Lee Miller – Fotografien

Berliner Festspiele
Martin-Gropius-Bau
Lee Miller – Fotografien
Inhalt
Lee Miller – Fotografien
19. März – 12. Juni 2016
1. Pressemitteilung
2
2. Copyrightliste
4
3. Auszug aus dem Katalog
7
4. Wandtexte
13
5. Vermittlungsprogramm für Schulklassen und Familien
16
5.1 Vortrag im Rahmen der Ausstellung
16
5.2 Für Schulklassen
16
5.3 Für Familien und Kinder
19
5.4 Für Berufstätige
19
6. Daten und Fakten
20
7. Partner und Sponsoren
21
Anlagen / Informationen:
- Wall AG
- Ausstellungsprogramm Martin-Gropius-Bau 2016
- Berliner Festspiele Veranstaltungen März / April 2016
- Flyer
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[email protected], www.gropiusbau.de
Stand: 09.03.2016
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Lee Miller – Fotografien
1. Pressemitteilung
Lee Miller – Fotografien
19. März – 12. Juni 2016
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Montag 10 – 19 Uhr, Dienstag geschlossen
Sonderöffnung: Dienstag, 12.4., 10 – 19 Uhr
Veranstalter: Berliner Festspiele / Martin-Gropius-Bau.
Eine Ausstellung der Albertina Wien in Zusammenarbeit mit dem Martin-Gropius-Bau und
der Lee Miller Foundation. Kurator: Walter Moser
Das Vermittlungsprogramm wird gefördert durch die Botschaft der Vereinigten Staaten von
Amerika in Berlin.
Kommunikation
Leitung: Dr. Susanne Rockweiler
Presse: Christiane Zippel
T +49 30 254 86 – 236, F +49 30 254 86 – 235
[email protected]
Organisation: Ellen Clemens
T +49 30 254 86 – 123, F +49 30 254 86 – 107
[email protected]
Lee Miller (1907-1977) ist eine der vielseitigsten US-amerikanischen
Fotografinnen und Fotojournalistinnen des 20. Jahrhunderts. Sie hat in ihrem
Werkschaffen gegensätzliche Genres wie den Surrealismus, Mode-, Porträt-,
Reisefotografie sowie fotografische Kriegsberichterstattung vereint. Die Ausstellung führt
durch die verschiedenen Lebensstationen der Fotografin von New York, über Paris und
Ägypten bis nach Deutschland. Die rund 100 gezeigten Aufnahmen veranschaulichen Lee
Millers Leben aus unterschiedlichen Perspektiven: als Assistentin, Muse und Partnerin von
Man Ray im Paris der 1930er-Jahre, als Pionierin der Kunstfotografie und als
Fotojournalistin während des Zweiten Weltkrieges. Ihre Aufnahmen des
Luftbombardements des nationalsozialistischen Deutschlands auf London, der Befreiung
von Paris und der Konzentrationslager in Dachau und Buchenwald zählen zu den
eindringlichsten Kriegsdokumenten des 20. Jahrhunderts.
Ihre künstlerische Laufbahn startete Lee Miller 1929 in Paris, als sie
gemeinsam mit Man Ray surrealistische Fotografien anzufertigen begann. Dabei war sie
mehr als nur Muse und Assistentin, häufig entstanden die Aufnahmen in enger
Zusammenarbeit. In Aktbildern, die Man Ray von ihr anfertigte, setzte sich Miller – ein
Fotomodell der Vogue – bewusst in Szene. In ihren eigenen Fotografien – Akte, Porträts
und Straßenszenen – beschäftigte sie sich mit den Stilmitteln des Surrealismus und
entwickelte ihre eigene künstlerische Sprache: Miller verfremdete die Bildmotive indem
sie enge Bildausschnitte wählte, den menschlichen Körper fragmentierte und mit der
Technik der Solarisation arbeitete, die mithilfe einer starken Überbelichtung die SchwarzWeiß-Werte umkehrt.
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Stand: 09.03.2016
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Lee Miller – Fotografien
Nach einem kurzen Aufenthalt ab 1932 in den USA, wo sie ihr in Paris
gegründetes Fotostudio weiterbetrieb, folgte Miller 1934 ihrem damaligen Ehemann nach
Ägypten. Dort und auf anschließenden Reisen über Athen nach Bukarest hielt die
Fotografin Landschaft, Architektur und Menschen fest. Ihr eigener, im Surrealismus
wurzelnder Blick für eine mehrdeutige Wirklichkeit findet sich in den Naturformen ihrer
Landschaftsbilder wieder.
1938 ließ sich Miller in England nieder, um ab 1940 als Fotografin für die
britische Vogue zu arbeiten und in Reportagefotografien die gesellschaftlichen Umstände
und desaströsen Folgen des Zweiten Weltkrieges festzuhalten. In London fotografierte sie
die Zerstörungen durch das deutsche Bombardement während des sogenannten „Blitz“.
Die Aufnahmen der zerstörten Stadt von Straßenzügen und Personen in Kriegsmontur
sind häufig kunstvoll inszeniert und noch deutlich vom Surrealismus geprägt.
Als eine der wenigen Amerikanerinnen ließ sich Miller als
Kriegskorrespondentin akkreditieren und berichtete ab 1944 an vorderster amerikanischer
Front für die Vogue: Sie fotografierte die Eroberung der Normandie durch die Alliierten
und bewegte sich mit den vorstoßenden amerikanischen Truppen durch Europa. Ihre
fotojournalistischen Arbeiten zeichnen sich durch eine zunehmend direkte und sachliche
Bildsprache aus, die den Fokus auf das Dokumentarische legt. Ab 1945 fotografierte Miller
die Folgen des Krieges in Deutschland und Österreich und hielt die Verbrechen der
Nationalsozialisten in den soeben befreiten Konzentrationslagern in Dachau und
Buchenwald als eine der ersten Fotografinnen und Fotografen fest. Während einer
Zwischenstation in München hielt sich Miller in der von amerikanischen Soldaten
besetzten Privatwohnung von Adolf Hitler auf und inszenierte sich in der berühmt
gewordenen Fotografie in der Badewanne des Diktators – ein politisch aufgeladener Akt
der Aneignung, der vielfältige Deutungen zulässt. Das Foto wurde von ihrem Kollegen
David E. Scherman aufgenommen. Lee Miller schuf mit ihrem gesamten fotografischen
Werk sowohl inszenierte als auch dokumentarische Bilder, die gerade in ihrer Subjektivität
und Vieldeutigkeit einzigartig sind.
Die Ausstellung präsentiert das fotografische Werk Lee Millers in seiner
ganzen Bandbreite. Alle Fotografien der Ausstellung – überwiegend Vintageprints -,
darunter auch Porträts Lee Millers von Man Ray, Sacha Masour und David E. Scherman,
sind Leihgaben des Lee Miller Archives.
Der Katalog zur Ausstellung erscheint im Hatje Cantz Verlag. Das pädagogische
Programm wird von der Botschaft der Vereinigten Staaten von Amerika in Berlin
unterstützt.
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2. Copyrightliste
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19. März – 12. Juni 2016
Bitte beachten Sie die Bildlegenden. Das Bildmaterial dient ausschließlich zur aktuellen
redaktionellen Berichterstattung über die Ausstellung „ Lee Miller –Fotografien (19. März
bis 12. Juni 2016) im Martin-Gropius-Bau. Die Berichterstattung von Text und Bild muss im
Verhältnis 1:1 stehen, dann ist das Bildmaterial für 3 Bilder kostenfrei. Die Bilder dürfen
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vermerken Sie bei der Veröffentlichung die Angaben der Bildlegende. Die Rechte für
Titelbildnutzungen und Bildstrecken sind bei dem jeweiligen Rechteinhaber direkt
einzuholen und können kostenpflichtig sein. Wir bitten um Zusendung von 2
Belegexemplaren an die unten genannte Adresse.
Please respect the copyright. All image material is to be used solely for editorial coverage
of the current exhibition “Lee Miller - Photographs” (March 19th to June 12th 2016) at the
Martin-Gropius-Bau. The coverage of text and image should be in a ratio of 1: 1. The use
of 3 pictures is free of charge. The images must not be altered in any way, such as being
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01_Fire Masks.jpg
Lee Miller, Brandschutzmasken, London,
England, 1941
Lee Miller, Fire Masks, London, England, 1941
© Lee Miller Archives, England 2016.
