Thema 12: Christus, unsere Gerechtigkeit (Teil 1)

Modul 1 / Thema 12: Christus, unsere Gerechtigkeit (Teil 1)
© Michael Dörnbrack
Thema 12: Christus, unsere Gerechtigkeit (Teil 1)
Einleitung
Wir leben in einer Leistungsgesellschaft. Unser Wert wird an unserer Fähigkeit
gemessen, Leistungen zu bringen. Selbst Kinder werden oft schon sehr früh mit
dieser Erwartungshaltung konfrontiert. Viele Menschen übertragen dieses
Leistungsdenken auf Gott. Sie glauben Gott nimmt sie erst an, wenn sie gut genug
sind. Die Folge ist ein großer Leistungsdruck im Glauben und letztlich Frust und
Unfrieden, weil wir eben nicht gut genug sind.
Martin Luther
und seine
Suche nach
Frieden
Zu keiner Zeit war dieser Irrglaube stärker verbreitet als im Mittelalter. Die
Menschen lebten unter dem Joch der Kirche und konnten sich nie wirklich sicher
sein, gerettet zu sein. Sie mussten den Forderungen der Kirche nachkommen, aber
Frieden mit Christus fanden sie dadurch nicht.
Das erlebte auch Martin Luther. Wenn er von der Gerechtigkeit Gottes hörte,
erzitterte er aus Angst vor einem bedrohlichen Gott. Es war diese Angst, die aus ihm
einen Mönch machte. Die Geschichte begann an einem sonnigen Tag im Juli des
Jahres 1505, als er sich als junger Jurastudent auf dem Weg nach Hause befand. Als
er sich dem Thüringer Dorf Stotternheim näherte, geriet er in ein furchterregendes
Gewitter. Luther fürchtete um sein Leben und war überzeugt, dass dieses Gewitter
eine Botschaft Gottes war. In seiner Angst betete er zur „heiligen“ Anna. Er
versprach: „Wenn du mir hilfst, werde ich ein Mönch!“ Das Gewitter zog vorüber,
Martin Luther aber nahm sein Versprechen ernst. Er trat in einen Mönchsorden ein
und wurde ein sehr eifriger und ernsthafter Mönch. Selbst als Mönch lebte er in
dieser schrecklichen Angst vor Gott. Er tat sein Bestes, aber er fand durch seine
großen Anstrengungen keinen Frieden mit Gott. Er sagte über sich selbst: „Ich war
ein guter Mönch … Wenn je ein Mönch durch seine Möncherei die Seligkeit hätte
erlangen können, dann war ich es … Wenn ich noch weiter gemacht hätte, hätte ich
mich selbst umgebracht durch Wachen, Studieren und andere gute Werke.“
Luther reiste bis nach Rom, um Antworten zu bekommen. Er suchte die heiligen
Stätten auf und rutschte sogar kniend die Heilige Stiege hinauf, in der Hoffnung, von
der Last seiner Schuld befreit zu werden und inneren Frieden zu finden. Aber
umsonst. Er fühlte sich immer noch verloren. Seine religiösen Leistungen brachten
ihm den ersehnten Frieden nicht. Wieder zurück im Kloster geschah etwas, was sein
Leben und die ganze Welt für immer veränderte. Er studierte das Wort Gottes und
besonders den Römerbrief. Dort entdeckte er die wunderbare Botschaft, die ihn
mitten ins Herz traf. „Der Gerechte wird aus Glauben leben.“ Er verstand, dass er die
Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, nicht durch gute Werke, Wallfahrten oder
Selbstkasteiung erlangen konnte. Ihm wurde klar, dass er Gott nicht gnädig stimmen
musste, weil er es ja schon längst war. Luther lernte, dass er allein durch seinen
Glauben an Jesus Christus vor Gott gerecht werden konnte. Als er diese Botschaft
entdeckte, wurde er ein neuer Mensch. Und er konnte sie nicht für sich behalten. Er
verkündigte sie, wo immer er Gelegenheit dazu fand. Seine Predigt hat die
protestantische Reformation im 16. Jahrhundert ausgelöst und die Welt für immer
verändert.
