Musizieren mit Kindern – mehr Lust als Mühe

ZH z026
stern
fluntern
www.kirche-fluntern.ch
K i d s - Ec ke
Kinder erklären
Gott und die
Welt.
Es ist ein Ding mit Saiten, man
kann darauf spielen. Es ist sehr
gross und nicht viereckig. Es
hat eine gebogene Form – vielleicht aus Holz, und dazwischen sind die Saiten gespannt.
Man stellt es vor sich und spielt
mit den Fingern. Man kann
viele Töne gleichzeitig machen.
Die Töne sind ziemlich leise.
Ich habe
es schon mal
in
der Kirche
beim
Weihnachtssingen
gesehen.
Beilage der Zeitung «reformiert.» Nr. 10.1 25. September 2015
Musizieren mit Kindern
– mehr Lust als Mühe
Manch einer erinnert sich mit leichtem Schaudern an den Singunterricht seiner Schulzeit. Singen mit Kindern ist in der Kirche Fluntern glücklicherweise mit Lust verbunden.
Andreas Wildi | Mit einem
Schmunzeln muss ich manchmal
an meine Studienzeit in den 90erJahren am Konservatorium zurückdenken. Damals war uns angehenden Organisten die hehre
Klassik ein Heiligtum und jeglicher Wunsch nach einem «modernen», «rhythmischen» Lied zum
Gottesdienst seitens einer Pfarrerin oder eines Pfarrers suspekt.
Eine weitere häufige Wunscheigenschaft hiess «kindergerecht» und
löste unter uns wiederholt Diskussionen oder eher noch ein kollekti-
ves Klagen über fehlenden Kunstsinn beim Klerus aus. So viel zu
den Elfenbeinturm-Allüren, wie
sie bei Musikstudenten vorkommen können.
Heutzutage geniesse ich die Herausforderung, Musik mit Kindern
und für Kinder zu machen. Eine
einfache Melodie oder Begleitung
zu finden, die eingängig und originell ist, ist alles andere als einfach.
Das haben wohl auch schon Komponisten wie Mozart oder Debussy
erkannt. Mehr als einmal ist in der
Musikgeschichte ein Werk, komponiert mit oder ohne Absicht, kindergerecht zu sein, zum bekanntesten Stück seines Autors geworden.
So ging es mit Prokofjews «Peter
und der Wolf» und Saint-Saëns’
«Carnaval des Animaux». SaintSaëns soll sogar geklagt haben,
dass dieses seines Erachtens unbedeutende Gelegenheitswerk so viel
erfolgreicher als all seine anderen
Kompositionen sei. Jene kriegten
nun kaum mehr die Beachtung, die
sie eigentlich verdient hätten.
HARFE von Luzia
7 Jahre (Kolibri)
«stern fluntern» erscheint
zweimal pro Monat.
Lob, Kritik, Beiträge oder
Anregungen bitte an
Andreas Wildi
Telefon 044 251 16 36
[email protected]
Ein unvergesslicher Moment: Auftritt des Kinderchors am 250-Jahre-Jubiläum der Alten Kirche Fluntern
Beilage der Zeitung «reformiert.»
flunterbunt
M wie MARKINISCH
von Tania Oldenhage:
Wenn es eine Regel gibt, die
mir in den letzten Jahren immer
wieder eingeschärft wurde,
dann ist es diese: Machen Sie
kurze Sätze. Vermeiden Sie
Relativsätze. Schreiben Sie so,
als würden Sie sprechen.
Wehmütig denke ich an die
Zeiten zurück, in denen ich
unbedarft an meinen Sätzen
feilte, nicht nur in der Hoffnung, ihnen eine besondere
Eleganz zu verleihen, sondern
auch weil ich der Überzeugung
war, dass ein komplizierter
Gedanke einen komplizierten
Satz erfordert. Traurig denke
ich an die literarischen Vorbilder meiner Jugend zurück, die
mich für die Schönheit der
deutschen Sprache sensibilisiert
haben, darunter Thomas Mann
oder auch mein alter Professor
an der Universität mit seinem
wunderschönen langatmigen
Deutsch, das man regelrecht
entziffern musste, so wie man
einen lateinischen Satz entziffert.
Heute mache ich möglichst
kurze Sätze. Zum Glück gibt es
auch dafür gute Vorbilder. Das
Markusevangelium zum
Beispiel. Es ist für seine
schlichten Sätze bekannt. Ich
muss zugeben: Auch das hat
seine Wirkung. Und so strenge
ich mich an und lerne «Markinisch».