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02_Nude.jpg
Lee Miller, Akt, Paris, Frankreich, 1930
Lee Miller, Nude, Paris, France, 1930
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03_Fashion for factories.jpg
Lee Miller, “Fashion for factories”, Vogue
UK, London, England, Juni 1941
Lee Miller, “Fashion for factories”, Vogue
UK, London, England, June 1941
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04_Burgermeister's Suicide.jpg
Lee Miller, David E. Scherman fotografiert
den Bürgermeister, Rathaus, Leipzig,
Deutschland, 1945
Lee Miller, David E. Scherman
photographing the Burgermeister’s suicide,
Town Hall, Leipzig, Germany, 1945
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05_Liberated Prisoners.jpg
Lee Miller, Befreite Gefangene auf ihren
Schlafpritschen, Dachau, Deutschland, 1945
Lee Miller, Liberated Prisoners in Their
Bunks, Dachau, Germany, 1945
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06_Portrait of Lee Miller.jpg
Man Ray, Portrait von Lee Miller, Paris,
Frankreich, 1929
Man Ray, Portrait of Lee Miller, Paris,
France, 1929
© The Artists Estate. Supplied courtesy of
The Roland Penrose Collection England
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07_Hitler’s Bathtub.jpg
David E. Scherman, Lee Miller in Hitlers
Badewanne, München, Deutschland, 1945
David E. Scherman, Lee Miller in Hitler’s
bathtub, München / Munich, Germany, 1945
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3. Auszug aus dem Katalog
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19. März – 12. Juni 2016
Prägende Jahre: Lee Miller und der Surrealismus
Astrid Mahler
In den Straßen von Paris und in Man Rays Atelier entstanden 1929 Lee
Millers erste fotografische Arbeiten. Nur ein paar Monate zuvor hatte sie als Fotomodell in
New York gearbeitet. Miller, bereits früh finanziell selbstständig, begann sich zunehmend
für die professionelle Fotografie zu interessieren. Sei es, wie überliefert, aus dem Wunsch
heraus, der langweiligen Routine als Modell zu entkommen, sei es aus einem Interesse für
die Technik – das fotografische Gewerbe galt in jedem Fall als attraktiver Frauenberuf.
Auf Empfehlung Edward Steichens reiste Miller nach Paris, um sich dem etablierten
Mode- und Porträtfotografen Man Ray (er publizierte u. a. in der Vogue) als Schülerin
anzutragen.1 Ihre Initiative führte zu einer von 1929 bis 1932 währenden Lebens- und
Arbeitsgemeinschaft.2 Miller erlernte das technische Handwerk in der Dunkelkammer wie
im Atelier: »Er hatte mir beigebracht wie man Modefotos macht, er hatte mir
beigebracht wie man Porträts macht, er hat mir seine ganze Technik beigebracht.«3 In
Paris kam Miller in Kontakt mit der künstlerischen Avantgarde, durch Man Ray vor allem
mit den Vertretern des Surrealismus, mit deren Theorien und Publikationen. Sie beteiligte
sich aber nie aktiv an den Unternehmungen des Zirkels, nahm eine distanzierte Haltung
ein und hatte keinerlei Hang, sich mit dem theoretischen Programm zu beschäftigen.4
Ihre Pariser Arbeiten erhielten so auch nur beschreibende und keine, wie im Surrealismus
oftmals üblich, mehrdeutigen Titel. Miller, wie Whitney Chadwick konstatierte, war die
erste Frau, die eher Ästhetik als persönliche Identität im Surrealismus suchte.5 Dass sich
diese kurze Zeitspanne überaus prägend auf ihr Schaffen auswirkte, bezeugen ihre
fotografischen Arbeiten noch Jahrzehnte später eindringlich.
Zusammenarbeit mit Man Ray
Entgegen der Rolle die sie tatsächlich einnahm, tendierte besonders die
frühere Literatur dazu, Miller auf ihren Status als Muse zu reduzieren. Folglich wurde
Millers Leben, wie Amy J. Lyford kritisierte, »häufig eher durch Bilder von ihr dargestellt,
als durch die, die sie selber schuf«.6 Dieser einseitigen Rezeption förderlich dürfte die
Tatsache gewesen sein, dass zwar unzählige Porträts und Akte Millers von Man Ray
existieren, sich aber im Gegensatz dazu nur wenige ihrer eigenen Pariser Arbeiten
erhalten haben. Zumal sie ihr Pariser Œuvre so gut wie nie ausgestellt oder publiziert und
in späteren Jahren zu einem großen Teil sogar vernichtet hatte.7
Doch das gängige Schema »Muse-Modell-Geliebte«, in das Partnerinnen
bekannter Künstler gemeinhin gerne eingeschrieben werden, passt für Miller nicht.
Zunehmend kam in der jüngeren Rezeptionsgeschichte der Zusammenarbeit und dem
künstlerischen Austausch mit Man Ray größere Gewichtung zu: Es setzte sich durch, viele
Werke als eine Art Dialog zu interpretieren.8 Lyford deutete Millers Fotos als ironische
Kommentare nicht nur auf die Arbeit von Man Ray, sondern auch im Zusammenhang mit
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dem Surrealismus.9 Millers Porträt von Man Ray mit Rasierschaum von ca. 1929, wird als
Reflexion auf dessen Serie von Marcel Duchamp gelesen. Während Duchamp den Schaum
als inszenatorisches Mittel der Verkleidung verwendete – er formte seine Haare zu
wie sie der Götterbote Hermes am Helm trägt –,10 bleibt Millers Porträt vergleichsweise
nüchtern. Sie benutzte das Motiv, um mit den formalen Möglichkeiten der Fotografie zu
spielen, indem sie durch die strenge Profilansicht und Schatten Effekte erzeugte.
Es stellt sich generell die Frage, inwieweit Miller an Man Rays
Inszenierungen, sei es als Mitarbeiterin oder als Modell, beteiligt gewesen war. Eine
Kombination aus beiden Funktionen dürfte in Man Rays 1930 gemachter Fotografie ihres
Halses eine Rolle gespielt haben. Unzufrieden mit dem Ergebnis, hatte Man Ray das
Negativ verworfen. Miller jedoch bearbeitete es nach ihren Vorstellungen, abstrahierte
das Motiv mit Hilfe eines Ausschnitts und erzielte durch die Vergrößerung Unschärfe.11
Schon damals entbrannte laut Miller zwischen ihr und Man Ray ein Streit um die
Autorenschaft. Sie trug mit später getätigten Aussagen zur Sicht bei, dass eine
eindeutige Zuschreibung oft unmöglich sei, da sie während ihrer gemeinsamen Arbeit
gleichsam zu einer Person verschmolzen.12
Der Einsatz der Lebensgefährtin als Modell folgte sicher auch
pragmatischen Gründen, wie Miller festgestellt hatte: »Wir haben immer fotografiert, vor
allem wenn ich für Man gearbeitet habe. Er hatte eine neue Idee zu Belichten oder
Entwickeln und ich war das Versuchskaninchen. Ich war immer da.«13 Miller, die schon als
Kind für ihren Vater, einen passionierten Fotoamateur, posiert hatte und noch in Paris
zeitweilig als Mannequin arbeitete, war das Agieren vor der Kamera gewöhnt. Man Ray
selbst dürfte die Einbringung eigener Ideen grundsätzlich gefördert haben.14 Jahre später
belegen vor allem zwei Beispiele, fotografiert von David E. Scherman, Millers Neigung zur
unkonventionellen Selbstinszenierung: Lee Miller in Camouflage von 1942 und Lee Miller in
Adolf Hitlers Badewanne von 1945. Diese Arrangements sind thematisch bizarre
Ergebnisse einer fruchtbaren Zusammenarbeit. Denn im Gegensatz dazu geraten Millers
rare Selbstporträts konventioneller und sachlicher. Die Befragung der eigenen Identität,
eine Beschäftigung, der viele Künstlerinnen wie zum Beispiel Claude Cahun zeitgleich
anhingen, lag ihr fern.
