Magazin für Hafen, Schifffahrt und Logistik Gute Fahrt Schwerpunktthema: RoRo RoRo-Carrier mit LNG-Antrieb 20 | Brandschutz an Bord 24 Dezember 2015 FASHION AND SPORTS · SCHIFFFAHRT UND SPEDITION · AUTOMOBILE · MASCHINEN UND ANLAGEN · ELEKTRONIK · LEBENSMITTEL Wenn es um maßgeschneiderte Logistik geht, sind wir Ihr starker Partner. Warum Sie uns das glauben dürfen? Weil wir es täglich immer wieder aufs Neue beweisen – mit viel Erfahrung, noch mehr Leidenschaft und vor allem hanseatischer Verbindlichkeit. Hand drauf. Unser Wort hat Wert. www.blg-logistics.com PREFACE & CONTENT AUSGABE DEZEMBER 2015 Laden Sie sich die LOGISTICS PILOT-Kiosk-App herunter und lesen Sie unser Magazin offline auf Ihrem Smartphone oder Tablet. Impression 4 „Die Automobilhersteller und die Logistikwirtschaft arbeiten immer stärker zusammen.“ Matthias Wissmann, Präsident des Verbands der Automobilindustrie Main Topic 10 FOTOS: VDA, NOR LINES, TRANSPORT OVERSEAS CHARTERING GMBH, PIXABAY – SKEEZE, BLG LOGISTICS GROUP, BLG AUTOMOBILE/DVV, EVAG Liebe Leserinnen und Leser, Deutschland ist Logistikland, weil wir Exportland sind. Vor allem das Ausfuhrwachstum der deutschen Automobilindustrie ist ein Treiber dieses Erfolgs. Im vergangenen Jahr haben die Unternehmen 4,3 Millionen Pkws aus Deutschland exportiert – das waren noch einmal zwei Prozent mehr als im Vorjahr. Von vier Pkws, die in Deutschland vom Band laufen, gehen drei in den Export. Ohne die exzellente Arbeit der Logistiker wäre das nicht möglich, gerade die Seehäfen sind für unsere Industrie von zentraler Bedeutung. Parallel zum Exportwachstum der Automobilindustrie wächst auch der Automobilumschlag der norddeutschen Häfen: in Bremerhaven auf 2,3 Millionen, in Emden auf 1,3 Millionen umgeschlagene Pkws. Die Häfen – um nur die beiden größten zu nennen – haben damit 2014 neue Höchststände erreicht. Die Automobilhersteller und die Logistikwirtschaft arbeiten immer stärker zusammen. Gerade beim Transport der fertigen Fahrzeuge vom Werk an den Bestimmungsort erfüllen die Logistiker eine äußerst anspruchsvolle Aufgabe. In kurzer Zeit müssen Tausende von Neuwagen über erhebliche Distanzen transportiert werden – ohne Schäden, Verschmutzungen oder auch nur kleinste Beeinträchtigungen und natürlich absolut pünktlich. Wenn die Hersteller ihre Fahrzeuge auf die Reise zum Händler oder Kunden schicken, müssen sie darauf vertrauen, dass diese in guten Händen sind. Die norddeutschen Häfen sind Partner, die ihre Kompetenz hierbei Tag für Tag unter Beweis stellen. Deswegen gilt: Der Exporterfolg Deutschlands ist der gemeinsame Erfolg von Industrie und Logistikern. Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen Logistics Story 16 Matthias Wissmann Sustainability 20 Portrait 22 Safety & Security 24 News 6 People 26 Appointments 28 Preview 30 Imprint 30 Mediadaten31 LOGISTICS PILOT Dezember 2015 3 IMPRESSION Übersicht der RoRo-Häfen in Norddeutschland Für die 15 deutschen Nord- und Ostseehäfen hat der RoRo-Transport und -Umschlag von Pkws und Nutzfahrzeugen eine erhebliche Bedeutung. • Nautische Erreichbarkeit (sm): 15 • Schiffstiefgang (m): max. 6,5 • Schiffslänge (m): max. 150 • Anbindung: Schiene, Straße, Binnenwasserstraße • RoRo-Rampen/-liegeplätze: 2 • Tragfähigkeit RoRo-Rampe (t): 100 • Nautische Erreichbarkeit (sm): 25 • Schiffstiefgang (m): max. 15,8 • Schiffslänge (m): max. 300 • Anbindung: Schiene, Straße, Binnenwasserstraße • Abfertigungsplätze für Car Carrier: 4 • RoRo-Rampen/-liegeplätze: 4 • Tragfähigkeit RoRo-Rampe (t): bis 350 • Nautische Erreichbarkeit (sm): 1 • Schiffstiefgang (m): max. 11,5 • Schiffslänge (m): max. 350 • Anbindung: Schiene, Straße, Binnenwasserstraße • RoRo-Rampen/-liegeplätze: 10 Büsum Cuxhaven • Nautische Erreichbarkeit (sm): 23 • Schiffstiefgang (m): max. 11 • Schiffslänge (m): max. 360 • Anbindung: Schiene, Straße • RoRo-Rampen/-liegeplätze: 4 • Nautische Erreichbarkeit (sm): 19 • Schiffstiefgang (m): max. 9,5 • Schiffslänge (m): max. 235 • Anbindung: Straße, Binnenwasserstraße • RoRo-Rampen/-liegeplätze: 1 • Tragfähigkeit RoRo-Rampe (t): 100 • Nautische Erreichbarkeit (sm): 63 • Schiffstiefgang (m): max. 8,5 • Schiffslänge (m): max. 200 • Anbindung: Schiene, Straße, Binnenwasserstraße • RoRo-Rampen/-liegeplätze: 1 • Tragfähigkeit RoRo-Rampe (t): 60 Stade Bremerhaven Hamburg Wilhelmshaven Nordenham Emden • Nautische Erreichbarkeit (sm): 38 • Schiffstiefgang (m): max. 9,50 bei NW • Schiffslänge (m): max. 235 • Anbindung: Schiene, Straße, Binnenwasserstraße • Abfertigungsplätze für Car Carrier: 11 • RoRo-Rampen/-liegeplätze: 7 • Tragfähigkeit RoRo-Rampe (t): 100 4 • Nautische Erreichbarkeit (sm): 38 • Schiffstiefgang (m): max. 9,5 • Schiffslänge (m): max. 250 • Anbindung: Schiene, Straße, Binnenwasserstraße • Abfertigungsplätze für Car Carrier: 1 • RoRo-Rampen/-liegeplätze: 1 LOGISTICS PILOT Dezember 2015 • Nautische Erreichbarkeit (sm): 31 • Schiffstiefgang (m): max. 10,5 • Schiffslänge (m): max. 270 • Anbindung: Schiene, Straße, Binnenwasserstraße • Abfertigungsplätze für Car Carrier: 10 • RoRo-Rampen/-liegeplätze: 10 Bremen • Nautische Erreichbarkeit (sm): 68 • Schiffstiefgang (m): max. 10,7 • Schiffslänge (m): max. 250 • Anbindung: Schiene, Straße, Binnenwasserstraße • Abfertigungsplätze für Car Carrier: 1 • RoRo-Rampen/-liegeplätze: 1 IMPRESSION • Nautische Erreichbarkeit (sm): 0 • Schiffstiefgang (m): max. 5,8 • Schiffslänge (m): max. 150 • Anbindung: Schiene, Straße • RoRo-Rampen/-liegeplätze: 3 • Tragfähigkeit RoRo-Rampe (t): 60 Sassnitz • Nautische Erreichbarkeit (sm): 0 • Schiffstiefgang (m): max. 9,5 • Schiffslänge (m): max. 240 • Anbindung: Schiene, Straße • Abfertigungsplätze für Car Carrier: 2 • RoRo-Rampen/-liegeplätze: 6 • Tragfähigkeit RoRo-Rampe (t): 150 Puttgarden • Nautische Erreichbarkeit (sm): 15 • Schiffstiefgang (m): max. 8,5 • Schiffslänge (m): max. 230 • Anbindung: Schiene, Straße • RoRo-Rampen/-liegeplätze: 1 • Tragfähigkeit RoRo-Rampe (t): 3,3 Lübeck Wismar • Nautische Erreichbarkeit (sm): 6,5 • Schiffstiefgang (m): max. 10,36 • Schiffslänge (m): max. 250 • Anbindung: Schiene, Straße • RoRo-Rampen/-liegeplätze: 4 • Tragfähigkeit RoRo-Rampe (t): bis 120 • Nautische Erreichbarkeit (sm): 3 bis 12 • Schiffstiefgang (m): max. 9,5 • Schiffslänge (m): max. 410 • Anbindung: Schiene, Straße, Binnenwasserstraße • RoRo-Rampen/-liegeplätze: 18 • Tragfähigkeit RoRo-Rampe (t): 60 FOTO: BLG AUTOMOBILE KARTE: DVV • Nautische Erreichbarkeit (sm): 70 • Schiffstiefgang (m): max. 11,5 • Schiffslänge (m): max. 295 • Anbindung: Schiene, Straße, Binnenwasserstraße • Abfertigungsplätze für Car Carrier: 3 • RoRo-Rampen/-liegeplätze: 3 LOGISTICS PILOT Dezember 2015 5 NEWS KOMPAKT FOTOS: BREMENPORTS, CUXPORT, J. MÜLLER, BREMENPORTS/BLG, EUROGATE, NPORTS/FOTOGRAFIE SCHEER, ABEKING & RASMUSSEN, DFDS BREMEN. Die Containerterminal- und Logistikgruppe Eurogate hat sich zum 1. Oktober mit 16,67 Prozent an der 2010 gegründeten Contrail Logistica beteiligt, einem im brasilianischen Cubatão ansässigen Anbieter von intermodalen Transportlösungen im Hinterland von Santos. Santos ist Brasiliens größter Seehafen und mit über 3,6 Millionen TEU auch der umschlagsstärkste Containerhafen Südamerikas. BREMEN/BREMERHAVEN. Österreich bleibt einer der wichtigsten europäischen Partner der bremischen Häfen. „Jeder vierte Container, der in Bremerhaven im Hinterlandtransit umgeschlagen wird, stammt aus Österreich oder ist für Österreich bestimmt“, berichtet bremenports-Geschäftsführer Horst Rehberg. 2013 wurden 84 Prozent der ÖsterreichContainer per Bahn transportiert. B R E M E N . Der Hamburger Seefrachtanbieter Ecu-Line und der Bremer Frachtspeditionsdienst FCL Marine Agencies haben vor Kurzem im Rahmen einer strategischen Partnerschaft ein Joint Venture geschlossen. Ecu-Line ist auf Containerteilladung (LCL) spezialisiert, gehört zur indischen Avvashya Group und verfügt über 200 Büros sowie über ein globales Netzwerk in 90 Ländern. FCL Marine Agencies ist auf Voll-Containerladung (FCL) ausgerichtet. 6 Umweltpreis für Stückgutfrachter „Wilson Dover“ BRE ME N . Auf der Konferenz „Sustainable Shipping 2015“ in Bremen hat bremenports-Geschäftsführer Robert Howe (links) Anfang Oktober den „greenports Award“ an den Geschäftsführer der norwegischen Reederei Wilson, Thorbjørn Dalsøren (Mitte) und Henrik Orth (rechts) vom Wilson-CharteringDepartment übergeben. Mit der Auszeichnung wird das umweltfreundlichste Seeschiff gewürdigt, das die bremischen Häfen im Jahr 2014 angelaufen hat. Prämiert wurde in diesem Jahr der Stückgutfrachter „Wilson Dover“ der norwegischen Reederei Wilson, der sich mit einem ESI(Environmental Ship Index)- Durchschnittswert von 41,8 gegen die Zweit- und Drittplatzierten durchsetzen konnte. Dabei handelt es sich um die „Aniara“ (40,7) von Wallenius Wilhelmsen und die „Morning Linda“ (40,2) von Eukor Car Carriers. Das beste Containerschiff in diesem Ranking ist der Maersk-Liner „Gerd Maersk“ (40,1). Mit einem zweiten Öko-Ranking wurde im Rahmen des „greenports Awards“ ermittelt, welcher Reeder beziehungsweise Charterer die Hafengruppe Bremen/Bremerhaven im vergangenen Jahr mit der umweltfreundlichsten Flotte bedient hat. Hier schnitt Wilson ebenfalls am besten ab. Dänische Delegation besucht Offshorehafen Cuxhaven CUX H AVE N . Das Offshoregeschäft in Cuxhaven boomt – das wissen auch dänische Schiffseigner. Um sich den Hafenstandort als möglichen Basishafen für ihre Offshoreerrichter- und -versorgungsschiffe anzusehen, war kürzlich die Danish Shipowners’ Association zu Besuch. Jacob K. Clasen, Director Policy & Analysis des dänischen Verbands, zeigte sich beeindruckt von der guten Zusammenarbeit der verschiedenen Branchen und Unternehmen. LOGISTICS PILOT Dezember 2015 J. Müller-Unternehmensgruppe stellt sich neu auf B R AKE. J. Müller, Betreiber von Seehafenterminals an der Unterweser sowie Hafen- und Logistikdienstleister, organisiert das Umschlagsgeschäft im Braker Hafen grundlegend neu. Das Projekt-, Windkraftanlagen- und Stahlgeschäft wird künftig durch J. Müller Stahl + Projekt Terminal betrieben. Alle Umschlagsgeschäfte, die im „Althafen“ abgewickelt werden, firmieren unter J. Müller Agri + Breakbulk Terminals, in dem auch die Schifffahrtsaktivitäten der Unternehmensgruppe gebündelt werden. Die Werkstatt- und Magazinaktivitäten der ehemaligen J. Müller Breakbulk wurden von J. Müller Service übernommen. NEWS 350 Millionen Euro für bessere Hafenanbindung JOC Port Productivity Award Neue Gleise im Seehafen für Eurogate Wilhelmshaven B E R L I N . Um deutsche Seehäfen besser an das Schienennetz anzubinden, investiert die Bundesregierung insgesamt 350 Millionen Euro. Die ersten neun Projekte mit einem Volumen von 130 Millionen Euro werden bereits seit Juni umgesetzt. Dies geht nach Angaben der Deutschen Verkehrszeitung (DVZ) aus einem Schreiben von Verkehrsstaatssekretär Enak Ferlemann an die Ressortchefs der Küstenländer Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein sowie Hamburgs und Bremens