ICH&DER MG-SCHÜTZE - Słubice Wschodnie

Titel: Ja & cekaemista
Autor: Iurii Klavdiev
Regie: Xenia Torska
Bühnenbild: Xenia Torska
ICH&DER MG-SCHÜTZE
Iurii Klavdiev
Der Preis für den besten Regisseur von Loża Teatrów Białołęckich
(Festival des Unabhängigen Theaters Warschau 29.11.2015)
Umsetzung des Bühnenbilds: Bogdan Wojtas
Musik: Vera Borisova
Graphik: Tomasz Stefański
Übersetzung ins Deutsche und ins Polnische: Xenia Torska,
Aga Zgrzywa, Nikita Kamenev, Jan Hattowski, Grigorii Jafet
Unterstützung bei der Übersetzung:
Antonina Balfanz, Lothar Quinkenstein, Dmitri Loujinski,
Grzegorz Podruczny, Grzegorz Sterna. Dziękujemy!
Technik: Anastasiia Tsekuchava, Xenia Torska, Aga Zgrzywa,
Roman Boryczka, Piotr Tamborski, Piotr Korski
Theater Słubice Wschodnie funktioniert im Rahmen des Wissenschafts- und Kunstkreises der Ausländischen Polonisten in dem Studiengang Polonistik als Fremdphilologie am Collegium Polonicum
Internetseite: www.slubicewschodnie.com
Wir bedanken uns unseren allen Unterstützern dieses Projektes!
SLUBICER
ERSTAUFFÜHRUNG
10.12.2015
Kulturzentrum SMOK
Das Theaterstück Ich & der MG-Schütze von Iurii Klavdiev bringt einen Protest gegen den
Krieg zum Ausdruck. Der darin enthaltene Pazifismus ist nicht dazu bereit Kompromisse
einzugehen und diese Meinung wird dem Publikum mit einer plakativen Klarheit übermittelt. Krieg ist ein Streit. Er kennt keine Gewinner und keine Verlierer. Diese stellt ihn als
eine sinnlose und absurde Tätigkeit dar, die einen Menschen zum Mörder werden lässt. Für
Politiker sind nur die Ergebnisse von Bedeutung, doch die leidende Seite ist die Gesellschaft.
Angst, Verlust, Schmerz, Tod – mit diesen Worten ist der Kriegsbegriff fest verbunden.
Die Sinnlosigkeit, Ungerechtigkeit dieser blutigen, verbrechensähnlichen Auseinandersetzungen werden aus heutiger Sicht durch das Ziehen von Parallelen zu ähnlichen
Geschichten aus dem Leben des Großvaters anschaulich gemacht. Jede Generation führt
einen eigenen Krieg.
Unter politischen Umwälzungen ist der Krieg zu einer für die Anforderungen der Gegenwart passenden Erscheinung des Alltags geworden, der Krieg hat sich somit zu einer
Art Aussicht aus einem Fenster entwickelt. Der Krieg ist heutzutage ein Mittel der Kommunikation, er ist in den Alltag und in die Alltagsgespräche eingedrungen. Wir sind von
Informationen über die derzeit geführten Kriege umgeben. Innerhalb der letzten 20 Jahren wurden wir abermals Zeugen von durch die Politik begründete Gewaltakte und Attentate. Hierdurch haben wir gelernt den Berichten von den Schlachtfeldern eine gewisse
Geringschätzung entgegen zu bringen.
Für uns, als Leute aus russischsprachigen Ländern – Weißrussland, Ukraine und
Russland – hat dieses Theaterprojekt eine große Bedeutung im Zusammenhang mit der
aktuellen politischen Situation in unseren Ländern. Auf diesem Wege möchten wir unseren Protest gegen den Krieg zum Ausdruck bringen. Und das mit einem russischen Stück,
in polnischer Sprache, mit der Premiere in einem deutschen Theater,
Iurii Kławdijew (geb. 1974 in Toljatti) ist ein russischer Dramatiker und Drehbuchautor, der außerhalb von Russland
auch in Europa sowie in den Vereinigten Staaten Anerkennung als Vertreter der Bewegung Neues Drama genießt.
