Weit ausholend ist der Mensch ganz bei sich

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Rems-Murr RUNDSCHAU
Nummer 231 – RMR3
Mittwoch, 7. Oktober 2015
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Weit ausholend ist der Mensch ganz bei sich
Was wir lernen im Beisammensein mit den Figuren des Schwäbisch Gmünder Bildhauers Eckhart Dietz – Ausstellung in Schorndorfer Galerie
Von unserem Redaktionsmitglied
Jörg Nolle
Schorndorf.
Biologie hat er studiert. Der Bau von
Puppen hat ihn lange beschäftigt. Den
Tanz wollte er in einem Bild, in einer
Figur, bannen und zugleich entfesseln.
Eckhart Dietz, einer der ganz großen
Bildhauer im Südwesten, zeigt jetzt in
den Galerien für Kunst und Technik so
etwas wie eine Schaffens- und, ja auch,
Lebenssumme.
Wenn der Großmeister aus Schwäbisch
Gmünd, wenn der Eremit aus seiner spartanischen Behausung nach draußen geht,
dann strömen die Menschen in die Galerie.
So war’s jetzt auch nicht anders und wiederholt im Schorndorfer Showroom zur Eröffnung. In Schorndorf speziell, denn auch
der gemeine Schorndorfer kennt seinen
Dietz. Und sei’s, dass er ihm auf dem Weg
zum Bretzelbäck aus dem Weg gehen muss,
damit es nicht zum Zusammenstoß kommt.
Dietz’ Arbeit für das Bildhauersymposion
hat jetzt aktuell wieder Aufstellung genommen in der Höllgasse. Seinen Dietz will man
sehen. Es gibt fast schon so etwas wie einen
öffentlichen Anspruch darauf. Und richtig,
im Video, das am Eingang der Schau läuft,
gibt er ja selber zu, dass der Bildhauer hier
im Land auch schon gute Zeiten gesehen
hat. Als die staatlich fixierte Kunst-amBau-Quote stets für Aufträge sorgte.
Wenn sie an ihn gingen, hatte das auch
seine Ordnung. Er liefert Qualität. Auch
von heute aus betrachtet war und ist er ein
Junger Wilder. So wie er Körper fragmentiert, abstrahiert, dekonstruiert, bis am
Ende womöglich nur noch der nackte geo-
metrische Körper übrig bleibt. Er beherrscht eben sein Formenrepertoire. In der
Ausstellung sehr gut zu verfolgen in der
Reihe 14-17, „Liegende“. Würde Nummer
15 isoliert daliegen, wüssten wir nicht, dass
Dietz ein Leben lang aufs Vorteilhafteste
den Menschen verfolgt hat. Von ihm verfolgt wurde. Es könnten auch Haustrümmer
sein, die sich im Fallen so verkeilt haben.
Aber nein, an der scharfen Kante von naturalistisch und nichtfigurativ so souverän
entlangzuwandeln, das ist denn nur wenigen möglich. Und eben diesem 82-jährigen
Menschenfreund, Meister Eckhart (Dietz).
Hier nun, in der Schau „In Ruhe bewegt“,
entfaltet er seine Meisterschaft der Metallbildhauerei, den Bewegungs-Schwung und
-Überschwang zu bannen in einem Bild, in
einem Art Stand-Bild. Wenn die Glieder im
Tanz und Taumel ein Eigenleben führen,
dann gehören sie zur Verlängerung der Szene in unserem Kopf eben auch an sich gelängt. Nur eben nicht auf so statuarische
Weise wie bei Alberto Giacometti. Sondern
plastisch, drastisch, dynamisch. Explosiv
statt introvertiert. Die außer sich Geratenen und zentralkompositorisch dann doch
wieder in sich Ruhenden haben dann so Namen wie „Vorwärts Stürmende“ oder „Zwischen Tanz und Flucht“.
All das, was dazwischenliegt, denken wir
uns leichterdings. Weil Dietz es uns so anschaulich macht. Solch schöne Vorlagen
liefert zum Selberdenken.
Gespräch mit Dietz
� „In Ruhe bewegt“, zu sehen bis
29. November in den Galerien für
Kunst und Technik. Di-Sa 10-12, 14-17,
Do bis 20, So 10-17.
� Künstlergespräch am Donnerstag, 29. Oktober, 19 Uhr.
Volles Haus bei der Eröffnung mit Werken von Eckhart Dietz, hier Vierter von links.
Kompakt
Unfruchtbar wegen
Endometriose
Schorndorf.
