Mit Affen und Kamelen Gottesdienst feiern

ZH z026
stern
fluntern
www.kirche-fluntern.ch
K i d s - Ec ke
Kinder erklären
Gott und die
Welt.
Man sieht ihn manchmal am
Himmel, und er ist gross. Er
entsteht, wenn der Regen und
die Sonne zusammenkommen.
Das Wasser wird warm, dann
entsteht so was. Er kommt auch
in der Bibel vor. In der Geschichte von der Arche Noah.
Gott hat ihn gemacht, dass es
keine Flut
mehr gibt.
Es ist ein
Bogen
aus
allen
Farben.
Gelb,
Rot
und
Hellgrün
und
Blau
und
Lila.
Beilage der Zeitung «reformiert.» Nr. 7.1 26. Juni 2015
Mit Affen und Kamelen
Gottesdienst feiern
Affen sind schlau – Kamele nicht. Was wir in Kinderbüchern über die Tierwelt lernen, hat
oft nur sehr wenig mit wirklichen Tieren zu tun. Ein Gottesdienst will andere Akzente setzen.
Tania Oldenhage | In unseren
Kleinkinder-Gottesdiensten wimmelt es von Tieren: ein Marienkäfer hat Angst vorm Fliegen, eine
Giraffe verliebt sich in ein Krokodil, ein Känguru will Balletttänzerin werden. Ich mag diese Kinderbücher. Nur manchmal frage ich
mich, ob wir Tierfiguren nicht allzu sehr strapazieren, wenn wir sie
für unsere menschlichen Themen
und Fragen benutzen. Neulich habe
ich die Geschichte von einem Ka-
mel gelesen, das nach einem langen Arbeitsleben endlich eine Auszeit braucht und sich auf Weltreise
begibt. Eine schöne Geschichte –
aber mit richtigen Kamelen hat sie
herzlich wenig zu tun. Was würde
es bedeuten, Tiere in ihrem eigenen Recht wahrzunehmen? Was
gäbe es zum Beispiel über ein Kamel zu sagen, wenn wir dieses Tier
nicht als eine dramaturgisch oder
pädagogisch einsetzbare Version
von uns Menschen betrachten, son-
dern als eigenständiges Lebewesen?
Ob wir Tiere vermenschlichen dürfen oder nicht, ist eine heikle Frage. Tierschützern wird manchmal
vorgeworfen, dass sie Tieren auf
unangemessene Weise menschliche Gefühle und Empfindungen
zuschreiben. Ein Tier sei nun mal
kein Mensch und habe deswegen
nicht das gleiche Recht auf Unversehrtheit. Vor diesem Hintergrund
macht es dann vielleicht doch wie-
REGENBOGEN
von Selma, 6 Jahre (Kolibri)
«stern fluntern» erscheint
zweimal pro Monat.
Lob, Kritik, Beiträge oder
Anregungen bitte an
Andreas Wildi
Telefon 044 251 16 36
[email protected]
Eine Kamelmutter, die ihr Junges säugt. Vielleicht mehr als nur ein instinktives Verhalten? (Bildquelle: wikipedia)
Beilage der Zeitung «reformiert.»
flunterbunt
J WIE JAPANISCH
von Anna Landolt:
Mein erstes Wort auf Japanisch
war «kore». Das heisst übersetzt
«dies». Mein erstes Kinderlied
war «Saita, saita, tshuulippu no
hana ga» (Die Tulpen blühen).
Mein erstes Buch hiess «Nontan», eine Geschichte über ein
Kätzchen.
Mit Japanisch verbinde ich
meine Kindheit. Als Halbjapanerin besuchte ich zuerst einen
japanischen Kindergarten,
danach ging ich neben der
öffentlichen Schule jeden
Samstag in die japanische
Schule in Uster. Wenn ich an
«Japanisch» denke, erscheinen
Bilder in meinem Kopf: ich als
Sechsjährige mit meiner
Bentobox im Kürbisbeet des
Gartens meiner japanischen
Kindergärtnerin, ein riesiger
Lampionwagen an einem der
zahlreichen japanischen
Volksfeste, meine Kindergartenfreunde beim Basteln von
Oni-Masken (Dämonen und
böse Geister), mein Bruder als
Ameise verkleidet auf der
Theaterbühne. Besonders
deutlich erinnere ich mich an
die vielen japanischen Kinderlieder: die pentatonischen
Klänge unterstreichen die
Wehmut in den Texten, die zum
Beispiel von verblühenden
Sakurablüten erzählen.
