erweiterte Produktspektrum
mit den geforderten Qualitäten hat beim Werkzeug- und Formenbau Fottner
auch dazu geführt, dass man höhere Erträge erwirtschaften konnte.
Anforderungen weit höher als bei
herkömmlichen Spritzgießwerkzeugen. Die Ergebnisse, die wir
dann mit dieser Maschine erzielt
haben, waren nicht nur ausgezeichnet, sondern haben sich auch
sehr schnell herumgesprochen.
So kamen zahlreiche Anfragen
aus Bereichen, für die wir bis
dahin nicht tätig waren. So hat
sich unser Produktspektrum zu
dieser Zeit komplett verändert.“
Es ist keine klassische
Produktionsmaschine,
aber man fertigt jetzt
auch darauf, was bislang
über die Picomax 60 und
Picomax 95 lief.
Voll digitale Steuerung
Die Folge war, dass er 2011 eine
weitere Fehlmann, eine Picomax
95, und im September 2014 dann
die Picomax 56 TOP mit einer voll
digitalen Heidenhain-Steuerung
TNC620 orderte. Eine Maschine, die nicht nur seinem Produktspektrum entspricht, sondern
dank manueller Bedienung über
Bohrhebel und Handräder auch
den Arbeitsabläufen gerecht wird.
Für Wolfgang Fottner war die
Picoma x 56 TOP exakt die
Maschine, nach der er gesucht
hatte: ein vertikales 3-Achs-CNCZentrum, dessen Einsatz auch
manuell über Bohrhebel und
Handräder möglich ist – selbst bei
Zitat
„Für den Preis der
Picomax 56 TOP hätte
man sicher auch ein
Standardvertikalcenter
bekommen. Das wäre
dann aber keine Fehlmann und sicher nicht
so bedienerfreundlich
oder auch vielseitig
einsetzbar.“
Wolfgang Fottner
Geschäftsführer
WF Fottner GmbH
beeng ten Platzverhältnissen.
„Damit lassen sich Fräs-, Bohrund Gewindebearbeitungen ohne
zeitaufwändiges Programmieren
schnell, sicher und effizient ausführen“, erläutert Fottner. „Ich
kann verstehen, dass mittlerweile
viele von dieser Maschine begeistert sind, denn sie vereint Präzision, Vielseitigkeit und das schnelle
Umschalten vom manuellen
Betrieb in den CNC-Modus mit
ausgesprochen hoher Bedienerfreundlichkeit und einem kompakten Aufbau. Hinzu kommt,
dass die Maschine zunächst nicht
für Schrupparbeiten gedacht war.
Aber auch hier sind wir überrascht, was alles möglich ist.“
Toleranzen im μm-Bereich
Unabhängig davon, die Bauteile,
die in Mössingen 1999 die Wende eingeleitet hatten, fertigt man
nach wie vor auch auf der Picomax 60 mit Toleranzen zwischen
3 und 7 μm. Selbst wenn man in
der Präzisionsfräs- und -bohrmaschine keine klassische Produktionsmaschine sieht, das Teilespektrum, das bislang auf den großen
Maschinen von Fehlmann herge-
stellt wurde, läuft jetzt auch auf
der Picomax 56 TOP.
Hier entstehen unter anderen
Freiformflächen, auch Hart- und
Elektrodenfräsen laufen auf der
Maschine. Besonders interessant
ist die Maschine aber auch deshalb, weil beim Werkzeug- und
Formenbau Fottner viel graviert
wird. Auch damit geht man jetzt
auf die Picomax 56 TOP, um die
beiden großen Maschinen zu entlasten. „Leistungsstark und vielseitig, komplexe Teile einfach und
wirtschaftlich bearbeiten – damit
hat Fehlmann nicht zu viel versprochen“, zieht Wolfgang Fottner
Bilanz. „Bei uns ist Fehlmann
allerdings nicht nur wegen der
Technik erste Wahl: Unsere positiven Erfahrungen mit dem Service und der Fairness haben diese
Überzeugung über Jahrzehnte
weiter untermauert.“
Kontakt
WF Fottner GmbH,
D-72116 Mössingen,
Tel.: 07473/6401, www.fottner-formen.de
Fehlmann AG, CH-5703 Seon,
Tel.: 0041-62/7691111,
www.fehlmann.com
17
17
18
SPRITZEN & GIESSEN Spritzgießwerkzeuge
werkzeug&formenbau 01/2015
Bearbeitungszentren
Wirtschaftlich zerspanen
Nicht immer muss es die High-End-Maschine sein: Der Werkzeugbau Horstmann & Thienelt im ostwestfälischen Hille fertigt hochpräzise Spritzgießformen für unterschiedlichste Branchen, in
der Hauptsache für Automotive. Das Hundertstel erreichen die Formenbauer wirtschaftlich und
prozesssicher mit einem Maschinenpark aus Haas-Zentren.
Auf der VM 6 lassen sich auch größere Werkstücke präzise bearbeiten.
Die Haas-Spindeln nehmen Werkzeuge mit SK40-Schnittstelle auf.
D
im Motorraum – insbesondere für wasser- und ölführende Komponenten“, erklärt Thienelt. „Je früher wir dabei in die Planung
der Teile und Prozesse eingebunden werden, desto besser können wir unser Know-how einbringen. Unsere Kunden verwenden oft ,schwierige‘ Kunststoffe, die bei relativ hohen Temperaturen verarbeitet werden, oder abrasive glasfasergefüllte Werkstoffe. Entsprechend müssen auch die Werkzeuge ausgelegt sein.
Rund 90 Prozent werden mit Heißkanal ausgerüstet.“
er Termindruck gewinnt immer mehr an Brisanz. „Das
wird von Jahr zu Jahr heftiger“, erklärt Christian Thienelt, Geschäftsführer bei der Horstmann & Thienelt
GmbH in Hille. „Das, was wir heute in dieser Hinsicht tagtäglich
bei höchster Flexibilität umsetzen, hätten wir noch vor einigen
Jahren als unmöglich bezeichnet. Heute ist es ganz selbstverständlich, dass wir für unsere Kunden Herausforderungen in
höchster Qualität und kürzester Zeit bewältigen. Unsere hochqualifizierten und motivierten Mitarbeiter und unser leistungsfähiger Maschinenpark sind die Voraussetzungen dafür, dass
wir wettbewerbsfähig bleiben.“ Dafür haben die SpritzgießformSpezialisten aber in den vergangenen Jahren auch immer wieder
in die Erneuerung ihres Maschinenparks investiert.
Gerade in der Automobilindustrie sind die Margen für die
Zulieferer nicht gerade üppig. „Deshalb ist uns seit jeher ein
gutes Preis-Leistungs-Verhältnis beim Kauf unserer Bearbeitungszentren wichtig“, betont Thienelt. „Wir brauchen nicht
immer die High-End-Maschine – unsere Maschinen müssen
prozesssicher arbeiten und die notwendige Qualität und Präzision zuverlässig liefern.“
Horstmann & Thienelt baut Spritzgießwerkzeuge bis 5 t, die
Abmessungen jönnen bis zu 800 x 1000 mm betragen. Zu den
Kunden gehören die unterschiedlichsten Branchen, mit rund 70
Prozent des Volumens ist indes die Automobilindustrie der bei
weitem größte Abnehmer. „Hier ist unsere Spezialität die Konzeption, Konstruktion und Herstellung technischer Teile speziell
Trennflächen müssen exakt passen
Verarbeitet werden unterschiedlichste Werkzeugstähle. Da die
Wärmeführung in den Werkzeugen eine große Rolle spielt, um
kürzestmögliche Zykluszeiten zu erreichen, werden auch Kupferlegierungen wie Ampcoloy oder Moldmax zur besseren Wärmeleitfähigkeit bearbeitet und verbaut. Aber auch harte Werkstoffe werden zerspant – in Einzelfällen reicht da die Skala bis
62 HRC.
Bei den Toleranzen wird in der Regel ± 1 Hundertstelmillimeter verlangt. „Das bezieht sich meist auf die Trennflächen – das
muss exakt passen“, erläutert Thienelt. „Eine gratfreie Produktion ohne Nacharbeit ist heute Standard, über den keiner mehr
spricht.“
Eine Tuschierpresse, auf der auch die teilweise sehr komplexen
Gesamtwerkzeuge im Zusammenspiel ihrer einzelnen Komponenten nochmals auf Herz und Nieren geprüft werden können,
ist deshalb für die Formenbauer unverzichtbar. Bearbeitet
www.werkzeugundformenbau.de
d
lbil
Tite eitrag
B
und
SPRITZEN & GIESSEN Spritzgießwerkzeuge
Trends μ-genau
Hoher Anteil an Gleichteilen
Das Bauprinzip der Haas-Maschinen ist aus einem Guss. Die Verwendung vieler Gleichteile in unterschiedlichen Maschinen erleichtert die Ersatzteilversorgung, die von vielen Haas-Anwendern
als reibungslos und sehr schnell gschätzt wird. Zudem ist es im Fall eines Defekts auch möglich,
Komponenten von einer Haas-Maschine, die möglicherweise gerade nicht dringend gebraucht
wird, auf einer anderen, wichtigeren einzusetzen. Der hohe Grad an Standardisierung und Modularisierung ermöglicht zusammen mit der robusten Bauweise eine hohe Verfügbarkeit.
Programmiert wird in Hille in der Regel nicht
an der Maschine. Für Anpassungen ist die
Haas-Steuerung indes recht komfortabel.
Profil
Horstmann & Thienelt GmbH
Als kompetenter Lösungspartner im Bereich
des hochwertigen Werkzeug- und Formenbaus entwickelt, konstruiert und produziert
das Unternehmen Ein- und Mehrkomponentenwerkzeuge sowie Prototypenwerkzeuge.
Dank leistungsfähiger CAD/CAM-Arbeitsplätze ist der Datenaustausch über alle am
Markt üblichen Schnittstellen gesichert. Mit
dem Erodierzentrum verfügt der Betrieb
ebenso über die neuesten Technologien wie
auch im Bereich des HSC-Fräsens, fünf HaasBearbeitungszentren bilden das Rückgrat
der Metallzerspanung. Das Unternehmen
beschäftigt 21 hoch qualifizierte Mitarbeiter, dazu kommen drei Auszubildende.
Rund 70 Prozent der Aufträge für die teils
sehr komplexen Ein- und Mehrkomponentenwerkzeuge bei Horstmann & Thienelt
kommen aus dem Automotive-Bereich.
19
SPRITZEN & GIESSEN Spritzgießwerkzeuge
Zitat
„Die Haas-Maschinen
sind in vielen Situationen den weit teureren Bearbeitungszentren anderer
Hersteller durchaus
ebenbürtig.“
wird in der Regel einschichtig, die Bediener, die
gleichzeitig mehrere Maschinen überwachen, versuchen ihre Maschinen auch in die mannlosen Abende
hinein laufen zu lassen. Programmiert wird duchgängig auf Cimatron.
Um preiswert, aber prozesssicher und in hoher
Qualität produzieren zu können, setzen die Verantwortlichen auf einen Maschinenpark des amerikanischen Herstellers Haas Automation. „Die erste HaasMaschine, eine VCE 750, stand bereits vor 20 Jahren
im Betrieb“, erinnert sich Thienelt. „Die wurde
damals noch unter dem Label Mikron vertrieben und
musste erst 2008 einer Haas VM2 Platz machen.“
werkzeug&formenbau 01/2015
Bilder: werkzeug&formenbau
20
Das Werkzeugmagazin der Haas-Bearbeitungszentren fasst je
nach Modell 24 oder 40 Werkzeuge.
sorgung schnell und einfach. „Dazu kommt“, ergänzt
Thienelt, „dass auch die Stundensätze für die Monteure bei Haas deutlich niedriger liegen als bei so
manchem deutschen Hersteller.“
Christian Thienelt,
Geschäftsführer HorstDas Gros der Bearbeitungen erfolgt dreiachsig.
Haas-Zentren als Herzstück des Maschinenparks
mann & Thienelt GmbH
„Hier erreichen wir auf den Haas-BearbeitungszenNach und nach wuchs der Maschinenpark, auch Beartren den Hundertstelmillimeter prozesssicher und
beitungszentren anderer Hersteller wie eine HSCproblemlos“, berichtet Thienelt. „Auf jeden Fall sind
Maschine von OPS Ingersoll zur Graphitbearbeitung
die Haas-Maschinen in vielen Situationen den weit
stehen heute im Unternehmen. „Das Herzstück sind
teureren Bearbeitungszentren anderer Hersteller hier
jedoch nach wie vor die inzwischen fünf Haas-Beardurchaus ebenbürtig.“
beitungszentren – eine VCE 500, die VM 2, eine VM 6,
Bei der fünfachsigen Bearbeitung mit der neuen
eine VF 2 und schließlich auch eine UMC 750.“ Neben
UMC 750 stoßen die Formenbauer derzeit in Sachen
den geforderten Leistungsmerkmalen stand bei der
Toleranzen noch an Grenzen. „Die Maschine
Beschaffung auch das Preis-Leistungs-Verist gut, auch sehr stabil“, betont Thienelt.
hältnis im Fokus der Zerspaner. „Wir haben
„Aber wenn wir mit gängigen 5-Achs-Stravor jeder Beschaffung auch jeweils Maschitegien bearbeiten, gibt es schon mal Ausreinen anderer Hersteller untersucht, sind aber
ßer – die Toleranzen gehen an wenigen Stelimmer wieder bei den Bearbeitungszentren
web-link
len hoch auf zwei bis drei Hundertstelmillivon Haas gelandet.“
Im Blickpunkt:
meter. Wir haben einen Workaround gefunDie Wirtschaftlichkeitsbetrachtung endet
Video zur
den, indem wir das Werkstück von vornherfür Thienelt übrigens nicht beim MaschinenReportage
ein optimiert aufspannen und so wenig wie
kauf: „Die Maschinen sind robust und wenig
möglich schwenken.“ Das erfordert etwas mehr Plaanfällig“, erklärt er. „Wenn doch einmal der Service
nung im Vorfeld, für die Formenbauer noch keine
kommen muss, kann der Haas-Techniker die Probleoptimale Lösung. „Wir sind uns aber auch bewusst,
me in der Regel sofort beheben, da die Haas-Maschidass wir von einem preiswerten Haas-Bearbeitungsnen nach einem einheitlichen Schema konstruiert
zentrum nicht ohne weiteres den gleichen Level
und gebaut sind.“ Das macht auch die Ersatzteilvererwarten dürfen wie von einer zweieinhalb mal so
teuren Maschine“, räumt Thienelt ein. „Deshalb sind
wir mit den Spezialisten von Haas dabei, die MaschiDas sagt die Redaktion
ne entsprechend zu optimieren. Und ich denke, wir
Kosten ganzheitlich betrachten
sind da auf einem guten Weg.“
Rw
Der Anschaffungspreis einer Maschine bestimmt zu weiten Teilen ihren Stundensatz.
Aber eben nicht allein – neben den Kosten für den Bediener, für Energie und betriebsmittel und ähnlichem stellen die Servicekosten einen oft unterschätzten Anteil. Hier
halten viele Hersteller recht ungeniert die Hand auf, da sie wissen, dass der Anwender
die Maschine dringend wieder braucht und daher bereit ist, viel zu bezahlen. Angenehm, wenn es eben nicht so ist: Bei Haas schätzen die Werkzeugbauer aus Hille nicht
nur das gute Preis-Leistungs-Verhältnis beim Maschinenkauf, sondern auch die niedrigen Folgekosten beim übrigens in Bezug auf die gesamte Maschinenpalette sehr
kompetenten Service.
Richard Pergler
Kontakt
Horstmann & Thienelt GmbH, D-32479 Hille-Unterlübbe, Tel.: 05734-600030, www.ht-gmbh.de
ARO-tec GmbH, D-33378 Rheda-Wiedenbrück,
Tel.: 05242/9649-27, www.aro-tec.org
Haas Automation Europe, B-Zaventem,
Tel.: 00322/5261214, www.haascnc.co
5FCJT7FSTJPO
3FMFBTF
$".1FSGPSNBODFOFVEFGJOJFSU
8 Vorteile mit Release 8:
1 Tebis V3.5 R8 macht Maschinen produktiver
2 Unterstützung von Hochleistungsfräsern
3 Maximales Zerspanungsvolumen
4 Integrierte Qualitätssicherung
5 Fräsen und Messen in einem Programm
6 3D-Radiuskorrektur kompensiert Werkzeugverschleiß
7 5-Achs-Bearbeitung mit Tonnenfräser
8 Automatischer Nachschub bei Ablauf der Werkzeug-Mindeststandzeit
Mehr Informationen über Tebis Version 3.5 Release 8 unter +49/89/81803-0.
Hochleistungszerspanung
Messen auf der
Maschine
Neue Antastgeometrie
%3BEJVT
LPSSFLUVS
Schneidenkonturen
exakt darstellen
5POOFOGSÊTFS
Tebis auf der intec:
24. – 27. Feb. 2015, Leipzig
Halle 2, Stand F69
5FCJT5FDIOJTDIF*OGPSNBUJPOTTZTUFNF"(t&JOTUFJOTUSt.BSUJOTSJFE1MBOFHHt5FMtJOGP!UFCJTDPNtXXXUFCJTDPN
22
SPRITZEN & GIESSEN Spritzgießwerkzeuge
werkzeug&formenbau 01/2015
Bearbeitungszentren
Wirtschaftliche Qualität
Beim Formenbau Jäger in Brunnthal mussten die Bearbeitungskapazitäten an die wachsenden Dimensionen
der Druckgusswerkzeuge angepasst werden. Die Verantwortlichen entschieden sich für Maschinen des
Herstellers MTE – sie vereinen hohe Qualität mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis.
K
lein, aber fein – der Formenbau Jäger in Brunnthal bei München hat sich als Familienbetrieb
einen guten Namen im Bereich automotiver Druckgusswerkzeuge gemacht: Rund
90 Prozent der Werkzeuge des 45 Jahre alten Familienunternehmens sind für
Druckgussteile, die übrigen zehn Prozent
entfallen auf Spritzgießwerkzeuge und
andere Produkte. Eine Spezialität, für
die sich die Formenbauer ein sehr tiefreichendes Know-how erworben haben,
sind beispielsweise Werkzeuge für Zyln-
Das sagt die Redaktion
Spanier mit deutschem Service
MTE hat mit dem Aufbau der eigenen
Deutschland-Niederlassung 2008 deutlich
an Attraktivität gewonnen. Maschinen bauen können die Spanier seit jeher, und die
Vertriebs- und Servicestruktur wird den
deutschen Anwendern jetzt noch besser gerecht. Dazu die flexiblen und auf die Anwender ausgerichteten Strukturen des Familienunternehmens, das langfristig denkt und
sehr weit auf die Bedürfnisse seiner Anwender eingeht, ohne gleich immer alles auf die
Rechnung zu setzen. Die Verantwortlichen in
Itziar bei Bilbao wissen, dass ein zufriedener,
gut betreuter Anwender auf Dauer für mehr
Umsatz sorgt als kleinliches Abkassieren
auch noch der letzten im Servicefall verbauten Schraube.
Richard Pergler
mik und die notwendige Präzision fürs
derkopfhauben. Aber auch im Bereich
Schlichten verfügen. „Wir haben uns
Getriebegehäuse und Strukturbauteile
gemeinsam mit unseren Maschinenbeist der Betrieb anerkannt.
dienern zahlreiche Konzepte unterDas Unternehmen ist organisch
schiedlicher Anbieter angeschaut, auch
gewachsen, das alte Betriebsgebäude bot
im Detail“, erklärt Jäger. „Einige
indes nur sehr beengte PlatzverHersteller schieden für uns von
hältnisse. So entschlossen sich
vornherein allein schon aus Kosdie Verantwortlichen vor vier
tengründen aus – was nützt uns
Jahren zu einem Hallenneubau.
die beste Maschine, wenn sie
„Dazu kam, dass wir im alten
web-link
sich nicht rechnet?“ Andere
Gebäude bei den möglichen
Im Blickpunkt:
Maschinen erwiesen sich spätesWerkzeuggewichten doch sehr
Video zur
tens bei der Probebearbeitung
beschränkt waren – der dortige
Reportage
als nicht steif genug – die heute
Hallenkran schafft gerade einvielfach eingesetzten Linearführungen
mal 2 t“, erklärt Gabriele Jäger, Tochter
sind da offenkundig deutlich empfindlides Unternehmensgründers Günther
cher als robuste Flachführungen.
Jäger und heute als Konstruktionsleiterin
und Geschäftsführerin im Unternehmen
aktiv. „Bis zum Neubau war bei WerkDauerhaft präzise und prozesssicher
zeugdimensionen von 1200 x 800 mm
Nach umfangreichen Recherchen blieb
und einem Gesamtgewicht von rund 7 t
schließlich der spanische Hersteller MTE,
das Ende der Fahnenstange erreicht.“
der in Deutschland über ein eigenes Service- und Anwenderzentrum verfügt, im
Fokus – für die Brunnthaler kein UnbeAnforderungen wachsen stetig
kannter: „Wir haben schon seit längerem
Die neue Halle verfügt über einen Kran
eine MTE Kompakt im Betrieb, die sich
mit einer Kapazität bis zu 25 t. „Die
mit Leistung sowie dauerhaft hoher PräAnforderungen an die Werkzeuge bezügzision und Prozesssicherheit auszeichnet“,
lich Qualität und Präzision werden immer
erklärt Jäger. „Neben den harten Maschihöher, die Dimensionen in bestimmten
nendaten hat uns aber auch der Service
Bereichen jedoch immer größer“, erklärt
des Herstellers überzeugt, der ist schlicht
Jäger. „Heute können wir Werkzeuge bis
und einfach super.“
30 t und bis zu 2000 x 1400 mm erstellen.“
MTE hat sich in Deutschland eine gut
Bearbeitet werden Werkzeugstähle, aber
ausgebaute Infrastruktur aufgebaut. „Das
auch vergütete Qualitäten.
Schöne ist: Die Ansprechpartner an der
Hierfür mussten neue BearbeitungsHotline sind kompetent, so lässt sich viezentren beschafft werden, die einerseits
les schon mit einem Anruf selbst erledieine hohe Steifigkeit für kräftige Schruppgen“, erläutert Jäger. „Und wenn wir etwas
bearbeitungen mitbringen sollten, andenicht selbst instand setzen können,
rerseits aber auch über eine hohe Dyna-
Der 45°-Universalfräskopf bietet genügend
Leistung und Drehmoment auch für die
Schwerzerspanung. Und die leistungsfähige
Steuerung Heidenhain iTNC 530 sorgt für
einfache Bedienbarkeit und ein großes
Spektrum an Bearbeitungsmöglichkeiten.
Profil
Formenbau Jäger GmbH & Co. KG
Das Formenbauunternehmen in Brunnthal
bei München wurde im Jahr 1970 gegründet.
Heute beschäftigt der Betrieb 12 Mitarbeiter.
Eine Spezialität der flexiblen Formenbauer
sind Komplettlösungen: Sie bieten ihren
Kunden von der Datenübernahme über die
Konstruktion bis zur gießfertigen Form alles
aus einer Hand. Die Werkzeuge bewegen
sich in der Regel im Bereich von 10 kg bis
30 t. Zum Serviceangebot des Unternehmens gehören unter anderem auch Reparatur- und Änderungslösungen.
Der Arbeitsraum der Maschine ist – beispielsweise für Rüstvorgänge – sehr gut zugänglich.
SPRITZEN & GIESSEN Spritzgießwerkzeuge
werkzeug&formenbau 01/2015
Bilder: werkzeug&formenbau
24
Der Fräskopf geht in den MTE-Zentren kräftig
und dynamisch zu Werke. Die robuste Bauweise
steckt so einiges weg.
Mit 24 Werkzeugplätzen kommen die Formenbauer gut zurecht –die Werkstücke sind oft Langläufer, die über Wochen auf der Maschine sind.
kommt sehr schnell ein Monteur, der seine Maschine genau kennt und den Fehler
in der Regel sehr schnell beheben kann.
