STUDIEN AssCompact TRENDS III/2015 Vertriebsstimmung lässt etwas nach Sonderteil: Honorarberatung (ac) Nach Ergebnissen der Studie AssCompact TRENDS III/2015 drücken Marktbedingungen und die soziodemografische Entwicklung auf die Zufriedenheit und die Motivation der Makler und Mehrfachagenten. In einem die Studie begleitenden Sonderthema wurde diesmal auf die Honorarberatung fokussiert. E rfahrungsgemäß geht die Vertriebsstimmung Mitte des Jahres bei den unabhängigen Vermittlern etwas zurück. So ist das auch im laufenden Jahr, und es ist sogar zu erwarten, dass in den nächsten Monaten die Zufriedenheit nochmals einknickt und erst zum Jahresende wieder an Fahrt gewinnt. Doch zurück zum heutigen Stand und dem aktuellen Vertriebstacho, den AssCompact vierteljährlich innerhalb der AssCompact TRENDS erstellt: Die dritte TRENDS-Ausgabe des Jahres zeigt, dass die allgemeine Zufriedenheit wieder deutlich die Komfortzone verlässt. Sie bricht um 7,4% auf 40,3% ein. Die Motivation der Vermittler ist jedoch weiterhin auf einem hohen Niveau, sodass der Tacho nur marginal um 0,4% im Vergleich zum Vorquartal nachgibt. Im direkten Vergleich mit den Vorjahreswerten ist weder bezüglich Zufriedenheit noch hinsichtlich der Motivation ein Unterschied auszumachen. TRENDS-Studie zeigt Demografie-Falle auf Ein Mega-Thema im Vermittlermarkt ist und bleibt die soziodemografische Entwicklung, auch das lässt sich an der AssCompact TRENDS-Studie ablesen. Themen des Bestandsverkaufs, der Unternehmensnachfolge sowie die Betreuung von „frei“ werdenden Gebieten bzw. Kunden gewinnen zunehmend an Bedeutung und beschäftigen viele Makler und Mehrfachvertreter. Es stellt sich nun die Frage nach der Dringlichkeit des Generationenwechsels. Betrachtet man die offiziellen Daten der Bundesagentur für Arbeit und des Statistischen Die Tachonadel ergibt sich aus der jeweiligen Summe der Werte „trifft voll zu“ und „trifft zu“ bezüglich der Aussage „Ich bin zurzeit zufrieden“. 3 September 2015 Die Tachonadel ergibt sich aus der jeweiligen Summe der Werte „trifft voll zu“ und „trifft zu“ bezüglich der Aussage „Ich bin zurzeit motiviert“. Dr. Christian Durchholz, Leiter Studien der bbg Betriebsberatungs GmbH „Wir von AssCompact verfolgen seit Jahren intensiv die soziodemografischen Entwicklungen im Maklermarkt. Unsere Analysen verdeutlichen, wie sehr sich der Markt in den kommenden 5 bis 10 Jahren verändern wird. Einerseits sind die Herausforderungen auf Produktebene im Bereich der Altersvorsorge sowie die Chancen des Biometrie- und des Kompositgeschäfts bereits extrem spannend. Andererseits ist die Maklerdemographie auf Marktebene für die gesamte Vertriebsallokation der Zukunft mindestens genauso wichtig und für alle Stakeholder von strategischer Bedeutung.“ Bundesamtes und vergleicht diese mit Daten von AssCompact, so wird ersichtlich, dass die Maklerschaft signifikant älter ist. Der Anteil der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in Deutschland, die älter als 60 Jahre sind, beträgt ca. 6%. Die Selbstständigen erreichen über alle Branchen hinweg bereits einen Wert von ca. 10% und die unabhängigen Vermittler verdoppeln diesen Wert nochmals auf ca. 20%. Das heißt, die Frage nach der Dringlichkeit beantwortet sich selbst. Die soziodemografische Entwicklung im freien Vermittlermarkt ist ernster denn je. Unter der Annahme eines Renteneintritts von 65 Jahren sind somit insgesamt ca. 20% aller Maklervolumina neu zu verteilen. Dieser Veränderungsdruck wirkt sich auch auf die Vertriebsstimmung aus. Es verwundert daher nicht, dass die älteren Makler und Maklerinnen sogar noch etwas pessimistischer sind als die jüngeren. Cour- tagekürzungen, Regulierungsmaßnahmen in der Finanzbranche und die anhaltende Niedrigzinsphase belasten zudem. Hinzu kommen laufende