Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Lee Miller – Fotografien Inhalt Lee Miller – Fotografien 19. März – 12. Juni 2016 1. Pressemitteilung 2 2. Copyrightliste 4 3. Auszug aus dem Katalog 7 4. Wandtexte 13 5. Vermittlungsprogramm für Schulklassen und Familien 16 5.1 Vortrag im Rahmen der Ausstellung 16 5.2 Für Schulklassen 16 5.3 Für Familien und Kinder 19 5.4 Für Berufstätige 19 6. Daten und Fakten 20 7. Partner und Sponsoren 21 Anlagen / Informationen: - Wall AG - Ausstellungsprogramm Martin-Gropius-Bau 2016 - Berliner Festspiele Veranstaltungen März / April 2016 - Flyer Seite 1 / 21 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 09.03.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Lee Miller – Fotografien 1. Pressemitteilung Lee Miller – Fotografien 19. März – 12. Juni 2016 Öffnungszeiten: Mittwoch bis Montag 10 – 19 Uhr, Dienstag geschlossen Sonderöffnung: Dienstag, 12.4., 10 – 19 Uhr Veranstalter: Berliner Festspiele / Martin-Gropius-Bau. Eine Ausstellung der Albertina Wien in Zusammenarbeit mit dem Martin-Gropius-Bau und der Lee Miller Foundation. Kurator: Walter Moser Das Vermittlungsprogramm wird gefördert durch die Botschaft der Vereinigten Staaten von Amerika in Berlin. Kommunikation Leitung: Dr. Susanne Rockweiler Presse: Christiane Zippel T +49 30 254 86 – 236, F +49 30 254 86 – 235 [email protected] Organisation: Ellen Clemens T +49 30 254 86 – 123, F +49 30 254 86 – 107 [email protected] Lee Miller (1907-1977) ist eine der vielseitigsten US-amerikanischen Fotografinnen und Fotojournalistinnen des 20. Jahrhunderts. Sie hat in ihrem Werkschaffen gegensätzliche Genres wie den Surrealismus, Mode-, Porträt-, Reisefotografie sowie fotografische Kriegsberichterstattung vereint. Die Ausstellung führt durch die verschiedenen Lebensstationen der Fotografin von New York, über Paris und Ägypten bis nach Deutschland. Die rund 100 gezeigten Aufnahmen veranschaulichen Lee Millers Leben aus unterschiedlichen Perspektiven: als Assistentin, Muse und Partnerin von Man Ray im Paris der 1930er-Jahre, als Pionierin der Kunstfotografie und als Fotojournalistin während des Zweiten Weltkrieges. Ihre Aufnahmen des Luftbombardements des nationalsozialistischen Deutschlands auf London, der Befreiung von Paris und der Konzentrationslager in Dachau und Buchenwald zählen zu den eindringlichsten Kriegsdokumenten des 20. Jahrhunderts. Ihre künstlerische Laufbahn startete Lee Miller 1929 in Paris, als sie gemeinsam mit Man Ray surrealistische Fotografien anzufertigen begann. Dabei war sie mehr als nur Muse und Assistentin, häufig entstanden die Aufnahmen in enger Zusammenarbeit. In Aktbildern, die Man Ray von ihr anfertigte, setzte sich Miller – ein Fotomodell der Vogue – bewusst in Szene. In ihren eigenen Fotografien – Akte, Porträts und Straßenszenen – beschäftigte sie sich mit den Stilmitteln des Surrealismus und entwickelte ihre eigene künstlerische Sprache: Miller verfremdete die Bildmotive indem sie enge Bildausschnitte wählte, den menschlichen Körper fragmentierte und mit der Technik der Solarisation arbeitete, die mithilfe einer starken Überbelichtung die SchwarzWeiß-Werte umkehrt. Seite 2 / 21 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 09.03.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Lee Miller – Fotografien Nach einem kurzen Aufenthalt ab 1932 in den USA, wo sie ihr in Paris gegründetes Fotostudio weiterbetrieb, folgte Miller 1934 ihrem damaligen Ehemann nach Ägypten. Dort und auf anschließenden Reisen über Athen nach Bukarest hielt die Fotografin Landschaft, Architektur und Menschen fest. Ihr eigener, im Surrealismus wurzelnder Blick für eine mehrdeutige Wirklichkeit findet sich in den Naturformen ihrer Landschaftsbilder wieder. 1938 ließ sich Miller in England nieder, um ab 1940 als Fotografin für die britische Vogue zu arbeiten und in Reportagefotografien die gesellschaftlichen Umstände und desaströsen Folgen des Zweiten Weltkrieges festzuhalten. In London fotografierte sie die Zerstörungen durch das deutsche Bombardement während des sogenannten „Blitz“. Die Aufnahmen der zerstörten Stadt von Straßenzügen und Personen in Kriegsmontur sind häufig kunstvoll inszeniert und noch deutlich vom Surrealismus geprägt. Als eine der wenigen Amerikanerinnen ließ sich Miller als Kriegskorrespondentin akkreditieren und berichtete ab 1944 an vorderster amerikanischer Front für die Vogue: Sie fotografierte die Eroberung der Normandie durch die Alliierten und bewegte sich mit den vorstoßenden amerikanischen Truppen durch Europa. Ihre fotojournalistischen Arbeiten zeichnen sich durch eine zunehmend direkte und sachliche Bildsprache aus, die den Fokus auf das Dokumentarische legt. Ab 1945 fotografierte Miller die Folgen des Krieges in Deutschland und Österreich und hielt die Verbrechen der Nationalsozialisten in den soeben befreiten Konzentrationslagern in Dachau und Buchenwald als eine der ersten Fotografinnen und Fotografen fest. Während einer Zwischenstation in München hielt sich Miller in der von amerikanischen Soldaten besetzten Privatwohnung von Adolf Hitler auf und inszenierte sich in der berühmt gewordenen Fotografie in der Badewanne des Diktators – ein politisch aufgeladener Akt der Aneignung, der vielfältige Deutungen zulässt. Das Foto wurde von ihrem Kollegen David E. Scherman aufgenommen. Lee Miller schuf mit ihrem gesamten fotografischen Werk sowohl inszenierte als auch dokumentarische Bilder, die gerade in ihrer Subjektivität und Vieldeutigkeit einzigartig sind. Die Ausstellung präsentiert das fotografische Werk Lee Millers in seiner ganzen Bandbreite. Alle Fotografien der Ausstellung – überwiegend Vintageprints -, darunter auch Porträts Lee Millers von Man Ray, Sacha Masour und David E. Scherman, sind Leihgaben des Lee Miller Archives. Der Katalog zur Ausstellung erscheint im Hatje Cantz Verlag. Das pädagogische Programm wird von der Botschaft der Vereinigten Staaten von Amerika in Berlin unterstützt. Seite 3 / 21 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 09.03.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Lee Miller – Fotografien 2. Copyrightliste Lee Miller – Fotografien 19. März – 12. Juni 2016 Bitte beachten Sie die Bildlegenden. Das Bildmaterial dient ausschließlich zur aktuellen redaktionellen Berichterstattung über die Ausstellung „ Lee Miller –Fotografien (19. März bis 12. Juni 2016) im Martin-Gropius-Bau. Die Berichterstattung von Text und Bild muss im Verhältnis 1:1 stehen, dann ist das Bildmaterial für 3 Bilder kostenfrei. Die Bilder dürfen nicht beschnitten, überdruckt oder manipuliert werden. Online dürfen die Bilder nicht größer als 650 x 650 Pixel und 72 dpi verwendet werden. 