Verbrauchsrückgang lässt Gasnetzentgelte steigen - E

Presseinformation
Verbrauchsrückgang lässt Gasnetzentgelte steigen
Gasnetzentgelte steigen für Haushalte im neuen Jahr aufgrund hoher
Investitionen der Netzbetreiber und sinkender Abgabemengen im Schnitt um
sieben Prozent – Beschluss der Regulierungskommission
Wien (16. Dezember 2015) – Die österreichischen Gaskunden müssen kommendes
Jahr mit höheren Netzentgelten rechnen. Für einen durchschnittlichen
Haushaltskunden mit einem Jahresverbrauch von 15.000 Kilowattstunden Gas
steigen die Netzentgelte ab 1. Jänner 2016 im bundesweiten Schnitt um mehr als
sieben Prozent. Das hat die Regulierungskommission der E-Control heute, Mittwoch,
beschlossen. Für einen Haushalt ergibt das Zusatzkosten von 18 Euro im Jahr. Die
Netzentgelte machen je nach Bundesland ein Viertel bis ein Drittel der gesamten
Gasrechnung aus, der Rest entfällt auf die Energiekosten für die Gaslieferung sowie
Steuern und Abgaben. Die neuen Netzentgelte werden in den nächsten Tagen im
Bundesgesetzblatt veröffentlicht. 2015 erhöhten sich die Gasnetzentgelte im Schnitt
um 0,82 Prozent.
Netzentgelte steigen aufgrund warmer Wintermonate 2014
Die Netzentgelte steigen per Jänner 2016, da die Gaskunden aufgrund der warmen
Wintermonate 2014 deutlich weniger Gas verbrauchten. 2014 ist das Referenzjahr
für die neuen Entgelte. Der geringere Gasverbrauch hat zwar 2014 zu allgemein
geringeren Gaskosten geführt, ein warmer Winter führt aber in Folgejahren zu
höheren Netzentgelten. Denn für die Gasinfrastruktur fallen unabhängig vom
Verbrauch Kosten an, diese Kosten müssen den Gasnetzbetreibern abgegolten
werden. In Summe macht ein warmer Winter die Einsparungen durch niedrigere
Kosten für das bezogene Gas die in der Folge höheren Netzkosten aber mehr als
wett. „Wir haben im Rahmen unserer Möglichkeiten versucht, die Belastungen
möglichst gering zu halten“, sagt E-Control-Vorstand Martin Graf. So hat die E-
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Control durch eine entsprechende Verteilung der Mindererlöse Kostensteigerungen
abgefedert.
Höhe der Gasnetzentgeltsteigerungen je nach Bundesland unterschiedlich
Die Steigerung der Gasnetzentgelte für Haushalte ist je nach Bundesland
unterschiedlich. In Tirol steigen die Gasnetzentgelte für Haushalte um 11,5 Prozent,
in Wien um 10,8 Prozent, in Vorarlberg um 4,5 Prozent und in Salzburg um 3,1
Prozent. Die Ursachen dafür sind verschieden. In Tirol beispielsweise tätigt der
Netzbetreiber TIGAS seit mehreren Jahren umfangreiche Investitionen in eine
Erweiterung des Erdgasnetzes. Dadurch soll künftig mehr Gas abgesetzt werden und
dadurch die Netzkosten für Kunden sinken.
Entgeltsteigerungen bei Großkunden
Auch für einen typischen Großkunden mit einem Jahresverbrauch von 90.000.000
Kilowattstunden kommt es in weiten Teilen Österreichs zu Teuerungen. Besonders
hoch sind die Entgeltsteigerungen für Großkunden in Niederösterreich und
Oberösterreich. In diesen Netzbereichen gab es besonders hohe
Verbrauchsrückgänge bei Großkunden. Allerdings sind die Netzentgelte in diesen
Netzbereichen weiterhin niedriger als im Rest Österreichs. Entlastend für die Kunden
wirkt überdies der niedrige Erdgaspreis, der teilweise auch auf den reduzierten
Bedarf zurückzuführen ist. Die durch den geringeren Verbrauch hervorgerufene
Netzentgeltsteigerung wird damit durch Energiepreisreduktionen mehr als nur
kompensiert werden.
