Ausgabe Vierzehn Dezember 2015

Magazin für Hafen, Schifffahrt und Logistik
Gute Fahrt
Schwerpunktthema: RoRo
RoRo-Carrier mit LNG-Antrieb 20 | Brandschutz an Bord 24
Dezember 2015
FASHION AND SPORTS · SCHIFFFAHRT UND SPEDITION · AUTOMOBILE · MASCHINEN UND ANLAGEN · ELEKTRONIK · LEBENSMITTEL
Wenn es um maßgeschneiderte Logistik geht, sind
wir Ihr starker Partner. Warum Sie uns das glauben
dürfen? Weil wir es täglich immer wieder aufs Neue
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und vor allem hanseatischer Verbindlichkeit. Hand drauf.
Unser Wort hat Wert.
www.blg-logistics.com
PREFACE & CONTENT
AUSGABE
DEZEMBER
2015
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Impression
4
„Die Automobilhersteller und die Logistikwirtschaft arbeiten immer stärker zusammen.“
Matthias Wissmann,
Präsident des Verbands der Automobilindustrie
Main Topic
10
FOTOS: VDA, NOR LINES, TRANSPORT OVERSEAS CHARTERING GMBH, PIXABAY – SKEEZE,
BLG LOGISTICS GROUP, BLG AUTOMOBILE/DVV, EVAG
Liebe Leserinnen und Leser,
Deutschland ist Logistikland, weil wir Exportland sind. Vor allem das Ausfuhrwachstum der deutschen
Automobilindustrie ist ein Treiber dieses Erfolgs. Im vergangenen Jahr haben die Unternehmen 4,3 Millionen
Pkws aus Deutschland exportiert – das waren noch einmal zwei Prozent mehr als im Vorjahr. Von vier Pkws,
die in Deutschland vom Band laufen, gehen drei in den Export. Ohne die exzellente Arbeit der Logistiker wäre
das nicht möglich, gerade die Seehäfen sind für unsere Industrie von zentraler Bedeutung.
Parallel zum Exportwachstum der Automobilindustrie wächst auch der Automobilumschlag der
norddeutschen Häfen: in Bremerhaven auf 2,3 Millionen, in Emden auf 1,3 Millionen umgeschlagene Pkws.
Die Häfen – um nur die beiden größten zu nennen – haben damit 2014 neue Höchststände erreicht.
Die Automobilhersteller und die Logistikwirtschaft arbeiten immer stärker zusammen. Gerade beim
Transport der fertigen Fahrzeuge vom Werk an den Bestimmungsort erfüllen die Logistiker eine äußerst
anspruchsvolle Aufgabe. In kurzer Zeit müssen Tausende von Neuwagen über erhebliche Distanzen transportiert werden – ohne Schäden, Verschmutzungen oder auch nur kleinste Beeinträchtigungen und natürlich
absolut pünktlich. Wenn die Hersteller ihre Fahrzeuge auf die Reise zum Händler oder Kunden schicken,
müssen sie darauf vertrauen, dass diese in guten Händen sind. Die norddeutschen Häfen sind Partner, die
ihre Kompetenz hierbei Tag für Tag unter Beweis stellen. Deswegen gilt: Der Exporterfolg Deutschlands ist
der gemeinsame Erfolg von Industrie und Logistikern. Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen
Logistics Story
16
Matthias Wissmann
Sustainability
20
Portrait
22
Safety & Security
24
News 6
People 26
Appointments 28
Preview 30
Imprint 30
Mediadaten31
LOGISTICS PILOT Dezember 2015
3
IMPRESSION
Übersicht der RoRo-Häfen
in Norddeutschland
Für die 15 deutschen Nord- und Ostseehäfen hat der RoRo-Transport und
-Umschlag von Pkws und Nutzfahrzeugen
eine erhebliche Bedeutung.