Um Endometriose geht es bei einer Informationsveranstaltung in der RemsMurr-Klinik Schorndorf. Über Diagnose
und Therapie spricht Dr. med. Claus-Peter Hartung, Chefarzt Gynäkologie und
Geburtshilfe an der Schorndorfer Klinik,
am Mittwoch, 14. Oktober, im Konferenzraum des Gesundheitszentrums. Beginn der Veranstaltung ist um 19 Uhr.
Bei etwa 40 bis 60 Prozent der Frauen,
die ungewollt kinderlos bleiben, ist eine
Endometriose die Ursache. Wenn sich
Zellen aus der Gebärmutterschleimhaut
außerhalb der Gebärmutter ansiedeln,
kann dies zu starken Menstruationsbeschwerden, Unterbauchschmerzen und
sogar zur Unfruchtbarkeit führen, heißt
es in der Pressemitteilung.
Selbsthilfegruppe
von Trauernden
Schorndorf.
Die Selbsthilfegruppe von Trauernden
trifft sich am Samstag, 10. Oktober, um
17.30 Uhr im Martin-Luther-Haus
Schorndorf, Friedrich-Fischer-Straße 1.
Diese Abende sind für Trauernde, die
auch vom Verlust eines Partners betroffen sind, eine gute Gelegenheit, die
Selbsthilfegruppe mit ihren Anliegen
und Unternehmungen kennenzulernen.
Infos: Karl Laux, � 0 71 81 /6 69 02 86.
Für den ersten Teil des Abends war eigentlich ein Vortrag von Dr. Sigrid Klimbingat geplant gewesen. Die Referentin
kann krankheitsbedingt jedoch leider
nicht kommen. An dem Abend stehen
also persönliche Begegnungen und Gespräche im Vordergrund.
Infos über
Herzkrankheiten
Winnenden.
Um die koronare Herzkrankheit geht es
an diesem Mittwoch, 7. Oktober, bei einer Informationsveranstaltung im RemsMurr-Klinikum Winnenden. Prof. Dr.
med. Andreas Jeron, Chefarzt Kardiologie, spricht über Risikofaktoren und
Therapie. Die Veranstaltung findet im
Festsaal, Haus 3, statt. Beginn: 19 Uhr.
Mit der Nachtwächterin
durch alte Gassen
Backnang.
Am Freitag, 9. Oktober, findet um 20 Uhr
eine Nachtwächterführung in Backnang
statt. Ein Rundgang durch winkelige
Gassen und über den Burgberg lässt die
Zeit, als noch Nachtwächter nach Einbruch der Dunkelheit für Ordnung sorgen mussten, wieder lebendig werden.
Die Teilnehmer begleiten die Nachtwächterin Herdana Stöhr auf ihrem
spannenden Rundgang. Treffpunkt ist
vor dem Amtsgericht im Stiftshof. Anmeldungen nimmt das Kultur- und
Sportamt entgegen: � 0 71 91 / 894-361,
E-Mail: [email protected].
Foto: Habermann
Leserbriefe
Unfähige Regierung
Betr.: Flüchtlinge
Die unfähige Regierung Merkel samt ihren Schwachmaten gehört abgeschafft, egal
wie, da sie uns Bundesbürger so belasten,
dass wir dies alles finanziell und auch
menschlich auf lange Sicht nicht mehr leisten können. Aber dies sieht diese Regierung
leider nicht so. Daher weg mit denen und
diesen für uns diskriminierenden Politikern! Merkel hat einen Eid geleistet, dem
deutschen Volk keinen Schaden zuzufügen
und es zu beschützen. Davon merke ich
nichts.
Wir Bürger bringen das gesamte Geld für
die Flüchtlinge auf, aber unseren Leuten,
etwa Rentnern, Arbeitslosen, Kranken, Obdachlosen, wird nicht oder nur wenig geholfen, und ich kann ein Lied davon singen.
Wobei ich ganz klar sagen muss, dass den
Flüchtlingen in angemessenem Maß geholfen gehört. Aber man muss auch sagen, dass
wir sehr viel und zwar auch gut ausgebildete Menschen haben, die für einen oder zwei
Euro je Stunde arbeiten müssen. Das sind
auch Menschen. Nur diese unfähige Regierung schafft dies nicht und gehört schon
lange abgeschafft, schon zu Kohls Zeiten.