Das Körperbild
Cahuns Selbstporträt von 1925 stand Pate für eine weitere
wahrscheinliche Zusammenarbeit von Miller und Man Ray: Ein Bild aus der Serie eines
Frauenkopfs unter einem Glassturz von 1930, für das Millers Freundin Tanja Ramm Modell
stand und das als »Hommage à D.A.F. de Sade« unter dem Namen Man Rays publiziert
wurde. Die Forschermeinungen gehen auseinander, ob die Fotografien allein von Lee
Miller15 oder von Man Ray im Zuge einer gemeinsamen Studiosession, bei der Miller
zumindest inszenatorische Mitarbeit zukam, entstanden.16 Man Ray stand in Kontakt mit
Cahun und kannte ihre Arbeit, ihre Selbstbildnisse präsentierte sie nur sehr spärlich im
Freundeskreis.17 Doch hatte die inhaltliche Bedeutung der Version Cahuns nichts mit dem
Porträt von Man Ray / Miller zu tun. Cahuns Thema war die geschlechtliche Identität und
deren Konstruktion / Dekonstruktion, mit der sie sich in vielen experimentellen
Selbstdarstellungen beschäftigte. Ihr Körper diente als Projektionsfläche und der
Glassturz fungierte in diesem Fall als Gefäß, um »das eigene (weibliche) Bild
einzufangen«.18 Hal Foster behauptete, wie Cottingham referiert, Cahun habe als einzige
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dem Surrealismus nahestehende Künstlerin die »kulturell konditionierte« klassische
Repräsentation von Weiblichkeit verweigert.19 Cottingham zog Miller als Gegenvergleich
heran und kritisierte sie dafür, sich der vorherrschenden surrealistischen Praxis der
Zurschaustellung des weiblichen Körpers angepasst zu haben. Einige Akte Millers lassen
sich tatsächlich unter dem Gesichtspunkt der gängigen surrealistischen Ikonografie
interpretieren. In einem Beispiel gebrauchten Miller wie Man Ray einen Fechtschutz aus
Draht, um ihn mit nackter Haut in Kontrast zu bringen und ein Spiel mit dem Ver- und
Enthüllen in Szene zu setzen. Im Surrealismus galt der Körper als Material, das inszeniert
und wiederholt visuell fragmentiert wurde: so konnte seine Form als Phallus aufgefasst
und gelesen werden.20 Dass auch Miller, neben Man Ray, mit der fetischisierten Form
spielte, ist laut Jennifer Mundy ein Zeichen dafür, dass diese männlich geprägten
Vorgaben auch von Frauen übernommen wurden.21
Im Widerspruch dazu ist eine Arbeit Millers zu sehen, die in ihrer
Radikalität die surrealistischen Künstler mit ihrem Wunsch nach Tabubruch in den
Schatten stellte. Von einer Auftragsarbeit in einem Spital nahm Miller eine abgetrennte
Brust mit, um sie wie eine Speise am Tisch zu arrangieren.22 Die Interpretation liegt nahe,
dass Miller einen radikal-ironischen Kommentar zu den zerstückelten Frauenkörpern in
der surrealistischen Kunst abgab. Das »Anrichten« am Teller, das »Vorführen« treibt das
geradezu dadaistische Spiel mit der Entfremdung noch weiter und entsexualisiert den
Blick auf die Brust. Eine weitere Arbeit lässt sich ebenso, wenn auch um einiges weniger
drastisch, in diesem Kontext lesen. Der Zurschaustellung des weiblichen Körpers wird hier
der abweisende Hinterkopf entgegen gesetzt. Wie ein losgelöster Fremdkörper liegt die
Hand im Haar, krallt sich fest und hält den Kopf gefangen. Aus den letztgenannten
Arbeiten wird Millers distanzierter und sezierender Blick dem klassischen surrealistischen
Körperbild der Frau gegenüber deutlich. Die zuvor gebrachte These Cottinghams, der
kompletten Übernahme vorgegebener, als männlicher Blick konnotierter Topoi, ist unter
diesem Gesichtspunkt nicht haltbar.
Formale Experimente – Die Solarisation
Breiten Raum für Experimente bot nicht nur die stilistische,
kompositorische und ikonografische Auseinandersetzung mit der Fotografie, auch aus
technischer Sicht gab es viele neue mediale Möglichkeiten wie Solarisation, Fotomontage,
Überblendung und Fotogramm. Ganz im Gegensatz zu Cahun oder den später
entstandenen Arbeiten von Dora Maar, stellt die Solarisation die einzige manipulative
Technik dar, derer Miller sich während ihrer Pariser Zeit bediente.23 Die Geschichte der
(Wieder-)Entdeckung der Solarisation24 1929, in Man Rays Atelier, beruht auf einer
Anekdote, die Miller in einem Interview berichtet hat.25 Beim Ausarbeiten von Abzügen in
der Dunkelkammer wurde sie von einem Tier erschreckt und knipste das Licht an, was
eine zweite Belichtung des unfixierten Fotos zur Folge hatte. Dadurch entstand eine
Mischung aus einem positiven und einem negativen Bild, die dargestellten Menschen oder
Objekte erhielten eine auratische Umrisslinie. Man Ray, begeistert von dem
ungewöhnlichen Effekt, perfektionierte die Technik. Miller, die 1930 ihr eigenes Atelier
eröffnet hatte, verwendete die Solarisation oftmals für kommerzielle Auftragsarbeiten.
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Bilder der Stadt
Die Atelierarbeit blieb nicht Millers einziges Betätigungsfeld: Das
Interesse an der Stadt führte sie wie auch andere zeitgenössische Fotografinnen und
Fotografen auf die Straßen von Paris. Ihnen gemeinsam war die Suche nach
unkonventionellen Motiven, seien es die nächtlichen Straßen, Bars und Bordelle von
Brassaï, oder Eli Lotars Einblicke in Pariser Schlachthäuser. Viele ihrer Arbeiten lagen einer
bedeutenden Inspirationsquelle, dem Werk von Eugène Atget, zugrunde. Sein über knapp
drei Jahrzehnte entstandenes fotografisches Œuvre wurde 1930, drei Jahre nach seinem
Tod, einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt.26 Atget legte nach Themen geordnete
Alben mit Fotografien an, die er Künstlern als Vorlagen anbot. Die Surrealisten hatten
seine Arbeiten noch zu seinen Lebzeiten in ihren Schriften publiziert. Man Ray, der in
derselben Straße wohnte und ihn persönlich gekannt hat, besaß Fotografien Atgets in
seiner Sammlung.27 Was gerade die Surrealisten faszinierte, war sein Blick auf das Paris
der dunklen, oft menschenleeren Gassen und heruntergekommenen Vierteln, auf Details
von Geschäften, deren Fassaden, Warenansammlungen und Schaufensterspiegelungen.
Sie suchten und fanden in seinen Bildern das Beunruhigende und Mysteriöse, das
imaginäre Eigenleben der Stadt. Auch Miller entdeckte Geschäftsauslagen und
Karussellfiguren, die dem von Atget vorgegebenen und von den Surrealisten
übernommenen Motivkanon entsprachen.
