Der Klosterbote 1 / 2016 Kloster Eberbach Porta Patet, Cor magis Unsere Tür steht offen, mehr noch unser Herz Die Schatzkammer von Kloster Eberbach Schon der geschwungene schmiedeeiserne Schriftzug über dem Eingang beeindruckt: SCHATZKAMMER steht dort in altehrwürdigen Großbuchstaben geschrieben. Darunter ein Gittertor, das sich nur für wenige Menschen öffnet – dahinter ein riesiger, verzweigter Raum, voll mit Regalen bis zur Decke, Weinflaschen so weit das Auge reicht: Hier in Kloster Eberbach befindet sich die größte und wertvollste Sammlung deutscher Spitzenweine. Roland Koch, der ehemalige hessische Ministerpräsident, nannte sie einmal das „Weinkulturelle Gedächtnis der Region“. » Bild: Fotocredit: Christof Herdt für Tre Torri Verlag „Das weinkulturelle Gedächtnis der Region“ Schätze in historischen Gemäuern Editorial Dieter Greiner Veranstaltungskalender Endlich Frühling! Was, Wo Wann D Auf den Spuren des Klosterrundweges 09.04.2016 „Das Eberbacher Hospital“ Fachvortrag 23.04.2016 Eberbacher Stolling Wine Brass 23.04.2016 „Musikalische Schlemmerwochen am Steinberg“ 29.04. – 08.05.2016 Dixieland Lunch 22.05.2016 „Der Name der Rose“ -Führung 05.06.2016 Kerzenführung zur Mittsommerzeit 10.06.2016 10 Jahre Forum FrauenSingen 11.06.2016 er Frühling erweckt unsere Reben zu neuem Leben. Wir sind gespannt, welchen Charakter das Jahr 2016 unseren Weinen geben wird. Im letzten Jahr mit seinem Jahrhundertsommer und freundlichem Herbstwetter wurden wir wegen der Trockenheit mit einer kleinen Ernte, aber gleichzeitig mit außergewöhnlich guten Spitzenweinen beschenkt. Entdecken Sie die 2015er Guts- und Lagenweine anlässlich unserer musikalischen Schlemmerwochen vom 29. April bis 8. Mai im Steinbergkeller. Wir freuen uns auf Sie! Dieter Greiner Geschäftsführer Hessische Staatsweingüter Kloster Eberbach Der Klosterbote | 1 Weingeschichte in Flaschen « Die aus dicken Steinen gemauerten historischen Wände, der Boden und die Lage unter der Erde sorgen für kühle Temperaturen und eine hohe Luftfeuchtigkeit von durchschnittlich mehr als 90 % – ideale Bedingungen für die Lagerung von Weinen. Seit Mitte des letzten Jahrhunderts werden hier Weine der Hessischen Staatsweingüter Kloster Eberbach aus den Anbaugebieten Rheingau und Hessische Bergstraße eingelagert. Nur die höchsten Qualitätsstufen aus den typischen Rebsorten der Regionen, versteht sich. Alle Raritäten, die bei der jährlichen Frühjahrsweinversteigerung im Laiendormitorium von Kloster Eberbach unter den Hammer kommen, lagerten zuvor in der Schatzkammer. Die bislang wertvollsten Weine der Schatzkammer, die bei der Versteigerung Spitzenpreise erzielten, waren eine 1920 Stein- meister Günter Kanning um das Neuverberger Trockenbeerenauslese, die 2006 für korken der Weine aus der Schatzkammer. brutto 12.257 Euro den Besitzer wechselte, Die Flaschen werden behutsam geöffnet, einsowie eine 1893er Neroberg Trockenbeerenzeln probiert und anschließend wieder neu auslese, die damals für einen Weltrekordpreis verkorkt. Bei Einzelvon 35.000 DM ersteiflaschen wird der möggert wurde. Zahlreiche Für besondere Anlässe kann Spätburgunder erzielten liche Schwund durch man Weine aus der Schatzkamebenfalls Spitzenpreise. Zugabe von Glaskumer auf den Versteigerungen geln ausgeglichen, bei des Weingutes ersteigern. Wenn Sie auf der Suche nach Die Zahl der Flaschen größeren Partien wird einer besonderen Rarität sind, ist eines der bestgehüder Wein wieder in sprechen Sie uns an. teten Geheimnisse des die Originalflaschen Klosters. Nur so viel sei gefüllt. Anschließend verraten: Bei einem verheerenden Hochwaswerden die Flaschen gekapselt, um sie für ser 2005, als die Schatzkammer brusthoch die nächsten 25 bis 30 Jahre, also für die unter Wasser stand, mussten 30.000 Flaschen nächste Generation, lagerfähig zu halten. von Hand gereinigt werden. Gleichzeitig wird von jedem Wein eine AnaMit viel Weinsachverstand und Liebe zum lyse erstellt und eine Verkostungsnotiz in das Detail kümmert sich der erfahrene