Heutzutage wird das Musizieren
mit Kindern von den meisten meiner Kolleginnen und Kollegen als
Bereicherung in ihrem Kirchenmusikerberuf betrachtet. Bis zu einem gewissen Alter sind Kinder
auch viel unbefangener und motivierter beim Auftreten vor Publikum als manch ein erwachsener
Profi. Während der Pubertät können diese Qualitäten bekanntlich
abnehmen. Manch eine Schulmusikerin oder ein Schulmusiker hat
dazu entsprechende Erfahrungen
gemacht. Von regelrechten «Raubtiernummern» im Singunterricht
damals wie heute ist die Rede. Dabei ist bekanntermassen gerade das
gemeinsame Singen eine der besten Beschäftigungen, die nebst
Körper, Seele und Geist auch die
soziale Kompetenz fördern. Viele
wunderbare Geschichten in Literatur, Theater und Film zeugen von
dieser Macht der Verwandlung, die
die Musik hat.
Eine meiner grössten Herausforderungen im Musizieren mit unseren
Jüngsten erlebte ich mit dem Kinderchor, den ich vor gut zwei Jahren anlässlich des 250-Jahr-Jubilä-
Im Jugendgottesdienst gehört das Singen dazu, selbst wenn nur wenige da sind.
25. September 2015
ums der Alten Kirche Fluntern
leitete. Aufbau- und Probearbeit
forderten mein pädagogisches Potenzial fast mehr, als mir lieb war,
und es gab durchaus Momente, in
denen ich nicht ohne Bangen auf
den bevorstehenden Auftritt blickte. Doch schliesslich durften wir
nach der Premiere begeisterten Applaus ernten, eine Situation, die
noch viel mehr beflügelt als der
Beifall nach einem Soloauftritt.
Diese Erfahrung hat mich mehr als
manch andere ermutigt, mich noch
weiter auf musikalische Kinderwelten einzulassen. Für die Neuausrichtung des Kolibri-Unterrichts vor gut einem Jahr kam dies
goldrichtig. In diesem Gefäss stellen wir mit den Kindern eine kleine
Darbietung für den jeweils folgenden Familiengottesdienst auf die
Beine. So wird es auch wieder am
kommenden Sonntag, am Herbstfest-Gottesdienst sein.
Sonntag, 27. September
10.30 Uhr, Grosse Kirche
Mission + Entwicklung Herbstfest-Familiengottesdienst zum
Erntedank
anschliessend Suppen-Zmittag
mitbestimmen
Einladung zur ordentlichen Kirchgemeindeversammlung
Donnerstag, 22. Oktober 2015, 19.30 Uhr, Gemeindesaal der Grossen Kirche
Traktanden
1.Begrüssung
2. Wahl der Stimmenzählenden
3. Budget 2016
4. Genehmigung eines Kredites
aus dem Epprecht Fonds für
eine auf 2 Jahre befristete
40%-Anstellung Diakonie
5. Information über Anträge der
Kirchenpflege bezüglich der
Pfarrwahl 2016–2020
6. Aktuelles aus dem Reformprozess
7. Mitteilungen und Umfrage
Stimm- und wahlberechtigt sind
alle Bürgerinnen und Bürger, die
Mitglied der reformierten Landeskirche sind, das 16. Altersjahr
vollendet und in der Kirchgemeinde Fluntern den politischen
Wohnsitz haben. Dies gilt auch für
Mitglieder mit ausländischer
Staatsangehörigkeit, die über eine
Niederlassungs- oder Aufenthaltsbewilligung verfügen (Bewilligungen C, Ci und B).
Auch Nichtstimmberechtigte sind
als Gäste herzlich willkommen.
Das Budget 2016 sowie das
revidierte Statut des Stadtverbandes können ab 5. Oktober 2015 in
der Gemeindehelferei, Gloriastrasse 98, 8044 Zürich, nach telefonischer Voranmeldung eingesehen
werden (044 251 09 36).
Nach der Versammlung sind alle
Teilnehmenden zu einem Apéro
eingeladen.
Für die Kirchenpflege:
Christine Rial, Präsidentin
Beilage der Zeitung «reformiert.» 25. September 2015
Von einer, die auszog und wiederkehrte
Helen Wertgen muss im Quartier Fluntern kaum vorgestellt werden. Ihre Bekanntheit verdankt sie ihrem
vielseitigen Engagement. Weniger bekannt ist, dass sie weit über 20 Jahre lang im Ausland gelebt hat.
Tanja Gabathuler | Die meisten
von uns leben gerne hier in Fluntern und fühlen sich hier heimisch.
Ist Fluntern aber auch für alle eine
Heimat? Was ist es, das für uns
Heimat ausmacht? Ist es ein Ort?
Oder sind es bestimmte Menschen?
Ist es eine Kultur? Was bedeutet
der Verlust von Heimat? Können
wir uns immer wieder eine neue
Heimat aufbauen?