Auch heute
noch …
Diese Botschaft brauchen wir heute noch genauso wie Luther damals. Denn ohne
das biblische Verständnis der Rechtfertigung können wir keinen Frieden mit Gott
und Gewissheit im Glauben erleben. Unser Glaube ist von Unsicherheit, Angst und
Leistungsdruck bestimmt. Eine erfüllende Beziehung mit Jesus ist so nicht möglich.
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Das
grundsätzliche Problem
Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde. Der Mensch spiegelte also die
Gerechtigkeit Gottes wider und lebte in Harmonie mit Gott. Durch den Sündenfall
verloren die Menschen diese Gerechtigkeit und versteckten sich vor dem Angesicht
Gottes. Und das zeigt das grundsätzliche Problem. Ohne diese Gerechtigkeit in
unserem Herzen, die dem Wesen Gottes entspricht, können wir Gott nicht mehr von
Angesicht zu Angesicht begegnen. Keine Anstrengung unsererseits kann uns von
dem Problem der Sünde befreien und uns für diese Begegnung mit Gott bereit
machen. Adam und Eva versuchten, das Problem der Sünde selbst in den Griff zu
bekommen, indem sie sich Feigenblätter umhingen, um ihre Blöße zu verstecken.
Aber ihre Feigenblätter (ein Bild für den menschlichen Versuch, das Problem der
Sünde zu lösen) taugten nicht für die kalte Welt, in die sie nun gehen mussten. Gott
gab ihnen in seiner Güte etwas anderes.
Was gab Gott den Menschen, um sie auf die kalte Welt vorzubereiten?
1. Mose 3,21
Diese Kleidung war völlig unverdient und kostete unschuldiges Leben. Damit ist sie
ein Bild für die Gerechtigkeit, die Gott uns durch den Tod und die Auferstehung Jesu
schenkt.
Wie beschreibt Jesaja unsere eigene Gerechtigkeit?
Jesaja 64,5
So wie die Feigenblätter das Problem der Sünde nicht lösen konnten, haben auch wir
nichts, was wir zu der Gerechtigkeit, die uns rein vor Gott stehen lässt, beizusteuern.
Wie sieht Gottes Lösung aus? Welche Folge hat diese Lösung für unser Leben?
Jesaja 61,10
Dieses Bild finden wir auch in der beeindruckenden Vision wieder, die Gott Sacharja
gab. Wie stand Jeschua, der das Volk Gottes repräsentierte, vor Gott? (Vers 3)
Sacharja 3,1-5
Satan verklagte Jeschua und damit das Volk Gottes wegen ihrer Sünden. Und
tatsächlich, er hatte Recht. Jeschua trug unreine Kleider, die die Sünde der Juden
darstellten. Aber weil er mit dieser Schuld zu Christus kam, konnte Christus etwas
für ihn tun. Was war das? (Vers 4)
Durch die neuen Kleider steht Jeschua und damit das Volk Gottes gerechtfertigt vor
Gott und kann sich seiner Erlösung freuen!
Zitat #1
„Der Hohepriester kann weder sich selbst noch sein Volk gegen die Anschuldigungen
Satans verteidigen. Er behauptet nicht, dass Israel frei von Schuld sei. Die
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schmutzigen Kleider, die er als Repräsentant des Volkes trägt, versinnbilden dessen
Sünden. Er steht vor dem Engel und bekennt die Schuld seiner Landsleute. Doch
weist er auch auf ihre Reue und ihre demütige Haltung hin, ebenso darauf, dass sie
sich auf die Gnade eines Erlösers verlassen, der die Sünden vergibt. Vertrauensvoll
beruft er sich auf die Verheißungen Gottes. … Seine eigenen Sünden und die seines
Volkes wurden vergeben. Israel war bekleidet mit Festgewändern – der
Gerechtigkeit Christi, die man ihm zumaß. … Durch den Glauben an den kommenden
Erlöser hatten Josua und sein Volk Vergebung empfangen. Durch den Glauben an
Christus hatten sie wieder Gnade bei Gott gefunden.“ (Propheten und Könige, S.
