Eis'enacher Allgemeine TAEI4 Zum 75. Wartburgfest: Ausstellung im Schloss soll über den Wingolf auf1<lären I Jubiläum des 1850 gegründeten christlichen Studentenverbands. Fes~akt auf der Wartburg, Gottesdienst und Kommers mit OB Katja' Wolf als Gast VON KLAUS WUGGAZER Eisenach. Sein 75. Wartburgfest feiert der Wingolf am bevorstehenden Wochenende., Die , christliche Studentenverbindung, deren Wurzeln in Eisenach liegen, erwartet für das mehrtägige Programm bis zu 1000 Gäste. Neben dem üblichen Programm beim alle zwei Jahre stattfinden Wartburgfest gibt es diesmal eine Besonderheit: Im Marstall des Stadtschlosses ist ab heute eine Ausstellung zu sehen, ,(}ie die Geschichte des Wingolfs beleuchtet, aber auch dessen besondere Beziehung zu Eisenach. "Damit wollen wir die Bürger- ansprechen und auch informieren", sagten Bundessprecher Leonhard Nagel und Geschäftsführer Wilhelm G. NeuseI. Eröffnet wird die Ausstellung heute. Um 19 Uhr gibt es im Marstall einen Vortrag des Historikers Manfred Wieltsch (Hannover) zur Geschichte der Studentenschaft. Die Ausstellung trägt den Titel "Es steht auf festem -Grunde" - genauso heißt das Beim Aufbau der Ausstellung (von links): Wingolf-Bundesschriftführer Stefan Küther, der die Ausstellung konzipierte, Geschäftsführer WiLhelm G. Neusel und Wingolf-Bundeslied, in dem der Bundessprecher Leonhard Nagel.Der Wingolf-Bund feiert im Mai 201S sein 7S.'Wartburgfest in Eisenach.lm Stadtschloss a,m Markt ist dazu ab heute bis zum auch die Wartburg besungen 7. Juni eine Ausstellung zu 'Sehen, die die Geschichte und Ziele des christlichen Studenten-Verbands beleuchtet und auch dessen enge Verbindung zu Eisenach wird und das angelehnt ist an thematisiert. In der Vitrine: Eine Chargierten-Uniform aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Foto: Klaus Wuggazer Martin Luthers populäres Lied "Ein feste Burg ist unser Gott". Im Mittelpunkt der Ausstellung steht immer wieder die tion des wingolfitischen Wart- ökumenische Vereinigung, die gene Jahr verwehrt. Oberbürger- schen Charakter zu unterstrei- Dies seien ebenso Zeich~n der Wartburg. Hier begann mit dem burgfestes", so NeuseI. keine einheitliche politische meisterin Katja Wolf komme chen. So können daran auch Ka- Verbundenheit zur Stadt wie Thema sind neben den histori- Weltanschauung vertritt, sagte erstmals zum Festkommers am tholiken, Orthodoxe und Frei- auch das- Begleitprogramm mit Wartburgfest 1817 die Studentenbewegung, die mr freiheitli- schen Bezügen auch die Verän- Leonhard Nagel. Damit unter- Freitag in der Aßmann-Halle kirchler teilnehmen, ohne in Besichtigungen und Ausflügen che Rechte und ein einiges derungen, die das Fest seit 1850 scheidet sich der Verband von und halte dort ein Grußwort. Konflikte mit ihrer Kirche zu und die Tatsche, dass das WinDeutschland kämpfte. "Von die- erlebte. Auskunft gibt es zum der Deutschen Burschenschaft, Festredner ist der evangelische kommen. Eisenachs katholi- golf-Treffen für die Region auch ser Politisierung der lutheri- Ablauf der Feste genauso wie die nach einem Rechtsruck und Bischof Martin Hein (Kurhes- scher pfarrer Heinz Gunkel wirtschaftliche Effekte habe, schen Botschaft