Doch entwickelte sie auch eine spezielle Methode, auf Basis realer
Gegebenheiten rätselhafte Zusammenfügungen zu erzielen und Arrangements zu
erschaffen, die die Imagination des Betrachters in Gang setzen können. Miller erreichte
dies nicht, wie sonst üblich, mit Hilfe von technischen Manipulationen, wie der Collage,
die das Zerstückeln und Verknüpfen von Bildern beliebig einsetzbar machte. Sie
kombinierte vom Bildrand abgeschnittene Körperteile – diese surreale Praxis funktioniert
hier ohne sexuelle Konnotation – mit gefundenen Szenarien: So etwa mit ausgeronnenem
Teer auf einem Straßenboden, der wie ein Riesenkrake nach den Füßen eines Mannes zu
fassen scheint. Oder mit einer Hand, die nach der Türklinke greift und zum Teil hinter den
Kratzspuren, die die Ringe der Besucher auf der Glastür hinterlassen hatten,
verschwindet. Auch hier entwickelt das Bild ein Eigenleben indem es Assoziationen
freisetzt: Die Hand scheint zu »explodieren«, oder gibt ein geisterhaftes Ektoplasma frei,
das sich wie in einer Séance manifestiert. Diese Arbeit entstammt einer um 1930 in Paris
entstandenen Sequenz von Fotografien der Guerlain-Geschäftsfassade. Architektur
erfasste Miller meist in engen Ausschnitten, oftmals wählte sie die gerade moderne
diagonale Perspektive für geometrische Details. So erzeugte sie eine Ästhetik, die die
Bildinformation dynamisiert und gleichzeitig verunklärt. In der Fotografie eines
Durchgangs spielte sie mit der abstrakten Qualität von Licht und Schatten, in einer
Variante kippte sie das Bild um Irritation zu erzielen – eine im Porträt und Akt
gelegentlich angewandte surrealistische Praxis. Zusätzlich solarisierte sie den hinteren
Teil des Bildes, das einzige nachweisliche Beispiel einer außerhalb des Ateliers
entstandenen Arbeit, bei der sie sich einer experimentellen Technik bedient hatte. In
dieser Zeit bildete sie eine besondere Vorliebe für Durchblicke, Fenster, Gitter und
Netzstrukturen aus, die ihr auch Jahre später erhalten blieb, wie in Portrait of Space von
1937 und den Trümmerfotografien zerstörter Städte aus den 40er-Jahren.
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Künstlerische Selbstständigkeit
Miller entwickelte in Paris innerhalb kürzester Zeit ihre eigene
künstlerische Sprache: Sie konnte sich erfolgreich von dem dominanten Einfluss, den Man
Ray sicherlich ausübte, emanzipieren. Eine bemerkenswerte Tatsache, da sie als
fotografische Anfängerin gerade Neuland betreten hatte. Das widerständige Element in
einem Teil der erhaltenen Arbeit erweitert die surrealistische Bildikonografie
beziehungsweise setzt ihr ein beißend ironisches Element entgegen, indem sie sich gegen
herrschende Praktiken stellt. Die Literatur geht gemeinhin davon aus, dass sich Miller
(erst) durch ihre Arbeit als Kriegskorrespondentin vom Surrealismus gelöst und zu einem
unabhängigen künstlerischen Werk gefunden hatte,28 doch eine evidente
Eigenständigkeit darin, gängigen Topoi eigene Bildlösungen entgegenzusetzen,
kennzeichnet bereits ihr Pariser Œuvre. Die vorhin erwähnte Fotografie der abgetrennten
Brust belegt dies, und weist zugleich auf das Kommende, indem sie Millers
unsentimentalen Zugang zur Realität verdeutlicht, der sie Jahre später dazu bewegen
sollte, sich direkt mit der Grausamkeit des Krieges auseinander zu setzen. Das breite
Spektrum ihrer Arbeit liegt auch ihrer, von vielen Brüchen gekennzeichneten Biografie zu
Grunde. Trotzdem blieb Miller der Blick für eine mehrsinnige und oft abgründige
Wirklichkeit erhalten. Sei es in freien Arbeiten, wie den Naturformen der auf ihren Reisen
entstandenen Landschaftsbilder, oder in den Auftragsarbeiten, die sie als
Reportagefotografin im Chaos der Zerstörung des Zweiten Weltkrieges anfertigte.
1 Zu den biografischen Angaben in diesem Artikel siehe Penrose, The Lives of Lee Miller und Burke.
2 Miller, »My Man Ray«, S. 59.
3 Ebd., S. 55.
4 Miller hielt jedoch viele der damals geschlossenen Freundschaften bis an ihr Lebensende aufrecht.
5 Chadwick, S. 38. Relativ viele Frauen nahmen ab den 30er-Jahren aktiv an den Unternehmungen der Gruppe teil, sie
kamen fast ausschließlich über eine Liebesbeziehung in den surrealistischen Kreis. Vgl. ebd., S. 7.
6 Lyford, S. 230.
7 Ebd., S. 232.
8 Siehe z. B. Caws / Kuenzli / Raaberg, S. 9 (allgemein zu Dialog zwischen Künstler und Künstlerinnen im Surrealismus);
Burke, S. 86; Lyford, S. 230, 234.
9 Lyford, S. 230.
10 Duchamp gebrauchte das Porträt 1924 für die parodistische Dada-Collage Obligations pour la roulette de Monte
Carlo.
11 Penrose, The Lives of Lee Miller, S. 30.
12 Burke, S. 86, Zitat: S. 94.
13 Miller, »My Man Ray«, S. 59.
14 Riese, S. 213.
15 Burke, S. 113.
16 Haworth-Booth, S. 48.
17 Leperlier, S. XV f..
18 Cottingham, S. XXIII f.
19 Ebd., S. XX f. Cottingham verweist auf Foster, »L‘amour faux«, S. 118.
20 Körper als Fetisch, siehe auch Krauss, »Corpus Delicti«, S. 91.
21 Foster, »Violation and veiling ...«, S. 203.
22 Vgl. auch Eli Lotars Bilder von Schlachthäusern. Haworth-Booth, S. 88.
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Berliner Festspiele
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Lee Miller – Fotografien
23 Erst später, nachweislich 1937, fertigte sie Collagen unter Einbeziehung ihrer fotografischen Motive an.
24 Der Effekt, aus Versehen erzeugt, war bereits als »Sabattier effect« bekannt.
25 Miller, »My Man Ray«, S. 56.
26 Berenice Abbot publizierte Atget: Photographe de Paris (New York 1930). Siehe: Nesbit, S. 6.
27 Miller musste Man Rays Sammlung gekannt haben, Haworth-Booth, S. 56; Worswick / Abbott, S. 22.
28 Chadwick, S. 231; Allmer, S. 16; Kuenzli, S. 19.
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Lee Miller – Fotografien
4. Wandtexte
Lee Miller – Fotografien
19. März – 12. Juni 2016
Einleitung
Diese Ausstellung präsentiert einen Überblick über die wichtigen
Schaffensperioden der US-amerikanischen Künstlerin Lee Miller (1907–1977). Der Fokus
liegt auf den Jahren 1929 bis 1945, in denen sie sich von der Surrealistin zur
Kriegsreporterin entwickelte. Millers Arbeiten entstanden oftmals im Dialog mit anderen
Künstlern wie Man Ray und Roland Penrose sowie dem Fotografen David E. Scherman.
Die Heterogenität von Lee Millers Arbeiten ist untrennbar mit ihrer von
Brüchen gekennzeichneten Biografie verknüpft: Im Alter von 22 Jahren übersiedelte Miller
von New York nach Paris, wo sie im Atelier von Man Ray ihre ersten surrealistischen
Fotografien schuf. Durch die visuelle Verfremdung der Bildmotive kreierte Miller eine
paradoxe Wirklichkeit. Ihr Hauptaugenmerk galt dem Akt, dem Porträt und, als sie 1934
für vier Jahre nach Ägypten ging, der Landschaft.
Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges arbeitete Lee Miller als eine
der wenigen Frauen ihres Fachs an Reportagen über die desaströsen Auswirkungen des
Krieges. Ihre Berichte für das Modemagazin Vogue führten sie von England, wo sie ab
1938 bis zu ihrem Tod lebte, über Frankreich nach Deutschland und unmittelbar nach
Kriegsende 1945 auch nach Österreich, wo sie das zerstörte Wien fotografierte und damit
einzigartige zeithistorische Dokumente hervorbrachte.
Surrealismus: Paris und New York, 1929–1934
Lee Miller ging 1929 nach Paris, um die Technik der Fotografie bei Man
Ray zu erlernen, mit dem sie bald auch eine private Beziehung verband. Drei Jahre lang
arbeiteten die beiden eng zusammen. Die Zuschreibung mancher Werke ist deshalb
schwierig. Denn auch auf Aktbilder, die Miller selbst zeigen und von Man Ray
aufgenommen wurden, nahm die Künstlerin – sie hatte bereits in New York als
Fotomodell gearbeitet – durch ihre Selbstinszenierungen Einfluss. Sie war Modell und
Autorin zugleich.
Durch Man Ray kam Lee Miller mit dem Kreis der Surrealisten in Kontakt.
