Schülerreise Schanghai + Interkulturelle Kompetenz Schülerreise nach Shanghai – Anregungen für den Chinesischunterricht Schülerreise Schanghai + Interkulturelle Kompetenz Bisher haben circa 120 SchülerInnen an den Kursen teilgenommen Chinesisch-Ferienkurse für SchülerInnen bei aim Die Akademie für Information und Management (aim) (Schwarz-Stiftung) bietet seit 2003 Schülerkurse für Chinesisch an: • Grundkurse 32 Stunden (kostenlos) • Aufbaukurse 60 Stunden (55 Euro) 2003-04 wurde ein Schülerkurs mit insgesamt 150 Stunden durchgeführt. Derzeit läuft ein Aufbaukurs 3 mit 10 SchülerInnen (bisher 150 Stunden) Die Schüler kommen aus der ganzen Region Heilbronn-Franken. Sie sind zwischen 11 und 19 Jahren und besuchen alle Arten von Schulen. Schülerreise Schanghai + Interkulturelle Kompetenz Chinesischunterricht am Theodor-HeussGymnasium Heilbronn Zur Vorbereitung der Schülerreise nach Shanghai wurde am Theodor-Heuss-Gymnasium Heilbronn ein Chinesischkurs durchgeführt. Als Begleitperson habe ich die Gruppe nach Shanghai begleitet ….und dort viel gelernt, was ich in meinem künftigen Unterricht umsetzen möchte. Schülerreise Schanghai + Interkulturelle Kompetenz Anforderungen an den Chinesischunterricht • Sprache (Hören und Sprechen) • Schrift (Lesen und Schreiben) • Sprachaufbau • Soziokulturelle Themen • Besonders wichtig: interkulturelle Kompetenz! Interkulturelle Kompetenz: 1) Kulturelles Wissen (Landeskunde) 2) Handlungskompetenz im interkulturellen Umgang Schülerreise Schanghai + Interkulturelle Kompetenz Doggybags in China? Interkulturelle Kompetenz: Voraussetzungen • Bekannte ChinesInnen: Jackie Chan, Mao Zedong (Konfuzius, Dalai Lama) • Kaum Literatur über China bekannt • Relativ wenig Allgemeinwissen über China • Einschätzung der ChinesInnen: Sie lächeln fortwährend! Sie sind freundlich, fleißig, hilfsbereit. • Einfluss des Elternhauses (geschäftliche Kontakte, Reisen) • Infos aus Medienberichten Viele Halbwahrheiten über China! Schülerreise Schanghai + Interkulturelle Kompetenz Englisch oder Chinesisch? Inhalte des Chinesischunterrichts: Sprache • Persönliche Vorstellung • Chinesische Höflichkeit: Anrede, Komplimente, Begrüßung, Vorstellung einer anderen Person, bitte und danke, Entschuldigung, höfliche Aufforderung • Zahlen, Zeitangaben, Uhrzeit • Verabredung: Essenseinladung, Besuch • Einkauf, Geld • Essen und Trinken, Restaurantbesuch Schülerreise Schanghai + Interkulturelle Kompetenz Soziokulturelle Themen (Auswahl) • Familie in China • Kinder und Jugendliche in China • Das Frühlingsfest in China Thema: Chinesisches Essen • Megastadt Shanghai • Schule in China • Konfuzius und der Konfuzianismus • Chinesische Kampfkunst • Erlebnisbericht China …in enger Verbindung mit der sprachlichen Arbeit (Bildungsplan Bremen) Schülerreise Schanghai + Interkulturelle Kompetenz Hinweise auf dem Vorbereitungstreffen • Mitnehmen: Familienbilder, Geschenk für die Gastfamilie • Gegen Stress / Kulturschock und Hunger zwischendurch: Tafel Schokolade / Kekse / Lieblingsmusik • Warme Kleidung (Es wird nicht geheizt) • Rauch- und Alkoholverbot in der Schule und auf dem Campus • Küssen und Umarmen nicht erwünscht Schülerreise Schanghai + Interkulturelle Kompetenz Prinzip der Vorbereitung Insgesamt wenig interkulturelle