Bürger wehrt euch, überhaupt noch Steuern zu entrichten. Dies bezieht sich in meinen Augen auch auf Stadtebene. Ich habe
hier meine Erfahrungen bezüglich der
Stadt Winnenden. Wir zahlen, und die machen, was sie wollen. Ich habe mich entschlossen, so etwas nicht mehr zu akzeptieren. Die Staatsbeamten und Politiker bereichern sich und wir, das arbeitende Volk, hat
die gesamten Kosten zu tragen. Ich habe
nun einfach die Schnauze voll.
Läuft hier eventuell in unserem so hoch
gelobten Staat, unserer sogenannten Demokratie, etwas falsch?
Ich bin mir heute sicher: Ja.
Karl-Heinz Schulz, Winnenden
Der Ruf leidet
Betr.: Artikel „Wegducken geht nicht“ vom
28. September
Die Aussagen von Prof. Feldhusen von
der RWTH Aachen sprechen mir aus der
Seele. In den Unternehmen zählt nur noch
Rendite und Wachstum. Controller bestimmen die Unternehmenspolitik, und unter
dem Kostendruck leidet außer dem Betriebsklima die Ingenieurskunst. Ich habe
dies bei meiner langjährigen Tätigkeit bei
Daimler auch erfahren müssen. Die Politik
trägt ihren Teil dazu bei. So wurde der Diplomingenieur – ein weltweites Alleinstellungsmerkmal und Inbegriff für „Made in
Germany“ - grundlos zugunsten von Bachelor und Master, das man überall in der Welt
erwerben kann, geopfert. Der VW-Skandal
muss unter diesem Aspekt gesehen werden
und man kann nur hoffen, dass keine weiteren Autohersteller betroffen sind und der
weltweit hervorragende Ruf der deutschen
Ingenieurskunst nicht leidet.
Reinhold Rausch, Winterbach
Respektlos, untauglich
Betr.: Artikel „Die Abwehr der Wohlstandsbürger“ vom 1. Oktober
Was der Zeitungsverlag Waiblingen mir
täglich zumutet, ist respektlos und untauglich zugleich. Jeden Tag einseitige Belehrungen zum Thema Asyl und Flüchtlinge.
Einige Anführungen zum oben erwähnten
Artikel: 1) „…mir sind freundliche, gebildete Syrer näher als bornierte Deutsche.“ Ge-
genargument: Gibt es auf beiden Seiten! 2)
„Fakt ist … die vielen Flüchtlinge werden
Deutschland verändern…“ Gegenargument: Ja, Deutschland wird sich verändern,
vor allem sozialpolitisch. Frau PöschkoKopp: In all Ihren Artikeln stehen hauptsächlich die Zuwanderer im Blickpunkt.
Die Hiesigen sind unwichtig. Das sind
ängstliche Ureinwohner, die in die national-rassistische Ecke gehören. Ich will
nicht, dass ich als Ureinwohner (mit beurkundeten Namenswurzeln bis ins zwölfte
Jh.) weniger geschätzt bin, nur weil meine
Ansicht nicht dem aktuellen Hauptstrom
entspricht. Das Argument, dass wir schon
früher Flüchtlinge aufgenommen hätten
und heute umso mehr dazu gezwungen seien, ist zu einfach. Denn: Flüchtling ist eben
nicht gleich Flüchtling! Diejenigen, welche
zum Beispiel als Vertriebene aus den einst
deutschen Staatsgebieten kamen, verstanden unsere Sprache, und somit entstanden
weniger Probleme und vor allem weniger
Kosten. Bislang haben unsere Politiker, zuvorderst die Kanzlerin, uns unaufhörlich
glaubhaft machen wollen, dass unser
Grundgesetz uns zwingt, alle, die zu uns
kommen wollen, aufzunehmen, unabhängig
von Bildung, Religion und Kultur. Mir geht
es nicht nur um den Erhalt unserer Kultur,
zu der nicht nur die heutige, sondern alle
vorherigen Generationen etwas beigesteuert haben, sondern wesentlich um den Erhalt unserer wirtschaftlichen und sozialen
Standards.
Hermann Wöhrstein, Waiblingen
Selbst geschrieben?
Betr.: Kundgebung von Flüchtlingen
Syrische Flüchtlinge mit „selbst geschriebenen“ Dankes-Parolen vor dem
Landratsamt? Selbst geschrieben, aber bestimmt nicht von den Flüchtlingen. Oder
sind das die syrischen Flüchtlinge, die studieren, selbstverständlich der deutschen
Sprache mächtig sind und nun ihren Dank
abstatten? Auch diese Zeitung sollte aufhören, ihre Leser mit solchen Inszenierungen
zu verarschen.