hervor. Dazu gehören etwa die Baumaßnahmen am Knoten Hamburg und die Planung eines dritten Gleises auf einer Strecke bei Regensburg. BRE M EN. Auf der Container Trade Europe Conference des IT-Dienstleisters JOC Group in Hamburg hat Peter Tirschwell (rechts), JOC Group Chief Content Officer, Ende September zwei Containerterminals der Eurogate-Gruppe für die höchste Liegeplatzproduktivität („Berth Productivity“) in Europa ausgezeichnet. Das MSC Gate Bremerhaven belegte in der Rangfolge den zweiten Platz, das NTB North Sea Terminal Bremerhaven kam auf Platz drei. Beide Unternehmen sind Joint Ventures der Eurogate-Gruppe mit den beiden größten Reedereien der Welt. Den Preis nahm Jörg Colberg (links), Geschäftsführer von MSC Gate Bremerhaven, entgegen. W ILHELMSHAVEN. Anfang Oktober haben die Baumaßnahmen zum Ausbau der Bahnanlagen im Rüstersieler Groden im Seehafen Wilhelmshaven begonnen. Die rund drei Millionen Euro für eine moderne und erweiterte Gleisinfrastruktur, die für Güterverkehre öffentlich zugänglich ist, werden mit Investitionsmitteln der Hafengesellschaft NPorts und durch Fördermittel finanziert. Das Schienennetz wird auf insgesamt rund 1,5 Kilometern ausgebaut und erneuert. Zudem werden einzelne Gleisabschnitte umgelegt und verlängert, einige Weichen ausgetauscht, verlegt und bahntechnisch neu ausgerüstet sowie die Lichttechnik verbessert. Projektumschlag in DFDS transportiert Wilhelmshaven und Cuxhaven Schwergewicht Abeking & Rasmussen weiht neue Halle ein W I L H E L M S H AV E N /CUX H AV E N . Der dänische Logistikdienstleister DSV Air & Sea Projects hat den Schwertransport von Kraftwerksgeneratoren für das Unternehmen Andritz Hydro übernommen. Die erste Verschiffung von Indien nach Deutschland erfolgte über das Containerterminal Wilhelmshaven, der Anschlusstransport nach Norwegen wurde über das Cuxport-Terminal in Cuxhaven abgewickelt. LEMW ER D ER . Die Schiffs- und Yachtwerft Abeking & Rasmussen hat Anfang Oktober in einer feierlichen Zeremonie ihre erweiterte Fertigungshalle eingeweiht. Der Einladung von Werftchef Hans M. Schaedla waren zahlreiche geladene Gäste aus Wirtschaft und Politik sowie die gesamte Belegschaft gefolgt. Die neue Fertigungshalle ermöglicht den Bau von Schiffen bis zu einer Länge von 125 Metern. CUX H AVEN. Kürzlich hat die RoRo-Rederei DFDS Seaways einen Schieneninstandhaltungszug mit einem Gesamtgewicht von 172 Tonnen und 70 Metern Länge verschifft. Der Zug wurde von Süddeutschland über den Schienenweg nach Cuxhaven gefahren und aufgrund der Abmessungen in drei Teilen mit der Fähre „Hafnia Seaways“ ins britische Immingham und von dort aus per Lkw bis zum Ziel in London transportiert. LOGISTICS PILOT Dezember 2015 7 NEWS Genting Hong Kong erwirbt Lloyd Werft Bremerhaven FOTOS: BLG LOGISTICS, LLOYD WERFT, HAPAG-LLOYD, WESSELS, JADEWESERPORT, CARSTEN BRAND, RHENUS LOGISTICS, PANATTONI KOMPAKT W I L H E L M S H AV E N / O L D E N BU RG. Der Bund und die Deutsche Bahn haben eine Finanzierungsvereinbarung zur durchgehenden Elektrifizierung der Eisenbahnstrecke Oldenburg–Wilhelmshaven geschlossen. Diese Bahnstrecke bindet den JadeWeserPort an das deutsche Schienennetz an. Mit Investitionen in Höhe von rund 423 Millionen Euro, die zum größten Teil vom Bund aufgebracht werden, wird als letzte Baustufe die Gesamtstrecke elektrifiziert und das Unterwerk in Hahn zur Energieversorgung neu gebaut sowie abschnittsweise die zulässige Radsatzlast angehoben und die Streckenhöchstgeschwindigkeit auf bis zu 120 Stundenkilometer erhöht. BREMEN. Die internationale Spedition F. W. Neukirch errichtet in Oyten vor den Toren Bremens ein neues Logistikzentrum. Das zentral im neuen Gewerbegebiet Oyten-Süd direkt an der A1 gelegene Grundstück umfasst 44.000 Quadratmeter, davon allein 21.000 Quadratmeter Hallen- und Bürofläche. Das neue Logistikzentrum mit 4.000 Quadratmetern für Sonderlager- und Kommissionierfläche bietet Platz für 40.000 Paletten. 20 Andocktore auf Rampenniveau sollen einen reibungslosen Warenfluss ermöglichen. Bei der Konzeption wurde besonderer Wert auf Nachhaltigkeit gelegt. Die Bauarbeiten starten in Kürze, der Einzug ist für Sommer 2016 geplant. 8 Erster Spatenstich für neues BLG-Logistikzentrum B R EMER HAV EN. Genting Hong Kong, ein weltweit agierendes Unternehmen für Freizeit, Erholung und Entertainment, hat einen Vertrag über den Erwerb von 50 Prozent der Geschäftsanteile an der Besitzgesellschaft, der Lloyd Investitions- und Verwaltungsgesellschaft, sowie 70 Prozent an der operativen Gesellschaft, der Lloyd Werft, für einen Kaufpreis von 17,5 Millionen Euro abgeschlossen. Inhalt der Vereinbarung ist zudem der Bau von fünf Kreuzfahrtschiffen. Nach Angaben der Lloyd Werft steht der Vertrag noch unter dem Vorbehalt der Erfüllung von gewissen Bedingungen. BRE ME N . Gemeinsam mit den Projektpartnern Panattoni Europe, AEW Europe, Daimler, RheinCargo sowie der Stadt Düsseldorf und dem Grundstückseigentümer Stadtwerke Düsseldorf erfolgte Ende November der feierliche Baubeginn für die neue Logistikanlage der BLG Logistics im Düsseldorfer Hafen. Auf einer Gesamtgrundstücksfläche von 117.000 Quadratmetern entsteht ein Logistikzentrum, das auf die Anforderungen der Autoteile- und Industrielogistik zugeschnitten ist. Die Fertigstellung ist für Frühjahr 2016 geplant. 58 Millionen Euro für die deutsche Seeschifffahrt LOGISTICS PILOT Dezember 2015 B ER LIN. Der Bund stellt der deutschen Seeschifffahrt im laufenden und im kommenden Jahr Finanzhilfen in Höhe von jeweils 58 Millionen Euro zur Verfügung. Dies geht aus dem Anfang September veröffentlichten 25. Subventionsbericht der Bundesregierung hervor. Der „Finanzbeitrag an die Seeschifffahrt“ liegt damit auf Platz 19 der 20 größten Finanzhilfen des Bundes. Überdies wurde die „Förderung von Umschlaganlagen des kombinierten Verkehrs und privater Gleisanschlüsse“ 2015 mit 106 Millionen Euro unterstützt. 2016 werden es 107 Millionen Euro sein. NEWS JadeWeserPort unter den TOP 50 GVZ-Standorten in Europa Wessels zeigt Flagge für LNG W I L H E L M S H AV E N . Bereits zum zweiten Mal nach 2010 hat die Deutsche GVZ-Gesellschaft (DGG) im Rahmen einer Studie ein Ranking der europäischen Güterverkehrszentren (GVZ) erstellt. Das „GVZ JadeWeserPort“ erreicht nach vorläufiger Analyse die Position 45 von insgesamt 86 detailliert bewerteten Standorten. Es punktet vor allem in den folgenden Bewertungskriterien: vorhandene Flächenerweiterungsoptionen, Aufgabenspektrum sowie Aufgabenwahrnehmungsintensität der Management-/Trägerschaftsgesellschaft und (physisches) GVZ-Sicherheitsmanagement. HAR EN. Die „Wes Amelie“ (1.000 TEU) ist das erste Containerschiff weltweit, das auf den Betrieb mit Flüssigerdgas (LNG) umgerüstet wird. Seit zwei Jahren engagieren sich die Reederei Wessels aus Haren/Ems, der Hauptmaschinenhersteller MAN Diesel & Turbo und TGE Marine Gas Engineering für eine Umrüstung der Antriebsanlage von Schweröl auf emissionsarmes LNG. Mitte Oktober überreichte Enak Ferlemann (Mitte), Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, einen Förderungsscheck in Höhe eines siebenstelligen Betrags für die Umrüstung des Containerschiffs an Christian Peter Hoepfner (links) und Gerd Wessels (rechts) von Wessels. Der Zuschuss wird im Rahmen der Mobilitätsund Kraftstoffstrategie der Bundesregierung gewährt. Neue Logistikanlage in Bremen übergeben Wachstumsprognose für Seegüterumschlag BLG transportiert Schmelztiegel B R E M E N . Panattoni Europe, ein Entwickler und Investor von Logistikimmobilien, hat unlängst eine neue Logistikanlage für BLG Logistics in Bremen fertiggestellt. Die Immobilie ist in das Güterverkehrszentrum (GVZ) integriert. Die BLG nutzt in Bremen bereits rund 180.000 Quadratmeter Logistikfläche für ihre Autoteilelogistik. Dort hat Panattoni einen neuen Komplex mit einer Fläche von rund 30.000 Quadratmetern Nutzfläche und 1.600 Quadratmetern Büround Sozialfläche entwickelt. Das Gebäude erhielt die Silberzertifizierung der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB). BE RLIN. Das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) erwartet laut der „Gleitenden Mittelfristprognose für den Güter- und Personenverkehr – Sommer 2015“, die Ende August veröffentlicht wurde, eine Steigerung der Transportmengen von 300,3 Tonnen im Jahr 2014 um 7,3 Prozent auf 322,1 Millionen Tonnen im Jahr 2017. Dies entspricht einem Transportwachstum von durchschnittlich 2,4 Prozent pro Jahr. Zum Vergleich: 2013 waren es 294,1 Millionen Tonnen. Für das laufende Jahr werden 306,8 Millionen Tonnen erwartet. Die Prognose basiert auf den Wachstumsprognosen des Internationalen Währungsfonds (IWF). B R EMEN. 740 Tonnen schwere Schiffssektionen, ausrangierte Dieselmotoren oder Schmelztiegel mit flüssigem Stahl – regelmäßig übernehmen die Schwergutspezialisten der BLG Logistics solche besonderen Umschlagsprojekte. Mithilfe von Self-Propelled Modular Transportern (SPMT) werden die Schwerlasten transportiert. Auf dem Gelände der BVT Brenn- und Verformtechnik in Bremen-Vegesack hat die BLG bereits mehrfach Schiffssektionen umgeschlagen. Im Auftrag der Bremerhavener Lloyd Werft wurden in diesem Jahr von der BLG bereits zweimal insgesamt vier Dieselmotoren in Bremerhaven umgeschlagen. LOGISTICS PILOT Dezember 2015 9 MAIN TOPIC Gut bewegt von A nach B Für die deutschen Seehäfen ist neben dem Containerumschlag und konventioneller auch rollende Ladung von erheblicher Bedeutung. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr allein in Bremerhaven, Emden und Cuxhaven knapp vier Millionen Fahrzeuge umgeschlagen. 10 LOGISTICS PILOT Dezember 2015 MAIN TOPIC D er Automobiltransport hat sich in den vergangenen Jahren von einer reinen Transportleistung hin zu einer Logistikdienstleistung entwickelt, denn die Automobilindustrie hat Teile ihrer Fahrzeugproduktion an die Autoterminals verlagert. Viele zusätzliche Services, wie der Einbau von Navigationssystemen und Schiebedächern oder auch Lackierarbeiten, werden inzwischen von Automobillogistikdienstleistern in den Häfen wahrgenommen. Man spricht daher auch von einer „verlängerten Werkbank“. Neben dem Umschlag ist zudem die sichere Zwischenlagerung der Fahrzeuge bis zur Auslieferung ein Kernbestandteil ihrer Aufgaben. Da der Fahrzeugumschlag, für den pro Auto ein Fahrer benötigt wird, ebenso wie zahlreiche Serviceleistungen kaum automatisiert werden können, sind an den Automobilumschlag in Deutschland viele Arbeitsplätze an die Hafenstandorte gebunden. Insgesamt sichern laut einer Studie des Bremer Instituts für Seeverkehrswirtschaft und Logistik beispielsweise die niedersächsischen Häfen zusätzlich zu den direkt hafenabhängig Beschäftigten allein im Automobilsektor weitere rund 70.000 Arbeitsplätze im Hinterland durch ihre Umschlagsaktivitäten. FOTO: EVAG, GRAFIK: FREEPIK Trends in der Automobillogistik Der Seetransport und der Hafenumschlag von Neufahrzeugen unterliegen den vielschichtigen strukturellen Veränderungen in der Autoproduktion und bei Pkw-Verkäufen. Ein wichtiger Trend: Die Fahrzeugproduktion wird in die Nähe der Absatzmärkte verlagert. „Pkws japanischer und koreanischer Marken laufen in Europa und den USA vom Band, während deutsche Autohersteller auch in Amerika oder China sowie an kostengünstigeren europäischen Standorten wie Spanien, Mittel- und Osteuropa produzieren“, berichtet Klaus Holocher, Professor am Fachbereich Seefahrt an der Jade Hochschule in Elsfleth, der in einer Studie das Umschlagsvolumen in den europäischen Seehäfen verglichen hat. „Aufgrund der Produktionsverlagerung sind daher einige Neufahrzeugtransporte im Überseeverkehr weggefallen beziehungsweise werden durch Kurzstreckenseetransporte oder landgebundene Transporte ersetzt.