Starker Auftritt

M aga z i n f ü r m e h r L e b e n s q ua l i tät
4 /2015 Winter
Mehr Leben
Gratis-Exemplar
zum Mitnehmen
Barfußgefühl
trotz Schuh?
Kennen Sie schon
CrossFit?
Starker Auftritt
Die tragende Rolle gesunder Füße
Soziales
Freizeit
Interview mit Schau-
Die Top 5 der wirkungsvollsten
spieler Jürgen Vogel
Naturarzneien
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Kreuzworträtsel
mit Gewinnspiel
Gesundheit
Tabuthema Inkontinenz – Warum
Gesundzeit 1 / 2012 Frühling | Seite 1
sprechen wir nicht mal darüber?
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
wir nähern uns mit großen Schritten dem Jahresende: Nikolaus, die Adventszeit, Weihnachten und Silvester stehen vor uns. Wir nehmen uns wieder unzählige Dinge für das Neue Jahr
vor, die wir ändern und dauerhaft umsetzen wollen. Lesen Sie im Interview mit Schauspieler
Jürgen Vogel (47), was er über Vorsätze im Neuen Jahr, persönliche Ziele und NichtraucherApps sagt.
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Zudem haben wir uns vielen weiteren spannenden Themen aus den Bereichen Gesundheit,
Freizeit, Sport und Soziales gewidmet. Erfahren Sie in der Winter-Ausgabe mehr zu den
wirkungsvollsten Naturarzneien sowie den Vorteilen von Sauna und Kälteanwendungen:
Warum wir für die Gesundheit schwitzen sollten?
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Mit unserem Titelthema „Starker Auftritt - Die tragende Rolle gesunder Füße“ erklären wir
Ihnen Dinge über Füße, die Sie sicher noch nicht wussten. Zudem geben wir Ihnen wertvolle
Tipps, wie Ihre Füße lange schön und gesund bleiben.
Auch sprechen wir in dieser Ausgabe über das Tabuthema Inkontinenz - die Scham, sich nicht mehr kontrollieren zu können.
Kennen Sie schon CrossFit? Häufig gestelle Fragen beantwortet uns Harry Werz, der Geschäftsführer von HauptstadtCrossFit: „Die meisten Menschen haben es satt, allein vor sich hin zu trainieren und verdienen etwas Besseres.“
Und zu guter Letzt haben wir für Sie Höhepunkte im Winter 2015/2016 aufbereitet. Unsere Rätselfreunde kommen auch
nicht zu kurz: Freuen Sie sich auf tolle Gewinne. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen der neuen Mehr Leben.
QUALITÄT
»MADE IN GERMANY«
Genießen Sie die Jahreszeit, bleiben Sie gesund, fröhlich und aktiv.
Ihre Julia Dorny
Chefredaktion
Inhalt
Starker Auftritt – Die tragende Rolle gesunder Füße ....................................................................................Seite 2-7
Im Gespräch mit ... – Dr. med Dirk Flachsmeyer ............................................................................................Seite 4-5
Barfuß - & Laufschuh-Neuheiten im Frühjahr 2016 ................................................................................................ Seite 5-6
Heiß- Kalt- Erlebnis – So macht Schwitzen gesund ..........................................................................................Seite 8
Tabuthema Inkontinenz – Warum sprechen wir nicht mal drüber? ............................................................... Seite 9
Die Top 5 der wirkungsvollsten Naturarzneien .............................................................................................. Seite 10-11
Kennen Sie schon "CrossFit"? ­– Häufig gestelle Fragen beantwortet uns Harry Werz ...............................Seite 12-13
Interview mit Jürgen Vogel ­– Vorsätze im Neuen Jahr, persönliche Ziele & Nichtraucher-Apps ...................... Seite 14-15
Kreuzworträtsel mit Gewinnspiel ..................................................................................................................Seite 16
Höhepunkte im Winter 2015/16 & Fakten aus dem Leben ................................................................................ Seite 17
BAUERFEIND.COM
Impressum
QUALITÄTSPRODUKTE VON BAUERFEIND:
FÜR EIN AKTIVES, BESCHWERDEFREIES LEBEN.
Ganz gleich wo und wie Sie Ihre Freizeit aktiv gestalten – die Gesundheitsprodukte von Bauerfeind unterstützen Sie dabei, die Freude an der Bewegung
zu erhalten. Produkte wie die Lumbalbandage LumboTrain, die Kniebandage
GenuTrain sowie die Sprunggelenkbandage MalleoTrain unterstützen einen
aktiven Lebensstil und sorgen für neue Mobilität.
Redaktion:
Sanitätshaus Seeger hilft GmbH & Co. KG
Döbelner Str. 1-5, Haus H, 3. OG
12627 Berlin
Deutschland
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Satz & Layout:
Pat & Patachon GmbH
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die Sanitätshaus Seeger hilft GmbH, diese vertreten durch
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Geschäftsführer Herrn André Peste i. S. v. § 6 TMG
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es nur mit Genehmigung der Redaktion. Leserbriefe können aus
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Gesundheit
Gesundheit
BANDAGEN & ORTHESEN
Starker Auftritt
Die tragende Rolle gesunder Füße
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ZUM SPORT
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Würden Sie einen Menschen drei Mal um den Äquator tragen?
Wohl kaum. Unsere Füße vollbringen diese bemerkenswerte Leistung in einer Lebensspanne. Deswegen sollten
wir unseren unermüdlichen Trägern so oft es geht eine
Pause im Freien gönnen, sie barfuß bewegen und vor allem regelmäßig pflegen.
Mit rund 1700 neurologischen Hautrezeptoren auf der Fußsohle und mehr als 90.000 Schweißdrüsen sind unsere Füße
ausgesprochen sensitiv und lieben die Bewegung im Freien.
Für gesunde Füße lohnt es sich daher des Öffteren über unterschiedlich stimulierende Böden aus Sand, Erde oder Kieselsteinen zu laufen und sowohl die Balance als auch das Körpergefühl zu trainieren. Das hat auch einen positiven Effekt
auf das Immunsystem: Die unterschiedlichen Temperaturreize auf natürlichen Böden, Barfußpfaden oder in Kneippanlagen kurbeln kräftig die Wärmeproduktion des Körpers an.
Unsere Füße haben es aber auch nicht leicht mit uns. Tagtäglich müssen sie sich in zu engen oder zu hohen Schuhen
plagen, dabei sehen sie nur selten das Tageslicht. Das wir sie
oft nicht gut behandeln, wird oft erst schmerzlich klar, wenn
sie schlapp machen, krank oder gar verletzt sind. Auch die
Gründe für Fußschmerzen sind schwer einzuordnen – kein
Wunder, immerhin gehören die Füße zu den komplexesten
Bewegungsorganen des Menschen mit je 26 Knochen pro
Fuß. Ursachen können unter anderem eine Fehlstellung
der Beinachse sein sowie die Stellung der Fersen zueinander. Wenn nicht gerade ein Unfall geschehen ist, der den
Schmerz erklärt, ist die Ursache häufig nur durch eine spezialisierte Untersuchung durch den Orthopäden in Erfahrung
zu bringen.
Soweit uns die Füße tragen –
und bei Schmerzen und Problemen?
Wenn es um Sportverletzungen im Freizeit- und Profisport
geht, ist das Sprunggelenk am häufigsten betroffen. Laut Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin
sind damit oft Zerrungen, Bänderdehnungen oder -risse verbunden. Unbehandelt können sich chronische Instabilitäten
des Gelenks entwickeln.
Wurde der Fuß früher über einen langen Zeitraum ruhiggestellt, geht die moderne Sportmedizin heute neue Wege.
Moderne Sprunggelenkorthesen sind modular, also durch
Einzelkomponenten, aufgebaut: Gestrick mit Kompression,
Stabilisierungselement und Gurt. Sie geben im Therapieverlauf immer mehr Bewegungsspielraum und unterstützen
den phasenweisen Heilungsverlauf, um schneller wieder mobil zu werden. Modulare Sprunggelenkorthesen passen sich
dem Heilungsverlauf flexibel an, geben phasenweise mehr
Bewegungsfreiheit und dabei die notwendige Stabilität.
Nach der Verletzung wird das Gelenk in der Akutphase ruhig
gestellt, um Schmerzen und Schwellungen zu lindern. Die
Orthese sorgt mit einem zusätzlichen Stabilisierungselement
an der Knöchel-Innenseite und einem Gurtband für sicheren
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QUALITÄTSPRODUKTE VON BAUERFEIND:
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Seite 2 | Mehr Leben 4 / 2015 Winter
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Mehr Leben 3 / 2015 Herbst | Seite 3
Gesundheit
Gesundheit
Halt und fördert die Heilung. In der frühen Heilungsphase
stehen Physiotherapie und schonende Aktivitäten auf dem
Programm. Das Stabilisierungselement wird tagsüber ent-
fernt, der Fuß erhält erste Bewegungsfreiheit. In der Ausheilungsphase verbessern Physiotherapie und Sport die Beweglichkeit, Koordination und Kraft, solange bis die ursprüngliche
Mobilität wieder hergestellt ist.