• Nautische Erreichbarkeit (sm): 15
• Schiffstiefgang (m): max. 6,5
• Schiffslänge (m): max. 150
• Anbindung: Schiene, Straße, Binnenwasserstraße
• RoRo-Rampen/-liegeplätze: 2
• Tragfähigkeit RoRo-Rampe (t): 100
• Nautische Erreichbarkeit (sm): 25
• Schiffstiefgang (m): max. 15,8
• Schiffslänge (m): max. 300
• Anbindung: Schiene, Straße, Binnenwasserstraße
• Abfertigungsplätze für Car Carrier: 4
• RoRo-Rampen/-liegeplätze: 4
• Tragfähigkeit RoRo-Rampe (t): bis 350
• Nautische Erreichbarkeit (sm): 1
• Schiffstiefgang (m): max. 11,5
• Schiffslänge (m): max. 350
• Anbindung: Schiene, Straße, Binnenwasserstraße
• RoRo-Rampen/-liegeplätze: 10
Büsum
Cuxhaven
• Nautische Erreichbarkeit (sm): 23
• Schiffstiefgang (m): max. 11
• Schiffslänge (m): max. 360
• Anbindung: Schiene, Straße
• RoRo-Rampen/-liegeplätze: 4
• Nautische Erreichbarkeit (sm): 19
• Schiffstiefgang (m): max. 9,5
• Schiffslänge (m): max. 235
• Anbindung: Straße, Binnenwasserstraße
• RoRo-Rampen/-liegeplätze: 1
• Tragfähigkeit RoRo-Rampe (t): 100
• Nautische Erreichbarkeit (sm): 63
• Schiffstiefgang (m): max. 8,5
• Schiffslänge (m): max. 200
• Anbindung: Schiene, Straße, Binnenwasserstraße
• RoRo-Rampen/-liegeplätze: 1
• Tragfähigkeit RoRo-Rampe (t): 60
Stade
Bremerhaven
Hamburg
Wilhelmshaven
Nordenham
Emden
• Nautische Erreichbarkeit (sm): 38
• Schiffstiefgang (m): max. 9,50 bei NW
• Schiffslänge (m): max. 235
• Anbindung: Schiene, Straße, Binnenwasserstraße
• Abfertigungsplätze für Car Carrier: 11
• RoRo-Rampen/-liegeplätze: 7
• Tragfähigkeit RoRo-Rampe (t): 100
4
• Nautische Erreichbarkeit (sm): 38
• Schiffstiefgang (m): max. 9,5
• Schiffslänge (m): max. 250
• Anbindung: Schiene, Straße, Binnenwasserstraße
• Abfertigungsplätze für Car Carrier: 1
• RoRo-Rampen/-liegeplätze: 1
LOGISTICS PILOT Dezember 2015
• Nautische Erreichbarkeit (sm): 31
• Schiffstiefgang (m): max. 10,5
• Schiffslänge (m): max. 270
• Anbindung: Schiene, Straße, Binnenwasserstraße
• Abfertigungsplätze für Car Carrier: 10
• RoRo-Rampen/-liegeplätze: 10
Bremen
• Nautische Erreichbarkeit (sm): 68
• Schiffstiefgang (m): max. 10,7
• Schiffslänge (m): max. 250
• Anbindung: Schiene, Straße, Binnenwasserstraße
• Abfertigungsplätze für Car Carrier: 1
• RoRo-Rampen/-liegeplätze: 1
IMPRESSION
• Nautische Erreichbarkeit (sm): 0
• Schiffstiefgang (m): max. 5,8
• Schiffslänge (m): max. 150
• Anbindung: Schiene, Straße
• RoRo-Rampen/-liegeplätze: 3
• Tragfähigkeit RoRo-Rampe (t): 60
Sassnitz
• Nautische Erreichbarkeit (sm): 0
• Schiffstiefgang (m): max. 9,5
• Schiffslänge (m): max. 240
• Anbindung: Schiene, Straße
• Abfertigungsplätze für Car Carrier: 2
• RoRo-Rampen/-liegeplätze: 6
• Tragfähigkeit RoRo-Rampe (t): 150
Puttgarden
• Nautische Erreichbarkeit (sm): 15
• Schiffstiefgang (m): max. 8,5
• Schiffslänge (m): max. 230
• Anbindung: Schiene, Straße
• RoRo-Rampen/-liegeplätze: 1
• Tragfähigkeit RoRo-Rampe (t): 3,3
Lübeck
Wismar
• Nautische Erreichbarkeit (sm): 6,5
• Schiffstiefgang (m): max. 10,36
• Schiffslänge (m): max. 250
• Anbindung: Schiene, Straße
• RoRo-Rampen/-liegeplätze: 4