Sie eignete sich deren Ikonografie sowie ihre Strategien zur Verfremdung von Bildmotiven
an. Hierzu zählen die Verformung und Fragmentierung des menschlichen Körpers, die
Wahl eines engen Bildausschnittes, das Kippen von Bildern und experimentelle Techniken
wie jene der Solarisation. Bei dieser wird durch starke Überbelichtung eine Umkehrung
der Schwarz-Weiß-Werte erzielt.
1930 eröffnete Lee Miller ein gewerbliches Fotoatelier, arbeitete aber
auch mit Künstlern wie etwa Jean Cocteau zusammen. In Cocteaus Film Le Sang d’un
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Lee Miller – Fotografien
Poète verkörperte sie 1930 eine zum Leben erwachende Statue. Nach der Trennung von
Man Ray führte Miller ihr Studio in New York weiter.
Reisen: Ägypten, 1934–1939
Miller folgte 1934 ihrem ersten Ehemann, dem Geschäftsmann Aziz Eloui
Bey, nach Ägypten. Von ihrem neuen Lebensmittelpunkt Kairo aus unternahm sie
zahlreiche Reisen in die Wüste und fotografierte Landschaften und Architekturen. Diese
hielt sie mit ihrem in Paris erworbenen Blick für mehrdeutige Wirklichkeiten fest. Ihr 1937
aufgenommenes Foto Portrait of Space, das einen Ausblick auf die Wüste zeigt, vereint
vordergründig einen Innen- und Außenraum. Metaphorisch kontrastiert die Aufnahme
jedoch die psychischen Bereiche des Unbewussten und Bewussten, was den belgischen
Surrealisten René Magritte nachweislich zu seinem Gemälde Le Baiser (1938) anregte.
Gemeinsam mit dem britischen Künstler Roland Penrose reiste Lee Miller
1938 über Athen nach Bukarest. Auf dieser Fahrt entstand Penroses Buch The Road is
Wider than Long, das er Miller widmete. Mit Fotografien und Gedichten von Penrose, gilt
der Band als Inkunabel des surrealistischen Künstlerbuches. Penrose und Miller
fotografierten während der Reise dieselben Motive. Während Millers Aufnahmen
professionell komponiert sind und für sich allein stehen, sind Penroses Bilder beiläufige
Schnappschüsse, die als eine Art Aide-mémoire in das Buch integriert wurden.
Krieg: England und Frankreich, 1940–1944
Lee Miller arbeitete ab 1940 als Fotografin für die Vogue in London.
Zunächst für Modereportagen eingesetzt, fotografierte sie bald die durch die deutschen
Bombardierungen („Blitz“) entstandenen Zerstörungen in London. Diese Bilder sind noch
vom Surrealismus geprägt.
Auf Anregung des Life-Fotografen David E. Scherman ließ sich Lee Miller
1942 als Kriegskorrespondentin akkreditieren und wurde damit eine von fünf
Pressefotografinnen, die für die USA in Europa arbeiteten. In dieser Männerdomäne
bewegte sie sich an vorderster Front mit den amerikanischen Truppen durch Europa. 1943
begann sie, selbst die Texte zu ihren Fotoreportagen für die Vogue zu schreiben. Miller
erlebte 1944 die Landung der Alliierten in der Normandie und den Kampf um St. Malo.
Diese Aufnahmen fielen der Zensur zum Opfer, da sie den Einsatz der damals noch
geheim gehaltenen Waffe Napalm zeigen. Millers fotojournalistische Arbeiten zeichnen
sich durch eine zunehmend sachliche Bildsprache aus.
Stunde Null: Deutschland, 1945
Im April 1945 fotografierte Lee Miller gemeinsam mit David E. Scherman
in Deutschland. Neben dem Suizid des stellvertretenden NS-Bürgermeisters von Leipzig
hielt sie die eben befreiten Konzentrationslager Buchenwald und Dachau fest. Millers
Fotos zeigen die Verhältnisse in den Lagern sowie Opfer wie Täter. Während sich andere
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Lee Miller – Fotografien
Reportagefotografen mithilfe des Blicks durch die Kamera sowie räumlicher Distanz vor
dem direkten Anblick des Grauens zu schützen versuchten, ging Lee Miller nahe an ihre
Sujets heran. Ihre unmittelbaren Fotos sollten die Welt aufrütteln. Im Unterschied zur
amerikanischen Vogue wurde in der britischen Ausgabe jedoch nur eine kleine Abbildung
aus dieser Serie veröffentlicht, da man die schockierenden Bilder der Leserschaft nicht
zumuten wollte.
Nach Kriegsende: Wien, 1945
Wenige Monate nach Kriegsende reiste Lee Miller auch nach Wien. Die
Stadt war von Juni 1944 bis Mitte April 1945 bei insgesamt 53 Luftangriffen bombardiert
und im Juli 1945 unter den vier alliierten Besatzungsmächten aufgeteilt worden. Neben
den Besatzern hielt Miller beschädigte Sehenswürdigkeiten der Stadt fest. Zur Wiener
Bevölkerung wahrte sie aufgrund der erheblichen Beteiligung Österreichs am Faschismus
ebenso kritische Distanz, wie sie dem Mythos von Österreich als „erstem Opfer“ des
Nationalsozialismus widersprach. Sympathie brachte sie nur notleidenden Kindern in
Spitälern entgegen, die für sie die unschuldigsten Opfer des Krieges verkörperten. Ihre
Porträts verstand Miller als Warnung vor zukünftigen Kriegen. Miller litt zu diesem
Zeitpunkt bereits psychisch unter den Auswirkungen des Krieges. Kurze Zeit später kehrte
sie nach England zurück und hörte beinahe völlig zu fotografieren auf.
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Lee Miller – Fotografien
5. Vermittlungsprogramm für Schulklassen
und Familien
Lee Miller – Fotografien
19. März – 12. Juni 2016
5.1 Vortrag im Rahmen der Ausstellung
Antony Penrose: The Legendary Lee Miller (auf Englisch)
Antony Penrose spricht über Leben und Werk der Fotografin Lee Miller. Antony Penrose ist
der Sohn der Künstlerin, Direktor des Lee Miller Archivs und der Penrose Sammlung. In
seinem Vortrag zeichnet er das Leben Lee Millers nach und gibt Hinweisen auf ihre
zahlreichen künstlerischen Verbindungen zu Man Ray, Roland Penrose, Pablo Picasso,
David E. Scherman und Theodore Miller. Es entsteht ein emotionales wie prägnantes
Portrait der vielseitigen Fotografin.
Im Anschluss: Hubertus von Amelunxen im Gespräch mit Antony Penrose.
Hubertus von Amelunxen ist Präsident der European Graduate School in SaasFee/Schweiz und Valletta/Malta und Mitglied der Akademie der Künste. Er zählt zu den
wichtigen Kunstwissenschaftler Deutschlands, sein wissenschaftlicher Schwerpunkt ist
Geschichte und Theorie der Fotografie.
Antony Penrose ist Fotograf, Filmemacher, Autor und Künstler. Er hält international
Vorträge über das Leben seiner Eltern, Lee Miller und Roland Penrose.
Sonntag, 24. April 2016, 11 Uhr
Martin-Gropius-Bau, Kinosaal
Eintritt frei
5.2 Für Schulklassen
Lee Miller (1907-1977) zählt zu den bemerkenswertesten Frauen des 20.
Jahrhunderts. Sie war intelligent, wagemutig, selbständig und hübsch. Sie wurde als
Fotomodell bekannt und als Fotografin und Fotojournalistin berühmt. Ihr fotografisches
Werk ist beeindruckend vielseitig: Modeaufnahmen, Portraits, Reisefotografien und
Kriegsreportagen. Oft schimmern dabei ihre surrealistischen1 Lehrjahre durch.
Lee – eigentlich hieß sie Elizabeth – Miller wurde 1907 in einer Kleinstadt
im Bundesstaat New York geboren und im Alter von 20 Jahren als Fotomodell entdeckt.