Im Gespräch mit ...
Chefarzt Dr. med. Dirk Flachsmeyer, Facharzt für Orthopädie und
Unfallchirurgie in der Caritas-Klinik Pankow Maria Heimsuchung
Die seit Juni 2014 neu strukturierte Abteilung Orthopädie und Unfallchirurgie ist mit allen modernen diagnostischen
und therapeutischen Möglichkeiten ausgestattet. Neben den Unfallverletzungen aller Schweregrade wird das gesamte
Spektrum der operativen Frakturbehandlung mit qualifizierten Operationstechniken im Rahmen der Endoprothetik
(künstlicher Gelenkersatz), der Knochen- und Gelenkchirurgie, der arthroskopischen Operationen, der Rheumaorthopädie und -chirurgie, der speziellen Hand- und Fußchirurgie und der Sportmedizin angeboten. Unter Leitung von Chefarzt Dr. med. Flachsmeyer und seinen langjährigen Erfahrungen im Rheumazentrum Rostock des Klinikums RostockSüdstadt hat sich die Abteilung zu einem zertifizierten und spezialisierten Zentrum zur Behandlung von rheumatischen
und diabetischen Fußerkrankungen entwickelt.
Herr Dr. med. Flachsmeyer: Wenn der Patient diese Entwicklung erkannt hat, kann es für vorbeugende Maßnahmen
schon zu spät sein. Unbedingt ist das dauerhafte Tragen von
Schuhen mit hohen Absätzen zu vermeiden und normal breite
Schuhe diesen vorzuziehen. Speziell angefertigte Schuheinlagen sollte der Patient tragen und vielleicht kann eine Nachtlagerungsschiene den Prozess verlangsamen.
Mehr Leben: Wann sollte sich der Patient spätestens beim
Arzt vorstellen?
Mehr Leben: Optik ist Trend. Viele Menschen wählen beim
Kauf von Schuhen nicht immer die Gesundheitsfördernden.
Nehmen die Erkrankungen an den Füßen zu und welche
Tendenzen zeichnen sich ab?
Dr. med. Flachsmeyer: Ja, der Trend zu schicken Schuhen mit
sehr hohen Absätzen ist doch bei vielen Frauen sehr ausgeprägt, aber das ständige Tragen kann zu Fehlbelastungen an
den Füßen führen und dies kann ein zusätzlicher Faktor für das
Entstehen eines Hallux valgus sein. Wir unterscheiden zwei Patientengruppen: Das sind zum Einem jene Patienten mit idiopathischen Fußdeformitäten und zum anderen jene mit Diabetes
oder Rheuma als Grunderkrankung. Die idiopathischen Fußdeformitäten sind meistens durch statische Fehlbelastungen bedingt und zeigen sich in einem Senk- Spreizfuß mit Hammerzehen oder eben einem Hallux valgus.
Mehr Leben: Der Hallux valgus scheint als wesentliche Fußdeformität zuzunehmen. Was kann man gegen eine solche
Entwicklung tun?
Seite 4 | Mehr Leben 4 / 2015 Winter
Herr Dr. med. Flachsmeyer: Bei ständigen Schmerzen, bei großen Druckstellen oder beim Übereinanderliegen der Zehen,
sowie einer kosmetischen Einschränkung kann über die Maßnahmen durch eine Operation mit dem Patienten diskutiert
werden. Durch die Operation können Beschwerden und Fehlstatik beseitigt werden.
Mehr Leben: Welche Operationstechniken werden angewendet und auf was sollte sich der Patient einstellen?
Herr Dr. med. Flachsmeyer: Beim Hallux valgus werden Korrekturen am ersten Strahl durchgeführt und man verschiebt
den Schaft gegenüber des Köpfchens des ersten Strahles, wodurch der Spreizfuß korrigiert und die Fehlstellung der Großzehe aufgehoben wird. Dabei handelt es sich nicht, wie oft
angenommen, um eine Bagatelloperation. Vielmehr ist dieser
mit einer optimalen Schmerztherapie und einer konsequenten Nachbehandlung verbunden. Nach der Operation sind die
Füße hoch zu lagern, sind zu kühlen und mit einem speziellen Vorfußentlastungsschuh für 4 bis 6 Wochen tragen. Aber
auch die Physiotherapie ist für die Nachbehandlung wichtig.
In der Regel kann man nach 6 bis 8 Wochen den Fuß wieder
normal belasten.
Mehr Leben: Bei den Problemen Ihrer Patienten handelt es
sich sind auch zunehmend um rheumatische Fußdeformitäten. Sind hier die durchzuführenden Operationen komplexer?
me mit ihren Füßen. Welche Ratschläge können Sie hier geben?
Herr Dr. med. Flachsmeyer: Den rheumatischen Fuß gilt es
immer als Ganzes zu betrachten, da oft Probleme im Mittelund Rückfußbereich erstrangig behandelt werden sollen. Hier
sind wirklich meist größere, komplexe operative Eingriffe notwendig. Wir verfügen über ein hoch spezialisiertes Team, das
auch diese Operationen sehr gut und erfolgreich durchführen
kann. Wichtig für diese Patienten ist ein individuell gefertigter orthopädischer Maßschuh, denn dadurch kann sich die
Lebensqualität wieder verbessern.
Herr Dr. med. Flachsmeyer: Die Krankheit Diabetes mellitus
bedingt an den Füßen meistens auch Durchblutungs- und Gefühlsstörungen. Besonders die Knochen- und Wundheilung
ist sehr schwierig und langwierig. Diabetes-Patienten sollten
sich regelmäßig ihre Füße anschauen oder anschauen lassen,
um rechtzeitig Verfärbungen der Haut oder offene Stellen zu
erkennen. Diese Krankheitsbilder sollte man unbedingt einem
Spezialisten vorstellen. Auch in unserer Klinik finden spezielle
Fußsprechstunden statt. Viele Eingriffe können wir ambulant
oder stationär durchführen.
Mehr Leben: Insbesondere Diabetes-Patienten haben Proble-
Mehr Leben: Vielen Dank für dieses interessante Gespräch.
Barfußgefühl trotz Schuh?
Das Barfußlaufen wird schon lange in vielen Therapien eingesetzt.
Wie gesund der Barfußgang tatsächlich ist, zeigen unter anderem Studien der Harvard-Universität zur Belastung der Füße
beim Joggen: Wer barfuß oder mit minimalistischem Barfußschuhwerk unterwegs ist, kann die Sohle beim Auftreten
automatisch abrollen. Das Körpergewicht, das sich beim gewöhnlichen Laufschuh auf die Ferse konzentriert, verteilt sich
so gleichmäßiger auf dem mittleren bis vorderen Fußballen.
Stöße werden gedämpft, Unebenheiten leichter ausgeglichen.
Das erweist sich auch für die Wirbelsäule als vorteilhaft, die
durch das sanftere Auftreten besser geschützt ist. Zudem regt
der Bewegungsablauf von Barfußläufern die Blutzirkulation in
den Waden stärker an und ist somit ein wirksamer Schutz gegen häufige Venenleiden wie zum Beispiel Krampfadern.
Doch gerade im urbanen Lebensumfeld ist das Barfußlaufen
nicht jedermanns Sache. Wer sich und seinen Füßen etwas
Gutes tun will, sollte „Barfußschuhe“ dringend mal testen.
Diese schmiegen sich wie eine zweite Haut um die Fußsohle
und bieten so Schutz auf unebenen oder heißen Böden sowie vor Verletzungen durch Steine und Glasscherben. Beeinträchtigt wird das Lauferlebnis glücklicherweise nicht, denn
durch die Rillenstruktur der ultradünnen Sohlen bleibt der
Untergrund spürbar.
In den USA gelten die minimalistischen Barfußschuhe längst
als Kult. Ausschlaggebend ist für viele Anwender neben der
ungepolsterten Sohle die neue Beweglichkeit der Zehen – da
die Barfußschuhe, auch Zehenschuhe genannt, sich wie ein
Handschuh über den Fuß streifen lassen. Tatsächlich werden
Barfußschuhe überwiegend getragen, um eine natürliche,
ursprüngliche Form des Laufens zu praktizieren.
Wer sich, so die Idee des Trends „Natural Running“, wie unsere Vorfahren auf bloßen Füßen bewegt, kehrt zu einer ge-
sunden und gelenkschonenden Körperhaltung zurück. Die
Modelle von Five Fingers vermitteln nicht nur ein einzigartiges Laufgefühl, sondern sind auch der Blickfang bei jeder
Gelegenheit.
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atmungsaktives und schnelltrocknendes Obermaterial sowie
eine dämpfende VIBRAM® Außensohle mit einer Stärke von 4
mm. Zusätzlich wurde eine schnelltrocknende EVA Innensohle
eingearbeitet. Außerdem verfügt der Evo 2 über ein extrem
anpassungsfähiges, geschlossenes Schnellverschlußsystem.
