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Niederländische Moderne
Die Sammlung Veendorp aus Groningen
Lehrermaterial »Bild-Bande« für die Primarstufe
Jacob Maris: Der Geigenspieler/Der Violinist | Sohn des Malers, 1887
© Groninger Museum, Leihgabe der Stiftung J.B. Scholtenfonds
21. November 2015 – 28. Februar 2016 I Museum Behnhaus Drägerhaus
LIEBE LEHRER*INNEN,
herzlich Willkommen im Lehrermaterial »BildBande« zur Sonderausstellung »Niederländische
Moderne. Die Sammlung Veendorp aus Groningen«.
In diesem Angebot haben Sie die Möglichkeit sich
und Ihre Schüler*innen über eine Sammlung zu
informieren, die einen einzigartigen Blick auf Werke
niederländischer Künstler des Naturalismus,
Impressionismus, Symbolismus und der Neuen
Sachlichkeit ermöglicht. Ganz vertraut erscheinen
viele der gezeigten Werke dieser Sammlung und
gänzlich unbekannt dürften die dazugehörigen
Namen sein: Tholen, Maris, Voerman, Mauve …
Ergänzt werden diese Kunstschaffenden von
einigen französischen Künstlern, wie etwa Paul
Gauguin.
© Groninger Museum, Leihgabe der Stiftung J.B. Scholtenfonds
Museum Behnhaus Drägerhaus
Königstraße 9-11
23552 Lübeck
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Telefax: 0451 – 122 41 49
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die LÜBECKER MUSEEN
Kulturstiftung der Hansestadt Lübeck
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www.die-luebecker-museen.de
Erleben Sie diese vertraute Unbekannte in unseren
Ausstellungsräumen, in denen es niederländische
Künstler zu entdecken gilt und man Vergleiche zu
den uns so vertrauten deutschen Malern der
Behnhaus-Sammlung ziehen kann.
Entdecken Sie gemeinsam diese außergewöhnliche
Werkschau aus Groningen und widmen Sie sich
intensiv dem Leitthema
»Gesund leben – sich wohlfühlen « in der
Fachrichtung Kunst. Abgestimmt auf dieses
Thema bietet »Bild-Bande« neben Informationen
auch konkrete Aktionsvorschläge.
© Groninger Museum, Leihgabe der Stiftung J.B. Scholtenfonds
Viel Spaß in unserer neuen Ausstellung
»Niederländische Moderne. Die Sammlung Veenorp
aus Groningen«!
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UNSERE BASTELIDEE
Ein paar neue Augenbrauen gefällig? Oder doch
lieber eine ordentliche Brille?
Mit diesen beschrifteten Elementen können Sie und
Ihre Schüler*innen sich ein paar Requisiten
anfertigen, die ein Hineinschlüpfen in eine andere
Rolle ermöglichen. Wie fühlen Sie sich mit einer
Willem Bastiaan
Tholen
großen schwarzen Brille? Wie fühlen sich Ihre
Schüler*innen mit dicken Augenbrauen?
Jetzt wird ausgetestet und mit Humor das Thema
»Gesund leben – sich wohlfühlen « entdeckt! Die
Bereiche Humor und Selbstwahrnehmung sind in
dieser Bastelidee dabei die wichtigsten Blickpunkte.
Gleichzeitig verweisen die Bastelelemente mit ihrer
Jan Mankes
Jan Mankes
Form und den entsprechenden Namen auf wichtige
Künstler unserer Ausstellung. Schneiden Sie dazu
einfach die Elemente aus und kleben Sie (für die
Augenbrauen und die Brille) ein kleines
JeanJean-Baptiste
Baptiste
Camille Corot
Holzstäbchen auf die Hinterseite. Dieses dient dann
Jan Mankes
Jan Mankes
als Halterung. Das Blumenmotiv kann mit einer
Haarklammer oder Sicherheitsnadel als Brosche
Jan Mankes
oder Kopfschmuck fungieren.
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DIE SCHULE VON BARBIZON – der Anfang
Die Schule von Barbizon ist eine französische
Künstlergruppe, die Mitte des 19. Jahrhunderts im Dorf
Barbizon und im anliegenden Wald von Fontainebleau tätig
war. Von hier aus sollte sie einen entscheidenden Einfluss
auf den Impressionismus haben. Bezeichnend für diese
Gruppe war die Hinwendung zur direkten Naturanschauung:
Skizzen wurden vor Ort im Freien angefertigt und erst
später im Atelier meist zu kleinformatigen
Landschaftsbilder umgesetzt. Dieser unmittelbare Zugang
zur Natur vereinte alle Mitglieder dieser Strömung.