• Tragfähigkeit RoRo-Rampe (t): bis 120
• Nautische Erreichbarkeit (sm): 3 bis 12
• Schiffstiefgang (m): max. 9,5
• Schiffslänge (m): max. 410
• Anbindung: Schiene, Straße, Binnenwasserstraße
• RoRo-Rampen/-liegeplätze: 18
• Tragfähigkeit RoRo-Rampe (t): 60
FOTO: BLG AUTOMOBILE
KARTE: DVV
• Nautische Erreichbarkeit (sm): 70
• Schiffstiefgang (m): max. 11,5
• Schiffslänge (m): max. 295
• Anbindung: Schiene, Straße, Binnenwasserstraße
• Abfertigungsplätze für Car Carrier: 3
• RoRo-Rampen/-liegeplätze: 3
LOGISTICS PILOT Dezember 2015
5
NEWS
KOMPAKT
FOTOS: BREMENPORTS, CUXPORT, J. MÜLLER, BREMENPORTS/BLG, EUROGATE, NPORTS/FOTOGRAFIE SCHEER, ABEKING & RASMUSSEN, DFDS
BREMEN. Die Containerterminal- und Logistikgruppe
Eurogate hat sich zum
1. Oktober mit 16,67 Prozent
an der 2010 gegründeten
Contrail Logistica beteiligt,
einem im brasilianischen
Cubatão ansässigen Anbieter
von intermodalen Transportlösungen im Hinterland von
Santos. Santos ist Brasiliens
größter Seehafen und mit über
3,6 Millionen TEU auch der
umschlagsstärkste Containerhafen Südamerikas.
BREMEN/BREMERHAVEN.
Österreich bleibt einer der
wichtigsten europäischen Partner
der bremischen Häfen. „Jeder
vierte Container, der in Bremerhaven im Hinterlandtransit
umgeschlagen wird, stammt
aus Österreich oder ist für
Österreich bestimmt“, berichtet
bremenports-Geschäftsführer
Horst Rehberg. 2013 wurden
84 Prozent der ÖsterreichContainer per Bahn transportiert.
B R E M E N . Der Hamburger
Seefrachtanbieter Ecu-Line und
der Bremer Frachtspeditionsdienst FCL Marine Agencies
haben vor Kurzem im Rahmen
einer strategischen Partnerschaft ein Joint Venture
geschlossen. Ecu-Line ist
auf Containerteilladung (LCL)
spezialisiert, gehört zur
indischen Avvashya Group und
verfügt über 200 Büros sowie
über ein globales Netzwerk in
90 Ländern. FCL Marine
Agencies ist auf Voll-Containerladung (FCL) ausgerichtet.
6
Umweltpreis für Stückgutfrachter „Wilson Dover“
BRE ME N . Auf der Konferenz „Sustainable Shipping
2015“ in Bremen hat bremenports-Geschäftsführer
Robert Howe (links) Anfang Oktober den „greenports Award“ an den Geschäftsführer der norwegischen Reederei Wilson, Thorbjørn Dalsøren (Mitte)
und Henrik Orth (rechts) vom Wilson-CharteringDepartment übergeben. Mit der Auszeichnung wird
das umweltfreundlichste Seeschiff gewürdigt, das
die bremischen Häfen im Jahr 2014 angelaufen hat.
Prämiert wurde in diesem Jahr der Stückgutfrachter
„Wilson Dover“ der norwegischen Reederei Wilson,
der sich mit einem ESI(Environmental Ship Index)-
Durchschnittswert von 41,8 gegen die Zweit- und
Drittplatzierten durchsetzen konnte. Dabei handelt
es sich um die „Aniara“ (40,7) von Wallenius
Wilhelmsen und die „Morning Linda“ (40,2) von
Eukor Car Carriers. Das beste Containerschiff in
diesem Ranking ist der Maersk-Liner „Gerd Maersk“
(40,1). Mit einem zweiten Öko-Ranking wurde im
Rahmen des „greenports Awards“ ermittelt, welcher
Reeder beziehungsweise Charterer die Hafengruppe
Bremen/Bremerhaven im vergangenen Jahr mit der
umweltfreundlichsten Flotte bedient hat. Hier schnitt
Wilson ebenfalls am besten ab.