Man merkt an vielen Details, dass MTE
wie wir ein Familienunternehmen ist und
eben auch im Servicefall darauf achtet,
dass die Maschine schnell wieder verfügbar ist und die Kosten für uns Anwender
trotzdem möglichst klein bleiben.“
Dazu gehört unter anderem auch der
sogenannte Kopfservice, der bei einem
Ausfall des Fräskopfs die Bereitstellung
eines Leihkopfs umfasst, so
nung. Auf der BF 2700 dreht
dass die Maschine ohne lange
die Spindel bis zu 6000 min-1
Ausfallzeiten weiter arbeiten
und liefert ein Drehmoment
kann. „Das ist echte Kundenbis 930 Nm bei 36 kW, auf
orientierung“, erklärt Jäger.
der größeren BF 3200 mit
So kam im Formenbau
4000 min-1 mit einem DrehZitat
„Man merkt an vielen
Jäger zunächst hauptsächlich
moment bis 1730 Nm bei
Details, dass MTE wie
f ür die Vorbearbeit ung
36 kW. Dabei sind die Köpfe
wir ein Familienuntereine BF 2700 mit Verfahrsehr robust und stecken nach
nehmen ist und eben
wegen von 2500 x 1200 x
Erfahrung der Formenbauer
auch im Servicefall
1250 mm in die neue Halle,
so einiges weg.
darauf achtet, dass die
im vergangenen Jahr folgte
Die Maschinen sind mit
Maschine schnell wieder
dann eine BF 3200 mit
SK-50-Aufnahmen ausgeverfügbar ist und die
Kosten für uns AnwenVerfahrwegen von 3000 x
stattet, der 24-fach-Wechsler
der trotzdem möglichst
1200 x 1500 mm zum Schrupreicht für das Bearbeitungsklein bleiben.“
pen und Schlichten. „Auch
spektrum aus – einige WerkGabriele Jäger,
bei der Konfiguration der
stücke sind bis zu zwei
Geschäftsführerin
Maschinen ging der HerstelWochen auf der Maschine.
Formenbau Jäger
ler auf unsere Ansprüche
Auf der BF 3200 bringt die
ein“, erklärt Jäger. „Unsere Sonderwüninnere Kühlmittelzufuhr bis zu 20 bar, auf
sche wurden perfekt umgesetzt – weitgeder BF 2700 stellt sie 40 bar zur Verfügung.
hend ohne Extrakosten für uns.“ So wurde
„Damit können wir auch im Harten bohren
zum Beispiel die Späneabfuhr auf die
– bis zu 46 ± 3 HRC ist bei uns gängige PraBedürfnisse der Formenbauer angepasst.
xis“, ergänzt Jäger. „Gerade beim Bohren
mit IKZ ist im Arbeitsraum oft nichts mehr
zu erkennen – da ist es wichtig, dass wir
Einfach zu bedienen
eine oben geschlossene Kabine bekommen
Die Werkstücke werden von den hoch
konnten. Der sehr moderate Aufpreis
qualifizierten Maschinenbedienern
macht sich da schnell bezahlt.“
sowohl am Programmierplatz als auch
Rw
direkt an der Maschine programmiert.
Eine leistungsfähige Steuerung HeiKontakt
denhain iTNC 530 sorgt dafür, dass die
Formenbau Jäger GmbH & Co. KG,
Maschinen einfach zu bedienen sind und
D- 85649 Brunnthal, Tel.: 08104/353,
sich in Sachen Handling nahtlos in die
www.formenbau-jaeger.de
Fertigungsumgebung einfügen.
MTE Deutschland GmbH,
Die Maschinen verfügen über 45°-UniD-56412 Montabaur-Heiligenroth,
Tel.: 02602/999650, www.mte-deutschland.de
versalschwenkköpfe mit Hirth-Verzah-
Trends μ-genau
Steifer Aufbau
MTE setzt bei den Maschinen auf großzügig
dimensionierte und stark verrippte Gusskonstruktionen, um so die Steifigkeit und
Dämpfung auch bei komplexen Bearbeitungsaufgaben zu gewährleisten. Bei den
belasteten Komponenten wird hier Kugelgraphitguss GGG 60 und bei den Fräsköpfen
sogar Stahlguss GS 20 eingesetzt, um die
Steifigkeit der Komponenten und damit
letztlich auch die Genauigkeit zu verbessern.
Viele Werkzeugkomponenten enthalten zahlreiche Bohrungen, die auf den MTE-Zentren
eingebracht werden.
Dank innerer Kühlmittelzufuhr sind auch Tiefbohrungen in harten Werkstoffen unproblematisch, die Späne werden zuverlässig ausgespült.
Werkzeugbau im Wettbewerb
»Excellence in Production« zum
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Eine
Ei
ne Ini
niti
tiat
ativ
ive
e von
Einsendeschluss für den ausgefüllten Fragebogen ist der 7.4.2015
Kontakt Martin Bock, Fraunhofer IPT, Telefon +49 241 8904-159, [email protected]
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EXCELLENCE IN PRODUCTION
26
SPRITZEN & GIESSEN Spritzgießwerkzeuge
werkzeug&formenbau 01/2015
Fräser
Prozesssicher in der Geisterschicht
Bilder: Lerch
Es ging weder um eine Steigerung der Vorschubgeschwindigkeit noch um eine Reduzierung der Laufzeit.
Wichtig war den Verantwortlichen beim Unternehmen Brinke & Breuer in Staudt, dass mit dem WerkzeugSystem PXRE von OSG in den mannlosen Schichten prozesssicher tiefe Kavitäten gefräst werden können.
Es müssen immer häufiger tiefe Kavitäten gefräst werden. Die Vorteile des PXRE waren hier
hinsichtlich der Fräsleistung schnell erkennbar.
S
Fräser verschleißen meist nicht, weil sie im Eingriff sind, die Späne sind es, die dem Werkzeug
schaden.
In naher Zukunft beabsichtigt man bei Brinke &
Breuer, die derzeitig möglichen Abmessungen
von 500 x 500 mm nach oben zu erweitern.
Schnittparameter und die Standzeiten als auch die Prozesssieit geraumer Zeit ist man in Staudt immer mehr in Sachen
cherheit erhöhen. Die Vorteile beim Einsatz des PXRE waren
Werkzeugbau gefordert. Konkret geht es um Kunsthinsichtlich der Fräsleistung in dem Werkzeugstahl 1.2312
stoffspritzgussformen bis zu Größen von 500 x 500 mm.
schnell erkennbar.“
So liegt es in der Natur der Sache, dass auch immer häufiger
tiefe Kavitäten gefräst werden müssen. Bis vor kurzem wurden
diese Kavitäten noch zeitaufwändig gebohrt, geschruppt und
Ausgiebige Analyse- und Beratungsgespräche
anschließend geschlichtet. Auf Grund der steigenden NachfraNun hatte man in Staudt Wechselkopffräser zwar bereits vorher
ge musste man in diesem Bereich neue Wege gehen. Zunächst
schon gekannt, hatte allerdings in diesem Bereich, zumindest in
wurde mit Messerköpfen getestet. Allerdings musste bei der
die Katalogware ohne Beratung, kein Vertrauen. Der für Brinke
Bearbeitung immer ein Mitarbeiter zuge& Breuer zuständige Anwendungstechnigen sein und nahezu alle 10 min die Wenker bei OSG empfahl daraufhin nach ausProfil
deschneidplatten wechseln. So war man
giebigen Analyse- und BeratungsgespräBrinke & Breuer
zwar mit der Drehzahl in Verbindung
chen das Werkzeugsystem PXRE. Die ersmit Vorschub und Zustellung zufrieten Tests verliefen hinsichtlich Laufruhe,
Das Unternehmen wurde 1995 als reine Bauschlosserei gegründet. Heute beschäftigt
den, nicht aber mit der beabsichtigten
Prozesssicherheit und Fräsleistung durchman sich vorrangig mit dem klassischen MaProzesssicherheit, denn Ziel war es, die
weg positiv. Mittlerweile wird das Werkschinen- und Metallbau. Die besonderen
Bearbeitung der Kavitäten in die mannzeugsystem PXRE im Unternehmen bei
Stärken sieht man in der Einzelteilfertigung,
lose Schicht zu verlagern.
tiefen Kavitäten fest eingesetzt. Mit einer
Kleinserien bis hin zum kompletten MaschiFür Michael Breuer war das Anlass, sich
Drehzahl von 1700 min-1, einem Vorschub
nenbau. Auf Grund der Erfahrungen in der
in dieser Angelegenheit von OSG beraten
von 5000 mm/min, 0,3 mm Zustellung
Medizintechnik, Weißwaren und Computerzu lassen: „Wir setzen seit geraumer Zeit
und 5 mm seitlicher Zustellung ist man
industrie konzentriert man sich seit 2011
auch auf den Bereich Werkzeug- und ForFräswerkzeuge von OSG ein und stellen
mehr als zufrieden.
menbau für Schneidwerkzeuge und Spritzfest, dass seither im Fräsbereich, auch
Selbst wenn der Werkstoff über eine
gussformen. Mit zunehmendem Erfolg. Desbeim Hartfräsen, Ruhe eingekehrt ist“,
Zugfestigkeit von 1000 N/mm² verfügt,
halb ist in naher Zukunft beabsichtigt, die
erklärt er. „Das heißt, wir sind einerseits
war das Problem aber nicht die eigentlich
derzeitig möglichen Abmessungen von 500
mit der Beratung äußerst zufrieden.
Zerspanung an sich. Für Jens Brinke sind
x 500 mm nach oben zu erweitern.
Anderseits konnten wir damit sowohl die
es die Späne: „Ein Fräser verschleißt ja
SPRITZEN & GIESSEN Spritzgießwerkzeuge
Trends μ-genau
Sauber mit Trockeneis
Brinke & Breuer setzt zur Reinigung von Formen
ein Trockeneisstrahlgerät ein. CO2 im festen Zustand bewirkt beim Auftreffen auf die Form eine
kinetische Kraft, die Kälte sorgt dafür, dass Flüssigkeiten wie Öl und Fett gefrieren. Und das
Wichtigste: Die aus gefrorenem CO2 bestehenden Partikel verdampfen beim Auftreffen auf
die Oberfläche und produzieren das 200-fache
ihres Volumens. Jeglicher anhaftende Schmutz
wird so zuverlässig beseitigt.
Halters und die Hartmetallstange sind zentrisch
nicht, weil er im Eingriff ist, sondern es sind die
verlötet. Damit vermeidet man eine SollbruchstelSpäne darum herum“, erklärt er. „Diese Kavitäten
le. Außerdem wird dadurch ebenfalls eine hohe
hatten eine Tiefe von 80 mm. Da bekommt man
Rundlaufgenauigkeit gewährleistet. Für die Praxis
die Späne nur mit Druckluft heraus. Dementspreheißt das, der Kugelwechselkopf wird einfach,
chend leicht müssen die Späne sein.“ Wie es
Zitat
schnell und ohne neu einzumessen in die Spindel
scheint, ist das mit dem PXRE nun kein Problem.
„Die OSG-Werkzeuge haben
eingewechselt.
Das erste Werkzeug war beim Schruppen einer
uns tatsächlich über die JahFür das Unternehmen Brinke & Breuer war der
Kavität bereits 17 h im Einsatz und wird nach
re weiter gebracht. Ein konEinsatz des PXRE-Werkzeugsystems sicher eine
Auskunft der Verantwortlichen auch noch probkreter Fall ist hier das Hartneue Erfahrung, gleichzeitig war der Einsatz für
lemlos eine zweite Kavität bearbeiten. Beim
fräsen pulvermetallurgischer
eine wirtschaftliche Fertigung dieser Kavitäten
Schlichten dagegen liegt man bei 2 h, VerschleißStähle mit Oberflächen von
aber eine zwingende Notwendigkeit. Für Jens
spuren sind hier bislang nicht erkennbar. Über
Rz 2,5. Die Werkstücke fallen
mit dem Fräser nahezu poBrinke und Michael Breuer ist es so auch kein
Standzeiten kann bislang freilich werkstückbeliert von der Maschine.“
Werkzeug für den täglichen Gebrauch: Es muss
zogen noch keine Aussage getroffen werden.
Michael Breuer,
eingefahren werden, und der Einsatz setzt eine
Eines aber scheint klar, gegenüber den Fräsern,
Geschäftsführer Brinke & Breuer
gewisse Kompetenz voraus. Aber, und das scheint
die man von anderen Herstellern im Haus hat,
sicher, es hat wesentlich dazu beigetragen, dass
übertrifft man die Standzeiten um ein Vielfaches.
bei den Fräswerkzeugen wie beim Tieflochbohren mit OSG Ruhe
Die anfänglichen Bedenken gegenüber Wechselkopffräsern
eingekehrt ist und man sich wesentlich wichtigeren Dingen
sind in Staudt so auch längst verschwunden. Zu Recht, denn
zuwenden kann.
OSG hat diese Werkzeugsysteme entsprechend weiter entwickelt. Dazu zählen unter anderem das verwendete HM-Substrat
und die hochhitzeverträgliche Beschichtung sowie die Schneidengeometrie. Außerdem kommt bei OSG ein Sägegewinde zum
Kontakt
Einsatz, über das das Werkzeug in die Plananlage gezogen wird
Brinke & Breuer GmbH & Co. KG, D-56424 Staudt,
Tel.: 02602/949831, www.brinke-breuer.de
und so einen hohen Rundlauf gewährleistet – die Rundlaufabweichung im eingeschraubten Zustand bei laufender Spindel
OSG Deutschland GmbH, D-73037 Göppingen, Tel.: 07161/6064-0,
www.osg-germany.de
wird mit maximal 0,015 mm definiert. Der Einschraubteil des
27
28
SPRITZEN & GIESSEN Spritzgießwerkzeuge
werkzeug&formenbau 01/2015
Automatisierung
Prozessorientiert in die Zukunft
Werkzeuge vom Fließband? Das klingt zunächst utopisch. Im Unternehmen Kegelmann Technik
hat man allerdings schon konkrete Vorstellungen, wie die Kombination Industrialisierung des
Werkzeugbaus und Fließfertigung gelingen kann.
V
aus der Fertigung kosten bei der Nacharbeit wie
oraussetzung für eine erfolgreiche Neudem Tuschieren, dem Nachschleifen und der Monausrichtung ist jedoch, dass man von der
tage Zeit und reduziert unsere Flexibilität. Die
Automatisierung über klare SchnittstellenSpritzgießwerkzeuge, die wir heute herstellen,
definitionen bis hin zu einer optimierten Organihaben Schieber, Einsätze, Auswerfer und sind so
sationstruktur neue Wege geht. „Die effektive und
von der Struktur alle gleich. Wenn es uns gelingt,
effiziente Gestaltung der gesamten Prozesskette
Zitat
„Ich sehe seit 10 Jahren,
nicht nur die Fertigung zu automatisieren, sondern
muss im Fokus stehen, um langfristig erfolgreich
dass sich trotz ständiger
auch die Montage und die Fertigung dahin zu trimzu sein“ – so prognostizierte bereits vor fünf Jahren
Modernisierung die
men, dass wir kaum noch Nacharbeit und Montage
das Fraunhofer IPT die aktuellen Anforderungen
Engpässe immer wieder
haben, lassen sich Werkzeuge nach einem Baukasan den Werkzeug- und Formenbau. Dabei wurden
neu verlagern. Operative
tenprinzip fertigen.“
Begriffe wie Automatisierung, Standardisierung
Hektik ist da aber ein
und schlanke, transparente Strukturen genannt.
Zeichen geistiger WindMaßnahmen, die bei einem derart hohen WettFlaschenhälse intelligent beseitigen
stille. Das hilft uns nicht,
wir müssen umdenken.“
bewerbsdruck sicher Ihrer Daseinsberechtigung
Mit dem Begriff Flexibilität verbindet Stefan Kegelhaben und so auch eine Basis für die Industrialimann vorrangig den berühmten Flaschenhals, der
Stefan Kegelmann,
Geschäftsführer
sierung des Werkzeug- und Formenbaus darstellen.
sich innerhalb der Prozessstrukturen ständig verKegelmann Technik
Für Stefan Kegelmann, Geschäftsführer der
lagert und den Gesamtablauf blockiert. Klassische
Kegelmann Technik in Rodgau, ist das allerdings
Beispiele hierfür sind das Konstruieren, Programnur ein Teil der Basis, denn er sieht die Industrialisierung der
mieren, das Messen außerhalb des Produktionskreislaufes und
Branche als eine Kombination von Automatisierung und Fließdie Nacharbeit. Nun lassen sich zwar sicher keine Roboter an
fertigung. Seine Vision, Werkzeuge wie Kraftfahrzeuge am
CAD-Systeme setzen, aber mit variantenreicheren CAD-Tools
Fließband herzustellen, scheint zunächst noch in ferner Zukunft.
kann man in der Lage sein, Werkzeug schneller aufzubauen.
Seine Ansätze dafür sind aber offenkundig schon zeitnah
Während das Qualitätsmessen innerhalb der Prozesskette
umsetzbar: „Wir haben mit der Automatisierung, ob mit Nulllängst praktiziert wird, ist für die zeitaufwändige Nacharbeit
punktspannsystemen, ERP-System oder auch dem Jobmanageund die Montage dagegen noch keine Lösung in Sicht. Infolgementsystem und dem Chip ja schon sehr früh damit begonnen
dessen ist der Mensch am Anfang und Ende der Prozesskette
– das allein aber reicht doch nicht“, betont er. „Ungenauigkeiten
der Engpass.
Trends μ-genau
Schnell mit Standards
Mit entsprechenden Umstrukturierungen und technischen Hilfsmitteln
geht man bei Kegelmann Technik davon aus, dass man selbst hoch komplexe Spritzgießwerkzeuge innerhalb von vier bis sechs Wochen herstellen kann. Standardisierte Abläufe, aber auch die Prozesse selbst tragen
dazu bei, dass Stillstandszeiten und Transportwege in der Produktion
auf ein Minimum reduziert werden. Manuelle Arbeit wird mit einem
hohen Grad an Automatisierung bei gleichzeitig hohen Anforderungen
an die sehr präzisen Bearbeitungsprozesse weitestgehend vermieden.
Mit der Standardisierung hat man bereits vor über Jahrzehnten
mit Nullpunktspannsystemen begonnen. Inzwischen sind selbst
die Rohlinge standardisiert.
www.werkzeugundformenbau.de
SPRITZEN & GIESSEN Spritzgießwerkzeuge
29
Profil
Kegelmann Technik
Stefan Kegelmann gründete das Unternehmen 1989
mit einer der europaweit ersten StereolithographieAnlagen. Mittlerweile hat er sich mit Rapid Prototyping und Rapid Manufacturing und sinnvoller Verbindung mit relevanten Folgetechniken weiterentwickelt. Heute beherrscht man mit über 100 Mitarbeitern die komplette Prozesskette. Die Kernkompetenz ist die Entwicklung und Herstellung von Prototypen und Kleinserien mit bis 100 000 Stück.
Bilder: Lerch
Die Automatisierung ist für Stefan Kegelmann auf
dem Weg zur Fließfertigung zwar ein wichtiger Baustein, aber eben nur ein Teil des Gesamten.
Eine der elementaren Engpässe,
die Nacharbeit: Ziel muss es sein,
die Fertigung dahin zu trimmen,
dass man kaum noch Nacharbeit
und Montage hat.
Für Kegelmann ist deshalb ein Umdenken
zwingende Notwendigkeit: „Hier ist es elementar,
zu analysieren, zu standardisieren, Schnittstellen
klar zu definieren und daraus entsprechende
Organisationsstrukturen abzuleiten“, erklärt er. „Wir fräsen heute Formeinsätze mit Hochleistungswerkzeugen, enormen Vorschüben, HSC-Maschinen – und dann liegt der Formeinsatz eine
Woche in der Ecke. Konstrukteure arbeiten übers Wochenende –
und am Montag fehlen Kapazitäten zum Programmieren oder
Mitarbeiter, die Fräswege generieren. Wir brauchen Systeme und
Tools, die kontinuierlich zeigen und simulieren, wo und wann
Engpässe entstehen. Was nützt es, wenn wir im CAD schneller
werden, wenn die CAM-Programme zu langsam sind. Zeigt mir
ein System das auf, können wir etwas tun. Und die Anbieter müssen Ihre Systeme in Sachen Schnelligkeit optimieren.“
Industrialisierung ist kein Selbstzweck
Nun ist die angestrebte Industrialisierung in Rodgau kein Selbstzweck. Es sind die Kunden und die aktuellen Anforderungen, die
die Entwicklung vorantreiben. Demnach sind deren Ansprüche
bei Prototypen und Kleinserien vergleichbar mit Serienqualität.
Die Qualitätssicherung hat einen wesentlich höheren Stellenwert
als noch vor fünf Jahren – mittlerweile muss etwa zu jedem Bauteil ein Erstmusterprüfbericht erstellt werden.
Tatsachen, die Kegelmann dazu zwingen, seine Organisation darauf abzustimmen. So wurden eine komplette Qualitätssicherung aufgebaut
und zusätzlich Messtechniker eingestellt. Um
Flexibilität, Schnelligkeit und Qualität aufrechtzuhalten, wurde
außerdem in eine neue Linienautomation von Erowa mit zwei
Senkerodier- und zwei 5-Achs-HSC-Fräsmaschinen plus integrierter Messmaschine investiert. Damit will man den Durchfluss
von der CNC-Bearbeitung bis zur fertigen Elektrode optimieren.
In Planung ist auch, die CNC-Bearbeitung neu aufzubauen.
„Meine Vision sind drei Fräsmaschinen inklusive Roboter für
das Handling von Werkstücken und Werkzeugen“, erklärt Kegelmann. „Dabei muss allerdings das Werkzeugmanagement auf
aktuellem Stand sein, denn Werkzeugmagazine mit 250 Plätzen
pro Maschine sind meines Erachtens unsinnig. So wie man heute Paletten einwechselt, muss das doch auch über ein zentrales
autonomes Werkzeugmagazin möglich sein.“ Es sind derzeit also
nicht verfahrenstechnische Visionen,die ihn beschäftigen. Vielmehr geht es ihm darum, den Werkzeugbau schon im Vorfeld
für die Zukunft zu rüsten.
Kontakt
Kegelmann Technik GmbH, D-63110 Rodgau-Jügesheim,
Tel.: 06106/85 07-0, www.ktechnik.de
30
SPRITZEN & GIESSEN Spritzgießwerkzeuge
werkzeug&formenbau 01/2015
Automatisierung
Neustart mit durchdachtem Konzept
Mit der Investition in eine Automationslösung von Erowa und OPS-Ingersoll begann für den Formenbau
Wunder im Dezember 2013 eine neue Ära in Sachen Durchlaufzeiten und Effizienz. Ein Projekt, bei dem
man nichts dem Zufall überließ, dass heute aber vor allem durch die kürzeren Durchlaufzeiten die Wettbewerbsfähigkeit sichert.
D
ie Investition in neue Erodiermaschinen stand ohnehin an. In
diesem Zusammenhang sollte
allerdings auch der Umstieg von Kupferauf Graphitelektroden erfolgen. Gleichzeitig sollten die Durchlaufzeiten verkürzt
und das autarke Messen in die Prozesskette integriert werden. Ein Vorhaben,
das Geschäftsführer Bernhard Wunder
beim Wunder Formenbau im fränkischen
Steinwiesen zahlreiche schlaflose Nächte bereitet hat und so erst geistig reifen
musste. „Vor der Investition haben wir
Referenzprojekte begutachtet, Meinun-
gen eingeholt, das Für und Wider abgewogen“, erklärt er. „Da wir zu der Zeit
ohnehin ins Erodieren und Fräsen investieren mussten, hatten wir schon eine
Lösung im Auge. Bei diesem Anbieter
kam es jedoch zu wirtschaftlichen Turbulenzen. Deshalb haben wir das Projekt
zunächst auf Eis gelegt.“
Praxisnaher Vergleich
Ein zweiter Anlauf erfolgte so erst ein Jahr
später. In einem ersten Schritt wurden Bauteile an die führenden Erodiermaschinenhersteller verschickt, um mögliche Zeiten
Geringere Durchlaufzeiten, mehr und besser
dotierte Aufträge und kurze Lieferzeiten selbst
bei komplexen Werkzeugen, damit sichert man
in Steinweisen die Wettbewerbsfähigkeit.
und Qualitäten zu vergleichen. Während
bei der Bearbeitung von Kupferelektroden
kaum Unterschiede festzustellen waren,
hat nach Meinung von Bernhard Wunder
OPS-Ingersoll dann aber mit den Senkerodiermaschinen Gantry Eagle 500 und
800 bei den Graphitelektroden den besten
Job gemacht. Beim Fräsen dagegen ging es
zunächst sowohl um das Elektrodenfräsen
sowie die Hartbearbeitung. Auch hier ent-
SPRITZEN & GIESSEN Spritzgießwerkzeuge
31
Bilder: Erwoa, OPS-Ingersoll
www.werkzeugundformenbau.de
Beim Erodieren in Sachen Graphit und Fräsen
hat nach Auskunft von Bernhard Wunder von
allen Anbietern OPS-Ingersoll den besten Job
gemacht.
