Sphärische Klänge an der Eleonorenschule Qualm und der Geruch von Lötzinn verbreiteten sich im Schulgebäude der Eleonorenschule, später sphärische Klänge. Die neun Schülerinnen und drei Schüler der Klassen 8 bis E beugten sich über ihre eigenen Werkstücke, löteten mit voller Konzentration und Hingabe komplizierte Drahtverbindungen und diverse Elektronikbausteine auf Holzplatten, aus denen im Laufe von drei Tagen funktionstüchtige Kurzwellenradios entstanden, die die Jugendlichen mit nach Hause nehmen konnten. Mit Hilfe dieser Radios konnten in den frühen Stunden des 3. Tages mehrere Sender aus der ganzen Welt empfangen werden und dabei verbreiteten sich sphärische Klänge in der Schule. „Am meisten beeindruckt hat mich die Tatsache, dass das Radio mit so wenigen Komponenten bereits funktioniert hat und dass man mit dem Radio einen Sender aus Peking empfangen kann.“ So das Feedback eines jungen Teilnehmers des Radio-Kurses. Der Workshop „Wir bauen ein Radio“ unter der Leitung von Bernd Grupe (Technikschule Darmstadt e.V.) war Teil einer besonderen individuellen Fördermaßnahme für insgesamt 43 besonders begabte Schülerinnen und Schüler der Eleonorenschule, bei der der Blick über den schulischen Tellerrand hinaus und das eigene Experimentieren auf der Tagesordnung standen. Jedes Jahr werden an der Eleonorenschule, die seit vielen Jahren das Gütesiegel für die besondere Förderung von Hochbegabten trägt, Begabtenworkshops für hochbegabte und hochleistende Schülerinnen und Schüler organisiert, in denen die individuelle Herausforderung jedes Einzelnen im Mittelpunkt steht. Sechzehn Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 bis 7 beschäftigten sich mit dem Thema „Fließgewässer“ auf Englisch. Am ersten Tag erhielten sie von Christine Taylor-Dorenkamp (bioversum Kranichstein) eine Einführung in das Ökosystem „Bach“ und untersuchten am Ruthsenbach Form und Struktur des Bachlaufs, die Strömung und lernten dabei die dort lebenden Tiere und Pflanzen kennen. Am zweiten Tag standen weitere Experimente am und im Bach auf dem Programm: Dabei löcherten die Kinder Frau Taylor-Dorenkamp mit vielen Fragen und konnten durch viele breitgefächerte Antworten in gut verständlichem Englisch ihr Wissen erweitern und gleichzeitig ihre Englischkenntnisse spielerisch erweitern. Diese Lernfortschritte wurden vor allem bei der Präsentation am 3. Tag deutlich. Besonders beeindruckt waren die Mädchen und Jungen von der ungeahnten Vielfalt an Lebewesen, die sich im Bach tummeln, und der Erkenntnis, dass die Wasserqualität durch die Art der dort lebenden Tiere bestimmbar ist. Unter dem Motto „Stärken stärken“ stand ein weiterer dreiteiliger Workshop für Schülerinnen und Schüler der Klassen 7 bis E. Strategien der Kommunikation und „Netzwerkbildung“ wurden in diversen Rollenspielen ausprobiert, eingeübt und zugleich reflektiert und dann in der Kletterhalle Bensheim angewendet. Dort wuchsen die Schülerinnen und Schüler förmlich über sich hinaus, als sie z.B. beim Erklimmen und dem anschließenden Sprung vom Kletterbaum, welcher etwa 9m hoch ist, besonderen Mut zeigten. Darüber hinaus konnte die Gruppe sowohl die Trainer als auch den Inhaber der Kletterhalle beim Erbauen einer Dominobahn sowie im Niederseilgarten beeindrucken: "Soweit hat es bisher noch keine Schulgruppe geschafft", so Inhaber Eric Otto. Auch ein Ausflug zum Technoseum Mannheim mit dem Experimentierworkshop „Radioaktivität“ war Bestandteil dieses Förderangebots unter der Leitung von Marisa Hillger. Am meisten beeindruckte die 15 Schülerinnen und Schüler die Nebelkammer, in welcher radioaktive Strahlen sichtbar gemacht werden und die den Abschluss des Workshops bildete. Insgesamt gewährten alle drei Workshops sehr interessante und lehrreiche Einblicke in Lebenswelten, die die Schule in diesem Maße nicht bieten kann. Herzlichen Dank allen Kooperationspartnern für ihr außerordentliches Engagement und für ihre Unterstützung der begabten Schülerinnen und Schüler der Eleonorenschule! (Alice Hentzen, Begabtenförderung der Eleonorenschule) Fotos: A. Hentzen, A. Steinicke, M. Hillger (2)
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