Zwei Jahre später zieht sie nach Paris, um bei Man Ray, einem angesehenen
surrealistischen Künstler, das Fotografieren zu lernen. Drei Jahre ist sie seine Schülerin,
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Berliner Festspiele
Martin-Gropius-Bau
Lee Miller – Fotografien
sein Modell, seine Freundin und seine künstlerische Partnerin. Man Ray bringt ihr sein
gesamtes technisches Können bei und lehrt sie die Kunst der Mode- und
Portraitfotografie. 1932 zieht sie in die quirlige Metropole New York, eröffnet dort ihr
eigenes Fotoatelier und steht für die amerikanische Modezeitschrift Vogue vor und hinter
der Kamera. Sie ist erfolgreich, trotz Weltwirtschaftskrise. 1934 unterbricht sie ihre
Karriere heiratete, zieht nach Kairo und kann das Fotografieren doch nicht lassen. In der
Wüste entstehen beeindruckende Aufnahmen, darunter die Aufnahme zweier
die an das Landen eines Raumschiffs erinnern. Sie zieht wieder nach Europa und meldet
sich 1940 bei der britischen Vogue als Fotografin. Die Folgen des Krieges sind bereits
spürbar. Lee Miller verknüpft Modeaufnahmen mit Themen des Krieges. Modisch und
anmutig fotografiert sie Fabrikarbeiterinnen in ihrer Arbeitskleidung, Frauen mit
Schutzmasken oder eine Modepuppe in Kriegstrümmern. 1944 meldet sie sich als
Kriegskorrespondentin und begleitet die amerikanischen Truppen an die Front. Es
entstehen ihre berühmten Reportagen und Fotos über den Zweiten Weltkrieg.
Surréalisme: das Wort stammt aus dem Französischen und setzt sich
zusammen aus sur [sprich sür] = über und réalisme = Wirklichkeit; d.h. Aufnahmen, die
Träume, Visionen und das Unterbewusstsein zum Thema haben
1
Workshop a
PORTRAITS – Abseits von Germany‘s Topmodel
Lee Miller war vor und hinter der Kamera aktiv: In New York und Paris als
Model für Modezeitschriften und ihren Lehrmeister Man Ray; sie drehte aber auch den
Spieß um und inszenierte selbst und dies oft mit Geist und Witz: So portraitierte sie
beispielsweise ihre Freundin unter einer Glasglocke und Man Ray mit Rasierschaum auf
den Backen. Geistreiche Fotografien und dabei mal vor und mal hinter der Kamera zu
stehen, sind das Ziel.
Workshops für Schulklassen: nach Vereinbarung / max. 30 SchülerInnen
Öffentlicher Workshop: Sonntag, 17.04. und 12.06.2016, 13-15 Uhr
keine Gebühr, Anmeldung empfohlen (begrenzte Teilnehmerzahl)
Workshop b
EXPERIMENT – Ein Bild und viele Möglichkeiten
Erschreckt von einem Tier knipste Lee Miller das Licht in ihrer
Dunkelkammer an. Die Bilder, die sie gerade entwickelte, wurden dadurch ein zweites
Mal belichtet. Ein Unfall, aber dieser Effekt gefiel ihr so gut, dass sie die Technik Solarisation genannt - von da an häufig für ihre Bilder einsetzte. Wählt ein Motiv und
experimentiert: in Schwarzweiß, in Farbe, als Collage, Montage oder Kolorierung – und
denkt daran, Fehler gibt es nicht!
Workshops für Schulklassen: nach Vereinbarung / max. 30 SchülerInnen
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Lee Miller – Fotografien
Öffentlicher Workshop: Sonntag, 27.03. und 22.05.2016, 13-15 Uhr
keine Gebühr, Anmeldung empfohlen (begrenzte Teilnehmerzahl)
Wettbewerb – Eure Momentaufnahmen und gewinnen
Während des Zweiten Weltkriegs arbeitete Lee Miller als Kriegsfotografin
und Berichterstatterin. Sie begleitete die alliierten Truppen an der Front und ihre
Reportagen erschienen in Wort und Bild in der Vogue. Sucht euch ein aktuelles Thema
und dokumentiert es in Schwarzweiß-Aufnahmen. Schickt die beste schwarzweiß
Fotografie, DinA5, bis spätestens zum 14. Mai an: Organisation, Martin-Gropius-Bau,
Niederkirchnerstr. 7, 10963 Berlin. Die interessantesten Einsendungen werden am 9. Juli
ausgestellt und prämiert.
NEU Schülerführungen in leichter englischer Sprache
Andere Sprachen zu sprechen, ist wichtig: Um sich mit jemandem zu
verständigen, um den anderen zu verstehen - nicht nur das, was er sagt, sondern auch
was er meint, und warum er es sagt. Wir möchten Euch beim Englisch lernen
unterstützen und bieten Führungen in leichter englischer Sprache an.
Die ersten zehn gebuchten Führungen sind kostenlos, danach ist die Gebühr 55 Euro im
Klassenverband. Anmeldung erforderlich. Dauer: 60 min.
MGB SchülerUni
Wir öffnen unser Haus und vertiefen für Schüler*innen der Klassen 9 bis 12 und Lehrende
in einem Vortragsgespräch ein Thema, das durch die Ausstellung „Lee Miller Fotografien“ tangiert wird.
Eingeladen ist die Kriegsfotografin Ursula Meissner. Sie berichtet über ihre Arbeit in
Kriegs- und Krisengebieten der Welt, von Afghanistan bis Somalia, vom Kosovo bis in den
Irak.
Ursula Meissner:
Mit Kamera und kugelsicherer Weste
25 Jahre Kriegs- und Krisengebiete
Do, 21.04.2016, 10.30 Uhr, Anmeldung erforderlich. Begrenzte Teilnehmerzahl
Ein einzelnes Bild kann mehr sagen als viele Worte. Ein Bild kann alles verändern. Es hat
Macht, gesellschaftliche Diskussionen in Gang zu setzen.
Damals war Lee Miller eine der wenigen Frauen, die als Kriegskorrespondentin den
Zweiten Weltkrieg dokumentierte. Ihre Aufnahmen des Luftbombardements des
nationalsozialistischen Deutschlands auf London, der Befreiung von Paris und der
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Berliner Festspiele
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Lee Miller – Fotografien
Konzentrationslager in Dachau und Buchenwald zählen zu den eindringlichsten
Kriegsdokumenten des 20. Jahrhunderts.
Heute berichten mehr Frauen als Männer aus Krisengebieten. Sie kommen mitunter an
Orte, die Männern verwehrt sind. Sie sehen viel. Warum gehen sie bewusst dorthin, wo
Leid und Gewalt allgegenwärtig sind? Was treibt sie an? Was möchten sie bewirken? Wie
gehen sie mit dem Gesehenen um? Ursula Meissner berichtet und steht nach einem
Impulsreferat den jungen Menschen Rede und Antwort.
Die MGB SchülerUni ist gekoppelt mit einer anschließenden Führung durch
die Ausstellung. Dauer der Vorlesung und Führung jeweils 60 Min. Vorlesung und Führung
sind kostenlos.
5.3 Für Familien und Kinder
Immer wieder sonntags…
Während der Ausstellungslaufzeit laden wir Familien ein, immer sonntags von 13-15
Uhr gemeinsam die Ausstellung zu entdecken und bildnerisch-praktisch tätig zu
werden. Nach einem 30-minütigen Blick in die Ausstellung verzahnen sich
Ausstellungsbesuch und bildnerisch-praktisches Arbeiten.
Immer sonntags von 13-15 Uhr, ohne Gebühr, Anmeldung empfohlen, begrenzte
Teilnehmerzahl
5.4 Für Berufstätige
Der Kreativ-Kick in der Mittagspause
Lunchführungen zur Ausstellung
Das Ausstellungshaus bietet ein Format an, das die Mittagspause zum Kreativ-Kick
werden lässt. Jeden ersten Mittwoch im Monat stellen wir Ihnen Künstler und
Ausstellungskonzepte in einem 40-minütigen Rundgang vor. Anschließend gibt es Raum
für ein Lunch im Restaurant Gropius.
Mittwochs 13 Uhr, 6.4., 4.5., 1.6.2016
Dauer ca. 40 Min.
