Ausgabe 6/2015 • WUPPERTALER FUSSBALLSPORT weber tritt zurück PALAND HOLT KLAUSER-KANONE velbert steigt auf se it ü be r 30 ja h re n Ausgabe 6/2015 • WUPPERTALER FUSSBALLSPORT weber tritt zurück PALAND HOLT KLAUSER-KANONE velbert steigt auf se it ü be r 30 ja h re n alles unter einem dach FÜR ALLE EVENTS bestens geeignet! Britta Bigge Physiotherapie, soccer-hallen, eislaufen, fussball-schule im HAKO-ARENA-PARK Britta Bigge Physiotherapie Vohwinkeler Str. 119a 42329 Wuppertal Anmeldung Tel.: (0202) 946 333 79 Öffnungszeiten: Montag - Donnerstag: 08:00 - 19:00 Uhr nach Vereinb. Freitags: 08:00 - 18:00 Uhr Rezeption (Tel.): 08:30 - 15:00 Uhr Es sind ausreichend Parkplätze vorhanden! ANMELDUNGEN (auch für die Soccer-Hallen) unter 0202 283690 EINWÜRFE | 3 VIZE-WELTMEISTER NEUER UNION-CHEF Zum Titelfoto P BLEIBT ER DOCH? W enn er nicht trifft, gewinnt der Cronenberger SC nicht. Das war so und das bleibt auch so. Kein Treffer in Ronsdorf von Torjäger Nino Paland. Folge: Der CSC verlor mit 0:2 und hat kaum noch Aussichten auf die beiden Spitzenplätze in der Landesliga. Paland liegt nach wie vor mit 28 Treffern aus 18 Spielen auf Rang eins und hat beste Aussichten auf die Torjägerkanone von Klauser Schuhe. Gegen die Velberter Klubs traf Paland nur gegen Union (siehe Titelfoto), nicht gegen Top-Favorit SC Velbert. Ob Paland vielleicht doch beim CSC bleiben wird, erfahren Sie auf Seite 7. Titelfoto: ODETTE KARBACH TREFFEN AN DER WUPPER fingsten 2015. Wupper taler Wundertüte. An jeder Fußball-Ecke eine neue Überraschung. Beim ASV muss Benedyk für Kasper gehen. Die Brüder Velardi sind wieder im Trainergeschäft. Nach Vohwinkel hat auch Sonnborn „seinen“ Kunstrasen. Jugos ist erster Meister. Der WSV setzt endlich mehr auf die Jugend, aber die Zweite steigt ab. Vor den letzten Spieltagen geht es in allen Ligen mit Wuppertaler Beteiligung spannend zu. Auch beim TSV Union. Auf dem Hardenberg hofft auch ein „Vize-Weltmeister“ von 1954 auf den Aufstieg in die Kreisliga A. Martin Limberg (41, Foto), der im Erfolgsfilm „Das Wunder von Bern“ die ungarische Fußball-Legende Gyula Lorant spielte, wurde zum neuen ersten Vorsitzenden des aufstrebenden Klubs gewählt. Mehr über die Union und die Oldies erfahren Sie auf den Seiten 36 und 37. Viel Spaß beim Lesen wünscht MANFRED OSENBERG ALLEIN GELASSEN? F reuten sich auf das Wiedersehen: Deutschlands Erfolgsmanager Max Eberl und Ronsdorfs Abwehr-Ass Sebastian Plate (rechts) trafen sich in der 19. Etage des Sparkassenhochhauses. Beide spielten früher gemeinsam bei Borussia Mönchengladbach. Und beide hatten am Vortag Erfolgserlebnisse zu feiern. Borussen-Sportdirektor Eberl in Berlin beim 2:1-Sieg, Plate beim 2:0-Sieg im Landesliga-Derby des TSV Ronsdorf gegen den Cronenberger SC. Mehr über Plate auf Seite 5. Die Eberl-Story lesen Sie auf den Seiten 12 und 13. A chim Weber, Sportvorstand des WSV, ist in diesem Jahr nicht zu beneiden. Zum zweiten Mal wurde der angestrebte Wiederaufstieg in die Regionalliga verpasst. Selbst aus den eigenen Reihen wehte ihm der Wind entgegen. Die Kritiker wurden mehr. Aber der ehemalige Torjäger trat zurück. Verbal nur. Aber laut. Webers Antwort auf die Kritik auf der nächsten Seite. Fotos: KURT KEIL IMPRESSUM 30 Jahre FuSSball-Report – Oft kopiert – nie erreicht – immer pünktlich Der FuSSball-Report, Wuppertals bunte Fachzeitschrift, erscheint seit 30 Jahren monatlich und ist u. a. auf den Sportplätzen erhältlich. Vertrieb: Die Zeits chriften werden im Jugendheim des Kreises Wuppertal/ Niederberg in WuppertalBarmen, Friedrich-EngelsAllee 127, an alle Klubs ausgegeben. Der von den Vereinen erzielte Gewinn beim Verkauf des „Fußball-Report“ soll für die Jugendarbeit zur Verfügung gestellt werden. Herausgeber und Redaktion: Manfred Osenberg Hofwiese 1 42389 Wuppertal Fon 0171/6803540 Facebook Manfred Osenberg [email protected] Ständige Mitarbeiter: Steffi Osenberg, Odette Karbach, Friedemann Bräuer, Lars Lenssen sowie Kurt Keil, Holger Battefeld, Jochen Classen und Marc Osenberg (Fotos) Druck und Verarbeitung: Buch- und Offsetdruckerei Häuser KG Venloer Straße 1271 50829 Köln Fon 02 21 / 95 65 03-0 Fax 02 21 / 95 65 03-9 www.haeuserkg.de Layout: maitedesign [email protected] www.maitedesign.de Versand: Wuppertaler Sport Media & Marketing [email protected] 4 | THEMA DES MONATS ACHIM WEBER TRITT ZURÜCK Die Zahl der Kritiker wurde nach dem erneuten Scheitern immer größer. Die geplante Rückkehr in die Regionalliga nicht geschafft. Schwache Leistungen seit Wochen. Immer wieder Unruhe in der Oberligamannschaft. D ie Fans haben die Nase voll. Sogar intern stand Achim Weber als Sportvorstand des WSV im Kreuzfeuer der Kritik. Öffentlich vorgetragene „Meinungsverschiedenheiten“ in der Führungsetage am Zoo waren im Mai 2015 an der Tagesordnung. Jetzt trat Weber verbal zurück, nachdem es um ihn im Frühjahr erstaunlich leise geworden war. Weber: „In der vergangenen Woche durfte ja fast jeder im Verein etwas zum Sportlichen sagen. Ich bin kein Freund davon, wie nach der Niederlage gegen Schwarz-Weiß Essen alles öffentlich zu diskutieren. Wir sollten vielmehr in den kommenden drei Wochen die Saison intern analysieren und aufarbeiten.“ Im Gegensatz zu einigen Kritiker in den eigenen Reihen und in Medien ist Weber der Meinung, dass es alles andere als eine verkorkste Saison war – mit Rang zwei, dem Klassenerhalt in der A-Junioren-Bundesliga und den möglichen Aufstiegen der U 17 und U 15. Mit gut 70 Punkten steigt man in anderen Oberligen auf. Es ist nir- BLEIBT DER SPRÜCHEKLOPFER? A chim Weber hat schon als Stürmer mehr ausgeteilt als eingesteckt. Mit seinen Sprüchen hat er sich – vor allem bei anderen Klubs – keine Freunde gemacht. Beispiel gefällig? In der Rückrunde ärgerte er sich zum Beispiel nach dem mageren 1:1 in Kapellen. Der Reviersport zitierte im März 2015 den aufgebrachten Achim Weber mit den Worten: „Ohne despektierlich zu sein, aber beim SC waren Spieler dabei, die bei uns noch nicht einmal in der Zweiten spielen würden. Wenn man solche Jungs dann aber nicht ausspielt, hat man den Dreier auch nicht verdient.“ Eine Aussage, die auch Frank Mitschkowski vom Gastgeber Kapellen weder inhaltlich („Wuppertals Zweite ist Vorletzter der Bezirksliga.“) noch taktisch („Er steht doch beim WSV in der Verantwortung.“) für sonderlich klug hält. Ansonsten ist ihm der Wutausbruch Webers, der Anfang 2012 an der Seite von Günter Thiele daran gescheitert war, die Macht beim VfR 06 Neuss zu übernehmen, indes herzlich egal. Ob den Verantwortlichen beim WSV die Freunde Weber und Bayertz (Nachwuchs) egal sind, wird sich in den nächsten Tagen zeigen. Der WSV muss sparen.... gends Selbstläufer. Velbert hatte einen unheimlichen Run und geht verdient hoch in die Regionalliga. Viele Fans können das gut einordnen. Auch andere Clubs haben ordentliche Etats, vielleicht sogar höhere. Vor zwei Jahren hatten wir noch nicht einmal eine Briefmarke.“ Stellt sich die Frage, was Weber zu den Erfolgen bei der Jugend und zum Abstieg der zweiten Garnitur in die Kreisliga beigetragen hat... Quelle: Wuppertaler Rundschau WIRD STEFAN VOLLMERHAUSen NEUER WSV-CHEFTRAINER? E s ist kein Geheimnis, dass neben Achim Weber auch Thomas Richter intern (und auch von den Fans) kritisiert wird. Denn auch gegen den schwachen VfB Hilden gab es nur ein mageres 1:1-Unentschieden. Wer wird Nachfolger von Richter? Beste Aussichten, neuer Cheftrainer zu werden, hat Stefan Vollmerhausen, der die U 19 des WSV in der Bundesliga etabliert hat und natürlich auf den eigenen Nachwuchs setzen will. TITELSTORY | 5 WILL CRONENBERG NICHT AUFSTEIGEN? TRAINER DÖNNINGHAUS STINKSAUER CSC-Trainer Markus Dönninghaus war nach der 0:2-Pleite in Ronsdorf stinksauer. Fotos: ODETTE KARBACH Wie im Vorjahr scheint dem Cronenberger SC in der entscheidenden Phase der Landesligasaison die Luft auszugehen. Der Kletterpartie nach der Winterpause bis an die Tabellenspitze folgte eine Rutschpartie. Da muss die Frage erlaubt sein: Will der CSC nicht aufsteigen? M arvin Wolters, zur Pause eingewechselt, machte zehn Minuten vor Schluss des Südhöhenderbys mit seinem ersten Saisontreffer alles klar. 2:0 für den stark gefährdeten TSV Ronsdorf. Ein völlig verdienter Sieg für die hungrigen Zebras, die ihre Köpfe - wie im Vorjahr - noch aus der Schlinge ziehen können. Nur ein Punkt aus den Spielen im April, dann die 0:2-Niederlage bei den Ronsdorfer Zebras und das Landesliga 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. SC Velbert TV Kalkum-Wittlaer (Auf) SC Düsseldorf-West FC Remscheid Cronenberger SC TuS GW Wuppertal (Auf) TSV Ronsdorf VfL Benrath 1. FC Wülfrath TuRU Düsseldorf II DSC 99 Düsseldorf SV Uedesheim (Ab) SV Union Velbert TSV Bayer Dormagen (Auf) Abrutschen auf den vierten Tabellenplatz. Klar, dass Trainer Markus Dönninghaus ausflippte: „Mit diesen Leistungen haben wir an der Tabellenspitze nichts zu suchen.“ Stimmt! Gut möglich, dass Neuling Grün-Weiß nach dem Ortskampf in Cronenberg am 25.Mai noch am CSC vorbeiziehen kann. Zur gleichen Zeit könnten die Ronsdorfer durch einen weiteren Heimsieg gegen das Schlusslicht Union Velbert den Klassenerhalt sichern. Erstaunlich, dass der stets vom Verletzungspech arg gebeutelte TSV immer erst in der Rückrunde auf Touren kommt. Trainer Axel Kilz scheint nicht nur pädagogische Fähigkeiten zu haben. Denn auch diesmal treffen die Brüder Wolters oder Nachtsheim oder Stanojevic oder Pellizari im spannenden Kampf gegen den Abstieg. Auch ohne Torjäger Reinartz, dem lange verletzten Polizeibeamten. Die letzten Spieltage: 23 23 23 23 23 23 23 23 23 23 23 23 23 23 23 25 30 3 22 -3 -10 -16 -9 -8 -3 -4 -22 -28 47 46 45 41 40 33 31 31 30 29 26 26 14 14 25. Spieltag 26. Spieltag 31.05.15:00 TSV Bayer - SV Velbert 07.06. 