Berufe in der Evangelisch-Lutherischen Kirche Pfarrer / Pfarrerin Berufstyp Ausbildungsmöglichkeiten Akademisch-Geisteswissenschaftlich Hochschulstudium an 19 staatlichen Universitäten und 2 kirchlichen Theologischen Hochschulen Abschluss/Abschlüsse Ausbildungsdauer Studium: Durchschnittlich 12 Semester. Abschluss: Kirchliche Prüfung (entspricht Diplom oder Master) 2. Ausbildungsphase: Vikariat (in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern 30 Monate) Aufgaben und Tätigkeiten Die Vielfältigkeit ist signifikant für den Pfarrberuf. Sie lässt sich in vier GrundArbeitsfelder strukturieren: 1. Gottesdienst und Verkündigung z.B. Klassische und moderne Formen, Andachten, mediale Verkündigung 2. Seelsorge z.B. Besuche zu Hause, in Kliniken, Kontakte im Alltag 3. Pädagogik in Schule und Gemeinde In Bayern ist jeder Pfarrer und jede Pfarrerin zu einem gewissen Stundenmaß (in der Regel 6 Stunden) Religionsunterricht an der öffentlichen Schule verpflichtet. Pädagogik in der Gemeinde betrifft z.B. den Konfirmandenunterricht und die Erwachsenenbildung. 4. Gemeindeentwicklung z.B. Gremien- und Konzeptarbeit; Kollegiale und regionale Kooperationen; Arbeit mit Ehrenamtlichen; Entwicklungs- und Veränderungsprozesse; Führen und Leiten; Verwaltung; Veranstaltungsmanagement. Arbeitsbereiche In Kirchengemeinden auf 1541 Pfarrstellen Im dekanatsweiten Dienst auf132 Pfarrstellen (Leitungsfunktionen; Sonderbereiche z.B. in der Seelsorge oder der Öffentlichkeitsarbeit) Pfarrer, Pfarrerin Berufsino erstellt durch das Referat F2.1: Ausbildung und Personalentwicklung im Landeskirchenamt der Ev.Luth. Kirche in Bayern Im landesweiten Dienst auf 150 Pfarrstellen (Leitungsfunktionen; besondere Beauftragungen etc.). Arbeitsmöglichkeiten auch bei anderen Anstellungsträgern (Diakonie, freie Werke, als hauptamtlicher Religionslehrer, in der Wissenschaft). Dies gilt für den Bereich der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Wechsel in andere Landeskirchen sind bedingt und je nach deren Personal- und Stellensituation möglich. Für Theologen (meist mit entsprechenden Zusatzqualifikationen) gibt es auch in kleinem Umfang Beschäftigungsmöglichkeiten außerhalb der Kirche. Vorraussetzungen Für das Studium: Hochschulreife (Quereinstieg über BA Religionspädagogik – siehe dort – möglich).. Zu Beginn des Studiums: Eintragung auf die Anwärterliste für das geistliche Amt in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (ab dann mit Kirchlicher Studienbegleitung, Information, Förderung, Prozess einer gestreckten Eignungsabklärung). Für das Vikariat: Abgeschlossenes Studium; komplett absolviertes Programm der „Kirchlichen Studienbegleitung“ (Praktika, Wahlpflichtprogramme, Gespräche und Veranstaltungen); Bewerbungsverfahren. Für den Pfarrdienst: Abgeschlossenes Vikariat, 2. Theologisches Examen, positives Dienstzeugnis des Predigerseminares. Ausbildungsinhalte Im Studium: Breites, universal aufgestelltes und modularstrukturiertes Studium mit vielen interdisziplinären Vernetzungsmöglichkeiten. Fächerkanon: Altes und Neues Testament; Kirchengeschichte; Dogmatik und Ethik; Praktische Theologie. Missionsund Religionswissenschaften sowie standortspezifische Angebote. Sprachkenntnisse Latein, Altgriechisch und Hebräisch. Im Vikariat: Praxisanleitung, Durchführung und Reflexion sowie Theoriebildung ausgerichtet an den Anforderungen des gemeindlichen Dienstes. Lernorte: Gemeinde mit Mentorat sowie ca. 16 Blockwochen im Predigerseminar Nürnberg. Ausbildungsziele der 2. Ausbildungsphase sind - theologisch-hermeneutische Kompetenz kommunikative Kompetenz spirituelle Kompetenz kybernetische Kompetenz. Andere Wahlmöglichkeiten Welche Alternativen gibt es? Beruf „Diakon/Diakonin“ mit ausgeprägt sozialdiakonischem Charakter, „Religionspädagoge/Religionspädagogin“ mit ausgeprägt (schul)pädagogischem Schwerpunkt, Religionsphilologe/Religionsphilologin als (staatliche) Lehrkraft mit entsprechender Fächerverbindung. Pfarrer, Pfarrerin Berufsino erstellt durch das Referat F2.1: Ausbildung und Personalentwicklung im Landeskirchenamt der Ev.Luth. Kirche in Bayern Berufsverhältnisse Zusammenarbeit mit Kollegen bzw. anderen Berufsgruppen? In größeren Kontexten und Gemeinden viel Teamarbeit und Kooperation mit unterschiedlichen Berufsgruppen (Kirchenmusik, Erzieher/in in KiTas, Verwaltung etc.). Teilweise auch erhebliche Personal- und Leitungsverantwortung. In kleineren Gemeinden oft stark herausgehobene Funktion. Überall und in der Bedeutung weiter steigend: Viele Schnittstellen zur Arbeit von Ehrenamtlichen. Berufsaussichten? Mittelfristig sind die Aufnahmechancen ins Vikariat der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern gut (Ausbildungskapazität: Ca. 50 Plätze im Jahr). Bei erfolgreicher Ausbildung (Studium und Vikariat) auch gute Anstellungschancen für den Pfarrdienst. Demografische und MitgliederEntwicklungen beeinflussen Finanzen und Anstellungspolitik der Kirchen im gesamten EKD-Raum. Ausbildungsstätten Universitäten Erlangen, München, Tübingen, Heidelberg, Mainz, Frankfurt, Marburg, Bonn, Bochum, Münster, Jena, Halle, Leipzig, Göttingen, Berlin, Hamburg, Rostock, Greifswald, Kiel sowie die Kirchlichen Hochschulen Neuendettelsau und Wuppertal/Bethel. Kirchliche Studienbegleitung der ELKB in Neuendettelsau. Predigerseminar der ELKB in Nürnberg. Weitere Informationen, Beratungsstellen, Links, Videos Kirchliche Studienbegleitung (KSB) Johann-Flierl-Straße 20 91564 Neuendettelsau Telefon 09874/92200 Fax 09874/92209 [email protected] www.studienbegleitung-elkb.de Landeskirchenamt der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern Katharina-von-Bora-Straße 11-13 80333 München Telefon 089/5595-509 www.theologiestudium.info Für Menschen, die sich zu einem späteren Zeitpunkt ihres Lebens für den Weg zum Pfarrberuf interessieren, kommt evtl. die sog. „Pfarrverwalterausbildung“ in der ELKB in Frage. Nähere Informationen unter www.augustana.de/studium/pfarrverwalterinnen. Pfarrer, Pfarrerin Berufsino erstellt durch das Referat F2.1: Ausbildung und Personalentwicklung im Landeskirchenamt der Ev.Luth. Kirche in Bayern
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