SpitBlatt 75 - Ausgabe 1 - Logistikbasis der Armee LBA

Ausgabe 1 / Mittwoch, 09. September 2015
Übung "INIZIO"
Sie haben eine neue SMS – vom Militär!
Wie bereits letztes Jahr rückten die AdA am Montagmorgen per Mobilmachungsübung in Sissach ein. Nach Ausbildungen bei der Eishalle und der Schiesssportanlage Sichtern ging es per Marsch nach Arlesheim, wo die Fahnenübernahme stattfand. Soldat Leoni berichtet über den ersten WK-Tag:
(sl) Als ich am Sonntagabend die SMS bekommen habe, dass der neue Einrückungszeitpunkt eine Stunde später, um 10:15 Uhr sein wird, hat sich meine Stimmung aufgehellt und die Aussicht auf drei Wochen in Uniform erschien gar nicht
mehr so düster. Am nächsten Morgen freute ich mich, altbekannte Gesichter zu
sehen und zu erfahren, was das Jahr hindurch geschehen ist. Vom Bahnhof Sissach aus ging es dann in einer kurzen Fahrt zur Eishalle, wo sich der Rest der Truppe bereits vorbereitete. Der Start in den militärischen Alltag verlief, mit der Abgabe
des Dienstbüchleins, persönlichen Angaben und dem Fassen des Materials, zum
Glück zuerst relativ gemütlich. Langsam gewöhnt man sich dann auch an das militärische Umfeld und als erfahrener WK-Hase kann man sich bei der ersten Lektion
auch schon an die Anweisungen des Wachtdienstes (Halt Militär!, etc.) erinnern.
Sdt Wiget übt die Abwehr eines Demonstranten, gespielt durch Wm Gonçalez (sl)
Dieses Jahr wird der Wachtdienst eine
grössere Bedeutung haben, da einerseits
unsere Lage im Zentrum Basels und andererseits Aktivisten gegen die Volltruppenübung "CONEX15" grössere Risiken bergen, als wir es uns aus den WK in ländlicheren Gegenden gewohnt sind. Nach
dem erfolgreichen Abschliessen der anderen Lektionen begeben wir uns mit dem
Lastwagen – der leider immer noch gleich
unbequem ist wie letztes Jahr – zum
Schiessplatz. Die Handgriffe bei der Manipulation der Waffe sind noch ein bisschen
eingerostet, aber für etwas übt man ja
auch, bevor es dann in die KD-Box geht.
Da ich mit der letzten Gruppe unterwegs
war und uns gegen Schluss die Zeit fehlte,
Sdt Studer nimmt die Dienstbüchlein der ankommenden AdA entgegen (sl)
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Redaktion Spit Blatt 75
Willkommen im Dienst
Das Redaktionsteam des Spit Blatt 75 meldet sich zum Dienst und heisst die treue
Leserschaft zum WK 2015 willkommen.
(sl) Das Spit Blatt 75 erscheint in diesem WK fünf- bis sechsmal und möchte die
Truppe und das Spitalpersonal mit Infos und Impressionen aus und über den WK
versorgen. Wir freuen uns auf die Begegnungen mit euch während den Reportagen
und über Rückmeldungen wie euch die Zeitung gefällt. Ideen und Anregungen
nehmen wir gerne entgegen. Das Spit Blatt 75 erscheint auch digital. Scanne einfach den QR-Code auf den Aushängen. Neu ab diesem WK verschicken wir die
Ausgaben auch per Mail. Nutze die Chance und schick uns deine E-Mail Adresse,
damit wir dich in den Verteiler nehmen können!
Zur Redaktion gehören PIO Fachoffizier Marc Haring und Soldat Silvio Leoni.
Beträge an: 079 442 51 77 / [email protected]
Das Redaktionsteam am Erarbeiten einer
exklusiven Story (fm)
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Auch die Materialabgabe muss nicht immer eine ernste Angelegenheit sein (sl)
mussten wir – nicht unglücklich – auf die
ABC-Ausbildung verzichten und auch der
Marsch wurde gestrichen. Grundsätzlich
muss dies aber auch als Teil der Übung
angesehen werden, denn beachtet man,
dass wir mit der Mobilmachung einen
Ernstfall üben und dass bei einem Aufgebot in einer Notsituation wohl kaum alle
AdA pünktlich erscheinen könnten, wäre
auch in diesem Falle eine komplette Ausbildung nicht möglich und das Kader muss
entsprechend flexibel handeln. In Arlesheim/AL angekommen stand dann alles im
Zeichen eines widerkehrenden WKElements, der Fahnenübernahme. Nach
der Zeremonie ging es nach Basel, wo
unser dreiwöchiges "Zuhause", die ZSA in
der Nähe der Messe in Bezug genommen
und der Tag erfolgreich abgeschlossen
wurde.