15:00 Cronenberg- VfL Benrath 31.05.15:00 FC Remscheid - DSC 99 07.06. 15:00 DSC 99 - GW Wuppertal 31.05.15:00 TV Kalkum - Cronenberg 07.06. 15:00 SV Velbert - TuRU 80 II 31.05.15:00 Uedesheim - SC West 07.06. 15:00 FC Wülfrath - Uedesheim 31.05.15:00 TuRU 80 II - Ronsdorf 07.06. 15:00 SC Velbert - TV Kalkum 31.05.15:00 GW Wuppertal- SC Velbert 07.06. 15:00 Ronsdorf - FC Remscheid 31.05.15:00 VfL Benrath - FC Wülfrath 07.06. 15:00 SC West - TSV Bayer 6 | KLAUSER-KANONE | 7 NINO PALAND: WSV KOMMT FÜR MICH ZU SPÄT P ass von Korkmaz auf Paland: Tor. So sah es oft beim CSC aus, bevor Lee-David K. zum Nachbarn FC Remscheid wechselte. Am dritten Mai-Sonntag lautete die Erfolgsformel: Korkmaz-Pass auf Michael Günther. Und der Remscheider Torjäger aus Wuppertal traf in der 90. Minute zum 1:0-Sieg für die Putz-Truppe, die am viertletzten Landesliga-Spieltag am CSC vorbei schlich auf Rang vier. Und was sagt Wuppertals Top-Torjäger dazu? Paland, dem mit 31 Treffern (in nur 21 Spielen!) der Sieg im traditionellen Wettbewerb um die Klauser-Kanone kaum noch zu nehmen ist, hatte schon vor einem halben Jahr sein Karriereende beim CSC im Fußball-Report angekündigt. Für ihn ist das Abrutschen seiner Mannschaft auf Rang fünf keine Überraschung: „Wir haben im Winter sieben Spieler abgegeben und mit Müllner vom WSV II nur einen Neuzugang dazu bekommen. Die Personaldecke ist zu dünn, auch wenn wir einige Talente aus der eigenen Jugend einsetzen können.“ Paland wird im September 32 Jahre alt. Will er nicht doch noch einmal angreifen? Vielleicht beim WSV unter einem neuen Trainer Stevie Vollmerhausen? „Den halte ich für einen ausgezeichneten Trainer, der in den höchsten Klassen gut aufgehoben wäre. Aber der Zug WSV ist wohl für mich abgefahren. Der hat sich nie bei mir gemeldet.“ Zu den Gerüchten, dass der CSC nicht aufsteigen wollte, meinte Paland nur: „Wenn man ein ganzes Jahr hart trainiert, will man auch aufsteigen. MANFRED OSENBERG Nino Paland führt nach 23 von 26 Spielen die Torjägerliste souverän mit 31 Treffern an. Foto: ODETTE KARBACH O hne einen überragenden Torjäger wie Lukas Reinartz, aber mit einem überzeugenden 4:1-Sieg am 17. Mai gegen den DSC 99 Düsseldorf lässt der TSV Ronsdorf seine Fans wieder hoffen. Aber weil auch die Konkurrenz punktete, sind die Zebras immer noch abstiegsgefährdet. Es bleibt spannend. Trainer Axel Kilz kann sich auf seine jungen Kicker verlassen. Grün-Weiß dagegen ließ nach dem April-Hoch mit überzeugenden Erfolgen ein Mai-Tief mit unbegreiflichen Schlappen folgen.0:6 gegen DüsseldorfWest, 2:4 gegen Wülfrath - unglaublich! Aber für ein Abrutschen in den Landesliga-Keller sind die Schützlinge des scheidenden Trainers Michael Sickau einfach zu stark. 1. Paland CSC 31 Tore 2. Avanzato FSV 20 2. Spahija Sudberg 20 4. Ellmann WSV 19 5. Schmidt WSV 11 6. Nachtsheim Ronsdorf 9 7. Cansiz FSV 8 7. Musto FSV 8 9. Reinartz Ronsdorf 7 9. Zeciri CSC 7 9. Al Khalil Grün-Weiß 7 Stand: 20.05.2015 AUSGEGLICHEN TOP TEN Wuppertaler Torjäger 8 | SPIELER DER SAISON DER NEUE WSV-KAPITÄN ALEXAND TRÄUMTe NOCH VOM FÜNFTEN In Hattingen geboren, beim VfL Bochum groß geworden und beruflich tätig, jetzt beim WSV. Und am Wuppertaler Zoo hat das Abwehr-Ass als neuer Kapitän die Zügel in der Hand und große Chancen, Spieler der Saison 2014/15 zu werden. P riorität hat aber das Aufstiegsrennen mit dem WSV. Trotz Rückstands auf Tabellenführer SSVg Velbert. „Im Fußball ist nichts unmöglich, das weiß ich aus eigener Erfahrung. Mit dem VfL Bochum II hatten wir 2005 sieben Spiele vor Schluss elf Punkte Vorsprung auf Wattenscheid 09 und den Aufstieg trotzdem verpasst. Für uns gilt es in dieser Woche daher einfach nur, zweimal drei Punkte zu gewinnen“, so Thamm. Dabei müsste sich der knapp 32-Jährige diesen Stress gar nicht mehr antun. Schließlich besitzt Thamm einen festen und gut bezahlten Job, noch dazu bei seinem Traum-Arbeitgeber. Thamm ist in der Buchhaltung des VfL Bochum tätig. „Seit der E-Jugend habe ich insgesamt 14 Jahre beim VfL verbracht und schon in meiner Zeit bei der zweiten Mannschaft von 2002 bis 2006 als Veranstaltungskaufmann im Klub gearbeitet“, erzählt Thamm. Dreimal wurde der gebürtige Hattinger damals sogar für ein paar Minuten in Bundesliga-Spielen der Ruhrstädter eingewechselt, zur großen Karriere aber hat es nicht gereicht. „Daher spreche ich auch nur von einer Laufbahn. Klar träumt man von einer Karriere, aber ich war stets Realist genug, um einschätzen zu können, was ich nicht kann. Ich bin kein Sprinter und ich habe auch keinen linken Fuß. Das lässt sich auf hohem Niveau nicht lange vertuschen. Folglich bin ich schnell zu der Erkenntnis gelangt, mir ein zweites Standbein schaffen zu müssen“, so Thamm. Klar, wer keinen linken Fuß hat, der braucht eben ein zweites Standbein. Vom Fußball aber kann Thamm nicht lassen und sei es nur als Nebenjob. „In der Oberliga ist nicht die Prämisse, für viel Geld zu spielen. Hier zählt die Leidenschaft zum Sport. Meine Freunde geben im Monat 50 Euro fürs Fitnessstudio aus, während ich mit meinem Hobby noch ein klein wenig dazu verdienen darf. » WSV Kapitän Tham (31) im Gespräch mit WSV-Trainer Manfred Wölpper (57) ELF DES MONATS | 9 DER THAMM N AUFSTIEG... Für dieses Talent bin ich sehr dankbar“, meint Thamm. Das alles bedeutet nicht, dass Thamm keine Ziele mehr verfolgt. „Ich spiele beim WSV nicht einfach nur so rum. Ich bin ehrgeizig und will hier zum fünften Male aufsteigen.“ Mit der zweiten Mannschaft von Schalke 04 (2009), Rot-Weiss Essen (2011) sowie der SG Wattenscheid 09 (2012 und 2013) hat er dies geschafft. „Für einen Amateursportler habe ich eigentlich viel erreicht, aber mit dem WSV soll schon noch was dazukommen“, erklärt Alexander Thamm. Sein Vertrag bei den Rot-Blauen läuft bis 2016. Notfalls hätte er also eine weitere Saison Zeit. Zur Jagd auf gegnerische Stürmer - und den Aufstieg. MARKUS JENSEN/Wuppertaler Rundschau online Joshua Mroß (Foto) ersetzte in den letzten Spielen den gesperrten Stammtorwart Fronczyk, der nach dem Duisburg-Spiel den Ball einem Schiri-Assistenten an den Kopf geworfen haben soll. Foto: Classen MROSS WSV GORDZIELIK GRÜN-WEIß ER CRONENBERG AVANZATO VOHWINKEL PALAND CRONENBERG PLATE RONSDORF ZECIRI CRONENBERG SPAHIJA SUDBERG JASMUND WSV NACHTSHEIM RONSDORF STANOJEVIC RONSDORF 10 | BUCHEN SIE AM BESTEN JETZT IHRE WERBEANZEIGE FÜR DIE NÄCHSTE SAISON 2015/16 UNSERE SPORTZEITSCHRIFTEN IFTEN MIT HINTERGRU HINTERGRUNDGESCHICHTEN AUS DEM BERGISCHEN SPORT-LAND • FUSSBALL-REPORT - seit 30 Jahren • Matchball mit Golf-Extra - seit 25 Jahren IHR WERBEAUFTRITT • Präsenz an 365 Tagen durch Anzeigen und Logoplatzierung • junge, dynamische, sportliche Zielgruppe • ohne Streuverluste H f i Hofwiese 1 42389 Wuppertal Mobil: 0171/68 03 540 E-mail: [email protected] KABINENGEFLÜSTER | 11 DIE „COMEBACKER“ WIEDER DA vier ALTE FÜCHSE BEI DEN FÜCHSEN Großer Bahnhof bei der feierlichen Platzeinweihung in der Lüntenbeck. Buntes Treiben auf dem neuen Kunstrasen. Aber besonders stolz sind die „Macher“ des FSV Vohwinkel auf ihre nagelneuen Umkleidekabinen, in denen selbst die an den Wänden hängenden Flachbildschirme für die Traineranalyse nicht fehlen. „ Ja“, strahlt der erste Vorsitzende Kalla Zorr, „wir sind jetzt bestens eingerichtet und setzen uns auch sportlich neue Ziele.“ Zum Beispiel die Rückkehr der ersten Garnitur im nächsten Jahr in die Landesliga. Und Zorr, der sich bei Politik, Verwaltung und Sponsor Bernd Bigge vom HAKO in aller Form bedankte, weiß auch, dass sich bei der Jugend einiges getan hat: „Mit Thorsten Ellermann haben wir einen neuen Jugendleiter, der als Platzwart nah an der Jugend dran ist. Aber bei unserem Nachwuchs muss noch eine Menge getan werden.“ Stimmt! Man weiß auch beim FSV, dass der Zug Aufstieg f ür die Erste abgefahren ist. Der Rückstand zu Tabellenführer Heiligenhaus ist zu groß. Vordringlich ist deshalb jetzt für zwei Voh- winkeler der Klassenerhalt der zweiten Mannschaft. Der eine ist Mitte Vierzig, der andere geht stramm auf die Vierzig zu. Der frühere Bundesliga-Torjäger Holger Gaißmayer und Trainer Marc Bach ziehen noch einmal ihre Fußballschuhe an und wollen die zweite Mannschaft des FSV Vohwinkel vor dem Abstieg aus der Kreisliga A bewahren. Der Klassenerhalt ist auch das Ziel von einem halben Dutzend anderer Klubs, die eng zusammen im Tabellenkeller stehen in der Kreisliga A. Selbst der bereits abgeschriebene SSV Germania 1900 darf wieder hoffen. Es wird also noch einen spannenden Abstiegskampf geben. Fotos: ODETTE KARBACH/ Text: MANFRED OSENBERG REDEN UND FUSSBALL... ...standen bei der Eröffnungsfeier beim FSV Vohwinkel im Mittelpunkt. Vorsitzender Kalla Zorr lobte seine „Mitstreiter“ und bedankte sich bei der lokalen Prominenz. Natürlich wurde auch Fußball gespielt, u.a. mit dem neuen Jugendleiter Thorsten Ellermann (Oben). 12 | FUSSBALL-MANAGER DER STRAMME MAX Wenn die Mönchengladbacher Borussia vom 13. bis 20. Juli 2015 wieder ein Trainingslager in RottachEgern am Tegernsee bezieht, haben sie eine schwere Bürde zu tragen. Okay, im DFB-Pokal schieden sie auf der Bielefelder Alm schon im Viertelfinale aus. Aber der dritte Platz in der Bundesliga und das Erreichen der Champions League sind beste Zeichen für eine Supersaison 2014/15. „Erfolge, die nicht mehr zu toppen sind“, sagt Max Eberl, der Rad fahrende Sportliche Leiter. D er FUSSBALL-REPORT war dabei, als die Borussen vor zehn Monaten am Tegernsee die Weichen zum tollen Erfolg stellten. Schon damals gaben sich die Erfolgsgaranten Lucien Favre und Max Eberl optimistisch. Damals wie heuer nicht dabei ist der gebürtige Solinger Christoph Kramer. 