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The digital pictures may no longer be used and saved after the end of the exhibition. Please always mention the name of the artist, the work title and the copyright in the caption. The rights of use for title-page photos or photo spreads are to be obtained directly from the respective copyright holder. Please send us 2 copies of your article to the address mentioned below. Martin-Gropius-Bau Pressearbeit / press office: Tel: +49 30 25486-236 | Fax: +49 30 25486-235 | [email protected] Öffentlichkeitsarbeit / public relations: Tel: +49 30 25486-123 | Fax: +49 30 25486-107 | [email protected] 01_Fire Masks.jpg Lee Miller, Brandschutzmasken, London, England, 1941 Lee Miller, Fire Masks, London, England, 1941 © Lee Miller Archives, England 2016. All rights reserved. www.leemiller.co.uk Seite 4 / 21 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 09.03.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Lee Miller – Fotografien 02_Nude.jpg Lee Miller, Akt, Paris, Frankreich, 1930 Lee Miller, Nude, Paris, France, 1930 © Lee Miller Archives, England 2016. All rights reserved. www.leemiller.co.uk 03_Fashion for factories.jpg Lee Miller, “Fashion for factories”, Vogue UK, London, England, Juni 1941 Lee Miller, “Fashion for factories”, Vogue UK, London, England, June 1941 © Lee Miller Archives, England 2016. All rights reserved. www.leemiller.co.uk 04_Burgermeister's Suicide.jpg Lee Miller, David E. Scherman fotografiert den Bürgermeister, Rathaus, Leipzig, Deutschland, 1945 Lee Miller, David E. Scherman photographing the Burgermeister’s suicide, Town Hall, Leipzig, Germany, 1945 © Lee Miller Archives, England 2016. All rights reserved. www.leemiller.co.uk 05_Liberated Prisoners.jpg Lee Miller, Befreite Gefangene auf ihren Schlafpritschen, Dachau, Deutschland, 1945 Lee Miller, Liberated Prisoners in Their Bunks, Dachau, Germany, 1945 © Lee Miller Archives, England 2016. All rights reserved. www.leemiller.co.uk Seite 5 / 21 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 09.03.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Lee Miller – Fotografien 06_Portrait of Lee Miller.jpg Man Ray, Portrait von Lee Miller, Paris, Frankreich, 1929 Man Ray, Portrait of Lee Miller, Paris, France, 1929 © The Artists Estate. Supplied courtesy of The Roland Penrose Collection England 2016. All rights reserved. www.rolandpenrose.co.uk 07_Hitler’s Bathtub.jpg David E. Scherman, Lee Miller in Hitlers Badewanne, München, Deutschland, 1945 David E. Scherman, Lee Miller in Hitler’s bathtub, München / Munich, Germany, 1945 © Lee Miller Archives, England 2016. All rights reserved. www.leemiller.co.uk Seite 6 / 21 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 09.03.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Lee Miller – Fotografien 3. Auszug aus dem Katalog Lee Miller – Fotografien 19. März – 12. Juni 2016 Prägende Jahre: Lee Miller und der Surrealismus Astrid Mahler In den Straßen von Paris und in Man Rays Atelier entstanden 1929 Lee Millers erste fotografische Arbeiten. Nur ein paar Monate zuvor hatte sie als Fotomodell in New York gearbeitet. Miller, bereits früh finanziell selbstständig, begann sich zunehmend für die professionelle Fotografie zu interessieren. Sei es, wie überliefert, aus dem Wunsch heraus, der langweiligen Routine als Modell zu entkommen, sei es aus einem Interesse für die Technik – das fotografische Gewerbe galt in jedem Fall als attraktiver Frauenberuf. Auf Empfehlung Edward Steichens reiste Miller nach Paris, um sich dem etablierten Mode- und Porträtfotografen Man Ray (er publizierte u. a. in der Vogue) als Schülerin anzutragen.1 Ihre Initiative führte zu einer von 1929 bis 1932 währenden Lebens- und Arbeitsgemeinschaft.2 Miller erlernte das technische Handwerk in der Dunkelkammer wie im Atelier: »Er hatte mir beigebracht wie man Modefotos macht, er hatte mir beigebracht wie man Porträts macht, er hat mir seine ganze Technik beigebracht.«3 In Paris kam Miller in Kontakt mit der künstlerischen Avantgarde, durch Man Ray vor allem mit den Vertretern des Surrealismus, mit deren Theorien und Publikationen. Sie beteiligte sich aber nie aktiv an den Unternehmungen des Zirkels, nahm eine distanzierte Haltung ein und hatte keinerlei Hang, sich mit dem theoretischen Programm zu beschäftigen.4 Ihre Pariser Arbeiten erhielten so auch nur beschreibende und keine, wie im Surrealismus oftmals üblich, mehrdeutigen Titel. Miller, wie Whitney Chadwick konstatierte, war die erste Frau, die eher Ästhetik als persönliche Identität im Surrealismus suchte.5 Dass sich diese kurze Zeitspanne überaus prägend auf ihr Schaffen auswirkte, bezeugen ihre fotografischen Arbeiten noch Jahrzehnte später eindringlich. Zusammenarbeit mit Man Ray Entgegen der Rolle die sie tatsächlich einnahm, tendierte besonders die frühere Literatur dazu, Miller auf ihren Status als Muse zu reduzieren. Folglich wurde Millers Leben, wie Amy J. Lyford kritisierte, »häufig eher durch Bilder von ihr dargestellt, als durch die, die sie selber schuf«.6 Dieser einseitigen Rezeption förderlich dürfte die Tatsache gewesen sein, dass zwar unzählige Porträts und Akte Millers von Man Ray existieren, sich aber im Gegensatz dazu nur wenige ihrer eigenen Pariser Arbeiten erhalten haben. Zumal sie ihr Pariser Œuvre so gut wie nie ausgestellt oder publiziert und in späteren Jahren zu einem großen Teil sogar vernichtet hatte.7 Doch das gängige Schema »Muse-Modell-Geliebte«, in das Partnerinnen bekannter Künstler gemeinhin gerne eingeschrieben werden, passt für Miller nicht. Zunehmend kam in der jüngeren Rezeptionsgeschichte der Zusammenarbeit und dem künstlerischen Austausch mit Man Ray größere Gewichtung zu: Es setzte sich durch, viele Werke als eine Art Dialog zu interpretieren.8 Lyford deutete Millers Fotos als ironische Kommentare nicht nur auf die Arbeit von Man Ray, sondern auch im Zusammenhang mit Seite 7 / 21 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 09.03.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Lee Miller – Fotografien dem Surrealismus.9 Millers Porträt von Man Ray mit Rasierschaum von ca. 1929, wird als Reflexion auf dessen Serie von Marcel Duchamp gelesen. Während Duchamp den Schaum als inszenatorisches Mittel der Verkleidung verwendete – er formte seine Haare zu wie sie der Götterbote Hermes am Helm trägt –,10 bleibt Millers Porträt vergleichsweise nüchtern. Sie benutzte das Motiv, um mit den formalen Möglichkeiten der Fotografie zu spielen, indem sie durch die strenge Profilansicht und Schatten Effekte erzeugte. Es stellt sich generell die Frage, inwieweit Miller an Man Rays Inszenierungen, sei es als Mitarbeiterin oder als Modell, beteiligt gewesen war. Eine Kombination aus beiden Funktionen dürfte in Man Rays 1930 gemachter Fotografie ihres Halses eine Rolle gespielt haben. Unzufrieden mit dem Ergebnis, hatte Man Ray das Negativ verworfen. Miller jedoch bearbeitete es nach ihren Vorstellungen, abstrahierte das Motiv mit Hilfe eines Ausschnitts und erzielte durch die Vergrößerung Unschärfe.11 Schon damals entbrannte laut Miller zwischen ihr und Man Ray ein Streit um die Autorenschaft. Sie trug mit später getätigten Aussagen zur Sicht bei, dass eine eindeutige Zuschreibung oft unmöglich sei, da sie während ihrer gemeinsamen Arbeit gleichsam zu einer Person verschmolzen.12 Der Einsatz der Lebensgefährtin als Modell folgte sicher auch pragmatischen Gründen, wie Miller festgestellt hatte: »Wir haben immer fotografiert, vor allem wenn ich für Man gearbeitet habe. Er hatte eine neue Idee zu Belichten oder Entwickeln und ich war das Versuchskaninchen. Ich war immer da.