Anmeldung für Workshops und Lunchführungen
MuseumsInformation Berlin
Tel +49 30 24749 888
Fax +49 30 24749 883
[email protected]
www.museumsdienst-berlin.de
Das Vermittlungsprogramm wird gefördert durch die Botschaft der Vereinigten Staaten
von Amerika in Berlin.
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Berliner Festspiele
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Lee Miller – Fotografien
6. Daten & Fakten
Lee Miller – Fotografien
19. März – 12. Juni 2016
Eintrittspreise
7 € / ermäßigt 5 €, Gruppen (ab 5 Personen) 5 € p.P.
Schülergruppen, 3 € p.P.
Eintritt frei bis 16 Jahre
Online-Tickets: www.gropiusbau.de/tickets
Katalog
Hatje Cantz Verlag
Deutsch / Englisch
Broschiert / 160 Seiten
Museumspreis 25,00 €
Buchhandelspreis 29,80 €
ISBN 978-3-7757-3955-9
Führungen
Öffentliche Führungen
Sonntags, 15 Uhr (ohne Anmeldung)
3 € zzgl. Eintritt p.P. 5 €
Angemeldete Führungen
Für Gruppen: Führungen in deutscher Sprache (60 min.)
Erwachsene: 60 € zzgl. Eintritt p.P. 5 €
Schulklassen: 45 € zzgl. Eintritt p.P 3 €
Eintritt frei bis 16 Jahre
Führungen in anderen Sprachen zzgl. 10 €
Lunchführungen: Mittwochs, 13 Uhr
6.4., 4.5., 1.6.2016
Öffentliche Workshops für Familien
Sonntags 13 Uhr: 27.3.,17.4.,22.5.,12.6.2016
keine Gebühr, Anmeldung empfohlen, begrenzte Teilnehmerzahl
Programm: www.gropiusbau.de/schuelerprogramm
Beratung und Anmeldung für Workshops und Führungen
MuseumsInformation Berlin
Tel. +49 30 24749-888, Fax +49 30 24749-883
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www.museumsdienst-berlin.de
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Lee Miller – Fotografien
7. Partner & Sponsoren
Lee Miller – Fotografien
19. März – 12. Juni 2016
Veranstalter:
Partner:
Medienpartner:
Das Vermittlungsprogramm wird gefördert durch:
Der Martin-Gropius-Bau wird gefördert durch:
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Stand: 09.03.2016
Berliner Festspiele
Martin-Gropius-Bau
Lee Miller – Fotografien
Anlagen
Lee Miller – Fotografien
19. März – 12. Juni 2016
Anlagen / Informationen:
- Wall AG
- Ausstellungsprogramm Martin-Gropius-Bau 2016
- Berliner Festspiele Veranstaltungen März / April 2016
- Flyer
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Stand: 11.03.2016
Unternehmensdarstellung Wall AG
Wall AG. Für Städte. Für Menschen.
Die Wall AG ist ein international tätiger Spezialist für Stadtmöblierung und Außenwerbung und
Teil des Konzerns JCDecaux SA, der Nummer 1 der Außenwerbung weltweit.
Das 1976 gegründete Unternehmen gestaltet unter Einbeziehung namhafter Architekten und
Designer den öffentlichen Raum mit zukunftsfähigen Stadtmöbeln. Selbstreinigende,
behindertengerechte City-Toiletten, Wartehallen, Stadtinformationsanlagen, Multifunktionssäulen,
Kioske und hochwertige Werbeträger werden im eigenen Werk im brandenburgischen Velten
hergestellt. Die Städte erhalten die Stadtmöbel kostenlos. Die Investitionen refinanziert Wall durch
die Vermarktung der in die Produkte integrierten Werbeflächen.
Über 28 verschiedene Designlinien hat das Unternehmen bislang für den urbanen Raum
entwickelt. Wall realisiert das Konzept .Alles aus einer Hand: Entwicklung und Produktion,
Reinigung und Wartung der Stadtmöbel sowie die Vermarktung der Werbeflächen erfolgen durch
das Unternehmen selbst. Innovation, Qualität und Nachhaltigkeit kennzeichnen die Produkte und
Dienstleistungen von Wall.
Dieses Geschäftsmodell öffnet nicht nur den Städten, sondern auch der Außenwerbung neue
Chancen und Räume. Werbeträger von Wall bringen die medialen Vorteile auf den Punkt: Die
hoch frequentierten Standorte auf öffentlichen Plätzen und Straßen, die plakative Größe sowie die
überzeugende Kontaktqualität kennzeichnen alle Wall- Premiumwerbeflächen. Bei der
Vermarktung geht es um Klasse statt Masse: Wall lässt die immer bessere Qualität für sich
sprechen.
Seit Januar 2011 vermarkten die Wall AG und die JCDecaux Deutschland GmbH gemeinsam unter
der Vertriebsmarke WallDecaux Premium Outdoor Sales, als Unternehmensbereich der Wall AG,
ihre Werbeflächen in mehr als 60 deutschen Städten, darunter alle Millionenstädte. WallDecaux ist
der größte Anbieter in Deutschland für das Werbeformat City Light Poster (CLP). Insgesamt
vermarktet Wall europaweit mehr als 91.300 Werbeflächen, davon mehr als 6.332 an
Transportmitteln wie Tram, Bus, U-Bahn und LKWs.
Seit Beginn des Jahres 2011 ist der Vorstand der Wall AG auch verantwortlich für das
Management der JCDecaux Deutschland GmbH und führt somit insgesamt 1.055 Mitarbeiter in
Deutschland und der Türkei.
Berliner Festspiele
Martin-Gropius-Bau
Ausstellungen 2016
Ausstellungen im Martin-Gropius-Bau 2016
21. Januar bis 16. Mai 2016
Kunst der Vorzeit
Felsbilder aus der Sammlung Frobenius
Veranstalter: Berliner Festspiele / Martin-Gropius-Bau.
Eine Ausstellung des Frobenius-Instituts an der Goethe-Universität Frankfurt am
Main. In Zusammenarbeit mit dem Martin-Gropius-Bau.
12. März bis 6. Juni 2016
Günter Brus. Störungszonen
Veranstalter: Berliner Festspiele / Martin-Gropius-Bau. Eine Ausstellung der
Nationalgalerie-Staatliche Museen zu Berlin und des Martin-Gropius-Bau in
Zusammenarbeit mit dem „BRUSEUM / Neue Galerie Graz, Universalmuseum
Joanneum“. Ermöglicht durch den Verein der Freunde der Nationalgalerie. Mit
freundlicher Unterstützung des Kulturressorts des Landes Steiermark und des
Österreichischen Kulturforums Berlin.
Kuratorin: Britta Schmitz
19. März bis 12. Juni 2016
Lee Miller - Fotografien
Veranstalter: Berliner Festspiele / Martin-Gropius-Bau.
Eine Ausstellung der Albertina Wien in Zusammenarbeit mit dem MartinGropius-Bau und der Lee Miller Foundation.
Kurator: Walter Moser
9. April bis 26. Juni 2016
Isa Genzken: Mach Dich hübsch!
Veranstalter: Berliner Festspiele/Martin-Gropius-Bau. Eine Ausstellung des
Stedelijk Museum Amsterdam und des Martin-Gropius-Bau, Berlin. Ermöglicht
durch den Hauptstadtkulturfonds.
Kuratoren: Beatrix Ruf und Martijn van Nieuwenhuyzen
12. April bis 7. August 2016
Die Maya - Sprache der Schönheit
Veranstalter: Berliner Festspiele / Martin-Gropius-Bau. Ermöglicht durch den
Hauptstadtkulturfonds. Eine Ausstellung des Instituto Nacional de Antropología
e Historia (INAH), Mexiko. Gefördert durch das Außenministerium der
Vereinigten Mexikanischen Staaten und die Botschaft von Mexiko in Berlin.
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Stand: 04.03.2016
Berliner Festspiele
Martin-Gropius-Bau
Ausstellungen 2016
12. Mai bis 21. August 2016
NO, IT IS! William Kentridge
Ausstellungen/Performances/Lectures
Veranstalter: Berliner Festspiele / Martin-Gropius-Bau.
Die Ausstellung im Martin-Gropius-Bau wird ermöglicht durch den
Hauptstadtkulturfonds.