2014 durfte er sich als frisch gebackener Weltmeister noch ausruhen, diesmal wird er fehlen, weil er zu Bayer Leverkusen zurück muss. Dennoch werden die „Fohlen“ wieder eine Rolle spielen. Davon ist auch Präsident Rolf Königs überzeugt, der bei der Jahreshauptversammlung Zahlen nannte: „Der Stadionbau 2004 war ein Segen. Ohne den würde Borussia nicht so da stehen wie heute.“ Eine Eigenkapitalquote von gut 30 Prozent (Verhältnis Eigenkapital zur Gesamtbilanzsumme) macht Borussia auch auf dem Geld- markt interessant. Bonität ist gegeben, wenn der Traditionsverein wie geplant um die Jahreswende mit der Ausschreibung für den „neuen“ Borussia-Park beginnt. Neuer Park? Ja, bis Ende 2017 soll hinter der Westseite (Haupttribüne) ein neuer sechsgeschossiger moderner Komplex aus Beton, Glas und Stahl entstehen und eine Einheit zum jetzigen Trakt bilden – mit imposantem Hotelder Lindner-Kette, Fußball-Museum, Fanshop, Reha-Bereichen und mehr. „Wir sind nicht größenwahnsinnig, aber wir müssen und werden uns sinnvoll steigern“, erklärte Sportdirektor Max Eberl, der genau so viel Beifall auf der Hauptversammlung erhielt wie Erfolgstrainer Lucien Favre und die Bundesliga-Profis, die mit ihrer Stabilität den Boom erst möglich gemacht haben. Borussia Mönchengladbach in der Champions League. Auch in Wuppertal leben viele Borussen-Fans, die ihre Mannschaft jede Woche zu den Spielen begleiten sich den Satz erst einmal auf der Zunge zergehen lassen. Auch Alexander Eichner, FUSSBALL-MANAGER | 13 EINWURF MIT EBERL Z u Beginn einer geplanten Talkserie kam Erfolgsmanager Max Eberl vom Bundesliga-Spitzenklub Borussia Mönchengladbach in den Sparkassen-Turm. Für die zahlreichen Gäste gab der „Münchner von den Mönchen“ hochinteressante und aktuelle Einblicke ins Leben eines Kultklubs. Star-Interviewer Marcus Lindemann (SKY) ließ keine Frage, der 41-jährige Eberl keine Antwort offen. Wussten Sie zum Beispiel, dass Eberl kürzlich mit Sohn Max in Wuppertal („Eine schöne Stadt“) war? Max spielte nämlich mit der C-Jugend vom SC Kapellen gegen den SV Bayer. Auch Ex-WSV-Präsident Friedhelm Runge (75/Hauptsponsor beim Oberliga-Tabellenführer SSVg Velbert), Eberls Ex-Teamkollege Sebastian Plate (bereitet mit 36 Jahren in Ronsdorf seine Karriereende vor) und Allrounder Sven Steup (eröffnet in Remscheid ein neues Fitness-Studio) gehörten zu den interessierten Zuhörern beim Sparkassen-“Talk im Turm“. Fotos: ODETTE KARBACH/Texte: MANFRED OSENBERG Ihn konnte Eberl nicht halten: Namensvetter Max Kruse wechselt nach Wolfsburg. Vorstandssprecher des Wuppertaler SV, macht keinen Hehl daraus, dass er Fan des Traditionsklubs vom Niederrhein ist. Die Erfolgszahlen der Borussia machen den Mann, der direkt an der Wupper wohnt und aus seinem Büro direkten Blick auf das Barmer Rathaus hat, aber nicht neidisch: „Das ist eine andere Fußball-Welt.“ Zuletzt spielten WSV und der VfL Borussia vor 40 Jahren in einer Liga. 1975 stiegen die Wuppertaler ab. Aber auch Nönchengladbach erlebte nach den Meisterjahren schwere Zeiten. Abstiege. Kleinere Skandale. Führungswechsel. Trainerwechsel. Dann kam Max Eberl, der zunächst von ehemaligen Borussen-Größen wie Bertie Vogts verspottet wurde. Aber der Bayer ging seinen Weg. Und wurde mit seinen Spielerverpflichtungen zum Erfolgsgarant. Keine Frage: Die Teilnahme am internationalen Geschäft hat die Zahlen im vergangenen Jahr in die Höhe schnellen lassen: Allein durch SponsoringEinnahmen flossen 25 Millionen Euro in die Kasse, die Spielerträge beliefen sich auf 22 Millionen Euro. Weitere Zahlen gefällig? Die TV-Erträge (43 Millionen) machen den Löwenanteil aus. Auch der Transfer von Torhüter MarcAndre ter Stegen war ein lukratives Geschäft. Der FC Barcelona blätterte mehr als zwölf Millionen Euro hin. Und die Ausgaben? Höchster Posten bei den Aufwendungen sind die Personalkosten (55 Millionen), Davon verschlangen die Trainer und Profis 2014 den größten Teil mit mehr als 45 Millionen Euro. Doch was sind schon Aus- und Einnahmen? Unterm Strich zählt nur der Erfolg: Platz drei. Champions League. Davon konnte Max Eberl im Sommer 2014 nur träumen, als er mit dem Fahrrad durch Rottach-Egern fuhr. Fotos: ODETTE KARBACH Text: MANFRED OSENBERG 14 | FAMILIENGESCHICHTEN DIE STOLZEN OPAS Im Mai 2015 schlug die Stunde vieler Fußball-Opas in Wuppertal. Rainer Knop zum Beispiel, Ex-Fußballer des Jahres, freut sich ebenso über die Tore seines Enkels für den Cronenberger SC wie Klaus Eisenbach, dessen Enkel Max ebenfalls das CSC-Trikot trägt und jetzt einen Vertrag für die Landesligamannschaft erhielt. D ie f r ü here WSC-Abwehr-Legende Hans Bock hatte gleich zweimal Grund zum Feiern. Denn erst wurde der immer noch fitte Rotschopf 80 Jahre alt und feierte in sei ner „ Bu rg “ a m Westfalenweg, dann gratulierte er seinem Enkel Fynn für sein Elfmetertor beim traditionellen Hans Rötzel-Turnier. Mit der C-Jugend des WSV gewann das 13-jährige Abwehrtalent Fynn Belzer den Pokal in Cronenberg. Stolz ist auch Fried- Die gesamte Runge-Familie mit Friedhelm Runge und Friedhelm Runges Enkelin Seraphina begeisterte Millionen Musikfans bei den DSDS-Eventshows. h e l m R u n ge . D e r Ehefrau Martina, mit Töchtern und Enkelkindern. frühere Abwehrspieler (SSV Germania, SC Sonnborn) und langjährige und von Millionen Fernsehzuschauern. Die begeis- talerin, die im Unternehmen von Opa Runge Präsident und Hauptsponsor des WSV fieberte mit terte Reiterin, die im Juli erst 21 Jahre alt wird, zur Industriekauffrau ausgebildet wird und bei beim Höhenflug seiner Enkelin Seraphina Ueber- schaffte es in die TOP 10. In den großen DSDS- Mama Dagmar lebt, sondern auch ihre Ehrlichholz bei „Deutschland sucht den Superstar“. Sina, Eventshows kämpfte sie um den „Superstar“-Ti- keit: „Sie hat uns total überzeugt, auch wenn es wie die junge Wuppertalerin mit der rauchigen tel. Im Halbfinale kam für sie jedoch das Aus. Sie nicht ganz in die Top 3 gereicht hat. Sie wird ihStimme von Opa Friedhelm und Papa Ralf Derkum erhielt zu wenige Stimmen der Zuschauer. ren Weg machen.“ gerufen wird, war der Liebling von Dieter Bohlen Bohlen lobte nicht nur die Stimme der WupperMAO Max Eisenbach Hans-Günter Bock (links), hier mit dem kürzlich verstorbenen Horst Buhtz (rechts) und Werner Boss, feierte mit 70 Freunden seinen 80. Geburtstag. Seine Tochter Sabine (48) war eine ausgezeichnete Handballerin, sein Enkel Fynn (13) tritt in die Fußstapfen seines Großvaters und spielt in der starken C-Jugend des WSV. Hans Bock prophezeit: „Datt wird mal einer...“ FUSSBALL-MIX | 15 CASTRO ZUM BVB D er Wechsel des gebürtigen Wuppertalers Gonzalo Castro von Bayer Leverkusen zu Borussia Dortmund ist seit Pfingsten perfekt. Der 27 Jahre alte Allrounder kommt für eine festgeschriebene Ablösesumme von geschätzten elf Millionen Euro zum ExMeister und erhält beim BVB einen bis 2019 datierten Vertrag. „Wir freuen uns, in Gonzalo Castro einen erfahrenen, technisch versierten Mittelfeldspieler für uns gewonnen zu haben, der auf verschiedenen Positionen einsetzbar ist“, erklärte Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc über den ersten Sommer-Neuzugang der Schwarz-Gelben. Castro, der eine neue Herausforderung suchte und mit einem Team auch „einmal besser als Platz drei oder vier“ abschneiden möchte, ist einer der Wunschkandidaten des neuen Borussia-Trainers Thomas Tuchel, zumal durch das Karriereende von Sebastian Kehl und den Abgang von Ilkay Gündogan Platz auf der zentralen Position vor der Abwehr entsteht. SPARKASSEN-CUP WANDERT AN DEN ENGELBERT-WÜSTER-WEG Jubel bei den Jungs aus Ronsdorf. Sie gewannen das spannende Endspiel im Stadion am Zoo gegen den Vorjahrssieger vom Radenberg mit 2:0 und sicherten sich den Sparkassen-Cup, der für mindestens ein Jahr am Engelbert-Wüster-Weg steht. Mehr über das Turnier, Fotos von der SiegerEhrung und Interviews sowie vom Jugendturnier in der HAKO-Arena lesen in der bereits am 24. Juni erscheinenden Juli-Ausgabe. TRAINERWECHSEL KASPER BEIM ASV, VELARDI IN SUDBERG Überraschende Trainerwechsel vor dem Saisonende. Werner Kasper, im vergangenen Jahr mit dem ASV aus der Bezirksliga abgestiegen, soll nun in den letzten drei Spieltagen den zweiten Platz in der Kreisliga A „retten“ und mit dem ASV den Wiederaufstieg schaffen. Zur gleichen Zeit löste Michele Velardi beim SSV Sudberg den bisherigen Trainer Ralf Derkum ab, der sich bei der 0:3-Niederlage gegen den neuen Meister Heiligenhaus noch selbst eingewechselt und sich verletzt hatte. Velardi hatte zuletzt die B-Junioren des TSV Ronsdorf trainiert. Bruder Luciano Velardi soll nach dieser Landesligasaison den scheidenden Michael Sickau als Trainer bei Grün-Weiß ablösen. Das Karbach-Foto zeigt in Sudberg (von links) Co-Trainer Oli Jehmlich, der neue Chef-Trainer Michelle Velardi, ExTrainer Ralf Derkum und Betreuer Daniel Dittrich. Der Favorit setzte sich durch: Der FK Jugoslawija feierte frühzeitig die Meisterschaft in der Kreisliga A. Foto: ODETTE KARBACH Steht mit dem TSV Beyenburg dicht vor dem Aufstieg in die Kreisliga A: Trainer Frank Hilbig. 