Gaslieferantenwechsel spart bis zu 470 Euro im Jahr
Um die Gasrechnung trotz höherer Netzentgelte zu senken, empfiehlt die
Regulierungsbehörde den Wechsel des Gaslieferanten. Kunden können ihren
Gaslieferanten frei aussuchen, ein Haushalt in Wien kann mittlerweile zwischen 18
verschiedenen Gaslieferanten wählen. Ein Durchschnittshaushalt spart mit dem
Wechsel vom angestammten Versorger zum günstigsten Gaslieferanten derzeit bis
zu 470 Euro im Jahr inklusive Neukundenrabatt. Den günstigsten Gasanbieter finden
Konsumenten in wenigen Minuten online mit dem Tarifkalkulator der E-Control
(www.e-control.at/tarifkalkulator) oder über die Hotline der E-Control (0810 10 25 54;
4,40 Cent pro Minute). Der Wechsel kann bei den meisten Lieferanten mittlerweile
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bequem online erledigt werden. Gewechselt wird nur der Gaslieferant, der
Netzbetreiber bleibt abhängig vom Wohnort immer derselbe und kann nicht
gewechselt werden.
Entgeltveränderung Musterkunde 15.000 kWh Ebene 3
2,5
11,5%
2,1%
6,0%
10,8%
Tirol
Kärnten
Steiermark
Wien
9,8%
11,0%
4,8%
3,1%
4,5%
OÖ
NÖ
Burgenland
Salzburg
Vorarlberg
2
Cent/kWh
1,5
1
0,5
0
2015
2016
Abbildung 1: Änderung der Gasnetzentgelte mit 1.1.2016 im Vergleich zum Vorjahr für Haushalte
(Netzebene 3 nicht gemessen). Berechnet für einen Durchschnittshaushalt mit einem
Jahresgasverbrauch von 15.000 Kilowattstunden.
Gasnetzentgelte für Musterkunden ab 2016
Jahresgasverbrauch 15.000 kWh, Netzebene 3
Ersparnis / Erhöhung in Euro (inkl.
USt.) zum Vorjahr
Cent/kWh
Vorarlberg
1,20
Salzburg
1,68
Burgenland
1,71
NÖ
1,73
OÖ
1,94
Wien
2,02
Steiermark
2,14
Kärnten
2,15
Tirol
2,24
9,36
4,53%
9,13
3,11%
4,80%
14,11
30,92
11,04%
31,36
9,84%
35,41
10,80%
5,99%
21,78
2,11%
8,03
41,72
11,53%
3
Abbildung 2: In Tirol steigen die Gasnetzentgelte für Haushalte 2016 um 11,5 Prozent, in Wien um
10,8 Prozent, in Vorarlberg um 4,5 Prozent.
2,5
Entgeltveränderung Musterkunde 90.000.000 kWh 7.000 h Ebene 2
11,9%
13,7%
Tirol
Salzburg
4,6%
10,0%
0,0%
0,0%
3,5%
25,0%
22,6%
Wien
Kärnten
Steiermark
OÖ
NÖ
2
Cent/kWh
1,5
1
0,5
0
Vorarlberg Burgenland
2015
2016
Abbildung 3: Änderung der Gasnetzentgelte mit 1.1.2016 im Vergleich zum Vorjahr für einen typischen
Großkunden (Netzebene 2) mit einem Verbrauch von 90.000.000 Kilowattstunden Gas im Jahr.
Weitere Informationen:
E-Control
MMag. Christian Thalmayr
Tel.: +43-1-24 7 24-214
Mail: [email protected]
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