Zu der enormen Zeiteinsparung tragen unter
anderem die Erodiermaschinen von OPS-Ingersoll bei, die mit der neuen Generatortechnologie deutlich schneller sind.
Die zwei Senkerodiermaschinen Gantry Eagle
500 und 800 sowie die 5-Achs-Fräsmaschine
SpeedHawk 650 von OPS-Ingersoll, eine Konstellation, die man gerne erweitern würde.
schied man sich auf Grund der Ergebnisse und des kompakten Maschinenaufbaus
für OPS-Ingersoll: Konkret für die SpeedHawk 650. Ein Entschluss, den Bernhard
Wunder heute in Richtung SpeedHawk
550 korrigieren würde, weil die Maschine
mit dem Elektrodenfräsen bereits zu 100
Prozent ausgelastet ist.
Bei der Automation dagegen war der
Entschluss schnell für die Mehrmaschinenanbindung über das Erowa-RobotSystem Linear inklusive der Certa-Software gefallen, denn da hatte Bernhard
Wunder sowohl das technische wie wirtschaftliche Vertrauen in Erowa. Mit dieser
Automationslösung konnten die Durch-
laufzeiten mittlerweile drastisch reduziert
werden. War früher ein Einsatz gefühlte
vier Wochen auf der Maschine, ist der
heute innerhalb von drei Tagen fertig
gestellt.
Nun generieren sich diese Zeit- und
Kostenvorteile freilich nicht allein aus der
Automation. Vielmehr muss man, so
Hochleistungsdraht
®
topas plus G
... wenn es beim Erodieren um
hohe Schneidleistung mit
höchster Präzision geht!
www.bedra.com
32
SPRITZEN & GIESSEN Spritzgießwerkzeuge
werkzeug&formenbau 01/2015
Profil
Wunder Formenbau
Das Unternehmen wurde 1956 gegründet, beschäftigt 50 Mitarbeiter
und konzentriert sich bei der Entwicklung und Herstellung von komplexen Spritzgussformen bis 5 t auf die Automobilindustrie, Elektround Medizintechnik. Für zahlreiche Kunden von Wunder Formenbaubau ist besonders wichtig, dass von der Konstruktion, der Optimierung
der Bauteile hinsichtlich Wandstärken und Formschrägen bis zur Herstellung des Werkzeuges und der Bemusterung alles inhouse erfolgt.
Zusätzlich werden in der eigenen Kunststoffspritzerei mit zehn Spritzgussmaschinen (Schließkräften von 35 bis 350 t), vor allem hochbeanspruchte technische Kunststoffteile bis zu 480g PS Schussgewicht hergestellt.
Bernhard Wunder, dieses Ergebnis in der
Gesamtheit sehen: „Diese enormen und
auch für mich überraschenden Zeiteinsparungen resultieren aus der Summe der
von uns ausgeführten Veränderungen“,
erlärt er. „Zunächst sind das sicher die
Erodiermaschinen von OPS-Ingersoll, die
mit der neuen Generatortechnologie
deutlich schneller sind. Ein zweiter wichtiger Aspekt ist unsere Umstellung von
Kupfer- auf Graphitelektroden. Hier sind
wir heute in der Lage, in wesentlich kürzerer Zeit mehr Elektroden herzustellen.“
Hohe Akzeptanz für Automatisierung
Das hat sich übrigens auch qualitativ sehr
positiv ausgewirkt, denn statt wie vorher
mit Kupferelektroden verschleißarm zu
erodieren, müssen die Erodierer heute
darauf keine Rücksicht mehr nehmen.
„Das heißt, da werden gleichermaßen
Elektroden zum Schruppen und für das
Schlichten angefertigt“, betont Wunder.
„Zusätzlich kommt es zu der Zeiteinsparung, weil wir das Messen in die Anlage integriert haben. Nicht nur das Mes-
Trends μ-genau
Befreiungsschlag Automatisierung
Den Anforderungen des Marktes konnte
man vor der Automatisierung nur noch mit
immensem Aufwand gerecht werden, der
Termindruck stieg kontinuierlich. Ernst war
die Situation aber vor allem, weil sich die
Projekte kaum noch gerechnet haben. Heute
ist das deutlich entspannter – und das, obwohl inzwischen deutlich mehr Aufträge abgearbeitet werden als zuvor: Die Anlage wird
inklusive dem Programmieren von nur drei
Mitarbeitern bedient. Für die Bereitstellung
von Bauteilen (Elektroden) und das Rüsten
wurden bei Wunder Formenbau allerdings
noch zwei neue Mitarbeiter eingestellt.
Mit der Mehrmaschinenanbindung über das Erowa-Robot-System Linear
haben sich die Durchlaufzeiten mittlerweile drastisch reduziert. Die beiden
Rotary werden demnächst um ein weiteres Werkstückmagazin ergänzt.
sen und Voreinstellen, sondern auch das
geringeren Durchlaufzeiten mehr AufträKonturmessen, das nicht so trivial ist, wie
ge generiert, weil man wesentlich günsties scheint. Allein für das Messen hatten
ger anbieten kann. Zudem kommt man an
wir früher zudem eigens einen Mitarbeibesser dotierte Aufträge, weil man kürzeter beschäftigt.“
re Lieferzeiten und höhere
Apropos Mitarbeiter. In
Qualitäten garantieren kann
Steinwiesen standen die dieund sich auch die Kosten
ser Automatisierung offen
deutlich verringert haben.
gegenüber, denn für AbteiMit einer Auslastung von
lungsleiter Jürgen Eckert
24 h am Tag an sieben Tagen
Zitat
wurde diese Anlage immer
die Woche hat man aller„Wir wollten mit dieser
mehr zu „seinem Projekt“.
dings bereits ein Maximum
Anlage keinen KomproUnd so konnten sich innererreicht. Und so ist für Bernmiss, sondern eine reinhalb kürzester Zeit auch alle
hard Wunder heute klar:
rassige Lösung. Nach
anderen Kollegen mit der
„Obwohl das für uns alles
den bisherigen positiven
Ergebnissen würden wir
Automatisierung anfreunabsolutes Neuland war, wir
die Anlage heute allerden. Die komplette Anlage
eventuell noch eine Waschdings noch größer plabesteht derzeit aus den zwei
maschine integrieren wollen
nen.“
Senkerodiermaschinen Ganund zusätzlich noch um ein
Jürgen Eckert (links) und
try Eagle 500 und 800 sowie
Rotary erweitern müssen,
Bernhard Wunder (rechts)
der 5-Achs-Fräsmaschine
heute würde ich die Anlage
SpeedHawk 650 von OPS-Ingersoll, einer
von Beginn noch größer auslegen. Wir
Zeiss-Messmaschine, zwei Erowa Rotary
könnten mit dem Erowa-Robot-System
und dem Erowa-Robot-System Linear.
Linear zwar bis zu acht Maschinen bedieEine Konstellation, die in Steinwiesen
nen, sind da aber räumlich begrenzt.“
dazu führt, dass man auf Grund der
Interessant erscheint hier die Tatsache,
dass man in Steinwiesen fest davon überzeugt ist, auf Grund der Produktivität und
Präzision für doppelt so viele Maschinen
Aufträge generieren zu können. Das klingt
eigentlich paradox, denn genau das war es,
was Bernhard Wunder vor dem Invest die
schlaflosen Nächte bereitete.
Kontakt
Bernhard Wunder GmbH & Co KG,
D-96349 Steinwiesen,
Tel.: 09262/9912-0, www.wunder-formenbau.de
An das Erowa-Robot-System Linear lassen sich
bis zu acht Maschinen anbinden, beim Wunder
Formenbau ist man da aber räumlich begrenzt.
Erowa System Technologien GmbH,
D-90556 Cadolzburg, Tel.: 09103/79000,
www.erowa.de
OPS-Ingersoll GmbH, D-57299 Burbach,
Tel.: 02736/446-0, www.ops-ingersoll.de
www.werkzeugundformenbau.de
33
SPRITZEN & GIESSEN Spritzgießwerkzeuge
HEISSK ANAL
Einbaufertige Komplettlösung
Z
entral im Werkzeug angeordnete Nadelverschlussdüsen stellen
stets eine besondere Herausforderung dar, da hier aufgrund der zentralen
Schmelzeeinspeisung der Antriebszylinder nicht axial hinter der Nadel positioniert werden kann.
Die neue Hasco-Einzelnadelverschlussdüse SNV-06, SNV-12 mit entsprechender Schmelzeumleitung ist nun
als komplett einbaufertige Einheit mit
wahlweise hydraulischem oder pneumatischem Antrieb inklusive angeflanschter
Düse erhältlich. Die Verwendung von
Standardbauteilen und Gleichteilen sowie
identische Einbauräume für die hydraulische und die pneumatische Ausführung
sollen die Einheit besonders servicefreundlich machen.
Die Einzelnadelverschlussdüse ist ausgelegt für den Einsatz mit Düsen der Reihe TechniShot Z33/… Nadeldurchmesser
von 2 bis 6 mm und Nadelhübe bis 8 oder
12 mm ermöglichen geringe Druckverluste. Eine Schmelzeführung analog zu
Mehrfachverteilersystemen ermöglicht
die direkte Umsetzung von Ergebnissen
aus einem Einfachwerkzeug in Multikavitätenwerkzeuge.
Dank des neuen Heizungskonzepts mit
verbesserter Temperaturverteilung wird
ein erweiterter Einsatzbereich auch für
technische Kunststoffe eröffnet. Dabei ist
laut Hersteller stets ein gleichmäßiges
Bild: Hasco
Normalienspezialist Hasco präsentiert neue Einzelnadelverschlüsse als einbaufertige Komplettlösung, die das Montage- und Prozessrisiko auf ein Minimum
reduzieren sollen.
Das neue Heizungskonzept mit verbesserter
Temperaturverteilung soll einen erweiterten
Einsatzbereich auch für technische Kunststoffe
öffnen.
Temperaturprofil bis in den Anschnitt
gewährleistet.
Anwender sollen von einer extrem einfachen Montage und Wartung im Werkzeug profitieren. Damit wird das Montage- und Prozessrisiko und nicht zuletzt
die Zeit zur Herstellung eines Werkzeugs
auf ein Minimum reduziert.
Kontakt
Hasco Hasenclever GmbH + Co KG,
D-58513 Lüdenscheid, Tel.:
02351/957-0, www.hasco.com
AUSWERFER
Hinterschnitte rationell entformen
A
b sofort bei Meusburger erhältlich
ist der kompakte HinterschnittAuswerfer E 3260 mit integrierter Führung. Dieser soll eine platzsparende Entformung des Hinterschnittes ohne
zusätzliche Verwendung einer Schiebereinheit ermöglichen.
Dank der zylindrischen Bauform des E
3260 wird ein einfaches und kostengünstiges Einbringen in die Formplatte garantiert. Dabei ist die qualitativ hochwertige
Führung bereits im Normteil integriert.
Die mechanisch gesteuerte Entformung
über die gehärtete Steuerkurve gewährleistet laut Meusburger eine prozesssiche-
re Freigabe des Kunststoffteils. Ein
mechanischer Anschlag in der Auswerfereinheit verhindert, dass der Kern aufgrund des hohen Spritzdrucks gestaucht
wird. Wird der Federstift im Produkt ausgebaut, ist auch eine verzögerte Hinterschnittentformung möglich.
Der E 3260 ist bei Meusburger in acht
verschiedenen Größen von 1,8 bis 12 mm
erhältlich und ab Lager lieferbar.
Kontakt
Meusburger Georg GmbH & Co KG,
A-6960 Wolfurt, Tel.: 00435574/6706-0, www.meusburger.com
Bilder: Meusburger
Mit einem platzsparenden Entformer, der präzise mechanisch über eine gehärtete
Steuerkurve bewegt wird, will Meusburger eine rationelle und prozesssichere
Freigabe von Kunststoffteilen ermöglichen.
Der kompakte Hinterschnitt-Auswerfer E 3260
mit integrierter Führung soll eine platzsparende
Entformung ohne zusätzliche Verwendung einer
Schiebereinheit ermöglichen.
34
SPRITZEN & GIESSEN Spritzgießwerkzeuge
werkzeug&formenbau 01/2015
Profil
SR-Erodiertechnik Repert und Leppermeier GmbH
Die Hochpräzisionsbearbeitung
in kleinsten Dimensionen hat ihre
ganz eigenen Herausforderungen.
Gegründet vor 25 Jahren fertigt das Unternehmen spanend komplexe Teile unter der Verwendung von Werkzeugen ab 0,2 mm Durchmesser, in Einzelfällen waren es auch schon 0,05 mm. Gefertigt werden im Lohnauftrag Frästeile für die unterschiedlichsten Branchen
von Luft- und Raumfahrt über Automotive und allgemeinen Maschinenbau bis hin zur Medizintechnik, dazu Spritzgießwerkzeuge für
sehr präzise Kunststoffeile sowie auch einzelne Werkzeugkomponenten und -einsätze. Verarbeitet werden unter anderem rostfreie
Stähle oder Materialien wie Titan, Alu, Kupfer, Messing, aber auch
Inconel sowie Werkzeugstähle mit einer Härte von bis zu 64 HRC.
Hierbei kann materialabhängig eine Oberflächengüte bis zu Ra 0,1
erreicht werden. Das Unternehmen beschäftigt heute 12 hochqualifizierte Mitarbeiter (Facharbeiter), dazu einen Auszubildenden sowie
in Spitzenzeiten bis zu fünf Aushilfskräfte.
Bei SR-Erodiertechnik
entstehen komplette
Werkzeuge für hochgenaue Spritzgießteile,
aber auch einzelne
Werkzeugkomponenten.
Im Lohnauftrag werden
aber auch hochgenaue
Teile aus einem breiten
Spektrum an Werkstoffen
von unterschiedlichsten
Werkzeugstählen über
NE-Metalle bis zu Inconel
und Titan gefräst.
www.werkzeugundformenbau.de
SPRITZEN & GIESSEN Spritzgießwerkzeuge
CAD/CAM
Vorprogrammierte Qualität
Zerspanung im Mikrobereich hat ihre ganz eigenen Herausforderungen. Bei
SR Erodiertechnik im oberbayrischen Ergertshausen werden hochgenaue Spritzgießwerkzeuge, aber auch Frästeile gefertigt. Bei Konstruktion und Programmierung verlassen sich die Zerspaner auf das CAD/CAM-Paket von Cimatron.
T
oleranzen von ± 1 Hunderstelmillimeter sind für
die Zerspaner bei der SRErodiertechnik Repert und Leppmeier GmbH der Standard, dazu
kommen hohe Anforderungen
an die Oberflächen – hier ist ein
Ra-Wert von 0,2 bis 0,8 das gängige Maß. „Wir fertigen Spritzgießwerkzeuge für sehr präzise Kunststoffteile, aber auch hochgenaue
Frästeile für unterschiedlichste
Branchen“, erklärt Geschäftsführer Thomas Leppmeier. „So fliegt
demnächst ein Bauteil, das bei
uns gefertigt wurde, in einer Sonde zum Planeten Merkur. Andere
Frästeile kommen als Modelle für
aerodynamische Versuche zum
Einsatz oder werden zur Schulung
von Luftfahrtgerätetechnikern
verwendet. Und Spritzgießteile aus unseren Werkzeugen sind
etwa in medizinischen Dosierapperaturen verbaut.“
Überwiegend Einzelteile
Die Werkstückdimensionen liegen in der dreiachsigen Bearbeitung bei bis zu 1000 x 600 mm,
im 5-Achs-Fräsen sind es
400 x 400 mm. Zu 80 bis 90 Prozent werden Einzelteile gefertigt,
der Rest sind Klein- und Kleinstserien. „Wir dürfen uns keine
Fehler erlauben – sonst machen
wir Verlust“, betont Leppmeier.
„Wir brauchen stabile, fehlerfreie
Prozesse über unsere gesamte
Fertigungskette.“ Und hochqualifizierte Mitarbeiter, die wissen,
worauf es ankommt. Deshalb stehen ausschließlich Facharbeiter an
den Maschinen.
Zitat
„Sehr hilfreich sind
beispielsweise die kombinierten Strategien
beim Fräsen. Damit lässt
sich die Programmierzeit in vielen Fällen
erheblich verkürzen.“
Thomas Leppmeier,
Geschäftsführer
SR-Erodiertechnik Repert
und Leppmeier GmbH
Die Fräsmaschinen bei SR-Erodiertechnik laufen teilweise rund
um die Uhr, an sieben Tagen pro
Woche. Sie sind einzeln automatisiert, so verfügt die erst vor kurzem
beschaffte GF Mikron HPM 450 U
über einen Palettenspeicher mit
sieben Plätzen und 120-fachWerkzeugwechsler. Die möglichst
hohe Auslastung der Maschinen
sichert wettbewerbsfähige Stundensätze. Werkzeuge bis 0,2 mm
Durchmesser sind Standard. „In
Einzelfällen hatten wir aber auch
schon 0,05-mm-Fräser im Einsatz“, erklärt Leppmeier. „Frästiefen bis 10xD sind für uns alltäglich,
bei 20xD muss man indes schon
sehr genau wissen, was man tut.“
Um höchste Präzision prozesssicher zu erreichen, müssen die
Grundlagen bereits in Konstruktion und Programmierung gelegt
werden. „Im Jahr 2004 bekamen
w ir eine neue H ighspeedMaschine zur Miniaturbearbeitung – die dafür notwendigen
Datenmengen führten bei unserem damaligen CAD/CAM-Paket
zu extrem langen Rechenzei-
Das sagt die Redaktion
Voraussetzung für höchste Präzision
Die Zerspaner bei SR-Erodiertechnik wollen künftig noch weiter
in den Miniaturbereich bei höchster Präzision vorstoßen. Demnächst ist der Kauf einer weiteren Maschine geplant, die eine
noch höhere Genauigkeit mit einem hohen Drehmoment auch
schon bei niedrigen Spindeldrehzahlen vereint – schließlich
umfasst das Werkstoffspektrum ja auch Inconel oder Titan.
Mit ihrem CAD/CAM-Partner Cimatron haben die Lohnfertiger
und Formenbauer in Ergertshausen softwareseitig die Basis
für eine wirtschaftliche und schnelle Bearbeitung auch bei
kleinsten Dimensionen gelegt.
Richard Pergler
35
35
SPRITZEN & GIESSEN Spritzgießwerkzeuge
werkzeug&formenbau 01/2015
Bilder: werkzeug&formenbau
36
ten“, erinnert sich Leppmeier.
„Ich wollte mir deshalb auf der
AMB 2004 insgesamt acht CADHersteller anschauen.“
Den Hersteller, bei dem er fündig wurde, hatte er damals
zunächst gar nicht im Blickfeld:
„Cimatron bringt das mit, was wir
benötigen“, berichtet Leppmeier.
„Die Rechenzeiten sind vergleichsweise sehr kurz, da die
Software die Ressourcen der
Rechner optimal ausnutzt.“
Zudem verfügt Cimatron über
interessante Features, die die
Arbeit der Konstrukteure und Programmierer deutlich erleichtern.
„Cimatron berechnet etwa Fräsbahnen in sehr hoher Qualität und
sorgt automatisch dafür, dass beim
Schlichten immer die optimalen
Werkzeuge in der richtigen Länge
eingesetzt werden“, erläutert der
Geschäftsführer, der immer noch
ab und zu selbst programmiert
und an der Maschine steht. „Von
Hand wäre das sehr aufwändig zu
programmieren. So lässt sich die
Fräszeit erheblich verkürzen.“
Links: Vielfältige
Simulationstools sichern die Bearbeitung
ab. Dank der intelligenten Nutzung der Hardware benötigt Cimatron
nur wenig Rechenzeit.
Rechts: Die Maschinen
sind auf hohe Genauigkeit getrimmt. Demnächst soll eine weitere
Maschine dazukommen,
die noch präzisere Bearbeitungen ermöglicht.
In der NC-Dokumentation aus Cimatron
findet der Zerspaner
alle Daten, die er zur
Bearbeitung braucht.
Trends μ-genau
Hochwertige Schnittstellen
Eine echte Trumpfkarte der Cimatron-Software ist für Leppmeier die Palette der ausgereiften, hochwertigen Schnittstellen zu
anderen Systemen. Das CAD/CAM-Paket kommt so mit Daten
aus nahezu jedem anderen System problemlos zurecht, auch
beispielsweise mit offenen Volumen, die bei vielen anderen
Systemen gerade beim Konvertieren aus Catia für den Programmierer eine echte Herausforderung darstellen. Cimatron kann
jederzeit zwischen Volumen und Flächen wechseln. Zudem hat
SR-Erodiertechnik die Postprozessoren von den Cimatron-Experten auf die eigenen Bedürfnisse hin exakt maßschneidern
lassen – ein Aufwand, der sich lohnt.
Auch die Art und Weise, wie
nen der Datei sofort eine entspreCimatron unterschiedliche Strachende Meldung, dass er aktuategien kombiniert, ist laut Lepplisieren muss. Das ist ein großes
meier oft intelligenter als bei
Plus an Sicherheit“, erklärt der
anderen CAD/CAM-Paketen:
Praktiker. „Die sichere Bearbei„Beim Trochoidalfräsen gehen
tung steht auch bei den umfangviele Programme zum Vollschnitt
reichen Simulationsmöglichkeiüber, wenn keine Trochoidalbeten im Fokus – auch hier ermögwegung mehr möglich ist – mit
lichen sehr kurze Rechenzeiten
nicht selten katastrophalen Foleine gründliche Prüfung, wähgen für das Werkzeug“, erläutert
rend parallel am Rechner weiterer. „Cimatron wechselt in der
gearbeitet werden kann.
gleichen Situation zu einer angeAllein aufgrund der zahlreipassten Zeilenstrategie:
chen praxisrelevanten
So passiert dem WerkFeatures w ürde sich
zeug nichts, die SoftLeppmeier auch heute
ware sorgt für sichere
wieder für Cimatron entWerkzeugwege.“
scheiden. „Es gibt aber
web-link
Als sehr gut gelöst
durchaus noch weitere
Im Blickpunkt:
empfindet Leppmeier
Gründe“, ergänzt er. „So
Video zur
auch das Umschalten
sind die Updates ausgeReportage
zwischen verschiedenen
reift und nahezu fehlerStrategien: „Wenn ich beispielsfrei. Und der Support reagiert
weise einen Schruppprozess proschnell und kompetent, wenn wir
grammiere und im Verlauf meieinmal nicht weiter wissen – eine
ner Arbeit feststellen muss, dass
Antwort kommt schnell, maximal
das nicht die optimale Strategie
nach 3 h. Dazu gibt es Anwenderist, muss ich nicht komplett von
treffen und Schulungen, um stets
vorn anfangen, sondern kann mit
auf dem Laufenden zu bleiben
wenigen Eingaben die Prozedur
und die Möglichkeiten der Softändern, ohne dass ich meine
ware auch auszureizen. Wir fühParameter neu eingeben muss“,
len uns bei unserem CAD/CAMbeschreibt er den großen Vorteil
Partner Cimatron sehr gut aufgedes CAD/CAM-Pakets. „Aus
hoben.“
Rw
einer 3D-Strategie eine 2,5-AchsBearbeitung zu machen oder
Kontakt
umgekehrt ist so eine Sache
SR-Erodiertechnik
weniger Mausklicks.“
Repert & Leppmeier GmbH,
Ein weiteres Plus ist für ihn die
D-82544 Ergertshausen,
sehr gute Integration des CADTel.: 08171/9116740,
und CAM-Teils: „Wenn ich etwas
www.sr-erodiertechnik.de
im CAD ändere, bekommt der
Cimatron GmbH. D-76275 Ettlingen,
CAM-Programmierer beim ÖffTel.: 07243/5388-0, www.cimatron.de
www.werkzeugundformenbau.de
SPRITZEN & GIESSEN Fokus
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FOKUS SPRITZEN & GIESSEN
Bayer Materialscience
Jetzt auch farbenfrohe Vivak-Copolyesterplatten
Die Produktfamilie Colorline umfasste bisher transparente Massivplatten aus Makrolon Polycarbonat. Jetzt gibt es die bunten Farben
auch für Vivak-Copolyester-Plattenmaterial. Die Platten lassen sich
problemlos sägen, schneiden, stanzen, bohren, fräsen, kleben,
schweißen, kaltbiegen, tiefziehen sowie kalt- und warmabkanten.