“ Deutschland importiere die leichteren Automobile koreanischer oder japanischer Marken inzwischen weitgehend auf dem Landweg aus den europäischen Nachbarstaaten und nicht mehr auf dem Seeweg. „Gleichzeitig forcierten die deutschen Hersteller die Produktion von größeren Fahrzeugen (SUVs) auf dem amerikanischen Kontinent, die über Bremerhaven importiert werden“, so Holocher. Beim Automobilumschlag – das heißt dem Empfang, Versand und Transhipment – stehen die Seehäfen in Bremerhaven, Emden und Cuxhaven im Wettbewerb mit den anderen Seehäfen der Nordrange, also Zeebrügge, Antwerpen, Rotterdam und Hamburg. Hier ein Überblick über den Automobilumschlag und seine Besonderheiten in den Häfen von Bremerhaven und Niedersachsen: Bremerhaven Neben dem Containerumschlag war der Automobilumschlag in den vergangenen Jahrzehnten der wichtigste Wachstumstreiber für die bremischen Häfen. Das Autoterminal der BLG in Bremerhaven ist das bedeutendste Terminal für Fahrzeuge in ganz Europa. Im vergangenen Jahr wurden für den Im- und Export insgesamt 2,3 Millionen Fahrzeuge umgeschlagen – ein Plus von 4,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und somit ein neuer Umschlagsrekord. Bezieht man auch den Transport und die technische Bearbeitung mit ein, lag das Volumen 2014 sogar bei 7,4 Millionen Fahrzeugen.Auch die Entwicklung Nautische Besonderheiten bei RoRo-Schiffen Andreas Mai, Hafenkapitän und Amtsleiter des Hansestadt Bremischen Hafenamts, der mit 75 Mitarbeitern für die Abwicklung ein- und auslaufender Schiffe in Bremen und Bremerhaven zuständig ist, kümmert sich auch um die rund 1.300 RoRo-Schiffe, die im Jahr Bremerhaven anfahren. „Grundsätzlich ist die Regelung des Schiffsverkehrs bei RoRo-Schiffen nicht anspruchsvoller als die mit Containerschiffen. Allerdings gibt es einige Besonderheiten, die zu beachten sind. Bei einem Tiefgang von etwa acht Metern und einer Höhe der Aufbauten von 20 bis 30 Metern über der Wasserlinie wirken bei Starkwindereignissen große Kräfte auf die Schiffe ein, auch wenn sie bereits an der Kaje liegen.“ Der zeitliche Aufwand für das Ein- und Auslaufen ist bei einem RoRo-Schiff deutlich höher als bei einem Containerschiff: „Wenn ein Containerschiff bei Tonne 49 den Hafenlotsen an Bord hat, benötigt es ungefähr eine Stunde, bis es festgemacht hat. Der Autodampfer liegt nach einer Stunde gerade einmal in der Schleuse, dann erfolgt das Umsetzmanöver. Anschließend braucht das Schiff noch etwa 45 Minuten bis eine Stunde, um an die Kaje zu kommen.“ Dass die RoRo-Schiffe mit bis zu 37 Meter Breite immer größer würden, bereite zwar keine Probleme, allerdings „stellen die gegenüber früher vier bis fünf Meter breiteren Schiffe bei den Schleusen- und Brückenpassagen schon eine Herausforderung für die Kapitäne und Hafenlotsen dar“, so Mai. LOGISTICS PILOT Dezember 2015 11 MAIN TOPIC RoRo-Carrier werden immer umweltfreundlicher. Die „Aries Leader“ der Reederei NYK ist als erstes Schiff seiner Klasse mit der neuesten Energieeinsparungstechnologie, einer patentierten Öl-Luft-Schmierung und einem Hybridturbolader ausgestattet. in diesem Jahr ist sehr positiv: Zwischen Januar und September wurden von der BLG bereits über 1,6 Millionen Fahrzeuge und 907.000 Tonnen High & Heavy umgeschlagen. Bremerhaven konnte damit seine Position als führendes Autoterminal Europas weiter ausbauen und hat daher in ein neues Autoregal mit 6.000 zusätzlichen Stellplätzen investiert, das am 3. November dieses Jahres offiziell eingeweiht wurde. Nach wie vor werden in Bremerhaven zudem Fahrzeuge konventionell verladen. Dies sind zum Beispiel Kühlschiffe mit Früchten aus Südamerika, die in Nordeuropa keine entsprechende Rückladung finden und deshalb nach Alternativen suchen. So lud das Kühlschiff „Star Quality“ der Reederei Great White Fleet, die einen wöchentlichen Liniendienst unterhält, im Februar dieses Jahres an der Columbuskaje 180 deutsche Exportfahrzeuge konventionell mit dem Kran. Zielländer waren Kolumbien, Costa Rica und Nicaragua. Die Reederei wird voraussichtlich auf jeder Rückreise Fahrzeuge mitnehmen. Bis Ende vergangenen Jahres lief dieses Geschäft noch über Antwerpen. Emden 2014 erreichte der Hafen an der Emsmündung mit dem Umschlag von über 1,3 Millionen Automobilen einen Zuwachs von 6,5 Prozent – ebenfalls ein neuer Rekord. Der Fahrzeugumschlag erfolgt in Emden zum einen im tidefreien Binnenhafen am Terminal I der EVAG, wo die Verkehre mit Großbritannien und Irland abgefertigt werden, zum anderen im Außenhafen, wo Autoport, ein Gemeinschaftsunternehmen von VW Logistik, EVAG und Anker Schiffahrt, Automobilumschlag 2014 – Studie von Professor Klaus Holocher Mit 3,9 Millionen umgeschlagenen Fahrzeugen in Bremerhaven, Emden und Cuxhaven im vergangenen Jahr erzielten die wichtigsten deutschen Seehäfen für den Automobilumschlag einen neuen Spitzenwert innerhalb der europäischen Nordrangehäfen – dies ist das Ergebnis einer Untersuchung zum Thema Automobilumschlag von Klaus Holocher, Professor für Hafenmanagement an der Jade Hochschule in Elsfleth. Bremerhaven und Zeebrügge lagen mit jeweils über 2,2 Millionen umgeschlagenen Fahrzeugen auf den ersten beiden Plätzen. „Sie dürften damit weltweit die größten Umschlagsplätze für Automobile sein“, so Holocher. Die niedersächsischen Autoumschlagshäfen legten überproportional zu und erreichten mit gut 1,7 Millionen Fahrzeugen einen Marktanteil von knapp 20 Prozent. Emden erzielte mit mehr als 1,3 Millionen Automobilen und einem Zuwachs von 6,5 Prozent Platz drei vor Antwerpen. Cuxhaven konnte sogar um 6,9 Prozent zulegen und kam mit knapp 400.000 12 LOGISTICS PILOT Dezember 2015 Fahrzeugen auf Platz fünf. Für die anderen großen Häfen wie Rotterdam, Amsterdam und Hamburg hatte der Fahrzeugumschlag nur eine geringe Bedeutung.Nach Angaben des Verbands der Automobilindustrie (VDA) sind die deutschen Automobilexporte im laufenden Jahr weiter angestiegen. 2014 waren es 4,3 Millionen Pkws. Mit einem Versand von insgesamt drei Millionen Fahrzeugen sind die Häfen in Bremen und Niedersachsen für die deutschen Autoexporte unverzichtbar. Da der Fahrzeugumschlag sich kaum automatisieren lässt, sondern jedes Auto einen Fahrer erfordert, hängt vom Automobilumschlag eine große Zahl von Arbeitsplätzen an den Standorten ab. Holocher: „Für den steigenden Fahrzeugversand in die USA und nach Großbritannien, den wichtigsten Zielländern der deutschen Autoexporte, sind die Häfen Bremerhaven, Emden und Cuxhaven aufgrund der Neuinvestitionen von Umschlagsunternehmen und Hafenverwaltungen sehr gut aufgestellt.“ FOTOS: NYK, BLG LOGISTICS GROUP Da die Treibstoffkosten rund 40 bis 45 Prozent ihrer operativen Kosten ausmachen, setzen die Reeder von Autocarriern auf immer größere Schiffe. Ein Beispiel ist der Autotransporter „Höegh Target“ der Reederei Höegh Autoliners. DasRoRoSchiff hat mit 8.500 CEU auf 14 Ladedecks die derzeit größte Ladungskapazität weltweit. MAIN TOPIC zuständig ist. Operativ wird der Umschlag von EVAG, einem Unternehmen von DB Schenker, und der zur Bremer LexzauScharbau-Gruppe gehörenden Anker Schiffahrt durchgeführt. 79 Prozent der umgeschlagenen Fahrzeuge wurden im vergangenen Jahr exportiert, insbesondere die Marken VW, Audi und Škoda aus Produktionsstätten in Deutschland, Ungarn, Tschechien und der Slowakei. Dabei ist der Autoumschlag in Emden sehr eng mit den Neufahrzeugtransporten des Volkswagen-Konzerns verbunden. Ein beträchtlicher Anteil der Fahrzeuge wurde nach Großbritannien verschifft, wo 2014 die Nachfrage nach Pkws stark zunahm, sowie nach Nordamerika. Über Emden importiert wurden insbesondere VW-Fahrzeuge aus Spanien, Südafrika und Mexiko. 2015 wurde der Dalbenliegeplatz für Großschiffe an der Emspier in Emden fertiggestellt, wofür das Land Niedersachsen rund 8,2 Millionen Euro investiert hat. Damit wurde Emdens Stellung als zweitgrößter Automobilumschlagsplatz in Deutschland weiter gefestigt. Des Weiteren sind die Planungen für einen Großschiffsliegeplatz als Lückenschluss zwischen Emspier und Emskai bereits angelaufen. Cuxhaven Der Fahrzeugumschlag an der Elbmündung wird von Cuxport und der BLG betrieben. Dabei ist die BLG an knapp einem Drittel des wasserseitigen Umschlags beteiligt und für fast die Hälfte des Hinterlandverkehrs verantwortlich. Mit rund 86 Prozent sind die Autoverkehre in Cuxhaven Neuer Dalbenliegeplatz in Cuxhaven Der Automobilumschlag in Cuxhaven hat sich in den vergangen Jahren sehr positiv entwickelt: Seit 2005 stieg der Umschlag von Kraftfahrzeugen um etwa 78 Prozent. 2014 belegte der Seehafen mit 392.389 Fahrzeugen den fünften Platz unter den Automobilhäfen der Nordrange. Um auch größere Schiffe abfertigen zu können und zusätzliche Kapazitäten für den Autoumschlag zu schaffen, hat die Hafengesellschaft Niedersachsen Ports daher in diesem Jahr den Dalbenliegeplatz im Amerikahafen ausgebaut. „Wir stellen auch an dieser Stelle eine leistungsfähige Infrastruktur bereit. Damit wollen wir dazu beitragen, die Position Cuxhavens als einen der führenden Autoumschlagshäfen zu stärken und weiter auszubauen“, sagt Holger Banik, Geschäftsführer von Niedersachsen Ports. „Die Liegeplatzerweiterung war eine dringend notwendige und zukunftssichernde Investition für unseren Automobilumschlag in Cuxhaven. Sie kommt im richtigen Moment, um auch die neue Generation der im Short-Sea-Verkehr eingesetzten RoRo-Schiffe abzufertigen“, bestätigt auch Bernd Kupke, Geschäftsführer des BLG Autoterminals Cuxhaven. „Wir glauben an den Standort Cuxhaven. Er ist schiffsseitig schnell und ohne Schleuse zu erreichen, direkt angebunden an das Autobahn- und Schienennetz und hochflexibel und effizient. Das sind sehr gute Voraussetzungen für deutlich mehr Fahrzeugvolumen.