Wie aus Ruten Energie-Bäume wurden

FOR STMAGAZIN
Wie aus Ruten
Energie-Bäume
wurden
Oben: Im Frühjahr 2011
standen die Pappeln
knapp ein Jahr.
Fotos: Küper (2), Höner
Links: Die gleiche Stelle im
Herbst 2013. Die Pappeln
können in diesem Winter
erstmals genutzt werden.
Im Forstmagazin 2011 haben wir die Pappelkultur von
Gerd Gerdes vorstellt. Bei einer Stippvisite konnten wir uns
jetzt ansehen, was aus den schlanken Ruten geworden ist.
A
ls wir Gerd Gerdes in der Nähe
von Cloppenburg vor knapp drei
Jahren zum ersten Mal in der
Pappelkultur besuchten, waren die einjährigen Pflanzen gerade mal etwas
dicker als ein Daumen (Forstmagazin
). Mittlerweile kann man die damaligen Ruten ohne Weiteres Bäume nennen: In den drei Jahren ist der Durchmesser auf bis cm gewachsen, die
Höhe schätzt Gerdes auf über m.
Im Winter / will der Energieholzpionier die Kultur erstmalig nutzen. Wir wollten wissen, welche Erfahrungen er mit den Pappelhybriden
gemacht hat:
• Im ersten Jahr musste das Unkraut
noch zurückgehalten werden. Danach
30
erledigten das die großen Pappelblätter,
die sich wie eine dichte Mulchdecke auf
den Boden legen.
• Im zweiten Jahr schließen die Pappeln die Reihen. Er hat Stecklinge mit , m Reihenabstand gepflanzt.
• Weil die Bäume stammbetont wachsen sollen, hält Gerdes nichts von noch
dichteren Beständen.
• Das Pappel-Wachstum ist besser als
auf den benachbarten Weiden-Flächen.
• Probleme mit Schädlingen oder Verbiss hat es bisher nicht gegeben.
• Gerd Gerdes rechnet durch das
stammbetonte Wachstum mit besserer
Hackschnitzelqualität als bei den Weiden. Durch den höheren Holzanteil und
weniger Rinde erwartet er außerdem
Die Pappeln haben mittlerweile deutlich über 10 cm
Stammdurchmesser.
mehr Wärmeertrag.
• Die Pappeln sollen beim Häckseln
möglichst tief gekappt werden, damit
die Bäume wieder mit einem einzelnen
Trieb ausschlagen.
• Weil die Pflanzen mittlerweile ihre
Wurzeln voll ausgebildet haben, hält
Gerd Gerdes eine weitere Nutzung
nach nur zwei Jahren für realistisch.
• Im Lager erwartet Gerdes einen
Trocknungsverlauf mit einem Feuchteverlust von , bis % pro Tag. Er will
den Trocknungsverlauf und den Ertrag
genau analysieren.
Das Forstmagazin wird in den nächsten Ausgaben weiter über die Erfahrungen des Pappelpioniers berichten.
Guido Höner