«13 Miller, die schon als Kind für ihren Vater, einen passionierten Fotoamateur, posiert hatte und noch in Paris zeitweilig als Mannequin arbeitete, war das Agieren vor der Kamera gewöhnt. Man Ray selbst dürfte die Einbringung eigener Ideen grundsätzlich gefördert haben.14 Jahre später belegen vor allem zwei Beispiele, fotografiert von David E. Scherman, Millers Neigung zur unkonventionellen Selbstinszenierung: Lee Miller in Camouflage von 1942 und Lee Miller in Adolf Hitlers Badewanne von 1945. Diese Arrangements sind thematisch bizarre Ergebnisse einer fruchtbaren Zusammenarbeit. Denn im Gegensatz dazu geraten Millers rare Selbstporträts konventioneller und sachlicher. Die Befragung der eigenen Identität, eine Beschäftigung, der viele Künstlerinnen wie zum Beispiel Claude Cahun zeitgleich anhingen, lag ihr fern. Das Körperbild Cahuns Selbstporträt von 1925 stand Pate für eine weitere wahrscheinliche Zusammenarbeit von Miller und Man Ray: Ein Bild aus der Serie eines Frauenkopfs unter einem Glassturz von 1930, für das Millers Freundin Tanja Ramm Modell stand und das als »Hommage à D.A.F. de Sade« unter dem Namen Man Rays publiziert wurde. Die Forschermeinungen gehen auseinander, ob die Fotografien allein von Lee Miller15 oder von Man Ray im Zuge einer gemeinsamen Studiosession, bei der Miller zumindest inszenatorische Mitarbeit zukam, entstanden.16 Man Ray stand in Kontakt mit Cahun und kannte ihre Arbeit, ihre Selbstbildnisse präsentierte sie nur sehr spärlich im Freundeskreis.17 Doch hatte die inhaltliche Bedeutung der Version Cahuns nichts mit dem Porträt von Man Ray / Miller zu tun. Cahuns Thema war die geschlechtliche Identität und deren Konstruktion / Dekonstruktion, mit der sie sich in vielen experimentellen Selbstdarstellungen beschäftigte. Ihr Körper diente als Projektionsfläche und der Glassturz fungierte in diesem Fall als Gefäß, um »das eigene (weibliche) Bild einzufangen«.18 Hal Foster behauptete, wie Cottingham referiert, Cahun habe als einzige Seite 8 / 21 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 09.03.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Lee Miller – Fotografien dem Surrealismus nahestehende Künstlerin die »kulturell konditionierte« klassische Repräsentation von Weiblichkeit verweigert.19 Cottingham zog Miller als Gegenvergleich heran und kritisierte sie dafür, sich der vorherrschenden surrealistischen Praxis der Zurschaustellung des weiblichen Körpers angepasst zu haben. Einige Akte Millers lassen sich tatsächlich unter dem Gesichtspunkt der gängigen surrealistischen Ikonografie interpretieren. In einem Beispiel gebrauchten Miller wie Man Ray einen Fechtschutz aus Draht, um ihn mit nackter Haut in Kontrast zu bringen und ein Spiel mit dem Ver- und Enthüllen in Szene zu setzen. Im Surrealismus galt der Körper als Material, das inszeniert und wiederholt visuell fragmentiert wurde: so konnte seine Form als Phallus aufgefasst und gelesen werden.20 Dass auch Miller, neben Man Ray, mit der fetischisierten Form spielte, ist laut Jennifer Mundy ein Zeichen dafür, dass diese männlich geprägten Vorgaben auch von Frauen übernommen wurden.21 Im Widerspruch dazu ist eine Arbeit Millers zu sehen, die in ihrer Radikalität die surrealistischen Künstler mit ihrem Wunsch nach Tabubruch in den Schatten stellte. Von einer Auftragsarbeit in einem Spital nahm Miller eine abgetrennte Brust mit, um sie wie eine Speise am Tisch zu arrangieren.22 Die Interpretation liegt nahe, dass Miller einen radikal-ironischen Kommentar zu den zerstückelten Frauenkörpern in der surrealistischen Kunst abgab. Das »Anrichten« am Teller, das »Vorführen« treibt das geradezu dadaistische Spiel mit der Entfremdung noch weiter und entsexualisiert den Blick auf die Brust. Eine weitere Arbeit lässt sich ebenso, wenn auch um einiges weniger drastisch, in diesem Kontext lesen. Der Zurschaustellung des weiblichen Körpers wird hier der abweisende Hinterkopf entgegen gesetzt. Wie ein losgelöster Fremdkörper liegt die Hand im Haar, krallt sich fest und hält den Kopf gefangen. Aus den letztgenannten Arbeiten wird Millers distanzierter und sezierender Blick dem klassischen surrealistischen Körperbild der Frau gegenüber deutlich. Die zuvor gebrachte These Cottinghams, der kompletten Übernahme vorgegebener, als männlicher Blick konnotierter Topoi, ist unter diesem Gesichtspunkt nicht haltbar. Formale Experimente – Die Solarisation Breiten Raum für Experimente bot nicht nur die stilistische, kompositorische und ikonografische Auseinandersetzung mit der Fotografie, auch aus technischer Sicht gab es viele neue mediale Möglichkeiten wie Solarisation, Fotomontage, Überblendung und Fotogramm. Ganz im Gegensatz zu Cahun oder den später entstandenen Arbeiten von Dora Maar, stellt die Solarisation die einzige manipulative Technik dar, derer Miller sich während ihrer Pariser Zeit bediente.23 Die Geschichte der (Wieder-)Entdeckung der Solarisation24 1929, in Man Rays Atelier, beruht auf einer Anekdote, die Miller in einem Interview berichtet hat.25 Beim Ausarbeiten von Abzügen in der Dunkelkammer wurde sie von einem Tier erschreckt und knipste das Licht an, was eine zweite Belichtung des unfixierten Fotos zur Folge hatte. Dadurch entstand eine Mischung aus einem positiven und einem negativen Bild, die dargestellten Menschen oder Objekte erhielten eine auratische Umrisslinie. Man Ray, begeistert von dem ungewöhnlichen Effekt, perfektionierte die Technik. Miller, die 1930 ihr eigenes Atelier eröffnet hatte, verwendete die Solarisation oftmals für kommerzielle Auftragsarbeiten. Seite 9 / 21 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 09.03.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Lee Miller – Fotografien Bilder der Stadt Die Atelierarbeit blieb nicht Millers einziges Betätigungsfeld: Das Interesse an der Stadt führte sie wie auch andere zeitgenössische Fotografinnen und Fotografen auf die Straßen von Paris. Ihnen gemeinsam war die Suche nach unkonventionellen Motiven, seien es die nächtlichen Straßen, Bars und Bordelle von Brassaï, oder Eli Lotars Einblicke in Pariser Schlachthäuser. Viele ihrer Arbeiten lagen einer bedeutenden Inspirationsquelle, dem Werk von Eugène Atget, zugrunde. Sein über knapp drei Jahrzehnte entstandenes fotografisches Œuvre wurde 1930, drei Jahre nach seinem Tod, einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt.26 Atget legte nach Themen geordnete Alben mit Fotografien an, die er Künstlern als Vorlagen anbot. Die Surrealisten hatten seine Arbeiten noch zu seinen Lebzeiten in ihren Schriften publiziert. Man Ray, der in derselben Straße wohnte und ihn persönlich gekannt hat, besaß Fotografien Atgets in seiner Sammlung.27 Was gerade die Surrealisten faszinierte, war sein Blick auf das Paris der dunklen, oft menschenleeren Gassen und heruntergekommenen Vierteln, auf Details von Geschäften, deren Fassaden, Warenansammlungen und Schaufensterspiegelungen. Sie suchten und fanden in seinen Bildern das Beunruhigende und Mysteriöse, das imaginäre Eigenleben der Stadt. Auch Miller entdeckte