Erfahrungsbericht MSVU – Mount Saint Vincent University Halifax

Erfahrungsbericht
MSVU – Mount Saint Vincent University
Halifax, Nova Scotia, Kanada
Mein Exchange-Semester auf der Mount Saint Vincent University in Halifax gehört definitiv zu den
unvergesslichen Erfahrungen meines Lebens. Halifax befindet sich direkt am Atlantischen Ozean, an
der Ostküste Kanadas und obwohl es doch eine sehr kleine Stadt ist, ist es eine der schönsten. Vor
allem um diese Jahreszeit (August-Dezember) ist die Landschaft in Kanada einfach atemberaubend.
Reiseplanung
Vor Antritt meines Auslandssemesters gab es natürlich einiges zu planen. Sowohl für das Auslandsstudium selbst, als auch für meine Reise, die ich vor dem Start des Fall-Terms angetreten habe, musste ich einige Entscheidungen treffen. Schlussendlich bin ich am 16. August 2015 von Wien nach New
York City geflogen, wo ich mich eine Woche lang aufgehalten habe. Der nächste Halt war Toronto,
gefolgt von Ottawa und Montréal. Schließlich bin ich am 1. September nach Halifax geflogen, wo ich
von Kay Balite und dem „International-Student“ Team freundlich empfangen und abgeholt wurde.
Bereits am ersten Abend am Campus lernte ich andere internationale Studenten der ganzen Welt
kennen, habe Kontakte ausgetauscht und neue Freunde gefunden. Jedoch ist es in der ersten Woche
nicht leicht in einem fremden Land zu wohnen, lauter neue Gesichter um sich zu haben und einen
völlig anderen Lifestyle kennenzulernen.
Orientation-Week
Uni-Start auf der MSVU war am 9.September 2015.
Die Internationale Orientation-Week dauerte von
1.9. bis 5.9., danach folgten zwei weitere Orientierungswochen für alle Studenten der MSVU. In den
ersten Tagen der internationalen Orientierungswoche wurden hauptsächlich alle Formalitäten geklärt.
Wir bekamen unsere Student-ID’s, unser Busticket,
unseren Meal-Plan, unsere Krankenversicherung
und Kontakte von allen möglichen Bereichen der
MSVU. Nebenbei wurde immer darauf geachtet,
dass genügend Freizeit zur Verfügung stand. Schon während der ersten Woche auf der Mount lernt
man viele neue Gesichter kennen, neue Freunde und Studenten derselben Studienrichtung. Am letzten Tag der internationalen Orientation-Week machten wir einen Überraschungsausflug zu Peggy’s
Cove und Lunenburg – einer der schönsten Tage des ganzen Semesters. Auch während den allgemeinen Orientierungswochen gab es jeden Tag reichlich Programm – von Twitter-Chases bis zu Zauberund Hypnoseshows und Partys in Vinnies Pub (Pub auf der Mount) wurde einem nie langweilig.
Kurse
Insgesamt musste ich während meines Semesters in Kanada 4 Kurse wählen. Da einem eine gewaltige Kursauswahl zur Verfügung steht, ist es auch nicht schwer Kurse zu finden, die sowohl dem Learn-
ing Agreement der FH entsprechen als auch die eigenen Interessen treffen. Das Benotungssystem ist
anders als auf der FH: Man hat mehrere kleine Assignments über das gesamte Semester verteilt, die
weniger Prozent der Gesamtnote ausmachen – dafür muss man am Ende des Semesters nicht für
eine große Prüfung lernen. Man muss aber auch in jedem Kurs das Kursbuch lesen. Ich wählte folgende Kurse:

Relational Communication: Meine Professorin, Alla Kushniryk, ist eine sehr herzliche Person.
Sie war sehr bemüht, Österreich in Diskussionen einzubauen und gestaltete den Unterricht
sehr interessant. In diesem Kurs behandelten wir unter anderem Themen wie Konfliktmanagement oder Relationships at work. Insgesamt hatten wir 3 Multiple-Choice-Prüfungen,
eine Gruppenpräsentation und einen Essay über ein „Popular Advice Book“ zu erledigen.

Media, Culture and Society: DeNel Rehberg Sedo war unsere Professorin in diesem Kurs. Am
Anfang des Semesters war dieser Kurs sehr schwierig, da es ein Kurs für Studenten des vierten Studienjahres ist und das Buch schwierig zu lesen war, jedoch ist es gegen Ende des Semesters mein Lieblingskurs geworden. DeNel entspricht dem Ideal einer Professorin und hat
uns sogar zum Thanksgiving Dinner eingeladen. Der Inhalt des Kurses ist sehr relevant und
man lernt wirklich kritisch zu denken und zu analysieren.