“ Der Dalbenliegeplatz entlang der Brücke drei ist für Schiffe bis rund 160 Meter Länge und 25 Meter Breite ausgelegt. Er besteht aus fünf Pollerblöcken und einer 155 Meter langen Steganlage. Dafür wurden rund drei Millionen Euro aus Landesmitteln und Gelder des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung in den neuen Liegeplatz investiert. BOCK AUF SCHROTT Über das Thema Entsorgung sprechen wir bestimmt nicht abfällig. Schließlich bringen wir lange Erfahrung, Spezialkenntnisse, Technik und alle nötigen Genehmigungen mit, um RecyclingStoffe aller Art verantwortungsvoll zu transportieren. Anders zu arbeiten wäre für uns einfach Müll. STUTE Logistics (AG & Co.) KG – www.stute.de LOGISTICS PILOT Dezember 2015 13 MAIN TOPIC Stade Der Seehafen Stade liegt direkt an der Seeschifffahrtsstraße Elbe, zwischen Hamburg und der Elbmündung bei Cuxhaven. Auch hier steht eine Rampe für einen effizienten RoRo-Umschlag zur Verfügung. Im Ausblick auf das kommende Jahr befindet sich der Hafen- und Umschlagslogistikdienstleister Buss Port Logistics derzeit in Verhandlungen mit einem Flugzeughersteller. Bauteile, die zurzeit noch per Lkw von Stade in das 30 Kilometer entfernte Hamburg-Finkenwerder transportiert werden, könnten künftig über das Terminal in Stade verschifft werden. Seit dem Sommer 2014 darf der Nordhafen auch von Schiffen mit bis zu 200 Meter Länge und 32 Meter Breite angelaufen werden. Dafür wurde von der niedersächsischen Hafenbehörde und dem Wasser- und Schifffahrtsamt eine neue Betriebsordnung in Kraft gesetzt. „Mit der Ausweitung der Genehmigung wird der Seehafen Stade leistungsfähiger. Wir haben die Möglichkeit geschaffen, dass auch moderne RoRo-Schiffe die bereits installierte Verladerampe nutzen können“, erklärt Holger Banik, Geschäftsführer von NPorts. Zudem wurden in Stade neue Flächen für Projektladung errichtet. Interview mit Ernst Frankenbach, Vorsitzender des Vereins Automobillogistik (AML) im DSLV Herr Frankenbach, der AML vertritt die fachspezifischen Interessen der Automobillogistiker. Welche Aufgaben genau sind das? In unserem Verband sind sämtliche führenden deutschen Logistikdienstleister vertreten, primär für den Transport auf der Straße, aber auch mit der Bahn und dem Binnenschiff. Wir vertreten den deutschen Standort mit allen Logistikdienstleistungen rund um das Fahrzeug, insbesondere die Outboundlogistik. Kein Flottenbetreiber kann ohne Logistik existieren, die unsere Verbandsmitglieder europaweit zur Verfügung stellen. Ernst Frankenbach ist seit dem 15. September 2015 Vorsitzender der Automobilspediteure im DSLV (Deutscher Speditions- und Logistikverband). Ihr Verein unterstützt die Kampagne des Europäischen Speditionsverbands der Automobillogistik (ECG) für eine europaweite Vereinheitlichung der Lkw-Ladelängen von Autotransportern. Wie ist hier der Stand der Dinge? Die Diskussion über die Richtlinie zu Maßen und Gewichten ist auf EU-Ebene abgeschlossen (verabschiedet als Richtlinie [EU] 2015/719). Leider konnte man sich bis zum Schluss nicht auf eine Vereinheitlichung der Ladelängen einigen; die EU hat sich jedoch verpflichtet, bei einer Überprüfung der Umsetzung 2020 dieses Thema noch einmal systematisch anzugehen. Und wie sieht es mit dem Lang-Lkw aus? Welche Bedeutung hat der für die Automobillogistik? Wir haben das in einer Studie untersuchen lassen. Der Lang-Lkw bringt uns bei den bestehenden Rahmenbedingungen keinen wirklichen Vorteil, da die Investitionskosten viel höher sind als bei einem konventionellen Lkw und wir aufgrund unserer Ladung auch ein Gewichtsproblem bekämen. Zudem müssen wir zum Verteilen in die Städte, was mit einem Lang-Lkw nicht möglich ist. FOTOS: FRANKENBACH, AEROTEC GMBH sehr exportorientiert. Im Vergleich zum Vorjahr konnte Cuxhaven 2014 beim Automobilumschlag um 6,9 Prozent zulegen und kam auf insgesamt 392.389 Fahrzeuge. Der überwiegende Teil der RoRo-Transporte wird mit Großbritannien abgewickelt. Dorthin exportiert werden vor allem Fahrzeuge von BMW (Reederei UECC), aber auch von Opel und Kia (Reederei DFDS Seaways). Einkommend werden Opel, Jaguar und Land Rover abgefertigt. Die ständig steigende Nachfrage nach Opel- und Kia-Frachttransporten zwischen Deutschland und Großbritannien hat die Reederei DFDS Seaways dazu veranlasst, ein größeres Schiff auf ihrer Frachtroute zwischen Cuxhaven und Immingham einzusetzen. „Wir bieten seitdem fünfmal pro Woche jeweils einen Transportraum für 160 Frachteinheiten und 250 Pkws an und haben damit unsere Frachtkapazität um insgesamt 30 Prozent gesteigert“, freut sich der Linienverantwortliche von DFDS Seaways, Ortolf Barth. Das zweitwichtigste Fahrtgebiet umfasst die Ostsee, insbesondere Schweden sowie die übrigen skandinavischen Staaten und Estland; es wird von den Reedereien Mann Lines, Kess und Nor Lines bedient. Im Juli dieses Jahres hat die Hafengesellschaft Niedersachsen Ports mit dem neuen Dalbenliegeplatz „Brücke 3“ zudem weitere Kapazitäten für den Automobilumschlag in Cuxhaven geschaffen. MAIN TOPIC Etwa zwölf Stunden dauert der Seetransport der Rumpfsektion in einem speziellen Transportcontainer von Nordenham nach Hamburg. Nordenham Auch der Hafen von Nordenham ist im RoRo-Geschäft aktiv. Das Unternehmen Premium Aerotec, ein Lieferant ziviler und militärischer Flugzeugstrukturen, transportiert auf dem Seeweg beispielsweise fertig montierte vordere Rumpfsektionen für die A350 XWB, die A330-Familie und Rumpfschalen für den A380 von Nordenham zu Airbus nach Hamburg. Hierbei kommt das Airbus-Transportschiff „Kugelbake“ der Reederei Wulf Seetransporte zum Einsatz, das derzeit zweimal wöchentlich verkehrt. „Unsere Ladung ist dabei stets gemischt. Die Container sind zwar unterschiedlich lang, ergänzen sich aber entsprechend. So können auf einem Stellplatz für einen A350-Container auch zwei A330/A380-Container stehen“, berichtet Markus Wölfle, Unternehmenssprecher bei Premium Aerotec. (cb) Vor gut einem Jahr wurde in Ihrem Dachverband DSLV der Arbeits-kreis Schienengüterverkehr/Kombinierter Verkehr (AK Schiene) ins Leben gerufen. Welchen Hintergrund hat das? Das Thema Bahnspedition ist für den AML von großem Interesse. Wir haben Mitglieder, die Bahntransporte anbieten, und verzeichnen zudem eine erhöhte Nachfrage nach dieser Dienstleistung. Die Zielsetzung des Arbeitskreises ist es, den Belangen der Bahnspedition gegenüber der Politik und anderen Akteuren eine Stimme zu geben. Ihre Verbandsmitglieder haben sich in den vergangenen Jahren von Transporteuren zu Logistikern entwickelt. Welche Trends sehen Sie in der Automobillogistik? Für Deutschland gehe ich davon aus, dass die Verteilerverkehre von sogenannten Fahrzeug-Compounds, also Fahrzeugstellplätzen für die regionale Verteilung, oder vom Werk zu mehreren Abladestellen zunehmen werden. In Europa gewinnt der Bahntransport vom Hersteller zum Verteiler an Bedeutung. Mit welchen Themenfeldern beschäftigen Sie sich noch? Die Einkaufspolitik der Kunden generell, nicht nur der OEMs, ist sehr rüde geworden. Die niedrigen Frachtraten waren nicht ausreichend, um Ersatzinvestitionen anzustoßen. Hinzu kommt die nicht vorhandene Altersnachfolge bei den Frachtführern und den Subunternehmern. Viele haben das Geschäft aufgegeben, sodass die Flotte reduziert ist. Seit einem Jahr haben wir eine sehr große Nachfrage, aber die Kapazitäten sind nicht da. Und wie entwickelt sich der Automobiltransport 2016? Wir gehen von einem relativ stabilen Auftragsbestand aus. Das bestätigen auch die Planungen und Prognosen der Hersteller. Für China erwarten wir eine leichte Abschwächung der Spitzen, die es bisher gab. Nordamerika ist relativ konstant, da sieht es sehr gut aus. LOGISTICS PILOT Dezember 2015 15 LOGISTICS STORY RoRo und Intermodalität Im Gespräch mit dem LOGISTICS PILOT erläutert Wolfgang Stöver, Leiter Vertrieb der BLG Automobillogistik, welche Bedeutung die Intermodalität für die Automobillogistik hat. 16 Herr Stöver, welchen Stellenwert hat die Automobillogistik bei der BLG? Sie ist einer von drei Geschäftsbereichen, das unterstreicht bereits die Bedeutung. Alle drei Bereiche, die Container-, Automobil- und Kontraktlogistik, liegen vom Umsatz her mit je einem Drittel ungefähr auf dem gleichen Niveau. Welche Vorteile bietet das? Dieses System ermöglicht eine individuelle Abrufbarkeit in den Werken und eine gleichmäßige Entsorgung. Das ist für die Produktionsstandorte sehr wichtig, weil sie traditionell gewachsen und teilweise sehr städtisch sind, also mit wenig Lagerfläche. Etwa zwei Drittel der deutschen Automobilexporte gehen über Bremerhaven. Warum? Das hat verschiedene Gründe. Die Frequenz der Reeder in der RoRo-Schifffahrt ist ein Alleinstellungsmerkmal: Von keinem anderen Hafen werden so viele Zielhäfen angesteuert wie von Bremerhaven. Zudem haben wir die Zulaufsysteme seit vielen Jahren optimiert. Die Ganzzüge zwischen den Werken und Bremerhaven fahren im Shuttlebetrieb, das bedeutet voll beladen zum Hafen und leer in die Werke zurück. Wie viele Ganzzüge verkehren insgesamt? Pro Tag sind es über alle Hersteller 26 Ganzzüge, die nach Bremerhaven fahren. Dafür wird in drei Schichten entladen. LOGISTICS PILOT Dezember 2015 Welche Bedeutung hat die Intermodalität für die Automobillogistik der BLG? Sie ist sehr wichtig. Insbesondere gilt dies für die Häfen als Schnittstelle zwischen Land und See. Es geht hier um kurze Standzeiten im Hafen. Dies gilt sowohl für die BLG im Hin- LOGISTICS STORY blick auf die Flächenproduktivität als auch für die Hersteller, da dabei Kapitalkosten zwischen acht und zehn Euro pro Standtag und Auto entstehen. FOTOS: BLG LOGISTICS GROUP Wie sieht es beim Import aus? Hier ist die Situation etwas anders. In der Regel erfolgt der Transport mit dem Lkw. Für das Inland findet keine Umladung statt, da die Fahrzeuge direkt zu den Händlern transportiert werden. Man wartet, bis man eine Tour zu einem bestimmten Zielort zusammenhat. Nur in wenigen Fällen erfolgt eine Umladung. Wir setzen bei Bedarf aber auch Züge zu unseren Inlandsterminals ein, um von dort per Lkw regional fein zu verteilen. Ein Beispiel dafür sind Bahntransporte von Bremerhaven nach Kelheim, von wo aus die regionale Verteilung in Bayern erfolgt. Dies gilt auch im Europaverkehr, wo wir für Kunden wie Kia und Hyundai ebenfalls per Zug aus Werken in Tschechien und der Slowakei nach Kelheim fahren und die Fahrzeuge von dort in ganz Deutschland verteilen. Welche Bedeutung hat das Binnenschiff? Wir haben derzeit sieben Binnenschiffe, von denen fünf auf dem Rhein und zwei auf der Donau verkehren. Suzuki produziert beispielsweise in der Nähe von Budapest in Ungarn, von wo aus die Fahrzeuge mit dem Binnenschiff nach Kelheim transportiert und dann mit der Bahn und dem Lkw weiterverteilt werden. Für Ford in Köln transportieren wir zum Beispiel Fahrzeuge für Großbritannien den Rhein abwärts ins holländische Vlissingen zur Verschiffung nach England. Auch das Binnenschiff ist ein wichtiger Transportträger für den Vor- und Nachlauf von Automobilen. Wolfgang Stöver ist seit 1984 bei der BLG tätig und seit 1998 Leiter Vertrieb für die Automobillogistik. Wie sieht der Modal Split aus? Für Bremerhaven gilt: Im Export erfolgen 95 Prozent der Anlieferungen mit der Bahn. Dafür können wir auf 1.275 eigene Waggons unserer BLG AutoRail zurückgreifen, in die wir seit 2008 investiert haben. Beim Import sind es 95 Prozent mit dem Lkw, das sind die Auslieferungen zu den Händlern. Hierfür setzen wir in Deutschland 400, in Polen, der Ukraine und Russland 120 Lkws ein. Welche Bedeutung messen