Geschäftsauslagen und Karussellfiguren, die dem von Atget vorgegebenen und von den Surrealisten übernommenen Motivkanon entsprachen. Doch entwickelte sie auch eine spezielle Methode, auf Basis realer Gegebenheiten rätselhafte Zusammenfügungen zu erzielen und Arrangements zu erschaffen, die die Imagination des Betrachters in Gang setzen können. Miller erreichte dies nicht, wie sonst üblich, mit Hilfe von technischen Manipulationen, wie der Collage, die das Zerstückeln und Verknüpfen von Bildern beliebig einsetzbar machte. Sie kombinierte vom Bildrand abgeschnittene Körperteile – diese surreale Praxis funktioniert hier ohne sexuelle Konnotation – mit gefundenen Szenarien: So etwa mit ausgeronnenem Teer auf einem Straßenboden, der wie ein Riesenkrake nach den Füßen eines Mannes zu fassen scheint. Oder mit einer Hand, die nach der Türklinke greift und zum Teil hinter den Kratzspuren, die die Ringe der Besucher auf der Glastür hinterlassen hatten, verschwindet. Auch hier entwickelt das Bild ein Eigenleben indem es Assoziationen freisetzt: Die Hand scheint zu »explodieren«, oder gibt ein geisterhaftes Ektoplasma frei, das sich wie in einer Séance manifestiert. Diese Arbeit entstammt einer um 1930 in Paris entstandenen Sequenz von Fotografien der Guerlain-Geschäftsfassade. Architektur erfasste Miller meist in engen Ausschnitten, oftmals wählte sie die gerade moderne diagonale Perspektive für geometrische Details. So erzeugte sie eine Ästhetik, die die Bildinformation dynamisiert und gleichzeitig verunklärt. In der Fotografie eines Durchgangs spielte sie mit der abstrakten Qualität von Licht und Schatten, in einer Variante kippte sie das Bild um Irritation zu erzielen – eine im Porträt und Akt gelegentlich angewandte surrealistische Praxis. Zusätzlich solarisierte sie den hinteren Teil des Bildes, das einzige nachweisliche Beispiel einer außerhalb des Ateliers entstandenen Arbeit, bei der sie sich einer experimentellen Technik bedient hatte. In dieser Zeit bildete sie eine besondere Vorliebe für Durchblicke, Fenster, Gitter und Netzstrukturen aus, die ihr auch Jahre später erhalten blieb, wie in Portrait of Space von 1937 und den Trümmerfotografien zerstörter Städte aus den 40er-Jahren. Seite 10 / 21 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 09.03.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Lee Miller – Fotografien Künstlerische Selbstständigkeit Miller entwickelte in Paris innerhalb kürzester Zeit ihre eigene künstlerische Sprache: Sie konnte sich erfolgreich von dem dominanten Einfluss, den Man Ray sicherlich ausübte, emanzipieren. Eine bemerkenswerte Tatsache, da sie als fotografische Anfängerin gerade Neuland betreten hatte. Das widerständige Element in einem Teil der erhaltenen Arbeit erweitert die surrealistische Bildikonografie beziehungsweise setzt ihr ein beißend ironisches Element entgegen, indem sie sich gegen herrschende Praktiken stellt. Die Literatur geht gemeinhin davon aus, dass sich Miller (erst) durch ihre Arbeit als Kriegskorrespondentin vom Surrealismus gelöst und zu einem unabhängigen künstlerischen Werk gefunden hatte,28 doch eine evidente Eigenständigkeit darin, gängigen Topoi eigene Bildlösungen entgegenzusetzen, kennzeichnet bereits ihr Pariser Œuvre. Die vorhin erwähnte Fotografie der abgetrennten Brust belegt dies, und weist zugleich auf das Kommende, indem sie Millers unsentimentalen Zugang zur Realität verdeutlicht, der sie Jahre später dazu bewegen sollte, sich direkt mit der Grausamkeit des Krieges auseinander zu setzen. Das breite Spektrum ihrer Arbeit liegt auch ihrer, von vielen Brüchen gekennzeichneten Biografie zu Grunde. Trotzdem blieb Miller der Blick für eine mehrsinnige und oft abgründige Wirklichkeit erhalten. Sei es in freien Arbeiten, wie den Naturformen der auf ihren Reisen entstandenen Landschaftsbilder, oder in den Auftragsarbeiten, die sie als Reportagefotografin im Chaos der Zerstörung des Zweiten Weltkrieges anfertigte. 1 Zu den biografischen Angaben in diesem Artikel siehe Penrose, The Lives of Lee Miller und Burke. 2 Miller, »My Man Ray«, S. 59. 3 Ebd., S. 55. 4 Miller hielt jedoch viele der damals geschlossenen Freundschaften bis an ihr Lebensende aufrecht. 5 Chadwick, S. 38. Relativ viele Frauen nahmen ab den 30er-Jahren aktiv an den Unternehmungen der Gruppe teil, sie kamen fast ausschließlich über eine Liebesbeziehung in den surrealistischen Kreis. Vgl. ebd., S. 7. 6 Lyford, S. 230. 7 Ebd., S. 232. 8 Siehe z. B. Caws / Kuenzli / Raaberg, S. 9 (allgemein zu Dialog zwischen Künstler und Künstlerinnen im Surrealismus); Burke, S. 86; Lyford, S. 230, 234. 9 Lyford, S. 230. 10 Duchamp gebrauchte das Porträt 1924 für die parodistische Dada-Collage Obligations pour la roulette de Monte Carlo. 11 Penrose, The Lives of Lee Miller, S. 30. 12 Burke, S. 86, Zitat: S. 94. 13 Miller, »My Man Ray«, S. 59. 14 Riese, S. 213. 15 Burke, S. 113. 16 Haworth-Booth, S. 48. 17 Leperlier, S. XV f.. 18 Cottingham, S. XXIII f. 19 Ebd., S. XX f. Cottingham verweist auf Foster, »L‘amour faux«, S. 118. 20 Körper als Fetisch, siehe auch Krauss, »Corpus Delicti«, S. 91. 21 Foster, »Violation and veiling ...«, S. 203. 22 Vgl. auch Eli Lotars Bilder von Schlachthäusern. Haworth-Booth, S. 88. Seite 11 / 21 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 09.03.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Lee Miller – Fotografien 23 Erst später, nachweislich 1937, fertigte sie Collagen unter Einbeziehung ihrer fotografischen Motive an. 24 Der Effekt, aus Versehen erzeugt, war bereits als »Sabattier effect« bekannt. 25 Miller, »My Man Ray«, S. 56. 26 Berenice Abbot publizierte Atget: Photographe de Paris (New York 1930). Siehe: Nesbit, S. 6. 27 Miller musste Man Rays Sammlung gekannt haben, Haworth-Booth, S. 56; Worswick / Abbott, S. 22. 28 Chadwick, S. 231; Allmer, S. 16; Kuenzli, S. 19. Seite 12 / 21 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 09.03.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Lee Miller – Fotografien 4. Wandtexte Lee Miller – Fotografien 19. März – 12. Juni 2016 Einleitung Diese Ausstellung präsentiert einen Überblick über die wichtigen Schaffensperioden der US-amerikanischen Künstlerin Lee Miller (1907–1977). Der Fokus liegt auf den Jahren 1929 bis 1945, in denen sie sich von der Surrealistin zur Kriegsreporterin entwickelte. Millers Arbeiten entstanden oftmals im Dialog mit anderen Künstlern wie Man Ray und Roland Penrose sowie dem Fotografen David E. Scherman. Die Heterogenität von Lee Millers Arbeiten ist untrennbar mit ihrer von Brüchen gekennzeichneten Biografie verknüpft: Im Alter von 22 Jahren übersiedelte Miller von New York nach Paris, wo sie im Atelier von Man Ray ihre ersten surrealistischen Fotografien schuf. Durch die visuelle Verfremdung der Bildmotive kreierte Miller eine paradoxe Wirklichkeit. Ihr Hauptaugenmerk galt dem Akt, dem Porträt und, als sie 1934 für vier Jahre nach Ägypten ging, der Landschaft. Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges arbeitete Lee Miller als eine der wenigen Frauen ihres Fachs an Reportagen über die desaströsen Auswirkungen des Krieges. Ihre Berichte für das Modemagazin Vogue führten sie von England, wo sie ab 1938 bis zu ihrem Tod lebte, über Frankreich nach Deutschland und unmittelbar nach Kriegsende 1945 auch nach Österreich, wo sie das zerstörte Wien fotografierte und damit einzigartige zeithistorische Dokumente hervorbrachte. Surrealismus: Paris und New York, 1929–1934 Lee Miller ging 1929 nach Paris, um die Technik der Fotografie bei Man Ray zu erlernen, mit dem sie bald auch eine private Beziehung verband. Drei Jahre lang arbeiteten die beiden eng zusammen. Die Zuschreibung mancher Werke ist deshalb schwierig. Denn auch auf Aktbilder, die Miller selbst zeigen und von Man Ray aufgenommen wurden, nahm die Künstlerin – sie hatte bereits in New York als Fotomodell gearbeitet – durch ihre Selbstinszenierungen Einfluss. Sie war Modell und Autorin zugleich. Durch Man Ray kam Lee Miller mit dem Kreis der Surrealisten in Kontakt. Sie eignete sich deren Ikonografie sowie ihre Strategien zur Verfremdung von Bildmotiven an. Hierzu zählen die Verformung und Fragmentierung des menschlichen Körpers, die Wahl eines engen Bildausschnittes, das Kippen von Bildern und experimentelle Techniken wie jene der Solarisation. Bei dieser wird durch starke Überbelichtung eine Umkehrung der Schwarz-Weiß-Werte erzielt. 1930 eröffnete Lee Miller ein gewerbliches Fotoatelier, arbeitete aber auch mit Künstlern wie etwa Jean Cocteau zusammen. In Cocteaus Film Le Sang d’un Seite 13 / 21 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 09.03.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Lee Miller – Fotografien Poète verkörperte sie 1930 eine zum Leben erwachende Statue. Nach der Trennung von Man Ray führte Miller ihr Studio in New York weiter. Reisen: Ägypten, 1934–1939 Miller folgte 1934 ihrem ersten Ehemann, dem Geschäftsmann Aziz Eloui Bey, nach Ägypten. Von ihrem neuen Lebensmittelpunkt Kairo aus unternahm sie zahlreiche Reisen in die Wüste und fotografierte Landschaften und Architekturen. Diese hielt sie mit ihrem in Paris erworbenen Blick für mehrdeutige Wirklichkeiten fest. Ihr 1937 aufgenommenes Foto Portrait of Space, das einen Ausblick auf die Wüste zeigt, vereint vordergründig einen Innen- und Außenraum. Metaphorisch kontrastiert die Aufnahme jedoch die psychischen Bereiche des Unbewussten und Bewussten, was den belgischen Surrealisten René Magritte nachweislich zu seinem Gemälde Le Baiser (1938) anregte. Gemeinsam mit dem britischen Künstler Roland Penrose reiste Lee Miller 1938 über Athen nach Bukarest. Auf dieser Fahrt entstand Penroses Buch The Road is Wider than Long, das er Miller widmete. Mit Fotografien und Gedichten von Penrose, gilt der Band als Inkunabel des surrealistischen Künstlerbuches. Penrose und Miller fotografierten während der Reise dieselben Motive. Während Millers Aufnahmen professionell komponiert sind und für sich allein stehen, sind Penroses Bilder beiläufige Schnappschüsse, die als eine Art Aide-mémoire in das Buch integriert wurden. Krieg: England und Frankreich, 1940–1944 Lee Miller arbeitete ab 1940 als Fotografin für die Vogue in London. Zunächst für Modereportagen eingesetzt, fotografierte sie bald die durch die deutschen Bombardierungen („Blitz“) entstandenen Zerstörungen in London. Diese Bilder sind noch vom Surrealismus geprägt. Auf Anregung des Life-Fotografen David E. Scherman ließ sich Lee Miller 1942 als Kriegskorrespondentin akkreditieren und wurde damit eine von fünf Pressefotografinnen, die für die USA in Europa arbeiteten. In dieser Männerdomäne bewegte sie sich an vorderster Front mit den amerikanischen Truppen durch Europa. 1943 begann sie, selbst die Texte zu ihren Fotoreportagen für die Vogue zu schreiben. Miller erlebte 1944 die Landung der Alliierten in der Normandie und den Kampf um St. Malo. Diese Aufnahmen fielen der Zensur zum Opfer, da sie den Einsatz der damals noch geheim gehaltenen Waffe Napalm zeigen. Millers fotojournalistische Arbeiten zeichnen sich durch eine zunehmend sachliche Bildsprache aus. Stunde Null: Deutschland, 1945 Im April 1945 fotografierte Lee Miller gemeinsam mit David E. Scherman in Deutschland. Neben dem Suizid des stellvertretenden NS-Bürgermeisters von Leipzig hielt sie die eben befreiten Konzentrationslager Buchenwald und Dachau fest. Millers Fotos zeigen die Verhältnisse in den Lagern sowie Opfer wie Täter. Während sich andere Seite 14 / 21 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 09.03.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Lee Miller – Fotografien Reportagefotografen mithilfe des Blicks durch die Kamera sowie räumlicher Distanz vor dem direkten Anblick des Grauens zu schützen versuchten, ging Lee Miller nahe an ihre Sujets heran. Ihre unmittelbaren Fotos sollten die Welt aufrütteln. Im Unterschied zur amerikanischen Vogue wurde in der britischen Ausgabe jedoch nur eine kleine Abbildung aus dieser Serie veröffentlicht, da man die schockierenden Bilder der Leserschaft nicht zumuten wollte. Nach Kriegsende: Wien, 1945 Wenige Monate nach Kriegsende reiste Lee Miller auch nach Wien. Die Stadt war von Juni 1944 bis Mitte April 1945 bei insgesamt 53 Luftangriffen bombardiert und im Juli 1945 unter den vier alliierten Besatzungsmächten aufgeteilt worden. Neben den Besatzern hielt Miller beschädigte Sehenswürdigkeiten der Stadt fest. Zur Wiener Bevölkerung wahrte sie aufgrund der erheblichen Beteiligung Österreichs am Faschismus ebenso kritische Distanz, wie sie dem Mythos von Österreich als „erstem Opfer“ des Nationalsozialismus widersprach. Sympathie brachte sie nur notleidenden Kindern in Spitälern entgegen, die für sie die unschuldigsten Opfer des Krieges verkörperten. Ihre Porträts verstand Miller als Warnung vor zukünftigen Kriegen. Miller litt zu diesem Zeitpunkt bereits psychisch unter den Auswirkungen des Krieges. Kurze Zeit später kehrte sie nach England zurück und hörte beinahe völlig zu fotografieren auf. Seite 15 / 21 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 09.03.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Lee Miller – Fotografien 5. Vermittlungsprogramm für Schulklassen und Familien Lee Miller – Fotografien 19. März – 12. Juni 2016 5.1 Vortrag im Rahmen der Ausstellung Antony Penrose: The Legendary Lee Miller (auf Englisch) Antony Penrose spricht über Leben und Werk der Fotografin Lee Miller. Antony Penrose ist der Sohn der Künstlerin, Direktor des Lee Miller Archivs und der Penrose Sammlung. In seinem Vortrag zeichnet er das Leben Lee Millers nach und gibt Hinweisen auf ihre zahlreichen künstlerischen Verbindungen zu Man Ray, Roland Penrose, Pablo Picasso, David E. Scherman und Theodore Miller. Es entsteht ein emotionales wie prägnantes Portrait der vielseitigen Fotografin. Im Anschluss: Hubertus von Amelunxen im Gespräch mit Antony Penrose. Hubertus von Amelunxen ist Präsident der European Graduate School in SaasFee/Schweiz und Valletta/Malta und Mitglied der Akademie der Künste. Er zählt zu den wichtigen Kunstwissenschaftler Deutschlands, sein wissenschaftlicher Schwerpunkt ist Geschichte und Theorie der Fotografie. Antony Penrose ist Fotograf, Filmemacher, Autor und Künstler. Er hält international Vorträge über das Leben seiner Eltern, Lee Miller und Roland Penrose. Sonntag, 24. April 2016, 11 Uhr Martin-Gropius-Bau, Kinosaal Eintritt frei 5.2 Für Schulklassen Lee Miller (1907-1977) zählt zu den bemerkenswertesten Frauen des 20. Jahrhunderts. Sie war intelligent, wagemutig, selbständig und hübsch. Sie wurde als Fotomodell bekannt und als Fotografin und Fotojournalistin berühmt. Ihr fotografisches Werk ist beeindruckend vielseitig: Modeaufnahmen, Portraits, Reisefotografien und Kriegsreportagen. Oft schimmern dabei ihre surrealistischen1 Lehrjahre durch. Lee – eigentlich hieß sie Elizabeth – Miller wurde 1907 in einer Kleinstadt im Bundesstaat New York geboren und im Alter von 20 Jahren als Fotomodell entdeckt. Zwei Jahre später zieht sie nach Paris, um bei Man Ray, einem angesehenen surrealistischen Künstler, das Fotografieren zu lernen. Drei Jahre ist sie seine Schülerin, Seite 16 / 21 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 09.03.