Vorbereitung: • „natürlicher“ Ablauf der Gruppenfahrt ins Ausland soll „möglichst wenig beeinflusst werden“ • Sie soll nicht mit „interkulturellem Anspruch“ überfrachtet werden Anregungen aus: Planung und Durchführung einer Klassenfahrt nach Russland (Moskau und Waldaihöhen) mit Schülern einer 10.Klasse der Max-Reinhardt-Oberschule (Gymnasium). Schriftliche Prüfungsarbeit von Nina Ahrens, Berlin 2002 Schülerreise Schanghai + Interkulturelle Kompetenz Angestrebter Lernerfolg für interkulturelle Kompetenz Anzeichen der Entwicklung von interkultureller Kompetenz • nicht gleich feste Zuschreibungen machen (=Vorurteile fällen) • Empathiefähigkeit • Fähigkeit zur Selbstbeobachtung, Distanz zu sich selbst Beim interkulturellen Lernen im engeren Sinne handelt es sich nicht um abfragbares Wissen, sondern um einen allmählichen Entwicklungsprozess. Schülerreise Schanghai + Interkulturelle Kompetenz Entwicklung von interkultureller Kompetenz • Offenheit für das andere • Das andere als anders akzeptieren • Die Fähigkeit zu experimentierendem Verhalten • Angstfreiheit vor dem Fremden • Die Fähigkeit, Konflikte auszutragen • Frustrationstoleranz üben Schülerreise Schanghai + Interkulturelle Kompetenz Kulturschock? Psychische Verfassung Dodd spricht von drei Stufen eines Kulturschocks: • die Stufe "Alles ist wunderschön"; • die Stufe "Alles ist schrecklich"; • die Stufe "Alles ist in Ordnung", d.h. positive und negative Gefühle sind in Balance Euphorie Zeit Schülerreise Schanghai + Interkulturelle Kompetenz Nachbereitung: Fragen zum Aufenthalt • Was hat mich in China besonders aufgeregt? • Was hat mir viel Spaß gemacht/ was hat mich besonders gefreut? • Was hat mich in China total überrascht? • Was ist mir beim Kontakt mit ChinesInnen besonders aufgefallen? Schülerreise Schanghai + Interkulturelle Kompetenz Handys klingen ständig und überall Was hat mich in China besonders aufgeregt? Verkehr Der „Folter-Zoo“ Rücksichtslosigkeit auf der Straße Manche Toiletten, sanitäre Einrichtungen Hygiene (z.B. Haare im Kaffee bei Starbucks) Keine Heizung Aircondition Rotzerei auf der Straße Manche Leute (dubiose Studenten, unfreundliche Chinesen) Kommerz Straßenverkäufer, (die einen offensichtlich verarschen und nicht verschwinden) Dass gelacht wurde bei unserem Sketsch-Auftritt Pilot auf dem Rückflug Kaffeefahrten Wetter Unterkünfte der SchülerInnen zu viele Bootsfahrten und Gärten Benachteiligung Alexander Touristenrestaurant bei der Mauer Schülerreise Schanghai + Interkulturelle Kompetenz Was hat mir Spaß gemacht, mich besonders gefreut? Herzliche Aufnahme Kultur entdecken, alles anschauen, Neuentdeckungen Handeln, Feilschen Einkaufen gute Organisation der Reise Kontakt mit dem Austauschschülern Fotos machen Konversation mit Chinesen und anderen Touristen Erlebnis in der Gruppe Essen (Baozi) Sehenswürdigkeiten (Highlights: Die Große Mauer, Schifffahrt auf dem Huangpu, Lingyin-Tempel in Hangzhou) die schönen Hotels Fakemarket Zugfahren Freizeit Karaokebars in den Hotels Schülerreise Schanghai + Interkulturelle Kompetenz Was hat mich überrascht? Kälte die Größe der Städte (alles überdimensional) Gastfreundschaft so viel zu Essen! niemand am Flughafen in Beijing hat gelacht Eingehen auf persönliche Wünsche Disziplin der