die Hersteller dem Umweltschutz beim Transport zu? Das ist je nach Hersteller unterschiedlich, hört allerdings oftmals bei den Kosten auf. Wenn möglich, transportieren wir mit der Bahn oder dem Binnenschiff, was eine Vielzahl von Lkw-Transporten ersetzt. Das einzige große Werk, das noch nicht per Bahn entsorgt wird, ist das Smart-Werk im lothringischen Hambach in Frankreich. Aufgrund der Größe der Autos ist hier aber eine sehr effiziente Verladung von zwölf Pkws pro Sattelzug möglich. Die BLG hat eine Vielzahl von Maßnahmen unternommen, um nachhaltig und umweltfreundlich zu wirtschaften. Dazu gehören LkwFahrerschulungen, der Einsatz von IT-Systemen auf den Lkws, lärmreduzierende Bremsen an unseren Bahnwaggons, Windkraft, Solartechnik und LED-Leuchten, um nur einige Beispiele zu nennen. Umweltschutz wird von den Kunden nicht immer finanziell honoriert, aber wohlwollend zur Kenntnis genommen. FACTS BLG-Automobillogistik 21 Standorte in Deutschland, Italien, Kroatien, Polen, Russland, der Slowakei, Slowenien, der Türkei und der Ukraine Bremerhaven ist der größte Standort und gehörte 2014 mit über 2,3 Millionen umgeschlagenen, transportierten oder technisch bearbeiteten Fahrzeugen zu den größten Autohäfen der Welt. rund 2.000 Mitarbeiter Flotte: 1.275 Waggons mit Flüsterbremsen, 7 Binnenschiffe und 520 Lkws Zu Ihren Auftraggebern zählen OEMs, Vermieter, Leasinggesellschaften, Flottenfahrzeugdienstleister und Remarketinggesellschaften. Wer sind Ihre wichtigsten Kunden? Im Prinzip zählen dazu alle großen Automobilhersteller, wie die VW-Gruppe mit ihren Marken VW, Škoda, Audi und Porsche, Hyundai und Kia, Suzuki, Mitsubishi sowie natürlich BMW und Mercedes. Wird sich die VW-Abgasaffäre auch auf Ihr Geschäft auswirken? Wir erwarten nicht, dass das einen größeren Einfluss auf die Exportmengen haben wird. Die Exportzahlen im Überseeverkehr werden sich nicht wesentlich verändern, da die LOGISTICS PILOT Dezember 2015 17 LOGISTICS STORY Das Autoterminal in Bremerhaven zählt zu den größten Fahrzeugdrehscheiben der Welt. Mit welcher Geschäftsentwicklung rechnen Sie insgesamt? Beim Export sind wir zufrieden, die Märkte in West- und insbesondere Südeuropa haben sich seit Jahresbeginn stark erholt. Im Vergleich zu 2014 gab es einen Zuwachs von neun Prozent bei den Zulassungen. Ein Problem ist allerdings Russland mit 33 Prozent weniger Zulassungen im Vergleich zum Vorjahr. Die USA entwickeln sich mit einem Anstieg um vier Prozent ebenfalls gut. Bei den BRIC-Staaten ist die Entwicklung durchwachsen: China verzeichnet zwar noch Wachstum, aber mit derzeit fünf Prozent eben weniger als in der Vergangenheit. Insgesamt sind deutsche Fahrzeuge nach wie vor sehr gefragt. Weitere Informationen: www.blg-logistics.com 18 vermehrt deutsche Autos im Ausland produziert werden, zum Beispiel in Mexiko, Brasilien und China. Ob der Anteil der deutschen Inlandsautomobilproduktion steigt, ist fraglich. Wir sind zufrieden, wenn er auf dem hohen Niveau der vergangenen drei bis vier Jahre bleibt, und rechnen eher nicht mit großen Zuwächsen. Welche Prognosen haben Sie für die Produktion in China? Irgendwann werden chinesische Hersteller auch auf den deutschen Markt kommen. Durch eine zunehmende Produktion in China, auch durch deutsche Hersteller, entstehen neue Logistikströme. Wie und wann genau, bleibt abzuwarten. Mit einer Repräsentanz in China beobachten wir die Entwicklung sehr genau und stellen uns bereits heute bei den chinesischen OEMs vor. Neue Chancen für die Logistik bietet beispielsweise die Produktion der C-Klasse von Daimler, die mittlerweile neben Bremen in East London (Südafrika), Peking und Tuscaloosa (USA) erfolgt, weil sich das Modell so gut verkauft und der Bedarf für Deutschland nicht mehr allein aus Bremen gedeckt werden kann. Und wie sieht es beim Import aus? In Deutschland macht sich die Zunahme von Zulassungen um sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr positiv bemerkbar. Hyundai und Kia produzieren inzwischen viel in Europa, vor allem in Tschechien und der Slowakei, aber mittlerweile auch in der Türkei. Dadurch sind die Importe leider weniger geworden. Steigende Importe erhalten wir aus den USA, Finnland und Südafrika. Wie wirkt sich das an den deutschen Produktionsstandorten aus? Die Arbeitnehmervertretungen stimmen einer Produktionsverlagerung ins Ausland in der Regel nur dann zu, wenn nicht weniger in Deutschland produziert wird und die Arbeitsplätze relativ gesichert sind. Für Premiumfahrzeuge bleibt Deutschland ein wichtiger Produktionsstandort. Welche Trends sehen Sie bei der Automobillogistik insgesamt? Was den Export angeht, haben wir gegenwärtig noch kein klares Bild, da die Planung bei den Automobilherstellern noch andauert. Wir blicken aber recht optimistisch in die Zukunft. Ein genereller Trend ist es, dass seit einigen Jahren Und was bedeuten diese Entwicklungen für Sie als Logistiker? Wir müssen mitdenken und die Hersteller dort, wo wir mit unserem Netzwerk können, bei ihren Planungen und Projekten unterstützen, aber auch selbst innovative Konzepte entwickeln und vorschlagen. LOGISTICS PILOT Dezember 2015 FOTO: BLG LOGISTICS GROUP Hauptzielgebiete USA (über Emden) und China (über Bremerhaven) keine Dieselmärkte sind. Auf dem deutschen und europäischen Markt stellt sich die Lage anders dar. Hier haben Pkws mit Dieselmotor hohe Marktanteile, sodass wir negative Mengeneinflüsse erwarten. LOGISTICS STORY CUXPORT – IN POLE POSITION CUXPORT – CUXPORT – IN POLE POSITION CUXPORT – toIN INseaPOLE POLE POSITION POSITION The x-press link CUXPORT – IN POLE POSITION The x-press link to sea The x-press link to sea The x-press link to sea The x-press link to sea Modernes Multifunktionsterminal für Ro/Ro, Container, Stückgut und Automobillogistik Modernes Multifunktionsterminal für Ro/Ro, Container, Stückgut und Automobillogistik Shortsea nach Großbritannien, Island, Schweden, Finnland und Norwegen ModernesAbfahrten Multifunktionsterminal für Ro/Ro, Container, Stückgut und Automobillogistik Modernes Multifunktionsterminal für Ro/Ro, Container, Stückgut und Automobillogistik Shortsea Abfahrten nach Großbritannien, Island, Schweden, Finnland und Norwegen Modernes Multifunktionsterminal für Ro/Ro, Container, Stückgut und Automobillogistik Spezialist für Schwergut Projektladungen Shortsea Abfahrten nach und Großbritannien, Island, Schweden, Finnland und Norwegen Shortsea Abfahrten nach Großbritannien, Island, Schweden, Finnland und Norwegen SpezialistAbfahrten für Schwergut Projektladungen Shortsea nach und Großbritannien, Island, Schweden, Finnland und Norwegen Spezialist für Schwergut und Projektladungen Spezialist für Schwergut und Projektladungen Spezialist für Schwergut und Projektladungen Cuxport GmbH · Neufelder Schanze 4 · 27472 Cuxhaven · Deutschland T. +49 (0)4721 748-0 · F. +49 (0)4721 748-122 · [email protected] · www.cuxport.de Cuxport GmbH · Neufelder Schanze 4 · 27472 Cuxhaven · Deutschland Cuxport GmbH · Neufelder Schanze 4 · 27472 Cuxhaven · Deutschland SUSTA I N A B I L I T Y Mit LNG von Norwegen nach Cuxhaven Über Flüssigerdgas als alternativem und umweltfreundlichem Treibstoff wird schon seit einiger Zeit berichtet. Nun aber werden zunehmend LNG-betriebene Schiffe in Dienst gestellt, darunter auch zwei RoRo-Carrier der norwegischen Reederei Nor Lines. Seit April verkehren sie zwischen Cuxhaven und Norwegen. Neben der Tätigkeit als Klarierungs- und Buchungsagent hat Cuxport auch das Marketing für Nor Lines in Deutschland übernommen. W enn eins der beiden mit LNG betriebenen Frachtschiffe von Nor Lines, die „Kvitbjørn“ (Polarbär) oder ihr Schwesterschiff „Kvitnos“ (Polardelfin), in Cuxhaven festmacht, ist es eine kleine Sensation. Zwar verkehren beide bereits seit einigen Monaten im wöchentlichen Liniendienst zwischen dem Hafen an der Unterelbe und einer Vielzahl norwegischer Häfen – vom Oslofjord über die Westküste bis nach Hammerfest in Nordnorwegen –, aber sie fallen immer noch auf; und das nicht nur wegen ihrer knallroten Lackierung und ihres ungewöhnlichen Designs. Cuxhaven ist der erste deutsche Seehafen, der regelmäßig von Schiffen mit LNG-Antrieb angelaufen wird. „Zudem besteht mit Nor Lines erstmals ein RoRo-Angebot von einem 20 LOGISTICS PILOT Dezember 2015 deutschen Hafen zu einer Vielzahl von norwegischen Bestimmungshäfen“, freut sich Roland Schneider vom Business Development bei Cuxport. Nachhaltigkeit Die beiden neuen RoRo-Schiffe, die zusammen rund 65 Millionen US-Dollar gekostet haben, sind besonders umweltschonend, da die Emissionswerte vom Flüssiggas im Vergleich zu anderen fossilen Brennstoffen sehr niedrig sind: Die LNGFrachter verbrauchen 65 Prozent weniger Energie als bei einem Lkw-Transport und 18 Prozent weniger als die Schiffe, die sie ersetzen. Darüber hinaus werden die CO2-Emissionen um 38 Prozent, die NOx-Emissionen um 90 Prozent SUSTA I N A B I L I T Y 6 2 1 1 2 3 4 Hydraulic ro-ro ramp Weather deck: 1.500 m2 Ro-ro deck: 1.640 m2 Mafitrailer SWL 100 ton/ 34 ton axle pressure 5 Freezer room: 4.170 m2 6 80 ton crane for containers and cargo on deck 7 Hydraulic side ramps and pallet elevators for all decks 4 3 7 5 reduziert und die SOx- und Partikelemissionen sogar komplett eliminiert. Für sein innovatives Design und seinem Beitrag zu grüner Logistik wurde der Schiffstyp bereits mit mehreren Preisen ausgezeichnet, beispielsweise dem Thor Heyerdahl Award 2014, dem Next Generation Ship Award 2011, dem Environment Award – Transportation and Logistics 2013 und dem Green Ship Technology Award 2013. Zudem führt der neue Dienst zu einer Verlagerung der Überlandtransporte – mit Entfernungen von mehr als 200 Kilometern entlang der norwegischen Küste – auf das Wasser, was ohnehin, aber umso mehr durch den LNG-Antrieb zu einer erheblichen Entlastung der Umwelt beiträgt. Die Schiffe sind Teil eines umweltschonenden Transportkonzepts, an dem insgesamt 27 Unternehmen unter Federführung der deutsch-norwegischen Schiffsklassifikations- und Zertifizierungsgesellschaft DNV GL beteiligt sind, und das Ergebnis von mehr als zwei Jahren Vorbereitungszeit. FOTO + GRAFIK: NOR LINES Flexibilität Neben rollender Ladung können die beiden Neubauten „Kvitbjørn“ und „Kvitnos“ auch Container aufnehmen und sind mit Seitenpforten zur Be- und Entladung von Stückgut ausgestattet. „Die rund 120 Meter langen und 21 Meter breiten Schiffe, die unter der Flagge der Färöer-Inseln fahren, verfügen mit ihren zwei Decks über eine Ladekapazität von insgesamt 122 TEU, etwa 1.000 Lademetern und besitzen einen 80 Tonnen hebenden Bordkran. Die Ladungshöhe beträgt im Hauptdeck 4,50 Meter und ist damit sehr gut für High & Heavy geeignet“, berichtet Schneider. Rund 200 Sattelzüge, davon bis zu 40 für Reefer bei 25 Anschlüssen, können pro Schiff über die RoRo-Heckrampe geladen werden. Für den neuen Liniendienst werden von Nor Lines eigene palettenbreite 45-Fuß-Container sowie 40-Fuß-Rolltrailer, auch Mafitrailer genannt, zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus