Dienstag, 1. September 2015 · Nummer 202 LokaLes Seite 15 A1 Kurz notiert Lütticher straße: Taxi brennt komplett aus kleine Ursache, große Wirkung: Reparatur der unterspülten Bogenstraße dauert möglicherweise Wochen Zu sehen ist nur ein vergleichsweise kleines Loch – doch das hat es in sich. In der Haarener Bogenstraße ist am Wochenende ein Teil der Fahrbahn und des Bürgersteigs abgesackt. Laut stawag-sprecherin eva Wußing liegt die Ursache an zwei abwasserleitungen, die dort verlaufen. sowohl der Regen- wie auch der schmutzwasserkanal weisen schäden auf. Diese sind laut Wußing zwar relativ gering. Da aber steter Tropfen den stein höhlt, kam es schließlich zur Unterspülung. Wie umfangreich der schaden ist, werde nun per kanal-TV analysiert. Die einfahrt in die Bogenstraße ist vorerst von der Haarener Gracht aus gesperrt, anwohner können von der kreuzstraße aus einfahren. Die sperrung ist umso misslicher, als dass es durch die Großbaustellen am europaplatz und an der alt-Haarener-straße derzeit in diesem Bereich ohnehin eine hohe Verkehrsbelastung gibt und nun eine weitere Verbindungsstraße ausfällt. Wie lange die Reparatur dauert, war gestern offen. Möglicherweise könnten es einige Wochen sein, so eva Wußing. Fotos: Ralf Roeger Mutiger Kämpfer gegen Terror und Hass ein Leben für Versöhnung, sicherheit und Recht: Der ehemalige Polizeipräsident Friedrich Fehrmann ist mit 94 Jahren gestorben Aachen. Sein Leben und Wirken galt vor allem dem Kampf gegen jeden Extremismus und dem Engagement für die Sicherheit der Bürger in der Euregio: Am vergangenen Donnerstag ist Friedrich Fehrmann im Alter von 94 Jahren gestorben. Als Aachener Polizeipräsident hatte Fehrmann, geboren am 8. November 1920 in Münster, in den innenpolitisch extrem nervösen Jahren von 1971 bis 1985 eine Schlüsselstellung bei der Bekämpfung des Terrorismus im Grenzland inne. Der versierte Jurist, Verwaltungsfachmann und engagierte Katholik trug maßgeblich dazu bei, dass die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Polizeibehörden ausgebaut wurde. Schon in seiner Jugend enga- gierte Fehrmann sich als überzeugter Katholik gegen Faschismus und Hass. Als Soldat wurde er 1942 in Russland schwer verletzt und begann, zunächst „kriegsuntauglich“, ein Jurastudium. Kurz vor dem Zusammenbruch des „Dritten Reiches“ wurde er jedoch erneut für wehrtauglich befunden – und bald darauf wegen seiner Überzeugungen in Abwesenheit zum Tode verurteilt. Er entging Hitlers Henkern mit der Befreiung durch die Allierten. Nach seiner 2. Juristischen Staatsprüfung 1948 trat Fehrmann in die Verwaltung des neuen Bundeslandes NRW ein, 1954 wurde er Vize-Polizeipräsident in Gelsenkirchen. Im gleichen Jahr heiratete er seine Frau Marlene. Aus der Ehe gingen acht Kinder hervor. Nach ein Leben lang im einsatz für Frieden und Freiheit: Friedrich Fehrmann ist jetzt 94-jährig in aachen gestorben. Foto: archiv einer Zeit bei der Bezirksregierung Arnsberg ab 1958 wurde Fehrmann zum stellvertretenden Polizeipräsidenten in Aachen ernannt. 1971 trat er die Nachfolge des überraschend gestorbenen Polizeipräsidenten Ernst Dundalek an. Mit ihm hatte er zuvor die Arbeitsgemeinschaft der Polizeibehörden aus Belgien, den Niederlanden und Deutschland installiert, deren Vorsitzender er während seiner Zeit als „PP“ blieb. Bis zu seiner Pensionierung 1985 wirkte er zudem als Vorsitzender der Kommission für öffentliche Sicherheit und Ordnung in der Euregio Maas-Rhein. Mit viel Elan stellte er sich den großen Herausforderungen in Gestalt des RAF-Terrors, zeichnete verantwortlich für den Neubau des Polizeipräsidiums in der Soers, das 1981 er- öffnet wurde. Als wichtiger Impulsgeber für die internationale Sicherheit wurde Fehrmann mit dem Bundesverdienstkreuz und dem Orden Officier van OranjeNassau der Niederlande sowie der Auszeichnung als Officier de l‘ordre Leopold II. von Belgien geehrt. Auch im Ruhestand setzte Fehrmann sich als Vorsitzender der Kriegsgräberfürsorge gegen faschistisches Gedankengut, für Völkerverständigung und Frieden ein – und widmete sich als Großvater von zuletzt 13 Enkeln mit besonderer Hingabe seiner Familie. Die Exequien für Friedrich Fehrmann werden am morgigen Mittwoch