Prof. Dr. Dr. hc mult. Wolf Singer Wie man das Unerklärliche

Philosophische
Fakultät
Seminar für Allgemeine
Rhetorik
Forschungsstelle
Präsentationskompetenz
PD Dr. Olaf Kramer
Markus Gottschling, M.A.
Rhetorik und Wissen 2016 – Prof. Dr. Wolf Singer
+49 7071 29-77998
[email protected]
Sehr geehrte Damen und Herren,
das Seminar für Allgemeine Rhetorik der Universität Tübingen lädt herzlich ein zu
Rhetorik und Wissen 2016
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolf Singer
Wie man das Unerklärliche erklärt
Donnerstag, 11. Februar 2016, Kupferbau (HS 25), Universität Tübingen, 20 Uhr
Prof. Dr. Wolf Singer ist „Europas bekanntester Hirnforscher“ (Frankfurter Rundschau). Von 1981 an
war er Direktor der Abteilung Neurophysiologie am Max-Planck-Institut für Hirnforschung in
Frankfurt am Main. 2004 war er Mitbegründer des Frankfurt Institut for Advanced Studies (FIAS).
Singer erhielt für seine Arbeit zahlreiche Preise, unter anderem den Hessischen Kulturpreis (1998)
und den Communicator-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (2003), zudem ist er Mitglied
der französischen Ehrenlegion, der Russischen Akademie der Wissenschaften, der Leopoldina und
der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.
Singer setzte sich in seiner Forschung mit den neurophysiologischen Grundlagen visueller
Wahrnehmung und den Konsequenzen für das „Ich“ auseinander. So untersuchte er, was im Gehirn
passiert, wenn die Augen etwas sehen und welche Auswirkungen diese Prozesse auf die Bildung
des Bewusstseins haben. Im Zusammenhang mit diesen Überlegungen äußerte sich Singer auch
unter großem Echo der Öffentlichkeit zur Willensfreiheit des Menschen, die er als Illusion
bezeichnet, da das „Ich“ durch Prozesse im Gehirn determiniert werde.
Auch nach seiner Emeritierung 2011 ist seine Stimme in der deutschen Gesellschaft weiterhin
hörbar und von Belang. Singers Leidenschaft gilt der Kommunikation komplexer Forschung in die
Öffentlichkeit, die er nicht nur in wissenschaftlichen Aufsätzen, sondern auch in Interviews,
Vorträgen und populärwissenschaftlichen Essays auf den Punkt zu bringen weiß. Ausgehend von
den Forschungsergebnissen der Neurophysiologie schaltet sich Singer zudem immer wieder in
aktuelle Debatten ein, von politischen bis architektonischen Themen. Singers Anliegen ist es dabei
immer, Laien auch komplexe Themen nicht stark vereinfachend näherzubringen, stattdessen setzt
er auf Aufklärung und intensive Diskussionen.
Ganz in diesem Sinne wird Wolf Singer bei Rhetorik und Wissen sowohl aktuelle Resultate und
Fragen der Hirnforschung verständlich erklären als auch darüber nachdenken, wie man überhaupt
über dieses hochkomplexe Thema reden kann. Im Zentrum seiner Vorlesung stehen neben
wissenschaftlichen Erkenntnissen auch die gesellschaftliche Relevanz dieser Erkenntnisse und die
Techniken einer angemessenen Vermittlung.
Rhetorik und Wissen – Wie Wissenschaft verständlich wird
Herausragende Wissenschaftler und Kommunikatoren denken über das Thema
Wissenschaftskommunikation nach, vermitteln neue Impulse und Denkanstöße: Das ist Rhetorik
und Wissen. Die Vortragsreihe der Forschungsstelle Präsentationskompetenz des Seminars für
Allgemeine Rhetorik, die von der Klaus Tschira Stiftung gefördert wird, trägt der enormen
gesellschaftlichen Bedeutung von Wissenskommunikation Rechnung. Schließlich ist die erfolgreiche
und effektive Kommunikation von Wissen in der modernen Wissensgesellschaft eine absolute
Notwendigkeit.
Wissenskommunikation nicht mehr nur als ein Problem von Verständlichkeit zu fassen, sondern
auch von Motivation und Interesse auf Seiten der Zuhörer ist das Ziel von Rhetorik und Wissen.
Ohne Motivation der Zuhörer, ohne ihr Interesse zu wecken, kann es nicht gelingen, die Ergebnisse
wissenschaftlicher Forschung und Erkenntnis wirksam mit anderen zu teilen. Nach dem großen
Erfolg von Prof. Dr. Harald Lesch spricht mit Wolf Singer erneut ein herausragender
Wissenschaftler und Wissensvermittler bei Rhetorik und Wissen.
Mit freundlichen Grüßen
Olaf Kramer &
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Markus Gottschling