Dänische Delegation besucht
Offshorehafen Cuxhaven
CUX H AVE N . Das Offshoregeschäft in Cuxhaven
boomt – das wissen auch dänische Schiffseigner. Um
sich den Hafenstandort als möglichen Basishafen
für ihre Offshoreerrichter- und -versorgungsschiffe
anzusehen, war kürzlich die Danish Shipowners’
Association zu Besuch. Jacob K. Clasen, Director
Policy & Analysis des dänischen Verbands, zeigte
sich beeindruckt von der guten Zusammenarbeit der
verschiedenen Branchen und Unternehmen.
LOGISTICS PILOT Dezember 2015
J. Müller-Unternehmensgruppe
stellt sich neu auf
B R AKE. J. Müller, Betreiber von Seehafenterminals an
der Unterweser sowie Hafen- und Logistikdienstleister,
organisiert das Umschlagsgeschäft im Braker Hafen
grundlegend neu. Das Projekt-, Windkraftanlagen- und
Stahlgeschäft wird künftig durch J. Müller Stahl +
Projekt Terminal betrieben. Alle Umschlagsgeschäfte,
die im „Althafen“ abgewickelt werden, firmieren unter
J. Müller Agri + Breakbulk Terminals, in dem auch
die Schifffahrtsaktivitäten der Unternehmensgruppe
gebündelt werden. Die Werkstatt- und Magazinaktivitäten der ehemaligen J. Müller Breakbulk wurden von
J. Müller Service übernommen.
NEWS
350 Millionen Euro für
bessere Hafenanbindung
JOC Port Productivity Award Neue Gleise im Seehafen
für Eurogate
Wilhelmshaven
B E R L I N . Um deutsche Seehäfen besser an das
Schienennetz anzubinden, investiert die Bundesregierung insgesamt 350 Millionen Euro. Die
ersten neun Projekte mit einem Volumen
von 130 Millionen Euro werden bereits seit
Juni umgesetzt. Dies geht nach Angaben der
Deutschen Verkehrszeitung (DVZ) aus einem
Schreiben von Verkehrsstaatssekretär Enak
Ferlemann an die Ressortchefs der Küstenländer
Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und
Schleswig-Holstein sowie Hamburgs und Bremens
hervor. Dazu gehören etwa die Baumaßnahmen
am Knoten Hamburg und die Planung eines dritten
Gleises auf einer Strecke bei Regensburg.
BRE M EN. Auf der Container Trade Europe
Conference des IT-Dienstleisters JOC Group in
Hamburg hat Peter Tirschwell (rechts), JOC
Group Chief Content Officer, Ende September
zwei Containerterminals der Eurogate-Gruppe
für die höchste Liegeplatzproduktivität („Berth
Productivity“) in Europa ausgezeichnet. Das MSC
Gate Bremerhaven belegte in der Rangfolge den
zweiten Platz, das NTB North Sea Terminal
Bremerhaven kam auf Platz drei. Beide Unternehmen sind Joint Ventures der Eurogate-Gruppe
mit den beiden größten Reedereien der Welt. Den
Preis nahm Jörg Colberg (links), Geschäftsführer von MSC Gate Bremerhaven, entgegen.
W ILHELMSHAVEN. Anfang Oktober haben
die Baumaßnahmen zum Ausbau der Bahnanlagen im Rüstersieler Groden im Seehafen
Wilhelmshaven begonnen. Die rund drei Millionen
Euro für eine moderne und erweiterte Gleisinfrastruktur, die für Güterverkehre öffentlich
zugänglich ist, werden mit Investitionsmitteln der
Hafengesellschaft NPorts und durch Fördermittel
finanziert. Das Schienennetz wird auf
insgesamt rund 1,5 Kilometern ausgebaut
und erneuert. Zudem werden einzelne Gleisabschnitte umgelegt und verlängert, einige Weichen
ausgetauscht, verlegt und bahntechnisch neu
ausgerüstet sowie die Lichttechnik verbessert.
Projektumschlag in
DFDS transportiert
Wilhelmshaven und Cuxhaven Schwergewicht
Abeking & Rasmussen
weiht neue Halle ein
W I L H E L M S H AV E N /CUX H AV E N . Der
dänische Logistikdienstleister DSV Air & Sea
Projects hat den Schwertransport von
Kraftwerksgeneratoren für das Unternehmen
Andritz Hydro übernommen. Die erste Verschiffung von Indien nach Deutschland erfolgte über
das Containerterminal Wilhelmshaven, der
Anschlusstransport nach Norwegen wurde über
das Cuxport-Terminal in Cuxhaven abgewickelt.