Japanisch war meine erste
Sprache. Doch heute spreche
ich sie nur noch selten. Selbst in
Japan, wo mich die Leute
wegen meines «ausländischen»
Aussehens auf Englisch
ansprechen. Japanisch bleibt
aber ein Reservoir für meine
Kindheitserinnerungen.
der Sinn, schon den kleinen Kindern von Tieren so zu erzählen,
dass klar wird: Tiere haben Gefühle, auch wenn sie sich von menschlichen Gefühlen unterscheiden.
Aus biblischer Sicht gehören Tiere
wie Menschen zu Gottes Schöpfung. Grund genug, einen Gottesdienst zum Thema «Tier» zu feiern. Eine Zürcher Kirchgemeinde
tut dies schon seit Jahren. Pfarrerin
Sara Kocher von der Kirchgemeinde Wiedikon reist mit Gemeindemitgliedern jeden Sommer von
Wiedikon über die Limmat bis
nach Fluntern zum Zoo. Auf der
Terrasse des Restaurants «Altes
Klösterli» wird der Sonntagsgottesdienst gefeiert. Bei gutem Wetter haben die Gottesdienstbesucherinnen und -besucher freien Blick,
um an der Pfarrerin vorbei neugierig ins grosse Affengehege zu
schauen. Wenn die Musik beginnt,
sieht man manchmal hinter Steinen
und Büschen den einen oder ande-
ren Affen, der seinerseits neugierig
schaut, was da auf der Terrasse am
Sonntagmorgen los ist. Jedenfalls
scheint es aus menschlicher Perspektive so zu sein – denn auch die
Rede von der «Neugier» von Affen
ist natürlich eine Vermenschlichung.
In diesem Jahr hat uns die Kirchge-
Sonntag, 5. Juli, 10.00 Uhr
Gottesdienst im «Alten
Klösterli» beim Zoo
26. Juni 2015
meinde Wiedikon eingeladen, mit
ihnen zusammen diesen besonderen Gottesdienst beim Zoo vorzubereiten und zu feiern. Als Thema
haben wir uns ein Tier ausgesucht,
das im Zoo Zürich vor einigen Wochen Schlagzeilen machte. Im
Frühling kam ein kleines Kamel
zur Welt.
Tel. 044 251 09 36). Beachten Sie, dass wir keine Anlage
für Schwerhörige haben.
Beim Zooeingang weiter an
der Zoomauer entlanggehen,
Linkskurve beim Klosterweg,
weiter bis zum Restaurant.
Der Weg ist signalisiert (zu
Fuss ca. 6 Min. ab Eingang
Zoo).
Für betagte oder behinderte
Menschen sind Taxigutscheine erhältlich (bitte melden Sie
sich bei Armanda Danioth,
Basteln und Handwerk – hier und im Kongo
Im Familiengottesdienst vom kommenden Sonntag sammeln wir für eine Handwerkerschule im
Kongo. Handwerk im weitesten Sinne wird aber auch im Gottesdienst selber Thema sein.
Ulrike Beer | Basteln oder Werken oder nichttextiles Werken oder
textiles Werken oder Handarbeit
oder Nadelarbeit? Ja, wie soll es
nun genannt werden, und wer legt
fest, was für wen etwas ist?
Mein Vater war Pfarrer und änderte mit der fussbetriebenen Nähmaschine Hosen um, kürzte Gardinen, oder er polsterte Sessel und
Sofas. Meine Mutter dagegen geht
nie an die Nähmaschine. Sie brachte mir Scherenschnitt und andere
schöne Dinge bei. So habe ich meine Nähkünste grösstenteils von
meinem Vater und Basteltechniken
von meiner Mutter gelernt.