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Lee Miller – Fotografien sein Modell, seine Freundin und seine künstlerische Partnerin. Man Ray bringt ihr sein gesamtes technisches Können bei und lehrt sie die Kunst der Mode- und Portraitfotografie. 1932 zieht sie in die quirlige Metropole New York, eröffnet dort ihr eigenes Fotoatelier und steht für die amerikanische Modezeitschrift Vogue vor und hinter der Kamera. Sie ist erfolgreich, trotz Weltwirtschaftskrise. 1934 unterbricht sie ihre Karriere heiratete, zieht nach Kairo und kann das Fotografieren doch nicht lassen. In der Wüste entstehen beeindruckende Aufnahmen, darunter die Aufnahme zweier die an das Landen eines Raumschiffs erinnern. Sie zieht wieder nach Europa und meldet sich 1940 bei der britischen Vogue als Fotografin. Die Folgen des Krieges sind bereits spürbar. Lee Miller verknüpft Modeaufnahmen mit Themen des Krieges. Modisch und anmutig fotografiert sie Fabrikarbeiterinnen in ihrer Arbeitskleidung, Frauen mit Schutzmasken oder eine Modepuppe in Kriegstrümmern. 1944 meldet sie sich als Kriegskorrespondentin und begleitet die amerikanischen Truppen an die Front. Es entstehen ihre berühmten Reportagen und Fotos über den Zweiten Weltkrieg. Surréalisme: das Wort stammt aus dem Französischen und setzt sich zusammen aus sur [sprich sür] = über und réalisme = Wirklichkeit; d.h. Aufnahmen, die Träume, Visionen und das Unterbewusstsein zum Thema haben 1 Workshop a PORTRAITS – Abseits von Germany‘s Topmodel Lee Miller war vor und hinter der Kamera aktiv: In New York und Paris als Model für Modezeitschriften und ihren Lehrmeister Man Ray; sie drehte aber auch den Spieß um und inszenierte selbst und dies oft mit Geist und Witz: So portraitierte sie beispielsweise ihre Freundin unter einer Glasglocke und Man Ray mit Rasierschaum auf den Backen. Geistreiche Fotografien und dabei mal vor und mal hinter der Kamera zu stehen, sind das Ziel. Workshops für Schulklassen: nach Vereinbarung / max. 30 SchülerInnen Öffentlicher Workshop: Sonntag, 17.04. und 12.06.2016, 13-15 Uhr keine Gebühr, Anmeldung empfohlen (begrenzte Teilnehmerzahl) Workshop b EXPERIMENT – Ein Bild und viele Möglichkeiten Erschreckt von einem Tier knipste Lee Miller das Licht in ihrer Dunkelkammer an. Die Bilder, die sie gerade entwickelte, wurden dadurch ein zweites Mal belichtet. Ein Unfall, aber dieser Effekt gefiel ihr so gut, dass sie die Technik Solarisation genannt - von da an häufig für ihre Bilder einsetzte. Wählt ein Motiv und experimentiert: in Schwarzweiß, in Farbe, als Collage, Montage oder Kolorierung – und denkt daran, Fehler gibt es nicht! Workshops für Schulklassen: nach Vereinbarung / max. 30 SchülerInnen Seite 17 / 21 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 09.03.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Lee Miller – Fotografien Öffentlicher Workshop: Sonntag, 27.03. und 22.05.2016, 13-15 Uhr keine Gebühr, Anmeldung empfohlen (begrenzte Teilnehmerzahl) Wettbewerb – Eure Momentaufnahmen und gewinnen Während des Zweiten Weltkriegs arbeitete Lee Miller als Kriegsfotografin und Berichterstatterin. Sie begleitete die alliierten Truppen an der Front und ihre Reportagen erschienen in Wort und Bild in der Vogue. Sucht euch ein aktuelles Thema und dokumentiert es in Schwarzweiß-Aufnahmen. Schickt die beste schwarzweiß Fotografie, DinA5, bis spätestens zum 14. Mai an: Organisation, Martin-Gropius-Bau, Niederkirchnerstr. 7, 10963 Berlin. Die interessantesten Einsendungen werden am 9. Juli ausgestellt und prämiert. NEU Schülerführungen in leichter englischer Sprache Andere Sprachen zu sprechen, ist wichtig: Um sich mit jemandem zu verständigen, um den anderen zu verstehen - nicht nur das, was er sagt, sondern auch was er meint, und warum er es sagt. Wir möchten Euch beim Englisch lernen unterstützen und bieten Führungen in leichter englischer Sprache an. Die ersten zehn gebuchten Führungen sind kostenlos, danach ist die Gebühr 55 Euro im Klassenverband. Anmeldung erforderlich. Dauer: 60 min. MGB SchülerUni Wir öffnen unser Haus und vertiefen für Schüler*innen der Klassen 9 bis 12 und Lehrende in einem Vortragsgespräch ein Thema, das durch die Ausstellung „Lee Miller Fotografien“ tangiert wird. Eingeladen ist die Kriegsfotografin Ursula Meissner. Sie berichtet über ihre Arbeit in Kriegs- und Krisengebieten der Welt, von Afghanistan bis Somalia, vom Kosovo bis in den Irak. Ursula Meissner: Mit Kamera und kugelsicherer Weste 25 Jahre Kriegs- und Krisengebiete Do, 21.04.2016, 10.30 Uhr, Anmeldung erforderlich. Begrenzte Teilnehmerzahl Ein einzelnes Bild kann mehr sagen als viele Worte. Ein Bild kann alles verändern. Es hat Macht, gesellschaftliche Diskussionen in Gang zu setzen. Damals war Lee Miller eine der wenigen Frauen, die als Kriegskorrespondentin den Zweiten Weltkrieg dokumentierte. Ihre Aufnahmen des Luftbombardements des nationalsozialistischen Deutschlands auf London, der Befreiung von Paris und der Seite 18 / 21 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 09.03.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Lee Miller – Fotografien Konzentrationslager in Dachau und Buchenwald zählen zu den eindringlichsten Kriegsdokumenten des 20. Jahrhunderts. Heute berichten mehr Frauen als Männer aus Krisengebieten. Sie kommen mitunter an Orte, die Männern verwehrt sind. Sie sehen viel. Warum gehen sie bewusst dorthin, wo Leid und Gewalt allgegenwärtig sind? Was treibt sie an? Was möchten sie bewirken? Wie gehen sie mit dem Gesehenen um? Ursula Meissner berichtet und steht nach einem Impulsreferat den jungen Menschen Rede und Antwort. Die MGB SchülerUni ist gekoppelt mit einer anschließenden Führung durch die Ausstellung. Dauer der Vorlesung und Führung jeweils 60 Min. Vorlesung und Führung sind kostenlos. 