Idealisierte Landschaften mit meist mythologischen oder
historischen Themen lehnten diese Künstler ab – die Natur,
so wie sie sich in all ihren Stimmungen und Facetten zeigt,
wurde nunmehr zum gleichberechtigten Motiv.
Camille Corot: La Rochelle, um 1860-1875
© Groninger Museum, Leihgabe der Stiftung J.B. Scholtenfonds
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Wichtige Vertreter dieser Schule waren Jean-Baptiste
Camille Corot (1796-1875) und François Daubigny (1817–
1878), die beide in dieser Ausstellung vertreten sind.
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DIE HAAGER
HAAGER SCHULE – die Folge
Die „graue Schule“, wie sie abfällig auch genannt wird,
verschrieb sich der wahrheitsgemäßen, direkten
Darstellung von Licht und Atmosphäre. Die zahlreichen
grauen Farbtöne, die die niederländische Landschaft
häufig prägen, verliehen dieser Schule ihren von
Kritikern formulierten Spitznamen.
Dennoch erfreuten sich die Künstler der Haager Schule
einer überaus hohen Beliebtheit, was sich in den guten
Verkaufszahlen ihrer Werke widerspiegelt. Die Werke
der Schule von Barbizon hatten für viele Haager Maler
Vorbildcharakter. So reiste Willem Roelofs (1822-1897)
als einer der ersten niederländischen Künstler nach
Barbizon, um die Arbeiten, die ihn so beeindruckt
hatten, in ihrem Entstehungsumfeld näher zu fassen.
Daraufhin änderte er prompt seine Malweise.
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Die voranschreitende Industrialisierung und
Verstädterung vertrieb zahlreiche Künstler der Haager
Schule jedoch immer mehr aus der Stadt. Diese
Änderungen bremsten die Künstler jedoch nicht in
ihrem Bestreben.
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DER
DER AMSTERDAMER IMPRESSIONISMUS – die
neue Generation
Im Amsterdam des ausgehenden 19. Jahrhunderts
entwickelte sich aus der Haager Schule heraus der so
genannte Amsterdamer Impressionismus mit Vertretern
wie George Hendrik Breitner (1857-1923) oder Isaac
Israëls (1865-1934). Diese junge Künstlergeneration
sah sich der modernen Malweise der Haager Schule
verbunden, richtete den Blick von der Landschaft aber
mehr und mehr auf städtische Motive. Die Stadt
Amsterdam in all ihren Facetten und Ansichten rückte
bei dieser Strömung in den Fokus. Isaac Israëls malte
Straßenszenen mit Arbeiterinnen oder Spaziergängern
vor einem Hutgeschäft und hielt all dies mit flottem
Pinselstrich fest: Ganz im Sinne des Impressionismus
schuf er Momentaufnahmen, in denen sich jedoch ganze
Geschichten entdecken lassen.
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Szenen, die Hafenarbeiter, Handwerker und
Hausfrauen bei der täglichen Arbeit zeigten, stießen
allerdings häufig auf Ablehnung beim konservativen
Publikum. Das Werk Innenraum eines Schlachthauses
von Willem Bastiaan Tholen ist ein beeindruckendes
Beispiel für das breite Themenspektrum der
niederländischen Modernen.
Ein Austausch von Künstlern des Amsterdamer
Impressionismus, des französischen Impressionismus
und deutschen Künstlern wie beispielsweise Max
Liebermann (1847-1935) war nicht selten. So
bezeichnete Claude Monet (1840-1926) den
Niederländer Johan Barthold Jongkind (1819-1891)
als seinen eigentlichen Lehrer.
Willem Bastiaan Tholen: Innenraum eines Schlachthauses, 1889
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WILLEM BASTIAAN THOLEN (1860(1860-1931)
1931)
Fischerboote am Strand von Scheveningen (um 1889)
Mit dem vermeintlich spröden Motiv einer winterlichen
Strandansicht ist es Willem Bastiaan Tholen gelungen,
das malerisch reizvolle Licht- und Farbspiel eines
grauen und kalten Wintertages einzufangen. Auf einem
schneebedeckten Strand liegen vier Fischerboote auf
dem Trockenen. Durch den hohen Horizont nimmt der
Strand den größten Teil der Bildfläche ein. Zahlreiche
Figuren, wie Spaziergänger oder Schaulustige, werden
als Silhouetten kontrastreich auf dem hellen Schnee in
Szene gesetzt. Farblich prägen das Braun der Boote und
des Sandes, das Schwarz der Figuren und das Weiß des
Schnees das Bild, wodurch der rote Farbakzent auf dem
Boot vorne besonders hervorsticht.
