Die Nürnberger Gesetze. 80 Jahre danach Tagung 15.|16. September 2015 Vorgeschichte, Bedeutung und Folgen der NS-Rassengesetze Die Nürnberger Gesetze. 80 Jahre danach Tagung zu Vorgeschichte, Bedeutung und Folgen der NS-Rassengesetze Mit dem »Reichsbürgergesetz« und dem »Gesetz zum Schutz des deutschen Blutes und der deutschen Ehre«, die am 15. September 1935 in Nürnberg verabschiedet wurden, formulierte der NS-Staat seine Rassenideologie in Gesetzesform. Die Nürnberger Gesetze kodifizierten einen diskriminierenden Sonderstatus jüdischer Deutscher, der in den folgenden Jahren kontinuierlich verschärft wurde und eine Stufe in der Eskalation hin zur Vernichtungspolitik während des Krieges markiert. Am 80. Jahrestag ihrer Verkündung sollen in Berlin die Vorgeschichte der Nürnberger Gesetze, die symbolische und juristische Bedeutung ebenso wie ihre Nachwirkungen in einer Konferenz diskutiert und dokumentiert werden. Die Tagung findet im Kammergericht statt, dem Ort, an dem der Alliierte Kontrollrat die Nürnberger Gesetze im September 1945 für nichtig erklärte. Unter Schirmherrschaft des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz und des Bundesministeriums des Innern kooperieren für diese Tagung: Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz, Institut für Zeitgeschichte München – Berlin, Potsdamer Gedenkstätte Lindenstraße, Kammergericht Berlin, Verein Forum Recht und Kultur im Kammergericht e.V. und Verfassungsgericht des Landes Brandenburg. Dienstag, 15.9.2015 11.00–11.30 Uhr Eröffnung und Grußwort 11.30–12.30 Uhr Panel I Vorgeschichte Moderation: Christoph Kreutzmüller Von Windhuk nach Nürnberg? Die Frage der kolonialen Kontinuität Heiko Maas, Bundesminister der Justiz Cornelia Essner-Conte Verdrängung ohne Rechtsgrundlage. Juden in Bädern und Kurorten vor und nach 1933 12.30–14.00 Uhr Mittagspause 14.00–15.00 Uhr Panel II Anfänge und Beschleunigung Moderation: Christian Müller-Lorenz »Erbgesund und rasserein«. Die NS-Sterilisationsgesetzgebung als erste Phase legitimierter Radikalexklusion Annemone Christians Vorspiel? Vorzeichen? Die Gewalt gegen Juden im Sommer 1935 15.00–15.30 Uhr Kaffeepause 15.30–17.00 Uhr Panel III Die Gesetze Moderation: Jes Möller Der Gesetzesakt und seine Vorgeschichte 18.30–20.00 Uhr Abendveranstaltung Frank Bajohr Christoph Kreutzmüller Rüdiger Ernst »Rassenschande« – Antisemitismus und Sexualität vor Gericht. 1935–1945 Alexandra Przyrembel Schrittweise Entrechtung. Die Nachfolgeverordnungen zum »Reichsbürgergesetz« Susanne Heim Einführung Monika Nöhre Der Beitrag des Zivilrechts zur Etablierung des Dritten Reiches Rainer Schröder Mittwoch, 16.9.2015 9.30–11.00 Uhr Panel IV Europäische Dimension 11.00–11.30 Uhr 11.30–13.00 Uhr Panel V Die Nürnberger Gesetze und die Wannsee Konferenz 13.00–14.30 Uhr 14.30–16.00 Uhr Panel VI Nach 1945 16.00–16.15 Uhr Moderation: Magnus Brechtken Die Wahrnehmung der Nürnberger Gesetze in Polen und Ostmitteleuropa Ingo Loose Brandbeschleuniger. Die Nürnberger Gesetze und die Judenpolitik im faschistischen Italien 1935–1938 Thomas Schlemmer Die Nürnberger Gesetze und das Statut des Juifs 1935–1941 Barbara Lambauer Kaffeepause Moderation: Wolf Kaiser Nürnberger Gesetzgebung und die Wannseekonferenz Hans-Christian Jasch Zwischen Regel und Ausnahme. »Jüdische Mischlinge« unter Sonderrecht Beate Meyer Die Rassistische Neuordnung Europas Mittagspause Moderation: Thomas Schaarschmidt Die Nürnberger Gesetze im Alliierten Kontrollrat und in den Kriegsverbrecherprozessen Gideon Botsch Nürnberger Gesetze, Nachgeschichte und Historiographie: Der Fall Globke Magnus Brechtken Die Schärfe der Konkretion Schlussbetrachtungen Reinhard Strecker Jürgen Kipp Anmeldung bis Freitag, 4. September 2015 Die Tagung ist kostenfrei, Anmeldungen erbeten an Petra Bamberg, Institut für Zeitgeschichte München-Berlin per E-Mail: [email protected] Schirmherrschaft Tagungsort Kammergericht Berlin Elßholzstraße 30–33 10781 Berlin Veranstalter KAMMERGERICHT VERFASSUNGSGERICHT DES LANDES BRANDENBURG Grafik: freybeuter | Groß Kreutz
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