Spaces for species (and pieces) Albertinum Staatliche Kunstsammlungen Dresden 28. November 2015 bis 28. Februar 2016 Besuchereingang / Visitors’ entrance: Georg-Treu-Platz und / and Brühlsche Terrasse Öffnungszeiten / Opening hours: 10 bis 18 Uhr, Montag geschlossen 10 a.m. to 6 p.m., closed Mondays Eintritt Dauer- und Sonderausstellung / Admission Permanent and Special Exhibition: 10 EUR / ermäßigt / reduced fee 7,50 EUR Kinder und Jugendliche unter 17 Jahren frei / Children under 17 years free admission Gruppen (ab 10 Personen) / Groups (10 and more) 9 EUR p. P. Informationen und Anmeldung von Führungen / Programm Mittwoch, 3.2.2016 16.30 Uhr Rundgänge in der Sonderausstellung „Rosa Barba“ Kunstgespräch mit Mathias Wagner, Co-Kurator, Albertinum jeweils sonnabends um 15 Uhr am 28.11., 5.12.2015 und 30.1., 13.2., 27.2.2016 mit Katarina Lozo Führungsgebühr 3 EUR zzgl. Eintritt Donnerstag, 10.12.2015 18 Uhr Apéro und Direktorinnenführung mit Hilke Wagner, Albertinum Mittwoch, 6.1.2016 16.30 Uhr Kunstgespräch mit Gwendolin Kremer, Co-Kuratorin, Albertinum Führung für Blinde und Sehbehinderte; Führungsgebühr 3 EUR zzgl. Eintritt 14 Uhr Führung für Gehörlose mit Gebärdendolmetscher; Führungsgebühr 3 EUR zzgl. Eintritt Mittwoch, 24.2.16 16.30 Uhr Rosa Barba Kunstgespräch mit Mathias Wagner, Co-Kurator, Albertinum Dienstag, 19.1.2016 18 Uhr Apéro und Artist talk mit der Künstlerin Rosa Barba und Hilke Wagner, Direktorin Albertinum, sowie gemeinsamer Besuch der Abguss-Sammlung im Kellergewölbe mit Dr. Kordelia Knoll, Komm. Direktorin Skulpturensammlung Information and reservation of guided tours: Telefon +49(0)351 - 49 14 2000 Fax +49(0)351 - 49 14 2001 [email protected] www.skd.museum Samstag, 20.2.2016 11 Uhr Spaces for species (and pieces) Mittwoch, 20.1.2016 11 Uhr Kunstbetrachtung für Senioren, Führungsgebühr 3 EUR zzgl. Eintritt 15 Uhr Führung in leichter Sprache; Führungsgebühr 3 EUR zzgl. Eintritt 16.30 Uhr Veranstaltungen für Schulklassen Begleitend zur Ausstellung ist ein gleichnamiger Kurs des LERNORT ALBERTINUM konzipiert. Der Kurs verbindet die Unterrichtsfächer: Ku, Deu, TC, GRW. Dieser ist für Gymnasien, Ober- bzw. Berufsschulen ab Klassenstufe 5 buchbar. Dauer: 2 Stunden Kursgebühr: 2 EUR Rosa Barba Albertinum - Dresden 28. November 2015 – 28. Februar 2016 Kunstgespräch zu Rosa Barbas Filmtrilogie “The Hidden Conference” und Besuch des Studiendepots Antike mit Saskia Wetzig, Skulpturensammlung, und Gwendolin Kremer, Co-Kuratorin, Albertinum Rosa Barba Only Revolutions (…less abstract symbols...), 2015 16-mm film, light box, motor Foto: Bernd Borchardt © Rosa Barba w w w . s k d. m u s e u m Rosa Barba (1972 in Agrigent, Italien, geboren, lebt in Berlin) gehört zu den weltweit meist beachteten Künstlerinnen ihrer Generation. Mehrfach ausgezeichnet, wurde ihre Arbeit in zahlreichen Gruppenausstellungen präsentiert, so unter anderem auf der 53. und 56. Biennale von Venedig (2009 und 2015). Neben vielen anderen renommierten Institutionen widmeten ihr die Londoner Tate Modern (2010), das Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía (2010) in Madrid, das Jeu de Paume (2012) in Paris, das Kunsthaus Zürich (2012), das MAXXI, Rom (2014), das CAC, Center of Contemporary Art, Vilnius, Litauen (2014) sowie das MIT List, Center of Visual Arts, Cambridge, USA (2015) umfassende Präsentationen. Spaces for species (and pieces) ist Barbas erste monografische Museumsausstellung in Deutschland. Sie umfasst Werke aus den letzten fünf Jahren, darunter Filme sowie eine Auswahl skulpturaler Installationen. Rosa Barbas Skulpturen, Filme und raumbezogene Arbeiten können nur vor dem Hintergrund eines erweiterten Skulpturbegriffs gelesen werden. Fragen nach der Komposition, der Körperlichkeit von Form und der Plastizität spielen zwar weiterhin eine zentrale Rolle, vorrangiges Thema ist jedoch die „zunehmende Verzeitlichung“ (Rosalind Krauss). Dieser Aspekt sowie ihr Interesse daran, wie Film Raum artikuliert, setzen Werk und Betrachter in ein neues Verhältnis, was sich auch im Inhalt ihrer Filme widerspiegelt. Jeder ist eine topografische Studie des modernen Unbewussten, darin werden entlegene Wüsten, in