Klangfragen und Reflexion

REFLEXION:
Empfindest du Stille nun anders als vor dem Projekt? „Ja, für mich gibt es fast nirgendwo
mehr Stille.“, „Ich finde, da es keinen ganz stillen Ort gibt, empfinde ich Stille genauso wie
Geräusche.“, „Ich sage, dass es fast nirgendwo Stille gibt.“, „Ja, […], zum Beispiel wenn es
ganz ruhig ist, dann schreit jemand und dann ist es nicht mehr ruhig.“, „Ja, weil bei mir ist es
eigentlich still, aber was die Kinder [bei mir] aufgenommen haben [unsere Soundscapes], das
war laut. So ist mir bewusst geworden, dass es wenige stille Orte gibt.“, „Ja, Stille ist nicht
immer still. Meistens hört man ein paar Geräusche aber nur kleine.“, „Ja, denn es gibt
eigentlich gar keine Stille, immer wird auf der Welt etwas getan.“, „Ja, weil jetzt hört man
überall was.“, „Ja, man überhört oft die Stille.“, „Wenn es ´still´ ist, beachte ich irgendwie
kleine Geräusche mehr.“, „Stille ist schön. Es ist etwas Besonderes.“
Hörst du nun häufiger Geräusche in deiner Umwelt? Wenn ja, welche? „Ja, ich höre
Geräusche jetzt häufiger: Knistern und Stimmen. Knistern von meiner Jacke und Stimmen
von Menschen.“, „Geräusche sind für mich eine Bestätigung, wie unsere Welt ist. Zum
Beispiel auf dem Feld ist unsere Welt windig, auf den Straßen merkt, man wie viel auf der
Welt los ist.“, „Durch unsere Soundscapes höre ich viele Geräusche anders, zum Beispiel wie
Leute reden, das höre ich jetzt besser.“, „Ja, zum Beispiel die Autos nehme ich jetzt wahr“,
„Ich höre Blätterrauschen, Leute, die laufen, Vogelgezwitscher und den Wind.“
Hörst du deiner Umgebung nun anders zu als vor dem Projekt? „Wie Leute reden höre ich
jetzt besser.“, „Vögel, Blätterrauschen, Hunde, Tiere, Kinder, die spielen, Wind,…“, „Ja, weil
mir nun bewusst ist, wie laut die Umgebung ist.“, „Früher habe ich nicht auf die Windmühlen
geachtet, jetzt schon.“, „Jetzt weiß ich, dass es ganz besondere Geräusche gibt. Und es auch
viele verschiedene sind. Sie sind alle anders.“, „Ja eigentlich schon. Weil man sich jetzt mehr
auf die Natur konzentriert.“, „Jetzt weiß ich, wie interessant alles klingt. Man kann jetzt
besser hinhören und besondere Geräusche hören (z.B. Tüten, Autos, Leute).“, „Ja, weil ich
jetzt weiß, wie laut es eigentlich ist.“, „Ja, denn wenn ich schlafen will höre bzw. beachte ich
kleinere Geräusche mehr, so wie ein Niesen.“
Haben Geräusche die gleiche Bedeutung wie zuvor?
„Nein, ich höre jetzt besser hin. Geräusche sind eine Art Instrumente zum Musikmachen.“,
„Geräusche sind wie Töne, jetzt ist es eine andere Bedeutung.“, „Geräusche sind so wie
Musik. Man braucht kein Instrument.“, „Geräusche sind Töne und Rhythmen, die sich
verbinden, die wir Menschen hören.“, „Ich höre jetzt besser hin. Geräusche sind eine Art
´Instrumente´ zum Musikmachen.“
KLANGFRAGEN:
Klingen Geräusche für alle Menschen gleich?
„Nein, sie klingen für alle Menschen anders.“, „Ich weiß nicht, wie es für andere Menschen
klingt.“, „Nein, weil nicht für jeden Lärm ist, was für mich Lärm ist.“, „Nein, denn für einige
Menschen ist ein Geräusch auch Lärm.“, „Nein, manche finden ein paar Sachen laut, ein paar
aber auch still.“, „Nein, das wäre ja langweilig!“
Überall ist Stille, allerdings wird sie von Geräuschen meist übertönt. „Ja, das stimmt, weil
es ist eigentlich immer ruhig, nur durch andere Geräusche ist es laut.“
Wie klingt Weihnachten?