politische Unwägbarkeiten insbesondere in Bezug auf den Verbleib Griechenlands in der Euro-Zone und die Diskrepanzen mit Russland. Sonderthema: Honorarberatung – Ergänzung oder Substitut? Nach einiger Zeit widmet sich das Sonderthema der AssCompact TRENDS mal wieder der Honorarberatung. Dabei fällt nach wie vor auf, dass das allgemeine Verständnis von Honorarberatung unterschiedlich ist. Während die Mehrheit der Befragten darunter eine Beratung gegen Honorar versteht, wird immerhin von etwa einem Drittel unter Honorarberatung eine Vermittlung von Versicherungen bzw. Finanzprodukten gegen ein erfolgsabhängig fälliges Honorar vom Kunden verstanden. Das macht einmal mehr deutlich, dass allein der Begriff „Honorarberatung“ für Unklarheit sorgt und schwer definierbar ist. Ein deutlicher Trend zeichnet sich nach Meinung der unabhängigen Vermittler aber dahingehend ab, dass die Honorarberatung in Zukunft deutlich an Bedeutung gewinnen wird: 37% der Befragten schreiben ihr zukünftig eine hohe Bedeutung zu, aktuell sind dies nur 13%. Dagegen glaubt knapp die Hälfte der Befragten, dass die Honorarberatung auch in Zukunft kein Thema sein wird, während etwa 43% glauben, dass sie zumindest eine sinnvolle Ergänzung zu den herkömmlichen Courtageeinnahmen darstellen wird. Besonders die Produktlinien private Vorsorge/Biometrie, Anlage-/Vermögensberatung und die betriebliche Altersversorgung könnten mithilfe der Honorarberatung gut bedient werden, meinen die Vermittler. Die Vorteile einer Honorarberatung sehen die Befragten primär in einer wesentlich besseren Transparenz der Leistungserbringung und -abrechnung, den inexistenten Stornohaftungszeiten und einer erfolgsunabhängigen Entlohnung. Ein wesentlicher Nachteil wird in der noch fehlenden Akzeptanz dieses Vergütungsmodells aufseiten der Endkunden ausgemacht. So sind 87% der Top-3-Platzierungen aus fünf ausgewählten Produktlinien Fondsgebundene Lebens- bzw. Rentenversicherung Platz 1 Allianz (2) Platz 2 VOLKSWOHL BUND (1) Platz 3 ALTE LEIPZIGER (3) Riester-Vorsorge Platz 1 DWS (3) Platz 2 Allianz (2) Platz 2 VOLKSWOHL BUND (1) PKV-Zusatzkostenversicherung Platz 1 ARAG (1) Platz 2 Barmenia (2) Platz 3 DKV (5) Unfallversicherung Platz 1 InterRisk (1) Platz 2 VHV (3) Platz 3 HAFTPFLICHTKASSE DARMSTADT (2) Gewerbliche Versicherung Platz 1 Allianz (3) Platz 2 AXA (2) Platz 3 VHV (1) In gewohnter Weise wurden für die AssCompact Trends III/2015 die Favoriten unter den Produktanbietern aus Sicht der unabhängigen Vermittler erhoben. Insgesamt betrifft dies 29 Produktlinien. Die Werte des letzten Quartals werden in Klammern abgebildet. Befragten überzeugt, dass ihre Kunden diese Vergütungsform ablehnen – gestehen jedoch auch ein, dass Kunden die Höhe der aktuell vorherrschenden Courtagevergütung gar nicht kennen. Möglicherweise lässt sich ein Teil der Ablehnung also auf eine mangelhafte Informationsgrundlage auf Kundenseite zurückführen. Zur Studie An der quartalsweise durchgeführten Umfrage beteiligten sich 443 Makler und Mehrfachagenten aus dem Adresspool der bbg Betriebsberatungsgesellschaft GmbH. Die Stichprobe (Ø-Alter = 52,5 Jahre; Ø-Berufserfahrung = 29,8 Jahre) liefert ein sehr gutes Abbild der Finanz- und Versicherungsvermittler hinsichtlich der Alters- und Geschlechtsstruktur am deutschen Versicherungsmarkt. Die Studie gibt mithilfe einer zuverlässigen und erprobten Kombination aus geschlossenen und offenen Fragen zu Produkt, Vertriebs- und Abwicklungsfragen aus 29 Produktlinien zentrale Aspekte des Marktes wieder. Die Ergebnisse können von Produktanbietern als effektive Benchmarks über 29 Produktlinien genutzt werden. Ansprechpartnerin bei weiteren Fragen: Karin Jelitto, Tel. 0921 75758-33, E-Mail: [email protected]. W September 2015 4
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