LEMW ER D ER . Die Schiffs- und Yachtwerft
Abeking & Rasmussen hat Anfang Oktober in
einer feierlichen Zeremonie ihre erweiterte
Fertigungshalle eingeweiht. Der Einladung von
Werftchef Hans M. Schaedla waren zahlreiche
geladene Gäste aus Wirtschaft und Politik sowie
die gesamte Belegschaft gefolgt. Die neue
Fertigungshalle ermöglicht den Bau von
Schiffen bis zu einer Länge von 125 Metern.
CUX H AVEN. Kürzlich hat die RoRo-Rederei
DFDS Seaways einen Schieneninstandhaltungszug mit einem Gesamtgewicht von 172 Tonnen
und 70 Metern Länge verschifft. Der Zug
wurde von Süddeutschland über den Schienenweg
nach Cuxhaven gefahren und aufgrund der
Abmessungen in drei Teilen mit der Fähre „Hafnia
Seaways“ ins britische Immingham und von dort
aus per Lkw bis zum Ziel in London transportiert.
LOGISTICS PILOT Dezember 2015
7
NEWS
Genting Hong Kong erwirbt
Lloyd Werft Bremerhaven
FOTOS: BLG LOGISTICS, LLOYD WERFT, HAPAG-LLOYD, WESSELS, JADEWESERPORT, CARSTEN BRAND, RHENUS LOGISTICS, PANATTONI
KOMPAKT
W I L H E L M S H AV E N /
O L D E N BU RG. Der Bund und
die Deutsche Bahn haben eine
Finanzierungsvereinbarung
zur durchgehenden Elektrifizierung der Eisenbahnstrecke
Oldenburg–Wilhelmshaven
geschlossen. Diese Bahnstrecke
bindet den JadeWeserPort an das
deutsche Schienennetz an. Mit
Investitionen in Höhe von rund
423 Millionen Euro, die zum
größten Teil vom Bund aufgebracht werden, wird als letzte
Baustufe die Gesamtstrecke
elektrifiziert und das Unterwerk
in Hahn zur Energieversorgung
neu gebaut sowie abschnittsweise die zulässige Radsatzlast
angehoben und die Streckenhöchstgeschwindigkeit auf bis zu
120 Stundenkilometer erhöht.
BREMEN. Die internationale
Spedition F. W. Neukirch errichtet in Oyten vor den Toren
Bremens ein neues Logistikzentrum. Das zentral im neuen
Gewerbegebiet Oyten-Süd direkt
an der A1 gelegene Grundstück
umfasst 44.000 Quadratmeter,
davon allein 21.000 Quadratmeter Hallen- und Bürofläche.
Das neue Logistikzentrum mit
4.000 Quadratmetern für
Sonderlager- und Kommissionierfläche bietet Platz für
40.000 Paletten. 20 Andocktore
auf Rampenniveau sollen einen
reibungslosen Warenfluss
ermöglichen. Bei der Konzeption
wurde besonderer Wert auf
Nachhaltigkeit gelegt. Die
Bauarbeiten starten in Kürze,
der Einzug ist für Sommer 2016
geplant.
8
Erster Spatenstich für neues
BLG-Logistikzentrum
B R EMER HAV EN. Genting Hong Kong, ein weltweit
agierendes Unternehmen für Freizeit, Erholung und
Entertainment, hat einen Vertrag über den Erwerb
von 50 Prozent der Geschäftsanteile an der Besitzgesellschaft, der Lloyd Investitions- und Verwaltungsgesellschaft, sowie 70 Prozent an der operativen
Gesellschaft, der Lloyd Werft, für einen Kaufpreis von
17,5 Millionen Euro abgeschlossen. Inhalt der Vereinbarung
ist zudem der Bau von fünf Kreuzfahrtschiffen. Nach
Angaben der Lloyd Werft steht der Vertrag noch unter dem
Vorbehalt der Erfüllung von gewissen Bedingungen.
BRE ME N . Gemeinsam mit den Projektpartnern
Panattoni Europe, AEW Europe, Daimler, RheinCargo
sowie der Stadt Düsseldorf und dem Grundstückseigentümer Stadtwerke Düsseldorf erfolgte Ende
November der feierliche Baubeginn für die neue
Logistikanlage der BLG Logistics im Düsseldorfer Hafen. Auf einer Gesamtgrundstücksfläche von
117.000 Quadratmetern entsteht ein Logistikzentrum, das auf die Anforderungen der Autoteile- und
Industrielogistik zugeschnitten ist. Die Fertigstellung
ist für Frühjahr 2016 geplant.