Peter Koch, Kernen
Lage wird unterschätzt
Betr.: Flüchtlinge
„Wir schaffen das“ - das war bezogen auf
die Flüchtlingskrise noch vor kurzem die
Aussage von Frau Merkel, neben dem ständigen Dampfgeplauder über „Willkommensgesellschaft“ von Herrn Gauck. Nach
wie vor wird die Lage von unserer Politik
unterschätzt. Aus dem EU-Desaster nichts
erkannt, mit TTIP, der Freihandelslüge,
folgt das nächste Dilemma. Die Herrschaften der Politik sind der Meinung, der
Flüchtlingsstrom wird in Kürze abebben.
Was sich im Moment abzeichnet, ist die
Vorherrschaft einer Völkerwanderung. Die
Hunderttausende in unserer Republik sind
nur die Vorhut. Millionen sind bereit zu folgen. Warum musste der Innenminister seine
Prognose für die in Deutschland ankommenden Asylbewerber von 450 000 auf
800 000 verdoppeln? Die mit Abstand meisten Flüchtlinge kommen aus Ländern, die
in den letzten 20 Jahren Kriegsschauplätze
waren. So zum Beispiel das frühere Jugoslawien, Irak, Syrien, Ägypten, Somalia etc.
Für fast alle in diesen Ländern geführten
Kriege gab es völkerrechtliche Militärinterventionen. Siehe Irak und USA mit dem
Verbündeten Großbritannien zu Bushs Zeiten. Es gelang nicht, das Alibi Demokratie
durchzuführen oder gar Menschenrechte zu
sichern. Hoffen wir, dass die Beispiele Irak
etc. im Falle Ukraine oder Afghanistan, das
immer mehr von den Taliban beherrscht
wird, keine Nachahmung finden. Das wäre
die Fortsetzung der Katastrophe, und der
Beweis einer unfähigen, mangelhaften Abarbeitung des Problems. An den Kern des
Übels will die Politik nicht heran, da sonst
der Inhalt ihrer Politik sie verändern müsste. Aber man befasst sich lieber mit Zweitund Drittrangigem und versucht, die deutsche Bevölkerung zu beschwichtigen.
Géza Metzger, Winnenden
zwar vor den Flüchtlingen. Und wenn ich
dann noch lese, dass in Sachsen die Flüchtlinge, die abgeschoben werden sollen, aufgefordert werden, zum Flughafen zu kommen, dann schwillt mir der Kamm! Liebe
Politiker, glaubt ihr, die kommen dann freiwillig? Wie habt ihr es eigentlich so weit gebracht, ein Land zu regieren? Das fragen
sich bestimmt noch sehr viele Menschen in
Deutschland.
Wolfgang Gaibler, Schwaikheim
Konflikte vorprogrammiert
Betr: Flüchtlinge
Täglich tobt der Kampf der Leserbreife in
der Zeitung. Ist das Boot voll? Die zum Teil
extremen Meinungsäußerungen ganz normaler Bürger gegenüber den Flüchtlingen
erfüllen mich wiederum mit Besorgnis.
Wann wird der erste Flüchtling nicht im
Mittelmeer, sondern im Remstal sterben?
Bisher brennen nur die Heime. Höhepunkt
und für mich Erklärung des Phänomens ist
die Aussage einer Person aus dem Publikum
in einer kürzlichen Diskussion über die Unterbringungsfrage in Winterbach: Er kenne
niemanden in seiner Altersgruppe, die beziehungsweise der über Flüchtlinge anders
als er denken würde. Erklärung, weil diese
Aussage mich an einen Vortrag in derselben
Kelter vor Jahren erinnert, als ein Professor
Möller im Remstal war, der die tödliche Gewalt oft jugendlicher Neofaschisten mit ihrer gelebten Überzeugung begründete: Aus
ihrer Sicht vollstrecken sie damit ja nur den
allgemeinen Volkswillen, wie sie ihn von ihren erwachsenen Vorbildern ständig und
„überall“ hören würden. Dazu braucht man
nicht mal ein geschlossenes rechtsradikales
Weltbild. Ich hoffe also, dass die Gegner des
zivilisierten Umgangs mit der Flüchtlingsfrage vor oder nach jedem Statement dazu
sagen, dass ihre Meinung nicht mit Gewalt
umgesetzt werden sollte.
Hermann Kolbe, Winterbach
Betr.: Zuwanderung
In den letzten drei Wochen sind 230 000
Menschen nach Deutschland geströmt. Der
Beitrag unserer europäischen Nachbarn hat
hauptsächlich darin bestanden, diese Menschen nach Deutschland durchzuleiten. Ich
glaube nicht mehr dran, dass sich daran etwas ändern wird. Die Absichtserklärungen
auf EU-Ebene aus Griechenland und Italien, 120.00 Flüchtlinge auf die EU zu verteilen, wirken dagegen geradezu lächerlich.