sind die Schiffe mit jeweils zwei Pallettenaufzügen mit einer Ladungskapazität von maximal fünf Tonnen ausgestattet. Der Grund für die Vielseitigkeit ist das sehr unterschiedliche Equipment in den verschiedenen norwegischen Häfen. Fracht Typische Ladegüter aus Norwegen sind vor allem Fisch und Meeresfrüchte, die für Nord- und Mitteleuropa bestimmt sind. Aber auch für deutsche Ladung, wie Konsumgüter, ist der Service attraktiv. „Der neue Liniendienst bietet den Kunden beste Möglichkeiten, den skandinavischen und den deutschen Markt zu beliefern. Dabei werden auch viele kleinere Häfen in Norwegen angesteuert und damit Nischenmärkte im Norden des Landes bedient, die per Lkw aufgrund der Straßenanbindung schlecht zu erreichen sind“, berichtet Michael de Reese, Geschäftsführer von Cuxport. Das potenzielle Ladungsvolumen von und zu den Häfen der norwegischen Küste liegt schätzungsweise bei 17 bis 20 Millionen Tonnen pro Jahr. Technik Die Schiffe wurden in enger Zusammenarbeit mit Rolls Royce Marine entwickelt, auf der chinesischen Werft Tsuji Heavy Industries Shipyard in Jiangsu gebaut und verfügen neben dem modernen LNG-Antriebssystem auch über ein innovatives Rumpfdesign und Neuerungen bei den Antriebsaggregaten und der Stromerzeugung an Bord. Daher sind sie besonders energieeffizient. Der in der Türkei gebaute LNG-Lagertank fasst 380 Kubikmeter. Gebunkert wird in Norwegen. Mit seiner achtwöchigen Überführungsreise von Jiangsu über Singapur und Zwischenstopps zur LNG-Bebunkerung im indischen Cochin und im spanischen Cartagena weiter nach Bergen in Norwegen hat die „Kvitbjørn“ einen neuen Rekord aufgestellt: Es war die längste Reise, die von einem ausschließlich mit LNG betriebenen Schiff unternommen wurde. (cb) Weitere Informationen: www.norlines.no LOGISTICS PILOT Dezember 2015 21 PORTRAIT Zum Team von Transport Overseas Chartering gehören (v. l. ) Arne Hinsch, Robin Akkermann, Patrick Mantai und Tim Oltmann. Rollende Ladung spielt die Hauptrolle Als unabhängiger Schiffsmakler ist Transport Overseas Chartering (TOC) aus Bremen auf RoRo-, Breakbulk- und Projektladung jeglicher Art per Schiff spezialisiert. Seit Oktober 2015 ist TOC zudem als Agent für die saudi-arabische Staatsreederei Bahri tätig. Ein Besuch. 22 LOGISTICS PILOT Dezember 2015 W er rollende Ladung, wie Nutzfahrzeuge, mobile Kräne oder Baumaschinen, Anlagen und Projektladung konventionell oder gut gesichert auf Rolltrailern, auch Mafitrailer genannt, in alle Welt verschiffen möchte, ist beim Bremer Schiffsmakler TOC goldrichtig: Die beiden Geschäftsführer Tim Oltmann und Arne Hinsch mit ihren zwei Mitarbeitern sind genau darauf spezialisiert. Dafür arbeiten sie mit einer Vielzahl von Reedereien weltweit zusammen und können sowohl deren Linien- wie auch Trampdienste vermitteln. „Wir organisieren Transporte von Europa in den Mittleren Osten und die USA, von den USA in den Mittleren Osten und von Fernost nach Ozeanien, in die USA, nach Afrika und vor allem Europa“, erzählt der 30-jährige Oltmann, der sein Unternehmen 2012 gegründet hat und vor seiner Selbstständigkeit für die norwegisch-schwedische RoRo-Reederei PORTRAIT Wallenius Wilhelmsen tätig war. „Aufgrund meiner Berufserfahrung kümmere ich mich um die RoRo-Schifffahrt und Arne Hinsch um Projektladung und Breakbulk.“ Hinsch, der sich seit 2014 die Geschäftsführung von TOC mit Oltmann teilt, arbeitete zuvor im Projektladungsbereich für die chinesische Reederei Cosco. „Wir ergänzen uns wirklich sehr gut“, so Oltmann. Große Bandbreite von Ladungsgütern FOTOS: TRANSPORT OVERSEAS CHARTERING GMBH Um sich am Markt zu etablieren, hat sich TOC von Anfang an breit aufgestellt und bewusst dafür entschieden, als unabhängiger Makler zu agieren und Frachtdienstleistungen für eine große Palette von Ladegütern zu vermitteln. Dazu zählten beispielsweise 75 Baumaschinen, die im Auftrag der ghanaischen Regierung von Bremerhaven nach Tema in Ghana verschifft wurden. Die Koordination der Verschiffung des Zubehörs für 200 Fördergurte für ein Tunnelbohrprojekt im arabischen Emirat Katar ex Bremerhaven lag ebenfalls bei den Bremer Maklern. Ein Projekt, von dem Oltmann und Hinsch besonders gern berichten, war die Verladung von zwei 40 Meter langen Ersatzblättern für australische Windenergieanlagen in Bremerhaven in diesem Jahr. „Mithilfe von zwei Mobilkränen wurden die Windblätter im Tandem in rund 60 Meter Höhe auf dem Wetterdeck eines RoRo-Schiffs verladen“, berichtet Oltmann. Es war die zweite Verladung dieser Art in Bremerhaven seit 2013. „Wir bieten als unabhängiger Makler weltweit auch Spotgeschäfte und Crosstrades sowohl für RoRo- als auch für Breakbulk- und Projektladung an“, berichtet Hinsch. Das RoRo-Geschäft sei für Projektladung nach wie vor ein Nischengeschäft, so Oltmann. „Viele Unternehmen, die Dienstleistungen für Breakbulkladung anbieten, sind alteingesessen und setzen nach wie vor auf konventionelle Verladung. Die Stauung auf einem Rolltrailer bietet allerdings den großen Vorteil, dass die Ware viel seltener angefasst werden muss. Zudem können wir als unabhängiger Makler unseren Kunden drei bis vier Optionen und auch Frachtdienste mit einer Kombination verschiedener Reedereien anbieten.“ Agent für die saudi-arabische Staatsreederei Bahri Bislang war TOC ausschließlich als unabhängiger Schiffsmakler tätig und mit der Geschäftsentwicklung sehr zufrieden. „Wir konnten recht schnell zwei Mitarbeiter einstellen“, freut sich Hinsch. Kürzlich haben die beiden Jungunternehmer einen besonders „großen Fisch“ an Land gezogen: Seit dem 1. Oktober dieses Jahres vertreten sie als Agentur die saudi-arabische Staatsreederei Bahri, ehemals National Shipping Company of Saudi Arabia (NSCSA), für die sie Mithilfe von zwei Mobilkränen werden Windblätter auf dem Wetterdeck eines RoRo-Schiffs verladen. auch als Hafenklarierungsagent tätig sind. Bahri gehört mit mehr als 70 Doppelhüllentankern, Chemietankern und sechs RoCon-Schiffen zu den größten Reedereien im Mittleren Osten und bietet seit Mitte Oktober mit zwei RoCon-Schiffen einen monatlichen RoRo-Liniendienst ex Bremerhaven oder Hamburg über Antwerpen, Tilbury (Großbritannien) und Bilbao/Gijón (Spanien) nach Jebel Ali (Vereinigte Arabische Emirate) nach Jeddah und Dammam in Saudi-Arabien im Rundlauf an. „Die Zahl der saudischen Staatsgeschäfte mit Nordeuropa wächst gerade stark“, erläutert Oltmann das Engagement der Saudis. „Das sind beispielsweise Projekte für die Saudi Electricity Company“, ein saudi-arabisches Energieversorgungsunternehmen mit Sitz in Riad, und Projekte für den Bau von Straßen- und Bahnnetzen zwischen den großen Städten in Saudi-Arabien. „Für die nichtrollende Ladung betrifft das vor allem Hochgeschwindigkeitszüge“, so Oltmann. „In der Vergangenheit wurden diese Güter vor allem aus den USA importiert, jetzt vor allem aus Europa und ein Großteil aus Deutschland.“ Ein zweiter Liniendienst mit zwei Rundreisen pro Monat, für den vier Schiffe eingesetzt werden, verbindet die USA mit dem Mittleren Osten. „Alle sechs Schiffe wurden 2013 oder 2014 gebaut, sind baugleich und sehr vielseitig“, berichtet Oltmann. „Sie können auf ihrer Ladefläche von insgesamt 25.000 Quadratmetern auf sieben Decks sowohl RoRo-Ladung als auch mehr als 600 TEU Container aufnehmen und verfügen über zwei bordeigene Kräne, mit denen zusammen bis zu 235 Tonnen Ladegewicht gehoben werden können. Die Saudis bezeichnen sie daher als RoCon-Schiffe.“ Im Rahmen der Tätigkeit als Agent kann TOC auch saudi-arabische Bill of Ladings (B/Ls) ausstellen. Beginn der meisten Projekte ist Anfang 2016. Oltmann: „Wir sind schon sehr gespannt.“ (cb) FAKTEN Transport Overseas Chartering 2012 als unabhängiges Schiffsmaklerbüro gegründet Unternehmenssitz: Bremen 4 Mitarbeiter Weitere Informationen: www.to-chartering.de LOGISTICS PILOT Dezember 2015 23 SAFETY & SECURITY Elektromobilität und Brandschutz auf RoRo-Schiffen In einer Studie hat das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) untersucht, ob beim Transport von Fahrzeugen mit elektrischem Antrieb, Brennstoffzellen und Kühlaggregaten eine erhöhte Brandgefahr ausgeht. Zudem wurde geprüft, ob Maßnahmen erforderlich sind, um die Sicherheit beim Transport dieser Fahrzeuge zu gewährleisten. D ie Zahl elektrisch angetriebener Fahrzeuge nimmt nach anfangs sehr zögerlichem Wachstum seit einigen Jahren spürbar zu. Zum 1. Januar dieses Jahres waren in Deutschland knapp 108.000 Pkws mit Hybridantrieb und 19.000 Pkws mit elektrischem Antrieb zugelassen. Zum Vergleich: Am 1. Januar 2006 waren es lediglich 1.931 Elektroautos. 24 LOGISTICS PILOT Dezember 2015 Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, die Zahl der Pkws mit Elektroantrieb weiter zu erhöhen und strebt im Rahmen ihres Nationalen Entwicklungsplans Elektromobilität (NEPE) an, dass bis 2020 eine Million Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen fahren. Diese Autos müssen von ihren Produktionsstandorten per Lkw, Bahn oder Schiff zu den Empfängern transportiert werden. Beim Schiffstrans- SAFETY & SECURITY port stellen sich besondere Herausforderungen, wie zwei Unglücksfälle exemplarisch zeigen: Während des Aufladevorgangs am 17. November 2010 brannte die Batterie eines Elektro-Hybrid-Pkws im Fahrzeugdeck der RoRo-Fähre „Pearl of Scandinavia“ (jetzt „Pearl Seaways“) der Reederei DFDS Seaways. Die Ursache des Brandes konnte nicht abschließend geklärt werden; es konnte jedoch ausgeschlossen werden, dass das Ladekabel die Brandursache war. Nur zwei Tage später brach im geschlossenen Fahrzeugdeck der 1996 gebauten RoPax-Fähre „Mecklenburg Vorpommern“ der Reederei Scandlines ebenfalls ein Feuer aus. Brandherd war hier die Batterie eines Kleinbusses, der auf einem Lkw-Trailer verladen war. Die enge Stauung der Fahrzeuge erschwerte die manuelle Brandbekämpfung und begünstigte die Ausbreitung des Brandes. Brandschutzstudie Da der Transport von Fahrzeugen mit Elektroantrieb zunehmen wird, kommt auch dem Brandschutz auf RoRo-Schiffen eine immer größere Rolle zu. Hierbei geht es zum einen um die Brandsicherheit der Fahrzeuge selbst, zum anderen darum, ob Fahrzeugbatterien während einer Passage sicher an das Bordnetz angeschlossen und aufgeladen werden können. Das BMVI hat daher bereits im Jahr 2010 eine Brandschutzstudie in Auftrag gegeben, die 2013 überarbeitet wurde. Als Referenzschiff für die vom Germanischen Lloyd durchgeführte Untersuchung wurde das RoPax-Schiff „Mecklenburg Vorpommern“ gewählt, das zwischen Rostock und Trelleborg verkehrt, und neben der Beförderung von maximal 665 Passagieren Bahnwaggons auf einer Gleislänge von 945 Metern sowie bis zu 445 Pkws auf drei Autodecks laden kann. Im Rahmen der Studie, die auf Zahlen des Referenzjahres 2020 basiert, wurde von den Experten eine systematische und strukturierte Gefahrenanalyse vorgenommen. FOTOS: PIXABAY – SKEEZE, DNV GL Gefahrenlage Wenn Lithium-Ionen-Batterien in Brand geraten, droht gleich mehrfach Gefahr: Der Brand erreicht mit bis zu 1.000 