5.3 Für Familien und Kinder Immer wieder sonntags… Während der Ausstellungslaufzeit laden wir Familien ein, immer sonntags von 13-15 Uhr gemeinsam die Ausstellung zu entdecken und bildnerisch-praktisch tätig zu werden. Nach einem 30-minütigen Blick in die Ausstellung verzahnen sich Ausstellungsbesuch und bildnerisch-praktisches Arbeiten. Immer sonntags von 13-15 Uhr, ohne Gebühr, Anmeldung empfohlen, begrenzte Teilnehmerzahl 5.4 Für Berufstätige Der Kreativ-Kick in der Mittagspause Lunchführungen zur Ausstellung Das Ausstellungshaus bietet ein Format an, das die Mittagspause zum Kreativ-Kick werden lässt. Jeden ersten Mittwoch im Monat stellen wir Ihnen Künstler und Ausstellungskonzepte in einem 40-minütigen Rundgang vor. Anschließend gibt es Raum für ein Lunch im Restaurant Gropius. Mittwochs 13 Uhr, 6.4., 4.5., 1.6.2016 Dauer ca. 40 Min. Anmeldung für Workshops und Lunchführungen MuseumsInformation Berlin Tel +49 30 24749 888 Fax +49 30 24749 883 [email protected] www.museumsdienst-berlin.de Das Vermittlungsprogramm wird gefördert durch die Botschaft der Vereinigten Staaten von Amerika in Berlin. Seite 19 / 21 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 09.03.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Lee Miller – Fotografien 6. Daten & Fakten Lee Miller – Fotografien 19. März – 12. Juni 2016 Eintrittspreise 7 € / ermäßigt 5 €, Gruppen (ab 5 Personen) 5 € p.P. Schülergruppen, 3 € p.P. Eintritt frei bis 16 Jahre Online-Tickets: www.gropiusbau.de/tickets Katalog Hatje Cantz Verlag Deutsch / Englisch Broschiert / 160 Seiten Museumspreis 25,00 € Buchhandelspreis 29,80 € ISBN 978-3-7757-3955-9 Führungen Öffentliche Führungen Sonntags, 15 Uhr (ohne Anmeldung) 3 € zzgl. Eintritt p.P. 5 € Angemeldete Führungen Für Gruppen: Führungen in deutscher Sprache (60 min.) Erwachsene: 60 € zzgl. Eintritt p.P. 5 € Schulklassen: 45 € zzgl. Eintritt p.P 3 € Eintritt frei bis 16 Jahre Führungen in anderen Sprachen zzgl. 10 € Lunchführungen: Mittwochs, 13 Uhr 6.4., 4.5., 1.6.2016 Öffentliche Workshops für Familien Sonntags 13 Uhr: 27.3.,17.4.,22.5.,12.6.2016 keine Gebühr, Anmeldung empfohlen, begrenzte Teilnehmerzahl Programm: www.gropiusbau.de/schuelerprogramm Beratung und Anmeldung für Workshops und Führungen MuseumsInformation Berlin Tel. +49 30 24749-888, Fax +49 30 24749-883 [email protected] www.museumsdienst-berlin.de Seite 20 / 21 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 09.03.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Lee Miller – Fotografien 7. Partner & Sponsoren Lee Miller – Fotografien 19. März – 12. Juni 2016 Veranstalter: Partner: Medienpartner: Das Vermittlungsprogramm wird gefördert durch: Der Martin-Gropius-Bau wird gefördert durch: Seite 21 / 21 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 09.03.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Lee Miller – Fotografien Anlagen Lee Miller – Fotografien 19. März – 12. Juni 2016 Anlagen / Informationen: - Wall AG - Ausstellungsprogramm Martin-Gropius-Bau 2016 - Berliner Festspiele Veranstaltungen März / April 2016 - Flyer —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 11.03.2016 Unternehmensdarstellung Wall AG Wall AG. Für Städte. Für Menschen. Die Wall AG ist ein international tätiger Spezialist für Stadtmöblierung und Außenwerbung und Teil des Konzerns JCDecaux SA, der Nummer 1 der Außenwerbung weltweit. Das 1976 gegründete Unternehmen gestaltet unter Einbeziehung namhafter Architekten und Designer den öffentlichen Raum mit zukunftsfähigen Stadtmöbeln. Selbstreinigende, behindertengerechte City-Toiletten, Wartehallen, Stadtinformationsanlagen, Multifunktionssäulen, Kioske und hochwertige Werbeträger werden im eigenen Werk im brandenburgischen Velten hergestellt. Die Städte erhalten die Stadtmöbel kostenlos. Die Investitionen refinanziert Wall durch die Vermarktung der in die Produkte integrierten Werbeflächen. Über 28 verschiedene Designlinien hat das Unternehmen bislang für den urbanen Raum entwickelt. Wall realisiert das Konzept .Alles aus einer Hand: Entwicklung und Produktion, Reinigung und Wartung der Stadtmöbel sowie die Vermarktung der Werbeflächen erfolgen durch das Unternehmen selbst. Innovation, Qualität und Nachhaltigkeit kennzeichnen die Produkte und Dienstleistungen von Wall. Dieses Geschäftsmodell öffnet nicht nur den Städten, sondern auch der Außenwerbung neue Chancen und Räume. Werbeträger von Wall bringen die medialen Vorteile auf den Punkt: Die hoch frequentierten Standorte auf öffentlichen Plätzen und Straßen, die plakative Größe sowie die überzeugende Kontaktqualität kennzeichnen alle Wall- Premiumwerbeflächen. Bei der Vermarktung geht es um Klasse statt Masse: Wall lässt die immer bessere Qualität für sich sprechen. Seit Januar 2011 vermarkten die Wall AG und die JCDecaux Deutschland GmbH gemeinsam unter der Vertriebsmarke WallDecaux Premium Outdoor Sales, als Unternehmensbereich der Wall AG, ihre Werbeflächen in mehr als 60 deutschen Städten, darunter alle Millionenstädte. WallDecaux ist der größte Anbieter in Deutschland für das Werbeformat City Light Poster (CLP). Insgesamt vermarktet Wall europaweit mehr als 91.300 Werbeflächen, davon mehr als 6.332 an Transportmitteln wie Tram, Bus, U-Bahn und LKWs. Seit Beginn des Jahres 2011 ist der Vorstand der Wall AG auch verantwortlich für das Management der JCDecaux Deutschland GmbH und führt somit insgesamt 1.055 Mitarbeiter in Deutschland und der Türkei. Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Ausstellungen 2016 Ausstellungen im Martin-Gropius-Bau 2016 21. Januar bis 16. Mai 2016 Kunst der Vorzeit Felsbilder aus der Sammlung Frobenius Veranstalter: Berliner Festspiele / Martin-Gropius-Bau. Eine Ausstellung des Frobenius-Instituts an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. In Zusammenarbeit mit dem Martin-Gropius-Bau. 12. März bis 6. Juni 2016 Günter Brus. Störungszonen Veranstalter: Berliner Festspiele / Martin-Gropius-Bau. Eine Ausstellung der Nationalgalerie-Staatliche Museen zu Berlin und des Martin-Gropius-Bau in Zusammenarbeit mit dem „BRUSEUM / Neue Galerie Graz, Universalmuseum Joanneum“. Ermöglicht durch den Verein der Freunde der Nationalgalerie. Mit freundlicher Unterstützung des Kulturressorts des Landes Steiermark und des Österreichischen Kulturforums Berlin. Kuratorin: Britta Schmitz 19. März bis 12. Juni 2016 Lee Miller - Fotografien Veranstalter: Berliner Festspiele / Martin-Gropius-Bau. Eine Ausstellung der Albertina Wien in Zusammenarbeit mit dem MartinGropius-Bau und der Lee Miller Foundation. Kurator: Walter Moser 9. April bis 26. Juni 2016 Isa Genzken: Mach Dich hübsch! Veranstalter: Berliner Festspiele/Martin-Gropius-Bau. Eine Ausstellung des Stedelijk Museum Amsterdam und des Martin-Gropius-Bau, Berlin. Ermöglicht durch den Hauptstadtkulturfonds. Kuratoren: Beatrix Ruf und Martijn van Nieuwenhuyzen 12. April bis 7. August 2016 Die Maya - Sprache der Schönheit Veranstalter: Berliner Festspiele / Martin-Gropius-Bau. Ermöglicht durch den Hauptstadtkulturfonds. Eine Ausstellung des Instituto Nacional de Antropología e Historia (INAH), Mexiko. Gefördert durch das Außenministerium der Vereinigten Mexikanischen Staaten und die Botschaft von Mexiko in Berlin. Seite 1 / 3 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 04.03.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Ausstellungen 2016 12. Mai bis 21. August 2016 NO, IT IS! William Kentridge Ausstellungen/Performances/Lectures Veranstalter: Berliner Festspiele / Martin-Gropius-Bau. Die Ausstellung im Martin-Gropius-Bau wird ermöglicht durch den Hauptstadtkulturfonds. 