409.410)
Zitat #2
„Wir sind der Liebe Gottes nicht wert; aber Christus, unser Bürge, ist ihrer würdig
und völlig imstande, alle zu retten, die zu ihm kommen. Was du auch immer hinter
dir haben magst, wie entmutigend deine gegenwärtige Lage auch sein mag, wenn du
dich Jesus nahst, so wie du bist, schwach, hilflos und elend, kommt dir unser
mitleidiger Heiland weit entgegen, schließt dich in seine Liebesarme, hüllt dich in das
weiße Kleid seiner Gerechtigkeit und führt dich zum Vater. Er bittet für uns bei Gott,
wobei er sagt: Ich habe den Platz des Sünders eingenommen; siehe nicht dies
verirrte Kind an, sondern mich. Wenn Satan wütend gegen uns streitet, wenn er uns
wegen unserer Sünden beschuldigt und uns als seine Beute beansprucht, redet das
Blut Christi noch mächtiger für uns.“ (Das bessere Leben, S. 12)
Wie wird Jesus Christus in dieser messianischen Prophezeiung genannt?
Jeremia 23,5.6
Gerechtigkeit ist nicht einfach ein gedankliches Konstrukt. Gerechtigkeit ist zuerst
eine Person, nämlich Jesus Christus. Sein Name ist „Jahwe, unsere Gerechtigkeit.“
Gerechtigkeit ist Ausdruck von Gottes vollkommenem Charakter.
Womit sind die Erlösten am Ende der Zeit bekleidet?
Offenbarung
7,14; 19,8;
22,4
Was symbolisieren die Kleider?
Wie sind die Erlösten an diese Kleider gekommen? Wodurch sind sie rein geworden?
Wie werden sie dann Gott begegnen?
Es ist allein die Gerechtigkeit Jesu, die er uns als freie Gabe schenkt, die uns Zutritt
zum Himmel verschaffen kann. Es ist diese Gerechtigkeit, die uns befähigen wird,
Gott wieder in die Augen zu schauen. Diese Gerechtigkeit ist das Bild Gottes, das
durch die Erlösung in uns wiederhergestellt wird. Es ist Gottes Gesetz (Gottes
Charakter) im Herzen der Gläubigen. Wenn dieses Bild vollkommen
wiederhergestellt ist, versiegelt Gott die Gläubigen und schreibt seinen Namen, der
auch für seinen Charakter steht, auf ihre Stirn (steht genau wie das Herz für die
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Gesinnung). Dieser Name auf unserer Stirn, der in Offenbarung 22,4 erwähnt wird,
ist nicht anderes „Christus, unsere Gerechtigkeit“. Das ist das Siegel Gottes, mit dem
die Gläubigen am Ende der Zeit endgültig versiegelt werden. Der Sabbat ist äußeres
Zeichen dieser Glaubensgerechtigkeit. Darum schrieb Ellen White, als sie nach dem
Zusammenhang zwischen der 3. Engelsbotschaft, die ja das Siegel Gottes und das
Malzeichen des Tieres thematisiert und der Gerechtigkeit durch den Glauben gefragt
wurde:
Zitat #3
„Einige haben mir geschrieben und gefragt, ob die Lehre von der Gerechtigkeit durch
den Glauben die dritte Engelsbotschaft sei. Ich habe ihnen geantwortet: „Es ist in
Wahrheit die dritte Engelsbotschaft.“ (Christus kommt bald, S. 142f.)
Nicht nur ein
Element
unserer
Botschaft
Die Botschaft von der Gerechtigkeit durch den Glauben ist also nicht ein Element der
Adventbotschaft. Sie ist der Kern und das Fundament unserer Botschaft. Wie sollte
es auch anders sein? Unsere Botschaft ist das „ewige Evangelium“. Es ist das gleiche
Evangelium, das Christus und die Apostel verkündigt haben. Und sie stellen stets die
Gerechtigkeit durch den Glauben in das Zentrum ihrer Verkündigung. Ganz
besonders deutlich finden wir diese Botschaft bei Paulus.
Wie beschreibt Paulus sein Leben, bevor er Jesus kennen gelernt hat? (Verse 5.6)
Philipper 3,511
Wie haben sich seine Werte durch die Begegnung mit Jesus verändert? (Vers 7.8)
Welche Gerechtigkeit ist Paulus nun wichtig?