Vibram KMD Evo (169,90 €): Dieser Schuh verfügt über ein fixierbares Schnellschnürsystem, antimikrobielles Innenfutter
und eine EVA Mittelsohlen-Technologie. Er wird geschnürt
und die Sohle besteht aus abriebfestem Gummi. Zudem ist er
atmungsaktiv und hat integrierte Reflektoren. Er ist perfekt
zum Laufen und Wandern geeignet.
Mehr Leben 4 / 2015 Winter | Seite 5
Gesundheit
Gesundheit
Vibram KSO Evo (95,00 €): Als Nachfolger des seit Jahren
beliebten KSO bietet der KSO EVO durch sein verstärktes
Obermaterial und den Schnellverschluß einen guten Sitz. Die
Zickzack gemusterte Sohle bietet Griffigkeit und noch mehr
Flexibilität in alle Richtungen. Der KSO EVO ist ein sehr leichter, luftiger Alltagsschuh.
Aber auch ein „konventioneller“ Laufschuh tut Ihren Füßen
gut. Wir haben für Sie mal eine Auswahl der „FrühjahrsKracher“ vorbereitet.
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Über 130 000 Kilometer legen unsere Füße im Laufe unseres
Lebens zurück. Für diese Lebensleistung werden sie von uns
oft sehr stiefmütterlich behandelt. Die Folgen können unangenehmes Jucken und Brennen sein, sie schwellen an, es
bilden sich Blasen und Druckstellen. Auch Pilzbefall an Haut
und Nägeln werden oft unterschätzt und bleiben daher unbehandelt. Leider suchen bei Fußproblemen nur wenige Menschen einen medizinisch geschulten Fachmann auf, einen
sogenannten Podologen. Im
Gegensatz zum Fußpfleger,
der hauptsächlich für Fußästhetik und -hygiene zuständig ist, verfügt der Podologe
zusätzlich über ein fundiertes
medizinisches Fachwissen.
Mit Frau Birgit Maibier
möchten wir Ihnen
eine erfahrene Podologin vorstellen.
Mehr Leben: Frau Maibier, wahrscheinlich kommen die
meisten Patienten oder Kunden erst zu Ihnen in Ihre Praxis,
wenn sie wirklich Probleme mit ihren Füßen haben und sie
sich selber nicht mehr zu helfen wissen. Welche Probleme
sind die häufigsten?
Birgit Maibier: Nach dem langanhaltenden super Sommer mit
viel Platz für die Füße in Sandalen, Flip Flops oder gesundem
Barfußlaufen, fiel das Thermometer jetzt sehr schnell auf kalte Temperaturen. Damit werden die Füße wieder in häufig zu
enge und spitze, oder auch in zu hohen Schuhen versteckt. Oft
werden Schuhe zu klein und zu schmal, wenn der Fuß durch
Veränderungen länger und/oder breiter geworden ist. (wie
Senk-Spreiz- Plattfuß, Ballenbildung, Hammer-oder Krallenzehen). Als Folge treten Probleme an den Fußnägeln auf, bei denen sich der Nagel durch Druck in den Nagelfalz schiebt. Das
kann nicht nur sehr schmerzhaft sein, sondern auch mit schlimmen Entzündungen einhergehen. Geht der Druck zunehmend
auf die Haut und Gelenke der Zehen oder auf die Fußsohle entstehen Druckstellen, Verhornungen und Hühneraugen ­‑ auch
in Kombination mit Einblutungen, Blasen und Entzündungen.
Mehr Leben: Der Großteil Ihrer Patienten hat Diabetes mellitus. Hier kann der behandelnde Arzt noch ein Rezept für podologische Behandlung (medizinische Fußpflege) ausstellen
und die Krankenkassen übernehmen die Kosten. Was passiert bei der medizinischen Fußpflege in Ihrer Praxis?
Birgit Maibier: Wenn die Diabetes Erkrankung zu Folgeschäden an der Nervenversorgung der Füße (sog. diabetische Neuropathie) und/oder einer arteriellen Durchblutungsstörung
geführt hat, kann der Arzt die Behandlung über eine Heilmittelverordnung anordnen. Diese Patienten sind besonders anfällig für schlechtheilende Wunden und Druckstellen, sowie
für Infektionen, die im schlimmsten Falle bis hin zu Amputationen von Teilen des Fußes oder des gesamten Fußes/Beines
führen können. Ob mit oder ohne Heilmittelverordnung, bei
Risikoerkrankungen oder jedem anderen Problem beginnt
eine podologische Behandlung immer mit einer Anamnese
und einer podologischen Befunderhebung. Für jeden Patienten
wird anhand dieser Erhebung wie bei anderen medizinischen
Behandlungen eine Patientendokumentation angelegt. Im Gegensatz zur kosmetischen Fußpflege kommen in der Podologie
verschiedene sterile, eingeschweißte Instrumente wie Eckenund Nagelzange, Exkavator, Skalpelle oder Hohlmeißel, Fräser
und Schleifer zum Einsatz. Die fachgerechte Behandlung der
Probleme der Haut und der Nägel wird immer mit einer Beratung hinsichtlich Vorbeugung, Heilung und Linderung von
Beschwerden während der Behandlung abgeschlossen.
Mehr Leben: Was bieten Sie denjenigen an, die keine ärztliche Leistung verordnet bekommen haben?
Birgit Maibier: Die Podologie als Fußbehandlung im ärztlichen
Vorfeld kommt präventiv, therapeutisch und rehabilitativ am
gesunden, von Schädigungen bedrohten oder bereits geschädigten Fuß mit folgendem Behandlungsspektrum zum Einsatz:
• Anamnese und podologische Befunderhebung
• Fachgerechtes Schneiden der Nägel
• Behandlung eingewachsener und/oder eingerollter Nägel
• Nagelkorrekturspangen (Orthonyxie): Die Spangentechnik ist z.B. mit der 3TO- oder Fraser-Spange eine schmerzlose und
unblutige Behandlungsmethode für eingewachsene Nägel
• Nagelprothetik (künstlicher Nagelaufbau)
• Hyperkeratosenbehandlungen - Abtragen und Behandl-
ung von übermäßiger Hornhaut oder Schwielen, Rhaga den (Einrisse der Haut) Schmerzhafte Druckstellen
• Entfernung von Hühneraugen & Warzenbehandlung
• Podo-Taping (Taping am Fuß)
• Anfertigung von langlebigem Druck- und Reibungsschutz
Darüber hinaus führen wir viele individuelle Beratungen mit
den Kunden durch und nicht zuletzt sind die Dokumentationen sowie die Therapieberichte für den behandelnden Arzt
anzufertigen.
Mehr Leben: Wie kann man auf gesunde Füße achten, welche Tipps können Sie geben?
Birgit Maibier: Die tägliche Fußkontrolle sollte zur Routine
wie das Zähneputzen werden. Besonders auf Verletzungen,
Risse, Blasen und Entzündungen sollte man achten. Kontaktieren Sie unverzüglich den behandelnden Podologen oder
Ihren behandelnden Arzt, wenn Sie Entzündungen, Druckstellen oder andere Auffälligkeiten an Ihren Füßen feststellen.
Waschen Sie Ihre Füße täglich mit milder Seife und trocknen
Sie diese auch zwischen den Zehen gut und vorsichtig ab. Ein
Fußbad sollte nicht länger als 5-7 Minuten dauern und nicht
heißer als 37 Grad sein. Regelmäßige Fußgymnastik trägt
dazu bei, die Durchblutung und Beweglichkeit der Füße zu
verbessern und Fehlbelastungen zu vermeiden oder aufzuhalten. Risikopatienten wie zum Beispiel Diabetiker, sollten durch
den Podologen besonders auf dei Pflege und den richtigen
Umgang mit diabetischen Füßen hingewiesen werden.
Mehr Leben: Vielen Dank für dieses interessante Gespräch.
Birgit Maibier, Podologin - Heilpraktikerin der Podologie,
Podo-Taping Therapeut, Wundexperte ICW Senftenberger Ring 13, 13439 Berlin,
Tel.: 030 34 33 35 34
Mehr Leben 4 / 2015 Winter | Seite 7
Gesundheit
Gesundheit
Tabuthema Inkontinenz
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Warum sprechen wir nicht mal darüber?
So macht Schwitzen gesund.
Mal wieder die Seele baumeln lassen, der hektischen
Welt für ein paar Stunden entfliehen und sich voll und
ganz entspannen. Dieses Erlebnis bietet an kalten Tagen
ein Saunabesuch. Eingeschmiegt in einen gemütlichen
Bademantel lässt sich danach nicht nur wunderbar sinnieren und abschalten, Ihren Zellen tun Sie damit auch einen
riesigen Gefallen. Mit regelmäßigen Saunabesuchen können Sie sich langfristig vor lästigen Erkältungen schützen,
denn durch den Wechsel von heiß und kalt können Sie Ihr
Immunsystem anpassungsfähiger machen.
In der Sauna erwärmt sich der Körper um 1-2 Grad Celsius.