16 | FUSSBALL & events Manfred Osenberg zwischen Fritz Walter (links) und Sir Stanley Matthews, der zum Weltfußballer des Jahrhunderts ausgezeichnet wurde. MIT SIR STAN MATTHEWS GEGEN RAHN UND FRITZ WALTER Kurz vor dem Bundesliga-Aufstieg des WSV im Jahr 1972 wurde Fußball-ReportHerausgeber zum ersten Mal zum 1. Vorsitzenden des Vereins Bergische Sportpresse (VBS) gewählt. Auch heute noch führt der Wuppertaler Sportjournalist den Klub und wurde Ende März 2015 in der Schalker Arena zum Vorsitzenden des Ehrenrates des Verbandes Westdeutscher Sportjournalisten gewählt. Versteht sich, dass bei den Treffen der Sportjournalisten alte Geschichten zur Sprache kamen. E s war exakt vor 45 Jahren. Vor 15.000 Zuschauern in Düsseldorf hatten sich die Fußball-Weltmeister noch einmal die Adidas-Schuhe angezogen und beim PromiMatch anlässlich der Funkausstellung gegen ein durch Nationalspieler verstärktes Team der Westdeutschen Sportpresse bewiesen, dass man das Fußballspielen nicht verlernen kann. Nur Prominente und mittendrin statt nur dabei: Manfred Osenberg, damals mit 24 Jahren der jüngste Kicker auf dem grünen Rasen. Im Oktober 1968 war er in den VBS eingetreten, vier Jahre später zum ersten Vorsitzenden gewählt worden. Und zwischendurch, im Jahre 1970, teilte ihm der damalige VBS-Präsident und WZ-Sportchef Albert Schöndorf mit, dass er mit einigen Kollegen aus Dortmund, Düsseldorf und Köln mit ehemaligen Nationalspielern gegen den Weltmeister spielen sollte. Osenberg stutzte. War es ein Scherz? Bisher hatte er bei der SG Langerfeld nur in der 1. Kreisklasse gespielt, ab und zu mal in der ersten Mannschaft ausgeholfen, die unter Trainer Heiner Schaffer an der Bezirksklassenspitze stand. Nee, es war kein Scherz. Er sollte nach Düsseldorf kommen und die Fußballschuhe mitbringen. Okay. Also mit dem Ford Capri ab in die Landeshauptstadt. Parkplatz, dann die Kabine suchen. Neben ihm ein Mann mit hoher Stirn und grauen Haaren. Gibt‘s nicht. Gibt‹s doch. Der große Stan Matthews, sein ewiges Vorbild, von der Queen zum Sir geadelt, saß neben dem einzigen Wup- pertaler in der Kabine auf der Bank und zog sich ebenfalls um. Gegenüber stand Fritz Ewert, Torwart des 1. FC Köln, daneben die Dortmunder BVB-Legenden Ady Preißler und Fredi Kelbassa. Mit denen sollte er als relativ junger Hüpfer gegen den Weltmeister spielen. Coach Willi Figur schickte Osenberg tatsächlich aufs Feld. „Hab dich bei den Bergischen gesehen. Du spielst im Sturm!“ So kam es. Osi im Angriff. Rechts der Sir aus England, der den berühmten Matthews-Trick erfunden hat und den später Stan Libuda bei Schalke immer wieder vorführte. Links Ady Preißler, der später einmal Trainer der B-Jugend des WSV wurde und mit Pitter Drenks und Rolly Szymanski Erfolge feierte. FUSSBALL & events | 17 Keine Chance gegen den Boss: Manfred Osenberg (links) wurde von Rahn ausgespielt, der vier der fünf Tore für die Weltmeistermannschaft von 1954 erzielte. BOSS RAHN STAHL ALLEN DIE SHOW Nun, die Westdeutsche Sportpresse mit den Kollegen Lambertin, Jüchter und Überjahn hielt sich nicht schlecht. Aber gegen das Feuerwerk, das Fritz und Otmar Walter, Hans Schäfer, Karl Mai, Werner Liebrich und Horst Eckel abbrannten, war die Sportpresse machtlos. Toni Turek gab in seinem „Heimspiel“ Kostproben seines Könnens ab. Aber einer stahl allen die Show: der Boss. Rahn trickste, lief, schoss. Vier Treffer gingen auf das Konto des RWE-Idols. „Zwei von vier Bälle habe ich bei den Toren vom Boss gar nicht gesehen“, gab der lange Torwart Fritz Ewert offen zu. Aber Ewert bewahrte die Presse-Promis, die zur Pause noch 3:1 geführt hatten, vor einer Niederlage. 5:5 stand es am Ende des Gipfeltreffens. Doch spätestens bei der von Adidas spendierten Dritten Halbzeit im Zweibrücker Hof an der „Kö“ war das Ergebnis und das Pressetor in der Schlussminute vergessen. Manfred Osenberg hat das Match allerdings nicht vergessen. Vor 15.000 restlos begeisterten Zuschauern zu kicken, ist nicht der Alltag. Auch nicht, vom großen Fritz Walter einen Beinschuss zu bekommen und von Sir Stanley Matthews mit einem Steilpass auf die Reise geschickt zu werden. „Es war damals für mich wie ein Traum“, erinnert sich Osenberg. Die bei der Weltausstellung in Osaka verpflichtete Musikkapelle, die nach Wembley-Art die Teams begrüßte. Die Fernsehkameras surrten, als WDRChef Kurt Brumme die beiden Kapitäne begrüßte. Fritz Walter und Stan Matthews, zwei der ganz Großen des Weltfußballs, hatten sich zuvor noch niemals gesehen. Für den Briten gab es eine Kuckucksuhr aus dem Schwarzwald, für den alten Fritz einen Fernseher von SABA. Das Promiteam der Westdeutschen Sportpresse gegen den Weltmeister von 1954: von rechts Sir Stanley Matthews, Fritz Ewert, Dieter Ueberjahn, Manfred Jüttner, Karl Lambertin, Karl Müller, Fredy Kelbassa, Eddy Körper, Hans Ost, Hermann Tegeler, Hans Klein, Manfred Osenberg, ganz links Ady Preissler, vom BVB. 18 | geschmacksache HINGUCKER „Du hast die Haare schön, du hast...“ KAROJ SINDI kehrte im Winter zum WSV zurück, brachte sich im Frühling mit guten Leistungen in Erinnerung und weiß noch nicht, ob er im Sommer noch das Trikot des WSV tragen wird. Foto: KURT KEIL | 19 EMKA Sportzentrum Velbert Sportliches Engagement vor Ort: Fußballer, Leichtathleten, Tänzer, Schulkinder und viele weitere Sportler aus der Region trainieren im EMKA Sportzentrum Velbert. Als ortsansässige Firma unterstützt die EMKA Beschlagteile GmbH & Co. KG nicht nur den Fußballclub SSVg Velbert, sondern trägt auch gerne zum Betrieb und Ausbau der großflächigen Innen- und Außenanlagen bei. EMKA Sportzentrum Velbert direkt an der A535 Ausfahrt ➁ Velbert Am Sportzentrum 1 42551 Velbert www.emka.com Ein starker Partner an Ihrer Seite! Die WirtschaftsWoche platziert EMKA im Ranking „Die 100 Besten des deutschen Mittelstands“ auf Platz 23. 20 | MEISTER SSVG VELBERT SOUVERÄNER AUFSTEIGER WSV FÄLLT NOCH DEUTLICH ZURÜCK Drei Trainer aus Wuppertal trafen sich am viertletzten Spieltag in Ratingen und Velbert – aber keiner konnte sich freuen. Dafür umso mehr Andre Pawlak. Der Trainer der SSVg Velbert unterstrich seinen guten Ruf als Aufstiegstrainer und freute sich am 17. Mai nach einem Blick auf die Oberliga-Tabelle: „Jetzt kann nichts mehr schiefgehen!“ S timmt! Neun Punkte Vor dem seit Wochen schwächelnden und durch die überraschende Suspendierung von Kapitän Dennis Schmidt und anderer Leistungsträger zusätzlich geschwächten WSV sowie das klar bessere Torverhältnis sorgen frühzeitig für klare Verhältnisse. WSV-Trainer Thomas Richter muss nach Platz drei im Vorjahr diesmal mit Rang zwei vorlieb nehmen. Auch Kollege Peter Radojewski bestätigte nach dem torlosen Unentschieden seiner Ratinger (Platz 3) gegen seinen Ex-Klub WSV, dass Velbert völlig zu Recht als bestes Team den Wiederaufstieg in die Regionalliga schaffen würde. Kein Zufall, dass auch Frank Zilles, der mit seiner Düsseldorfer Turu an jenem 17. Mai in Velbert knapp mit 1:2 verlor, als Dritter im Bunde der ehemaligen WSV-Spieler und -Trainer den Velbertern zu Recht zur Meisterschaft gratulierte. Klar, dass der ehemalige Aufstiegskapitän des WSV auch seinem EMKA-Chef Friedhelm Runge zum Erfolg gratulierte. Schon im März hatte der FUSSBALL-REPORT betont, dass Velbert im Duell mit dem WSV die besseren Karten besitzen würde. Kurze Rückdrehe: Während die Niederbergischen 2014 aus der Regionalliga absteigen mussten, verpasste der WSV (Abstieg 2013) durch überraschende Punktverluste in Auswärtsspielen und am „grünen“ Tisch als Dritter den Aufstieg. Weil Meister Hönnepel-Niedermörmter auf den Aufstieg verzichtete, stieg der FC Kray in Liga vier auf. Während beim WSV ei n neuer Tra i ner den zwar engagierten, aber letztendlich glücklosen Richter ablösen soll, der dem Vorstand schon Anfang Mai sein Konzept vorgelegt hat, stehen in Velbert die Kaderplanungen im Vordergrund. Mit Kapitän Marius Schultens, dem Wuppertaler Erhan Zent und dem früheren WSV-Mittelfeld-Ass Hüzeyfe Dogan sowie mit dem ebenfalls in Wuppertal wohnenden Mittelfeldspieler Marvin Mühlhause wurden die Verträge verlängert. Außerdem haben die Niederbergischen bei den Spielern Philipp Schmidt, Jakob Zumbe und Mohamed Sealiti die Option gezogen, so dass sich die auslaufenden Verträge mit den Spielern um ein weiteres Jahr verlängern. Der Trainer ist auch von ihnen überzeugt, dass noch einiges Potenzial in ihnen steckt. Natürlich will Pawlak das Aufstiegsteam noch verstärken. Tim Winking, Innenverteidiger des 1. FC Bocholt, soll an die „Sonnenblume“ kommen. Der 21-Jährige war auch beim WSV im Gespräch. Die höhere Klasse mit zahlreichen interessanten Klubs reizt Winking ebenso wie einigen anderen Spielern, die der Oberliga-Meister an der Angel hat. MANFRED OSENBERG Die Schiedsrichter sind besser geworden! So sieht das Fazit bei den meisten Oberligisten am Ende der Saison aus. Auch beim 3:3 im Spitzenspiel am Zoo zwischen Verfolger WSV und Tabellenführer Velbert gab es am Schiri-Gespann nichts auszusetzen. Es gab viele interessante Zweikämpfe. Die Gäste führten vor über 7.000 Zuschauern schon mit 3:1. Aber der WSV kämpfte sich zurück und holte noch einen Punkt. Fotos: KURT KEIL AUFSTEIGER | 21 ALLER GUTEN DINGE SIND DREI MEISTER DIETMAR GRABOTIN Mit einem deutlichen 3:0-Sieg in Sudberg gelang dem Favoriten SSVg Heiligenhaus schon am viertletzten Spieltag das Meisterstück in der Bezirksliga. Besonders Trainer Dietmar Grabotin, früher auch Berater seines EMKA-Chefs Friedhelm Runge beim WSV, freute sich über den längst fälligen Aufstieg in die Landesliga. D MARVIN MÜHLHAUSE BLEIBT D er Mittelfeldspieler aus Wuppertal spielt seit der B-Jugend bei der SSVg Velbert und gehört seit 2011 dem Kader der ersten Mannschaft an. „Über die Verlängerung mit Marvin freue ich mich sehr“, erklärte Trainer Pawlak, der die Qualitäten des 23-Jährigen bestens kennt: „Marvin ist ein absoluter Teamspieler, der auch in der Mannschaft hohes Ansehen genießt. Auch in dieser Saison hat Marvin eine gute Entwicklung genommen und seine Zuverlässigkeit bewiesen. Er ist noch jung genug, um noch weitere Schritte nach vorne machen zu können.