Fahnenübernahme in Arlesheim/BL
«Charlie Hotel» – This is «Charlie Hotel-218»
Dieser Funkspruch liess unseren Bataillonskommandant Oberstlt i Gst Kai
Tisljar lange Zeit lediglich an seinen Swisscoy-Einsatz im Kosovo zurückerinnern. Doch anfangs dieses Jahres mit dem Attentat auf die Redaktionsräume des Satiremagagzins «Charlie Hebdo» bekam «Charlie Hotel-218»
für ihn noch eine ganz andere Bedeutung. In seiner Rede anlässlich der
Fahnenübernahme, der feierlichen Startveranstaltung unseres WK, sprach
er über seine Gedanken zu diesem Ereignis, über unseren Auftrag und
seine Erwartungen an uns.
(mh) Das Attentat auf die besagte Redaktion löste weltweit grosse Solidarität aus, wurde es doch als Angriff auf uns wichtige Werte wie «Freiheit»
und «Sicherheit» verstanden. Bei Kai Tisljar warf dieses schlimme Ereignis
aber auch einige Fragen auf: «Sollte eine Gesellschaft neben Toleranz
nicht viel mehr auch von Rücksichtnahme geprägt sein?» oder «dürfen die
Gefühle anderer immer wieder mit Füssen getreten werden und man wundert sich dann über die (sicherlich nicht verhältnismässigen) Reaktionen?»
Natürlich können wir als Spitalbataillon nicht Antworten dazu liefern. Für
Tisljar ist aber klar, dass das mit diesen Fragen verbundene fehlende Sicherheitsgefühl «… heute nicht mehr alleinig mit Waffengewalt verteidigt
werden kann. Bei Cyberwar, Terrorismus, Strommangellagen und Pandemien sind Panzer nur noch ein Teil der Antwort.» Dies ist auch der Armeeführung klar und sie versucht mit der WEA – auch wenn diese zur Zeit politisch etwas ins Stocken geraten ist – Gegensteuer zu geben. So soll unser
Bataillon beispielsweise in Zukunft als sogenannte Miliz mit hoher Bereitschaft (MmhB) schneller mobilisiert werden können. Damit diese Mobilmachung erfolgen kann, bittet Tisljar uns in diesem WK Natelnummer, sowie
Emailadresse zur Verfügung zu stellen. «Mit der jetzigen Gesetzesgrundlage wäre ein Einrücken zwar zunächst vom Goodwill von euch, euren Familien und eurem Arbeitgeber abhängig. Ich gehe aber davon aus, dass in
einer wirklichen Krisenlage dieser sicherlich in ausreichendem Masse vorhanden wäre.»
Echteinsatz im Universitätsspital
Diesen WK haben wir Gelegenheit mit dem Universitätsspital Basel zu
trainieren. Wir werden in unterschiedlichen Bereichen wie Pflege, Medizinischen Labor, Zentralsterilisation, Werkstätten, Patiententransport und weiteren tätig werden – wo nötig während 24h/Tag und 7 Tage die Woche,
aber selbstverständlich mit der entsprechender Kompensation. «Es wird für
alle Seiten eine Herausforderung werden und einiges an Flexibilität von
uns erfordern, aber mit eurer Hilfe bin ich sicher, dass wir diesen Einsatz
meistern werden.» Neben dem Einsatz im Universitätsspital werden wir für
unterschiedliche Stellen Matratzen desinfizieren und eine kleine Evakuationsübung durchführen. Das Ganze ist eingebettet in die Übung
"CONEX15", bei der mehrere Bataillone die zivil-militärische Zusammen-
Oberstlt Kai Tjsliar spricht zur Truppe (mh)
arbeit im Raum Nord-West-Schweiz
trainieren, wodurch auch wir unter
«besonderer Beobachtung (nicht nur
wohlwollende) durch die Zivilbevölkerung» stehen.