um 10 Uhr in St. Andreas, Merowingerstraße, gehalten, anschließend findet die Beerdigung auf dem Waldfriedhof statt. (mh) Vorurteile abbauen und Mädchen für Technik begeistern „Pimp my Pocket-Bike“: Projekt des Rotary-Clubs aachen-Charlemagne und des kraftfahrzeug-Instituts kommt bestens an Von Katharina Menne Aachen/Vaals. Applaus im Kasteel Vaalsbroek. Bei der Abschlussveranstaltung des Rotary-Projekts „Pimp my Pocket-Bike“ geben die zwölf teilnehmenden Mädchen bei ihren Präsentationen noch einmal alles. Detailliert erklären die 13- und 14-jährigen Schülerinnen ihrem Publikum wie sie in Dreiergruppen die „Pocket-Bike“ genannten Mini-Motorräder auseinander genommen, optimiert, lackiert und wieder zusammengebaut haben. Heute werden die schick designten Zweiräder von einer Jury prämiert und anschließend versteigert. Der Erlös soll wieder für ähnliche Projekte eingesetzt werden. Das Projekt ist eine Kooperation des Rotary-Clubs Aachen-Charlemagne mit dem Institut für Kraftfahrzeuge Aachen (ika) der RWTH und bereits das dritte seiner Art. Ziel der ungefähr alle zwei Jahre stattfindenden Projekte mit wechselnden Themen ist es, mehr Mädchen für technische Berufe zu begeistern. „Man muss Mädchen schon früh gezielt an Technik und an technische Berufe heranführen, damit sie herausfinden können, ob es ihnen Spaß macht. Es gibt einfach viel zu viele gesellschaftliche Vorurteile“, sagt Ruth CrumbachTrommler, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit des RotaryClubs. Unterstützung durch Studenten Und das Konzept scheint aufgegangen. „Es hat sehr viel Spaß gemacht, die Mini-Motorräder auseinanderzubauen, zu besprühen und wieder zusammenzubauen. Das hätte ich vorher nicht gedacht, dass mich das so packen würde. Besonders die Testfahrt war richtig cool – wenn auch etwas wacklig“, fasst Lilian Dresse vom St.-Ursula-Gymnasium ihre Erlebnisse zusammen. Zusammen mit ihren Mitstreiterinnen Greta Rosner und Pia Faber gehört sie zum Team „Supergirls“. Die zweite teil- Aachen. Ein Taxi ist am Montagmittag auf der Lütticher Straße vollständig ausgebrannt. Verletzt wurde niemand. Brandursache ist vermutlich ein technischer Defekt. Um 12.20 Uhr hatte der 60-jährige Taxifahrer auf dem Weg von der Grenze in Richtung Innenstadt ein Ruckeln am Wagen bemerkt. Er war alleine im Auto, wendete den Wagen, fuhr an den Fahrbahnrand und bemerkte bereits Flammen unterhalb des Autos. Mehrere Helfer versuchten, wie kurze Zeit später auch die Feuerwehr, die Flammen zu löschen. Vergeblich. Das Taxi brannte völlig aus. Die Lütticher Straße war bis kurz nach 15 Uhr komplett gesperrt. Autoteile hatten sich aufgrund der enormen Hitze im weichen Teer festgebacken. Der Bauhof musste ausrücken. Da aus dem geborstenen Tank Diesel auslief, wurde das Umweltamt alarmiert. Das Wrack wurde abgeschleppt. Zeugen helfen mit, Einbrecher zu stellen Aachen. Die Polizei konnte erneut einen Wohnungseinbrecher festnehmen. Wie sie gestern mitteilte, hatte ein 27-jähriger, nicht in Deutschland wohnender Tatverdächtiger hat in der Nacht von Freitag auf Samstag gegen 3 Uhr versucht, in ein Mehrfamilienhaus am Markt einzubrechen. Er versuchte, eine Terrassentür und ein Fenster aufzuhebeln. Zeugen riefen die Polizei, die den Mann in der Nähe festnehmen konnte. Die Ermittlungen dazu laufen, ob er für weitere Taten in Frage kommt. Polizei schnappt Rollerdiebe Aachen. Die Polizei hat am Wochenende drei aus den Niederlanden stammende junge Tatverdächtige festnehmen können, nachdem sie versucht hatten, Zweiräder zu entwenden. Am Freitagabend gegen 22.35 Uhr versuchten zwei junge Männer in der Steubenstraße, einen Roller zu knacken. Die Beamten nahmen einen 20- Jährigen aus Heerlen fest, sein Mittäter konnte flüchten. Etwa zur gleichen Uhrzeit versuchten ebenfalls zwei junge Niederländer am Samstag, einen Roller in der Zollernstraße zu stehlen. Eine Zeugin beobachtete mehrere Personen, die mit zwei Rollern anreisten und den Roller schließlich knackten. Mit dem gestohlenen und den beiden anderen Zweirädern flüchteten die Täter. Die hinzugerufenen Polizisten konnten insgesamt vier junge Niederländer in der Nähe antreffen und überprüfen. Zwei 17-Jährige aus Heerlen und