“ ennis ter Haar (2) und Adrian Boenisch brachten den 3:0-Erfolg in Sudberg mit ihren Tref fern unter Dach und Fach. Nach dem Match gab es kein Halten mehr. Folge: Sekt und Bier waren „auf Sudberg“ ausverkauft... Mit satten elf Punkten Vorsprung vor dem FSV Vohwinkel geht es in diese Endphase. Klar, dass da gefeiert wird. Trainer Dietmar Grabotin hatte den Sieg fest eingeplant: „Viele Spieler hatten sich für den Montag frei genommen.“ Meister wird man schließlich nicht jedes Jahr. Das Hinspiel ging 8:1 für die Heiligenhauser aus. Aber diesmal fielen zahlreiche Spieler wegen Verletzung aus... Aber das „letzte Aufgebot“ trumpfte auf und schaffte nach zwei vergeblichen Anläufen endlich den Sprung in die Landesliga. MAO / Fotos ODETTE KARBACH 22 | Verschlusstechnik mit System Verschlüsse Dichtungen Scharniere Zubehör Die EMKA GRUPPE ist Weltmarktführer für Verschlüsse, Scharniere und Dichtungen, die in Schalt- und Steuerungsschränken für Elektronik und Elektrotechnik zum Einsatz kommen. In den Branchen Klimatechnik und Transport zählt EMKA zu den führenden Herstellern von Verschlusstechnik. Das Gesamtsortiment umfasst 15.000 Artikel, die an neun Fertigungsstandorten in Deutschland, Frankreich, England, Spanien, Bosnien, USA und China entwickelt, gefertigt, veredelt und montiert werden. Das Unternehmen ist mit 1.400 Mitarbeitern in 46 Ländern weltweit vertreten. www.emka.com Ein starker Partner an Ihrer Seite! Die WirtschaftsWoche platziert EMKA im Ranking „Die 100 Besten des deutschen Mittelstands“ auf Platz 23. talente | 23 NETTERSHEIM SCHLÄGT NIEVENHEIM E s war sein erster Doppelpack für den WSV. Klar, dass sich der sympathische Blondschopf über die zwei Tore und die drei Punkte freute. Nils Nettersheim hat schließlich auch schon schlechtere Zeiten als am Zoo miterlebt wie dieser 4:0 - Sieg. Kein Wunder, dass auch Sportvorstand Achim Weber nach dem Doppelpack von Nettersheim gegen Nievenheim den Schützen lobte: „Nils macht es jetzt gut. Er ist ein Kerl wie ein Baum, der früher aber ein Zweikampfverhalten wie ein Bonsai hatte. Nun hat er erkannt, dass er Wucht hat, wenn er seinen Körper richtig einsetzt. Ein Erfolgserlebnis wie in Hönnepel hat ihm Selbstvertrauen gegeben.“ Stimmt! Davide Leikauf zwei Minuten vor und Nils Nettersheim zwei Minuten nach der Pause brachten den WSV auf die Siegerstraße. Nach einem der guten Manstein-Freistöße war der Lange mit dem Kopf zur Stelle und erhöhte auf 3:0, bevor Dalibor Gataric den Schlusspunkt besorgte. Nettersheim - der neue Hoffnungsträger als zweite Sturmspitze neben Ellmann ? Warum nicht? Fotos: KURT KEIL Text: MANFRED OSENBERG 24 | POKALGESCHICHTEN AUSRUTSCHER Erst rutschte dem inzwischen entlassenen WSV-Kapitän Dennis Schmidt die Hand aus, dann rutschte Trainer Ewald Lienen beim Zweitligamatch seines FC St. Pauli auf dem Rasen aus und brach sich den Unterarm. Die größten Ausrutscher aber erlaubten sich die Bayern-Asse Philipp Lahm (oben) und Xabi Alonso bei der Elfmeter-Pleite gegen Borussia Dortmund. V orfreude nicht nur in Dortmund und Wolfsburg auf das DFB-Pokalfinale am 30. Mai 2015 in Berlin. Der Bundesliga-Zweite VfL Wolfsburg hatte keine Angst vor dem Pokalschreck Arminia Bielefeld. Der Drittliga-Meister hatte auf seiner Alm keine Chance und verlor mit 0:4. Interessant: Nur einmal gab es für die Arminen eine höhere Pokalniederlage; und zwar gegen den Wuppertaler SV. Der schaltete Bielefeld sogar mit 5:0 aus. Aber dieses einseitige Pokalmatch haben selbst die älteren Fans fast vergessen. Im Gegensatz zu den WSV-Pokalerfolgen in den Sechzigern. Da besiegte der WSV sogar den 1. FC Köln mit 1:0. Und im Halbfinale (siehe FR-Ausgabe 5/15) zeigten die Rot-Blauen erneut eine großartige Leistung gegen den großen HSV. Nur der Hamburger Klassetorwart Horst Schnoor verhinderte eine Niederlage der Norddeutschen. Der WSV war klar besser, erzielte 20 Ecken. Doch ein Fehler von Manni Paschke führte vor offiziell 38.000 Zuschauern im Stadion am Zoo zum Tor von Rechtsaußen Fritz Boyens. 0:1! Pech! Beinahe hätte der WSV 1963 das DFBPokalfinale erreicht. Die Chance kam nie wieder. Allerdings erreichten die Wuppertaler oft die Hauptrunde. Zum Beispiel vor 15 Jahren. Im August 2000 verlor der WSV gegen den Bundesligisten VfB Stuttgart nach recht gutem Spiel mit 1:3. Noel Kipre gelang per Fallrückzieher der Ehrentreffer. Aber es gab auch viele WSV-Ausrutscher in den vergangenen Jahren. Pokalausrutscher auf Verbandsebene, die den WSV immer wieder zurück warfen. Ob den FC Bayern die Ausrutscher im Halbfinale gegen Dortmund zurückwerfen werden, steht noch nicht fest. „Wir werden uns die Tage mit dem Pokalaus beschäftigten, aber dann muss irgend- wann der Blick wieder nach vorne gehen“, meinte Kapitän Philipp Lahm nach der Pleite gegen die Borussen, während lautstarkes Siegesgegröle aus der BVB-Kabine schallte. Beim Showdown auf das Tor, das vor drei Jahren beim „Finale dahoam“ gegen Chelsea schon einmal Endstation im Elfmeterschießen war, scheiterte Lahm ebenso wie der Spanier Xabi Alonso, Ex-Borusse Mario Götze und Torwart Manuel Neuer. Zweimal kurios ausgerutscht, einmal gehalten, einmal Latte. „Wir brauchen nicht zu jammern, es geht weiter“, meinte Lahm und ergänzte fast schon trotzig: „Wir haben noch eine Chance ins Finale nach Berlin zu kommen - und die wollen wir nutzen.“ Statt am 30. Mai, wenn der BVB den scheidenden Klopp mit dem „Pott“ verabschieden will, sollte das Königsklassen-Endspiel am 6. Juni zur noch größeren Bayern-Bühne werden. Aber Barcelona und Meddi hatten etwas dagegen. Natürlich haderten die gefrusteten Münchner POKALGESCHICHTEN | 25 Das schönste WSV-Tor ..im DFB-Pokal erzielte Noel Kipre am 26.August 2000 vor über 10.000 Zuschauern im Stadion am Zoo. Per Fallrückzieher schoss Kipre das Ehrentor für den WSV, der vorher drei Treffer von Viorel Ganea kassiert hatte und mit 1:3 in der ersten Hauptrunde gegen den VfB Stuttgart ausschied. Foto aus Buch: „Der WSV wird niemals untergehen!“ gegen Dortmund auch mit Peter Gagelmann. Der Schiedsrichter, der 2012 in Berlin auch die Münchner Final-Demütigung beim 2:5 gegen Dortmund geleitet hatte, übersah nach der Pause einen Handelfmeter für den MeiAUSRUTSCHER von ster.“ Es tut mir leid, es Bayern-Kapitän Phiwar für mich im Spiel lipp Lahm nicht so zu sehen“, gestand der zerknirschte Schiedsrichter wenige Wochen vor seinem Karriereende. Auch die Vollkontakt-Rettungstat von BVB-Keeper und Elfmeterheld Mitch Langerak gegen Bayern-Torschütze Lewandowski in der Verlängerung, bei der sich der Pole schwer verletzte, sorgte für Diskussionen. „Vielleicht ist es auch besser für die Bundesliga, dass das Kapitel Gagelmann erledigt ist“, erklärte „Rotbäckchen“ Rummenigge und spottete. „75 000 haben in der einen entscheidenden Szene alles gesehen. Wenn der eine das dann nicht sieht, dann kann ich ihm einen Optiker empfehlen.“ Weniger gefasst reagierte Guardiola mit wütender Miene am Spielfeldrand. Der Katalane musste mühevoll zurückgehalten werden. Allerdings hätten die Münchner - Gagelmann hin oder her - die Dortmunder nie mehr zurück ins Spiel kommen lassen dürfen. Wie auch beim monumentalen 6:1-Champions-League-Erfolg gegen den FC Porto nach dem Treffer der Portugiesen zum 1:5 wackelte Guardiolas mitunter fragiles Bayern-Bauwerk urplötzlich auch gegen Dortmund. Hohn gab es nicht nur für Gagelmann, sondern auch für die auf dem Weg in das vierte Finale in Serie geschlagenen Münchner. „Dass sie jetzt die Schuld beim Schiedsrichter suchen, ist ein bisschen Banane“, stichelte BVB-Routinier Sebastian Kehl. Nach einem „Höllenspiel“ lebt „nicht nur Noel Kipre kam mit seinem Sohn vom Rhein an die Wupper, um mit seinen Freunden vom FSV Vohwinkel die neue Kunstrasenanlage einzuweihen: von rechts 2. Vorsitzender Rolly Szymanski, Sportlicher Leiter Holger Gaißmayer, Kipre mit Sohn und FSVBoss Kalla Zorr. Fotos: MANFRED OSENBERG mein Traum, sondern der Traum aller Borussen“, wie Klopp betonte. „Wir wollen den Pott endlich wieder nach Hause holen“, erklärte Marco Reus, beflügelt durch den Coup im Cup. WECHSEL-AUSRUTSCHER VON PEP „Ein katastrophaler Abend“, schimpfte Thomas Müller, dessen Auswechslung gegen Schweinsteiger (76.) verwundert hatte. Insgesamt hatte sich Trainer Pep Guardiola mit seinen Wechseln verspekuliert. Nach nur 16 Minuten hockte der eingewechselte Robben wieder auf dem Rasen. Frustriert hielt sich der Niederländer auf dem Weg in die Kabine eine Hand vor das Gesicht, verharrte für einen Moment: Das war sinnbildlich für einen leidensreichen Bayern-Abend. Nicht verspekuliert hatten sich damals der ehemalige WSV-Präsident Friedhelm Runge, als er den Pokal-Hit gegen Bayern München ins Schalker Stadion verlegen ließ. Der WSV verlor zwar gegen den Meister, aber über 50.000 Zuschauer sorgten in der ausverkauften Veltins Arena für einen dicken Batzen in der Kasse. Aber auf Wechselfehler des Bayern-Trainers oder Ausrutscher der Münchener Spieler warteten die Wuppertaler damals vergeblich... MANFRED OSENBERG 26 | bkv-kick MEISTER VÖLKEL NACH ITALIEN Nach Hüftoperation wieder fit: Völkel-Macher Norbert Brisch. gewohnt stark. Ich hoffe, dass wir ganz vorne mit dabei sein können.