Die Gefäße in der Haut werden weitgestellt, die Durchblutung nimmt zu. Der Organismus will dem entgegenwirken,
indem er durch Schweißbildung Flüssigkeit abgibt. Sie verdunstet auf der Haut und hat einen kühlenden Effekt. Wechselduschen oder ein Kneipp'scher Arm- und Knieguss mit
kühlem Wasser trainieren die Anpassungsfähigkeit des Organismus an Temperaturreize ebenfalls. Sie können die Güsse
täglich einplanen. Hier gilt: Erst Wärme, dann Kältereiz, zuletzt wieder aufwärmen. Deswegen sollten Sie sich nach dem
Saunabesuch auch unbedingt abkühlen - Kältebad oder kalte
Dusche - damit die Gefäße sich wieder schlagartig verengen
und die Körpertemperatur normalisiert wird. Das besondere
"Gefühl danach", sich entspannt, vitalisiert und wie neugeboren zu fühlen, wird erst durch die richtige Kalt-Anwendung
nach dem Saunagang erreicht. Der Wechsel zwischen heißer
und kalter Umgebung hat einen hohen Gesundheits- und Fitnesswert für den Organismus. Der Kreislauf wird in Schwung
gebracht, die Durchblutung angeregt. Durch das besser
und schneller fließende Blut bleiben die Gefäße elastisch,
vordurch Thrombosen und Durchblutungsstörungen vorge-
Seite 8 | Mehr Leben 4 / 2015 Winter
Obwohl jeder 10. Mensch in Deutschland von Inkontinenz betroffen ist, gilt es
bis heute noch als eine Angelegenheit über die lieber geschwiegen wird. Es
besteht eine große Scham zuzugeben, sich selbst nicht mehr unter „Kontrolle“ zu haben und auf invasive oder saugende Hilfsmittel angewiesen zu sein.
Zudem sind Vorurteile verbreitet und führen dazu, dass viele Betroffene sich
vom gesellschaftlichen Leben fernhalten. Doch Harninkontinenz wird gerade
wegen der demographischen Entwicklung zu einem Thema, das nicht mehr
wegzudenken und zu ignorieren ist.
Harninkontinenz ist nicht mit einer Erkrankung gleich zu setzen. Es handelt sich
um ein Symptom, bei welchem verschiedene Formen der Inkontinenz unterschieden werden: beispielsweise Belastungsinkontinenz, Überlaufinkontinenz
und Reflexinkontinenz. Die Ursachen können verschiedener Natur sein, ob Verletzungen der Harnwege oder Schwächungen der Blasenmuskulatur.
beugt wird. Ein weiterer Pluspunkt für das Saunieren, ist der
Abtransport von Schadstoffen aus dem Organismus. Nach 2
Saunagängen kann man rund 1 Liter Schweiß verlieren. Darüber gibt der Körper beispielsweise Milchsäure aus den Muskeln ins Blut ab. Diese und andere Schadstoffe werden über
den Urin ausgeschieden und entschlacken den Körper. Das
alles macht Sie widerstandsfähiger gegen Krankheiten und
verleiht Ihnen das Gefühl abgehärtet zu sein.
Auch die Forschung bleibt auf dem Gebiet nicht stehen. So werden oft Alternativen zur Verminderung der Unannehmlichkeiten mit den Hilfsmitteln vorgeschlagen. Eine gängige Möglichkeit für Menschen mit Blasenschwäche sind
saugfähige Hilfsmittel – also spezielle Vorlagen oder Slips. Bei leichter Blasenschwäche reichen Vorlagen aus. Für Patienten mit einer schwereren Form der
Inkontinenz gibt es saugfähige Slips. Meistens befürchten Betroffene, dass ein
unangenehmer Geruch auffällt und Andere davon optisch etwas mitbekommen, durch offensichtliche Windeln zum Beispiel.
Was sollten Sie als Risikopatient beachten?
In der klassischen finnischen Sauna herrscht eine Temperatur
von 90°C. Wenn Sie keine allzu großen Sauna- Erfahrungen
haben, reichen 8 Minuten Verweildauer zunächst völlig aus.
Nach der Abkühlung können Sie eine Weile entspannen, bis
Sie die Prozedur wiederholen. Zwei bis drei Saunagänge sind
ausreichend, um die gesundheitlichen Vorteile zu nutzen.
Allerdings sind Saunabesuche nicht für jeden Menschen geeignet. Wer akut erkältet ist und Fieber hat, sollte darauf
verzichten. Auch bei Herzschwäche, schweren Herzrhythmusstörungen und in den ersten drei Monaten nach einem
Herzinfarkt ist der Saunabesuch untersagt. In den Wintermonaten sollten Sie ein- bis zweimal die Woche in die Sauna
gehen, damit Sie einen Effekt für sich und Ihr Immunsystem
erzielen. Gönnen Sie sich nach und zwischen den Saunagängen genügend Ruhe – der Körper muss ich erholen. Sorgen
Sie auch dafür, dass es Ihnen schön warm ist und Sie genügend trinken. Risikopatienten können – in Rücksprache
mit dem Arzt – gegebenenfalls eine Sauna mit niedrigerer
Temperatur wählen. Vorsicht auch bei niedrigem Blutdruck:
Unter der Hitze kann das Blut in den geweiteten Gefäßen
„versacken“, was zum Kollaps führen kann. Dann lieber bei
niedrigerer Temperatur schwitzen.
Diese Sorge ist dank moderner Hilfsmittel jedoch unbegründet. SENI bietet
ein vollständig atmungsaktives und diskretes Portfolio an Produkten für jeden
Bedarfstyp. Mehr Informationen und Gratisproben erhalten Interessierte unter
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Eine neue und bisher recht unbekannte Möglichkeit für Männer ist die Nutzung
von Kondomurinalen – sie bieten diskreten Geruchschutz und verursachen keine Hautreizungen. Die Nutzung ist unkompliziert: Der Penis wird in das Urinal
eingeführt, welches in verschiedenen Größen angeboten wird. Dieses ist mit
einem durch Vlies ummantelten Beutel verbunden, der am Oberschenkel befestigt wird und den Urin weiterleitet. Außerdem besteht ein Überlaufschutz, der
den direkten Hautkontakt mit dem Urin verhindert. Ein weiterer Pluspunkt ist
der zeitliche Tragekomfort. Das Urinal ist nur einmal täglich zu wechseln. Auch
nachts ist kein zeitaufwendiger Wechsel erforderlich. Somit wird dem Verwender eine neue Freiheit geboten, ohne belastende Gedanken an sein Hilfsmittel
und in Folge - seine Inkontinenz zu verschwenden.
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Freizeit
Freizeit
Die Top 5 der wirkungsvollsten
Naturarzneien
„…denn gegen jedes Leid ist ein Kraut gewachsen“
Die eisige Jahreszeit kann auf Körper und Gemüt schlagen.
Man fühlt sich geschwächt und wäre gern fitter. Bereits so
manche Einnahme von „Wundermitteln“ aus der Apotheke
hat sich als nutzlos und teuer erwiesen. Dass Wirkstoffe aus
Heilpflanzen die Selbstheilungskräfte des Organismus auf
erstaunliche Weise aktivieren können, ist nicht neu. Dennoch empfinden viele Menschen die Vorstellung, dass man
Schmerzen und Leiden ohne synthetisch erzeugte Medikamente lösen kann, als unrealistisch. Misstrauen Sie etwa unserer Mutter Natur? Probieren Sie es doch mal aus.
Ingwer
Ingwer liefert nicht nur ein würzig-scharfes Aroma im Essen,
der Wirkstoff Gingerol ist der asiatischen Heilkunde seit mindestens 3000 Jahren für das Lindern diverser Beschwerden
bekannt. Die Wirkung auf den Körper ist bereits nach einem
Schluck heißem Ingwertee zu spüren. Man fühlt sich belebt
und aufgewärmt. Der Wirkstoffreichtum hat dazu geführt,
dass Ingwer sehr vielseitig eingesetzt wird:
•Arthrose: Ingwer kann helfen, die Entzündungsprozesse
und die Schmerzen in den Gelenken zu lindern.
•Übelkeit: Frischer Ingwer wirkt im Magen säureabsorbierend und hemmt das Gefühl der Übelkeit und des Brechreizes.
•Immunsystem: Die antibakterielle Wirkung unterstützt bei
der Krankheitsabwehr.
•Periodenbeschwerden: Die Ingwer-Substanzen wirken
entkrampfend.
•Durchblutungsstörungen und Muskelkater: Das Allroundtalent kann die Fließgeschwindigkeit des Blutes verbessern
und bringt Herz- und Blutkreislauf wieder in Schwung.
•Hals- und Kopfschmerzen: Die Heilpflanze wirkt schmerzstillend und entzündungshemmend, da sie einen ähnlichen
Wirkstoff wie Aspirin hat. Ingwer können Sie in beliebigen
Formen zu sich nehmen, z. B. angedünstet mit Gemüse im
Essen, gerieben, als Pulver oder als Aufguss im Tee. Eine kleine Scheibe wirkt zerkaut gegen akutes Leiden wie Übelkeit
oder Erbrechen.