KellerSchatzkammerbuch eingetragen. Musikalische Schlemmerwochen am Steinberg 2016 feiern die Rheingauer Schlemmerwochen ihr 30jähriges Bestehen. Das Weingut Kloster Eberbach ist mit dabei, wenn zwischen dem 29. April und 8. Mai mit Weinen, regionalen Köstlichkeiten und buntem Rahmenprogramm die weintouristische Saison im Rheingau eröffnet wird. Im Weingut steht in diesen Tagen alles unter dem Motto „Musikalische Schlemmerwochen am Steinberg“. Kommen Sie bei abwechslungsreicher Live-Musik in den Genuss von Wein, Kultur & Gastronomie. Lernen Sie bei einem geführten Steinberg-Rundgang den Lieblingsweinberg Domäne Steinberg, 29.4. – 8.5.2016 der Zisterziensermönche kennen, verkosten Sie die neuen Jahrgänge und Öffnungszeiten während der Schlemmerwochen: erleben Sie die moderne Architektur bei einer unserer Steinbergkellerfüh- Domäne Steinberg & Schwarzes Häuschen rungen. Das Team der Consortium Gastronomie und der Käseladen in Elt- Freitag, 29.4. ab 17 Uhr – ca. 21 Uhr ville kümmern sich um Ihr leibliches Wohl. Das Schwarze Häuschen, unser Samstag, 30.4. + 7.5., Freitag, 6.5. ab 14 Uhr – ca. 21 Uhr Ausschank mitten im Steinberg, hat jeden Tag für Sie geöffnet. Nähere In- Sonntag, 1.5. + 8.5., Feiertag 5.5. ab 11 Uhr – ca. 21 Uhr formationen unter www.kloster-eberbach.de. Nur Schwarzes Häuschen Sollte es mit einem Besuch während der Schlemmerwochen nicht klappen, Montag – Mittwoch (2. – 4. Mai) ab 17 Uhr – ca. 21 Uhr lädt das Schwarze Häuschen von April bis Oktober zum Verweilen ein. Von Reguläre Öffnungszeiten hier aus haben Sie einen grandiosen Panoramablick über unseren schönen Schwarzes Häuschen: April – Oktober (bei schönem Wetter) Rheingau. Auch auf der Weinterrasse unserer Domäne Bergstraße in Hep- Freitag 15 – 20 Uhr, Samstag, Sonn- & Feiertage 11 – 20 Uhr penheim können Sie in traumhafter Lage im ehemaligen Rebmuttergarten Weinterrasse im Rebmuttergarten: April – Oktober edle Weine und eine kleine Vesper genießen. Freitag 15 – 20 Uhr, Samstag, Sonn- & Feiertage 11 – 20 Uhr Grenzstein-Symbol der Abtei Eberbach Neue Blickachsen und -winkel Der historische Klosterrundweg Die schönste Stelle auf dem „historischen Klosterrundweg“? Es wird viele Antworten geben, aber eine ist sicher dabei: Die Stelle oberhalb des Klosters, kurz vor dem Wald, von der aus man einen beeindruckenden Blick auf die gesamte Klosteranlage hat. Man sieht, wie die Gebäude sich in die Senke schmiegen, umgeben von Wald und Wasser – getreu dem Grundsatz der Zisterziensermönche, ihre Klöster immer in der AbBild: Heibel geschiedenheit, weg von den Menschen, zu bauen. Und dennoch wirtschaftlich autark sein zu können. Viele neue Blickachsen und -winkel eröffnet der rund drei Kilometer lange Weg um Kloster Eberbach. Denn auch außerhalb der Klostermauern trägt die Landschaft noch Spuren, die viel über die Lebens- und Wirtschaftsform der Zisterzienser erzählen. Grenzsteine mit der Inschrift AE (für Abtei Eberbach), Abtsstab und Jahreszahl markieren die ehemalige Grenze des Klosterbezirks. Innerhalb dieser Grenze wurde 1173 der heutige „historische Klosterrundweg“ Aus der Luft betrachtet: Die Klosteranlage Hohlwege zeigen noch alte Wegeführungen an, ein noch erhaltenes Stauwehr diente der Regulierung des Wassers, das in künstlich angelegten Gräben zu verschiedenen Zielen, etwa einer Mühle, gelenkt werden konnte. Auch eine alte Steinbrücke erinnert an den Weg, der vom Rhein herauf zum Pfortenhaus führte. angelegt, der 2015 wieder eröffnet wurde. Der Klosterbezirk ent- Am Ostparkplatz befindet sich der Einstieg, um auf dem histori- spricht noch heute in etwa der Form, die in einem Plan von 1753 schen Klosterrundweg rund um Kloster Eberbach ein weiteres Mal dargestellt ist. In ihm sind Wald- und Ackerflächen, Wege, Wasser- in die Geschichte der Zisterzienser einzutauchen – oder einfach läufe und Grenzsteine verzeichnet. nur, einen tollen Spaziergang zu machen. Schafe im Kloster Eine alte Zisterziensertradition lebt wieder auf! Bild: Kamerunschafe.net