Paulus und
die Rechtfertigung
Paulus hat gelernt, dass es nicht seine eigene Gerechtigkeit durch das Befolgen des
Gesetzes, sondern allein die Gerechtigkeit durch den Glauben an Christus ist, die ihn
darauf vorbereitet, in der Ewigkeit bei Gott zu sein. Diese Erkenntnis ist zur
Grundlage seiner Botschaft geworden. Er wurde nicht müde, die Gerechtigkeit
Christi als unsere einzige Hoffnung auf Erlösung in den Mittelpunkt zu stellen.
Bitte lies diese Aussagen von Paulus und suche in ihnen die Antworten auf die
folgenden Fragen! (Römer 3,19-31; 4,5.25; 5,1; Galater 2,16.20.21)
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1. Wodurch können wir niemals vor Gott gerecht werden?
2. Wodurch ist unsere Gerechtigkeit vor Gott wieder möglich geworden?
3. Wodurch werden wir vor Gott gerecht?
4. Welche Folgen hat es, wenn wir durch den Glauben gerecht geworden sind?
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Überlege einmal, warum es unmöglich ist, dass wir durch eigene Werke etwas zu
unserer Erlösung beitragen können! Denk über dich selbst nach! Bist du versucht,
bei Gott durch gute Werke zu punkten?
Christus,
unsere
Gerechtigkeit
Die Bibel beschreibt unseren Ausgangszustand unmissverständlich deutlich: Wir sind
alle sündig und ungerecht. Durch keine Anstrengung können wir die Gerechtigkeit
erlangen, die das Gesetz fordert. Doch Christus tat, was uns völlig unmöglich war. Er
wurde Mensch und lebte ein Leben des völligen Gehorsams Gott gegenüber. Er
allein lebte die Gerechtigkeit, die das Gesetz fordert. Er nahm den Tod auf sich, den
wir verdient haben, um uns die Gerechtigkeit zu schenken, die er verdient hat.
Dieses Geschenk nennt die Bibel Gnade. Das ist Gottes Seite. Nun liegt es an uns, ob
wir dieses Geschenk der Gerechtigkeit Christi im Glauben annehmen.
Der Begriff Rechtfertigung meint, dass Gott den bußfertigen Sünder für gerecht
erklärt und nun in ihm nicht mehr seine Schuld, sondern die Gerechtigkeit Christi
sieht. Rechtfertigung ist somit das Gegenteil von Verurteilung oder Verdammung.
Die Grundlage dieser Rechtfertigung ist nicht unser Gehorsam, sondern allein der
Gehorsam Jesu. Wenn wir dieses Geschenk im Glauben annehmen, haben wir
Frieden mit Gott und Gott beginnt ein neues Leben in uns.
Wie beschreibt Paulus die Rechtfertigung in seinem Brief an die Korinther?
2.Korinther
5,19-21
Zitat #4
„Christus wurde so behandelt, wie wir es verdient haben. Damit wollte er erreichen,
dass uns die Behandlung zuteil würde, die eigentlich ihm zukam. Er wurde um
unserer Sünde willen, an der er keinen Teil hatte, verdammt, damit wir durch seine
Gerechtigkeit, an der wir keinen Teil haben, gerechtfertigt würden. Er erlitt den Tod,
den wir hätten erleiden müssen, damit wir sein Leben empfangen konnten. „Durch
seine Wunden sind wir geheilt.“ Jesaja 53,5.“ (Das Leben Jesu. S. 15)
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Der größte
Tausch aller
Zeiten
Was wir hier lesen, ist der größte Tausch aller Zeiten. Christus hat die Gerechtigkeit
Gottes vollkommen ausgelebt. In ihm war keine Sünde. Er hat das Leben verdient.
Wir aber haben gesündigt und damit den Tod verdient. Jesus hat den Tod getragen,
den wir verdient haben und uns seine Gerechtigkeit geschenkt, die er verdient hat.
Christus
wir
Christus
wir
Gerechtigkeit
Sünde
Sünde
Gerechtigkeit
Leben
Tod
Tod
Leben
Wie sieht uns Gott, wenn wir im Glauben die Gerechtigkeit Jesu angenommen
haben? Welche Bedingung nennt Paulus hier?