Basteln, oder wie wir es nun nennen wollen, umfasst ein weites Feld
an Ideen, Materialien und Arbeitstechniken. Leider wird aber der
Begriff Basteln von vielen in eine
Schublade gepackt: «Das ist nur etwas für Kinder und noch eher etwas für Mädchen. Basteln für Jun-
gen, gibt es das?» Sicher! Unser
Sohn hat aus Holz einen funktionierenden Schliessmechanismus
mit Schlüssel gebaut.
«Basteln ist langweilig, immer
Werken mit Holz, zumindest im Kongo
noch ziemlich «reine Männersache»
kompliziert und dauert viel zu lange.» Das stimmt so nicht, denn oft
kann schon mit wenigen Handgriffen etwas entstehen, zum Beispiel
aus einem Papierquadrat mit einem
Schnitt und vier Knicken eine ganze Kirche oder aus zwei bedruckten Kreisen und einer Rundkopfklammer ein Bilderkino.
Mit dem Basteln verhält es sich wie
mit vielen Dingen im Leben: Man
sollte es einfach mal versuchen und
sich nicht durch Vorurteile davon
abhalten lassen. Basteln soll Freude bringen und Mut machen, etwas
auszuprobieren. Das wollen wir
beim nächsten Kolibri versuchen
und auch mit dem Familiengottesdienst am 28. Juni verbinden. Wir
würden uns freuen, wenn Sie kommen und schauen, ob uns das gelingt.
Sonntag, 28. Juni, 10.30 Uhr
BfA Familiengottesdienst
Grosse Kirche
Beilage der Zeitung «reformiert.»
26. Juni 2015
Die andere «Orgel» in der Grossen Kirche
Christophe Dufaux unterrichtet schon seit Jahren Akkordeon im sogenannten Kasperli-Zimmer der Grossen Kirche.
Wie es dazu gekommen ist und wie lange dies so bleibt, darüber hat er sich mit Andreas Wildi unterhalten.
Andreas Wildi | Wenn man ihm
begegnet, kriegt man meistens
gute Laune. Der sympathische Akkordeonist aus dem Berner Jura erzählt seine Geschichten stets mit
Humor. Er war einer der Ersten,
der überhaupt in der Schweiz an einem Konservatorium Akkordeon
studiert hatte. Bis in die Achtzigerjahre gab es nämlich gar keine Professur für dieses Instrument. Als in
Biel das erste Konservatorium dieses Studium anbot, hatte Christophe Dufaux gleich die Aufnahmeprüfung gemacht und erfolgreich
bestanden. «Vielleicht hat man
mich damals einfach genommen,
weil man Studenten brauchte»,
fügt er zum Spass bei.
man bei unserer Kirchgemeinde
angeklopft, mit der Frage, ob ein
mietbarer Raum für drei Halbtage
pro Woche zur Verfügung stehe.
Die einzige und schliesslich auch
genutzte Möglichkeit bot das Kasperli-Zimmer, so genannt, weil in
diesem Raum unter anderem auch
eine Kasperli-Theaterwand gelagert wurde.
Der erste Eindruck von seinem
Bevor Christophe Dufaux in der
Grossen Kirche Einzug gehalten
hat, unterrichtete er in einem der
Zimmer im Schulhaus Fluntern.
Dieses wurde eines schönen Tages
für Integrationsarbeit mit Kindern
aus Flüchtlingsfamilien umgenutzt
und stand ab sofort nicht mehr für
Instrumentalunterricht zur Verfügung. In dieser Notsituation hat
neuen Arbeitsplatz war für Christophe Dufaux, gelinde ausgedrückt, alles andere als gemütlich.
Der Raum diente nämlich nicht nur
dem Kasperli-Theater als Depot,
sondern einer ganzen Reihe von
Tischen, Stühlen und weiteren Gerätschaften, die eher selten gebraucht wurden. In dieser Abstellkammer Musik zu unterrichten,
war wirklich nicht inspirierend.