“ Sollten die Betriebskicker aus Langerfeld das große Finale erreichen, wird Brisch doch noch nach Italien fliegen. Und am 7. Juni wird er dann wieder in Wuppertal erwartet. Denn dann bestreiten seine Jungs das letzte Landesligaspiel mit Grün-Weiß Wuppertal... VÖLKEL UND JOHNSON OHNE PUNKTVERLUST In der BKV-Saison sind bei den Senioren 25 Teams in zwei Gruppen, bei den Alten Herren 33 Teams in drei Gruppen am Start. Die Stadtliga wurde auf zwölf Mannschaften aufgestockt, als Neulinge sind A-Sieger RB Vohwinkel sowie Ostersbaum vertreten. Bei Redaktionsschluss waren Johnson Controls und der achtmalige amtierende Stadtmeister Völkel noch ohne Punktverlust. Dagegen ohne Punktgewinn am Tabellenende Palette und Tecstore. In der A-Liga haben sich die Neulinge Kasinokreisel, Nüll und Vorwerk neben Hermannshöhe etwas abgesetzt. Die Meisterschaft im Wuppertaler Betriebsfußball läuft auf vollen Touren. Und der Meister bereitet sich auf die Europameisterschaft vor. D ie Kicker des BSV Fritz Völkel haben schon alles gewonnen. Fast alles. Ein Titel fehlt noch. Der des Europameisters. Und deshalb nehmen die Spieler um Ma- nager und Macher Norbert Brisch erneut an den Europäischen Betriebssportspielen statt, die in der 20. Auflage vom 3. bis 7. Juni 2015 in Riccione stattfinden. Allerdings wird Manager Norbert Brisch nicht mit nach Italien reisen. Gerade erst hat er seine Hüftoperation gut überstanden. Er stellt die Krücken in die Ecke und gibt sich wie gewohnt vorsichtig zuversichtlich: „Auch die anderen Länder haben gute Teams, wie wir schon in Hamburg 2011 und 2013 in Prag feststellen konnten. Auch die deutschen Mannschaften sind EILAND MISCHT MIT Bei den Alten Herren ist in der Stadtliga momentan Aufsteiger Hilgershöhe, mit neuer Mannschaft eine bekannt Größe im Wuppertaler Betriebsfußball, das beste Team. Wieder vorne mit dabei ist Ex-Meister Eiland, während der andere Ex-Meister Sportdirekt bislang enttäuscht. Stadtmeister Nüll musste überraschend schon erste Punktverluste hinnehmen. In der A- und B-Liga gibt es bislang noch keine großen Besonderheiten zu verzeichnen. BARMENIA FAIRPLAY | 27 Jugendwettbewerb seniorenpokal Pos. Verein Punkte 1. SF Dönberg 93,00 Breite Burschen Barmen 93,00 3. Union Wuppertal 92,00 4. TSV Beyenburg 79,00 5. Blau-Weiß Langenberg 78,50 6. Germania 1900 Wuppertal 68,00 7. Bayer Wuppertal 67,00 8. 1.FC Wülfrath 63,67 9. TSV Ronsdorf 62,00 10. SSVg Velbert 58,00 11. TVD Velbert 55,33 12. SV Jägerhaus Linde 54,80 13. FC Wuppertal 1919 53,00 14. SSVg Heiligenhaus 51,00 15. FC Mettmann 08 50,00 16. SSV Sudberg 47,33 17. FSV Vohwinkel 46,33 18. SV Union Velbert 42,25 19. SC Velbert 41,33 20. Grün-Weiß Wuppertal 39,33 21. Trabzon W-Heiligenhaus 39,00 22. SC Sonnborn 24,50 23. TSV Gruiten 19,00 24. SC Cronenberg 18,00 DÖNBERG UND BREITE BURSCHEN GLEICHAUF AN DER SPITZE! Pos. Verein Punkte 1. TSV Beyenburg 96,71 2. Breite Burschen Barmen 95,80 3. TSV Gruiten 95,14 4. SV Jägerhaus Linde 93,20 5. SV Union Velbert 91,76 6. SC Velbert 90,24 7. SC Cronenberg 89,53 8. SF Dönberg 89,14 9. Langenberger SG 87,00 10. SV Heckinghausen 86,25 11. Fortuna Wuppertal 85,93 12. TVD Velbert 84,75 13. Viktoria Rott 83,22 14. Bayer Wuppertal 83,07 15. Union Wuppertal 82,44 16. Grün-Weiß Wuppertal 81,08 17. SSV Sudberg 78,10 18. CSI Milano Wuppertal 77,75 19. Blau-Weiß Langenberg 76,80 20. SC Uellendahl 76,38 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. ASV Mettmann SC Sonnborn 1.FC Wülfrath SCB Neandertal Hellas Wuppertal FSV Vohwinkel Spfr. Wuppertal 03 FC Wuppertal 1919 76,33 71,50 68,50 65,00 61,67 56,46 25,67 19,25 Fairplay lohnt sich PÖ 080 ... beim Barmenia-Fairplay-Pokal im Fußballkreis Wuppertal-Niederberg. Infos unter www.fairplay.barmenia.de Barmenia Versicherungen I Barmenia-Allee 1 I 42119 Wuppertal Tel.: 0202 438-2250 I www.barmenia.de I E-Mail: [email protected] PÖ 080 Din A5 quer.indd 1 09.12.13 13:21 28 | FRAUEN IM TAL LINDE BLEIBT DIE NUMMER Führte den SV Jägerhaus-Linde zum Ortskampfsieg gegen Fortuna: Kapitänin Katharina Werner FRAUEN IM TAL | 29 Unsere TOP-Marken für Sie!! HERRENMODE Inhaber: Stephan Bender IHR Spezialist für Herrenmode in großen Größen NEU: LLENSTEYN WE Trainer bleiben in Wuppertal-Cronenberg Auch in der nächsten Niederrheinligasaison werden die Linde-Girls vom Gespann Andreas Rohde und von Gahlen trainiert. Auch der Kader bleibt fast unberührt. Nur Torfrau Nina Behrendt verlässt den Klub aus beruflichen Gründen, und Nadine Uhlmann macht ein Auslandsjahr. Rohde: „Deshalb suchen wir auch zur neuen Saison eine Torfrau, die sich die NRL zutraut und die gewisse Qualität mitbringt, und eine Offensivkraft. Wir werden keine Mädels wegschicken, die sich zu einem Probetraining melden und auf anderen Positionen spielen.“ Mehr über Linde und die Liga in der Juli-Ausgabe. Kemmannstraße 18 - 20 42349 Wuppertal Telefon (02 02) 47 60 66 www.big-herrenmode.de Öffnungszeiten: Montag - Freitag 9.30 - 18.30 Uhr Samstag 9.00 - 15.00 Uhr US Marine by Clipper • Pierre Cardin • Monti • Revils Jeans • S4 • S.Oliver • Tommy Hilfiger • Gate One • GM • Kapart • März • Spiecker - Gürtel + Hosenträger • Terrax • Elemar • Wellensteyn • Casa Moda • Eterna • Redfield • Signum • Clark Ross • Aigner • Eurex by Brax • Club of Comfort • Camel active - Kleidung und Schuhe • Crenova „Club Crawatte“ • Digel • Ferkinghoff • US Marine by Clipper • EINS S eit einigen Jahren hat der SV JägerhausLinde den TSV Fortuna Wuppertal abgehängt. Der 2:1-Sieg im Duell der beiden Niederrheinligisten bestätigte: Linde bleibt die Nummer eins. Ja, die Durststrecke mit der peinlichen 2:3-Pleite gegen das Schlusslicht SV Hemmerden scheint überwunden zu sein. Erst der Sieg gegen Fortuna, dann der 3:2-Auswärtserfolg beim Tabellenzweiten SV Walbeck. Da konnte Trainer Andreas Rohde endlich wieder lachen. Katja Feistel hatte die Ronsdorferinnen gegen For tuna bereits nach acht Minuten in Führung gebracht. Angelika Blaszcok erhöhte auf 2:0. Die Nächstebreckerinnen kamen nach einer Stunde zwar durch Alexandra Schulte auf 1:2 heran. Doch den Ausgleich schafften die „Schönfeld-Schönen“ nicht mehr. Trotz der Ortskampf-Niederlage gegen die im gesicherten Tabellen-Mittelfeld platzierten Linde-Girls sollte Fortuna aber nichts mehr mit dem Abstieg zu tun haben Foto: ODETTE KARBACH US Marine by Clipper • Pierre Cardin • Monti • Revils Jeans • S4 • S.Oliver • Tommy Hilfiger • Gate One • GM • Kapart • März • HE R R E N M O DE Pierre Cardin • Monti • Revils Jeans • S4 • S.Oliver • Tommy Hilfiger • Gate One • GM • Kapart • März • Spiecker - Gürtel + Hosenträger 30 | FRAUEN-KICK POPP SCHLÄGT POTS UND HOLT DEN POTT Riesenjubel beim VfL Wolfsburg. Die Fußball-Frauen haben zum zweiten Mal nach 2013 den DFB-Pokal gewonnen. Der deutsche Meister aus Niedersachsen besiegte vor fast 20.000 Zuschauern (darunter viele Wuppertaler) in Köln den dreimaligen Cup-Gewinner Turbine Potsdam im Finale verdient mit 3:0 (1:0) und feierte den ersten Saisontitel überschwänglich. M it dabei wieder eine Klassestürmerin, die am Rande Wuppertals groß geworden ist. Alexandra Popp, Fußballerin des Jahres, schoss ihre ersten Tore für Silschede, wo auch einige Wuppertaler Talente spielen. „Poppi“ machte in Köln mit ihrem Treffer zum 3:0 alles klar. Die ehemalige Nationalstürmerin Martina Müller (12. Minute/61./Foulelfmeter) sowie Alexandra Popp verhinderten im RheinEnergieStadion die erfolgreiche Revanche der Potsdamerinnen für die Final-Niederlage vor zwei Jahren. „Das ist ein grandioses Gefühl“, meinten die beiden Matchwinnerinen. Popp und Müller: „Wir EUNICE BECKMANN DEUTSCHE MEISTERIN MIT BAYERN J ubelnd warf sie nach dem 2:0Sieg gegen die SGS Essen die Arme in die Höhe. Mit Bayern München gelang der Wuppertalerin Eunice Beckmann der Titelgewinn, weil zur gleichen Zeit die beiden Top-Favoriten VfL Wolfsburg und FFC Frankfurt unentschieden spielten. „Das ist einfach ein unbeschreibliches Gefühl“, strahlte die 23-jährige Stürmerin, deren Eltern aus Ghana stammen. Die sympathische Eunice, die im Februar 1992 in Wuppertal geboren wurde und bis zur B-Jugend bei „ihren Jungs“ im WSV-Trikot kickte, 2008 nach Duisburg wechselte und über Leverkusen und Linköping/Schweden 2014 nach München kam, verlor mit den Bayern kein einziges Bundesligaspiel. waren heute sehr fokussiert und haben unser Spiel durchgezogen. Das zeichnet das Team aus.“ Potsdams Trainer Bernd Schröder räumte ein: „Die individuelle Klasse bei Wolfsburg ist einfach größer. Das haben wir heute zu spüren bekommen.“ KANN DOCH PASSIEREN...? E in Novum in der UEFA-Geschichte: Erstmals wurde wegen des Fehlers einer Schiedsrichterin Teile eines Spiels wiederholt; und zwar in Belfast die Schlussphase des EM-Qualifikationsspiels der U19Frauen Englands und Norwegens. Konkret: ein Elfmeter und die noch verbleibenden 18 Sekunden Spielzeit. Grund ist eine Fehlentscheidung der deutschen Schiedsrichterin Marija Kurtes. In der vierten Minute der Nachspielzeit hatte Kurtes beim Stand von 2:1 für Norwegen auf Foulelfmeter für England entschieden. Leah Williamson verwandelte den Strafstoß, die Engländerinnen jubelten. Aber nur kurz. Eine englische Spielerin war zu früh in den Strafraum gelaufen. Doch statt den Elfmeter wiederholen zu lassen, wie es in Punkt 14 der Fußballregeln vorgesehen ist, entschied Kurtes auf Freistoß für Norwegen. Der englische Verband legte Protest ein. Daraufhin kam es zur noch nie dagewesenen Neuansetzung. Die komplette Qualifikationsrunde fand in Belfast statt. Sowohl Norwegen als auch England bestritten am Nachmittag schon ein Spiel. Am Abend mussten sie noch einmal kurz aufs Feld. Dann übrigens mit einer anderen Schiedsrichterin als bei der Erstauflage. Marija Kurtes ist seit 2004 Schiedsrichterin. Seit 2007 pfeift sie auch im Männerbereich bis zur viertklassigen Regionalliga. 