Es gibt neue Bewohner in der Klosteranlage: Mehrere Kamerunschafe haben ihren Platz auf der Streuobstwiese unterhalb der Orangerie gefunden und knüpfen an eine alte Tradition an. Die Zisterzienser betrieben intensive Viehzucht in ihren Klöstern und Wirtschaftshöfen. Die Sekundärprodukte, die Milch zur Käseherstellung, die Wolle zur Fertigung von Kleidung, die Haut für Schuhe und Bucheinbände, stammten von Zugtie- ren, den klostereigenen Pferden, Ochsen und Eseln. Nicht zu unterschätzen war zudem der Dung. Denn im Mittelalter war Stallmist das wichtigste Düngemittel in der Landwirtschaft. Mittelalterliche Handschriften bestanden fast immer aus Pergament – also aus Tierhäuten. Dazu mussten riesige Viehbestände betreut werden. Etwa 600 Tierhäute waren für eine einzige großformatige Bibelabschrift nötig. Einst zählte man in der Eberbacher Bibliothek sicher über 1.000 Handschriften. Für das Jahr 1500 sind über 2.000 Schafe nachgewiesen. Das Fleisch dieser Tiere verteilten die Mönche an Arme, Gäste und Kranke. Kamerunschafe sind anspruchslos und widerstandsfähig Der Klosterbote | 3 Schlemmen und Genießen Genuss für den guten Zweck Neunter Dixieland-Lunch des Bundeswehr-Sozialwerks e.V. in Kloster Eberbach Musikalische und kulinarische Genüsse verspricht der Dixieland-Lunch des Bundeswehr-Sozialwerks e.V., der am Sonntag, dem 22. Mai 2016, zum neunten Mal in Kloster Eberbach stattfindet. Bilder: Bundeswehr-Sozialwerk Mit Unterstützung der Gastronomiebetriebe im Kloster Eberbach bereitet die Kochnationalmannschaft der Bundeswehr ein LunchBuffet vor, dazu spielt die Dixieland-Formation der Big Band der Bundeswehr Jazzmusik. Der Erlös des Dixieland-Lunches geht an die „Aktion Sorgenkinder in Bundeswehrfamilien des Bundeswehr-Sozialwerks“, deren Schirmherrrin Beate Jung ist. Das Sozialwerk unterstützt unter anderem Freizeiten für Menschen mit Beeinträchtigungen aus Bundeswehrfamilien oder hilft unverschuldet in Not geratenen Menschen in der Bundeswehr. Ein – im wahrsten Sinn des Wortes – eingespieltes Team Etwa drei Stunden lang können die Gäste im Laiendormitorium, dem historischen Schlafsaal der Zisterziensermönche, das Buffet bei Musik und Gesprächen genießen. Die international mehrfach ausgezeichnete Kochnationalmannschaft der Bundeswehr bereitet die Gerichte vor den Augen der Gäste zu. Dabei können sich die Köche auf die Unterstützung der Gastronomiebetriebe verlassen, die lang- Impressum jährige Erfahrung mit der Ausrichtung von Großveranstaltungen in Kloster Eberbach haben. Sehr zur Freude von Kapitänleutnant Fred Nett, Teamleiter der Kochnationalmannschaft der Bundeswehr, der gerne in Kloster Eberbach kocht: „Mit dem Team um Mathias Marschollek funktioniert die Zusammenarbeit tadellos! Es gibt nichts, was er uns nicht ermöglicht.“ Weitere Infos unter www.kloster-eberbach.de Frühling! Der Winter war zwar mild, aber erst der Frühling macht wieder Laune, abends im Freien ein Glas Wein und ein gutes Essen zu genießen. Möglich macht das die Terrasse der Gastronomiebetriebe, die ab dem Tag, an dem das Wetter es zu- Herausgeber Stiftung Kloster Eberbach, 65346 Eltville im Rheingau Telefon +49 (0) 6723 9178 -100, Fax -110 Unser Rheingau-Tipp lässt, 120 Menschen Platz bietet – einen wunderbaren Blick auf Kloster Eberbach inklusive. Autoren Gabriele Roncarati, Marketing Michael Palmen, Öffentlichkeitsarbeit Katharina Rupprecht, Marketing Birgitt Wagner Auch das Pfortenhaus ist ab Frühjahr wieder geöffnet. Mit Getränken und kleinen Gerichten bietet es vor oder nach dem Redaktion Birgitt Wagner Klosterbesuch Stärkung. Oder den Rah- Satz / Layout Daniela Simon men für eine willkommene Pause auf dem Aboservice: Per Post oder als E-Paper Auflage: 5000 CO NEUTRAL 2 DE160663738X01 by flyeralarm Klosterrundweg oder dem Rheinsteig. Kommen Sie am 23. und 24. April 2016 zum Weinwanderwochenende in den Rheingau! Herzlich willkommen! www.deutscheweine.de/tourismus/ weinwanderwochenende/rheingau/ Der Klosterbote | 4
© Copyright 2024 ExpyDoc