Auf dem Domplatz in Arlesheim/BL wurde die
Fahne feierlich übernommen (mh)
Fortsetzung Seite 3
Fortsetzung von Seite 2
Drei Zielsetzungen für einen gelungen WK
Gerade weil unsere Tätigkeiten mit Argusaugen beobachtet werden, ist
unserem Kommandant wichtig, dass wir «mit Einhaltung von Ordnung und
Disziplin sowie stets anständigem Verhalten einen guten Eindruck bei der
Bevölkerung hinterlassen. Die Menschen in Basel sollen uns vertrauen
können und sich in unserer Anwesenheit sicher und unterstützt fühlen.»
Daneben soll der Einsatz im Spital «zu dessen voller Zufriedenheit» erfolgen und auch im Zusammenhang mit der Übung "CONEX15" soll jeder
Involvierte sein Möglichstes zum Gelingen der Übung beitragen.
In Anlehnung an unser Bataillonsmotto «Im Mittelpunkt der Mensch» ist
Tisljar wichtig, dass wir den Menschen ins Zentrum stellen. «Mit der damit
verbundenen gegenseitigen Aufmerksamkeit und Unterstützung der zivilen
Gesellschaft tragt ihr sehr, sehr viel zur Stabilität, Integration und letztendlich auch zur Sicherheit in diesem Land bei.»
Die Fahnenzeremonie wurde musikalisch unterstützt von der Polizeimusik Baselland (mh)
Zusammenarbeit mit dem Unispital Basel
Volltruppenübung "CONEX15"
Infobox
Das Spit Bat 75 wird ab Freitag, dem 11. September bis am Mittwoch der letzten
Woche das Universitätsspital Basel unterstützen. Dies geschieht im Rahmen der
VTU "CONEX15", welche die Zusammenarbeit der Armee mit zivilen Partnern im
fiktiven Szenario einer Krise üben soll.
(sl) Vom 16. bis 25. September 2015 führt die Territorialregion 2 in der Nordwestschweiz und am Jurasüdfuss die Truppenübung "CONEX 15" durch. Rund 5000
Angehörige der Armee werden mögliche Einsätze zugunsten ziviler Behörden wie
die Bewachung und Überwachung wichtiger Infrastrukturen oder die Unterstützung
im Bereich Genie und Rettung trainieren. Wichtig ist dabei die Zusammenarbeit mit
den zivilen Partnern (unter anderen die Schweizerischen Rheinhäfen Basel, das
Universitätsspital Basel, das Grenzwachtkorps und die SBB) sowie mit den Kantonen Aargau, Basel-Landschaft, Basel-Stadt und Solothurn sowie deren Polizeikorps. Im Rahmen der Übung finden für die Bevölkerung eine Präsentation und
Ausstellung (EXPO) von Fähigkeiten und Mitteln der beteiligten Truppen in Muttenz
und ein grosser Vorbeimarsch (DEFILEE) in Zofingen statt.
Durch die Grössenordnung der Übung und die Zusammenarbeit mit den zivilen
Behörden ergibt sich ein gesteigertes mediales Interesse. Zahlreiche bekannte
Zeitungen berichteten schon über die Übung und werden dies wohl auch während
der Übung noch tun. Ebenfalls gaben militärkritisch gestimmte Gruppierungen bekannt, gegen "CONEX15" protestieren zu wollen. Demonstrationen sind bis jetzt für
den 18. und 19. September in der Nähe der ZSA der Spitalkompanie angekündigt.
Wie wir im WK mit den Medien umgehen sollten, wird uns PIO Fachof Marc Haring
am Mittwochabend erläutern.
Der Flyer zur Übung "CONEX15" unter der Leitung der Territorialregion 2 (zVg)
Szenario der VTU:
In einem fiktiven Europa der Zukunft,
mit neuen Ländern und Grenzen,
herrscht Wirtschaftskrise. Die Folgen
wirken sich auch auf die Schweiz aus:
Verknappung der Vorräte, Schwarzhandel, kriminelle Organisationen.
Grosse Öl-, Gas- und Getreidevorräte
werden zum Ziel von Sabotagen und
Plünderungen.
Ausserdem
führen
ethnische Spannungen zu grösseren
Flüchtlingsströmen in die Schweiz.