2014 wurde die 28-Jährige „Schiedsrichterin des Jahres“ in Deutschland. RÜCKPÄSSE | 31 ALS DER BARON HEIMKEHRTE UND PIRSIG DEN WSV TRAINIERTE Vor 30 Jahren stellte der damalige, leider längst verstorbene Präsident Dieter Buchmüller (oben links) den Trainer Detlev Pirsig (daneben) und die neue Oberligamannschaft vor. 1985 war die Oberliga noch die Dritte Liga. Ein Dutzend Wuppertaler Kicker gehörten dem WSV-Kader an. Foto: KURT KEIL VOR 30 JAHREN... ...ließ der Wuppertaler Fußball-Frühling lange auf sich warten. Auf schneeglattem Boden traf zunächst Torjäger Detlev Szymanek zum 1:0-Endstand gegen Bad Honnef. Fußball-Baron Ralf von Dierecke durfte nach seiner Rückkehr von Bundesligist Fortuna Düsseldorf zum ersten Mal ran. Erst auf dem Rasen des Stadions am Zoo, später neben an auf der Geschäftsstelle, wo ein ihm bekannter, maskierter Räuber 14.000 DM von den Einnahmen aus dem Spiel erbeutete. Der unbekannte Besucher tat so, als ob er eine Eintrittskarte kaufen wollte. Dann traktierte er plötzlich die 54-jährige Geschäftsstellenleiterin mit Schlägen auf den Kopf und zwang sie unter Gewaltandrohung, den Safe zu öffnen.Die Polizei befreite die auf der Toilette eingesperrte Frau, nachdem Kinder auf ihre Hilferufe aufmerksam geworden waren. Der Vorstand des WSV, der komplett auf Kegeltour in Italien weilte, setzte eine Belohnung von 3000 DM aus. Zum Fußball. Auch gegen Viktoria Goch siegte der WSV mit 3:0. Tanne Steinhauer traf zweimal. Sowohl gegen Jülich als auch im Heimspiel gegen den alten Rivalen RW Essen setzte es eine 0:1-Niederlage. In Jülich versetzte Jupp Nehl dem WSV-Tross in der Schlussminute den Knock-Out. Nach diesen beiden Pleiten verlor die Pirsig-Elf den Anschluss an die Spitze. Einen 4:1-Pflichtsieg sahen gerade einmal 1252 Zuschauer gegen den Vorletzten Olympia Bocholt. Menzler, Steinhauer, Rettig und von Dierecke schossen den lockeren Sieg heraus. Erneut ohne Tor blieb die WSV-Elf in Viersen. Beim Tabellennachbarn bedeutete das 0:0 wenigstens noch einen Punktgewinn. Geprägt wurde das hektische Spiel vom „Kartenspiel“ des Schiedsrichters Dahlmann, der fast ein Dutzend Karten und Zeitstrafen verteilte. Im April 1985 konnten die WSV-Fans den ersten Sieg überhaupt am Bochol- ter Hünting feiern. Bereits nach fünf Minuten staubte Andy Rettig eine Kopfball-Verlängerung von Wasinski zum Tor des Tages ab. ANDY RETTIG FLOG VOM PLATZ Gegen den SV Baesweiler enttäuschte die PirsigElf dagegen wieder ihre Anhänger. Gegen den abstiegs-bedrohten Verein nahe Aachen gab es nur ein enttäuschendes 0:0. Ihre Auswärtsstärke demonstrierten die Rot-Blauen beim VFL Rhede. Der 4:2-Sieg war allerdings schwer erkämpft und mit der roten Karte für Andy Rettig doppelt teuer erkauft. Klaus Nuyken und Günter Hoormann sorgten erst in den letzten drei Minuten für den WSV-Sieg. Der Monat endete mit zwei Zu-Null-Niederlagen. Bayer Leverkusen ließ den WSV beim 3:0 keine Chance, und im Spitzenspiel gegen den BV Lüttringhausen setzten sich die Remscheider mit 2:0 durch. Hoffnung auf einen Erfolg keimte auf, als Torhüter Dreher nach 15 Minuten einen Foulelfmeter von Schröter entschärfen konnte. Frank Kremer schoss den WSV aber dann in der zweiten Spielhälfte mit zwei Toren ab. Im Mai 1985 setzte es bei Viktoria Köln mit Vor 60 Jahren... 0:3 die dritte Pleite in Folge. Die Gastgeber nutzten zwei Zeitstrafen für Bals und Wasinski gnadenlos mit zwei Treffern aus. Endlich wieder einen Erfolg konnte gegen Siegburg gefeiert werden. Mann des Tages war Lothar Steinhauer, der mit drei Treffern die Gäste fast im Alleingang nach Hause schoss. Der junge Martin Winkler gab sein Debüt in der Oberliga-Elf. Seine gute Form bewies Tanne Steinhauer auch beim 3:1-Erfolg gegen den 1. FC Köln. Gegen die Rheinländer markierte der lange Mittelstürmer seine Saisontreffer 19 und 20. Das dritte Tor ging auf das Konto von Andy Rettig. Im letzten Auswärtsspiel der Oberligasaison erreichte der WSV ein 1:1 beim TuS Xanten. Bis zur 88. Minute führte der WSV durch ein Tor von Milan Nicolic, ehe Bernhard Storzer doch noch den Ausgleich für Xanten erzielen konnte. Zum Saisonkehraus gab es ein 2:2 gegen SW Essen. Vor 632 Zuschauern waren auch in diesem Spiel Rettig und Steinhauer die Torschützen. Der WSV beendete die Saison mit einem sechsten Platz. ... gab es im Fußball noch die Jungliga. Die älteren Leser werden sich vielleicht noch daran erinnern, dass im Jahr nach der Fusion der Vereine SSV 04 und TSG 80 Vohwinkel auch der WSV eine Jungligamannschaft besaß, die drei Jahre ungeschlagen blieb. Das Foto zeigt die Spieler (mit den damals modernen V-Trikots: oben von links Senff, Flecken, Hollmichel, Löbe, Buhl, Demmer, Heinz, Meinbresse, Betreuer Ritter sowie knieend Mays, Biebricher und Zimmermann. 1955 Schaffte die erste Mannschaft des WSV den Aufstieg in die höchste Klasse, der Oberliga West. 32 | FEUERWEHRMÄNNer CYRON, FRONZECK UND BOSS Vitus Sauer galt einst im Wuppertaler Fußball als der „Retter vom Dienst“. Aber auch heute gibt es noch die Feuerwehrmänner, die die Klubs vor dem drohenden Abstieg retten sollen. In der Bundesliga wie in den unteren Klassen. S ogar der als solide und seriös geltende SSV Germania 1900 zog in der Kreisliga A die Reißleine, trennte sich nach gefühlten 20 Jahren von Martin Gieseler, setzte Marcus Westerholz als Trainer ein, um dann mit Stavro Cyron einen Spielertrainier zu verpflichten, der mit einigen Siegen tatsächlich wieder Hofffnung auf dem Freudenberg einkehren ließ. Auch der SV Heckinghausen griff in derselben Klasse zum Mehrfach-Wechsel auf der Trainerbank, während andere Vereine in der Kreisliga A nur einen Feuerwehrmann im Abstiegsrennen einsetzte. Bei den Wuppertaler Bezirksligisten blieb alles ruhig auf dem heißen Trainerstuhl. Auch in der Landesliga gab es bei den Wuppertalern keine Panikmache, obwohl beim TSV Ronsdorf der Baum brennt und sich bei den Neulingen aus Oberbarmen erst im April wieder der Erfolg einstellte. Es gibt in Wuppertal auch heute noch erfahrene Trainer, die sich als „Retter“ einen guten Namen gemacht haben. Einer von ihnen ist Werner Boss. Der frühere Supertechniker, unter anderem beim WSV, der nicht selten den Ball nach Freistößen aus 40 Metern ins Tor hämmerte, bewahrte mit der ihm eigenen Art den SV Heckinghausen vor dem Abstieg, um dann in bester Neururer-Manier geschasst zu werden. BOSSINI kann BLEIBEN Überraschend kam dann Anfang des Jahres 2015 eine Anfrage aus dem benachbarten Westfalen. Werner Boss freute sich darüber, dass ihn seine Freunde aus alten Oberligazeiten nicht verges- sen haben. Die neueste Info aus Hagen: Als Trainer geht Fußball-Landesligist Hasper SV in die nächste Saison. Darauf verständigten sich die fusionswilligen Vorstände der Hasper und des SSV Hagen, die für die Spielzeit 2015/16 ein verstärktes HSVTeam in der Landesliga an den Start schicken wollen. „Das gilt auch im Falle eines Abstiegs des HSV“, sagte der Hasper Klubchef Harald Kröner. Anfang Mai hatte der seit der Hinrunde stark gefährdete HSV dank des zweiten Sieges in Folge die Abstiegsplätze verlassen. Sollten die Hasper dennoch absteigen und A-Kreisliga-Spitzenreiter SSV den Bezirksliga-Aufstieg schaffen, sei so Kröner - noch offen, welche der beiden Mannschaften für die nächste Saison aufgerüstet und von Boss trainiert wird. Auf jeden Fall hat man beantragt, im Ischelandstadion zu spielen. FEUERWEHRMÄNNer | 33 SINI „Da geht es Richtung Klassenerhalt!“ Werner Boss in Hagen. Der 68-jährige Wuppertaler hatte den Hasper SV in der Winterpause übernommen, nur eines von neuen Landesliga-Spielen verlor die Mannschaft seitdem. HICKHACK IN BUNDESLIGA Panik im Norden. Sowohl bei Hannover 96 als auch beim HSV lagen im April 2015 die Nerven blank. These in Hamburg: Wir sind noch nie abgestiegen. Das schaffte nur der HSV! Naja, inwieweit Gewohnheitsrecht bei der Lizenzierung für die neue Saison eine Rolle spielt, werden wir dann ja sehen. Ob Bruno Labbadia mit dem HSV der Klassenerhalt gelingt, wird sich noch zeigen. Bis dahin sollten sie sich in Hamburg an all die Wunder erinnern, die es in der Bundesliga gab. Vor vier Jahren erst schaffte Borussia Mönchengladbach unter Lucien Favre schier Unmögliches. Sieben Monate lebten die Borussen auf einem Abstiegsplatz, sechs Spiele vor Schluss fehlten immer noch fünf Punkte zum rettenden Ufer. Was nicht fehlte, waren der Mut und der Glaube. Mit Retter Favre schlugen die „Fohlen“ sogar den designierten Meister Dortmund und über die Relegation retteten sie sich. Der Anfang einer Wende zum Guten, die sie jetzt in die Champions League führte. Ob Labbadia ein zweiter Favre ist, wollen wir an dieser Stelle nicht kommentieren. Er hat es schon schwer genug. Ebenfalls als Retter verpflichtet wurde Michael Fronzeck. „Das A und O ist es in dieser Situation, die Nerven zu behalten“, meinte der ExNationalspieler, der in der Saison 2004/05 unter Ewald Lienen (Feuerwehrmann bei St. Pauli) bereits Co-Trainer in Hannover gewesen war: „Wir müssen die Mitte finden aus aggressivem und überlegtem Spiel. Es nützt nichts, wenn wir am Samstag auflaufen und versuchen, das Stadion wegzureißen und schalten den Kopf dabei aus.