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Willem Bastiaan Tholen: Fischerboote am Strand von Scheveningen, um 1889
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Willem Bastiaan Tholen kann durch seine spezielle
motivische Auswahl weder den Amsterdamer
Impressionisten noch der Haager Schule zugeordnet
werden.
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JAN VOERMAN (1857(1857-1941)
1941)
Blick auf Hattem (Entstehungszeitraum unbekannt)
Motivisch zeigt das Werk Blick auf Hattem eine
stimmungsvolle Ansicht eines wolkenverhangenen
Himmels. Über dem sehr niedrigen Horizont
dominiert der hohe, graublaue Himmel, der von
einigen dunklen und weißen Wolkenpartien ergänzt
wird. In der Ferne kann der Betrachter die Stadt
Hattem erkennen. Im vorderen Bildteil grasen Kühe
auf einer grünen Wiese. Mit Öl auf Holz gemalt,
erscheint das Bild wie in leichter Aquarelltechnik
geschaffen.
Der Sammler Reurt Jan Veendorp beschrieb
Voermann als einen „einfachen, zurückgezogenen
Mann, der die holländischen Wolkenhimmel und
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Jan Voerman: Blick auf Hattem, (Entstehungszeitraum unbekannt)
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Spiegelungen in der Ijssel wie Traumbilder
umzusetzen versuchte, nicht realistisch oder
impressionistisch, sondern in einem monumentalen,
durchkomponierten Aufbau, der etwas von dem
zeitlosen Augenblick vermittelt“. (AusstellungsKatalog Groningen 1969: 5)
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ANTON MAUVE (1838(1838-1888)
1888)
Melkzeit (1870er Jahre)
In diesem Werk des der Haager Schule angehörigen
Künstlers Anton Mauve liegt der besondere Fokus auf
dem Licht. Die durch den Maler eingesetzten
Lichtakzente fangen nicht nur die einzigartige
Stimmung des sich im Laubwerk brechenden Lichts an
einem Sommertag ein, sondern sorgen auch für die
Hervorhebung der Kuh in der linken Bildhälfte. Grün und
Braun sind in diesem Werk die dominierenden Farben.
Tiere waren ein beliebtes Motiv Mauves, der sich gerne
von der freien Natur inspirieren ließ und als realistischer
Künstler zu einem der bedeutendsten Vertreter der
Haager Schule wurde.
Anton Mauve: Melkzeit, 1870er Jahre
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SPIELIDEE – bildlebendig
Dieses Spiel nimmt die szenische Darstellung als
eine weitere Kunstform mit ins Geschehen und
ermöglicht es so, Emotionen auf vielfältige Weise
kennenzulernen.
Die Gruppe teilt sich zunächst in kleinere Teams
auf. Jedes Grüppchen pickt sich nun ein Gemälde der
Präsentation heraus und tauscht sich darüber aus:
Welche Stimmung nehme ich wahr? Welche Gefühle
löst das Bild in mir aus? Passend zu diesem Werk
soll dann eine szenische Darstellung einstudiert
werden, die dieselben Gefühle und Stimmungen
zum Ausdruck bringt. Die restlichen Gruppen
müssen dann einen direkten Bezug zu einem
ausgestellten Gemälde herstellen. Das heißt, dass
sie die eigentliche Vorlage erraten müssen. Dabei
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haben sie keinerlei Hilfe - keine Requisiten, keine
Kostüme oder ähnliches geben Hinweise auf das
Gemälde. Lediglich die dargestellte Atmosphäre
spricht für sich. Diese Übertragung ermöglicht eine
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intensive Auseinandersetzung der Schüler*innen
mit den ausgestellten Werken. Durch die Auswahl
im Team wird nicht nur eine Entscheidung an sich
abverlangt, sondern darüber hinaus auch noch eine
Teamentscheidung angeregt. Bilder werden
besprochen, genauer betrachtet und auf ihre
Tauglichkeit für diese Aufgabe hin untersucht. Die
gemeinsame Entscheidung wird dann in diesem
neuen Medium zu einer eigenen
Interpretationsleistung.
Viel Spaß!
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Kontakt
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Anmeldung museumspädagogische Angebote
Irena Trivonoff Ilieff
0451 / 122 42 73
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Öffnungszeiten
01.01.-31.03. I Di-So I 11-17 Uhr
01.04.-31.12. I Di-So I 10-17 Uhr
Preise
Erwachsene /Ermäßigte / Kinder:
7 / 3,50 / 2,50 € (unter Vorbehalt)
Führungsgebühren für Schulklassen:
30 € (60 Min.) oder 40 € (90 Min.) zzgl. 1,50 €
Eintritt pro Person (unter Vorbehalt)
Text
Dr. Alexander Bastek
Irena Trivonoff Ilieff
Matthijs Maris: Mädchen an der Pumpe, 1872
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