11. Juni bis 18. September 2016
Thomas Struth
Nature & Politics
Veranstalter: Berliner Festspiele / Martin-Gropius-Bau. In Zusammenarbeit mit
dem Museum Folkwang, Essen, und dem High Museum of Art, Atlanta.
1. Juli bis 3. Oktober 2016
Berenice Abbott - Fotografien
Veranstalter: Berliner Festspiele / Martin-Gropius-Bau. In Zusammenarbeit mit
diChroma photography, Madrid.
Kuratorin: Anne Morin
16. Juli bis 26. September 2016
Gegenstimmen. Kunst in der DDR
Veranstalter: Deutsche Gesellschaft e. V.
Ermöglicht durch die Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin, Deutscher
Sparkassen- und Giroverband und die Bundeszentrale für politische Bildung.
Kuratoren: Eugen Blume und Christoph Tannert
16. September 2016 bis 9. Januar 2017
Pina Bausch und das Tanztheater
Veranstalter: Eine Ausstellung der Kunst- und Ausstellungshalle der
Bundesrepublik Deutschland, Bonn. In Kooperation mit der Pina Bausch
Foundation, Wuppertal.
21. Oktober 2016 bis 15. Januar 2017
Bauen mit Holz – Wege in die Zukunft
Veranstalter: Technische Universität München. Eine Ausstellung der Professur
für Entwerfen und Holzbau und des Architekturmuseums der Technischen
Universität München in Kooperation mit dem Deutschen Architektur Zentrum
DAZ, gefördert durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), den
Deutschen Holzwirtschaftsrat (DHWR), den GdW- Bundesverband deutscher
Wohnungs- und Immobilienunternehmen und proHolz Bayern.
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Martin-Gropius-Bau
Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235
[email protected], www.gropiusbau.de
Stand: 04.03.2016
Berliner Festspiele
Martin-Gropius-Bau
Ausstellungen 2016
12. April bis 5. November 2017
Der Luthereffekt
500 Jahre Protestantismus in der Welt
Veranstalter: Stiftung Deutsches Historisches Museum. Ermöglicht durch die
Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien. Gefördert durch den
Kulturfonds des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes.
Der Martin-Gropius-Bau wird gefördert durch:
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Martin-Gropius-Bau
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Stand: 04.03.2016
Berliner Festspiele
Veranstaltungen März/April 2016
MaerzMusik – Festival für Zeitfragen
11. bis 20. März 2016
—
Konzerte, Installationen, Performances
und
Diskurs-Formate werden mit der Zeitlichkeit von Kunst und mit
aktuellen Diskursen aus den Bereichen Computerwissenschaften,
Philosophie, Ökonomie, Politik- und Sozialwissenschaften
in Verbindung gebracht. Zu erleben sind unter anderem das
vierstündige Eröffnungskonzert mit Pianist Marino Formenti,
drei Winterreisen mit Ian Bostridge, Sophie Rois und Bernhard
Lang, eine algorithmische Reise von Yesterday bis Tomorrow,
Uraufführungen mit dem Plus-Minus Ensemble und dem
Ensemblekollektiv und die begehbare Installation „alif:: split
in the wall“. Das Thema „Zeit im Digitalen Universum“ steht im
Zentrum einer zweitägigen Konferenz am Anfang des DiskursFormats „Thinking Together“, das während der gesamten Dauer
des Festivals im Haus der Berliner Festspiele stattfindet.
Marino Formenti © Sascha Osaka
Im Kraftwerk Berlin kommt in Zusammenarbeit mit
Deutsche Grammophon, Berlin Atonal und Kraftwerk Berlin die
8-stündige Live-Performance „SLEEP“ von Max Richter erstmals
öffentlich zur Aufführung. Max Richter selbst realisiert mit seinem
Ensemble seine Komposition in drei aufeinanderfolgenden
Nächten vom 15. bis 17. März – jeweils von Mitternacht bis acht Uhr
morgens. Den Festivalabschluss bildet vom 19. März um 18 Uhr
bis 20. März um 24.00 Uhr wie bereits im vergangenen Jahr „The
Long Now“: 30 Stunden Musik mit Konzerten und elektronischen
Live-Acts, mit dabei unter anderem die Künstler*innen Caterina
Barbieri, Robert Curgenven, Dalhous, Klara Lewis, Murcof,
Nina, Mårten Spångberg und Miles Whittaker.
http://www.berlinerfestspiele.de/maerzmusik
Ein Tag mit ... Andrzej T. Wirth
10. April 2016, 16 Uhr, Haus der Berliner Festspiele
—
Performances, Ausstellung, Film, Video, Vorträge
und Gespräche mit Andrzej T. Wirth und Gästen.
Andrzej Wirth © Pawel Kocambasi
Der Pate des Postdramatischen, geboren am 10.
April 1927 im ostpolnischen Wlodawa, war immer zur rechten
Zeit dort, wo das Theater aufblühte. Was Andrzej T. Wirth sah,
analysierte er und erprobte es mit Studenten an Universitäten
in den USA, in Berlin und Sydney – bis er 1982 an der Universität
Gießen das Institut für Angewandte Theaterwissenschaft (ATW)
gründete.
Berliner Festspiele
Pressebüro, Schaperstrasse 24, 10719 Berlin, T +49 (0)30 254 89–269, F +49 (0)30 254 89–155
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Berliner Festspiele
Veranstaltungen März /April 2016
Zu seinem 89. Geburtstag zeigen seine Schüler und
Weggefährten eigens neu entwickelte Performance-Arbeiten.
Die Stationen seiner Begegnungen und seines Wirkens über
sieben Jahrzehnte auf drei Kontinenten werden mit bildnerischen
Arbeiten, Texten, Fotos und filmischen Dokumenten gegenwärtig
gemacht.
„Ein Tag mit …“ ist eine Veranstaltungsreihe der Berliner
Festspiele, die gemeinsam mit der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius
konzipiert wurde. Sie präsentiert mehrmals im Jahr eine*n Künstler*in/
eine Persönlichkeit in einer mehrstündigen Hommage im Haus der Berliner
Festspiele. Zuletzt standen u.a. die Autoren Ian McEwan und Karl-Ove
Knausgård im Zentrum der Veranstaltungen.
www.berlinerfestspiele.de/eintag
Save the date: 53. Theatertreffen
—
Das Theatertreffen findet vom 6. bis 22. Mai 2016
statt. Die Auswahl der 10 eingeladenen Inszenierungen:
– „der die mann“ nach Texten von Konrad Bayer. Regie Herbert Fritsch.
Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin
– „Effi Briest – allerdings mit anderem Text und auch anderer Melodie“
von Clemens Sienknecht & Barbara Bürk nach Theodor Fontane.
Regie Clemens Sienknecht und Barbara Bürk. Deutsches Schauspielhaus,
Hamburg
– „Ein Volksfeind“ von Henrik Ibsen. In einer Bearbeitung von Dietmar
Dath. Regie Stefan Pucher. Schauspielhaus Zürich
– „John Gabriel Borkman“ nach Henrik Ibsen von Simon Stone.
Regie Simon Stone. Burgtheater im Akademietheater,
Wien/Wiener Festwochen/Theater Basel
„der die mann“ © Thomas Aurin
– „Mittelreich“ nach Josef Bierbichler. Regie Anna-Sophie Mahler.
Münchner Kammerspiele
– „Schiff der Träume“ Ein europäisches Requiem nach Federico Fellini.
Regie Karin Beier. Deutsches Schauspielhaus, Hamburg
– „The Situation“ von Yael Ronen & Ensemble. Regie Yael Ronen.
Maxim Gorki Theater, Berlin
– „Stolpersteine Staatstheater“ von Hans-Werner Kroesinger.
Regie Hans-Werner Kroesinger. Staatstheater Karlsruhe
– „Tyrannis“ von Ersan Mondtag. Regie Ersan Mondtag.
Staatstheater Kassel
– „Väter und Söhne“ von Brian Friel nach Iwan Turgenjew.
Regie Daniela Löffner. Deutsches Theater, Berlin
Der Spielplan erscheint am 8. April 2016.
Kartenvorverkauf ab dem 16. April um 10 Uhr.
www.berlinerfestspiele.de/theatertreffen
Berliner Festspiele
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