11. Juni bis 18. September 2016 Thomas Struth Nature & Politics Veranstalter: Berliner Festspiele / Martin-Gropius-Bau. In Zusammenarbeit mit dem Museum Folkwang, Essen, und dem High Museum of Art, Atlanta. 1. Juli bis 3. Oktober 2016 Berenice Abbott - Fotografien Veranstalter: Berliner Festspiele / Martin-Gropius-Bau. In Zusammenarbeit mit diChroma photography, Madrid. Kuratorin: Anne Morin 16. Juli bis 26. September 2016 Gegenstimmen. Kunst in der DDR Veranstalter: Deutsche Gesellschaft e. V. Ermöglicht durch die Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin, Deutscher Sparkassen- und Giroverband und die Bundeszentrale für politische Bildung. Kuratoren: Eugen Blume und Christoph Tannert 16. September 2016 bis 9. Januar 2017 Pina Bausch und das Tanztheater Veranstalter: Eine Ausstellung der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn. In Kooperation mit der Pina Bausch Foundation, Wuppertal. 21. Oktober 2016 bis 15. Januar 2017 Bauen mit Holz – Wege in die Zukunft Veranstalter: Technische Universität München. Eine Ausstellung der Professur für Entwerfen und Holzbau und des Architekturmuseums der Technischen Universität München in Kooperation mit dem Deutschen Architektur Zentrum DAZ, gefördert durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), den Deutschen Holzwirtschaftsrat (DHWR), den GdW- Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen und proHolz Bayern. Seite 2 / 3 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 04.03.2016 Berliner Festspiele Martin-Gropius-Bau Ausstellungen 2016 12. April bis 5. November 2017 Der Luthereffekt 500 Jahre Protestantismus in der Welt Veranstalter: Stiftung Deutsches Historisches Museum. Ermöglicht durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien. Gefördert durch den Kulturfonds des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes. Der Martin-Gropius-Bau wird gefördert durch: Seite 3 / 3 —— Martin-Gropius-Bau Pressebüro, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin, T +49 30 254 86–236, F +49 30 254 86–235 [email protected], www.gropiusbau.de Stand: 04.03.2016 Berliner Festspiele Veranstaltungen März/April 2016 MaerzMusik – Festival für Zeitfragen 11. bis 20. März 2016 — Konzerte, Installationen, Performances und Diskurs-Formate werden mit der Zeitlichkeit von Kunst und mit aktuellen Diskursen aus den Bereichen Computerwissenschaften, Philosophie, Ökonomie, Politik- und Sozialwissenschaften in Verbindung gebracht. Zu erleben sind unter anderem das vierstündige Eröffnungskonzert mit Pianist Marino Formenti, drei Winterreisen mit Ian Bostridge, Sophie Rois und Bernhard Lang, eine algorithmische Reise von Yesterday bis Tomorrow, Uraufführungen mit dem Plus-Minus Ensemble und dem Ensemblekollektiv und die begehbare Installation „alif:: split in the wall“. Das Thema „Zeit im Digitalen Universum“ steht im Zentrum einer zweitägigen Konferenz am Anfang des DiskursFormats „Thinking Together“, das während der gesamten Dauer des Festivals im Haus der Berliner Festspiele stattfindet. Marino Formenti © Sascha Osaka Im Kraftwerk Berlin kommt in Zusammenarbeit mit Deutsche Grammophon, Berlin Atonal und Kraftwerk Berlin die 8-stündige Live-Performance „SLEEP“ von Max Richter erstmals öffentlich zur Aufführung. Max Richter selbst realisiert mit seinem Ensemble seine Komposition in drei aufeinanderfolgenden Nächten vom 15. bis 17. März – jeweils von Mitternacht bis acht Uhr morgens. Den Festivalabschluss bildet vom 19. März um 18 Uhr bis 20. März um 24.00 Uhr wie bereits im vergangenen Jahr „The Long Now“: 30 Stunden Musik mit Konzerten und elektronischen Live-Acts, mit dabei unter anderem die Künstler*innen Caterina Barbieri, Robert Curgenven, Dalhous, Klara Lewis, Murcof, Nina, Mårten Spångberg und Miles Whittaker. http://www.berlinerfestspiele.de/maerzmusik Ein Tag mit ... Andrzej T. Wirth 10. April 2016, 16 Uhr, Haus der Berliner Festspiele — Performances, Ausstellung, Film, Video, Vorträge und Gespräche mit Andrzej T. Wirth und Gästen. Andrzej Wirth © Pawel Kocambasi Der Pate des Postdramatischen, geboren am 10. April 1927 im ostpolnischen Wlodawa, war immer zur rechten Zeit dort, wo das Theater aufblühte. Was Andrzej T. Wirth sah, analysierte er und erprobte es mit Studenten an Universitäten in den USA, in Berlin und Sydney – bis er 1982 an der Universität Gießen das Institut für Angewandte Theaterwissenschaft (ATW) gründete. Berliner Festspiele Pressebüro, Schaperstrasse 24, 10719 Berlin, T +49 (0)30 254 89–269, F +49 (0)30 254 89–155 [email protected], www.berlinerfestspiele.de Berliner Festspiele Veranstaltungen März /April 2016 Zu seinem 89. Geburtstag zeigen seine Schüler und Weggefährten eigens neu entwickelte Performance-Arbeiten. Die Stationen seiner Begegnungen und seines Wirkens über sieben Jahrzehnte auf drei Kontinenten werden mit bildnerischen Arbeiten, Texten, Fotos und filmischen Dokumenten gegenwärtig gemacht. „Ein Tag mit …“ ist eine Veranstaltungsreihe der Berliner Festspiele, die gemeinsam mit der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius konzipiert wurde. Sie präsentiert mehrmals im Jahr eine*n Künstler*in/ eine Persönlichkeit in einer mehrstündigen Hommage im Haus der Berliner Festspiele. Zuletzt standen u.a. die Autoren Ian McEwan und Karl-Ove Knausgård im Zentrum der Veranstaltungen. www.berlinerfestspiele.de/eintag Save the date: 53. Theatertreffen — Das Theatertreffen findet vom 6. bis 22. Mai 2016 statt. Die Auswahl der 10 eingeladenen Inszenierungen: – „der die mann“ nach Texten von Konrad Bayer. Regie Herbert Fritsch. Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin – „Effi Briest – allerdings mit anderem Text und auch anderer Melodie“ von Clemens Sienknecht & Barbara Bürk nach Theodor Fontane. Regie Clemens Sienknecht und Barbara Bürk. Deutsches Schauspielhaus, Hamburg – „Ein Volksfeind“ von Henrik Ibsen. In einer Bearbeitung von Dietmar Dath. Regie Stefan Pucher. Schauspielhaus Zürich – „John Gabriel Borkman“ nach Henrik Ibsen von Simon Stone. Regie Simon Stone. Burgtheater im Akademietheater, Wien/Wiener Festwochen/Theater Basel „der die mann“ © Thomas Aurin – „Mittelreich“ nach Josef Bierbichler. Regie Anna-Sophie Mahler. Münchner Kammerspiele – „Schiff der Träume“ Ein europäisches Requiem nach Federico Fellini. Regie Karin Beier. Deutsches Schauspielhaus, Hamburg – „The Situation“ von Yael Ronen & Ensemble. Regie Yael Ronen. Maxim Gorki Theater, Berlin – „Stolpersteine Staatstheater“ von Hans-Werner Kroesinger. Regie Hans-Werner Kroesinger. Staatstheater Karlsruhe – „Tyrannis“ von Ersan Mondtag. Regie Ersan Mondtag. Staatstheater Kassel – „Väter und Söhne“ von Brian Friel nach Iwan Turgenjew. Regie Daniela Löffner. Deutsches Theater, Berlin Der Spielplan erscheint am 8. April 2016. Kartenvorverkauf ab dem 16. April um 10 Uhr. www.berlinerfestspiele.de/theatertreffen Berliner Festspiele Pressebüro, Schaperstrasse 24, 10719 Berlin, T +49 (0)30 254 89–269, F +49 (0)30 254 89–155 [email protected], www.berlinerfestspiele.de
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