Klavdievs Theaterstücke wurden in Theater-Fachzeitschriften publiziert; sie wurden von mehreren russischen Theatern in Metropolen (Moskau, Perm, Sankt Petersburg, Togliatti, Krasnojarsk) aufgeführt. Klavdiev schreibt seine Werke im realistischen Stil, in einer
lebendigen Sprache und stellt brennende soziale Fragen.
...der Himmel – soll mit schwarzen Flecken bedeckt herunterstürzen, mit schallendem Krach auf die Erde herab.
Und danach der Mond – denn es kommt die Nacht und der Mond wird erscheinen, und ich nehme ihn aufs
Korn und fetze ihn in Stücke! Und gleich nach ihm – die Nacht, und dann der Morgen, und der Tag und der
kalte Abend. Soll sich nur mein Gewehr abkühlen, und dann war’s das. Nach allem auf der Welt kommt ein
Ende. Und vielleicht wird es dann keinen Krieg mehr geben. Dann könnte es sein, dass ich mich vom Schießen
erhole. Ich – der Maschinengewehrschütze an dieser höllischen Front, die so lang ist wie mein ganzes Leben,
oder vielleicht noch länger.
… небо – пусть чёрные точки, как сито покроют его, пусть растрескается оно и осыплется на перепаханную землю оглушающим звоном. А потом – Луну, ведь настанет ночь и на небе появится Луна,
и я поймаю её в прицел и разнесу к чёртовой матери! А следом – ночь, и потом за ней утро, и день, и
прохладный вечер – вот только остынет пулемёт, и всё, всему на свете и самому свету настанет
шандец! И может, хоть тогда не будет войны… И может тогда я смогу отдохнуть от стрельбы – я,
пулемётчик на этой чёртовой линии фронта, длиною в мою собственную жизнь, и даже ещё длиннее!..
Xenia Torska
Geboren und
aufgewachsen
in Tyumen in
Sibirien.
Sie
hat erfolgreich
Regie des Amateur Theaters
auf der Tyumenischen Staatlichen Akademie
der Künste studiert. Sie hat mit dem
von Ihr Regie geführten Theaterstück
von Wolfgang Borchert unter dem
Titel Draußen vor der Tür als ihre
Diplom Vorprüfung auf dem Bezirkswettbewerb „Frühling der Studenten”
den ersten Preis gewonnen. Die Diplom Vorstellung von Xenia Torska unter dem Titel Nataschas Traum nach
dem Drama von Yaroslawa Pulinowitsch hat den zweiten Platz im landesweiten Theater Festival in Zywyje
Lica gewonnen. Bis zum 2011 hat Xenia Torska als Hochschullehrerin
die Schauspielkunst gelehrt. Sie hat
ebenfalls in mehreren Wettbewerben
teilgenommen, die die Aufmerksamkeit der Jury gewonnen haben und
mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurden. In 2011 hat Torska ein
Theater Studio gegründet unter den
Namen #здесь (#zdjes – #hier). Xenia
Torska hat außerdem Regie des neuzeitlichen Drama im Labor der Kunst
der Regie in Jekaterinburg studiert.
Sie hat an dem Jekaterinburgischen
Staatlichen Theater Institut Drama
studiert, wo ihr Meister Nikolaj Kolada war. Im Oktober 2014 hat Xenia
Torska angefangen an dem Collegium
Polonicum in Słubice die polnische
Philologie zu studieren, um ihre polnischen Sprachkenntnisse zu erweitern und zusätzlich um die deutsche
Sprache zu lernen.
Daria
Korobeinikova
kommt aus Russland. Sie
studiert am Collegium Polonicum die polnische Philologie für Ausländer.
Anna Zhbanova kommt aus
der Ukraine. Sie studiert am
Collegium Polonicum die
polnische Philologie für Ausländer.
Hanna Tsekuchava kommt
aus Weissrussland. Sie studiert am Collegium Polonicum die polnische Philologie
für Ausländer.
Grigorii Jafet kommt aus
Russland. Er stammt aus einer jüdischen Familie und
er wohnt in Deutschland. Er
studiert Architektur in Potsdam und er arbeitet als Photograf in Frankfurt (Oder).
Nikita Kamenev kommt aus
Russland, studiert am Collegium Polonicum die polnische
Philologie für Ausländer. Er
arbeitet im Polnisch-Deutschem Forschungsinstitut als
Hilfskraft für die Gewinnung
und die Archivierung von Militärischen Gegenständen aus
dem Siebenjährigen Krieg.