"Man hört, wie jemand das Geschenkpapier aufmacht.", "Weihnachten klingt draußen ruhig,
weil jeder in seinem Haus ist und in den Häusern ist es laut, weil man Musik anmacht und
redet. Weihnachten klingt eigentlich jedes Jahr anders.", "Weihnachten klingt für jeden
Menschen anders. Man hört die Kirchenglocken und aufgeregte Menschen.", "Man hört den
Tannenbaum rascheln.", "Man hört die Schlitten im Schnee rauschen.", "Weihnachten klingt
sehr leise.", "Wenn man jetzt [kurz vor Weihnachten] ins Nordwestzentrum geht, ist es dort
lauter, weil die Leute so viel einkaufen.", "Man hört, wie sich die Menschen beim Einkaufen
der Geschenke unterhalten.", "...und nach Schneebällen, die gegen die Fensterscheibe
fliegen.", "Weihnachten klingt für mich, wie wenn jemand einen Plattenspieler abspielt und
immer und immer wieder ´Last Christmas´ ertönt.", "Weihnachten klingt so: Wenn man durch
den Schnee läuft und dann der Schnee knirscht. Weihnachten klingt leiser/stiller als Sylvester.
Und wenn man Geschenke auspackt, dann knistert es.", "Man hört den Ofen, wenn die
Plätzchen backen.", "Weihnachten klingt nach Leuten, die im Schnee spielen, nach viel
Getummel in den Spielzeugläden und es klingt nach Sängern, die durch die Straßen ziehen.
Manchmal klingt Weihnachten auch nach Kindern, die gerade Kekse essen. Oder wenn
Kinder Geschenkpapier auspacken, dann knistert es.", "Weihnachten klingt nach Wärme und
Geborgenheit.", "Jeder redet, singt und lacht, man hört Weihnachtslieder.", "Wenn
Weihnachten ist, dann klingt es warm, weil die Meisten Weihnachtslieder singen."
Wie klingt mein Lieblingsort?
„Im Wald hört man morgens Blätterrauschen, Vogelgezwitscher und kaum Lärm. Mittags
hört man mehr Autolärm und weniger Vogelgezwitscher. Abends hört man Käuzchen rufen
und langsam wird das Gezwitscher immer leiser und der Autolärm auch. So ist es fast die
ganze Woche über.“
„Es ist an einem Bach. Das Wasser rauscht, die Vögel zwitschern. Man hört das Wasser auf
die Steine plätschern. Man hört nur Naturgeräusche. Wie klingt er an anderen Tagen? Er
klingt fast immer gleich. Nur wenn es regnet, hört man den Regen auf dem Bach plätschern
und der Bach rauscht lauter, weil auch mehr Wasser drin ist. Und wenn es sehr warm ist und
der Bach ausgetrocknet ist, dann hört man gar nichts mehr.“
„In meinem Zimmer ist es still. Abends höre ich manchmal den Fernseher im Wohnzimmer.
Wenn ich das Fenster aufhabe, höre ich auch Flugzeuge, die tief fliegen. Auch die
Fußballspieler auf dem Sportplatz kann ich mit offenem Fenster hören.“
„Wenn ich morgens in der Schule bin, ist es in meinem Zimmer ganz leise, da ich es alleine
bewohne und nicht da bin. Von draußen kommen nur ein paar wenige leise Geräusche herein,
z.B. Stimmen der Nachbarn oder von einem Rasenmäher. Nur wenn meine Mutter staubsaugt,
ist es höllisch laut. Nach der Schule, am Nachmittag, bin ich gerne in meinem Zimmer und
spiele. Wenn Freunde da sind, kann es schon mal laut werden, denn wir reden viel und lachen
oft. Manchmal streite ich mich mit meinem Bruder, dann wird es im Zimmer besonders laut.“
„In meiner Wohnung ist es nicht immer leise. Meistens hört man die Alltagsgeräusche, wie
z.B. die Waschmaschine oder die Spülmaschine. Da ich einen Bruder habe, der nie leise ist,
ist es manchmal laut. Aber wenn ich in der Schule bin und mein Bruder auch, dann ist es
zuhause leise, aber nicht zu leise.“
Wie klingt Urlaub?