Der Bundesrat hat Teile der Armee
aufgeboten, um das Grenzwachtkorps
zu verstärken und die zivilen Partner
der Kantone (Polizei, Feuerwehr, Sanität) subsidiär zu unterstützen. Die
Armee wird mit dem Schutz besonders
gefährdeter Infrastrukturen der Telekommunikation, der Stromversorgung
und der Lebensmittelverteilung beauftragt.
Who is Who
Gestatten – Hauptmann Michael Zimmermann
(sl) Als neuer Kompanie Kommandant der Spitalkompanie werden wir dich diesen
WK kennenlernen. Wer bist du privat?
Ich bin eine Person die beruflich engagiert ist und in der Freizeit gerne Sport macht.
Im Zivilen arbeitest du als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der ETH Zürich im
Gebiet der Molekularen Systembiologie. Inwiefern hilft dir deine militärische
Funktion bei der Arbeit?
Im fachlichen Bereich hilft mir das militärische Knowhow nicht viel, eher bei den
sogenannten „Softskills“: Probleme strukturiert zu erfassen und daraus Konsequenzen ziehen. Ausserdem ist man sich im Militär an einen direkten Umgang mit Personen gewöhnt und lernt für diese Verantwortung zu tragen. Diese Eigenschaften
helfen mir im Umgang mit Studenten bei der Betreuung von Praktika und Abschlussarbeiten.
Was machst du in deiner Freizeit?
In meiner Freizeit treibe ich gerne Sport, im Sommer gehe ich Joggen und Segelfliegen und im Winter freue ich mich aufs Langlaufen. Ein weiteres Hobby von mir
ist das Imkern (Bienenzüchten und Honigproduktion), was ich nun schon seit rund
20 Jahren mache. Wenn es die Zeit erlaubt, besuche ich gerne Konzerte der klassischen Musik oder auch das Theater.
Michael Zimmermann in zivil… (zVg)
Was kannst du überhaupt nicht ausstehen?
Infobox
Im Militär mag ich es nicht, wenn Personen zu spät erscheinen und „herumlauern“ oder auch wenn Arbeiten und Aufträge nicht sauber vorbereitet sind, so dass
unnötige Totzeiten entstehen. Im Zivilen meide ich Personen, die bewusst schlechte Stimmung verbreiten.
Wenn du dich mit drei Gegenständen in Verbindung bringen müsstest, welche
wären das?
Beruflich wäre das für mich die Pipette, ein Gegenstand, den ich so häufig brauche,
wie andere einen Schraubenzieher, ein Stetoskop oder einen Fiebermesser! Dann
darf sicher für die Freizeit das Segelflugzeug nicht fehlen, um im Himmel den Alltag
für einige Stunden zu vergessen und. die wunderbare Natur motorlos zu geniessen.
Der letzte Gegenstand wäre mein Ehering, welcher mich mit meiner Frau und mit
meiner Familie verbindet.
Alter
32 Jahre
Wohnort
Zürich
Anzahl geleistete
Diensttage
502 Tage
Sportstar
Dario Cologna
Traumfrau
Mini dehei! (ansonsten wäre es
Keira Knightley
)
Vervollständige bitte folgenden Satz: Ich finde, im Militär…
… lernt man sehr viele interessante Personen kennen und man macht einmalige
Erfahrungen, die einen fürs Leben prägen.
Knobelspass
Rubrik
Sudoku
Witze des Tages
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Auflösung Sudoku
5
2
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4
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6
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8
2
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1
5
8
4
«Sind sie noch VERLOBT?»
«Nein, schon seit 2 Monaten nicht mehr.»
«Das freut mich aber für sie. Ihre Braut war
ja ein hässlicher Besen. Wie sind sie die
alte Kuh denn losgeworden?»
«Ich habe sie GEHEIRATET!»
«Papa, wenn du mir Geld gibst, erzähle ich
dir, was der Postbote immer zu Mami
sagt!»
«Hier sind zehn Franken. Also los!»
«Er sagt: Guten Morgen, Frau Ackermann,
hier ist Ihre Post...»
Was ist der Unterschied zwischen einem
Telefon und einem Politiker?
Das Telefon kann man aufhängen, wenn
man sich verwählt hat.
Impressum:
„Spit Blatt 75“ ist das offizielle Bulletin des Spit Bat 75. Redaktion: PIO Fachof Marc Haring (mh), Sdt Silvio Leoni (sl). Weitere Bilder von Plt François
Müller (fm). Wir freuen uns über Hinweise oder Anregungen: Tel. 079 442 51 77 / [email protected]