Grad Celsius sehr hohe Temperaturen, setzt hochgiftige und ätzende Gase frei und kann als solcher nur mit speziellen Metallbrandlöschern erstickt werden. Beim Einsatz von Löschwasser kann durch den Kühleffekt lediglich ein Übergreifen auf andere Fahrzeugkomponenten und damit eine Ausbreitung des Brands verhindert werden. Zwar treten vor dem Brand der Batterie oftmals Gase aus, die mit speziellen Sensoren detektierbar sind, bislang werden diese jedoch nicht auf FAKTEN Nachwirkungen der Studie Beim Anschluss von Hybrid- und vollelektrischen Fahrzeugen steigt die Gefahr von Kabelbränden. Schiffen eingesetzt. Die Verwendung von Nickel-Metallhybrid-Batterien ist sicherer als der von Lithium-Ionen-Batterien, allerdings kann es im Fall von Unfällen oder Überladung auch hier zum Austritt von ätzenden Stoffen kommen und Explosionsgefahr bestehen. Ergebnisse Beim Transport von Hybrid- und vollelektrischen Fahrzeugen sind nach der Studie 0,33 zusätzliche Brände in der gesamten RoPax-Flotte zu erwarten, bei Brennstoffzellenfahrzeugen sind es 0,03. Insgesamt werden nach Berechnung der Experten ohne Anschluss ans Bordnetz 0,36 zusätzliche Brände pro Jahr in der RoPax-Flotte erwartet, was einer Steigerung der Anzahl von jährlichen Bränden um zwölf Prozent entspricht. Werden alle Hybrid- und vollelektrischen Fahrzeuge an das Bordnetz angeschlossen, erhöht sich diese Zahl erheblich, insbesondere durch zu erwartende Kabelbrände: Aus der Gefahrenanalyse ergeben sich 602,9 zusätzliche Brände pro Jahr, von denen allerdings 600 auf das Anschlusskabel begrenzt bleiben und keine Konsequenzen für Passagiere, Crew und Schiff haben. Empfehlungen Nach Ansicht der Autoren der Studie sollte daher der Brandschutz für den Transport von Fahrzeugen mit elektrischem Antrieb oder Hybridantrieb verbessert werden, zum Beispiel durch die Ausstattung aller an der Decke befindlichen Installationen mit Explosionsschutz der Gruppe II C – der höchsten Explosionsgruppe –, den Einsatz von versiegelten Steckdosen und die Schaffung einer zentralen Abschaltmöglichkeit von einem Ort außerhalb des Fahrzeugdecks. (cb) Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) hat die Studie bei der 2. IMO(International Maritime Organization)-Sitzung des MSC(Maritime Safety Commitee)Unterausschusses SSE (Sub-Committee of Ship Systems and Equipment) am 19. Dezember 2014 vorgestellt. Eine ordentliche Erörterung bei der IMO ist in Vorbereitung. Dazu erfolgt derzeit eine Abstimmung mit der EU-Kommission und den Mitgliedsstaaten, um bei der Vorlage des Vorschlags Unterstützung auf europäischer Ebene zu erhalten. Nach der 56. MSCSitzung im Mai 2016 soll über das weitere Vorgehen zu diesem Thema entschieden werden. Weitere Informationen: www.bmvi.de LOGISTICS PILOT Dezember 2015 25 PEOPLE KOMPAKT Mitgliederversammlung bei der WHV FOTOS: WHV, GVN, SCHOTTEL, HELLMANN WORLDWIDE LOGISTICS, DR. ING. H.C. F. PORSCHE AG, DSLV ZUWACHS. Seit dem 1. Dezember verstärken Matthias Kremser (links) und Nicki Schumacher (rechts) das kommerzielle Schiffsmanagement für Multi-Purpose-Schiffe in der Gesellschaft Zeaborn Chartering der Bremer Zeaborn-Gruppe. Nicki Schumacher übernimmt die Funktion des Chartering Directors, Matthias Kremser unterstützt das Unternehmen als Senior Chartering Manager. NEUORGANISATION. Im Rahmen ihrer Mitgliederversammlung Anfang Oktober in München haben die Vertreter der Mitgliedsunternehmen der Bundesfachgruppe Schwertransporte und Kranarbeiten (BSK) mit der Verabschiedung der neuen Vereinssatzung eine Änderung der Ausrichtung beschlossen. Die neue Satzung soll dem Schwergut-Fachverband, der nach eigenen Angaben die mitgliederstärkste Vereinigung der Branche ist, eine professionellere Struktur geben. Zudem wurde ein neuer ehrenamtlicher Vorstand, der zukünftig als Aufsichtsrat über die hauptamtliche Geschäftsführung wachen soll, gewählt. Folgende Personen wurden gewählt: Helmut Alborn, Arno Alt, Markus Frost, André Lau, Andreas Kahl, Volker Kreiling, Florian Maier, Markus Pieper und Nina Schwarze. 26 WA H L. Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung der Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung (WHV) wurde im Oktober der Vorstand für drei Jahre neu gewählt. Er setzt sich künftig wie folgt zusammen: Präsident John H. Niemann (rechts), Vizepräsident Hans-Joachim Uhlendorf (links), Schatzmeister Heiner Holzhausen (3. v. l.), Mikkel E. Andersen (4. v. l.), Manfred Adrian (5. v. l.) und Rolf Brandstrup (6. v. l.) sowie Matthias Schrell (2. v. l.). Die beiden langjährigen ehemaligen Vorstände Günter Reiche und Hans-Peter Kramer wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt. Die WHV wurde 1985 von 24 Mitgliedern gegründet, heute sind in der Vereinigung rund 230 Mitglieder vertreten. Der Verein vertritt die Hafeninteressen am Standort Wilhelmshaven, fördert die wirtschaftliche Entwicklung des Hafens und wirbt national wie international unter der Dachmarke der Marketinggesellschaft Seaports of Niedersachsen für den Hafenstandort Wilhelmshaven. Hellmann-Generalbevollmächtigter im Ruhestand Richter ist neuer Geschäftsführer beim GVN WECHSEL. Zum 1. Oktober dieses Jahres gab es einen Wechsel in der Fachvereinigung Güterkraftverkehr und Entsorgung des Gesamtverbands Verkehrsgewerbe Niedersachsen (GVN): Landesgeschäftsführer Gerhard Ibrügger ging nach 38 Jahren Verbandstätigkeit in den Ruhestand. Neuer Landesgeschäftsführer ist Christian Richter. Der 41-jährige Fachwirt für Güterverkehr und gelernte Kraftverkehrsmeister ist zudem Gefahrgut- und Abfallbeauftragter. LOGISTICS PILOT Dezember 2015 ABSCHIED. Zum 31. Oktober hat der Generalbevollmächtigte Karl Engelhard (71) seine Tätigkeit beim Logistikdienstleister Hellmann Worldwide Logistics nach 20 Jahren beendet und ist in den wohlverdienten Ruhestand gegangen. Engelhard kam über Umwege in die Logistik. Nach einer Ausbildung zum Textilkaufmann war er zwei Jahre bei der Bundeswehr, arbeitete 32 Jahre in der Kaffeebranche und ging dann mit 51 Jahren zu Hellmann. Neue Geschäftsführerin bei NWL und Trimodal Logistik BESTELLUNG. Mitte September dieses Jahres wurde Cordula Radtke zur Geschäftsführerin der beiden Bremer Logistikdienstleister NWL Norddeutsche Wasserweg Logistik und Trimodal Logistik bestellt. Das Kerngeschäft von NWL sind Binnenschiffstransporte und der Kombinierte Verkehr. Trimodal Logistik bietet Transporte per Binnenschiff, Bahn und Lkw zwischen Bremen/ Bremerhaven, Hamburg und Wilhelmshaven an. PEOPLE Geschäftsführungswechsel bei Schottel Neuer Personalvorstand bei VW Nutzfahrzeuge N AC H FO LG E . 2016 übernimmt Christian Strahberger die Geschäftsführung vom Antriebsanlagenhersteller Schottel in Ellerbek bei Hamburg. Der 42-Jährige ist promovierter Physiker, war zuvor bei Siemens und Voith tätig und verfügt über Erfahrung in der Schiffspropulsion. Strahberger ist Nachfolger des langjährigen Geschäftsführers Gerhard Jensen, der künftig in der Konzernholding Schottel Industries die Aktivitäten der Gruppe steuert. BE RU FUNG. Der bisherige Personalvorstand von Porsche, Thomas Edig, hat den Autobauer Ende September verlassen, bleibt jedoch dem VW-Konzern erhalten. Zum 1. Oktober dieses Jahres wurde der 53-Jährige ins Vorstandsressort Personal bei der Marke Volkswagen Nutzfahrzeuge mit rund 20.000 Mitarbeitern in Hannover berufen. Edig wird Nachfolger von Elke Eller die neue Aufgaben außerhalb des VolkswagenKonzerns übernimmt. DSLV-Präsident im Amt bestätigt W IED ERWAHL. Präsident Mathias Krage (2. v. r.) wurde von der Mitgliederversammlung des Deutschen Speditions- und Logistikverbands (DSLV) Mitte September dieses Jahres einstimmig wiedergewählt und bleibt dem Verband weitere drei Jahre erhalten. In ihren Ämtern bestätigt wurden auch Willem van der Schalk (3. v. l.) sowie Johannes Offergeld (2. v. l.) und Hansjörg Rodi (links). Nachfolger von Michael Kubenz wurde Günter Haberland (rechts). SEEHAFEN-LOGISTIK Der Hafen ist unsere Westentasche. Auf kurzen oder langen Wegen verlieren wir nie die Orientierung. Wenn alles wie am Schnürchen läuft ist unsere Arbeit geschafft. Wir sind Logistiker. WIR SIND DIE EVAG. EVAG.COM EVAG.COM APPOINTMENTS Save the Date! Auch im Jahr 2016 werden sich die Hafengruppen Bremen/Bremerhaven und Seaports of Niedersachsen erneut auf vielen Fachmessen und Informationsveranstaltungen präsentieren. Die bereits bestehende Zusammenarbeit mit den norddeutschen Nachbarländern wird fortgesetzt und weiter ausgebaut. W ie kann steigenden Ladungsgewichten und -volumen bei gleichzeitig höherem Termindruck begegnet werden? Was sind die Herausforderungen und Potenziale von Industrie 4.0? Welche Verpackung ist die Richtige? Diesen und weiteren Themen widmet sich das 2. „Fachforum Projektlogistik“ am 18. Januar 2016 in Bremen. Kurz darauf findet der für die Hansestadt an der Weser traditionelle „Neujahrsempfang“ von bremenports in Berlin statt. Am 21. Januar laden die Hafengesellschaft und das Logistikunternehmen TFG Transfracht zum „logistics talk“ mit anschließendem Get-together in die Hauptstadt ein. Im Februar läutet die Messe „fruit logistica“ das Frühjahr ein: Vom 3. bis 5. Februar treffen sich Unternehmen der gesamten Wertschöpfungskette des bunten Sortiments in Berlin. Für den Hafen- und Logistikstandort Bremen/ Bremerhaven hat die Präsentation auf der Messe bereits Tradition. Zum mittlerweile neunten Mal stellen sich auf dem von bremenports organisierten Stand unter der Marke VIA BREMEN mehrere Unternehmen mit ihren Dienstleistungen einem fachkundigen Publikum dar. Mitaussteller im kommenden Jahr sind die Reederei DAL Deutsche AfrikaLinien, der Logistikdienstleister Heuer Port Logistics und der Versicherer Carl Schröter. Fast zeitgleich findet vom 15. bis 17. März die „Automotive Logistics Europe Conference“ in Bonn statt, an der Seaports of Niedersachsen als Aussteller teilnimmt. Im Rahmen dieser Veranstaltung versammeln sich jährlich die Entscheider der Original Equipment Manufacturer (OEM) und Automobilzulieferer. Veranstaltungsauswahl 2015/2016 (Änderungen vorbehalten) HWG Wirtschaftstreff 4. 12. 2015 Cuxhaven, Deutschland www.port-of-cuxhaven.de VIA BREMEN-Fachforum Projektlogistik 18. 1. 2016 Intermodal South America 5. – 7. 4. 2016 São Paulo, Brasilien www.intermodal.com.br transrussia 19. – 22. 4. 2016 Bremen, Deutschland www.via-bremen.com Moskau, Russland www.transrussia.ru/en-GB logistics talk Neujahrsempfang 21. 1. 2016 Tag der Logistik 21. 4. 2016 Berlin, Deutschland www.bremenports.de/ veranstaltungskalender fruit logistica 3. – 5. 2. 2016 Berlin, Deutschland www.fruitlogistica.de Breakbulk China 14. – 17. 3. 2016 Shanghai, China www.breakbulk.com Automotive Logistics Europe Conference 15. – 17. 3. 2016 Bonn, Deutschland www.automotivelogistics. media/events In- und Ausland www.tag-der-logistik.de Breakbulk Europe 23. – 26. 5. 2016 Antwerpen, Belgien www.breakbulk.com Windforce Bremen 7. – 9. 6. 2016 Bremen, Deutschland http://windforce.info/ windforce2016/de/ transport logistic China 14. – 16. 