Kolosser 1,2123
Zitat #5
„Für Adam war es vor dem Fall möglich, durch das Befolgen von Gottes Gesetz einen
gerechten Charakter zu bilden. Doch er versagte, und durch seine Sünde ist unser
Wesen verdorben, und wir können uns nicht selbst gerecht machen. Weil wir
sündhaft und unheilig sind, können wir das heilige Gesetz nicht völlig befolgen. Wir
haben keine eigene Gerechtigkeit, mit der wir die Forderungen des Gesetzes Gottes
erfüllen könnten. Aber Christus hat uns einen Ausweg geschaffen. Er lebte auf der
Erde inmitten der Prüfungen und Versuchungen, denen auch wir begegnen müssen.
Er führte ein sündloses Leben. Er starb für uns, und nun bietet er uns an, unsere
Sünden zu nehmen und uns seine Gerechtigkeit zu schenken. Wenn du dich ihm
übergibst und ihn als deinen Erlöser annimmst, dann wirst du um seinetwillen als
gerecht gelten, wie sündhaft dein Leben auch gewesen sein mag. Der Charakter
Christi steht anstelle deines Charakters, und du wirst von Gott so angenommen, als
hättest du nie gesündigt.“ (Schritte zu Jesus, S. 66)
Zitat #6
„Wenn Gott dem Sünder vergibt, ihm die Strafe, die er verdient, erlässt und ihm so
begegnet, als hätte er nicht gesündigt, dann nimmt er ihn in die göttliche Gunst auf
und rechtfertigt ihn durch die Verdienste der Gerechtigkeit Christi.“ (Für die
Gemeinde geschrieben, Band 1, S. 410)
Zitat #7
„Gerechtigkeit ist Heiligkeit, Gottähnlichkeit, und „Gott ist Liebe“ (1. Johannes 4,16).
Der Zustand der Gerechtigkeit entspricht dem Maßstab des Gesetzes Gottes; „denn
alle deine Gebote sind gerecht“ (Psalm 119,172), und die Liebe ist „des Gesetzes
Erfüllung“ (Römer 13,10) Gerechtigkeit ist Liebe, und Liebe ist Licht und Leben aus
Gott. Solche Gerechtigkeit ist in Christus verkörpert. Wir empfangen sie dadurch,
dass wir ihn annehmen. Gerechtigkeit wird nicht durch besondere Anstrengungen
oder mühevolle Arbeit, auch nicht durch Gaben oder Opfer erworben, sondern sie
ist eine freie Gabe, die jeder hungernden und dürstenden Seele geschenkt wird.“
(Das bessere Leben, S. 19)
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Zitat #8
„Vergebung, Versöhnung mit Gott erlangen wir nicht als Belohnung für unsere
Werke; sie wird Sündern nicht als Verdienst gewährt, sondern ist eine Gabe an uns,
die Christus durch seine untadelige Gerechtigkeit ermöglicht hat.“ (Das bessere
Leben, S. 96)
Zitat #9
„In der Prophezeiung Daniels heißt es im Hinblick auf Christus: „Die Schuld [wird]
gesühnt, und es wird ewige Gerechtigkeit gebracht.“ (Daniel 9,24) Jeder Mensch
kann sagen: „Durch seinen völligen Gehorsam hat er die Ansprüche des Gesetzes
erfüllt, und meine einzige Hoffnung besteht darin, auf ihn als meinen Stellvertreter
und meine Sicherheit zu schauen, auf ihn, der an meiner Stelle dem Gesetz absolut
gehorsam war. Durch den Glauben an seine Verdienste bin ich von der Verdammung
durch das Gesetz befreit. Er kleidet mich mit seiner Gerechtigkeit, die allen
Anforderungen des Gesetzes genügt. Ich bin durch ihn, der immerwährende
Gerechtigkeit bringt, vollkommen. Er stellt mich Gott im fleckenlosen Gewand vor,
von dem nicht ein Faden von menschlicher Hand gewebt wurde.“ (Für die Gemeinde
geschrieben, Band 1, S. 417)
Was ist
Glaube?