die geometrische Geheimnisse eingraviert sind, elektronische Klanglandschaften, in denen sich Rhythmen, Takte und Brummen verbinden und allmählich auflösen, mit Bildern, projiziertem Text und den gesprochenen Worten von Künstlern, Literaten oder Geografen verwoben. Es sind Räume der Erinnerung und der Ungewissheit, die trotz der instabilen Realität, die sie darstellen, als versichernder Mythos zu lesen sind. Barbas längere filmische Arbeiten bewegen sich zwischen experimentellem Dokumentarfilm und fiktionaler Erzählung und sind zeitlich nicht eindeutig festgelegt. Sie fokussieren häufig Naturlandschaften und vom Menschen verursachte Eingriffe in die Umwelt, sie untersuchen das Verhältnis zwischen historischer Aufzeichnung, persönlicher Anekdote und filmischer Darstellung. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht Rosa Barbas The Hidden Conference aus den Jahren 2010–2015: eine filmische Recherche in drei Teilen zu Museumsdepots und zum Status der Kunst, wenn diese nicht ausgestellt ist. Alle drei Filme imaginieren Konversationen, wie sie Kunstwerke in Museumsdepots miteinander führen könnten. In The Hidden Conference zeigt sich Barbas kontinuierliche Auseinandersetzung mit kulturellen Lagerräumen und Archiven. Die Kunstwerke werden zu Protagonisten einer filmischen Erzählung, die sich vor der Handkamera abspielt; ihre unsichtbaren Verbindungen und ihre stille Koexistenz werden ungeachtet wissenschaftlicher und chronologischer Ansprüche durch die unruhige Kameraführung und die Montage von Textfragmenten, filmischen Bildern und Klangelementen zum Leben erweckt. Das Klangbild ist wie immer in Barbas Filmen und Installationen auch hier gleichberechtigtes Element, wenn es darum geht, die sich verdichtende Fiktionalisierung voranzutreiben. Neben Filmarbeiten werden im Albertinum ebenso skulpturale Werke zu sehen sein, die auch die stofflichen Eigenschaften von Projektor, Zelluloid und projiziertem Licht untersuchen. Zentraler Gegenstand dieser konzeptuellen Arbeiten sind Bildprojektionen, sprachliche Erinnerungen, physische und imaginierte Objekte, die in einen diskrepanten und doch schlüssigen Dialog gebracht werden. Es sind Spekulationen über die Natur von Dokumenten, nicht nur als fertig vorgefundenes Produkt, sondern als Gegenwartsreflexion. Dabei ist Rosa Barba nicht nur daran gelegen, die Dokumente in Kunst zu übersetzen, sondern kontinuierlich von Material zu Bild und zurück von Bild zu Material zu transponieren. Inhalt wird damit zu Form, Form zu Inhalt. Rosa Barba, die einmal treffend als „poetische Strukturalistin“ bezeichnet wurde, interessiert sich weniger für die Illusionsmaschine als für das Zeichensystem Film. Als Strukturalistin zerlegt und analysiert sie ihr Medium; als poetisch könnte man den narrativen Gehalt ihrer Arbeiten bezeichnen. Dabei untersucht sie das industrielle Kino auf verschiedene Formen der Inszenierung wie Geste, Genre, Information und Fakten, löst diese aus dem Kontext, innerhalb dessen sie normalerweise betrachtet werden, und schichtet und präsentiert sie neu: „Ich versuche, meine Arbeiten so zu konstruieren, dass man immer auch ihre Teile untersuchen kann, und zwar technisch wie semantisch gesehen, sinnlich und historisch. Zusammen ergeben diese Teile dann ein Musikstück, eine Geschichte oder ein Bild, die ihrerseits einer Idee Form verleihen.“ Auf diese Weise entsteht „der Effekt des Infragestellens und Umgestaltens von Wahrheit und Fiktion, Mythos und Realität, Metapher und Material hin zu einem Grad der Desorientierung, der sich schlussendlich in eine konzeptuelle Praxis ausweitet.