“ Die Ausgangslage war beim Wechsel Frontzeck für Korkut denkbar schlecht. Das Selbstvertrauen war futsch. Das Horror-Szenario vom ersten Abstieg seit der Bundesliga-Rückkehr 2002 zerrte an den Nerven von Verantwortlichen und Spielern. Konsequenz: Frontzeck, der in den Gesprächen mit Klubchef Martin Kind seinen Kollegen Peter Neururer als Feuerwehrmann ausgestochen hatte, setzte in seiner ersten, fast zweistündigen Trainingseinheit auf Einzelgespräche. Frontzecks Bilanz als Retter ist allerdings durchwachsen: Mit Alemannia Aachen stieg er bei seiner ersten Station als Cheftrainer 2007 ab, bevor er mit Arminia Bielefeld 2008 am letzten Spieltag den Klassenerhalt feierte. Ein Jahr später wurde er bei den Ostwestfalen nur einen Spieltag vor dem Saisonende in höchster Abstiegsnot beurlaubt. Und auch bei Borussia Mönchengladbach (2009-2011) und dem FC St. Pauli (2012-2013) musste Frontzeck vorzeitig gehen. EX-WSV-TORJÄGER KOMMT Die Trainer-Position ist allerdings nicht die einzige Baustelle bei 96. Denn nicht nur FrontzeckVorgänger Tayfun Korkut bekam in der größten Krise der Niedersachsen seit dem Fast-Abstieg vor fünf Jahren zuletzt heftigen Gegenwind. Auch Manager Dufner ist bei Klubboss Kind in Ungnade gefallen. Dem 47-Jährigen werden vor allem Fehler in der Zusammenstellung des Kaders vorgeworfen. Kein Wunder, dass die Trennung von Dufner an der Leine beschlossene Sache ist. Trotz eines Vertrags bis 2016 soll zur kommenden Saison der scheidende DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig übernehmen. Der schnelle Ex-Außenstürmer (siehe Seite 31) des WSV war früher ein Schützling von Trainer Rolf Müller. Der war auch schon mal Manager bei Hannover... MANFRED OSENBERG 34 | KREISJUGENDPOKAL VELBERT CONTRA WUPPERTAL Kreispokalsieger B1 SC Velbert W er hat die besten Pokalmannschaften im Fußballkreis Wuppertal/Niederberg? Die Frage wurde am ersten Mai-Tag in Velbert beantwortet. Auf der Sportanlage des aufstrebenden Landesligisten SC Velbert gewann Wuppertal das Duell gegen Velbert knapp mit 3:2. Bei den Juniorinnen stehen noch zwei Entscheidungen aus, die Dund E- Juniorinnen ermitteln ihren Pokalsieger erst am 30. Mai 2015 im Rahmen des „Tags des Mädchenfußballs“. Wie erwartet setzte sich die U19 des Cronenberger SC im Pokalfinale gegen den SV Bayer Wuppertal recht deutlich mit 4:0 durch. Spannender ging es bei den B-Junioren zu, wo sich der WSV und der SC Velbert gegenüberstanden. Die Führung der Wuppertaler glichen die Velberter aus, so dass es nach 80 Minuten 1:1 stand und in die Verlängerung ging. In der Verlängerung konnte keine Mannschaft ein weiteres Tor erzielen. Beim Elfmeterschießen setzte sich Velbert mit 4:3 durch. Im Finale der C-Junioren hatten sich die beiden Wuppertaler Mannschaften von WSV und SV Bayer für das Endspiel qualifiziert. In einem ausgeglichenem Spiel setzte sich die Mannschaft von Bayer letztendlich mit 2:1 durch und wurde Pokalsieger. Gastgeber Velbert kam dei der D-Jugend durch einen klaren 5:0-Finalsieg gegen den SV Bayer zum zweiten Kreispokalgewinn. In Turnierform kämpften vier E-Jugendteams um den Pokalsieg. Der WSV setzte sich klar und deutlich mit 10:1 Toren gegen Velbert durch. Etwas spannender verlief die Begegnung zwischen Bayer Wuppertal und den Sportfreunden aus Dönberg. Mit 4:2 Toren verbuchte am Ende Dönberg den Sieg für sich. Im Finale setzte sich der WSV wieder klar mit 10:0 Toren gegen Dönberg durch und wurde Pokalsieger der E-Junioren. Den dritten Platz holte sich der SV Bayer Wuppertal mit einem 6:1 Erfolg über die Mannschaft des Gastgebers SC Velbert. Kreispokalsieger A1 Cronenberger SC Kreispokalsieger C1 SV Bayer Wuppertal Kreispokalsieger D1 SC Velbert Kreispokalsieger E1 WSV WUPPERTALER JUGENDFUSSBALL | 35 DIE FRÜHEN MEISTER bei den C-Junioren Die C-Junioren des WSV sind Meister in der Niederrheinliga-Gruppe A. Das Meisterstück machten die Schützlinge von Trainer Tancu Mahmout am ersten Mai-Sonntag durch einen hart erkämpften 2:1-Sieg gegen den VfR Fischeln. Meister FSV Vohwinkel: hinten von links Jered Nseke, Jan Macht, Anis Belkadi, Denis Jefkaj, Mete Güldali, Lukas Kolbe; Mitte Co-Trainer Sven Bremer, Lukas Wagemann, Abdou Seye, Ibo Karaca, Semih Yilmaz, Trainer Thomas Kobsch sowie unten Bastian Witte, Ayoub Achkif, Mazzlam Fetai, Anil Erbas, Nico Korpilla. Die C-Jugend des SSV GERMANIA 1900: hintere Reihe von links Baran Aktas, Elias El Makrini, Can Ural, Sami Mazeg, Brian Corona Martinez, Samir El Hasnaoui, Umut Ecer, Lars Karbach, Nick Langenbeck, Julian Maaßen, Jonas Atzpodien de Araujo Moreira, Jonathan Bohe, Luciano Salievski; kniend Sami Jung, Cafer Avci, Maik Michalak, George Pagel, Vincent Gomez, Philipp Rautenberg sowie liegend die beiden Trainer Moritz Hirt und Timo Gieseler. D ie U15 blieb in 17 Spielen ungeschlagen. Kein Wunder, dass Trainer und Betreuer mächtig stolz sind auf die beste Wuppertaler C-Jugendmannschaft. Besonderes Lob bekam Mike Osenberg, der beide Treffer zum 2:1 gegen Fischen beisteuerte. In den Kreisleistungsklassen standen die Meister bei den C-Junioren bereits im April fest. Die beeindruckende Siegesserie des FSV Vohwinkel wurde größtenteils sogar mit dem jüngeren Jahr- gang erreicht, was diese Saison noch wertvoller macht. Leider musste Trainer Kobsch sieben Spieler innerhalb der Saison aus disziplinarischen Gründen aussortieren. Letztlich hat das Kollektiv gesiegt. Gerade der Stadtteil Vohwinkel hat einen großen migranten Hintengrund. Spieler aus 14 verschiedenen Nationalitäten waren im Team vertreten. Die C-Jugend des SSV Germania 1900 hat nach fleißiger und intensiver Arbeit mit dem Trainerge- spann Timo Gieseler und Moritz Hirt die Saison mit dem Meistertitel gekrönt. Für die beiden Studenten war es bei Germanias U15 die erste Trainertätigkeit. Bereits im Herbst konnten sich der TSV Ronsdorf II und der SSV Germania an der Tabellenspitze absetzen. Das Hinspiel an der Parkstraße endete torlos. Zum Rückspiel kamen die Ronsdorfer mit zwei Punkten mehr auf dem Konto zum Freudenberg. Doch die Germanen konnten beim 2:0 überzeugen und zogen an den Zebras noch vorbei. Immer informativ und pünktlich Auch hier gibt es die bunte Monatszeitschrift: seit 30 Jahren… FUSSBALL REP RT • • • • • • • • • • • • • • HAKO-SPORT · Vohwinkeler Strasse 115 tankstelle müller · langerfelder STRASSE 121 Best car wash · Höfen und BRILLER strasse Gaststätte Vertellchen · Hofkamp Bahnhofs-Kiosk · Barmen + Oberbarmen Rainbow-Park · Dönberg Kiosk Beyeröhde · Schwelmer StraSSe Haus eisenbach · Weinberg 6a Sport Direkt · Tannenbergstrasse 53 Gaststätte Söhn · UELLENDAHLER strasse 455 kaminstübchen · südstraSSe big herrenmode · KemmanstraSSe 18 CafÉ Klaus · Ecke Berg-/HochstraSSe Papier Kürten · schwelmer strasse DIE nächste AUSGABE ERSCHEINT bereits am 24. juni 2015 36 | WUPPERTALER oldies VERRECHNET... Die Traditionsmannschaft des TSV Union Wuppertal im Jahre 2015: oben von links Trainer Günter Straka, Ulli Maas, Günther Schwaferts, Christian Schiermann, Oliver Mertens, Bernd Preuss, Jürgen Trost, Uwe Finke (Kapitän) sowie vorne Axel Göpper, Axel Schulte, Olaf Dietmar, Mark Straka, Stefan Kalms D er TSV Union Wuppertal peilt den Aufstieg in die Kreisliga A an. Aber beim Dreikampf mit TSV Neviges und SSV Germania 1900 III wird wahrscheinlich das Torverhältnis entscheiden müssen. Möglich, dass der Rechenschieber benötigt wird. Den hätte Ex-Trainer Günter Straka auch gebraucht... Gaststätte am Eckbusch Stand am Neumarkt Obst · Gemüse · Nudeln Eier · Südfrüchte Der Schütze des Siegtores. WUPPERTALER oldies | 37 Eigentlich sollte es eine Feier anlässlich des 30. Jahrestages des Aufstiegs der Union-Fußballer unter der Regie von Trainer Günter Straka in die Landesliga werden. Doch dann stellte man fest, dass der größte Triumph in der Vereinsgeschichte 1986, also vor 29 Jahren stattgefunden hatte... Trotzdem hatte man im Elberfelder Norden schmucke schwarz-grüne Trikots mit goldenen Lettern anfertigen lassen und spielte mit beim Herren-40-plus-Turnier in der Bayer-Halle. Dort wurde am letzten April-Samstag mit dem fünften Platz ein durchaus steigerungsfähiges Ergebnis erreicht. Das Finale bestritt der Bayer-Werkschutz gegen die Sportfreunde Baumberg und gewann 2:1. Das entscheidende Tor fiel in allerletzter Sekunde. Und der Torschütze feierte sich. Waren auf dem Parkett noch nicht alle einstigen „Helden“ wegen diverser Verletzungen nicht da- bei, so war doch abends beim fröhlichen Bankett mit Damen und ohne Presse im Union-Casino am Hardenberg der Saal proppenvoll, und es wurden bis weit nach Mitternacht Anekdoten aus vergangenen Tagen ausgetauscht. Eine positive Zukunft erhoffen sich die „Unionisten“ von der Erstellung eines Kunstrasenplatzes auf der bisherigen roten Asche am Hardenberg, und da wollen die Oldies des TSV Union so richtig zuschlagen: Zur Platzeröffnung will man möglichst gegen die Traditionsmannschaft des FC Schalke 04 spielen. Es wurde schon „vorgefühlt“. Fotos: KURT KEIL Text: FRIEDEMANN BRÄUER Die Finalteilnehmer beim Oldie-Turnier des TSV Union Wuppertal. AMB Ap p a r a t e - u n d M a s c h i n e nb a u G m bH Reinigungssysteme Inhaber: Karlheinz Zorr Sondermaschinenbau Fördertechnik Automation D-42115 Wuppertal Mettmanner Straße 14 Tel.:02 02/2621946 Fax0202/2621948 [email protected] w w w .a mbw up p e r t a l . de 38 | AUSWÄRTSSPIELE AUSLAUFEN Nur 1:1 in Duisburg. Zwei wichtige Punkte im Aufstiegsrennen liegen gelassen. Frust bei den „auslaufenden“ WSVSpielern. Doch die erwiesen sich - wieder einmal - als gute Verlierer. Die Kicker zeigten: die Mannschaft ist intakt. Die Szene kurz vorher entbehrte nicht einer gewissen Tragik, zugleich aber auch Tapferkeit. Als die Partie abgepfiffen war und Trainer Thomas Richter seine intensive Ansprache noch auf dem Rasen beendet hatte, machte sich die Mannschaft des Oberliga-Zweiten WSV auf den Weg in die Fankurve. Dort stand aber niemand mehr – bis auf vier Anhänger. Der Rest hatte sich bereits auf den Weg Richtung Wuppertal gemacht. Manch Team hätte den Versuch deshalb abgebrochen, dieses ging trotzdem hin und bedankte sich für die Unterstützung. Foto: KURT KEIL | 39 Stanztechnik · Werkzeugbau Umformtechnik · Komponenten MÜHLHAUSE GMBH · Auf‘m Angst 9 - 10 · 42553 Velbert [email protected] · www.muehlhause.de Als Hersteller von Stanzteilen aller Art setzen wir Kundenwünsche in spezifische Lösungen und Produkte um. Mühlhause ist stolzer Sponsor der SSVg Velbert 02 Saisonfinale - feiern Sie mit uns den Aufstieg unserer Mannschaft in die Regionalliga West. Das letzte Heimspiel der Oberliga 2014/2015 am 29.05.2015 gegen Krefeld - Fischeln. Aktuelle Informationen rund um die SSVg Velbert 02 unter www.ssvg.de. SSVg Velbert 02 - Sport für Velbert - mein Verein! 40 |
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