Die Bibel ist also ganz klar. Die Gerechtigkeit, die wir brauchen um erlöst zu werden,
können wir niemals durch unsere eigenen guten Werke erlangen, auch nicht
teilweise. Allein durch den Glauben an Jesus Christus wird uns diese Gerechtigkeit
zugerechnet. Doch was ist dieser Glaube? Er ist nicht einfach nur die intellektuelle
Zustimmung zu einer Tatsache. In diesem Sinne glaubt sogar der Teufel an das
Evangelium. Wahrer, biblischer Glaube, der zur Rechtfertigung führt, ist viel mehr.
Ein solcher Glaube bedeutet, dass …
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ich zugebe, dass ich ein Sünder bin und die Gerechtigkeit, die das Gesetz
fordert, nicht aufweisen kann. (Lukas 19,13-14)
ich den Aussagen von Gottes Wort uneingeschränkt vertraue.
ich Jesus als meinen persönlichen Erlöser annehme und ihm damit die Führung
in meinem Leben übergebe. (1. Johannes 5,11.12)
ich allein auf seine Gerechtigkeit vertraue und nicht versuche, durch eigene
Werke zu punkten. (Römer 4,5)
ich Jesus so vertraue, dass ich mein Leben nach seinen Geboten ausrichte, denn
Glaube ohne Werke ist tot. (Jakobus 2,17)
Zitat #10
„Glaube ist, wenn man nicht nur an das Wort Gottes glaubt, sondern auch den
eigenen Willen Gott unterstellt; wenn man ihm das Herz übergibt und ihm die tiefste
Zuneigung gehört. Dieser Glaube wirkt durch die Liebe und reinigt die Seele.“
(Schritte zu Jesus, S. 67)
Zitat #11
„Im Glauben empfangen wir die Gnade Gottes; der Glaube selbst aber ist nicht unser
Erlöser. Er bringt nichts ein, sondern ist gewissermaßen nur die Hand, mit der wir
Christus festhalten und dessen Verdienste, das Heilmittel gegen die Sünde, in
Anspruch nehmen. Ohne die Hilfe des Geistes Gottes können wir ja nicht einmal
bereuen.“ (Das Leben Jesu, S. 160)
Zitat #12
„Der Glaube, der zur Erlösung führt, ist kein zufälliger Glaube; er bedeutet nicht
einfach Zustimmung des Verstandes, sondern er ist ein Glaube, der tief im Herzen
wurzelt, der Christus als persönlichen Erlöser annimmt.“ (Für die Gemeinde
geschrieben, Band 1, S. 412)
Gott kennt all unsere Fehler und Schwächen ganz genau. Er weiß, dass wir aus
eigener Anstrengung den Himmel genauso wenig erreichen können, wie es uns
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möglich ist, aus eigener Kraft auf den Mond zu springen. Durch das Geschenk der
Rechtfertigung lädt er uns ein, uns ihm völlig anzuvertrauen. Bist du bereit, dein
Vertrauen voll und ganz auf Gott zu setzen?
Das nächste
THema
Die Gnade und unser Glaube, durch die Gott uns die Gerechtigkeit Christi zurechnet,
bleiben nicht folgenlos. Gott hat sein Werk für uns gerade erst begonnen, wenn er
uns gerechtfertigt hat. Nun verändert uns Gott Schritt für Schritt und gestaltet diese
Gerechtigkeit in unserem Charakter. Darüber werden wir im nächsten Thema
nachdenken.
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Was ist dir bei diesem Thema wichtig geworden? Was hat Gott dir bewusst
gemacht? Welche Entscheidung(en) möchtest du treffen? Was möchtest du Gott im
Gebet sagen?
Deine Aufgaben für dieses Thema
1.
2.
3.
Bitte arbeite das Thema sorgfältig und unter Gebet durch, markiere die für dich
wichtigsten Aussagen und trage deine Antworten in die Leerzeilen ein.
Der Merkvers für dieses Thema ist Römer 5,1. Bitte schreibe ihn wortgenau auf
ein neues Kärtchen und lerne ihn auswendig.
Sprich in den nächsten Tagen mit jemandem über einen Punkt aus diesem
Thema, der dich besonders angesprochen hat und zeige ihm, was du entdeckt
hast!
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