“ (Ian White) Rosa Barba (born 1972 in Agrigent, Italy, lives in Berlin) is one of the most highly respected and internationally acclaimed artists of her generation. The recipient of multiple prizes, she has taken part in numerous group exhibitions, including the 53rd and 56th Venice Bienal (2009 and 2015), as well as solo shows at renowned institutions that include Tate Modern in London (2010), the Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía in Madrid (2010), the Jeu de Paume in Paris (2012), the Kunsthaus Zürich (2012), the MAXXI, Rome (2014), the Center for Contemporary Art, Vilnius (2014) as well as the MIT List Center of Visual Arts, Cambridge USA (2015). Spaces for species (and pieces) is Rosa Barba’s first monographic exhibition in a German museum including works made over the last five years encompassing cinematic projections, as well as a selection of sculptural installations. Barba’s various works can only be read within an expanded definition of sculpture. Although questions of composition, physicality of form and plasticity continue to play an important role in the perception of her work, the most prominent concept is what Rosalind Krauss describes as an “increasing temporalisation”. This and her interest on how film articulates space places the work and the viewer in a new relationship. It is written through the subject matter of her films, each a topographic study of modernity’s unconscious: remote deserts inscribed with geometric secrets; electronic soundscapes where rhythms, pulses and drones coalesce and dissipate; where images are interlaced with screens of text and the spoken words of artists, poets, geographers. These are spaces of memory and uncertainty, more legible as reassuring myth than the unstable reality they represent. Rosa Barba’s longer filmworks are situated between experimental documentary and fictional narrative, and are indeterminately situated in time. They often focus on natural landscapes and man-made interventions into the environment and probe into the relationship of historical record, personal anecdote, and filmic representation. Central in the show is Rosa Barba’s The Hidden Conference 2010-2015. A three-part series of filmic investigations into museum storage and status of art when not on display. All three films evoke the discussions one can imagine artworks in the museum storage spaces might have with one another. The Hidden Conference is a work that confirms Barba’s continuing investigation of cultural storage areas and archives: the stored art works become protagonists in a filmic narrative that unfolds before a handheld camera; their invisible nexuses and the condition of silent coexistence are enlivened besides scientific or chronological claims by the restless camerawork and the montage of textual fragments, filmic pictures and sound-elements. The soundscape, as is always the case in Barba’s films and installations, is an equal partner in supporting the fictionalization process. Alongside the film works the exhibition also includes more sculptural pieces that often also examine the physical properties of the projector, celluloid, and projected light. These conceptual works use projected images, linguistic memories, and real or imagined objects as their central focus, placing them in an oppositional yet coherent dialogue with each other. The works speculate on the nature of documents, not just as complete found items, but as reflections on the present. Barba is interested here not simply in the translation of documents into art, but in the process of constantly transposing from the original material to the image, and from image back to material, so that content becomes form and form content. Barba, who was once described as a “poetic structuralist”, is less interested in film as a machine for creating illusion, than as a system of signs that we recognise as “film”. As a structuralist she dissects and analyses her medium; from a poetic’ perspective a narrative content can be perceived in her work. She interrogates the industry of cinema with respect to various forms of staging, such as gesture, genre, information and documents, taking them out of the context in which they are normally seen and reshaping and representing them anew. “I try to construct a work so that you can always also examine its parts, technically as well as semantically, sensually and historically. Together the parts form a song a story or an image which in turn form an idea.”. According to Ian White: “The effect of this contests and recasts truth and fiction, myth and reality, metaphor and material, to a disorienting degree that ultimately extends into a conceptual practice.”
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