Audiovisual Commuication: Ein Kurs für kreative Köpfe. Von Foto-Assignments, über einen
Radio-Werbespot bis hin zur professionellen Videoerstellung hatte man viel zu tun. Ich habe
viel über Kameraeinstellungen gelernt, einen 60 Sekunden langen Radio-Werbespot schreiben sowie erstellen müssen und zum Schluss des Semesters mussten wir in Gruppen ein Video über einen Aspekt der MSVU erstellen. Greg Pretty, unser Professor, war sehr hilfsbereit
und für jeden Spaß zu haben.

PR-Writing: Leanne Birmingham – Beddow lernte uns in ihrem Kurs Media Advisories, Fact
Sheets, Q&A’s, Press Releases und Profiles zu schreiben.
Ihr Feedback half mir persönlich wirklich weiter und man
lernt in nur wenigen Wochen professionelle Dokumente
zu schreiben.
On-Campus Accommodation
Ich wohnte direkt am Campus, im Birch 2. Man kann jedoch zwischen Assissi (entspricht einem Hochhaus), Westwood (im
Apartmentstyle) und den Birches auswählen. Die Zimmer sind
etwas klein und man muss sich die Toilette und das Badezimmer
mit 3 anderen Leuten im selben Stock teilen. Trotzdem sind die
Zimmer gemütlich, in jedem Birch gibt es ein Wohnzimmer mit TV
und Couchecke und eine Küche. Von den Birches sind es nur wenige Meter bis zum eigentlichen Campus-Gebäude und die Lage ist traumhaft. Wenn ich jedoch noch
ein Jahr am Campus leben müsste, würde ich wahrscheinlich Westwood wählen, es ist zwar etwas
teurer, aber man hat ein Apartment zu zweit oder zu viert und viel mehr Privatsphäre. Die Zimmer
müssen selbst gereinigt werden und Bettzeug, Handtücher, etc. sind selbst mitzubringen. Ich kann
das Residence-Life der MSVU nur weiterempfehlen; sehr gemütlich, gepflegt, man ist immer in Kontakt mit anderen Studenten und lernt schneller Leute kennen.
Meal Plan
Wenn man sich für On-Campus Accommocation entscheidet, muss man auch einen Meal-Plan wählen. Man kann zwischen POD7 (unlimitierte Verpflegung), POD5 (Verpflegung unter der Woche) und
ein paar weiteren entscheiden. Ich hatte POD7, sehr empfehlenswert, da man jeden Tag in der Cafeteria Frühstücken, Mittag- und Abendessen kann. Das Frühstück ähnelt einem typischen „English
Breakfast“, jede Menge Kartoffeln, Bohnen, Pancakes, Eierspeise aber auch Toast mit Aufstrichen,
Muffins und Joghurt. Mittag- und Abendessen variierten jeden Tag, jedoch gibt es meistens Hähnchen und Kartoffeln, Burger und Pizza. Leider ist das Essen in der Cafeteria nicht sehr gesund, aber es
lässt sich auch eine kleine Salatbar finden und es gibt auch eine Küchenecke, wo man sich sein Essen
selbst zubereiten könnte.
Kosten
Insgesamt war mein Auslandssemester auf der MSVU leider nicht billig. Alleine der Flug ist schon sehr
teuer. Für Unterkunft, Verpflegung und Krankenversicherung gemeinsam habe ich in etwa 3500€
bezahlt (etwa 875€/Monat). Dazu kommen noch die ganzen Ausflüge, Flug, Einkäufe und Schulbücher. Vor allem die Bücher haben einen stolzen Preis (1 Kursbuch kostete 170$, das Zweite 140$,…).
Insgesamt kommt also schon eine gewaltige Summe zusammen.
Alles in Allem war es für mich aber jeden Cent wert ein Semester in Kanada zu verbringen. Vor allem
meine Sprachkenntnisse haben sich stark verbessert. Man knüpft Kontakte mit Studenten der ganzen
Welt und die Erfahrungen sind einfach unvergesslich.
Ich bin dankbar, dass mich meine Eltern bei diesem Erlebnis unterstützt haben und dass mir das CIEM
mein Auslandssemester ermöglicht hat. Ich werde die Mount sicher wieder einmal besuchen kommen.
Alexandra Lehner
[email protected]