Seite 10 | Mehr Leben 4 / 2015 Winter
Chili
Es gibt hunderte Arten von Chilis. Sie unterscheiden sich vor
allem in der Schärfe. Je kleiner die Frucht ist, desto schärfer
ist sie. Der Wirkstoff Capsacain , der für die Schärfe verantwortlich ist, verfügt über heilende Eigenschaften bei diversen Beschwerden.
•Verspannungen, Zerrungen, Hautreizungen und Rheuma:
Salben, die Chili enthalten, fördern die Durchblutung. Sie helfen bei Gelenk- und Muskelschmerzen, Chili ist deshalb ein
wichtiger Bestandteil von Wärmepflastern.
•Abwehrkräfte: Chilis stärken das Immunsystem. Frische
Chilis enthalten dreimal so viel Vitamin C wie Zitrusfrüchte.
Der Körper wird gegen Infektionen geschützt.
•Glücksgefühle: Das Capsacain bewirkt ein Brennen im
Mund. Um den Schmerzreiz zu lindern, schüttet unser Körper
Endorphine und Adrenalin aus. Der Verzehr von Chili kann
also die Stimmung heben.
•Magenhygiene: Scharfes Essen tötet vorhandene Bakterien im Magen ab. Zudem wird vermehrt Magensaft produziert. Schwer verdauliche Speisen werden dadurch bekömmlicher und wirksamer zersetzt.
•Fettverbrennung: Chili kann dabei helfen, Übergewicht zu
verhindern. Durch das Capsacain wird der Stoffwechsel beschleunigt, der Energieumsatz erhöht und die Bildung von
Fettzellen vermindert.
Zimt
Das herrlich duftende Gewürz stammt aus der braunen Rinde
des Zimt-Baumes. Es gehört zu den ältesten bekannten Gewürzen und findet weltweit in den verschiedensten Gerichten
Verwendung. Der charakteristische Zimtgeschmack und sein
Aroma stammen aus einer Verbindung ätherischer Öle, den
sogenannten Zimtaldehyden. Doch das Gewürz kann einiges
mehr als Weihnachtsgebäck zu verfeinern. Es wird immer beliebter in der Milderung von körperlichem Leiden.
•Diabetes: Das in Zimt enthaltene Polyphenol MHCP (Methylhydroxy-Chalcone-Polymer) wirkt direkt an den Insulinrezeptoren und senkt den Blutzuckerspiegel.
•Beruhigung: Zimt wirkt beruhigend und entspannend,
kontrolliert die Herzfrequenz sowie den Blutdruck.
•Alzheimer: Zimt steigert die Gehirnaktivität, verhindert
die Verstopfung der Blutgefäße und wirkt präventiv gegen
Alzheimer.
•Vitaminquelle: Zimt ist ebenso eine ausgezeichnete Quelle von Mineralstoffen wie Kalium, Kalzium, Mangan, Eisen,
Zink und Magnesium. Dazu liefert Zimt sehr gute Mengen an
Vitamin A, ein halber Teelöffel Zimt am Tag wird empfohlen.
Kurkuma
In Indien gilt der Gelbwurz seit langer Zeit als Naturarznei
gegen Volkskrankheiten. In Currymischungen ist die heilige
Pflanze für die gelbe Farbe verantwortlich. Kurkuma wird
auch in Deutschland vermehrt in der Alternativmedizin eingesetzt, denn es festigt die Membranen der Körperzellen
und erhöht damit deren Widerstandsfähigkeit gegenüber
Krankheitserregern. Da Kurkuma nicht wasserlöslich ist, sollte man es immer mit etwas Öl, z. B. einem Teelöffel Leinöl
zu sich nehmen.
•Herz-Kreislauf- Erkrankungen: Kurkuma gilt als natürlicher
Schutz der Gefäße. Er wirkt vorbeugend gegenüber frühzeitiger Gefäßverkalkung und kann somit vor Spätfolgen wie
einem Herzinfarkt oder Schlaganfall schützen.
•Rheuma: Das Gewürz bekämpft Entzündungen in Muskeln und Gelenken und kann somit rheumatische Beschweren lindern.
•Diabetes: Kurkuma senkt den Blutzuckerspiegel. Da es
eine positive Wirkung auf die Blutgefäße hat, wirkt es gegen
die Begleiterscheinungen und Spätfolgen von Diabetes.
•Magen-Darm-Beschwerden: Die enthaltenen Wirkstoffe
fördern die Gallenproduktion. Dadurch werden Leber und
Gallenblase gereinigt und schneller entgiftet und somit die
Fettverdauung verbessert. Außerdem wird es erfolgreich gegen die Schmerzen und zur Unterstützung der Heilung bei
chronisch-entzündlicher Darmerkrankung eingesetzt.
•Alzheimer: Da der Wirkstoff Curcumin geschädigten Nervenzellen bei der Regeneration hilft wird er immer beliebter
in der Therapie von Alzheimer-und Demenzpatienten. Schon
in kleinen Mengen mindert der Konsum nachweislich die
Symptome und verbessert die kognitiven Leistungen. Empfohlen werden 8-10 mg Kurkuma pro Tag, aufgrund der Menge am besten in Kapselform.
Grüner Tee
Grüner Tee stammt von der selben Pflanze wie der „Schwarze“ Tee. Ihre Blätter werden bei der Sorte lediglich nicht oxidiert. Grüner Tee wird traditionell als vielfältiges Heilmittel
geschätzt. Er enthält mehrere Inhaltsstoffe, die von medizinischer Bedeutung sind. Besonders der Wirkstoff Epigallocatechingallat (EGCG ) ist laut diverser Studien in der Lage ,
Krankheitsbildern vorzubeugen. Es gilt als gute Gesundheitsvorsorge regelmäßig grünen Tee zu trinken.
•Zahngesundheit: Durch seine antibakteriellen und antiviralen Eigenschaften bekämpft grüner Tee Keime, die Erkrankungen des Zahnfleisches auslösen können. Er mindert außerdem die Produktion schädlicher Säuren durch Bakterien.
•Leber: Grüner Tee neutralisiert durch die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe (Catechine) freie Radikale, die in einer verfetteten Leber entstehen.
•Bluthochdruck: Das Trinken von grünem Tee hilft, den Blutdruck niedrig zu halten, denn er unterdrückt die Produktion
von zu viel Angiotensin, ein Stoff der zu Bluthochdruck führt.
•Osteoporose: Der Fluoridgehalt in grünem Tee hilft, Zähne
und Knochen zu stärken. Täglicher Konsum kann dazu beitragen, die Knochendichte zu erhalten.
•Aufmerksamkeit und Denken: Grüner Tee enthält weniger
Koffein als Kaffee, hat aber eine positivere Auswirkung auf
die Wachheit und die Aufmerksamkeit.
Rezeptideen
Kurkuma-Mango Smoothie
Zutaten (für zwei Personen):
250 ml Buttermilch
½-1 Mango
1 EL Speiseleinöl
1 TL Kurkuma
1 cm großes Ingwerstück
Etwas Pfeffer
Saft einer Limette
Etwas Honig oder Holunderblütensirup zum Süßen
Eventuell Eiswürfel
Zubereitung
1) Den Ingwer schälen und klein schneiden und das
Speiseleinöl mit Kurkuma vermischen.
2) Alle Zutaten in den Mixer geben (Flüssigkeit nach
unten) und für gute 3 Minuten durchmixen lassen.
Würziges Tomatengetränk :
Zutaten (für 1 Person):
1 Glas Tomatensaft
1 Teelöffel Curcuma
1 Teelöffel Öl und etwas Cayennepfeffer
Mehr Leben 4 / 2015 Winter | Seite 11
Sport
Kennen Sie schon „CrossFit“ ?
Der beste Vorsatz fürs neue Jahr:
Chronische Schmerzen endlich vergessen!
Interview mit Harry Werz, Geschäftsführer von Hauptstadtcrossfit
was in normalen Fitnessstudios im Grunde gar nicht stattfindet oder in überfüllten Kursen mit wochenlang gleichbleibenden Programmen nicht möglich ist. Die meisten Menschen
haben es satt, alleine vor sich hin zu trainieren und verdienen etwas Besseres.
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wirksam lindern:
2. Kann jeder CrossFit machen?
1. Was macht CrossFit aus bzw. was ist der Unterschied
zum „normalen“ Fitnessstudio?