„Wenn ich Urlaub höre, denke ich an den schönen Strand, das Wasser, das über den Sand
fließt und die Krebse, die über den Sand klappern. Urlaub klingt friedlich und ruhig, mit dem
starken Wind, der aber sehr warm und erfrischend ist. Außerdem hört man noch die kleinen
Kinder am Wasser planschen und weinen, wenn das Meersalz in die Augen oder die Nase
gelangt.“, „Für mich klingt Urlaub so: Man hört das Rauschen der Wellen, die spielenden
Leute und die Abendmusik.“, „Urlaub klingt wie Wellenrauschen und Füßen im Sand. In der
Ferne und zugleich nah hört man das Rascheln von Palmenblättern. Und das Planschen der
Kinder im Wasser vor einem. Außerdem hört man neue Freunde, die einen rufen und mit
denen man spielt. Und abends im Zimmer hört man die Schritte und das Sprechen der Leute,
die spät zu Abend essen. Dann, wenn nachts das Fenster auf ist, hört man nur noch das
Rauschen der Wellen und gelegentlich das Rascheln der Palmen.“, „Urlaub klingt für mich
nach Wellenrauschen und nach einem angehenden PC.“, „Wenn man am Strand liegt und die
Wellen hört. Aber auch wenn man die Füße im Sand hört und die anderen Leute im Wasser –
so klingt Urlaub. Und nach dem Geräusch, wenn man selber ins Wasser springt. Auch wenn
man in der Stadt die Einkaufstüten schwingend in den Armen hört und die Musik im Laden.
Wenn man Flugzeuge, Autos oder Bahnen hört und das Geräusch der Koffer.“, „Urlaub klingt
leise, nach Wasser, Sand, Meer, Duschen und Wellen.“, „Urlaub klingt für mich leise, weil
ich dabei an die Schatten der Palmen denke und die sind irgendwie still und leise.“
Wie klingt ein Montag im Vergleich zu einem Sonntag?
„Montag klingt im Vergleich zu einem Sonntag viel lauter, weil alle Leute wieder zur Arbeit
fahren und mehr Leute in der Stadt sind und reden. Montags klingelt der Wecker.“, „Ein
Montag klingt lauter als ein Sonntag, weil sonntags die meisten Leute zuhause sind und
montags alle arbeiten gehen.“, „Montagmorgens hört man den Wecker und im Bad das
Rauschen von Wasser, wenn jemand duscht. Beim Frühstück hört man das Knirschen von
Cornflakes, das Nippen am Kaffee und das Geräusch, wenn ein Toast fertig ist. Im Bus hört
man die Stationen, die durchgesagt werden. In der Schule hört man Freunde und Lehrer und
wenn man wieder zuhause ist, den Fernseher.“, „Im Vergleich zum Sonntag klingt der
Montag laut und aufregend. Es fahren wieder viele Autos und die Bahn fährt öfter. Die Busse
sind unterwegs und somit wird die Welt wieder lauter. Alle gehen wieder arbeiten und
machen Lärm.“, „Montag klingt für mich sehr stressig.“, „Montag klingt für mich, wie wenn
meine Zimmertür aufgeht und meine Mutter mich weckt bis meine Katzen schnurrend auf die
Bettdecke springen, wie die klimpernde Gürtelschnall, wie wenn der Toast aus dem Toaster
hüpft, er klingt nach meiner vibrierenden Zahnbürste, nach dem Zuklappen der Brotdose,
nach dem Verkehr auf den Straßen, der Montag klingt danach wie der Bus losfährt, die
Klingel zum Unterrichtsbeginn ertönt, es klingt nach viel Verkehr auf den Straßen und nach
den Stationsansagen in der Bahn und nach Klingeln an meiner Haustür. Für mich hört sich so
oft Stress an. So klingt aber nur ein Montag, weil davor Wochenende war.“, „Ein Sonntag
klingt leiser als ein Montag, weil man keine Autos hört, dafür hört man die Kirchenglocken.“
Die Stimme von Menschen als ganz besonderer Klang:
„Mein Lieblingsgeräusch ist, wenn andere Leute reden. Wenn sie rumschreien, ist es ja nicht
so schön, aber wenn sie normal reden schon. Manchmal vertreibt das die Langeweile oder
bringt einen zum Lachen. Die Leute haben ganz unterschiedliche Stimmen. Fast alle haben
schöne Stimmen, sodass es Spaß macht zuzuhören, was man gesagt bekommt. Vielleicht
erzählen die Leute auch spannende Geschichten.“
„Meine Lieblingsgeräusche sind die Stimmen von meinen Freunden. Ich mag dieses
Geräusch, weil ich dann weiß, dass ich nicht alleine bin und meine Freunde bei mir sind und
ich dann meistens ganz viel lache. Ich kann ihnen auch gut zuhören, weil sie spannende,
lustige und interessante Dinge erzählen und weil ich ihre Stimmen beruhigend finde. Ich mag
es, ihnen zuzuhören.“