Mehr Spielraum im Farbraum ist schon ab einer Bestellmenge von
250 kg in Abhängigkeit von der Plattenstärke erhältlich. Die farbenfrohe Produktfamilie gibt es in Dicken zwischen 0,75 und 15 mm.
Kontakt
www.materialscience.bayer.de
Lehmann & Voss
Zahnräder aus Kunststoff
Ultrapolymers
Neues für Verpackungen
Das Unternehmen entwickelte neue Werkstoffe für Kunststoffzahnräder, die auch unter erhöhten Temperaturen belastbarer sind.
Die Kunststoffausführungen bieten gegenüber den Varianten aus Metall neben guter
Verarbeitbarkeit und einer kostengünstigen
Großserienproduktion Vorteile wie hohe Geräuschdämpfung, geringes Gewicht, Funktionsintegration und chemische Beständigkeit.
Die inkorporierte Schmierung der Werkstoffe
verbessert die tribologischen Eigenschaften
von Kunststoffzahnrädern, und das Getriebe
bleibt sauberer als bei Verwendung von außen geschmierter Ausführungen.
Das Augsburger Unternehmen erweitert sein
Portfolio an hochfunktionalen Polyolefinen
von Lyondellbasell für Verpackungen und
Behälter. Dazu gehören hochtransparente
und besonders leicht verarbeitbare RandomCopolymere sowie hochreine Produkte für
die Lebensmittel- und Pharmabranche. Allen
neuen Typen gemeinsam ist die leichte Verarbeitbarkeit als Voraussetzung für hohe Produktivität. Aufgrund eines neuen Clarifiersystems verspricht das nukleierte PP-RandomCopolymer Moplen RP390H hohe Transparenz bei niedrigen Verarbeitungstemperaturen und so kurze Zykluszeiten.
Kontakt
Kontakt
www.lehvoss.de
www.ultrapolymers.com
KUNSTSTOFF-TRENDS
Composites: Ein neues Verfahren zur Produktion des endlosfaserverstärkten thermoplastischen
Composites Tepex nutzt Lanxess. Die Tochtergesellschaft Bond-Laminates, Produzentin dieser Composites, ist nun in der Lage, kontinuierlich in Serie große Verbundhalbzeuge herzustellen, in denen
die Endlosfaserlagen in nahezu beliebigen Winkeln orientiert werden können.
Polyamid: Die PA6-Compounds der Produktreihe Recyclon 400 und die PA66-Compounds der Produktreihe 500 von Teknor Apex, sind die ersten in Europa erhältlichen Recyclon-Produkte. In allen
Produktreihen haben die derzeit verfügbaren Qualitäten Füllstoffgehalte von 15 und 30 Prozent.
TPE: Die neueste TPE-Entwicklung Pibiflex L6064 der SO.F.TER.-Laboratorien hat Bigler im Programm. Der Werkstoff soll bisher verfügbare PA für Hochleistungskabelbinder ersetzen. Der Werkstoff weist eine sehr gute Zähigkeit und ein gutes Rückstellverhalten auf.
Polybutylenterephthalat: Mehrere Produktfamilien mit verbesserter UL-Listung präsentiert BASF.
Die flammgeschützten Ultradur-Typen B4406 G2/ G4/ G6 sind nach UL94 V-0 ab einer Wanddicke von
0,4 mm klassifiziert. Jetzt wurde die Listung um den relativen Temperaturindex für 0,4 mm erweitert.
Die Werte des RTI für elektrische Durchschlagfestigkeit bleiben dabei auf dem hohen Niveau von 140 °C.
Diese Meldungen entstehen in Zusammenarbeit mit der
Zeitschrift "Plastverarbeiter", Hüthig Fachverlage, Heidelberg
:LUVWHOOH
QDXVDXI
G
HU
LQ6WXWWJ DUW
+DOOH&
PRESSEN & UMFORMEN Umformwerkzeuge
werkzeug&formenbau 01/2015
Hartmetallfräsen
Dienstleistung bringt neue Kunden
Das Fräsen von Hartmetall erweitert die Gestaltungsmöglichkeiten im Werkzeug- und Formenbau. Im Vergleich zu Schleifen und Erodieren bringt es große Vorteile, aber auch Herausforderungen. MPK Special Tools,
Hersteller von Umformwerkzeugen und Hartmetall-Fräsdienstleister, setzt auf Marlin-Fräser von Zecha.
A
ufgrund ihrer Widerstandsfähigkeit beispielsweise
gegen Verschleiß werden Aktivteile aus Hartmetall in
zahlreichen Branchen und Segmenten eingesetzt: Messer für industrielles Schneiden, Zerspanwerkzeuge sowie Stanzund Umformwerkzeuge sind nur einige Beispiele. „Verwendet
wird Hartmetall hauptsächlich in extremen Applikationen, die
nach besonders verschleißfesten Werkzeugen oder Bauteilen
verlangen“, erklärt Reiner Kirschner, Geschäftsführer von MPK
Special Tools. Als Experte für die Herstellung von Umformwerkzeugen weiß MPK Special Tools genau, worauf es bei der Bear-
beitung von Hartmetall ankommt. Diese langjährige Erfahrung
nutzt das Unternehmen nun, um für seine Kunden auch die Zerspanung von Hartmetall anzubieten.
Hartmetallzerspanung birgt große Herausforderungen
Dabei stellt die Fräsbearbeitung von Hartmetallen zwischen 900
und 2200 HV Maschine und Werkzeug vor große Herausforderungen: So wird die Zerspanbarkeit von Hartmetall stark durch
den Aufbau und Anteil der Binderphase und der durchschnittlichen Größe der Wolfram-Körper bestimmt. Auch die Schnei-
Die REM-Aufnahme (1000-fache Vergrößerung) zeigt: Beim Fräsen mit einem Kugelfräser (Durchmesser 2 mm; Zerspanvolumen 148 mm3; Zeit 8 min) entstehen feine Oberflächenstrukturen mit 5 bis 8 μm großen Spänen. MPK Special Tools setzt die hochpräzise
Makino iQ300 mit vibrationsarmer Spindel und hoher thermischer Stabilität ein.
Bilder: MPK Special Tools GmbH
38
www.werkzeugundformenbau.de
PRESSEN & UMFORMEN Umformwerkzeuge
Die Marlin-Fräser von
Zecha sind dank ihrer
ausgefeilten Geometrie,
hoher Schneidkantenstabilität und abgestimmter Diamantbeschichtung
mit einer Härte von 8000
bis 10 000 HV exakt auf
die Bearbeitung von
Hartmetall zugeschnitten.
denbelastung ist im Vergleich zu herkömmlichen
fahren im Werkzeug- und Formenbau. Zudem zeiWerkstoffen beim Fräsen von Hartmetall wesentgen REM-Aufnahmen und Querschliffe, dass beim
lich höher. Dass diese Differenz mit zunehmendem
Erodieren eine weiße Randschicht mit BeschädigunWirkdurchmesser steigt, bestätigten Versuche mit
gen entsteht, die nachbearbeitet werden muss.
Kugelfräsern (Durchmesser 1 mm) bei einer Drehzahl von 30 000 min-1 und einem Vorschub von
Polierqualität ist in vielen Fällen kein Problem
Zitat
„Hartmetall wird haupt300 mm/min für verschiedene axiale Zustellun„Solche ‚Verletzungen‘ gibt es mit uns als Partner
sächlich in extremen Apgen von ap = 2 μm bis ap = 100 μm. Bei einem Wirknicht“, betont Reiner Kirschner. „Je nach Werkzeugplikationen verwendet,
verschleiß, Zustellungen und Steps sind Oberflädurchmesser von 0,6 mm betrug die Schneidenbedie nach besonders verchen in Polierqualität – also einem Rauheitswert
lastung im Hartmetall CF-H40S (90,3 HRA) rund
schleißfesten Werkzeuvon 0,03 μm – erzielbar. Mit achtprozentiger Emul70 Newton – eine mehr als dreifache Belastung als
gen oder Bauteilen version konnten die Ergebnisse gegenüber der reinen
bei der Zerspanung von gehärtetem Stahl (59 HRC).
langen.“
Trockenbearbeitung sogar noch gesteigert werden.“
Um solchen Anforderungen gerecht zu werden,
Reiner Kirschner,
Geschäftsführer von
Ein wesentlicher Vorteil der gefrästen Hartmetallmüssen sämtliche Faktoren optimal aufeinander
MPK Special Tools
Aktivteile sind die deutlich höheren Standzeiten.
abgestimmt sein. Reiner Kirschner: „Nicht zuletzt
Damit erzielt MPK Special Tools auch bei kniffligen
ist dabei hervorragendes Equipment ausschlaggeApplikationen mit hohen Kosten für Werkzeuge und Produktion
bend. So haben wir unseren Maschinenpark um eine Makino
eine gute Wirtschaftlichkeit. Je nach Anwendung können auch die
iQ300 erweitert.“ Das hochpräzise CNC-VertikalbearbeitungsBearbeitungszeiten deutlich gesenkt und damit die Produktivität
zentrum mit vibrationsarmer Spindel ermöglicht extrem genaue
noch einmal gesteigert werden. Ein Beispiel: MPK Special Tools
Achsbewegungen mit kleinsten Steps für sehr gute Oberflächen
benötigte zum Fräsen eines speziellen Hartmetallbauteils für den
im Hartmetall. Dank hoher thermischer Stabilität widersteht die
Werkzeug- und Formenbau 50 min. Beim Erodieren hätte der
Maschine dem Wärmegang beim Bearbeiten von Hartmetall.
Anwender 390 min Bearbeitungszeit für alle Arbeitsgänge einkalkulieren müssen. Eine Zeitersparnis von mehr als 5 h pro Teil.
Lange Standzeiten beim Einsatz in der Fertigung
„Mit unserem neuen Service wollen wir unseren Kunden die
MPK-Kunden sollen nicht nur aufgrund der langen Standzeit
Welt des Hartmetallfräsens eröffnen. Mit der Technologie wollen
vom Einsatz der Marlin-Fräser in der Fertigung profitieren.
wir eine wirtschaftliche Lösung für die Herstellung von Bautei„Sowohl beim Schruppen als auch beim Schlichten erzielen wir
len anbieten, bei der verschiedene Fertimit den Kugelfräsern der Serie 900 und
gungsschritte kombiniert werden müssen.
den Torusfräsern der Serie 910 von Zecha
Trends μ-genau
Unsere Kunden sollen von den erweiterexzellente Ergebnisse und erreichen feiBissig auch in Hartmetall
ten Gestaltungsmöglichkeiten, den exzelne Oberflächenstrukturen“, erklärt Reiner
lenten Oberflächengüten und den kurzen
Kirschner. Der Vergleich mit CBN-Fräsern
Die Marlin-Fräser des Werkzeugexperten
Bearbeitungszeiten profitieren. Das ist
zeigt deutlich: 3000-fache VergrößerunZecha Hartmetall aus Königsbach-Stein wurden eigens für die Zerspanung sämtlicher
nicht zuletzt möglich dank der hervorragen belegen, dass bei MPK Special Tools
Hartmetallsorten entwickelt und meistern
genden Maschinentechnologie von Makibei der Bearbeitung mit einem CBN-Fräden Einsatz unter solch harten Bedingunno und den innovativen Werkzeugen von
ser eine unruhige Oberfläche aufgrund
gen. Dank ihrer ausgefeilten Geometrie, hoZecha.“
von Kobaltverschmierungen entsteht,
her Schneidkantenstabilität und abgewas weiterführende Prozesse erschwert.
stimmter Diamantbeschichtung mit einer
Mit den Marlin-Fräsern entstehen ruhiHärte bis zu 10 000 HV sind die Marlin-Fräser
Kontakt
ge Oberflächen mit sauberen Fräsbahnen.
exakt auf die Bearbeitung von Hartmetall
MPK Special Tools GmbH,
zugeschnitten. Sie versprechen damit geAuch im Vergleich zum Erodieren sind
D-73527 Schwäbisch Gmünd
,
genüber CBN-Fräsern, die mit 3000 bis 3500
die Vorteile offenkundig: Aufgrund aufTel.: 07171/92524-0, www.mpk-specialtools.de
HV nur geringfügig über der Härte vieler
wändiger Elektrodenherstellung und lanZecha Hartmetall-Werkzeugfabrikation GmbH,
Hartmetallsorten liegen, enorme Vorteile in
ger Bearbeitungszeiten gehört laut KirschD-75203 Königsbach-Stein, Tel.: 07232/3022-0,
puncto Standzeit.
www.zecha.de
ner Erodieren zu den kostspieligsten Ver-
39
PRESSEN & UMFORMEN Stanzwerkzeuge
werkzeug&formenbau 01/2015
Bilder: Fraunhofer IPT, Lochanstalt Aherhammer
40
Blechbearbeitung
Laserlicht für leichtes Lochen
Die Lochanstalt Aherhammer setzt mit dem Fraunhofer IPT ein Verfahren zum lasergestützten Lochen
hochfester Bleche um. Es eröffnet neue Möglichkeiten, Komponenten aus Blechen zu entwickeln, die
kleine, präzise gefertigte Löcher haben und hohen mechanischen Belastungen widerstehen müssen.
F
ür viele Filter und Siebe sowie für
Komponenten, die beispielsweise in
Gasbrennern durchströmt werden,
werden Bleche benötigt, die Löcher in
einer Größenordnung von 0,6 mm haben
und gleichzeitig stabil und druckbeständig sind. Das Herstellen dieser Löcher in
hochfesten Blechen war mit spanenden
Verfahren, Stanzen, Senkerodieren oder
Laser-Feinschneiden bisher schwierig,
dazu oft langwierig und teuer – wenn es
überhaupt prozesssicher möglich war.
Die vom Fraunhofer IPT entwickelte
lasergestützte Blechbearbeitung erschließt
jetzt neue Möglichkeiten. Mit umfangreichen Tests haben die Lochanstalt Aherhammer und das Fraunhofer IPT den
Nachweis erbracht, dass Bleche aus hochfesten Edelstählen – zum Beispiel aus dem
Werkstoff 1.4310 – mit außergewöhnlich
kleinen Löchern wirtschaftlich in Serie
hergestellt werden können.
Vor dem Stanzen lokal erwärmen
Unmittelbar vor dem Stanzen wird
das Blech mit einem Laserstrahl lokal
erwärmt und lässt sich dann aufgrund der
stark verbesserten Umformbarkeit leich-
Trends μ-genau
hy-Press-System
Der Brennpunkt eines fasergekoppelten Hochleistungs-Diodenlasers wird mit einem hochdynamischen Strahlablenkungssystem von der
Blechoberseite her an den zu bearbeitenden
Stellen positioniert. Dabei erwärmt sich das
Blech innerhalb von wenigen Hundertstelsekunden lokal. Aufgrund des so erhöhten Fließvermögens des Stahls reduzieren sich die
Schneidkräfte beim Stanzen um bis zu 80 Prozent, der Glattschnittanteil bei Federstahl
(1.4310) steigt dabei auf bis zu 100 Prozent, der
Kanteneinzug nimmt um mehr als 60 Prozent
ab. Die Bestrahlungsstation wird zwischen den
Stanzwerkzeugen eingebaut, ein Umbau der
Presse ist nicht erforderlich. So eignet sich das
Löcher mit Abmessungen in einer Größenordnung von 0,6 mm können mit nahezu
beliebiger Kontur auch in hochfesten Blechen
hergestellt werden.
System als Upgrade für bestehende Pressen.
Lediglich die Werkzeuge werden so modifiziert, dass der Laserstrahl das Blech an den
gewünschten Positionen erreicht.
ter stanzen. Während beim traditionellen Stanzen das Material nur zum geringen Teil geschnitten und zum größten
Teil gebrochen wird, ist es beim lasergestützten Lochen umgekehrt: Löcher mit
einem durchgängigen Glattschnittanteil
lassen sich jetzt im Normalschneidverfahren in traditionellen Folgeverbundwerkzeugen mit integriertem hy-PressSystem-Upgrade für eine lasergestützte
Blechbearbeitung herstellen. Das bedeutet: präzise gefertigte Rund- und Langlöcher, glatte Kanten und wirtschaftliche
Fertigung.
Die Lochanstalt Aherhammer hatte
das IPT beauftragt, das im Institut entwickelte hy-Press-System für die laserunterstützte Blechbearbeitung an das
Stanzen von Blechen in Folgeverbundwerkzeugen anzupassen. Das neu entwickelte Verfahren ermöglicht das Arbeiten „vom Coil“ und bietet so im Vergleich
zu den traditionellen Methoden ein großes Einsparpotenzial.
Kontakt
Lochanstalt Aherhammer
Stahlschmidt & Flender GmbH,
D-57223 Kreuztal, Tel.: 02732/5853-0,
www.aherhammer.de
Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie
IPT, D-52074 Aachen, www.ipt.fraunhofer.de
PRESSEN & UMFORMEN Trends
41
Schuler
Standardisiertes Maschinenkonzept für Pressen
Angebot trifft Nachfrage
– mitten im Geschehen
[wfb]
Mit der Baureihe HPX hat Schuler sein Produktspektrum an hydraulischen Anlagen im Presskraftbereich von 2500 bis 8000 kN erweitert. Die neuen Modelle sollen die effiziente Serienfertigung verschiedenster Blechprodukte von der Platine bis zum fertigen Teil –
auch aus Aluminium oder Edelstahl – ermöglichen. Sie beruhen auf
einem standardisierten Maschinenkonzept, das ein attraktives
Preis-Leistungs-Verhältnis verpricht sowie Lieferzeiten von nur
sechs Monaten und eine schnelle Montage und Inbetriebnahme.
Kontakt
T N
TZ E
JE UCH
B
TRENDS PRESSEN & UMFORMEN
Fachmesse für Werkzeugund Formenbau
17. und 18. Juni 2015
Siegerlandhalle, Siegen
www.schulergroup.com
www.wfb-messe.de
[ Technologie
[ Produkte
[ Innovationen
Schon angemeldet:
VDWF
Stanzwerkzeugbau für Azubis
IPH
Gratanteil radikal verringert
Was für Auszubildende im Bereich Spritzgießen auf große Nachfrage stößt, will der Verband Deutscher Werkzeug- und Formenbauer (VDWF) jetzt auch für das Stanzen erarbeiten: Da Auszubildende im regulären
Berufsschulunterricht kaum etwas zum Thema Stanzen erfahren, erarbeitet derzeit eine
Arbeitsgruppe ein Curriculum für eine überbetriebliche Zusatzausbildung. Hier sollen
die jungen Mitarbeiter im 2. und 3. Lehrjahr
in zweiwöchigen Ausbildungsblöcken mit
der Prozesskette Stanzen und den Anforderungen an Stanz- und Folgeverbundwerkzeuge vertraut gemacht werden
Das Institut für Integrierte Produktion Hannover (IPH) hat ein neues Schmiedeverfahren entwickelt, das erheblich Material und
Energie spart. Im EU-Projekt REForCh konnten die Forscher den Gratanteil beim
Schmieden von Kurbelwellen von 54 auf 7
Prozent senken und zudem, da weniger
Stahl erhitzt werden muss, rund 20 Prozent
Energie sparen. Möglich wird die Einsparung
durch das sogenannte mehrdirektionale
Schmieden. Das Verfahren wurde bereits erfolgreich im industriellen Umfeld erprobt,
bis zur Anwendungsreife ist es nur noch ein
kleiner Schritt.
Kontakt
Kontakt
www.vdwf.de
www.iph-hannover.de
TERMINE
7. Kongress Stanztechnik (27. und 28. April 2015, Kongresszentrum Westfalenhallen in Dortmund):
Der Kongress Stanztechnik richtet sich an Führungskräfte und Entscheider aus Produktion, Entwicklung sowie Unternehmensführung und bietet ein Spektrum übergreifender Fachvorträge mit dem
Erfahrungspotenzial hochkarätiger Referenten. Vorgestellt und diskutiert werden neueste Trends der
Stanztechnik. Der Kongress verspricht eine ausgewogene Mischung von praktischer Anwendung
und wissenschaftlicher Kompetenz. Veranstalter ist das Kist Kompetenz- und Innovationszentrum für
die StanzTechnologie Dortmund e.V. Nähere Information unter Telefon 0231/725487-0 oder unter
www.kongress-stanztechnik.de
Internationale Konferenz „Neuere Entwicklungen in der Massivumformung“ (5. und 6. Mai 2015,
Schwabenlandhalle in Fellbach bei Stuttgart): Das Institut für Umformtechnik (IFU) veranstaltet die
Konferenz in Zusammenarbeit mit der Forschungsgesellschaft Umformtechnik mbH Stuttgart (FGU).
Dazu werden rund 300 Ingenieure weltweit aus der Industrie und von Hochschulen erwartet. An beiden Tagen wird somit die Möglichkeiten gegeben, gemeinsam über den Stand der Technik und aktuelle Tendenzen in der Massivumformung zu diskutieren sowie Impulse für zukünftige Forschungsund Entwicklungsarbeiten auf diesem Gebiet zu geben. Parallel zur Tagung wird eine themenbezogene Ausstellung Interessenten Anregungen geben. Nähere Informationen unter Telefon 0711/68583852 oder unter www.ifu-stuttgart.de
3 S GmbH | AURA® Frästechnik GmbH | Berufsbildungszentrum der Handwerkskammer Südwestfalen | Organisations-/Kontruktionsbüro Bübel |
Cimatron GmbH | Coffee GmbH | ConmatiX Engineering Solutions GmbH | CUMSA | EDZ-Erodierzubehör E. Lamberty | FERCHAU Engineering
GmbH | FLAIG TE Magnetsysteme | form &
function GmbH | Formenbau Glittenberg GmbH |
GDE-Werkzeuge GmbH | GOM - Gesellschaft für
Optische Messtechnik mbH | Günther Heisskanaltechnik GmbH | Carl Hanser Verlag GmbH & Co.
KG | HÄRTHA - Aldenhoven GmbH| HEITEC Heisskanaltechnik GmbH | HERTWIG GmbH | Hitachi
Tool Engineering Europe GmbH | IKOffice GmbH |
joke Technology GmbH | Kettling GmbH & Co. KG |
Knarr Vertriebs GmbH | Kreitzberg Normalien
GmbH | Listemann Technology AG | LTM Tool System
GmbH | MAKINO Europe GmbH | MASTERCAM WDS Software & Service GmbH | Mecadat AG |
medacom GmbH | MEKRA Lang GmbH & Co. KG |
Meusburger Georg GmbH & Co KG | NEMAS - Netzwerk Maschinenbau Südwestfalen - c/o KM:SI
GmbH | Nonnenmann GmbH | OPEN MIND Technologies AG | OPS-INGERSOLL Funkenerosion
GmbH | Pokolm Frästechnik GmbH & Co. KG | PSG
Plastic Service GmbH | quada V+F® Laserschweißdraht GmbH | Renishaw GmbH | Röders GmbH |
Röttger Werkzeugbau GmbH & Co. KG | Schubert
Software & Systeme KG | Siegener Werkzeug- u.
Härtetechnik GmbH | Simcon kunststofftechnische
Software GmbH | SK Laser GmbH | Solidtec GmbH |
STRACK NORMA GmbH & Co. KG | Tec-Norm GmbH
& Co. KG | Dr. Erich TRETTER GmbH + Co. | VDWF
– Verband Deutscher Werkzeug- u. Formenbauer
e. V. | Voha-Tosec Werkzeuge GmbH | Wika Erodiertechnik Wiehe + Kathenbach GmbH | Witosa
GmbH | Zecha GmbH | Carl Zeiss Industrielle
Messtechnik GmbH | Stand 22.01.2015
Information, Buchung:
Nexxus Veranstaltungen GmbH
Telefon: 0 700.18 18 8000
[email protected]
Veranstaltungen der
Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
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www.werkzeugundformenbau.de
42
ENGINEERING & DIENSTLEISTUNG Prototypenbau
werkzeug&formenbau 01/2015
Bearbeitungszentrum
Universelle Einsatzmöglichkeiten
Das Spinner-5-Achs-Bearbeitungszentrum überzeugt Prototypen- und Kleinserienbauer Gießmann in
Remscheid mit Toleranzen im Bereich weniger Hundertstelmillimeter. Der universelle Einsatz sowie
die Komplettbearbeitung in einer Aufspannung ermöglichen enorme Zeit- und Kosteneinsparung und
so mehr Wettbewerbsfähigkeit.