CrossFit versteht sich als ein neues Trainingskonzept, das konstant variierte funktionelle Inhalte, angeleitet durch qualifizierte Trainer, bietet. In bestimmten Teilen einer Einheit, dem
sog. WOD (workout of the day) werden unterschiedlichste
sportliche Disziplinen hoch intensiv durchgeführt, mit dem
Ziel, möglichst schnell mit den Übungen fertig zu sein oder
möglichst viele Wiederholungen in einer vorgegebenen Zeit
technisch korrekt zu absolvieren. Zu den Inhalten zählen
Elemente des Turnens, der Leichtathletik, des olympischen
Gewichthebens, des Schwimmens, des Ruderns und etlichen
Eigengewichtsübungen. Ein CrossFit-Taining findet in kleinen
Gruppen unter Anleitung von qualifizierten Trainern statt und
dauert in der Regel eine Stunde. Sehr auffällig und im kompletten Gegensatz zum normalen Training im Fitnessstudio
herrscht ein sehr kommunikatives, menschliches, aber zugleich konzentriertes Klima. Der Trainer kann in den kleinen
Gruppen viel mehr kommunizieren, korrigieren und anfeuern,
Risiken entstehen durch zu viel Training bei hoher Intensität
über einen längeren Zeitraum ohne genügend Regenerationszeit. CrossFit ist ohne Frage intensiv und man fühlt sich nach
dem Training extrem glücklich, was durch die Ausschüttung
von Glückshormonen hervorgerufen wird. Der Sportler entwickelt eine Sucht nach weiteren Glücksmomenten und das
kann in zu hohen Trainingsumfängen und Überlastungserscheinungen münden.
4. Was sind die Vorteile?
CrossFit ist extrem abwechslungsreich und die funktionellen
Inhalte machen einem nicht nur den Alltag leichter, sondern
bieten auch für viele Sportler sehr großes Verbesserungspo-
Unser neuer Katalog 2016 ist da!
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Seite 12 | Mehr Leben 3 / 2015 Herbst
Weltweit einzigartige Technologie:
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Grundsätzlich kann jeder gesunde Mensch, egal ob sportlich
begabt oder nicht, CrossFit betreiben. Klar ist, dass CrossFit
eine sehr breitgefächerte Sportart mit sehr unterschiedlichem
Anforderungsprofil ist. Wir als CrossFit Coaches sind darauf
spezialisiert funktionelle, freie Bewegungen so auf die Leistungsvoraussetzungen eines Menschen anzupassen, dass er
oder sie eine entschärfte Version einer Übung ohne Bedenken
durchführen kann. Das Skalieren von Übungsschwierigkeiten
ist unsere tägliche Aufgabe und sehr normal in CrossFit-Boxen. Der normale CrossFit-Einsteiger ist keineswegs ein Topathlet, aber nach ca. 6 Monaten Training schon deutlich fitter
als der Durchschnitt.
3. Was sind die Risiken in dem Sport?
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tenzial im athletischen Bereich ihrer Hauptsportart. Die Spezialität eines CrossFiters ist nicht spezialisiert zu sein.
Wir wollen aus Menschen Alleskönner machen, für die sowohl
Rennen, Turnen und Schwimmen genauso wie olympisches
Gewichtheben kein Problem darstellt und gut gemeistert werden können. Fitness ist für uns nicht nur lange schnell laufen
können oder einen möglichst dicken Bizeps zu haben. Nein, es
geht vielmehr um die Steigerung der Leistungsfähigkeit in vielen Bereichen. Das Tolle ist, dass ein straffer, gutaussehender
Körper eine ganz natürliche Folgeerscheinung eines kontinuierlichen CrossFit-Trainings ist. Wir lehren die richtige Technik,
wir planen das Training, wir feuern an, korrigieren, betreuen,
wir führen Ernährungsseminare durch und interessieren uns
für jeden Sportler und dessen Ziele. Exakt gar nichts davon
bekomme ich in einem Fitnesstudio. Der Spaßfaktor ist zudem
nicht zu vernachlässigen.
5. Ich bin 50, habe leichtes Übergewicht und will mich
verändern. Wie gehe ich vor?
Zunächst ist es sehr wichtig, dass jeder für sich selbst die
Notwendigkeit zur Veränderung einsieht und sich klar darüber wird, unter welchen Trainingsbedingungen man zum einen den größtmöglichen Erfolg erreichen kann und wo man
glaubt, es kontinuierlich durchziehen zu können. Wichtig ist
auch zu evaluieren, welche gesundheitlichen Einschränkungen bei mir selbst bestehen. Beispielsweise sollten Herz- /Arthrosepatienten, Rheumatiker oder Personen mit extrem hohem
Blutdruck vorher ihren Arzt konsultieren. Sollten diese Dinge
beachtet worden sein, glaube ich, dass CrossFit einem hier
einiges bieten kann. Zunächst sollte man an einem kostenlo-
Gutschein
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sen Probetraining teilnehmen, um sich einen ersten Eindruck
zu verschaffen und danach das Gespräch mit dem Trainer zu
suchen, um mit ihm über Wünsche und Ziele zu sprechen.
6. Kann ich schon heute anfangen oder muss ich
mich erst vorbereiten?
Wir werden oft mit dieser Frage konfrontiert und ich stelle am
liebsten eine Gegenfrage: „Schneide ich mir selber die Haare,
bevor ich zum Friseur gehe?“ Bei uns haben schon Menschen
mit CrossFit angefangen, die außer Schulsport keinerlei sportliche Erfahrung hatten. Wir haben sie behutsam und schrittweise an höhere Belastungen herangeführt und aufgebaut.
7. Was rät der Profi: Tipps und Tricks?
Bei der Auswahl der richtigen CrossFit Box sollte man darauf
achten, dass die Klassen in kleinen Gruppengrößen angeboten werden, sodass der Trainer die Möglichkeit hat, viel zu
verbessern und individuell zu coachen. Alles steht und fällt
mit der Qualität des Trainers. Wie erklärt er Bewegungen, hat
er theoretisches Hintergrundwissen, hat er eventuell einen
sportwissenschaftlichen Studiengang abgeschlossen, wie viel
Erfahrung bringt er mit und passt er menschlich zu mir?
Für jeden, der mit einem Sport anfängt gilt dieser Rat: Sei
kontinuierlich dabei und gib dir Zeit. Nichts kommt von heute
auf morgen. Nichts kommt ohne Aufwand. Aber überstürze
nichts. Zu guter Letzt sollte man sich das richtige Equipment
zulegen: Zu der Grundausrüstung eines CrossFitters, dem sein
Körper lieb ist, gehören Turnerriemchen, Handgelenksbandagen, CrossFit-Schuhe, eine Rolle Tape und viel gute Laune!
Mehr Leben 4 / 2015 Winter | Seite 13
Soziales
Jürgen Vogel freut sich, Dinge in seiner
Fantasie zu planen: „Eine Weltreise mit
dem Rucksack zum Beispiel.“
Schauspieler Jürgen Vogel (47) spricht im Interview mit
der Mehr Leben über Vorsätze im neuen Jahr, persönliche
Ziele und Nichtraucher-Apps
Mehr Leben: Jürgen, 2016 rückt mit großen Schritten näher.
Viele Menschen nehmen sich vor Dinge anders zu machen,
du lässt dich wieder tätowieren. Wieso?
Jürgen Vogel: Mit 45 habe ich wieder angefangen mich tätowieren zu lassen. Da kann man sich jetzt fragen: „Gut, was ist
das für ein Vorsatz?“, aber es ging um etwas anderes. Es geht
vielmehr darum, mein eigener Rebell zu sein. All die Dinge zu
tun, zu denen Leute gesagt haben: „Das kannst du doch nicht
machen, in deinem Alter oder in deinem Beruf.“ Es gibt so
viele Bedenken-Träger, die versuchen immer Tipps zu geben,
welche am Schluss dazu führen, dass man sich eingeengt oder
schlecht fühlt. Ich glaube, wenn du das Gefühl hast, dass du
etwas ganz doll willst – egal, wie absurd das klingt oder egal,
wie andere das finden, es dir egal sein sollte, was die anderen
sagen und wie deine Außenwirkung ist. Du solltest tun, was
dir gut tut und was du möchtest. Das hat sich jedenfalls bei
mir verändert, ich habe das jetzt entschieden und so soll es
auch weiter gehen: Deswegen mehr Tattoos.
„Ich habe keine Lust mehr
auf nur komfortabel.“
Mehr Leben: Und was hat sich dein innerer Rebell noch vorgenommen für die Zukunft?
Jürgen Vogel: Ich habe 5 Kinder - 4 Große und einen Kleinen.
Jetzt, da die Kinder größer und erwachsener werden, hat man
mehr Zeit für sich selbst. Viel arbeiten, immer im Dienst dieser
Verpflichtungen stehen - jetzt merke ich, dass meine Ziele und
meine Wünsche, einfach eine große Rolle spielen. Ich freue
mich darauf, diese Dinge in meiner Fantasie zu planen: Eine
Weltreise mit dem Rucksack zum Beispiel. Ganz bescheiden in
kleinen Hotels oder Zelten unterkommen und durch die Welt
reisen, allein, ohne Verantwortung für andere Menschen. Je
Seite 14 | Mehr Leben 4 / 2015 Winter
© olly - Fotolia.com
Soziales
älter meine Kinder werden, desto freier fühle ich mich, genau
diese Dinge für mich allein zu tun, die ich noch nie gemacht
habe. Wenn du mit der Familie unterwegs bist, soll alles immer komfortabel sein und du bekommst von den Ländern immer gar nicht so viel mit, weil du halt im Urlaub bist. Ich habe
keine Lust mehr auf nur komfortabel.