Sieht man von der akuten Krisenregion
Syrien/Irak ab, aus der per August etwa 35
Prozent der Schutzsuchenden stammen,
und legt man die zu erwartende Zuwanderung in 2015 von ca. 800 000 Menschen zugrunde, werden demnach daneben ca.
500 000 Menschen aus anderen Ländern
nach Deutschland strömen. Selbst wenn
aus Albanien, dem Kosovo und Mazedonien
zukünftig keine weiteren Asylsuchenden
mehr kommen, wird sich der Migrationsdruck nicht deutlich verringern, denn in
den Ländern Afrikas und des mittleren Ostens sitzen Millionen von Menschen auf gepackten Koffern, weil sie auf der Flucht
sind, oder eben nur, weil sie ein besseres Leben suchen. In Afrika zum Beispiel wird
sich die Bevölkerung bis zum Jahr 2100 von
rund 1000 Millionen derzeit um 400 Prozent
auf 4000 Millionen erhöhen. Weitere Konflikte und Migrationsdruck sind vorprogrammiert. Der zu erwartende Bevölkerungsrückgang in Europa von aktuell 738
Millionen Menschen auf nur noch 646 Millionen, der sich hauptsächlich in den ehemaligen Ostblockstaaten abzeichnet, ist im
Vergleich zu diesen Dimensionen marginal.
Wie soll das Thema Migration vor dem
Hintergrund dieser Zahlen überhaupt noch
funktionieren? Wann wird das Thema einmal offen und ehrlich diskutiert? Leider
denken unsere Politiker nur bis zum Jahresende. Ich habe resigniert.
Wolfgang Klenk,
Leutenbach
Sofort abschieben
Betr.: Flüchtlinge
Allein im September kamen mehr Flüchtlinge als in 2014. Wie bitte soll das weitergehen? Grenzkontrollen bringen so gut wie
gar nichts, und abgeschoben werden auch
viel zu wenig. Ich fordere daher von unseren
Politikern Frau Merkel, Frau Göring-Eckardt, Frau Roth, Frau Özoguz, Herr Gabriel,
Herr Gauck, Herr Özdemir, Herr Palmer
und wie sie alle heißen: Sofortige Abschiebung der Flüchtlinge, die sich nicht an das
deutsche Gesetz halten, die falsche Angaben über ihre Person machen, die aus sicheren Herkunftsländern kommen und die keine Kriegsflüchtlinge sind. Dann wird sich
die Zahl sehr deutlich nach unten bewegen.
Als deutscher Staatsbürger und Steuerzahler kann ich auch einmal etwas fordern, und
Bloß keine Gewalt
So funktioniert’s nicht
Betr.: „Windkraft bleibt eine Option“
So so, da schreibt Herr Hesky also den an
der Buocher Höhe besonders aktiven Windkraftgegnern ins Stammbuch: „Sie beschwören zwar die Energiewende, die notwendige Veränderung solle aber woanders
stattfinden, nicht bei mir, nicht in meinem
Geldbeutel, nicht von meinem Balkon aus
sichtbar“. Gilt das nicht für die Waiblinger
Bürger bezüglich der Windkraft auf der Exklave Buocher Höhe? Man brüstet sich mit
ökologischer Stromerzeugung aber eben
nicht vor der eigenen Haustür, nicht vom
Balkon aus sichtbar. Und dann das übliche
Gerede von einer Energiewende.
Wie soll denn eine auf einer nicht grundlastfähigen Stromerzeugung basierende
Energiewende funktionieren? Dieses Problem wird beharrlich ignoriert. Da steht der
Remshaldener Amtskollege des Waiblinger
OB schon einige Stufen höher auf der Leiter
der Erkenntnis. Er hat die nicht Grundlastfähigkeit erkannt und die entsprechenden
Konsequenzen gezogen. Werden die im
Rahmen der immer so betonten dezentralen
Stromversorgung erforderlichen Stützkraftwerke (Kohle, da Gas zu teuer ist) im
Waiblinger Stadtgebiet an der Rems gebaut? Oder: Welchen Sinn macht es, Vorranggebiete auszuweisen, die im Genehmigungsverfahren mit hoher Wahrscheinlichkeit durchfallen (Flugsicherung)?
Albert Buchwald,
Winnenden