Kerkrade, die im Verdacht stehen, den Roller gestohlen zu haben, wurden vorläufig festgenommen. Der gestohlene Roller wurde sichergestellt. Gegen alle Festgenommenen wurden Strafverfahren eingeleitet. Partnerschaftskomitee lädt nach Naumburg ein Glückliche Gesichter in kasteel Vaalsbroek: schülerinnen präsentierten, wie fit sie bei der Montage der Mini-Motorräder sind. Da staunten Lutz eckstein, Gisela engeln-Müllges und Jens Zier (v.r.) nicht schlecht. Foto: Ralf Roeger nehmende Gruppe der Aachener phase Unterstützung von vier MaMädchenschule hat ihr Fahrzeug schinenbau-Studentinnen. Und „Erlkönig“ getauft, das Bike der die sind sichtlich stolz auf ihre Viktoriaschule heißt „Devil“ und Schützlinge. die Maschine des Couven-Gymnasiums ist namenlos geblieben. „Das hätte ich vorher nicht „Es ist fantastisch, was gedacht, dass mich das so die vier Teams geleistet haben. Alle vier Maschipacken würde. Besonders die nen funktionieren und Testfahrt war richtig cool – sehen richtig schick aus“, lobt Prof. Lutz Eckwenn auch etwas wacklig-“ stein vom ika die SchüleTEilNEhmERiN liliAN DRESSE, rinnen. Auch ihm ist es ST.-URSUlA-GymNASiUm ein besonderes Anliegen, Vorurteile abzubauen, um die Zahl der weiblichen Studierenden in den ingeniStolz auf die Mädchen ist auch eurwissenschaftlichen Fächern zu die Berufsdienst-Vorsitzende des steigern. Als gute Gegenbeispiele Rotary Clubs und ehemalige stellfür das in der Gesellschaft veran- vertretende Rektorin der FH Aakerte Klischee, nur Männer wür- chen, Prof. Gisela Engeln-Müllges. den Maschinenbau studieren, be- „Es ist schon faszinierend zu sekamen die Mädchen in der Praxis- hen, wie jedes Team eine eigene Strategie entwickelt hat, zu jeder Schraube wieder das passende Loch zu finden, sodass die Motorräder auch wieder funktionieren. Man merkt auch, dass das Gefühl, etwas geschafft zu haben, zu einem ganz anderen Selbstverständnis bei den Mädchen geführt hat.“ Zusammen mit Prof. Lutz Eckstein und Prof. Alexander Markschies ist sie Teil der Jury, die das Gesamtergebnis bewertet. Denn es geht nicht nur darum, dass die Pocket-Bikes schick aussehen und funktionieren, sondern auch um die Ausführungsqualität sowie die Dokumentation und Präsentation der Ergebnisse. Der abschließenden Beurteilung der Jury ist anzumerken, dass die Entscheidung nicht leicht fiel: Sie kommen zu dem Schluss, dass jede Gruppe in genau einem Kriterium besonders herausragend war. Die Supergirls bekommen den Preis für die beste Gestaltung und Ausführung, das Team „Erlkönig“ hat seine Ergebnisse am besten präsentiert, die Schülerinnen der Viktoriaschule gewinnen die Kategorie höchste Kreativität und die Mädchen des Couven-Gymnasiums erhalten den Preis für die beste Technik und Funktion. „Eigentlich waren alle super“, begründet Markschies. 3250 Euro bei Versteigerung Mehr als über die Urkunden freuen sich die Mädchen über die Werkzeugkästen, die die Jury ihnen überreicht. „Ich wollte schon immer mal meinen eigenen haben. Dann muss ich nicht für jeden Schraubenzieher meinen Papa fragen“, lacht Pia Faber. Der RotaryClub freut sich dagegen über die 3250 Euro, die bei der Versteigerung erzielt werden konnten. Das nächste Projekt ist damit gesichert. Aachen. Das Partnerschaftskomitee Aachen-Naumburg, das seit 27 Jahren besteht, organisiert zum 25. Jahrestag der Wiedervereinigung Deutschlands vom 2. bis 5. Oktober eine viertägige Busreise in die Partnerstadt Naumburg/Saale. Unter dem Aspekt „25 Jahre Veränderung“ wird ein reichhaltiges Programm angeboten, z. B. eine interessante Stadtführung, eine Weinberg-Wanderung im SaaleUnstrut-Gebiet, natürlich mit Weinverkostung, ein Besuch im nahe gelegenen Freyburg mit Schloss Neuenburg und in der Rotkäppchen-Sektkellerei. Der offizielle Höhepunkt wird am 3. Oktober der Festgottesdienst in der Naumburger Stadtkirche St. Wenzel mit anschließender Feierstunde im Rathaus sein. Am Vorabend des Einigungstags treffen sich Aachener und Naumburger in großer Runde zum Gedankenaustausch und Feiern im Ratskeller. Weitere Informationen und möglichst baldige Anmeldungen bei Elke Crumbach unter Tel. 0241 1824326 oder per E-Mail elke@ crumbach.de.
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