Eine seiner Schülerinnen im etwas
Christophe Dufaux, passionierter Akkordeonist und -lehrer (Foto: A. Wildi)
unsere Tipps
Der darauf folgende Familiengottesdienst am Sonntag, 28. Juni,
10.30 Uhr, Grosse Kirche, lädt
im Anschluss auf die Terrasse
zum Grillplausch ein. Und
immer noch freie Plätze gibt es
auch im Gemeindeausflug
nach Solothurn vom Mittwoch,
8. Juli. Falls Sie sich für diesen
Tagesausflug in die Ambassadorenstadt entscheiden, melden Sie
sich umgehend bei Ursula Rüegg
an: Tel. 044 251 09 37
[email protected]
Schliesslich kommen aber seine
Schülerinnen und Schüler ganz
gerne ins Kasperli-Zimmer zum
Unterricht, auch wenn man sich
dort immer noch ein wenig wie ein
einsamer Mönch im hohen Turm
vorkommt. Übrigens eine Situation, die auch vielen Organisten
nicht unvertraut ist. Früher oder
später dürfte allerdings auch Christophe Dufaux wie alle Musiklehrer/innen der Stadt in den Florhof
wechseln, wo die städtische Musikschule konzentriert wird. Ob
ihm dann das Kaserli-Zimmer fehlen wird? – Der Raum nicht so
sehr, umso mehr aber Hilfssigrist
Jacobus van Daalen, dessen Präsenz immer ein Aufsteller ist.
fluntern 2019
Geniessen Sie den Sommer in Fluntern und Solothurn
Das Sommerfest im Quartiertreff
LOKAL ist quasi der Auftakt zu
mehreren Ereignissen, die zu
sommerlichen Aktivitäten
einladen. Es beginnt am
Samstag, 27. Juni, ab 14 Uhr
an der Voltastrasse 58 und auf
der Siriuswiese mit kulinarischen und spielerischen Highlights, die in ein kleines Musikfestival münden (je später der Abend,
umso illustrer die Gäste...).
Weiteres dazu auf der Homepage:
www.lokal-fluntern.ch
reiferen Alter hat ihm sogar angeboten, ihre Unterrichtszeit zu opfern, um das Zimmer zu entrümpeln, was dann auch kurzerhand
geschah. Der Vater eines anderen
Schülers hat ihm – wahrscheinlich
nicht ohne einen Anflug von Erbarmen – eine Kaffeemaschine geschenkt. Der Ort gewann so nach
und nach an Atmosphäre.
Peter Burri | Das Volk hat
entschieden: Aus 34 mach eins.
Die 34 städtischen Kirchgemeineden sollen bis 2019 zu einer
grossen Stadtgemeinde zusammengeführt werden. Viele Fragen,
aktuell noch wenige Antworten.
Mit dieser neuen Rubrik werden
Sie aus Sicht der Kirchgemeinde
Fluntern regelmässig informiert.
Mit den ersten zwei Grossgruppenkonferenzen (mit Delegierten
aus allen Fachgebieten) sowie
einer Befragung sämtlicher
Pfarrpersonen und Präsident/innen ist ein Teil der professionellen Basis in den letzten drei
Monaten abgeholt worden. Es
besteht aber auch die Möglichkeit,
dass Sie als Gemeindemitglieder
mitmachen können. Melden Sie
sich bei uns und gestalten Sie
aktiv mit! Mehr dazu finden Sie
unter: www.kirchenreform-zh.ch
Beilage der Zeitung «reformiert.»