Helen Wertgen ist in Fluntern geboren und aufgewachsen, sie hat
hier die Schule besucht und eine
Ausbildung absolviert. Als ihr älterer Bruder, der in Argentinien lebte, sie einlud, ihn zu besuchen, hat
sie diese Chance gerne genutzt. Die
Lust, dem geordneten Leben in Zürich zu entfliehen und sich auf ein
Abenteuer einzulassen, hat sie sofort gepackt. Während 27 Jahren
hat sie im Ausland gelebt, zunächst
9 Jahre in Argentinien, dann 18 in
Spanien. Sie hat in Argentinien ihren Mann, einen deutschen Bankangestellten, kennengelernt, und
ihre beiden Töchter sind dort zur
Welt gekommen. Die Familie hat
immer ein sehr reges soziales Leben geführt, dies allerdings weniger mit lokalen, sondern in erster
Linie mit anderen ausländischen –
vor allem deutschen – Familien.
Im Ausland hat sich Helen sehr
wohl gefühlt, sie hatte kaum je
Heimweh. Das Leben in Südamerika war für die Ausländer ein leichtes und angenehmes. Zunehmend
unser Tipp
jedoch empfand sie es als künstlich
und oberflächlich, fand es doch in
einer Blase mit anderen Ausländern in gehobenen Stellungen statt
und hatte mit der Realität des Landes wenig zu tun. In Spanien ging
es dann ähnlich weiter, auch da war
es ein schönes Leben, doch richtig
integriert hat sich die Familie auch
dort nie. So hat sie sich denn nach
der langen Zeit auf eine Rückkehr
in die Schweiz gefreut.
«Auf nach Argentinien», Helen Wertgen hatte dies einmal in die Tat umgesetzt.
Erzählcafé zum Thema «Heimkehr nach Fluntern» mit Helen
Wertgen
Mittwoch, 28. Oktober
14.30 Uhr, Café «Tür & Tor»
fluntern 2019
Ferien-Malwerkstatt für Kinder
Während der ersten Ferienwoche,
von Montag bis Donnerstag, 5.
bis 8. Oktober, führt Barbara
Bietenholz eine Malwerkstatt im
Fluntermer Quartiertreff LOKAL
durch. Interessierte Kinder ab 6
bis 12 Jahre können halb- oder
ganztags teilnehmen.
Weitere Informationen zu Kosten,
Anmeldung usw. erteilt Ihnen
gerne Barbara Bietenholz
Telefon: 078 744 76 99, E-Mail:
[email protected]
Für sie ist Fluntern wieder zur Heimat geworden. Es hat ihr gutgetan,
in das vertraute Quartier zurückzukommen, Familie um sich zu haben, die eigene Sprache zu sprechen, auch ihren Humor verstanden
zu wissen. Nach dem Leben in
Millionenstädten schätzt sie die
leicht zugänglichen Annehmlichkeiten in der Schweiz ganz besonders, sei es nun die Verlässlichkeit
der Leute, das Gefühl der Rechtssicherheit oder auch einfach der öffentliche Verkehr, die wunderbare
nahe Natur oder das grosse kulturelle Angebot. Sie hat inzwischen
viele alte und neue Kontakte geknüpft und freut sich, durch ihre
Mitarbeit in der Kirche das Leben
im Quartier mitgestalten zu können.
Andreas Wildi | Der Zusammenschluss zu einer Stadtzürcher
Kirchgemeinde ist für alle
kirchlichen Berufsgruppen eine
Herausforderung. Die Kirchenmusiker hat es dazu bewogen, einen
städtischen Konvent auf die Beine
zu stellen, ganz ohne Aufforde-
rung von oben. Aus der Leitung
des Stadtverbandes kam dazu eine
positive Reaktion. Man ist dort
interessiert, was wir Kirchenmusiker zur bevorstehenden Reform
meinen. Ein Glück, dass unter
meinen Kolleg/innen so viel
Initiative und Teamgeist vorhanden ist. Noch vor wenigen Jahrzehnten wäre es kaum denkbar
gewesen, dass alle Zürcher
Organisten an einem Strick
ziehen. Die ungewisse Zukunft
führt manchmal auch zu beherzten
Aktionen.
www.kirchenreform-zh.ch
Beilage der Zeitung «reformiert.»