I
nvestitionen bei Gießmann werden
kontinuierlich getätigt, meist in Bohrwerke und Karusselldrehbänke. Aufgrund der Werkstückgrößen mit Durchmessern von 0,25 bis 2,3 m und Gewich-
ten bis zu 18 t ging es den Verantwortlichen Stefan und Andreas Gießmann,
beide Geschäftsführer und Inhaber, um
die Flexibilität. Ein benötigtes neues Bearbeitungszentrum sollte daher schnell
sein, mit fünf Achsen, Innenkühlung mit
Hochdruck bestückt sein, bei einem vertretbaren Preis-Leistungs-Verhältnis.
Fündig wurden sie bei dem neuen
5-Achs-Bearbeitungszentrum U5-2520
Profil
Gießmann Maschinenbautechnik
Die U5-2520 kann mit dem möglichen Pendelbetrieb bei Arbeitsraum, Direktantrieb in der XAchse und mit hoher Bahngenauigkeit punkten.
Für das hauptzeitparallele Rüsten muss natürlich
das Teilespektrum passen, der Arbeitsraum lässt
sich aber auch komplett auf 2560 mm öffnen.
Das Unternehmen Gießmann wurde 1969
gegründet und beschäftigt sich mit Prototypen und Kleinserien. Als eines der markanten Alleinstellungsmerkmale sehen die Verantwortlichen das Angebot an kompletten
Bauteilen im Bereich Drehen und Fräsen sowie Schweißen und Lasern. Mit Werkstückgrößen von Durchmesser 250 bis 2300 mm
und Werkstückgewichten bis 18 t zählen die
Industriezweige Maschinenbau, Kunststoff,
Papierindustrie, Pharmazie und auch große
Schmieden zum Kundenkreis.
www.werkzeugundformenbau.de
ENGINEERING & DIENSTLEISTUNG Prototypenbau
Bilder: Spinner
Trends μ-genau
Wirtschaftlicher Pendelbetrieb
Der Werkzeugwechsler ist ausgesprochen gut
zugänglich, und die Werkzeuge lassen sich auch
manuell wechseln.
nung bearbeiten, und selbst die Tieflochvon Spinner. Der teilbare Arbeitsraum
bohrungen von zwei Seiten mit je 50xD
sowie das Drehmoment im mittleren
werden innerhalb weniger HundertstelDrehzahlbereich hatten es Andreas Gießmillimeter präzise eingebracht. Das
mann angetan: „Der Dreh-Schwenk5-Achs-Bearbeitungszentrum U5-2520
Tisch auf der einen Seite und auf der
ist bei Gießmann bereits die
anderen Seite der lange
vierte Spinner-Maschine.
Arbeitsraum kamen uns sehr
In einem Auswahlprozess
entgegen, weil wir vor allem
wurden unterschiedliche
beim Rüsten schneller werMaschinenkonzepte auf den
den wollten. Das heißt, wähPrüfstand gestellt. Die meisrend wir nun auf einer Seite
Zitat
ten scheiterten unter andebearbeiten, können wir par„Neben den technischen
rem wegen Einschränkunallel dazu auf der andere SeiFacts war auch entscheigen der tatsächlichen Verte rüsten. Bei Bedarf lässt sich
dend, dass wir bereits
fa h r wege du rch ei nen
der Arbeitsraum komplett
drei Maschinen von
Schwenkkopf oder an Stabiauf 2560 mm öffnen. Es ist
Spinner hatten und diese nach zehn Jahren
litätsproblemen. Die U5-2520
so, als hätten wir zwei
noch präzise und zuverdagegen konnte neben dem
Maschinen.“ Für das hauptlässig arbeiten.“
möglichen Pendelbetrieb
zeitparallele Rüsten passt bei
Stefan (li.) und Andreas
beim Arbeitsraum auch mit
Gießmann auch das TeileGießmann (re.), Geschäftsdem Direktantrieb in der
spektrum.
führer bei Gießmann
X-Achse bei einem VerfahrMaschinenbautechnik
weg von 2560 mm, einem
Komplettbearbeitung
Werkzeugmagazin von 2 x 32 Plätzen und
In Verbindung mit der möglichen Komeiner hohen Bahngenauigkeit punkten.
plettbearbeitung in einer Aufspannung
Hinzu kommt, dass sich damit Positiokann das Unternehmen laut Stefan Gießnierfehler im Schwenkzyklus auf Grund
mann preislich am Markt anders agieder geringeren Verlagerung der Drehachren. „Und wir sind wettbewerbsfähiger
sen reduzieren lassen und sich ein optigeworden“, ergänzt er. Konkretes Bearmiertes Schwingungsverhalten positiv auf
beitungsbeispiel sind Hydraulikleisten,
Oberflächen auswirkt. Für Andreas und
die bislang in mehrfachen AufspannunStefan Gießmann war zudem wichtig, dass
gen bearbeitet werden mussten. Die lassowohl eine hohe Drehzahl, aber dennoch
sen sich jetzt komplett in einer Aufspan-
Noch immer verlieren Werkzeug- und Formenbauer viel Zeit beim Rüsten – die Maschine steht, statt dass sie Späne macht. Gerade auch bei mittleren und großen Werkstücken ist die Möglichkeit der Pendelbearbeitung eine interessante Alternative: Hier
kann auf einer Maschine gerüstet werden,
während sie in einem anderen, abgetrennten Bereich ihres Arbeitsraums noch ein anderes Werkstück zerspant. Speziell bei Losgröße 1 eine praktikable Variante, um die
Maschine besser zu nutzen und so zu einem
wirtschaftlicheren Maschinenstundensatz
zu kommen.
ein entsprechendes Drehmoment im mittleren Drehzahlbereich zur Verfügung
steht: „Die Investition in das U5-2520
wurde sicher von den technischen Daten
und der möglichen Flexibilität beeinflusst.
Für uns war aber auch entscheidend, dass
wir bereits drei Maschinen von Spinner
hatten, die auch nach zehn Jahren noch
präzise und zuverlässig arbeiten.“
Maschine genau kennen lernen
Stefan Gießmann zur ersten vollwertigen
5-Achs-Maschine im Haus: „Man muss
bei einem solchen Bearbeitungszentrum
sicher einige Dinge wie etwa die Kollisionskontrolle beachten. Derzeit arbeite
nur ich an der Maschine. Ich möchte die
Fehler in der Maschine, in der Steuerung
erkennen, will wissen, wie sie reagiert
und was möglich ist. Bin ich mir darüber
bewusst, werde ich das an unsere Mitarbeiter weiter geben.“ Das Bearbeitungszentrum U5-2520 ist bei Gießmann seit
drei Monaten zur Zufriedenheit der Verantwortlichen im Einsatz.
Kontakt
Gießmann Maschinebautechnik OHG,
D-42855 Remscheid, Tel.: 02191/25354,
www.giessmann-remscheid.de
Spinner Werkzeugmaschinen GmbH,
D-82054 Sauerlach, Tel.: 08104/803-0,
www.spinner.eu.com
43
44
ENGINEERING & DIENSTLEISTUNG Komponenten
werkzeug&formenbau 01/2015
Spannsystem
Spannendes Highlight
Die speziell bei automotiven Großwerkzeugen sehr erfolgreichen PowerMax-Schieber von
Strack Norma stellen bei ihrer Fertigung ganz eigene Herausforderungen ans Rüsten. Weil
die Philosophie des Spanntechnikexperten FCS sehr gut ins eigene Unternehmen passt,
verwenden es die Zerspaner bei Strack nicht nur – sie vertreiben das System auch.
S
track Norma ist bekannt
als Hersteller und Lieferant von Normalien in erster Linie für den Werkzeug- und
Formenbau. Rund 60 Prozent
der Normalien entfallen auf den
Formenbau, die übrigen 40 Pro-
zent sind überwiegend Produkte für den Stanzwerkzeugbau.
Auf Anwenderwunsch werden
individuelle Lösungen geboten.
Komplette Heiße Seiten, Einfallkerne oder Sonderplatten gehören ebenso zum Portfolio wie
web-link
Im Blickpunkt:
Video zur
Reportage
Schnellspannsysteme für die
Spritzgießindustrie. Einen guten
Namen haben sich die Normteilespezialisten aber auch mit ihren
neuen, teilweise hochkomplexen Schiebern der PowerMaxBaureihe gemacht, die in erster
Die Elemente des Breyl-Line-Baukastens von FCS System
erlauben eine störkonturarme 5-Seiten-Bearbeitung.
ENGINEERING & DIENSTLEISTUNG Komponenten
45
45
Bilder: werkzeug&formenbau
www.werkzeugundformenbau.de
Linie in automotiven Großwerkzeugen zum Einsatz kommen.
„Die Schieber sind zum Teil
sehr komplex und werden einbaufertig geliefert – der Anwender kann sich hundertprozentig
darauf verlassen, dass sie wie
geplant eingepasst werden können und zuverlässig funktionieren“, erklärt Ludger Müller, Leiter
Technik/Entwicklung bei Strack
Norma. „Das bedeutet, dass wir
ihre Komponenten sehr präzise und mit entsprechend hoher
Qualität fertigen müssen.“ Dafür
stehen den Zerspanern unter
anderem leistungsfähige 5-AchsBearbeitungszentren aus dem
Haus DMG Mori zur Verfügung.
Nebenzeiten reduzieren
Ein wesentlicher Kostenfaktor in
der Zerspanung sind die Nebenzeiten. Rüst- und Liegezeiten verlängern die Durchläufe der Werkstücke oft auf ein Vielfaches der
eigentlichen Bearbeitungszeit.
Unter Umständen blockiert ein
Rüstvorgang wertvolle Maschinenzeit, von den Personalkosten ganz abgesehen. Diese Problematik war den Planern in der
Arbeitsvorbereitung bei Strack
Norma schon länger bewusst.
Speziell bei auf wändigeren
Spannsituationen ging zuviel Zeit
verloren; über die Rüstsituation
entschied der Einrichter vor Ort
und suchte sich dann die notwendigen Spannmittel zusammen.
„Während beispielsweise beim
A narbeiten von Platten die
spanntechnischen Herausforderungen sehr überschaubar sind,
geht es bei den PowerMax-Komponenten doch oft um relativ
komplexe Bearbeitungssituationen mit entsprechend anspruchsvoller Werkstückspannung“,
erklärt Müller. „Mit konventionellen Spannmitteln ließ sich die
Bearbeitung dieser Werkstücke
aus unserer Sicht nicht sinnvoll
weiter optimieren, zudem steigt
der Kostendruck seitens der
Wettbewerber ständig. Wir
machten uns also auf die Suche
nach einer modularen standardisierten Spannlösung, die all
unsere Produkte schnell, einfach
und dabei prozesssicher spannen
kann.“ Dabei nahmen die Verantwortlichen alle Betroffenen
mit ins Boot, um einer neuen,
gemeinsam erarbeiteten Lösung
von Anfang an eine hohe Akzeptanz zu sichern.
Universelle Spannlösung
Modulare Spannlösungen gibt es
inzwischen von vielen Herstellern. Wichtig für Strack Norma
war, nicht nur eine Spannlösung
für die PowerMax-Fertigung zu
finden, sondern auch eine flexible Kundenlösung für die Formplattenaufspannung. „Wir suchten ein System mit Referenzpunkt in der Führungsbohrung“,
betont Müller. „Denn eine Insel-
Links: Die Bohrungen, in
denen die Spannzapfen
aufgenommen werden,
sind eine sichere Nullpunkt-Referenz über die
gesamte Prozesskette
hinweg.
Rechts: Der Spanntisch
ermöglicht mit seinem
50er-Raster universelle
Spannlagen.
lösung kam für uns nicht in Frage – wir wollten ein System, das
für jeden Werkzeugbau ein hohes
Maß an Flexibilität bietet, der bei
seiner Spannmöglichkeit nicht
nur auf einen Normalienhersteller festgelegt werden möchte.“
Beim italienischen Hersteller
FCS System wurden die Normalienspezialisten fündig. Dessen
Breyl-Line-Spannsystem arbeitet
mit festem Nullpunkt in der Führungsbohrung der Grundplatte.
Auf einem 50er-Raster lassen sich
mit beweglichen Spannmitteln
aus einem modularen System
nahezu alle gewünschten Spannlagen realisieren, ohne dass
neben dem Breyl-Line-Baukasten
zusätzliche Elemente nötig sind.
Die Module lassen sich flexibel
kombinieren und ermöglchen so
optimierte Spannlagen. Boh-
Das sagt die Redaktion
Nicht zu kurz springen
Wer sich das Breyl-Line-System beschafft und dann mit den
Modulen lediglich seine bisherigen Spannlagen nachbildet, hat
die eigentlichen Möglichkeiten des Systems nicht begriffen und
veschenkt das meiste Potenzial. Hinter dem Spannsystem steckt
eine komplette Bearbeitungsphilosophie – und die erfordert
zunächst einmal die Bereitschaft, sich darauf einzulassen. Dass
es sich lohnen kann, sich die Arbeit zu machen und die eigene
Fertigung umzukrempeln, zeigen auch in Deutschland immer
mehr Unternehmen, die mit dem System erfolgreich arbeiten.
Das Schöne ist: Meist stehen schon am Anfang respektable Erfolge, die sich im Lauf der Zeit ausbauen lassen. Voraussetzung
ist indes, dass alle Beteiligten mitziehen. Nur so lassen sich alle
Potenziale erschließen.
Richard Pergler
46
ENGINEERING & DIENSTLEISTUNG Komponenten
werkzeug&formenbau 01/2015
Profil
Strack Norma GmbH & Co. KG
Strack Norma ist Hersteller von Normalien für den Werkzeug- und Formenbau.
Das Unternehmen hat seine Wurzeln in den Werksvertretungen des Gründers
Friedrich Strack in den 1920er-Jahren. Später erfolgte der Zusammenschluss
mit dem Werkzeugbau Geyer. Heute hat Strack Norma den Wandel vom Maschinen- und Werkzeugbau zum Dienstleistungsunternehmen erfolgreich
vollzogen. Die mehr als 150 Mitarbeiter des familiengeführten Unternehmens
entwickeln, produzieren und liefern Artikel nach Katalog oder nach Anwenderwunsch vom Standort Lüdenscheid in die ganze Welt.
rungen, die direkt ins Werkstück
eingebracht werden und in die
die Spannzapfen des Systems
eingesetzt werden, sorgen trotz
des filigranen Aussehens der
FCS-Spannelemente für prozesssicheren Halt auch bei robusteren
Bearbeitungen: Die Kräfte werden nicht über die Schraubverbindungen übertragen, der sehr
präzise Formschluss ermöglicht
die hohe Stabilität.
Die Schieber der PowerMax-Reihe kommen vor
allem in Werkzeugen
der Automobilindustrie
zum Einsatz.
Bohrungen mit Mehrwert
„Auch wenn das Einbringen der
Bohrungen zunächst als zusätzlicher Schritt erscheint – der Aufwand lohnt sich“, ist Müller überzeugt. „Eine spezielle Software
zur Produktionsplanung zeigt
unter anderm, wo sich die für die
Spannzapfen notwendigen Bohrungen positionieren lassen. Das
geschieht bei uns in der Arbeitsvorbereitung. Ein Nebeneffekt
der aufwändigeren Planung zu
Beginn der Produktion ist, dass
sich die Prozessschritte so aus
ganzheitlichem Blickwinkel optimal planen lassen.“
So ist auch sichergestellt, dass
im entscheidenden Moment alle
notwendigen Materialien, Werk-
zeuge und Spannelemente verfügbar sind. Das erfordert in vielen
Fällen, dass die Prozesse auf den
Kopf gestellt werden. „Es ist nicht
damit getan, dass man mit dem
FCS-System die bisherige Spannlage nachbildet“, betont Müller.
„Der Vorteil, der allein aufgrund
der Modularität des Baukastensystems entsteht, ist nicht das
Wesentliche. Das weitaus größere
Optimierungspotenzial liegt darin, die Möglichkeiten des Spannsystems konsequent auszureizen
und die Fertigungsprozesse entsprechend zu optimieren.“
Möglichkeiten ausreizen
Zitat
„Alle Beteiligten bei uns
im Haus sind überzeugt
von dem Breyl-LineKonzept, das letztlich ja
deutlich mehr umfasst
als ,nur‘ ein Spannsystem.“
Ludger Müller,
Leiter Technik/Entwicklung
bei Strack Norma
So lassen sich mit den Spannelementen die Möglichkeiten
der 5-Seiten-Bearbeitung nutzen
– eine vom Spanntisch erhöhte
Position des Bauteils ermöglicht
es, ohne Störkonturen zu bearbeiten. Die permanenten Bezugspunkte schaffen eine hohe Flexibilität – so ist es kein Problem, ein
Bauteil abzuspannen und mehrfach auf verschiedenen Paletten
oder für weitere Bearbeitungsschritte auf anderen Maschinentischen neu zu spannen. Der
Nullpunkt bleibt immer erhalten,
auch bei späteren technischen
Änderungen und Teilereparaturen: Die Bohrungen erlauben ein
schnelles Aufspannen, die Wiederholgenauigkeit liegt bei 3 μm.
„Wir stehen erst am Beginn der
Optimierung unserer Fertigung“,
erklärt Müller. „Trotzdem machen
sich bereits jetzt Fortschritte
bemerkbar – unsere Rüstzeiten
sind deutlich gesunken und von
den Maschinen entkoppelt. Dazu
können wir oft mehrere Aufspannungen mit einer einzigen ersetzen. Das, was wir uns jetzt in der
Komponentenfertigung für die
PowerMax-Schieber erarbeiten,
werden wir nach und nach auch
in den übrigen Bereichen unserer
Produktion umsetzen. Wir sind
so überzeugt von dieser Fertigungsphilosophie, dass wir das
FCS-Spannsystem inzwischen in
unser eigenes Vertriebsprogramm
aufgenommen haben.“
Rw
Kontakt
Strack Norma GmbH & Co. KG,
D-58511 Lüdenscheid,
Tel.: 02351/8701-0, www.strack.de
Pfleghar Entwicklungs- und VertriebsGmbH & Co. KG, D-88250 Weingarten,
Tel.: 0751/56050-0, www.pfleghar.de
Trends μ-genau
FCS Breyl-Line
Die Elemente des Breyl-Line-Systems beziehen ihre Stabilität aus
einer akkuraten Planlage.
Die Vorteile des FCS-Systems liegen vor allem darin, dass es eine hohe Durchgängigkeit in der Fertigung ermöglicht – das erfordert in der Regel indes ein
Umdenken und eine konsequente Optimierung der Produktionsschritte. Das
System selbst ist als Baukasten aufgebaut und besteht aus Grundplatten in einem 50er-Raster sowie Positionierringen, Bolzen und Säulen, die zum Hochbauen des Werkstücks dienen. So können die Werkstücke von allen Seiten in einer
Aufspannung frei bearbeitet werden. Die Einschränkung aufgrund von Spanneisen und Hilfskonstruktionen entfällt. Die Vielseitigkeit des FCS-Systems erlaubt
nicht nur die einfache Aufspannung einer Formplatte, sondern auch beliebiger
Bauteile und Konturen.
Terminen!
k
vormer 15!
0
. Juni 2
10./11
+
präsentieren die 8. Praxistagung
Werkstückspanntechnik
„Wirtschaftliche Lösungen für die Komplettbearbeitung“
am 10./11. Juni, nestor Hotel Ludwigsburg
Fertig bearbeitet soll das Werkstück von der Maschine kommen, die Zerspanung soll
möglichst in einer Aufspannung erledigt sein - das spart Rüstzeiten, ermöglicht hohe
Präzision und verkürzt die Durchlaufzeiten: Die Komplettbearbeitung ist die Trumpfkarte
erfolgreicher Unternehmen im globalen Wettbewerb. Und mit der richtigen Spanntechnik hat man gute Karten.
Die 8. Praxistagung Werkstückspanntechnik zeigt Praxislösungen vom Spannmittel
bis zur Automation rund ums intelligente und effiziente Rüsten für die Komplettbearbeitung. Am 10./11. Juni diskutieren Anwender und Hersteller zu diesem Thema.
Profitieren Sie von diesem Profiwissen!
Nähere Informationen zur Veranstaltung gibt es bei Frau Veronika Seethaler
Tel.: 08191/125-485, Fax: 08191/125-483; E-Mail: [email protected]
www.fertigung.de/spanntechniktagung/
www.werkzeugundformenbau.de/spanntechniktagung/
verlag moderne industrie GmbH
Justus-von-Liebig-Str. 1
86899 Landsberg
Tel.: 08191/125-485
Fax: 08191/125-483
www.mi-verlag.de
TRENDS & INNOVATIONEN Technologie
werkzeug&formenbau 01/2015
Drahterodieren
Reinheit sorgt für Qualität
Für dauerhafte Beschichtungen in Extrudern nutzt Hartex eine besondere Werkstoffkombination.
Damit die in der Fertigung eingesetzten AgieCharmilles-Erodiermaschinen von GF Machining Solutions ihre Leistungsfähigkeit maximal ausreizen, liefert eine Osmoseanlage der easymetal
Prozesstechnik reinstes, rückstandsfreies Prozesswasser.
Profil
Hartex GmbH
Die Hartex GmbH ist ein Familienunternehmen. In einer hochautomatisierten Fertigung bringen die Experten an den Innenseiten von Doppelschneckenextrudern unterschiedlichster Größen eine extrem widerstandsfähige Beschichtung aus einer besonderen Werkstoffkombination auf, die die
Standzeiten der Extruder deutlich erhöht. So
entstehen mit dem HIP-Verfahren Extruder,
Gehäuse, Buchsen oder Sonderverbundbauteile sowie Verschleiß- und Korrosionsschutz.
Hartex fertigt Extruder unterschiedlicher
Größen, die innen mit einer geheimnisvollen
Werkstoffkombination hartbeschichtet sind.
Bilder: Hartex, GF
48
I
m Grunde muss fast jede Materie, die zu einem Produkt wird,
irgendwann durch einen Extruder. „Und wenn es abrasive
oder chemisch aggressive Stoffe sind, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Doppelschneckenextruder innen von
uns hartbeschichtet wurden“, erklärt Martin Kreickenbaum,
Geschäftsführer der Hartex GmbH. Hartex produziert nicht
nur Doppelschneckenextruder unterschiedlichster Größen, sondern bringt an den Innenseiten eine extrem widerstandsfähige Beschichtung aus einer besonderen Werkstoffkombination
auf, die die Standzeiten der Extruder deutlich erhöht. Anwender
berichten von Standzeitverlängerungen um 50 bis 200 Prozent.
Neun AgieCharmilles-Drahterodiermaschinen der GF Machining Solutions GmbH arbeiten autark ihre Aufträge ab. Bei den
großen, über 500 mm langen Extrudern läuft so ein Auftrag
schon einmal über mehr als 20 h. Bedienpersonal bedarf es in
dieser Zeit wenig. Wohl aber ständig reinstes und rückstandsfreies Prozesswasser, dessen Leitwert dauerhaft und gleichbleibend niedrig ist. Das hält die Leistungsfähigkeit der Maschinen
kontinuierlich hoch. „Wir benutzen die Maschinen eigentlich als
elektrische Bandsägen“, fasst es Kreickenbaum zusammen.
Bei hohen Drücken und Temperaturen verdichtet
Die konkrete Werkstoffzusammensetzung und das genaue
Beschichtungsverfahren will man bei Hartex nicht preisgeben.
Nur so viel, dass es sich um das heißisostatische Pressverfahren (HIP) handelt und dass sich die Werkstoffkombination bei
hohem Druck und Temperaturen von etwa 1000 °C verdichtet
und zur Beschichtung wird. Die Kunst besteht darin, die besondere Werkstoffkombination an den Innenseiten der Extruder mit
dem HIP-Verfahren so aufzubringen, dass sie dauerhaft hält.
www.werkzeugundformenbau.de
15 AgieCharmilles-Drahterodiermaschinen von
GF Machining Solutions arbeiten bei Hartex zuverlässig die Aufträge ab.
TRENDS & INNOVATIONEN Technologie
Ein 1000-l-Vorratstank stellt Prozesswasser
auch in größeren Mengen schnell und kurzfristig zur Verfügung.
E.KO Ioniser 1501 von easymetal senken den
Leitwert des Prozesswassers zuverlässig auf bis
zu 0,1 μS.
Da im Beschichtungswerkstoff und im Stahl unterschiedliche
Spannungen wirken, wollen die Werkstoffe sich eigentlich nicht
miteinander verbinden lassen. Dass das bei Hartex dennoch
klappt, ist das Geheimnis der Kreickenbaums.