6. 2016 Shanghai, China www.transport-logisticchina.com ShortSeaShipping Days 22. – 23. 6. 2016 Lübeck, Deutschland www.shortseashipping.de 28 LOGISTICS PILOT Dezember 2015 Bremer Logistiktag 9. 8. 2016 Bremen, Deutschland www.bremenports.de/ veranstaltungskalender 26. Niedersächsischer Hafentag 2. 9. 2016 Brake, Deutschland www.seaports.de Kapitänstag 2. 9. 2016 Bremen, Deutschland www.bhv-bremen.de Maritime Woche 9. – 18. 9. 2016 Bremen/Bremerhaven, Deutschland www.maritimewoche.de Breakbulk Americas 26. – 29. 9. 2016 Houston, USA www.breakbulk.com WindEnergy 27. – 30. 9. 2016 Hamburg, Deutschland www.windenergyhamburg.com FOTOS: BREMENPORTS, SEAPORTS APPOINTMENTS Die Hafengesellschaft bremenports hat das PPI Transport Symposium zum ersten Mal in die Hansestadt an der Weser geholt. Veranstaltungsrückblick „PPI Transport Symposium“ vom 19. bis 21. Oktober in Bremen P R E M I E R E . Um Forstprodukte ging es auf dem dreitägigen „PPI Transport Symposium“, einer Kombination aus Kongress und Messe mit rund 600 angemeldeten Fachbesuchern aus aller Welt, das durch ein Rahmenprogramm mit Hafentour und Senatsempfang in der Oberen Rathaushalle abgerundet wurde. Das PPI fand zum ersten Mal in Bremen statt, bereits vor einigen Jahren wurden dazu Gespräche mit dem Veranstalter International Forest Products Transport Association (IFPTA) geführt. „Uns war es ein wichtiges Anliegen, das PPI Transport Symposium nach Bremen zu holen. Solche internationalen Veranstaltungen tragen dazu bei, den Standort zu stärken, und haben sehr positive regionalwirtschaftliche Effekte. Bremen bietet alle Fazilitäten, die dafür erforderlich sind“, so Michael Skiba, Leiter Marketing von bremenports. An dem von der Hafen-Managementgesellschaft organisierten Gemeinschaftsstand waren zudem die Bremer Firmen Alexander Global Logistics, BLG Cargo und terminic vertreten. Wolfgang Rolla du Rosey, Geschäftsführender Gesellschafter von terminic, einem Hersteller von Wandkalendern, äußerte sich zufrieden: „Wir haben viele bestehende Kunden aus der maritimen Branche getroffen und Kontakte zu potenziellen Neukunden geknüpft.“ Sven Riekers, Geschäftsführer BLG Cargo Logistics, betonte die Bedeutung der Holz- und Papierlogistik: „Das Forstprodukt- geschäft ist für die BLG ein interessanter Markt, weil es stabil und planbar ist. Es sichert uns eine Grundlast, die für den Hafen sehr wichtig ist.“ Auch die niedersächsischen Seehäfen präsentierten sich auf der gemeinschaftlich genutzten Fläche den zahlreichen Verladern und Spediteuren. „Forstprodukte wie Zellstoff, Papier und Holz zählen zu den wichtigsten Umschlagsgütern der niedersächsischen Seehäfen. Dies spiegelt auch der Umschlag von rund 1,5 Millionen Tonnen im Jahr 2014 wider“, erklärte Inke Onnen-Lübben, Geschäftsführerin der Hafenmarketinggesellschaft Seaports of Niedersachsen. Andreas Bullwinkel, Geschäftsführer Container Terminal Wilhelmshaven JadeWeserPort-Marketing: „Der JadeWeserPort hat sich erstmals auf dem PPI präsentiert. Über Deutschlands einzigen Container-Tiefwasserhafen werden bereits Volumen im Bereich Zellstoff nach Asien exportiert, und als ‚Newcomer‘ nutzen wir das Symposium, um weitere Kontakte in der Papierindustrie herzustellen und Wilhelmshaven auch als möglichen Umschlagsplatz im Konzert der deutschen Häfen zu positionieren.“ Reiner Schelling, Leitung Marketing & Vertrieb Zellulose/Papier bei J. Müller Agri + Breakbulk Terminal: „Der Gemeinschaftsstand hat es uns als spezialisiertem Nischenhafen ermöglicht, uns auf dem PPI gut zu positionieren, da wir uns als Aussteller gegenseitig unterstützen konnten. Die Messe und die Veranstaltung sind fast ein Heimspiel, bei dem wir gut zeigen konnten, was auf dieser Seite der Welt passiert.“ „Nationale Maritime Konferenz“ vom 19. bis 20. Oktober in Bremerhaven „Deutscher Logistik-Kongress“ vom 28. bis 30. Oktober in Berlin EV E N T. 2015 steht als maritimes Jahr ganz im Zeichen der 9. Nationalen Maritimen Konferenz (NMK). Zwei Tage lang diskutierten daher im Oktober etwa 800 Experten aus Unternehmen, Verbänden, Wissenschaft und Politik in Bremerhaven über Zukunftsstrategien für die maritime Wirtschaft. Neben den nationalen Rahmenbedingungen ging es auch um die europäischen und internationalen Perspektiven der Branche. Die Konferenz hat gezeigt, wie groß die strategische Bedeutung der maritimen Wirtschaft für Deutschland ist. JAHR EST R EF F EN. Nach drei Kongresstagen ist der 32. Deutsche LogistikKongress mit über 3.200 Teilnehmern in Berlin zu Ende gegangen. Es waren rund 200 Unternehmen mit Ständen vertreten, darunter VIA BREMEN mit einem Gemeinschaftsstand von Bremer Unternehmen. Am Vorabend des Kongresses fand in der bremischen Landesvertretung der schon traditionelle Hafenempfang statt. Auf der von bremenports organisierten Veranstaltung trafen sich 150 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Nach Begrüßung durch Uwe Will, Vorstand der VIA BREMEN Foundation, und durch bremenports-Geschäftsführer Horst Rehberg bestand im Rahmen eines Get-togethers die Möglichkeit zum Gedankenaustausch. LOGISTICS PILOT Dezember 2015 29 PREVIEW Alle Ausgaben sind auch als E-Paper auf Deutsch und Englisch verfügbar. Scannen Sie den Code oder gehen Sie auf www.bremenports.de/logisticspilot AUSGABE FEBRUAR IMPRESSUM 2016 LOGISTICS PILOT ISSN 2195-8548 Herausgeber: bremenports GmbH & Co. KG Hafenstraße 49, 28217 Bremen www.bremenports.de Michael Skiba Telefon: +49 421 30901-610 Fax: +49 421 30901-9624 E-Mail: [email protected] Schwerpunktthema Agrar- und Lebensmittellogistik Trends und Herausforderungen in der Agrar- und Lebensmittellogistik Anzeigen- und Projektleitung: Anastasia Lenz Telefon: +49 421 30901-602 Fax: +49 421 30901-9624 E-Mail: [email protected] Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 6, gültig ab 15. Juni 2015 www.bremenports.de/logisticspilot Verlag: DVV Kundenmagazine GmbH Nordkanalstraße 36, 20097 Hamburg www.dvv-kundenmagazine.de Projektmanagement: Karin Kennedy Telefon: +49 40 23714-338 E-Mail: [email protected] Save the Space Dezember 2015 Schwerpunktthemen der nächsten Ausgaben: Gute Fahrt Schwerpunktthema: RoRo RoRo-Carrier mit LNG-Antrieb 20 | Brandschutz an Bord 24 Februar 2016: Agrar- und Lebensmittellogistik Anzeigenschluss 18. 12. 2015 April 2016: Offshore-Windenergie Anzeigenschluss 19.2.2016 Juni 2016: Containerlogistik Anzeigenschluss 29.4.2016 Anzeigenverzeichnis 30 LOGISTICS PILOT Dezember 2015 EVAG STUTE Logistics Druck: Müller Ditzen AG, Bremerhaven www.muellerditzen.de LOGISTICS PILOT e rscheint sechsmal im Jahr in einer Auflage von 5.000 Exemplaren (Deutsch). Ein englisch sprachiges E-Paper finden Sie unter www.bremenports.de/logisticspilot Ihre Ansprechpartnerin: Anastasia Lenz, Marketing – bremenports GmbH & Co. KG, Telefon: +49 421 30901-602, E-Mail: [email protected] BLG Seite 2 bremenports Seite 32 Cuxport Seite 19 Layout, Fotos und Illustrationen: Gestaltung: Christine Zander, www.artldesign.de Titelcollage: Giuseppe Porzani – Fotolia, Seaports of Niedersachsen Weitere Bilder: siehe Bildverweise Seite 27 Seite 15 Die Publikation, ihre Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Vervielfältigung oder Verbreitung muss vom Verlag oder Herausgeber genehmigt werden. Dies gilt auch für die elektronische Verwertung wie die Übernahme in Datenbanken, Onlinemedien (Internet), Intranets oder sonstige elektronische Speichermedien. Co. KG Herausgeber und Verlag schließen bremenports GmbH & eine Haftung für unverlangt ein. V e. g tun gesandte Fotos, Manuskripte und Bremische Hafenvertre Co. KG sonstige Datenträger aus. t-Marketing GmbH & t Dieses Magazin is ts ein Gemeinschaf n projekt vo JadeWeserPor hsen GmbH Seaports of Niedersac n VIA BREMEN Foundatio FOTO: NORDFROST Magazin für Hafen, Schifffahrt und Logistik Redaktion: Claudia Behrend (cb) verantwortlich E-Mail: redaktion.logisticspilot@ dvvmedia.com Sichern Sie sich den Platz für Ihre Anzeigenwerbung im internationalen Logistikmagazin der deutschen Häfen: LOGISTICS PILOT. Die Mediainformationen finden Sie unter www.bremenports.de/logisticspilot M E D I A DAT E N Ihre Anzeigenwerbung im Logistikmagazin deutscher Seehäfen Schwerpunktthemen 2016 Februar 2016: Agrar- und Lebensmittellogistik Anzeigenschluss 18.12.2015 August 2016: Green Logistics Anzeigenschluss 24.6.2016 April 2016: Offshore-Windenergie Anzeigenschluss 19.2.2016 Oktober 2016: Ausbildung & Karriere Anzeigenschluss 26.8.2016 Juni 2016: Containerlogistik Anzeigenschluss 29.4.2016 Dezember 2016: RoRo Anzeigenschluss 21.10.2016 Anzeigenformate und Preise Preise pro Anzeige in Euro exklusive MwSt. Bei Vermittlung durch eine Agentur wird ein Aufschlag von 15 Prozent auf den Anzeigenpreis erhoben. Druckunterlagen Bei Anzeigen in deutscher und englischer Fassung bitte pro Version eine Druckvorlage mit einem eindeutigem Dateinamen schicken. Die Druckvorlagen müssen eine Woche nach Anzeigenschluss bei bremenports vorliegen. Bitte senden Sie Ihre Dateien im druckfähigen PDF-Format an: bremenports GmbH & Co. KG Anastasia Lenz Hafenstraße 49 28217 Bremen Telefon: +49 421 30901-602 Fax: +49 421 30901-9624 E-Mail: [email protected] Format Maße (Breite x Höhe) Preis pro Anzeige 4-farbig Preis ab 4 Anzeigen/Jahr (pro Schaltung) Preis bei 6 Anzeigen/Jahr (pro Schaltung) Umschlagseite (U2–U4) im Anschnitt*: 220 x 280 mm EUR 2.500,– EUR 2.200,– EUR 2.000,– 1/1 Seite im Anschnitt*: 220 x 280 mm EUR 1.895,– EUR 1.615,– EUR 1.425,– EUR 975,– EUR 830,– EUR 735,– EUR 975,– EUR 830,– EUR 735,– EUR 650,– EUR 555,– EUR 485,– EUR 650,– EUR 555,– EUR 485,– im Satzspiegel: 195 x 240 mm 1/2 Seite hoch im Anschnitt*: 110 x 280 mm im Satzspiegel: 97,5 x 240 mm 1/2 Seite quer im Anschnitt*: 220 x 140 mm im Satzspiegel: 195 x 120 mm 1/3 Seite hoch im Anschnitt*: 74 x 280 mm im Satzspiegel: 65 x 240 mm 1/3 Seite quer im Anschnitt*: 220 x 94 mm im Satzspiegel: 195 x 80 mm * + 3 mm Beschnittzugabe LOGISTICS PILOT Dezember 2015 31 Bremen Bremerhaven Frohe Weihnachten und ein erfolgreiches neues Jahr! Wir danken Ihnen für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit in den zurückliegenden Monaten. Gleichzeitig wünschen wir Ihnen freudund friedvolle Festtage sowie Glück, Gesundheit und Zufriedenheit im neuen Jahr. Auch 2016 unterstützen wir Sie gern bei Ihren Marketing-Aktivitäten und organisieren professionelle Gemeinschaftsstände auf den wichtigsten internationalen Logistik- und Transportmessen. Im ersten Halbjahr sind wir auf folgenden Messen: Besuchen Sie unseren Online-Adventskalender! Exklusive Gewinne unter: www.bremenports.de/advents-gewinnspiel oder über die Ports Pilot-App fruit logistica vom 3. - 5. Februar Intermodal South America vom 5. - 7. April Breakbulk China Breakbulk Europe transport logistic China vom 15. - 17. März vom 24. - 26. Mai vom 14. - 16. Juni Gern erstellen wir für Sie ein individuelles Angebot. Welthafen in guten Händen [email protected] www.bremenports.de
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