25. September 2015
Agenda
www.kirche-fluntern.ch
Freitag, 25. September
12.00 Uhr Mittagstreff
Info/Anmeldung bis am Vortag,
12.00 Uhr, bei Ursula Rüegg
Gemeindesaal
18.00 Uhr Jugendgottesdienst
Alte Kirche
Sonntag, 27. September
10.30 Uhr Familiengottesdienst zum Erntedank
M+E Herbstfest
Pfrn. Tania Oldenhage
Ulrike Beer, Katechetin
Kolibri-Kinder
anschliessend Suppen-Zmittag
Grosse Kirche
Dienstag, 29. September
20.00 Uhr Gospelchorprobe
Alte Kirche
Mittwoch, 30. September
19.00 bis ca. 20.30 Uhr
«Lieb wie Salz»
Märchenabend für Erwachsene
mit Moni Egger, Märchenerzählerin, Lehrerin und Theologin
Leitung: Pfrn. Tania Oldenhage
Gemeindesaal
Donnerstag, 1. Oktober
19.00 Uhr Ladies Night Out
Anmeldung bis Mittwoch,
30. Sept., bei Ursula Rüegg
Restaurant Wilder Mann
Freiestr. 221
Samstag, 3. Oktober
11.00 Uhr Fiire mit de Chline
Alte Kirche
18.00 Uhr Gottesdienst
«Musik & Poesie»
Pfrn. Tania Oldenhage
Gospelchor Fluntern mit dem
Zürich-singt-Chor, Leitung:
Tanya Birri
Grosse Kirche
Montag, 5. Oktober
14.15 Uhr Lesekreis Fluntern
Buch: «Der Herbst, in dem ich
Klavier spielen lernte» von
Hanna Johansen, Info: Beatrice
Stirnemann, Tel 044 252 47 22
Gemeindesaal
Sonntag, 11. Oktober
10.00 Uhr Gottesdienst
Pfr. Stephan Landis
Alte Kirche
17.00 Uhr Gottesdienst
in holländischer Sprache
Nederlandse Evangelische
Vereniging in Zwitserland (NEV)
Alte Kirche
Sonntag, 18. Oktober
10.00 Uhr Gottesdienst
Pfr. Stephan Landis
Alte Kirche
Dienstag, 20. Oktober
20.00 Uhr Gospelchorprobe
Alte Kirche
Donnerstag, 22. Oktober
14.30 Uhr Ökumenischer
Seniorennachmittag
Pater Haimo Schirmer
berichtet aus Tansania
Gemeindesaal
19.30 Uhr Kirchgemeindeversammlung
Gemeindesaal
Für Sie da...
Pfarramt
Tania Oldenhage
Telefon 044 252 45 92
[email protected]
Stephan Landis
Telefon 077 485 11 31
[email protected]
Sekretariat
Armanda Danioth
Telefon 044 251 09 36
[email protected]
Diakonie
Tauft –
Ghürate –
Gschtorbe
Ursula Rüegg
Telefon 044 251 09 37
ursu­[email protected]
Tanja Gabathuler
Telefon 079 341 57 77
[email protected]
Gemeindehelferei
Gloriastrasse 98, 8044 Zürich
Fax 044 252 47 41
Katechetik
Ulrike Beer
Telefon 079 475 80 33
[email protected]
Musik/PR/Redaktion
Andreas Wildi
Telefon 044 251 16 36
[email protected]
Sigristen
Daniel Rutishauser
Telefon 077 444 94 40
[email protected]
Jacobus van Daalen
Telefon 079 734 77 39
[email protected]
Taufen im August
2. Cosima Mair, Tochter von
Christina und Ralph Mair,
Finslerstr. 3
23. Valentin Vincent Düsel, Sohn
von Nina Fehr Düsel und
Thomas Düsel, Kraftstr. 25
30. Elia Damian Fischer, Sohn
von Sabine Horisberger
Fischer und Marc Reto
Fischer, Orellistr. 5
Das letzte Wort...
...hat Ulrike Beer
Abdankungen im August
12. Peter Theodor Löffler
Am Schanzengraben 27
20. Verena Eva Jaggi geb. Lutz
Turnerstr. 14
21. Martha Knecht geb. Frey
Neuhausstr. 20
28. Rita Yvonne Mazzoran geb.
Ernst, im Tobelacher 7,
Gockhausen
Nach erlebnisreichen Ferien sind
wir in einem Gottesdienst mit vielen Kopfbedeckungen und noch
mehr Kindern ins neue Schuljahr
gestartet. Gleich am Montag danach ging es in der Grossen Kirche im Moserzimmer weiter. Es
klappte alles: Bustransport, Mittagstisch und natürlich die erste
Lektion. Inzwischen habe ich fast
alle 54 Kinder des kirchlichen Unterrichts von der 2. bis zur 5. Klasse begrüssen dürfen. Es macht mir
wieder grosse Freude, mit allen
Kindern unterwegs zu sein. Auf
die vielen Kinderfragen bin ich
schon sehr gespannt. Hier einige
Beispiele: Wie «funktioniert» die
Bibel? Was ist ein Taufkind?
Wozu ist ein Reformator da?