Nach dem Beschichtungsprozess werden die Durchmesser der
Doppelschneckenextruder auf Maß gebracht. Die AgieCharmilles-Maschinen erodieren in den senkrecht aufgespannten Doppelschneckenextrudern die Innendurchmesser auf das geforderte Maß. Hierzu fahren sie die Innenkontur wie eine liegende
Acht ab und schneiden ausnahmslos im Hartmetallbereich.
Reinstes Prozesswasser
An jeder Maschine steht ein E.KO Ioniser der österreichischen easymetal Prozesstechnik GmbH. Als Partner von GF
Machining Solutions versorgen die Wasserexperten seit 1998 die Drahterodiermaschinen mit reinstem und rückstandsfreiem, deionisiertem Prozesswasser. Bei
Hartex sind es E.KO Ioniser 1501 speziell
für Kupfer, Aluminium, Werkzeugstähle
sowie Hartmetall. Die E.KO-Ioniser-Serie
wurde speziell für die Wasseraufbereitung
von Drahterodiermaschinen entwickelt.
Die Technologie verspricht einen optimalen ph-Wert mit niedrigem Leitwert über
die gesamte Laufzeit der Maschine.
Aus der Leitung kommt das Stadtwasser
mit etwa 300 μS, an anderen Standorten ist
es oft wesentlich höher. Die E.KO Ioniser
senken den Eingangsleitwert auf bis zu
0,1 μS. Etwa 800 Erodierstunden liefern die
E.KO Ioniser deionisiertes Prozesswasser,
bevor die schnell an- und abzukoppelnden
Leihgeräte ausgetauscht werden müssen.
Bei einem Leitwert von 15 μS arbeiten die
Maschinen optimal. Da im Lauf eines
Arbeitstages etwa 10 bis 20 Prozent des
Wassers in die Umgebungsluft verdunsten,
muss stets Wasser nachgefüllt werden,
sonst würde sich der Leitwert allein durch
die höhere Konzentration erhöhen. „Das
können wir nicht akzeptieren“, betont
Kreickenbaum. „Denn dann ändert sich
sofort die Qualität der Erodierergebnisse.“
Bei den großen Extrudern mit über 500 mm Länge ist das Drahterodieren sowieso ein heikler Prozess. Über diese Länge den
Draht gespannt zu halten, ohne dass er ‚bauchig’ wird, und damit
eine gerade Schnittkante hervorzubringen, ist eine Herausforderung. Seit Dezember 2013 verfügt Hartex über eine zentrale Wasserversorgung, die über eine penibel geplante Verrohrung jede
Maschine ans Wassernetz anschließt. Der Clou: Noch bevor sich
die Leitungen verzweigen, ist eine easymetal-UmkehrosmoseAnlage installiert. Das Basismodul Easyro 150 liefert bis zu 2400 l
aufbereitetes Prozesswasser pro Tag und entlastet so den Aufbereitungsprozess der E.KO Ioniser an den Erodiermaschinen.
Das Ansteigen des Leitwertes kann
fatale
Folgen haben wie Drahtbruch,
Trends μ-genau
schlechte Oberf lächenqualität und
Osmose-Anlage Easyro
Maßungenauigkeit bis hin zum MaschiMit zwei separat einstellbaren Kanälen vernenstopp. Dies verhindert die Easyrosorgt die Anlage nicht nur DrahterodiermaWasseraufbereitungsanlage bereits im
schinen mit vordeionisiertem Prozesswasser,
Vorfeld. Eine konstante Qualität des Prosondern stellt es auch zum Mischen dem
zesswassers wird selbst beim Nachfüllen
Kühlschmiermittel für Zerspanungsmaschigarantiert, da der maximal höchstzuläsnen bei. Die sehr energieeffiziente Osmoseanlage arbeitet mit einem Wirkungsgrad
sige Leitwert des nachzufüllenden Waszwischen 65 und 80 Prozent und senkt den
sers voreingestellt werden kann.
Eingangsleitwert des ankommenden Leitungswassers um bis zu 98 Prozent. Der Umkehrosmoseprozess drückt das Wasser durch
eine sehr feine TFC High-grade Hochleistungsmembrane mit einer Maschenweite
von nur sechs Ångström (Å). Somit kommen
im Wesentlichen nur die Wasseratome
durch, die 5 Å im Durchmesser messen. Alle
Stoffe, die den Leitwert nach oben beeinflussen, werden dadurch ausgefiltert. Das
Hightech-Filtersystem reinigt und optimiert
sich automatisch, nahezu wartungsfrei.
Über ein zentrales
Leitungssystem
versorgt eine
Osmose-Anlage
Easyro von
easymetal die
Drahterodiermaschinen mit bis
zu 2400 l aufbereitetem Prozesswasser pro Tag.
Sehr gute Erfahrungen
Hartex hat mit der Prozesswasseraufbereitung von easymetal sehr gute Erfahrungen
gemacht. „Wir betreiben die E.KO Ioniser
jetzt für 1400 Erodierstunden, bevor wir
wechseln müssen“, berichtet Kreickenbaum. Bei Neuinstallation einer Maschine oder bei Neubefüllung bestehender
Maschinen spart man 4 bis 5 h Füllzeit.
Wichtig ist vor allem aber die kontinuierliche Versorgung der Maschinen, ohne dass
man ständig Wasser nachfüllen muss.
Kontakt
Hartex GmbH, D-91154 Roth,
Tel.: 09171/829092, www.hartex.de
GF Machining Solutions GmbH,
D-73614 Schorndorf, Tel.: 07181/926-0,
www.gfms.com/de
easymetal GmbH, A-2120 Wolkersdorf,
Tel.: 0043-2245/20123,
www.easymetal.com
49
werkzeug&formenbau 01/2015
Hebetechnik
Keine Last
mit der Last
Das Anheben und Transportieren von
Rohmaterial, Rohlingen, Werkstücken und
Rüstmaterial per Kran und Hebezeug gehört
zu den Aufgaben der meisten Maschinenbediener. Hier verlassen sich die Experten
der Harmonic Drive AG aus gutem Grund
auf Produkte von Vetter Krantechnik.
K
rane und Hebezeuge gehören zu den am
meisten unterschätzten Faktoren in der Produktion – sicheres und ergonomisches Handling von Rohmaterial, Rohlingen, Werkstücken, aber
auch Spannfuttern und anderen Rüstmaterialien hat
einen wesentlichen Einfluss auf die gesamte Prozesskette. Die Auswahl der richtigen Kranmodelle und
Hebezeuge ist deshalb keine triviale Aufgabe – hier
ist es gut, wenn man einen Partner hat, der das notwendige Know-how einbringt und auch über die entsprechenden Produkte verfügt.
Die Verantwortlichen in der Prototypen- und
Kleinserienfertigung bei der Harmonic Drive AG in
Limburg an der Lahn setzen auf die Experten des
Siegener Herstellers Vetter Krantechnik. „Kein Kran
Profil
Harmonic Drive AG
Seit den Anfängen vor mehr
als 40 Jahren hat sich das
Unternehmen mit rund 400
Mitarbeitern am Standort
Limburg/Lahn zum Lösungsanbieter für hochpräzise Antriebstechnik gewandelt:
Von Servoantrieben über Di- Der größte Schwenkkran
rektantriebe und Getriebe
bei Harmonic Drive hebt
nach dem Wellgetriebeprin- 2 t - er steht im Materialzip bis zu Planetengetrieben lager des Unternehmens.
reicht die Palette. Insgesamt
bietet das Unternehmen derzeit mehr als 23 000 verschiedene Produkte an, davon mehr als 80 Prozent kundenspezifische Lösungen. Dabei wird ab Losgröße 1 gefertigt. Die Produkte werden weltweit angeboten. Die
Harmonic Drive AG ist Ansprechpartner für Kunden in Europa, Asien, Afrika sowie Südamerika. Nordamerika und
Fernost werden von den jeweiligen Partnergesellschaften, mit denen das Unternehmen im ständigen Austausch
steht, betreut.
TRENDS & INNOVATIONEN Technologie
51
Bilder: werkzeug&formenbau
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BLUE LINE
ist wie der andere“, betont Winfried Speer,
verschiedenen Krane reicht hier vom Wechsel
verantwortlich für die Sicherheit im Unterder Futter auf einer Drehmaschine bis zum
nehmen. „Angefangen von der Last, die er
Ein- und Auslagern von Material bis 2 t am
heben soll, über die Maschine, an der er einKassettenlager“, erklärt Speer. „Wir haben
web-link
gesetzt wird, bis zur Bodenbeschaffenheit
mit den Experten von Vetter für jedes EinIm Blickpunkt:
und zum Hallenlayout gibt es zahlreiche
satzgebiet eine maßgeschneiderte Lösung
Video zur
Faktoren, die zu berücksichtigen sind. Deserarbeitet, die größtmögliche Performance
Reportage
wegen ist jeder Kran bei uns individuell.“
und bestmögliche Ergonomie bei gleichzeitig
Kleine und kleinste Stückzahlen – von Losgröße 1
maximaler Flexibilität sicherstellt.“
bis etwa 100 – kennzeichnen die Fertigung bei der
Der größte Kran bei Harmonic Drive ist der DrehHarmonic Drives AG. Zum Heben und Bewegen von
kran im Lager, der mit seinem 6-m-Ausleger Lasten
Lasten stehen den Zerspanern unterschiedlichste Säubis zu 2 t anheben kann. „Die lassen sich sehr genau
lenkranmodelle von Vetter Krantechnik zur Verfüund einfach über die Steuerung des Krans positioniegung. Sie unterscheiden sich unter anderem in den
ren“, erklärt Speer. „Bis zu Traglasten von 1 t dürfen
möglichen Traglasten. „Das Aufgabenspektrum der
Krane von Hand bewegt werden – das sind in
Die Krane sind leichtgängig und dabei
sehr einfach und doch
präzise zu bedienen.
Die Kranmodelle
von Vetter sind sehr
platzsparend und
können im Fall einer
Änderung des Hallenlayouts auch leicht
umziehen.
Intelligent gelöst –
dank der Bodenplatte
können Vetter-Krane
meist auf ein Fundament verzichten.
52
TRENDS & INNOVATIONEN Technologie
werkzeug&formenbau 01/2015
Trends μ-genau
Problemloser Umzug
Fertigungsbetriebe sind einem ständigen Wandel unterworfen. Das heute aktuelle
Hallenlayout ist vielleicht schon morgen Schnee von gestern, wenn beispielsweise
neue Maschinen in den Betrieb kommen oder schlicht die Workflows optimiert
werden müssen. Da ist es ein großer Vorteil, wenn die Krane einen Umzug problemlos mitmachen können. Dank des Konzepts mit der Bodenplatte, die ihre eigene
Armierung mitbringt, ist ein Vetter-Kran schnell an einen neuen Standort verlegt
und dort wieder stabil installiert. So gestaltet sich die Investition in die Krantechnik
zukunftssicher.
Betrieben, die mit uns vergleichbar sind, wohl 90 Prozent aller Anwendungsfälle. Darüber geschieht das
Schwenken und das Fahren der Laufkatze auf dem
Ausleger motorisch.“ Die übrigen Krane im Betrieb
dienen dem Handling an den Maschinen.
Zitat
„Gemeinsam haben
wir mit den Experten
von Vetter Krantechik
für jeden Einsatzfall
die optimale Lösung
erarbeitet. Wir fühlen
uns deshalb von unseren Partnern sehr
gut betreut.“
Winfried Speer,
verantwortlich
für die Sicherheit
bei der Harmonic
Drive AG
Vielfältige Kriterien für den richtigen Kran
Die zu berücksichtigenden Kriterien sind vielfältig:
„Das beginnt beim Aufstellort, von dem abhängt, wie
sich der Kran verankern lässt“, erläutert Speer. „Weitere Faktoren sind der Platz nach oben – die Hallenhöhe bestimmt etwa, ob sich ein abgestrebter und
damit leichtgängigerer Ausleger einsetzen lässt, das
ist für einfaches und präzises Handling sehr wichtig.“
Die notwendige Auskragung in Abhängigkeit von
der zu hebenden Last ist ein wichtiger Faktor. „Der
Schwenkbereich ist ein weiteres Kriterium“, zählt
Speer auf. „Lässt sich der Kran um 360° schwenken,
oder sind Säulen oder Maschinen im Weg, die den
Schwenkbereich begrenzen?“ Hier verfügt Vetter
unter anderem über Teleskop- und Knickarmmodelle, mit denen sich ein Hindernis auf elegante Art und
Weise umgehen lässt.
„Für uns ist in einigen Anwendungsfällen sehr
wichtig, dass wir eine Last sehr feinfühlig und exakt
anheben und positionieren können“, verrät Speer.
„Hier ist das Zusammenspiel eines möglichst leichtgängigen und mit geringem Kraftaufwand zu bewegenden Krans mit dem auf den Einsatzzweck exakt
maßgeschneiderten Hebezeug der entscheidende Faktor.“ So wurde etwa ein Kran mit einer sehr feinfühligen Ein-Hand-Bedienung ausgestattet, mit der sich
Das sagt die Redaktion
Produktivitätsfaktor Kran
Sie werden vielfach unterschätzt, da sie ja „nur“ eine Last an einem Ort anheben müssen, sie irgendwohin an einen anderen Ort verschwenken und dort wieder absetzen.
Dabei steckt in der Hebetechnik sehr viel Potenzial, den Maschinenbedienern die Arbeit leichter und angenehmer zu machen und so die gesamte Prozesskette effizienter
zu gestalten. Für optimale Lösungen ist es daher sinnvoll, das Know-how der Experten
des Kranherstellers von Anfang an in die Planung eines neuen Hallenlayouts oder einer
neuen Einzellösung einzubeziehen. Die Verantwortlichen bei der Harmonic Drive AG
setzen auf das Wissen der Kranfachleute von Vetter Krantechnik – sie schätzen insbesondere die partnerschaftliche Zusammenarbeit auf Augenhöhe.
Richard Pergler
Die Werkstücke bei der Harmonic Drive AG erfordern kleinste
Toleranzen.
Werkstücke in hochpräzisen Nullpunktspannsystemen leicht, schnell und sehr exakt positionieren lassen.
„Die Mehrinvestition in das spezielle Hebezeug, das
etwa um die Hälfte teurer ist als ein klassisches Modell,
hat sich schnell bezahlt gemacht – die Futterwechsel
sind jetzt sehr viel schneller erledigt als früher“,
ergänzt Speer. „Hier konnten wir, wie in vielen Fällen,
vom Wissen der Experten bei Vetter profitieren.“
Durchdachte Details machen den Unterschied
Es sind zudem die kleinen, aber durchdachten Details,
die die Verantwortlichen bei der Harmonic Drive AG
von den Vetter-Kranmodellen überzeugt haben. So
sind die Bodenplatten mit versenkten Bolzen am Hallenboden befestigt. „Da steht nichts über – das ist von
großem Vorteil, da man da beispielsweise mit Flurförderzeugen nicht hängen bleiben kann“, erläutert Speer.
„Die Metallplatte verteilt die Last gleichmäßig auf den
Hallenboden. Damit ist auch keine Zementunterfütterung notwendig. Denn die kann bei anderen Modellen
im rauen Alltagseinsatz schnell abbröckeln, da erfahrungsgemäß nicht jeder Bediener oder Staplerfahrer
ständig akkurat aufs Kranfundament aufpasst.“
Die Platte erlaubt eine sehr platzsparende Verankerung der Krane. „Das ist ein großer Vorteil“,
bemerkt Speer. „Denn Platz ist wohl in jedem Betrieb
ein sehr kostbares Gut.“ Nicht immer aber lassen die
örtlichen Verhältnisse eine Standardbodenplatte zu.
Bei der Harmonic Drive AG etwa ist an einem optimalen Aufstellungsort für einen der Krane ein Kabelkanal, der nur mit großem Aufwand verlegt werden
kann. „Hier konzipierte Vetter eine maßgeschneiderte Platte, die den Kanal entsprechend ausspart und
sicher überbaut“, berichtet Speer. „Damit konnte der
Kran ideal positioniert werden. So wurde gemeinsam
für jeden Einsatzfall die optimale Lösung erarbeitet.
Wir fühlen uns deshalb von unseren Partnern bei
Vetter Krantechnik sehr gut betreut.“
Rw
Kontakt
Harmonic Drive AG, D-65555 Limburg,
Tel.: 06431 / 5008-0, www.harmonicdrive.de
Vetter Krantechnik GmbH, D-57080 Siegen,
Tel.: 0271/3502-0, www.vetter-krane.de
www.werkzeugundformenbau.de
TRENDS & INNOVATIONEN Technologie
53
Werkzeugstahl
Risse nur noch im Schneckentempo
Bilder: Deutsche Edelstahlwerke
Die Deutschen Edelstahlwerke haben ihr bewährtes Warmarbeitsstahl-Angebot um einen neuen Stahl erweitert: Den Thermodur E 40 K Superclean, einen Werkstoff, der sich aufgrund seiner verbesserten Temperaturbeständigkeit bei gleichzeitig hoher Zähigkeit optimal für die Herstellung von Druckgussformen eignen soll.
D
er neue Stahl soll dank seiner
Eigenschaften und seines homogenen Gefüges auch bei einer
extremen Beanspruchung des Druckgusswerkzeugs die Entstehung und das Fortschreiten von Warmrissen effektiv verzögern und damit die Lebensdauer des
Werkzeugs signifikant erhöhen.
Die nicht vermeidbaren Thermoschockrisse führen früher oder später zu
einem Ausfall der Druckgussform, denn
spätestens, wenn die Risse zusammenwachsen und Ausbrüche entstehen, würden sich diese auf die Oberfläche des
erzeugten Druckgießteils übertragen. Der
neue Warmarbeitsstahl soll diesen Zeitpunkt deutlich verzögern.
Hohe Wechselbeanspruchung
Die Deutschen Edelstahlwerke, ein Tochterunternehmen der international operierenden Schmolz + Bickenbach-Gruppe,
verspricht Anwendern der Druckgussindustrie mit dem neuen Thermodur E 40
K Superclean eine höchst wirtschaftliche
Lösung aus hochwertigem Speziallangstahl, mit der die Druckgussindustrie
auch die steigenden qualitativen Anforderungen ihrer Abnehmer erfüllen kann.
Bei der Herstellung von Druckgusskomponenten wird eine Leichtmetallschmelze in eine zuvor temperierte Form
eingefüllt. Dies geschieht mit einer enormen Geschwindigkeit und mit hohen
Drücken zwischen 150 und 1000 bar. Die
Form ist also einer extremen mechanischen und gleichzeitig thermischen
Wechselbeanspruchung ausgesetzt, der
sie bei Dauerbeanspruchung nur lange
standhalten kann, wenn sie aus Warmarbeitsstahl gefertigt wurde, der eine ideale
Kombination aus hoher Temperaturbeständigkeit, Zähigkeit und Wärmeleitfähigkeit bietet. Beim Thermodur E 40 K
Superclean ist es den Deutschen Edel-
Trends μ-genau
Konstante Stahlqualität
Die hohe Präzision bei der Zusammensetzung der Analyse wird nach Herstellerangaben mit dem im vergangenen Jahr neu eröffneten sekundärmetallurgischen Zentrum
am Standort Witten möglich – die einmal
exakt definierte Stahlqualität kann nun jederzeit wieder abgerufen werden, so soll
eine dauerhaft verlässliche Stahlqualität
sichergestellt sein, auf die sich der Anwender auch verlassen kann.
Der neue Thermodur E 40 K Superclean bietet
sich aufgrund seiner verbesserten Eigenschaften ideal für komplexe Druckgussformen an.
stahlwerken nun nach eigenen Angaben
gelungen, mit präziser Abstimmung der
chemischen Analyse die Temperaturbeständigkeit im Vergleich zu dem bewährten Warmarbeitsstahl Thermodur E 38 K
nochmals deutlich zu verbessern, ohne
die Zähigkeit wesentlich zu reduzieren.
Um Reinheit und Homogenität des
Gefüges weiter zu erhöhen, wird der
Thermodur E 40 K Superclean außerdem
im Elektro-Schlacke-Umschmelzverfahren (ESU-Verfahren) unter Schutzgas
umgeschmolzen, wobei Verunreinigungen wie Sulfide und Oxyde mit der Schlacke entfernt werden. Im Fall des neuen
Stahls soll dieses Umschmelzen in Kombination mit einer zusätzlichen Spezialstrukturbehandlung zu der charakteristischen Gefügehomogenität führen –
sowohl im geglühten als auch im vergüteten Zustand.
Kontakt
Deutsche Edelstahlwerke GmbH,
D-58452 Witten, Tel.: 02302/29-0,
www.dew-stahl.com
54
TRENDS & INNOVATIONEN Technologie
werkzeug&formenbau 01/2015
Drahterodieranlagen
Innovativ und schwer auf Draht
Prozesssicherheit und Produktivität sind auch beim Drahterodieren wichtige Entwicklungsparameter. Intelligente Zusatzfunktionen erhöhen die Wirtschaftlichkeit und die Qualität der erzeugten Produkte. Die modulare
Bauweise ermöglicht anwenderindividuelle Maschinenkonfigurationen.
A
usfallteile bedeuten in der Drahterosion vielfach eine aufwändige und teure Prozedur: Beim
Schneiden zunächst Anbindungen stehen lassen und die Kerne manuell mit
Magneten, Klebstoffen oder anderen
Hilfsmitteln fixieren, dann Anbindungen abschneiden und Fixierungen und
Kerne manuell entfernen oder alternativ
Zerstörschnitte ausführen.
Die Seibu Electric & Machinery Ltd. hat
eine Funktion entwickelt, die es ermög-
licht, die Ausfallteile beim Erodieren
automatisch auf der Maschine zu fixieren.
Beim sogenannten „Core Stitch“ (engl.
„Anheften des Kerns“) werden spezielle
elektrische Parameter beim Schnitt verwendet, durch die im oberen Bereich des
Werkstücks eine Art Lötvorgang erfolgt
und das Ausfallteil fixiert wird. Es kann
dann später leicht herausgelöst werden.
Hohe Zeitersparnis möglich
Bild: Ona
Diese Lösung stößt bei den Anwendern
auf große Resonanz, sagt Frank Michel,
Geschäftsführer der Elo Erosion GmbH
aus Wermelskirchen: „Core Stitch ist
eine exklusive Zusatzfunktion für Seibu-Drahterodiermaschinen. Sie vereinfacht drahterodiertypisches Arbeiten mit
Werkstücken erheblich und ermöglicht
eine hohe Zeitersparnis. Teilweise stoßen
wir bei unseren Anwendern auf echte
Ungläubigkeit, da so etwas bislang in der
Drahterosion als unmöglich galt. Umso
begeisterter sind sie dann von den neuen
Möglichkeiten.“ Elo Erosion ist Generalimporteur und -vertreter von Seibu.
Ein typisches Problem bei der Bearbeitung von Hartmetallen ist das Auswaschen des als Bindemittel fungierenden
Kobalts (Hartmetall-Korrosion). Das
Material wird durch die Schädigung der
Oberfläche weich, die Standzeit sinkt
erheblich. Abhilfe schaffen bislang nur
der Einsatz von teuren Ölbad-Maschinen
oder technologisch zumindest umstrittene Maßnahmen wie das Zufügen von
Korrosionsschutzmitteln oder das Einstellen alkalischer pH-Werte der Arbeitsflüssigkeit.
Seibu Electric & Machinery Ltd. hat für
diese Problematik eine Funktion entwickelt, die das Hartmetall gegen jenes Aus-
Neben der modularen Bauweise ist das
Mineralfiltersystem hervorstechendes Merkmal.
TRENDS & INNOVATIONEN Technologie
55
Bilder: Elo Erosion
www.werkzeugundformenbau.de
High-End-Drahterodiermaschine, deren
Präzision eine Herausforderung für die Messtechnik darstellt.
Eine besondere Zusatzfunktion für Drahterodiermaschinen schützt bei der Hartmetallbearbeitung
vor dem Auswaschen des Kobalts.
Leistungsfähig und trotzdem sehr genau:
Präzisions-Drahterodierzentrum für breite
Anwendungsbereiche.
waschen schützt. Spezielle elektrische
Parameter beschichten während des
Schnittes die Oberfläche mit einer hauchdünnen Messingauflage und versiegeln
sie. Das Kobalt kann nicht mehr herausgelöst werden, die Materialeigenschaften
des Hartmetalls bleiben erhalten. Eine
Beeinträchtigung der Schnittfläche durch
die Messingschicht findet nicht statt.