58 Millionen Euro für die deutsche Seeschifffahrt
LOGISTICS PILOT Dezember 2015
B ER LIN. Der Bund stellt der deutschen Seeschifffahrt
im laufenden und im kommenden Jahr Finanzhilfen
in Höhe von jeweils 58 Millionen Euro zur Verfügung.
Dies geht aus dem Anfang September veröffentlichten
25. Subventionsbericht der Bundesregierung
hervor. Der „Finanzbeitrag an die Seeschifffahrt“ liegt
damit auf Platz 19 der 20 größten Finanzhilfen des
Bundes. Überdies wurde die „Förderung von Umschlaganlagen des kombinierten Verkehrs und privater Gleisanschlüsse“ 2015 mit 106 Millionen Euro unterstützt.
2016 werden es 107 Millionen Euro sein.
NEWS
JadeWeserPort unter den
TOP 50 GVZ-Standorten in Europa
Wessels zeigt Flagge für LNG
W I L H E L M S H AV E N . Bereits zum zweiten Mal nach 2010
hat die Deutsche GVZ-Gesellschaft (DGG) im Rahmen einer
Studie ein Ranking der europäischen Güterverkehrszentren
(GVZ) erstellt. Das „GVZ JadeWeserPort“ erreicht nach
vorläufiger Analyse die Position 45 von insgesamt
86 detailliert bewerteten Standorten. Es punktet vor allem
in den folgenden Bewertungskriterien: vorhandene Flächenerweiterungsoptionen, Aufgabenspektrum sowie Aufgabenwahrnehmungsintensität der Management-/Trägerschaftsgesellschaft und (physisches) GVZ-Sicherheitsmanagement.
HAR EN. Die „Wes Amelie“ (1.000 TEU) ist das erste Containerschiff weltweit, das auf
den Betrieb mit Flüssigerdgas (LNG) umgerüstet wird. Seit zwei Jahren engagieren
sich die Reederei Wessels aus Haren/Ems, der Hauptmaschinenhersteller MAN Diesel &
Turbo und TGE Marine Gas Engineering für eine Umrüstung der Antriebsanlage
von Schweröl auf emissionsarmes LNG. Mitte Oktober überreichte Enak Ferlemann
(Mitte), Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und
digitale Infrastruktur, einen Förderungsscheck in Höhe eines siebenstelligen Betrags
für die Umrüstung des Containerschiffs an Christian Peter Hoepfner (links) und
Gerd Wessels (rechts) von Wessels. Der Zuschuss wird im Rahmen der Mobilitätsund Kraftstoffstrategie der Bundesregierung gewährt.
Neue Logistikanlage in
Bremen übergeben
Wachstumsprognose für
Seegüterumschlag
BLG transportiert
Schmelztiegel
B R E M E N . Panattoni Europe, ein Entwickler und
Investor von Logistikimmobilien, hat unlängst
eine neue Logistikanlage für BLG Logistics in
Bremen fertiggestellt. Die Immobilie ist in das
Güterverkehrszentrum (GVZ) integriert. Die BLG
nutzt in Bremen bereits rund 180.000 Quadratmeter Logistikfläche für ihre Autoteilelogistik.
Dort hat Panattoni einen neuen Komplex mit
einer Fläche von rund 30.000 Quadratmetern
Nutzfläche und 1.600 Quadratmetern Büround Sozialfläche entwickelt. Das Gebäude
erhielt die Silberzertifizierung der Deutschen
Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB).
BE RLIN. Das Bundesamt für Güterverkehr (BAG)
erwartet laut der „Gleitenden Mittelfristprognose
für den Güter- und Personenverkehr – Sommer
2015“, die Ende August veröffentlicht wurde, eine
Steigerung der Transportmengen von
300,3 Tonnen im Jahr 2014 um 7,3 Prozent
auf 322,1 Millionen Tonnen im Jahr 2017. Dies
entspricht einem Transportwachstum von durchschnittlich 2,4 Prozent pro Jahr. Zum Vergleich: 2013
waren es 294,1 Millionen Tonnen. Für das laufende
Jahr werden 306,8 Millionen Tonnen erwartet. Die
Prognose basiert auf den Wachstumsprognosen
des Internationalen Währungsfonds (IWF).