Mehr Leben: Sicher kennst du auch die Menschen, die sich
für das neue Jahr wahnsinnig viel vornehmen und nur wenig davon einhalten. Was kannst du denen raten?
Jürgen Vogel (überlegt, lacht): Ich finde es gut, wenn man
sich Ziele setzt und sich vornimmt, für das nächste Jahr Dinge
zu ändern. Ich finde generell gut, wenn man sich vornimmt
Sachen anders zu machen. Die meisten denken, wenn sie älter
werden, müssen sie nichts mehr verändern: „Wieso, ist doch
jetzt auch schon egal. Ich fang doch jetzt nicht an, noch irgendwie so…“, diese Sprüche finde ich super gefährlich. Die
Sache ist, wenn ich mit etwas unzufrieden bin, dann muss ich
das halt ändern. Natürlich kann ich nicht die anderen Menschen ändern, aber ich kann an meinen Entscheidungen etwas ändern. Jeder ist für sich selbst komplett verantwortlich
und deswegen kann auch niemand anderem die Schuld für
irgendetwas gegeben werden.
Mehr Leben: Wann hast du diese Erkenntnis gehabt?
Jürgen Vogel: Je älter man wird, desto offener muss man
sein. Als ich jünger war, hatte ich auch so Scheuklappen und
habe bestimmte Dinge überhaupt gar nicht so gesehen wie
heute und war zusätzlich extrem undiszipliniert. Das waren
Dinge, die damals extremes Gewicht hatten und wichtig erschienen. Erst als ich älter wurde, habe ich die Dinge dann
radikal durchgezogen. Also sowohl in meinem Leben als auch
mit anderen Menschen. Sicherlich war ich auch viel zu streng
mit ganz vielen Dingen, aber so war das eben. Und je älter
ich werde, desto entspannter, flexibler und offener werde ich.
Das tut mir gut. Trotzdem habe ich manchmal Lust, Dinge an
mir zu ändern.
Mehr Leben: Gibt es Veränderungen auf die du besonders
stolz bist?
Jürgen Vogel: Ich habe eine Nichtraucher-App, die super ist,
wenn du aufgehört hast zu rauchen. Ich habe vor einem Jahr
und acht Monaten aufgehört und seit dem schaue ich da öfter
mal rauf um zu sehen, wie viel ich geraucht hätte und wie viel
Geld ich gespart habe.
che Ziele sind gut. Also bis 50 will ich einen schwarzen Gurt
machen. Ok, das halten wir hier mal offiziell fest (lacht laut).
„Knapp 3000 Euro und weit
über 9000 Zigaretten also 15 Zigaretten
am Tag weniger.“
Jürgen Vogel: Ich habe viele Dinge erst gelernt, als ich begonnen habe, mich mit meinem Körper zu befassen, vor allem durch den vielen Sport. Beispielsweise stört es mich nicht
mehr so, wenn Leute mich doof finden. Man darf sich eben
nicht so abhängig von Meinungen anderer machen.
Mehr Leben: Und wie viel hast du gespart?
Jürgen Vogel: Knapp 3000 Euro und weit über 9000 Zigaretten - also 15 Zigaretten am Tag weniger. Das ist wirklich
erschreckend und ein guter Weg seine Sucht zu bekämpfen:
Stolz auf das zu sein, was man geschafft hat.
Mehr Leben: Wie steht es bei dir zu den Themen Alkoholkonsum und Diäten?
Jürgen Vogel: Ich trinke kaum, das ist für mich also gar kein
Problem. Mal ein Gläschen Rotwein, aber alltägliches Trinken
ist richtig scheiße. Bei meiner selbst auferlegten Diät ist das
anders. Wenn ich irgendwas wirklich will, ist das gar kein Problem, aber mein Kopf muss mitmachen. Ich hatte mit meinen
Söhnen, die sind 26 und 30, ein Battle zum Thema Sixpack.
Dann haben wir uns also nach dem Training Bilder geschickt.
Am Anfang haben sie mich aufgezogen, ich sei ganz schön
dick geworden, aber dann hat es mich gepackt. Ich habe den
Zucker weggelassen und so weiter. Jetzt bin ich wieder entspannter und kann mich nicht beklagen, fühle mich sehr gut
in meiner Haut. Mein Gewicht halte ich konstant, esse aber
aktuell, worauf ich Lust habe.
Mehr Leben: Wie hältst du dich fit?
Jürgen Vogel: Ich jogge ganz viel. Das fand ich mein Leben
lang immer scheiße, da ich im Kopf und im Herzen immer
Kampfsportler war. Damit hatte ich begonnen als ich 13 war.
Im Vergleich zum Kämpfen gibt mir Laufen einen gewissen
Trance-Zustand, man bekommt den Kopf frei und kann Stress
abbauen. Über eine Stunde hinweg zu laufen hat mir geholfen, als es mir mal nicht so gut ging. Man ist nicht an Zeiten
angewiesen, muss sich dazu mit niemandem treffen, macht
einfach seine Lieblingsmusik an und läuft los. Sobald du anfängst, bist du extrem bei dir selbst. Auch beim Kämpfen geht
es darum, sich selbst zu überwinden - dein Körper und du
müssen im Einklang sein und mit den Schmerzen klar kommen. Jetzt bin ich froh, dass ich was gefunden habe, bei dem
ich mich noch unabhängiger fühle und ich einfach machen
kann - das ist ein Vorsatz für mich.
Mehr Leben: Stichwort Kampfsport – In deinem Beruf ist das
Kampfsport Training ein buchstäbliches Zeitproblem. Hast
du 2016 vor wieder mehr zu machen?
Jürgen Vogel: Allerdings. Es ist schwer Trainingszeiten einzuhalten. Ich will aber kein Privattraining machen, weil ich
in einen ganz normalen Kurs will und keine extra Wurst. Ich
will unbedingt meinen Schwarzgurt im Jiu-Jitsu machen. Sol-
Mehr Leben: Wie verändert Sport die positive Einstellung
zum Leben?
Man sollte immer ein guter Mensch sein, das ist ja gar keine
Frage, aber prinzipiell nicht immer so weit nach außen gucken, wie die Leute einen finden. Irgendwann geht es auch
nicht mehr nur darum, jemand anderes zu besiegen, sondern
das hat ganz viel mit einem selbst zu tun, das weiß man ja
dann irgendwann auch, dass der innere Zustand und die Einstellung zu einer Sache ganz entscheidend ist für den Sieg
oder die Niederlage eines Kampfes. Also wenn du nicht die
richtige Einstellung hast, dann wirst du diesen Kampf nicht
gewinnen und so ist das im ganzen Leben und übertragbar
auf so viele Bereiche. Manchmal ist es auch ok zu verlieren,
weil man dann in der nächsten Stufe viel weiter kommt. Das
ist natürlich ein wahnsinniger Ansporn, Dinge bei sich zu verändern. So ist im Grunde jede Niederlage ein Ansporn etwas
besser zu machen. Das kann ich nur jedem empfehlen.
„Aber ich mag meine Zähne,
die gehören halt zu mir.“
Mehr Leben: Eingriffe und optische Veränderungen – ja
oder nein?
Jürgen Vogel: Jeder muss diese Entscheidung für sich selbst
treffen und wenn das eben dazu führt, dass er damit glücklicher ist, soll er es machen. Es gibt leider auch Menschen,
die haben bei bestimmten Dingen einfach Pech gehabt. Die
leiden darunter und da finde ich es ok, wenn sie etwas an sich
verändern wollen. Aber ich finde diesen perfektionistischen
Wahn sehr traurig.
Ich finde es gut, wenn man lernt, mit sich und seinen Makeln
klar zu kommen und zu leben. Ich bin ja nun ein gutes Beispiel
dafür; ich habe ja nun weiß Gott keine schönen Zähne, also
ich habe gesunde Zähne und alles, aber ich habe ja jetzt von
der Optik – also visuell - keine schönen Zähne in dem Sinne.
Aber ich mag meine Zähne, die gehören halt zu mir.
Mehr Leben: In „Keinohrhasen“ hattest du eine tragende
Szene gleich am Anfang: Weiße Zähne und ein Po-Implantat. Warum wollten die ausgerechnet dich haben?
Jürgen Vogel: Es bietet sich natürlich an, jemanden, der nicht
perfekt ist - also so gar nicht - mit den Zähnen und allem Drum
und Dran und wofür ich so stehe, sich in der Szene von einem
Schönheitschirurgen in Kalifornien komplett umsanieren zu
lassen. Das ist natürlich total lustig. Wäre das mit anderen,
wirklich gut aussehenden Schauspielern gemacht worden,
wäre das nicht so lustig gewesen. Aber mit jemandem, der so
ein bisschen daneben aussieht, also zumindest nicht irgendeinem Schönheitsideal entspricht, ist es sehr lustig.
Mehr Leben 4 / 2015 Winter | Seite 15
rätsel
kalender
Unter den richtigen Lösungen entscheidet das Losverfahren.