Frank Michel: „Diese exklusive Zusatzfunktion namens ELC für Seibu Drahterodiermaschinen bringt dem Anwender
deutliche Vorteile hinsichtlich Produktqualität und Kosten.“
höchsten Ansprüchen an Genauigkeit
und Oberflächengüte, erläutert Frank
Michel: „Uhrenindustrie, Medizin- und
Feinmesstechnik sowie Nanotechnologie
sind Beispiele für die primären Zielgruppen. Die mit dieser Maschine erzielbaren
Ergebnisse galten bislang in der Drahterosion als unerreichbar. Die neuen Möglichkeiten sind enorm.“
Senkerodiermaschinen herstellt. Die
Besonderheiten, macht Ralph Schulze
deutlich, „sind die modulare Bauweise.
Hier kann sich der Anwender individuell
seine Maschine zusammenstellen, je nach
Länge, Breite und Höhe“. Ein patentiertes
und ökologisches Mineralfiltersystem sei
ein weiteres Highlight. Es werden bei Verwendung dieses Systems keinerlei Filterpatronen benötigt. Das heißt, Folgekosten
entfallen also völlig.
Nach Schulzes Einschätzung geht der
Trend „zu immer größeren und kompakteren Bauteilen“. Damit erklärt er auch die
„Vielfältigkeit und Flexibilität unseres
Produktportfolios“. Darüber hinaus sind
„Sondermaschinen nach Kundenwünschen jederzeit möglich“.
Walter Frick
Kontakt
www.eloerosion.com
www.och.de
www.ona-electroerosion.com
Bild: Ona
Eine weitere Innovation ist nach Unternehmensangaben die neue ÖlbadMaschine M25LP, eine High-EndDrahterodiermaschine, deren Präzision
und erreichbare Oberflächenfeinheiten
„eine Herausforderung an die Messtechnik darstellen“. Die Maschine richtet sich in erster Linie an Anwender mit
Generalimporteur für die Produkte des
spanischen Herstellers Ona für Deutschland, Österreich und Teile der Schweiz ist
die Nürnberger Och GmbH.
Dortiger Ansprech- und Gesprächspartner für die Erodiermaschinen „Made
in Spain“ ist Ralph Schulze: „Das Unternehmen Ona ist beheimatet im Baskenland, im Städtchen Durango in der Nähe
von Bilbao.“ Ona ist der älteste Hersteller
auf dem Erodiermarkt, gegründet 1952,
und der einzige Hersteller in der Europäischen Union, der sowohl Draht- als auch
Bild: Elo Erosion
Anwender mit höchsten Ansprüchen
Individuell dank modularer Bauweise
Vorteil der modularen Bauweise ist die individuelle Maschinenkonfiguration.
So kann der Anwender seine Maschine individuell zusammenstellen lassen.
Die „Core Stitch-Funktion“ ermöglicht es, Ausfallteile beim Erodieren automatisch auf der Maschine zu fixieren.
56
TRENDS & INNOVATIONEN Technologie
werkzeug&formenbau 01/2015
MARKTÜBERSICHT Drahterodieranlagen
ANBIETER
Elo-Erosion
Modell / Baureihe
M25LP
M35AG
M50AG
M75AG
MM35AG
MM50AG
C-Gestell Kreuztisch
C-Gestell Kreuztisch
C-Gestell Kreuztisch
C-Gestell Kreuztisch
C-Gestell Kreuztisch
C-Gestell Kreuztisch
[mm]
250 x 250 x 200
350 x 250 x 230
500 x 350 x 310
750 x 500 x 310
350 x 250 x 230
500 x 350 x 310
max. Werkstückgröße X/Y/Z [mm]
270 x 270 x 100
600 x 550 x 220
800 x 650 x 300
900 x 700 x 300
600 x 550 x 220
800 x 650 x 300
800
Bauart
Verfahrwege X/Y/Z
[kg]
150
350
800
1000
350
max. Schneidhöhe
max. Werkstückgewicht
[mm]
100
220
300
300
220
300
Draht-Einfädelzeit
[s]
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
max. Schneidrate
[mm²/min]
Feinste Rauheit Ra
[μm]
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
ca. 0,02 (0,2 Rz)
< 0,05 (0,44 Rz)
< 0,05 (0,44 Rz)
< 0,05 (0,44 Rz)
< 0,05 (0,44 Rz)
< 0,05 (0,44 Rz)
Generatorleistung
[A]
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
MM75AG
Elo-Erosion
Super MM50AG
Super MM35AG
Fanuc Deutschland
Alpha C / CAM-line
C-Gestell Kreuztisch
C-Gestell Kreuztisch
C-Gestell Kreuztisch
k. A.
[mm]
750 x 500 x 310
500 x 350 x 310
350 x 250 x 230
k. A.
max. Werkstückgröße X/Y/Z [mm]
900 x 700 x 300
800 x/650 x 300
600 x 550 x 220
k. A.
max. Werkstückgewicht [kg]
max. Schneidhöhe
[mm]
Draht-Einfädelzeit
[s]
max. Schneidrate [mm²/min]
[μm]
Feinste Rauheit Ra
Generatorleistung
[A]
1000
300
k.A.
k.A.
< 0,05 (0,44 Rz)
k.A.
800
300
k.A.
k.A.
< 0,05 (0,44 Rz)
k.A.
350
220
k.A.
k.A.
< 0,05 (0,44 Rz)
k.A.
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
Cut 3000 S
C-Gestell / Progress
VP4 = PolymerGranit-Konstruktion
350 x 250 x 256
500 x 350 x 256
ANBIETER
Modell / Baureihe
Bauart
Verfahrwege X/Y/Z
ANBIETER
Modell / Baureihe
Bauart
GF Machining Solutions
Cut 200 x 300 Sp/mS
Cut 20P
Feststehender Tisch
C-Gestell
max. Werkstückgröße X/Y/Z [mm]
750 x 550 x 250
1050 x 650 x 250
max. Werkstückgewicht [kg]
max. Schneidhöhe
[mm]
Draht-Einfädelzeit
[s]
max. Schneidrate [mm²/min]
[μm]
Feinste Rauheit Ra
Generatorleistung
[A]
450 / 800
250
8
400
0,1
–
AC Progress VP2/3/4
C-Gestell / Progress
VP4 = PolymerGranit-Konstruktion
350 x 250 x 256
500 x 350 x 426
800 x 550 x 525
750 x 550 x 250
1050 x 650 x 420
1300 x 1000 x 510
400 / 800 / 3000
250 / 420 / 525
8
500
0,1
–
[mm]
UPN-01
Horizontal
160 x 160 x 50
UP32j
fester Tisch
370 x 270 x 220
UP53j
fester Tisch
550 x 370 x 420
max. Werkstückgröße X/Y/Z [mm]
150 x 150 x 40
780 x 590 x 220
960 x 690 x 220
max. Werkstückgewicht [kg]
max. Schneidhöhe
[mm]
Draht-Einfädelzeit
[s]
max. Schneidrate [mm²/min]
[μm]
Feinste Rauheit Ra
Generatorleistung
[A]
8
40
30
0,015
–
600
220
10
350
0,07
–
1500
220
10
350
0,1
–
Verfahrwege X/Y/Z
[mm]
Cut 30P
C-Gestell
Cut 400 Sp
Feststehender Tisch
350 x 220 x 220
550 x 350 x 400
350 x 250 x 250
600 x 400 x 350
800 x 550 x 510
1000 x 550 x 220
1200 x 700 x 400
820 x 680 x 250
1030 x 800 x 350
1300 x 1000 x 510
750 / 1500
220 / 400
< 20
400
0,1
–
400
250
< 20
250
0,25
–
1000
350
< 20
250
0,25
–
3000
510
< 20
500
0,2
–
UPV3-5
fester Tisch
370 x 270 x 220
550 x 370 x 220
780 x 590 x 100
960 x 690 x 100
350 / 550
220
10
200
0,03
–
U3 / U6 H.E.A.T.
fester Tisch
370 x 270 x 220
650 x 450 x 420
770 x 590 x 220
1000 x 800 x 400
600 x 1500
220 / 420
10
350
0,25
–
U86
fester Tisch
800 x 600 x 500
ANBIETER er
Modell / Baureihe
Bauart
Verfahrwege X/Y/Z
GF Machining Solutions
Cut 1000
Cut 2000 S
Cut 1000 Oiltech
Cut 2000 Oiltech
Monoblock
C-Gestell / Progress
VP4 = PolymerGranit-Konstruktion
220 x 160 x 100
350 x 250 x 256
500 x 350 x 256
300 x 200 x 80
750 x 550 x 250
1050 x 650 x x 250
35
450 / 800
80
250
8
8
400
0,05
0,05
–
–
Makino
1220 x 910 x 500
3000
500
10
350
0,25
–
www.werkzeugundformenbau.de
TRENDS & INNOVATIONEN Technologie
MARKTÜBERSICHT Drahterodieranlagen
ANBIETER
Modell / Baureihe
Bauart
MV1200S
Split-Axis /
Vertikalschiebetür
400 x 300 x 220
810 x 700 x 215
500
215
10
> 350
0,2
50
MV2400S
Festtisch / Fahrständer /
Vertikalschiebetür
600 x 400 x 310
1050 x 820 x 305
1500
305
10
> 350
0,2
50
Mitsubishi Electric
MV2400S ColUp
MV4800S
Festtisch / Fahrständer / Festtisch / Fahrständer /
Vertikalschiebetür
Vertikalschiebetür
600 x 400 x 425
800 x 600 x 510
1050 x 820 x 420
1250 x 1.020 x 505
1500
3000
420
505
10
10
> 350
> 350
0,2
0,2
50
50
Verfahrwege X/Y/Z
[mm]
max. Werkstückgröße X/Y/Z [mm]
max. Werkstückgewicht [kg]
max. Schneidhöhe
[mm]
Draht-Einfädelzeit
[s]
max. Schneidrate [mm²/min]
[μm]
Feinste Rauheit Ra
Generatorleistung
[A]
MP1200
Split-Axis /
3-Seiten-Hubtank
400 x 300 x 220
810 x 700 x 215
500
215
10
> 350
< 0,1
50
MP2400
Festtisch / Fahrständer /
3-Seiten-Hubtank
600 x 400 x 310
1050 x 820 x 305
1500
305
10
> 350
< 0,1
50
Mitsubishi Electric
MX600 (Ölbad)
FA40S Advance V
Split-Axis /
Festtisch / Fahrständer /
Vertikalschiebetür
Vertikalschiebetür
300 x 200 x 180
1000 x 800 x 400
620 x 610 x 100
1550 x 1300 x 395
300
4000
100
395
10
10
500
< 0,05
0,25
50
50
ANBIETER
Modell / Baureihe
Bauart
Verfahrwege X/Y/Z
Ona AF25
Fahrbarer X-Tisch
400 x 300 x 250
Ona AF35
Fahrbarer X-Tisch
600 x 400 x 400
700 x 650 x 250
700
250
k.A
450
0,2
60
1060 x 750 x 400
1500
400
k.A
450
0,2
60
Och (Ona)
Ona AF60
Ona AF80
feststehender Tisch
feststehender Tisch
800 x 600 x 500
1000 x 600 x 500
800 x 600 x 600 /
1000 x 800 x 1000 x
700 / 800
600 x 700 x 800
1300 x 1040 x 500
1500 x 1040 x 500
5000
5000
500 / 600 / 700 / 800
500 / 600 / 700 / 800
variiert je nach Höhe
variiert je nach Höhe
570
570
0,2
0,2
60
60
VZ300L VZ500L
FesttischFahrständer
350 x 250 x 220
500 x 350 x 250 (400)
780 x 570 x 215
960 x 670 x 245
500
800
215
245
< 10
abhängig von material
und Werkstückhöhe
0,25
0,25
SL400Q SL600Q
FesttischFahrständer
400 x 300 x 250
600 x 400 x 350
600 x 470 x 240
800 x 570 x 340
500
1000
240
340
< 10
abhängig von Material
und Werkstückhöhe
0,2
0,2
Sodick
SLC400G SLC600G
AQ750L AQ900L
FesttischFesttisch
Fahrständer
400 x 300 x 250
750 x 500 x 400 (600)
600 x 400 x 350
900 x 600 x 400
600 x 470 x 240
1050 x 750 x 400 (600)
800 x 570 x 340
1200 x 900 x 400
500
1500
1000
2000
240
400 (600)
340
400
< 10
< 10
abhängig von Material
abhängig von Material
und Werkstückhöhe
und Werkstückhöhe
0,1
0,2
0,1
0,2
40
40
40
40
Verfahrwege X/Y/Z
[mm]
max. Werkstückgröße X/Y/Z [mm]
max. Werkstückgewicht [kg]
max. Schneidhöhe
[mm]
Draht-Einfädelzeit
[s]
max. Schneidrate [mm²/min]
[μm]
Feinste Rauheit Ra
Generatorleistung
[A]
ANBIETER
Modell / Baureihe
Bauart
[mm]
max. Werkstückgröße X/Y/Z [mm]
max. Werkstückgewicht [kg]
max. Schneidhöhe
[mm]
Draht-Einfädelzeit
[s]
max. Schneidrate [mm²/min]
[μm]
Feinste Rauheit Ra
Generatorleistung
[A]
ANBIETER er
Modell / Baureihe
Bauart
Verfahrwege X/Y/Z
[mm]
max. Werkstückgröße X/Y/Z [mm]
max. Werkstückgewicht
[kg]
max. Schneidhöhe
[mm]
Draht-Einfädelzeit
max. Schneidrate
[s]
[mm²/min]
Feinste Rauheit Ra
[μm]
Generatorleistung
[A]
40 (60)
40 (60)
60
60
MV1200R
Split-Axis /
Vertikalschiebetür
400 x 300 x 220
810 x 700 x 215
500
215
10
> 350
0,2 (0,1 optional)
50
MV2400R
Festtisch / Fahrständer /
Vertikalschiebetür
600 x 400 x 310
1050 x 820 x 305
1500
305
10
> 350
0,2 (0,1 optional)
50
FA50S Advance V
Festtisch / Fahrständer /
Vertikalschiebetür
1300 x 1.000 x 400
2000 x 1600 x 395
4000
395
10
500
0,25
50
Ona AF100
feststehender Tisch
1500 x 1000 x 600
1500 x 1300 x
700 x 800
1950 x 1600 x 600
10 000
600 / 700 / 800
variiert je nach Höhe
570
0,2
60
Ona AF130
feststehender Tisch
2000 x 1000 x 600
2000 x 1300 x
700 x 800
2500 x 1600 x 600
10 000
600 / 700 / 800
variiert je nach Höhe
570
0,2
60
AQ1200L AQ1500L
Festtisch
AP250L
Kreuztisch
1200 x 800 x 400 (600)
1500 x 100 x 600
250 x 150 x 120
250 x 150 x 120
4000
8000
400 (600)
600
< 10
abhängig von Material
und Werkstückhöhe
0,2
0,2
60
60
Die vollständige Marktübersicht mit allen relevanten Daten der Anlagen finden Sie unter www.werkzeugundformenbau.de
80
120
< 10
abhängig von Material
und Werkstückhöhe
0,03
40
57
58
TRENDS & INNOVATIONEN Strategie
werkzeug&formenbau 01/2015
I N T E RV I E W...
...mit Sebastian Will, 2. Vorsitzender des bvse-Fachverbands Schrott, E-Schrott und Kfz-Recycling
„Späne sind wertvoller
Rohstoff und kein Sondermüll“
Es gibt derzeit Bestrebungen, Späne, die beispielsweise mit Kühlschmierstoff benetzt sind, als „gefährlich“
einzustufen. Das hätte fatale und weitreichende Folgen für nahezu alle metall vearbeitenden Betriebe in
Deutschland. werkzeug&formenbau-Redakteur Jürgen Gutmayr sprach mit Sebastian Will vom Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung darüber, warum derartige umweltpolitische Bestrebungen bedenklich sind – übrigens auch aus ökologischer Sicht.
Herr Will, welchen wirtschaftlichen Stellenwert haben Späne?
Sebastian Will : Metallspäne fallen in Betrieben der metallbe- und
-verarbeitenden Industrie an. Sie sind für diese Unternehmen ein
wichtiges Wirtschaftsgut, weil der Erlös beim Verkauf der Späne
oft fester Bestandteil der Preiskalkulation für das erzeugte Produkt
ist. Aufgrund des hohen Stellenwerts der Metallbe- und -verarbeitung in Deutschland hat die anfallende Menge einen entsprechend großen Umfang. Beim Erzeugungsprozess fallen verschiedenste Sorten von Metallspänen an, die von der Recyclingwirtschaft sortenrein erfasst, behandelt und der abnehmenden Industrie als einsatzfähiger Rohstoff zur Verfügung gestellt werden.
Welche gesetzlichen Grundlagen sind für die Späne zu beachten?
Sebastian Will : Bei der Erstellung des europäischen Abfallver-
zeichnisses im Jahr 2000 hat der Verordnungsgeber die Späne
bewusst als nicht gefährlichen Abfall ohne Spiegeleintrag unter
den Nummern AVV 120101 und 120103 eingestuft, obwohl ihm
die Problematik der Kühlschmierstoffe bekannt war. Die Anhaftungen spielten und spielen also keine Rolle für die Abfalleinstufung. Dies ist übrigens gängige Praxis in allen EU-Ländern.
Gibt es davon abweichende Tendenzen?
Sebastian Will : Es gibt in Deutschland vereinzelt Tendenzen, Späne mit Anhaftungen generell als gefährlich einzustufen, ohne
Rücksicht auf Entstehungsprozess oder Späneart. Die Einstufung
des Abfalls ist jedoch Sache des Abfallerzeugers, erfolgt nach den
Regeln der AVV und obliegt nicht dem Ermessen einer Behörde.
Die Beweislast einer Umstufung liegt daher grundsätzlich bei der
Behörde. Sie hat dem Abfallerzeuger die Gefährlichkeit nachzuweisen. Eine Umstufung der Metallspäne, wie es einige Behörden
derzeit versuchen, widerspricht der Systematik der Abfallverzeichnisverordnung und verstößt gegen geltendes, europäisches Recht.
In solchen Fällen müssen sich Abfallerzeuger und Entsorger wehren. Denn Späne sind ein wertvoller Rohstoff und kein Sondermüll.
Warum wollen die Behörden überhaupt umstufen?
Sebastian Will : Wir können und dürfen nicht verhehlen, dass beim
Umgang mit den Spänen sowohl auf Seiten der Abfallerzeuger
als auch der Entsorger besondere Sorgfalt zu walten hat. Späne bedürfen wegen ihrer Konsistenz und teilweise wegen ihrer
Anhaftungen einer speziellen Behandlung, die ab dem Entfall bis
zum Spänelager des Entsorgers umweltgerecht zu erfolgen hat.
Dies müssen die Partner garantieren – und hier gibt es offenkundig noch in manchen Unternehmen Informatinosbedarf.
Woher bekommen Interessierte die notwendigen Informationen?
Sebastian Will : Der „Leitfaden für den umweltgerechten Umgang
mit Metallspänen“, der von zehn Wirtschaftsverbänden, unter
anderem auch vom Bundesverband Sekunderrohstoffe und Entsorgung BVSE herausgegeben wird, ist eine Orientierungshilfe
für einen verantwortungsvollen und umweltgerechten Umgang
mit Metallspänen. Ziel ist, die am Wirtschaftsprozess Beteiligten
für die Vielfalt der Späne sowie die Vielzahl der unterschiedlichen Arten und Größen der Entfallstellen und die damit verbundenen unterschiedlichen Entsorgungserfordernisse zu sensibilisieren. Den Leitfaden haben sowohl industrielle Abfallerzeuger
als auch Transport- und Speditionsunternehmen, Recyclingunternehmen der Eisen- und Nichteisenbranche und Verwerter
gemeinsam erarbeitet. Die abfallrechtliche Einstufung der Späne als Produktionsabfall ist die Grundlage des Leitfadens. Damit
bietet der Leitfaden den Nutzern bei Problemen verschiedene
Lösungsmöglichkeiten an. Die Verfasser des Leitfadens wollen
sowohl der Vielfalt der Späne, aber auch insbesondere der Vielzahl
und der Unterschiedlichkeit der Entfallstellen Rechnung tragen.
Aus welchem Grund ist das so wichtig?
Sebastian Will : Nun, die unterschiedlichen Späne und die Gege-
benheiten an der Entfallstelle sind Grundlage für ein von Abfallerzeuger und Entsorger gemeinsam zu erarbeitendes individuel-
TRENDS & INNOVATIONEN Strategie
59
Bild: bvse
www.werkzeugundformenbau.de
les Logistikkonzept. Genau dafür bietet
der Leitfaden eine Vielzahl Lösungsmöglichkeiten an. Dagegen argumentieren die Behörden mit den Gefährlichkeitsmerkmalen der anhaftenden
Kühlschmierstoffe, über die sie eine
Umstufung der Späne zu einem gefährlichen Abfall erreichen wollen. Auch hier
bezieht der Leitfaden klar Stellung...
„Wenn alle ihre Pflichten
erfüllen, hat niemand einen
Grund, den Sekundärrohstoff Späne umzustufen.“
Sebastian Will, bvse
...und was ist hierzu die Kernaussage?
Sebastian Will : Die verwendeten Konzentrate werden vorher
verdünnt, und in der daraus resultierenden Emulsion oder
Lösung ist die Konzentration möglicher gefährlicher Bestandteile zwangsläufig weit geringer als im Konzentrat. Die Kriterien des § 3 Abs. 2 AVV werden nicht erreicht, so dass sowohl die
Emulsion beziehungsweise Lösung als auch die damit benetzten Späne als nicht gefährlich anzusehen sind. Leider werden
in vielen Gefahrstoffverzeichnissen Mineralölerzeugnisse wie
KSS immer noch als gefährlich geführt, aber aus den aktuellen
Sicherheitsdatenblättern ist leicht zu ersehen, dass sie dies schon
lange nicht mehr sind. Gerade die Kühlschmierstoffe haben sich
in den vergangenen Jahren vor allem aus Arbeitsschutzgründen
zu gefahrstoffrechtlich nicht gefährlichen Produkten entwickelt.
Wir können in der Regel keinen Grund für eine Umstufung mit
weitreichenden Folgen erkennen.
Was wären denn diese weitreichenden Folgen?
Sebastian Will : Genehmigungsrechtliche Probleme ergeben sich für
alle Prozessbeteiligten. Die Entfallstelle würde etwa einen gefährlichen Abfall erzeugen, müsste dies in ihrer Betriebsgenehmigung
berücksichtigen und entsprechend Vorkehrungen treffen. Das ist
sicherlich alles machbar, kostet aber Zeit und Geld. Ein Ertrag aus
dem Abfall ist dann nicht mehr zu erwarten. Entscheidend ist,
dass kein deutscher oder mir bekannter
ausländischer Verwerter in Form eines
Stahlwerks oder einer Gießerei gefährliche Abfälle bei der Herstellung hochwertiger Produkte einsetzen darf. Ich
nenne als Beispiel Italien: Dessen Stahlwerke kaufen große Mengen Stahlspäne in Deutschland zur Verwertung, weil
deren Betriebsgenehmigungen nur den
Einsatz dieser Abfälle erlauben.
Das ist bei der Einstufung „gefährlicher Abfall“ nicht mehr möglich?
Sebastian Will : Nein. Denn ein gefährlicher Abfall bedarf der Noti-
fizierung. Er würde in Italien keinen Abnehmer mehr finden.
Das gleiche gilt für deutsche Abnehmer. Der vorhandene ressourcenschonende Kreislauf würde also völlig unnötig wegen
fadenscheiniger umweltpolitischer Argumente zerstört. Nicht
zu reden von der Frage, ob eine Verbringung innerhalb der EU
überhaupt noch möglich wäre. Der deutsche Sonderweg erfordert – aus Sicht der hiesigen Behörden – beim grenzüberschreitenden Güterverkehr eine Notifizierung. Die kann aber im Empfangsland mangels der Gefährlichkeit von Spänen – bei korrekter
Anwendung der AVV – nicht durchgeführt werden. Es wird der
freie Warenverkehr innerhalb der EU somit für dieses Handelsgut unterbunden. Wir sind daher der Auffassung, dass es darauf
ankommt, dass die Prozesskettenbeteiligten ihre Pflichten beim
umweltgerechten Umgang mit Metallspänen erfüllen. Hier gibt
der Leitfaden Hilfestellung. Ist dies der Fall, hat niemand einen
Grund, den Sekundärrohstoff Späne umzustufen.
