Emil Hermann Weyerbusch, der weltreisende Knopffabrikant, freikonservative preußische Abgeordnete, ehrenamtliche Stadtverordneter, mehrfach ausgezeichnete Preußische Rittmeister der Reserve, evangelisch-reformierte Menschen- und Naturfreund, Kunst sammler und Mäzen war auch Mitglied und F örderer des Elberfelder Verschönerungsvereins und stiftete den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt diesen Aussichts turm sowie das gegenüberliegende Turmwächterhaus. 1846–1909 » Seiner Vaterstadt hat er die wertvollsten und kostbarsten Beweise seiner Anhänglichkeit und Liebe gewidmet.« Bildnis Emil Weyerbuschs von Fritz Roeber (*1851 in Elberfeld; † 1924 in Düsseldorf) Öl auf Leinwand, 210 x 127 cm Sammlung Von der Heydt-Museum Der einzige Sohn der Eheleute Carl Abraham Weyerbusch (1815-1880) und Maria Elenore Schmidt (18131850) erlernte in Paris und London den väterlichen Beruf des Kaufmanns. 1869 trat er in den Betrieb seines Vaters ein. 1870 ehelichte er Mathilde Freiin von der Heydt (1850-1889), Tochter des Bankiers August Freiherr von der Heydt (1825-1867). Die Ehe blieb kinderlos. Nach dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71, an dem er als Offizier teilnahm, florierten Weyerbuschs Geschäfte. 1871 wurde er Teilhaber der Firma, die er 1880 nach dem Tod des Vaters übernahm. Während einer Geschäftsreise nach Indien verstarb Mathilde von der Heydt 1889 in Bombay. Zwei Jahre später heiratete Weyerbusch Emilie Juliane Frowein (1860-1933), die Witwe des Leutnants Paul von der Heydt. Auch diese Ehe blieb ohne Kinder. 1893 erfolgte die Übergabe der Firma an Paul und Arthur Weyerbusch, die Söhne seines Onkels August, der ebenfalls ein Elberfelder Knopffabrikant war. Danach widmete sich der Rentier verstärkt dem Ehrenamt und der Politik. 1902 ließ Weyerbusch, der in der Platzhoffstraße 49 lebte, in Birnbach im Westerwald, dem Dorfe seiner Vorfahren, eine Villa errichten, in der er mit seiner Ehefrau die Wochenenden verbrachte. Ende 1903 legte er das Ehrenamt des Stadtverordneten nieder. Weyerbuschs letzte Lebensjahre waren geprägt von Krankheit und Leiden. Er starb 1909 während eines Kuraufenthalts am Gardasee. Wuppertal Knopffabrik „Carl Weyerbusch & Co.“, Elberfeld Die Firma bestand von 1836 bis 1938 und hatte ihren Sitz zuerst am Neuenteich und später in der Deweerthstraße. Sie fertigte Herrenknöpfe an, und zwar stoffüberzogene Metallknöpfe, für die sie eine eigene Weberei besaß, sowie Steinnussund Büffelhornknöpfe. Die Stoffknöpfe wurden auf Handmaschinen, die Steinnussknöpfe im mechanischen Betrieb hergestellt. Die Knopffabrik, die zudem ihre eigene Buchbinderei und Kartonagefabrik hatte, fertigte auch ihre Arbeitsmaschinen selbst an, besaß einige Patente und beschäftigte bis zu 600 Arbeiterinnen und Arbeiter. Das Elberfelder Unternehmen vertrieb seine Knöpfe weltweit und rühmte sich zeitweilig, jeden zweiten Herrenanzugknopf in Europa geliefert zu haben. Der Weyerbuschturm Die Anlage Nützenberg wurde 1874 als erste Parkanlage des Elberfelder Verschönerungsvereins eingeweiht. Im gleichen Jahr wurde auf dem Nützenberg ein hölzerner Aussichtsturm errichtet, der 1880 nach Sturmschäden erneuert wurde. Seit 1887 war der Nützenberg turmlos. In einer Sitzung des Elberfelder Stadtrates wurde Ende 1897 offiziell der Wunsch nach einem neuen wetterfesten Turm geäußert. Am 30.11.1897 stiftete Emil Weyerbusch der Stadt Elberfeld 25.612,91 Mark für den Turm, der dann am 1. November 1898 von seinem Stifter feierlich eröffnet wurde. Der Bauplan des Hochbauamts der Stadt Elberfeld (Stadtbauinspektor W ilhelm Brünig und Stadtbaurat Wilhelm Mäurer) beruht in der Grundkonzeption ca. 35,5 m auf dem Entwurf der Archi tekten Wiehl & Pippingfür den Wettbewerb des Aachener Steinkippturms von 1896. Im Jahre 1900 gibt Emil Weyerbusch für das gegenüberliegende Turmwächterhaus 19.408,82 Mark, das am 1. Mai 1901 fertiggestellt wurde. 118 Stufen Emil Weyerbusch zeigte sich auch darüber hinaus freigiebig. 1899 spendete er zugunsten des neuen Elberfelder Rathauses 4.000 Mark für ein Fenster des Sitzungssaales und eine ungenannte Summe für die malerische Ausschmückung des Kuppelsaales durch Ernst Roeber, sowie für das städtische Waisenhaus und die Erbschloe-Stiftung für schwache und kränkliche Pfleglinge 20.000 Mark. Von 1897-1901 stiftete er der Gemeinde Birnbach für Kirchturm und Orgel insgesamt 20.000 Mark. 94 Stufen 20,5 m 17 m 1901 fragte deshalb der Pastor Leibnick aus Birnbach beim Oberbürgermeister Wilhelm Funck an, ob durch die großen Spenden des Herrn Weyerbusch jemand benachteiligt würde. Doch der beruhigte ihn und teilte mit, dass dieser ein Jahreseinkommen von 96.000 bis 98.000 Mark und ein zu versteuerndes Vermögen von 2.200.000 bis 2.220.000 Mark habe. Es wären zudem weder Kinder noch erbberechtigte Seitenlinien vorhanden. Zum Vergleich: 1899 lag das durchschnittliche Jahreseinkommen eines Elberfelder Textilarbeiters bei 880 Mark. 19 Stufen rund 115 m über Elberfeld 259,3 m über NN 1945 wurden die Balkone von den englischen Be 2008 Sturmschaden am Dach und Sperrung des T urmes satzungstruppen für eine Funkstation zugemauert und bei der Renovierung 1981/82 von der Stadt Wuppertal verschiefert. Kulturlandwegen maroder Stahlträger. Die Sanierung beschränkte weg sich aufgrund der Finanzlage der Stadt Wuppertal auf Sieg die Turmhaube. 2006 im Rahmen der Regionale wurden die Spiel- und Ende 2013 unterschrieb der „Förderverein Historische Sportplätze auf dem Nützenberg neu gestaltet. Rund um den Weyerbuschturm wurden Bäume gefällt und Aussichten wieder frei geschnitten. Parkanlagen Wuppertal e.V.“ einen 10-jährigen Pachtvertrag zur Sanierung des Turms. Infos unter: www.weyerbuschturm.de Wir danken der Daimler AG Niederlassung Wuppertal / Solingen / Remscheid
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