Die Gewinner werden per Post benachrichtigt. Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich.
Wahlübung
im
Sport
weiblicher
Vorfahr
Kurzwort für
Jugendliche(r)
4
5
Fluss
zur
Rhone
Verletzung
anpassungsfähig;
biegsam
Wahlmöglichkeit
Sanitätshaus Seeger hilft
Redaktion „Mehr Leben“
Döbelner Str. 1-5, Haus H, 3. OG
12627 Berlin
Besitz,
Vermögen
Streben
nach
Erfolg
ugs. für
nein
Hindernis beim
Springreiten
deutsches
Bundesland
10
Gestalt
d. germ.
Heldensage
Mostert,
Mostrich
Begriff
beim
Pharaospiel
engl.
Dichter
u. Maler
(William)
zarte,
anmutige
Märchengestalt
europäischer
Strom
falscher
Gedankengang
persönl.
Fürwort
(erste
Person)
säugen,
stillen;
anheizen
8
deutschsprachiger Autor
(Elias)
franz.
unbestimmter
Artikel
Bürgerin
der ital.
Hauptstadt
miteinander
Vermählte
Romanheld bei
Walter
Scott
1
Schauspieler
Soldat
Davids
im A. T.
zweitgrößte
HawaiiInsel
Stacheltier
span.portug.
Grenzfluss
Gewinner der letzten Ausgabe:
Wolfgang Eiserbeck (Lösung: Hausmittel)
Seite 16 | Mehr Leben 4 / 2015 Winter
12
landwirtschaftliches
Gerät
leichtes,
schnelles
Ruderboot
Weltorganisation
(Abk.)
einerlei;
gleichartig
Die Dauerausstellung „Beobachten und
Messen“ in der Archenhold-Sternwarte
muss man mal gesehen haben. Sie ist
die älteste und größte Volkssternwarte in Deutschland mit dem 1896 gebauten Riesenfernrohr, welches mit
21 m Brennweite das längste der Welt
ist. Hier werden tiefgründige Fragen
geklärt: Wie sind Mond und Erde entstanden? Warum hat der Mond in seiner Oberfläche so große Krater? Wie
schwer wären wir auf dem Mars oder
Jupiter? Wie entstehen "Schwarze Löcher" im Weltraum? Lassen Sie sich von
interaktiven Experimenten sowie zahlreichen historischen und modernen
Objekten berauschen. Wo: Archenhold-Sternwarte, Alt-Treptow 1, 12435
Berlin (Treptow-Köpenick) Preise: ermäßigt 2,00 €, normal 2,50 €
Dauerausstellung
Grenz- und Geisterbahnhöfe
künstliches
Wangenrot
Mutter der
Kriemhild
im Nibelungenlied
Lösung:
11
Aktion,
Handlung
Fehllos
bei der
Lotterie
jedoch,
hingegen
Gesandter des
Papstes
Bis 31. Januar 2016
„IA – Duft“:
Schwarzlose & Das Berliner Parfüm
Internationale Grüne Woche
Berlin 2016
Schon seit 1926 hat die Grüne Woche
ihren festen Platz im Berliner Messekalender. Die weltweit größte Messe
für Ernährung, Landwirtschaft und
Gartenbau findet jedes Jahr im Januar
in Berlin statt. In insgesamt 26 Messehallen präsentieren rund 1.500 nationale und internationale Aussteller
ihre landestypischen Produkte und
Dienstleistungen. Mit Nahrungs- und
Genussmitteln aus der ganzen Welt
lädt die Messe zu einer kulinarischen
Entdeckungsreise ein. Wo: City Cube,
Messedamm 26, 14055 Berlin
(Charlottenburg-Wilmersdorf)
Mit ihrem breit gefächerten Angebot
an Schönheitsprodukten in außergewöhnlichem Design gehörte die 1856
gegründete Firma Schwarzlose zu den
erfolgreichsten Parfümerien seiner Zeit.
Der ungewöhnliche Duft mit dem heute
seltsam anmutenden Namen „IA – 33“
verweist auf das ehemalige Automobilkennzeichen von Berlin. Und so, wie
das Auto in dieser Epoche als Inbegriff
der schnellen, modernen Welt galt, verstand sich auch das Parfüm „IA – 33“ als
Trendprodukt für die moderne, motorisierte Frau. Neben Schwarzlose werden
in der Ausstellung drei weitere einstmals bekannte Berliner Parfümerien vorgestellt. Ihre kosmetischen Erzeugnisse
samt kunstvoll gestalteter Flakons und
Verpackungen geben wie die ebenfalls
präsentierten Beispiele zeitgenössischer
Reklame einen faszinierenden Einblick in einen bewegten Abschnitt der
langen Geschichte des Parfüms. Wo:
Ephraim-Palais, Poststr. 16, 10178 Berlin
(Mitte) Preise: ermäßigt 4,00 €, normal
6,00 €, Normal-Info: An jedem 1. Mittwoch im Monat Eintritt frei, Kinder und
Jugendliche bis 18 Jahre Eintritt frei
5 Fakten aus dem Leben
Abfall,
Kehricht
dünsten
ostasiatisches
Brettspiel
Handmähgerät
belgischer
Kurort
schichte multimedial anhand zahlreicher Fallbeispiele. Teil der Ausstellung,
die während der Betriebszeiten der SBahn zu sehen ist, sind auch die Markierungen der ehemaligen Sperrmauern des Bahnhofs.
Wo: S-Bahnhof Nordbahnhof
Wann: Durchgängig geöffnet (24/7)
Ausnahmen: Zugänglich nur während
der Öffnungszeiten des S-Bahnhofs
15. bis 24. Januar 2016
2
Fischknochen
Schulfestsaal
Kobold,
Zwerg
Dauerausstellung
„Beobachten und Messen“
sittliche
Gesinnung
Busenfreund,
Vertrauter
Geheimdienst
der USA
(Abk.)
7
zu
keiner
Zeit
Nachlassempfänger
flach,
zusammengedrückt
Schlussstellung,
Remis im
Schach
asiaSegeltischer
Halbesel befehl
Amerikanischer
Nerz
9
neunter
Ton einer
diaton.
Tonleiter
Kenntnis
himmelblaue
Farbe
ägyptiFingerschmuck sche
Göttin
törichte
Frau
linker
Nebenfluss der
Donau
Bodenerhebung
nicht
außen
Bantu in
Ruanda
und
Burundi
nuklear
Blumenfülle
Lichtspieltheater
Imkersprache:
Bienenstock
Unter allen Einsendungen verlosen
wir einen Einkaufsgutschein von
Seeger hilft für alle Filialen in Berlin
und Brandenburg.
6
mittelspaßige los; beGrimasse dauernswert
Vornehmtuer
Höhepunkte im Winter 2015/16
die
Position
ermitteln
Schicken Sie das Lösungswort bis zum
19.02.16 an: [email protected]
oder einen Brief an:
Herumgetolle
munter,
lebhaft
begreifen;
akzeptieren
Gewinnen Sie
Singgemeinschaft
Feuerkröte
brüllen
(Hirsch)
griechische
Siegesgöttin
Übriggebliebenes
3
mittelgriechisches
Gebirge
Stadt
im
Ruhrgebiet
berufen,
nominieren
hohes
Ansehen
Chefsteward im
Flugzeug
(englisch)
per,
mittels;
gar
gekocht
Flachs,
Faserpflanze
frei zugänglich
kleiner
Sprung
ausgedehnt
willkommen, erwünscht
Nadelbaum
französisch:
Sommer
Mit dem Bau der Berliner Mauer im August 1961 wurde nicht nur die Stadt geteilt, sondern auch das U- und S-Bahnnetz so getrennt, dass sich im Laufe der
Jahre ein unterirdisches Sperrsystem
entwickelte. Nach dem Mauerfall wurden die unterirdischen Sperren abgebaut und das Verkehrssystem wieder
zusammengeführt. Die Ausstellung
im Zwischengeschoß des ehemaligen
„Geisterbahnhofs“ Nordbahnhof erläutert diesen Aspekt der Teilungsge-
1. Frisch gepresster Orangensaft ist für den Menschen gesünder als eine ganze Orange.
2. Weltweit sind nur noch 5 Menschen am Leben,
die im 19. Jahrhunder t geboren sind.
3. Manche Schmetterlinge können mit den Füßen schmecken.
4. Seit 15 Jahren werden die Löcher im Emmentaler Käse
ungewollter Weise immer weniger.
5. Russland ist flächenmäßig größer als der Pluto.
Quelle: www.unnuetzes.com
gewaltige
Anstrengung
legendäres Wesen im
Himalaja
winterlicher
Niederschlag
Musical
von A.
Lloyd
Webber
dt.
Mundartdichter
(Fritz)
Hebrideninsel
Mehr Leben 4 / 2015 Winter | Seite 17
SUPPORT. STYLE. SYNERGIE.
www.juzo-xtrastyle.de
Juzo ®. Leben in Bewegung