Schüler Neugierde der Chinesen riesige Gebäude und Hotels dass man auf den Märkten alles runterhandeln konnte Schule und Ausstattung Hilfsbereitschaft dass Massage pervers ist ChinesInnen sind nur am Telefonieren oder Chatten die Hotels trotz Kurzfristigkeit hat alles immer geklappt das Essen Dass wir so beobachtet wurden Schule war riesig Schule ist im Winter nicht beheizt hohe Sicherheitsmaßnahmen in der Schule Schüler sind sehr kindlich Wohnräume der Schule Schülerreise Schanghai + Interkulturelle Kompetenz Was ist mir beim Kontakt mit den ChinesInnen besonders aufgefallen? Neugierde (es wurden auch persönliche Fragen gestellt) Ehrgeiz Fleiß Höflichkeit direkt und doch zurückhaltend Kontaktfreude fotographierfreudig Hilfsbereitschaft gerissene Verkäufer man wurde interessiert beäugt (auch in Shanghai) Mädchen sind an deutschen Jungs auffällig interessiert sind sehr flexibel waren nett Sie spielen gerne tun den Leuten Gefallen, wenn man sie danach fragt (Eingehen auf persönliche Wünsche) sie riechen anders Lautstärke an öffentlichen Plätzen voll aufgeschlossen, sofort zu Freundschaft bereit (lautstarkes Gerotze, überall und in jeder Situation) Schülerreise Schanghai + Interkulturelle Kompetenz Rückschlüsse auf die Frage: Was wollen wir bei der Betreuung der Gastschüler/ínnen (anders) machen? • Wir wollen ihnen die Wilhelma zeigen (im Rahmen eines Stuttgart-Programms) • Wir wollen ihnen mehr Zeit zum Verdauen der Eindrücke geben (kein ganz straff organisiertes Programm) • Wir wollen mehr mit ihnen in Kleingruppen verbringen (mehr Gelegenheit zu persönlichem Kontakt) • Wir müssen die Sicherheitsbedürfnisse der AustauschschülerInnen berücksichtigen • Liste ist noch nicht vollständig. Schülerreise Schanghai + Interkulturelle Kompetenz Weiterführende Fragen • Was hätte ich über China gerne schon vor der Reise gewusst? • Was könnte man am Chinaaufenhalt/ an der Reisegestaltung verbessern? • Was wollen wir bei der Betreuung der Gastschüler anders machen? • Was können wir tun, um die E-Mail-Kontakte lebendig zu gestalten? Schülerreise Schanghai + Interkulturelle Kompetenz Interkulturelle Kompetenz: Die Schülerinnen und Schüler • können sich in Alltagssituationen kulturspezifisch angemessen verhalten; • ihre Lebens-/ Alltagssituation mit der gleichaltriger ChinesInnen vergleichen; • ihre persönlichen Positionen in verbindlicher Weise artikulieren. • erkennen kulturelle Bedingtheiten von Einstellungen und Verhaltensweisen; • haben Problembewusstsein für gesellschaftlich und politisch sensible Themen; • sind tolerant und respektvoll gegenüber anderen Wertsetzungen; • sind zu partnerorientierter Form des Gedankenaustauschs in der Lage. Schülerreise Schanghai + Interkulturelle Kompetenz Fazit • Vorbereitung und Nachbereitung sind wichtige Elemente des Lernprozesses. • Es sollte Zeit für die Nachbereitung eingeplant werden. • Beides sollte nicht zu abstrakt ausfallen (Lernen am Beispiel und eher punktuell). • Sprachunterricht kann das nötige Wissen über China meist aus Zeitgründen nicht vollständig vermitteln. • Andere Fächer (Geographie, Religion, Kunst Gemeinschaftskunde etc.) können ebenfalls soziokulturelle Themen über China aufnehmen. • Projekttage China?
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