Kontakt
bvse – Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V.,
D-53119 Bonn, Tel.: 0228/98849-0, www.bvse.de
Der werkzeug & formenbau Benchmark
Investitionen in die Zukunft
werkzeug&formenbau stellt in dieser Serie erfolgreiche Werkzeug- und Formenbauer aus dem deutschsprachigen
Raum vor und berichtet detailliert über deren Stärken und warum sie so wettbewerbsfähig sind. Heute: die externen Werkzeugbauten über 50 Mitarbeiter Heinz Schwarz GmbH & Co. KG und die Werkzeugbau Ruhla GmbH.
D
ie großen externen Werkzeugbauten sind etablierte Lösungspartner der OEMs. Wer hier
zur Spitze gehören will und im globalen
Wettbewerb erfolgreich aktiv sein will,
muss stets auf einem aktuellen Stand
bleiben. Regelmäßige Investitionen in den
Maschinenpark, in Automatisierungslösungen, aber auch in hochqualifizierte
Mitarbeiter sind ein Faktor für den Erfolg.
Die stetige Arbeit an den Stellschrauben
der Prozesse, die weitreichende Standardisierung und Industrialisierung der eigenen Prozesskette gehören zu den ständigen Aufgaben der Verantwortlichen in
den Unternehmen. Mit an der Spitze der
Branche in Deutschland sind zwei Finalisten der Kategorie „Externer Werkzeugbau über 50 Mitarbeiter“ des Wettbewerbs „Excellence in Production 2014“:
die Heinz Schwarz GmbH & Co. KG im
ostwestfälischen Preußisch-Oldendorf
und die Werkzeugbau Ruhla GmbH im
thüringischen Seebach.
Lieferant komplexer Karosserieteile
Das Unternehmen Heinz Schwarz hat sich
in den vergangenen Jahren zum Lieferanten für komplexe Karosserieteile – Struktur und Außenhaut – entwickelt und hat
sich insbesondere auf Platinenschneid-,
Folgeverbund-, Stufen- und Transferwerkzeuge für die Blechverarbeitung spezialisiert. Der Wettbewerbsdruck ist entsprechend hoch, die Ostwestfalen kontern
mit stetiger Innovation und Investition in
die eigenen Prozesse und Mitarbeiter.
Ein großer Schritt vom handwerklichen
Betrieb zum industriellen Werkzeugbau
liegt bereits hinter den Verantwortlichen.
UNSERE ANSPRECHPARTNER
„Die Belegschaft ist auch
dank des Wachstumskurses hoch motiviert, ein
Konkurrenzdenken untereinander gibt es nicht.“
„Job Rotations sorgt dafür,
dass unsere Mitarbeiter
eine ganzheitlichere Perspektive auf ihr Aufgabengebiet bekommen.“
Diedrich Diedrichsen,
geschäftsführender Gesellschafter der
Heinz Schwarz GmbH & Co. KG
Christian Töpfer,
Geschäftsführer der
Werkzeugbau Ruhla GmbH
Das Unternehmen konnte seit der Übernahme den Umsatz glatt verdoppeln, und
auch die Mitarbeiterzahlen stiegen kräftig
an – von 193 auf inzwischen mehr als 250.
Die Werkzeugbauer aus Seebach haben
einen hohen Anteil an Kunden aus dem
Ausland – speziell die Länder Osteuropas
gehören zu den Abnehmermärkten.
„Die Vermeidung von Fehlern und damit
die Steigerung unserer Effizienz ist eines
der zentralen Themen, die wir angegangen sind“, erklärt Diedrich Diedrichsen,
geschäftsführender Gesellschafter bei
Heinz Schwarz. „Bei uns wird bereits im
Engineering sehr viel simuliert. So lassen
sich Optimierungen schon in einer sehr
frühen Phase ins Werkzeug einbringen.“
Automatisiert und standardisiert wird,
wo es sinnvoll ist. Der Werkzeugbau ist
ein gefragter Partner seiner Kunden, er
bietet von der Methodenplanung bis zum
Tryout die gesamte Prozesskette aus
einer Hand.
Klar auf Wachstum ausgerichtet
„Wir sind klar auf Wachstum ausgerichtet“, berichtet Diedrichsen. „Seit wir das
Unternehmen Anfang 2013 übernommen
haben, wurde beispielsweise der Mitarbeiterstamm von 193 auf inzwischen
mehr als 250 ausgebaut. Die Gesamtleistung haben wir im gleichen Zeitrahmen
verdoppelt. “
Bei der Übernahme vor gut zwei Jahren war naturgemäß die Verunsicherung
der Beschäftigten groß. „Wir konnten
aber mit hoher Transparenz, kurzen Entscheidungswegen und dem klar sichtbaren Bekenntnis zum Unternehmen, das
sich unter anderem in umfangreichen
Investitionen in Höhe von mehr als 10
Mio. Euro manifestiert hat, sehr schnell
Vertrauen auf bauen“, erläutert der
Geschäftsführer. „Seitens der Mitar-
Der Werkzeugbau Ruhla prüft
seine Werkzeuge im hauseigenen
Technikum auf Herz und Nieren
– der Kunde erhält ein „RundumSorglos-Paket“.
www.werkzeugundformenbau.de
BENCHMARK Serie: Lernen von den Besten
61
STÄRKE-PROFIL
Werkzeugbau Ruhla GmbH,
Seebach
■
■
■
zahlreiche Kooperationsaktivitäten, um
als Generalunternehmen im Bereich IML
(In-Mold-Labeling) auftreten zu können
umfangreiches Weiterbildungsangebot
für Mitarbeiter (Schulungen, Messebesuche und ähnliche Aktivitäten)
materialflussorientiertes Layout trotz
mehrstöckigem maschinellen Fertigungsbereich
Heinz Schwarz GmbH & Co. KG,
Preußisch Oldendorf
■
■
■
frühe Einbindung der Azubis in den
Werkzeugherstellungsprozess
zu jedem Projekt detaillierter Meilensteinplan mit hinterlegten Prozessen und
Verfahrensanweisungen
weitreichende Integration in den Produktentwicklungsprozess des Kunden
mit Bauteilsimulation
62
BENCHMARK Serie: Lernen von den Besten
werkzeug&formenbau 01/2015
JURY-URTEIL*
Werkzeugbau Ruhla GmbH,
Seebach
Heinz Schwarz GmbH & Co. KG,
Preußisch Oldendorf
Mit 59 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern stellt die Werkzeugbau Ruhla GmbH
hochkomplexe Spritzgießwerkzeuge vor allem für die Automobil- und Medizinindustrie her. Multikavitätenwerkzeuge werden mit kurzen Zykluszeiten gefertigt, ebenso wie Werkzeuge für den Mehrkomponentenspritzguss. Die Technologie des In-Mold-Labeling zählt zu den Stärken des Unternehmens, so dass es hier
zu den Technologieführern gehört. Bereits 2008 wurde eine vollautomatisierte
Anlage für die Senkerosion und die Elektrodenfertigung aufgebaut. Die Bereiche
Drahterosion und Fräsen werden derzeit eingehend auf ihr Automatisierungspotential untersucht . Jedes Werkzeug wird im hauseignen Technikum erprobt. Darüber hinaus bietet das Unternehmen einen umfangreichen Wartungs- und Reparaturservice an. Werkzeugbau Ruhla hat sich in Osteuropa als Marke etabliert
und erzielt dort teilweise mehr als 50 Prozent seines Umsatzes. Seit mehreren
Jahren steht das Unternehmen seinen russischen Kunden als Servicepartner vor
Ort zur Verfügung. Werkzeugbau Ruhla legt großen Wert auf hochqualifizierte
Mitarbeiter. Jedes Jahr werden so mindestens 6 neue Auszubildende eingestellt.
Die Heinz Schwarz GmbH & Co. KG aus Preußisch Oldendorf wurde
im Jahr 1964 vom Werkzeugmachermeister Heinz Schwarz in der
elterlichen Garage gegründet. Von Kleinwerkzeugen in der Anfangszeit hat sich der Werkzeugbau inzwischen zum anerkannten
Lieferanten für komplexe Karosserieteile (sowohl für Struktur als
auch für Außenhaut) entwickelt und hat sich insbesondere auf Platinenschneid-, Folgeverbund-, Stufen- und Transferwerkzeuge für
die Blechverarbeitung spezialisiert. Zu den Abnehmern der ostwestfälischen Werkzeugbauer zählen unter anderem Unternehmen aus den Branchen Automobil, Möbel und Weiße Ware sowie
der metallverarbeitenden Industrie. Das Unternehmen liefert mit
einer Exportquote von rund 20 Prozent in unterschiedliche Staaten
der Europäischen Union sowie in die USA, nach Mexiko, Russland,
Indien und auch nach China.
* Im Rahmen der Veranstaltung „Werkzeugbau mit Zukunft“, 4. November 2014 in Aachen
beiter ist neben hoher Kompetenz auch
eine große Bereitschaft da, sich einzubringen und auch an Entscheidungsprozessen aktiv mitzuarbeiten.“
Aus- und Weiterbildungskonzepte
spielen bei Heinz Schwarz eine große
Rolle. „Die meisten Mitarbeiter kommen
aus einem Umkreis von 20 km, die Fluktuation ist sehr gering. Wir bilden selbst
aus, und wir haben sehr gute Erfahrung
auch mit Quer- und Seiteneinsteigern
gemacht, die auf oft abenteuerlichen
Wegen zu uns gekommen sind“, verrät
Diedrichsen. „Die Belegschaft ist auch
dank des klaren Wachstumskurses hoch
motiviert, ein Konkurrenzdenken untereinander gibt es nicht. Das erleichtert die
Weitergabe von Wissen ebenso wie die
Optimierung von Prozessen.“
A propos Wissensweitergabe: „Unter
unseren Neueinstellungen waren mehr
als zehn aus der Altersgruppe über 60
Jahre – damit konnten wir uns viel Knowhow sichern“, betont Diedrichsen. „Die
sind nämlich sehr daran interessiert, ihre
langjährige Berufserfahrung auf andere
zu übertragen. Gerade unsere jüngeren
Mitarbeiter können hier stark profitieren.“
An Stellschrauben behutsam gedreht
Auch der Werkzeugbau Ruhla hat vor kurzem einen Wechsel in der Geschäftsführung hinter sich. „An der sehr durchdachten Strategie des Unternehmens haben
wir aber nur an einigen Stellschrauben
behutsam korrigiert“, erklärt der neue
Geschäftsführer Christian B. Töpfer. „Wir
wollen uns noch stärker auf unsere Kernkompetenzen fokussieren.“ Das ist einerseits die Prozesskette rund ums In-MoldLabeling (IML), andererseits sind es hochfachige Werkzeuge auch für sehr komplexe Spritzgießteile etwa aus der Medizintechnik und Verpackungsindustrie.
Platinenschneid-, Folgeverbund-, Stufen- und
Transferwerkzeuge sowohl für Karosserie- als
auch Strukturteile sind die Spezialität der
Werkzeugbauer bei Heinz Schwarz.
www.werkzeugundformenbau.de
Beim Werkzeugbau Ruhla setzt man
ebenfalls auf einen hohen Automatisierungsgrad, der kontinuierlich weiter ausgebaut wird – die Verantwortlichen verlassen sich auf ein System von Erowa und
Certa, so kommt alles aus einer Hand.
„Die Automatisierung, aber auch die
Standardisierung von Abläufen trägt in
hohem Maß zur Vermeidung von Fehlern
bei. Insbesondere das Potenzial aus einer
konsequenten Vermeidung von Folgefehlern wird oft unterschätzt“, betont Töpfer.
Eigene Wartungsabteilung
Eine eigene Wartungsabteilung, die sich
um die Werkzeuge der Kunden kümmert, liefert hier wertvolle Erkenntnisse: „So haben wir ein direktes Feedback,
wenn es Schwachstellen gibt“, erklärt
der Geschäftsführer. „Wer seine Werkzeuge sachgeracht bei uns warten lässt,
dem können wir entsprechend auch die
BENCHMARK Serie: Lernen von den Besten
Garantie auf eine deutlich höhere Schusszahl ausweiten.“
Eine hohe Gleichteil- und Standardisierungsquote sichert eine einfache Ersatzteilversorgung – ein beschädigter Einsatz
etwa kann dank Standardisierung der
Maße schnell aus einem Rohling gefertigt
und zum Kunden geschickt werden – so
lassen sich Ausfallzeiten auf ein absolutes
Minimum beschränken.
Qualifizierte Mitarbeiter sind im Werkzeugbau Ruhla neben Standardisierung
und Automatisierung ein essenzieller
Erfolgsfaktor. Eine fundierte Aus- und
Weiterbildung nimmt daher einen hohen
Stellenwert ein. „Wo immer es sinnvoll
möglich ist, setzen wir auf Job Rotation “,
erklärt Töpfer. „Das sorgt dafür, dass
unsere Mitarbeiter flexibel bleiben und
vor allem, dass sie eine ganzheitlichere
Perspektive auf ihr Aufgabengebiet
bekommen. Und es ist ab und zu sehr
interessant, wenn Werkzeugmacher, die
sonst nur noch programmieren, einmal
wieder mit ihren eigenen Programmen an
der Maschine konfrontiert sind.“
Rundum-Sorglos-Paket
Die Kunden des Werkzeugbaus Ruhla
sind sehr international, insbesondere die
Länder Osteuropas zählen zu denAbsatzmärkten. „Wir bieten unseren Kunden ein
Rundum-Sorglos-Paket“, verspricht Töpfer. „Das erstreckt sich je nach Bedarf von
unserem Beitrag bereits in der Produktplanungsphase bis hin zum einbaufertigen Werkzeug, das bei uns im Technikum
eingehend auf Herz und Nieren geprüft
ist, und zur vorbeugenden Wartung und
Instandhaltung. So kann unser Kunde
sicher sein, ein ausgereiftes Werkzeug zu
bekommen, das sofort auf der Maschine
produktiv sein kann und zuverlässig über
das gesamte Projekt läuft.“
Rw
UNTERNEHMENS-PROFIL
Werkzeugbau Ruhla GmbH,
Seebach
Heinz Schwarz GmbH & Co. KG,
Preußisch Oldendorf
Produkte: unter anderem Mehrkomponentenwerkzeuge, MultiKavitäten-Werkzeuge mit kurzen Zykluszeiten, IML-Werkzeuge
(In-Mold-Labeling – Folientechnologie), Dreh- und Umlegwerkzeuge
mit 2K-Technologie
Produkte: Blechverarbeitungswerkzeuge, Komplettentwicklung bis hin
zur Serienfertigung von Bauteilen
Kunden: aus den unterschiedlichsten Branchen, viele aus Osteuropa
(Polen, Russland und Weißrussland)
Maschinenpark: Tryout-Pressen mit bis zu 3000 t, unter anderem
Portalfräsmaschinen bis 9000 x 3600 mm, Großbearbeitungszentren,
Universalfräsmaschinen, Schleifen, Erodieren; Laserschweißen, optische
Messsysteme
Maschinenpark: Schleifen, Drehen, Frästechnik, Draht- und Senkerodiertechnik, Fertigungszelle Graphitfräsen, Schweißen/Laserschweißen,
Messtechnik, Musterung/Erprobung mit Spritzgießmaschine, Reinigen,
Wartung sowie Komplettzerlegung
Kunden: unter anderem aus den Branchen Automobil, Möbel und Weiße
Ware sowie der metallverarbeitenden Industrie
Software: Cimatron E11, Moldex, Peps, Mecanic
Software: Catia V5, AutoForm (Incremental und DieDesigner),
FEM-Berechnungstool/Topologie CATOPO, Catia V4, Unigrafics NX3/4,
Autocad MD5
Mitarbeiter: 50 (plus 9 Auszubildende)
Mitarbeiter: 232 (plus 22 Auszubildende)
Kontakt: Werkzeugbau Ruhla GmbH, D-99846 Seebach, Tel.:
036929/7780, www.ruhla-gmbh.de
Kontakt: Heinz Schwarz GmbH & Co. KG, D-32361 Preußisch Oldendorf,
Tel.: 05742/808-0, www.schwarz-werkzeugbau.de
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MARKT & KONTAKT
werkzeug&formenbau 01/2015
■ schnelle und klare
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Maschinen, Anlagen
und Peripherie
Hydraulik-Zylinder
AHP Merkle GmbH
Nägelseestr. 39
79288 Gottenheim
Tel.: +49 76 65 42 08-0
Fax: +49 76 65 42 08-88
www.ahp.de
[email protected]
Normalien für Schnittund Stanzwerkzeuge
Römheld GmbH
Römheldstraße 1-5
Postfach 12 53
35321 Laubach
Tel.: (0 64 05) 89-0
Fax: (0 64 05) 89-2 11
http://www.roemheld.de
[email protected]
Blockzylinder aus Stahl oder Aluminium, mit/ohne Positionsabfrage – Hydrozylinder – HydraulikSchieber – geführte Zylinder
AGATHON AG
Normalien
CH-4512 Bellach
Tel.: +41 32 617 4502
Fax: +41 32 617 4701
http://www.agathon.com
[email protected]
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Platten/Zuschnitte
aus Aluminium
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Normalien für Press-,
Spritzgieß- und DruckgussWerkzeuge
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Schornberg Galvanik GmbH
Raiffeisenstr. 3
59557 Lippstadt
www.schornberg.de
[email protected]
t )BSUDISPN
t $IFNJTDI/JDLFM
HASCO Hasenclever
GmbH + Co KG
Römerweg 4
58513 Lüdenscheid
Tel.: (0 23 51) 9 57-0
Fax: (0 23 51) 9 57-2 37
www.hasco.com
[email protected]
Tel. (0 81 91) 1 25-4 12
Thomas Seidel
Oberflächentechnik
Hydropneu GmbH
Sudetenstraße 1
73760 Ostfildern
Tel.: (07 11) 34 29 99-0
Fax: (07 11) 34 29 99-1
www.hydropneu.de
[email protected]
Meusburger Georg GmbH & Co KG
Kesselstr. 42
6960 Wolfurt, Austria
Tel.: (00 43 (0)) 55 74 / 67 06-0
Fax: (00 43 (0)) 55 74 / 67 06-11
www.meusburger.com
[email protected]
haspa GmbH
74930 Ittlingen
Tel.: (0 72 66) 91 48-0
Fax: (0 72 66) 91 48-30
www.haspa-gmbh.de
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Biegsame Wellen:
Neuanfertigung + Reparatur aller
Systeme; Antriebe für BW 300 W4kW; Mikromotoren 35/55 Tsd. U/
min.; Druckluftgeräte; starre + flexible Verstellelemente; Schleifmittel; Spannzangen 1,0–12 mm
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AALCO METALL
ZN der Amari Metall GmbH
Lorenkamp 17
45721 Haltern am See
Tel.: (0 23 64) 9 49 94-0
Fax: (0 23 64) 9 49 94-30
www.aalco-metall.com
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Platten/Zuschnitte
aus Stahl
Hansaallee 321
40549 Düsseldorf
Tel.: (02 11) 5 22-0
Fax: (02 11) 5 22-29 83
http://www.bohler.de
[email protected]
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www.werkzeugundformenbau.de
MARKT & KONTAKT
Spanende Werkzeuge
KOMET GROUP GmbH
Zeppelinstraße 3
74354 Besigheim
Postfach 13 61
74351 Besigheim
Tel.: (0 71 43) 3 73-0
Fax: (0 71 43) 3 73-2 33
http://www.kometgroup.com
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Innovative Werkzeuglösungen in
Bohren, Reiben und Gewinden
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CAD/CAM/CIM
Dienstleistungen
Software
BDE/PPS
Messtechnik
ERP
SEGONI AG
Tel.: (030) 7 56 87 88-0
www.segoni.de
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Formenbau erfolgreich mit
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3D Scanworks Scanservice
3D Digitalisieren und Reverse
Engineering
Tel.: (02 21) 16 84 81 70
www.3d-scanworks.com
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Metallbearbeitung
ams.Solution AG
Rathausstr. 1
41564 Kaarst
Tel.: +49 21 31 / 4 06 69-0
Fax: +49 21 31 / 4 06 69-69
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Maschinen-, Anlagen-, Metallund Holzbau speziell für Einzel-,
Auftrags- und Variantenfertiger.
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Schluss
SECO TOOLS GMBH
Postfach 11 55, 40671 Erkrath
Tel. (02 11) 24 01-0
Fax (02 11) 24 01-2 75
http://www.secotools.de
[email protected]
Fräsen, Drehen, Bohren, Reiben,
Spindeln, Werkzeugsysteme
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Einstieg möglich!
CAD/CAM-Software
Hansaallee 321
40549 Düsseldorf
Tel.: (02 11) 5 22-0
Fax: (02 11) 5 22-29 83
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Spindelservice, HSC-Spindeln
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INSERENTEN / IMPRESSUM
werkzeug&formenbau 01/2015
INSERENTEN
Berkenhoff, Herborn
31
MILLUTENSIL S.R.L., I-Milano
51
HAAS AUTOMATION EUROPE, B-Zaventem
TS
Nexxus Veranstaltungen, Keltern-Dietlingen
41
DR. JOHANNES HEIDENHAIN, Traunreut
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Nonnenmann Präzisionsteile, Winterbach
37
L. Kellenberger & Co., CH-St. Gallen
9
Landesmesse Stuttgart, Stuttgart
13
Mesago Messe Frankfurt, Stuttgart
2
OPEN MIND Technologies, Wessling
Tebis Technische Informationssysteme, Planegg-Martinsried
3
21
Walter Deutschland, Frankfurt
5
IMPRESSUM
REDAKTION
Chefredakteur: Richard Pergler (Rw) -697
eMail: [email protected]
Jürgen Gutmayr (gt) -545
eMail: [email protected]
Martin Droysen (md) -343
eMail: [email protected]
VERLAG
Geschäftsführung: Fabian Müller
Verlagsleitung: Stefan Waldeisen
Leitung Zentrale Herstellung: Hermann Weixler -344
Leitung Online-Dienste: Lorenz Zehetbauer
Herstellungsleitung Fachzeitschriften: Horst Althammer -315
Redaktionelle Mitarbeit: Walter Frick
Art Director: Jürgen Claus -357
Sekretariat: Veronika Seethaler
Tel.: 08191/125-485; Fax: 08191/125-483
eMail: [email protected]
Satz, Layout und Herstellung: Michael Fuchshuber
Internet: www.werkzeugundformenbau.de
Anschrift für Verlag, verantwortliche Redaktion
und verantwortlichen Anzeigenleiter:
Druck: Kessler Druck + Medien, Bobingen
ANZEIGEN
Anzeigenleitung: Helmut Schempp -449
eMail: [email protected]
Anzeigenverkauf: Thomas Seidel -412
eMail: [email protected]
Anzeigenverwaltung: Regine.Russek -338
eMail: [email protected]
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Abonnement: http://www.werkzeug-formenbau.de/abo/
Jahresabonnement (inkl. Versandkosten) Inland Euro 79,18
Ausland Euro 85,60 Einzelheft Euro 15,00 (zzgl. Versandkosten). Der Studentenrabatt beträgt 35%
Für Mitglieder des VDWF – Verband Deutscher Werkzeugund Formenbauer e.V. ist der Bezug der werkzeug&formenbau
im Mitgliedsbeitrag enthalten.
Kündigungsfrist:
Jederzeit mit einer Frist von 4 Wochen zum Monatsende.
Abonnement- und Leserservice:
E-Mail: [email protected]
Tel.: +49 (0) 8191/125-333, Fax: +49 (0) 8191/125-599
Vertriebsleitung: Hermann Weixler
Erscheinungsweise: 5 x jährlich, 25. Jahrgang
ISSN 0934-0912
Mitglied der Informationsgemeinschaft zur
Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V.
verlag moderne industrie GmbH
Justus-von-Liebig-Str. 1, 86899 Landsberg
Telefon: 0 81 91 / 125-0, Telefax: 0 81 91 / 125-483
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Internet: www.mi-verlag.de
Handelsregister-Nr./Amtsgericht: HRB 22121 Augsburg
Bedingungen für Vertrieb, Anzeigen und Redaktion:
Anzeigentarif nach Preisliste Nr. 25, gültig seit 1.10.2014
Erfüllungsort und Gerichtsstand ist München.
Bankverbindung:
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SWIFT (BIC): BYLADEM1LLD
Verlagsvertretung Italien:
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Ausgabe 01 / Februar 2015 / B 30478 / www.werkzeugundformenbau.de
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RAUEM UMFELD
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