distanzierten über das Studentenleben an sich Abspaltungen mittlerweile auch sen-Waldeck), der über Lu~hers wird dort sprechen. sagte NeuseI. "Man lernt die sich die Gründer des Wingolfs und die damit verbundene Kul- in Eisenach sehr kritisch gese- Bibelübersetzung spricht. Das. Totengedenken findet Stadt kennen, begegnet sich . Dass.der Verband die Nähe zu Wieder am Wingolf-Denkmal auch das prägt das 'Fest", sagte durch die Etablierung ihres eige- tur. Dazu gibt es neben den Text- henwird. nen Festes deutlich", schreibt tafeln Aussh~llungsstücke und Der Wingolf hingegen i~t will- den Eisenachern sucht, zeige am pfarrberg statt. Für dessen der Bundessprecher. .; NeuseI. So legten Theologie-Stu- auch akustische, Eindrücke von kommen: "Wir freuen uns, dass nicht nur die Ausstellung im .SanieI1J.ng spendete der Verwir wieder unseren Festakt auf' Schloss, sondern auch di~ "Ern- band 2003 den gesamten 'EigenAussteUungseröffnung denten 1850 "in, deutlicher Ab- _studentischem Brauchtum Heute hat der Wingolf rund der Wartburg halten dürfen", ste Feier" am Freitag im c1.er anteil der Stadt. Auch für die grenzung zur bursc1:lenschaftliheute um 11 Uhr im ehen Bewegung den Grundstein 4500 Mitglieder, Studenten und sagte Neusei - der Burschen- Georgenkirche, die ihren Na- Georgenkirche gibt es vom WinStadtschloss am Markt. Zu für den Wingolf und die Tradi- alte Herren. Er versteht sich als schaft blieb die Burg im vergan- men trägt, um deren ökumeni- golf regelmäßig eine Spende. sehen bis zum 7. JU,ni -Mittwoch,13.Mai2ots Erinnerung an Nikolaus von Amsdorf Festg-ottesdienst in der Georgenkirche Eisenach. Der Todestag Nikolaus von Amsdorfs jährt sich am 14. Mai zum 450. Mal. Sein Freund Martin Luther sagte 1537 über ihn: "Licentiat Amsdorff lehret rein und sagt seine Meinung fein und aufrichtig ... Er'ist ein Theologus von Natur." Nikolaus von Amsdorf wurde nur wenige Wochen nach Martin Luther am 3. Dezember 1483 in Torgau geboren. Seit etwa' 1516 gehörte er zum engen' Freundeskreis Martin Luthers. Er hat jhn auf wichtigen Stationen seines Wirkens begleitet, so zur Leipziger Disputation 1519 und zum Reichstag nach Worms 1521. Eigenständige Bedeutung gewann Nikolaus von Amsdorf als Reformator von Magdeburg. Im, Januar 1542 wurde Nikolaus' von Amsdorf mit einer neuen Aufgabe qetraut. Sie ist als Naumburger Bischofsexperiment in die Kirchengeschichte eingegangen. Auf Drängen des Kurfürsten Johann Friedrich, von Sachsen wurde er von Martin Luther als erster evangelischer Bischof des Bistums Naumburg - Zeitz im Naumburger Dom eingeführt. 1552 wurde Amsdorf als Kirchenrat nach Thüringen berufen und wohnte in Eisenach. Als letzter der Generation von Reformatoren, die Martin Luther noch persönlich kannten und ihni nahestanden, ist er am 14. Mai 1565 in Eisenach im Alter von 82 Jahren gestorben und in der Georgenkirche bestattet worden. Sein Grabstein gehÖrt zu den herausragenden Ausstattungsstücken der Eisenacher Georgenkirche. Im Festgo~tesdienst an Christi Himmelfahrt, dem 14. Mai, um 10 Uhr wird in der Eisenacher Georgenkirche an den Reformator erinnert. Die Predigt hält Sup. LR. Wolfgang Robscheit. r
© Copyright 2024 ExpyDoc