26. Juni 2015
Agenda
www.kirche-fluntern.ch
Freitag, 26. Juni
12.00 Uhr Mittagstreff
Info/Anmeldung bis am Vortag,
12.00 Uhr, bei Ursula Rüegg
Gemeindesaal
Samstag, 27. Juni
ab 14.00 Uhr Sommerfest im
Quartiertreff LOKAL
Festwirtschaft und Bar,
Kinderprogramm, Zauberer
Bernie, Musik mit Kinderband
«Leierchischte», Dieter Meier
und DJ Alex
LOKAL, Voltastrasse 58
Sonntag, 28. Juni
10.30 Uhr «Brot für Alle»
Familiengottesdienst
mit Taufen
Pfrn. Tania Oldenhage
Kolibri-Kinder
Ulrike Beer, Katechetin
anschliessend Grillplausch
Grosse Kirche
19.00 Uhr Gottesdienst
in holländischer Sprache
Nederlandse Evangelische
Vereniging in Zwitserland (NEV)
ab 17.00 Uhr Sommerapéro
Alte Kirche/«Tür & Tor»
Dienstag, 30. Juni
20.00 Uhr keine Gospelchorprobe infolge Mitwirkung am
Konzert des Just Sing Soul &
Gospel Choirs
www.justsing.ch
Samstag, 4. Juli
11.00 Uhr Fiire mit de Chliine
Alte Kirche
Sonntag, 12. Juli
10.00 Uhr Gottesdienst
Pfr. Stephan Landis
Alte Kirche
Sonntag, 19. Juli
10.00 Uhr Gottesdienst
Pfr. Stephan Landis
Alte Kirche
Legende:
blau = gottesdienstliches
Angebot
blass = Angebot von auswärts,
die Kirchgemeinde Fluntern
ist Gastgeberin
Für Sie da...
Pfarramt
Tania Oldenhage
Telefon 044 252 45 92
[email protected]
Stephan Landis
Telefon 077 485 11 31
[email protected]
Tauft –
Ghürate –
Gschtorbe
Sekretariat
Taufen im Mai
Diakonie
3. Marc Patric Lienhard, Sohn
von Peter Lienhard und
Corinne Bühler, Birchstr. 49
10. Lauro Ilario Perucchi, Sohn
von Leandro Perucchi und
Vera Freitag Perucchi,
Rislingstr. 1
Abdankungen im Mai
26. Martin Johann UsteriMeyer, Forsterstr. 67
Armanda Danioth
Telefon 044 251 09 36
[email protected]
Ursula Rüegg
Telefon 044 251 09 37
ursu­[email protected]
Tanja Gabathuler
Telefon 079 341 57 77
[email protected]
Gloriastrasse 98, 8044 Zürich
Fax 044 252 47 41
Katechetik
Ulrike Beer
Telefon 079 475 80 33
[email protected]
Rahel Meier
Telefon 077 478 17 15
[email protected]
Musik/PR/Redaktion
Andreas Wildi
Telefon 044 251 16 36
[email protected]
Sigrist
Daniel Rutishauser
Telefon 077 444 94 40
[email protected]
Das letzte Wort...
...hat Meike Distler
Sonntag, 5. Juli
10.00 Uhr Gottesdienst
«Altes Klösterli», Zoo
Pfrn. Tania Oldenhage (Fluntern)
Pfrn. Carina Russ (Wiedikon)
Musik: Els Biesemans, ab
09.30 Uhr Begrüssungskaffee
weitere Information/Taxidienst:
Tel. 044 252 45 92
Klosterweg 36
Dienstag, 7. Juli
08.30 Uhr Morgengebet mit
Abendmahl
Alte Kirche
Gemeindehelferei
Vor einiger Zeit bekam ich Kopien alter Aufzeichnungen meiner
Urgrossmutter von vor knapp
hundert Jahren. Ich machte mich
neugierig ans Entziffern, überrascht, wie klein oft der Unterschied zum heutigen Alltag ist.
Einiges hat sich aber doch geändert: Z. B. hatten damals zur
«Kirchzeit» die Kleinkinder zu
Hause zu bleiben. Wie gross das
Entsetzen meiner Urgrossmutter,
als einmal ihr jüngster Sohn offenbar ausgerissen war und sie,
selber in der Kirche, ihn draussen
nach ihr schreien hörte. Damals
predigte der Pfarrer einfach lauter – heute würde der Kleine selber beim Familiengottesdienst
mitmachen.