Salvatore Sciarrino: La bocca, i piedi, il suono ANWEISUNGEN (Deutsche Übersetzung der Originalanweisung) Dauer: ca. 45'. *************************************************************************************** Die in Bewegung befindliche Gruppe der 100 Sax muss ungefähr folgendermassen aufgeteilt werden: 20 Sopran (sib), 50 Alt (mib), 20 Tenor (sib), 10 Bariton (mib). Im zur Verfügung stehenden Raum werden die verschiedenen Instrumente untereinander gemischt. A (Situation ausserhalb Konzertsaal) Die Ausführenden müssen ausserhalb des Saals so versammelt (oder kreisförmig angeordnet) sein, dass sie im Saal als ein einziges Naturereignis gehört werden; jeder fängt für sich zu spielen an, während sich ein allmählicher Klangteppich von kleinen Ereignissen bildet. Sobald das gesamte Klangphänomen kontinuierlich geworden ist und die maximale Vielfalt und Stärke erreicht hat (d.h. es spielen also alle 100 Ausführende), kann mit der nächsten Phase begonnen werden. Einige Ausführende wechseln zum nächsten Klangelemt über, um dann langsam mit dem neuen Klangteppich zu beginnen, und so weiter. 1) p.pp Einzelne Slap Tongues pppp accel. leichte Slap Tongues, wiederholt und sehr schnell angeschlagen. 2) Klappengeräusche, zunächst nur leicht, dann stärker, als würde es regnen. Für diese zwei Phasen sind die Tonhöhen nach Belieben zu spielen. 3) Einzeln oder in Folge, jedoch nicht aneinander gebunden (mit Pausen dazwischen) 4) Flüssige, langandauernde Klänge: angegebene Klappen für den Triller verwenden, Subton mit dunkler Klangfarbe. Die Klänge wechseln, aber mit Pausen dazwischen. Flussdiagramm der Klangereignis-Phasen: siehe Zeichung: Die 4 Klangaktionen überlagern sich jeweils etwas. Das heisst Klang 1 beginnt nach und nach, bis alle 100 mitmachen, dann immer weniger während ein paar schon zu Klang 2 übergehen etc. B (Bewegung im Saal) Die Vortragenden betreten wenige aufs Mal den Saal auf der Seite des Parketts, durchqueren den Saal und drehen sich zum Publikum hin. Sie müssen langsam gehen, unbeirrt, und sie müssen in einer Weise spielen, dass ein ununterbrochener Fluss von Spielern und Klängen entsteht. Zunächst den Raum auf der Vorderseite (oder seitlich) verlassend, kehren sie ohne Posen zurück, um dann den Saal von hinten zu betreten. Die vier schon draussen ausgeführten Klangelemente müssen in der gleichen Reihenfolge abgehandelt werden. Angesichts des anwesenden Publikums, jedoch mit mehr Feingefühl und Transparenz. Alle bleiben dort stehen wo sie sich befinden; Bewegung und Ton werden unterbrochen.
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