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22.04.2016
Rettungswagen für Kobane – Endspurt für Spendensammlung
Ministerin Köpping: „Hilfe vor Ort macht Flucht unnötig“
In der Initiative „Dresden hilft Kobane“ organisieren hier ansässige Kurden
und ihre Dresdner Freunde seit gut einem Jahr Hilfstransporte für die Stadt
Kobane im Norden Syriens. Schwerpunkt der Aktivitäten in den vergangenen
sechs Monaten war eine Sammelaktion für einen Rettungswagen. Rund
14.000 Euro kamen bisher zusammen. Spenden werden jetzt vor allem für
die medizinisch-technische Innenausstattung des Wagens benötigt.
Auf einer Dankesfeier im Pestalozzi-Gymnasium in Dresden sagte die
Schirmherrin der Aktion, Integrationsministerin, Petra Köpping heute (22.
April 2016):„Vielen Dank für Ihren und Euren Einsatz! Ein Krankenwagen
leistet ganz konkret Hilfe vor Ort. Und Hilfe vor Ort macht eine Flucht
im besten Fall unnötig. Es ist wichtig, den Blick zu heben und dorthin zu
schauen, von wo sich die Menschen aufmachen und warum sie das tun. Jetzt
geht es in den Endspurt der Spendensammlung!“
Wenn der Krankenwagen gekauft ist, soll er aus Dresden bis ins türkischsyrische Grenzgebiet gefahren und dort einem Krankenhaus übergeben
werden, das Kranke und Verletzte aus der zerstörten Stadt Kobane
mitversorgt.
Die Schülerinnen und Schüler des Pestalozzi-Gymnasiums in DresdenTrachenberge engagieren sich für das Projekt. Sie haben mehr als
eintausend Euro für den Rettungswagen gesammelt und wollen dabei
helfen, ihn mit Schulmaterialien zu befüllen, wenn er nach Syrien
aufbrechen kann.
Hintergründe:
Warum Kobane? Kobane liegt auf der syrischen Seite direkt an der Grenze
zur Türkei, war mehrheitlich kurdisch bewohnt und wurde im Oktober 2015
von IS-Milizen erobert. Nach wochenlangen schweren Kämpfen zogen sich
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die Extremisten wieder zurück, aber sie hinterließen eine zerstörte Stadt.
Die ehemaligen Bewohner waren in den umliegenden Dörfern und auf der
türkischen Seite untergekommen. Sie wollen nicht nach Europa fliehen. Sie
wollen ihre Stadt wieder aufbauen. Die Initiative „Dresden hilft Kobane“ will
das unterstützen.
Zugute kommen der kleinen Gruppe um den syrisch-stämmigen
Bauunternehmer Fettah Cetin und die ehemalige Lehrerin Heidi Franzke die
engen familiären Bindungen der Dresdner Kurden in das Gebiet von Kobane.
„Wir sind in ständigem Kontakt; wir wissen, was gebraucht wird; wir fahren
selbst hin, und wir erleben: Unsere Hilfe kommt an!“, so fasst Fettah Cetin
es zusammen.
Die Hilfe der Initiative ist langfristig angelegt. Unsere Vision ist eine
imaginäre Brücke zwischen Dresden und Kobane, die den Austausch von
Menschen, Wissen und Gütern verstetigt und damit zum Wiederaufbau in
Syrien beiträgt. Denn: Flüchtlingshilfe hierzulande ist schön und gut, aber
noch besser ist es, wenn wir den Menschen im Nahen Osten dabei helfen
können, gar nicht erst zu Flüchtlingen zu werden. Und es ist möglich!
Punktgenaue Hilfe in flachen Hierarchien auch über Tausende Kilometer
hinweg ist im Zeitalter digitaler Kommunikation keine Utopie mehr.
www.dresden-hilft-kobane.de
Spendenkonto: DE07850503000221096540
Ostsächsische Sparkasse Dresden
Kennwort: Rettungswagen
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