B R EMEN. 740 Tonnen schwere Schiffssektionen,
ausrangierte Dieselmotoren oder Schmelztiegel
mit flüssigem Stahl – regelmäßig übernehmen die
Schwergutspezialisten der BLG Logistics solche
besonderen Umschlagsprojekte. Mithilfe von
Self-Propelled Modular Transportern (SPMT)
werden die Schwerlasten transportiert. Auf dem
Gelände der BVT Brenn- und Verformtechnik in
Bremen-Vegesack hat die BLG bereits mehrfach
Schiffssektionen umgeschlagen. Im Auftrag der
Bremerhavener Lloyd Werft wurden in diesem Jahr
von der BLG bereits zweimal insgesamt vier Dieselmotoren in Bremerhaven umgeschlagen.
LOGISTICS PILOT Dezember 2015
9
MAIN TOPIC
Gut bewegt von A nach B
Für die deutschen
Seehäfen ist neben dem
Containerumschlag und
konventioneller auch
rollende Ladung von
erheblicher Bedeutung.
Insgesamt wurden im
vergangenen Jahr allein in
Bremerhaven, Emden
und Cuxhaven knapp vier
Millionen Fahrzeuge
umgeschlagen.
10
LOGISTICS PILOT Dezember 2015
MAIN TOPIC
D
er Automobiltransport hat sich in den vergangenen
Jahren von einer reinen Transportleistung hin zu
einer Logistikdienstleistung entwickelt, denn die
Automobilindustrie hat Teile ihrer Fahrzeugproduktion an die Autoterminals verlagert. Viele zusätzliche Services, wie der Einbau von Navigationssystemen und Schiebedächern oder auch Lackierarbeiten, werden inzwischen
von Automobillogistikdienstleistern in den Häfen wahrgenommen. Man spricht daher auch von einer „verlängerten
Werkbank“. Neben dem Umschlag ist zudem die sichere Zwischenlagerung der Fahrzeuge bis zur Auslieferung ein Kernbestandteil ihrer Aufgaben. Da der Fahrzeugumschlag, für
den pro Auto ein Fahrer benötigt wird, ebenso wie zahlreiche
Serviceleistungen kaum automatisiert werden können, sind
an den Automobilumschlag in Deutschland viele Arbeitsplätze an die Hafenstandorte gebunden. Insgesamt sichern laut
einer Studie des Bremer Instituts für Seeverkehrswirtschaft
und Logistik beispielsweise die niedersächsischen Häfen
zusätzlich zu den direkt hafenabhängig Beschäftigten allein
im Automobilsektor weitere rund 70.000 Arbeitsplätze im
Hinterland durch ihre Umschlagsaktivitäten.
FOTO: EVAG, GRAFIK: FREEPIK
Trends in der Automobillogistik
Der Seetransport und der Hafenumschlag von Neufahrzeugen unterliegen den vielschichtigen strukturellen Veränderungen in der Autoproduktion und bei Pkw-Verkäufen. Ein
wichtiger Trend: Die Fahrzeugproduktion wird in die Nähe
der Absatzmärkte verlagert. „Pkws japanischer und koreanischer Marken laufen in Europa und den USA vom Band,
während deutsche Autohersteller auch in Amerika oder
China sowie an kostengünstigeren europäischen Standorten
wie Spanien, Mittel- und Osteuropa produzieren“, berichtet
Klaus Holocher, Professor am Fachbereich Seefahrt an der
Jade Hochschule in Elsfleth, der in einer Studie das Umschlagsvolumen in den europäischen Seehäfen verglichen
hat. „Aufgrund der Produktionsverlagerung sind daher einige Neufahrzeugtransporte im Überseeverkehr weggefallen
beziehungsweise werden durch Kurzstreckenseetransporte
oder landgebundene Transporte ersetzt.“ Deutschland importiere die leichteren Automobile koreanischer oder japanischer Marken inzwischen weitgehend auf dem Landweg
aus den europäischen Nachbarstaaten und nicht mehr auf
dem Seeweg. „Gleichzeitig forcierten die deutschen Hersteller die Produktion von größeren Fahrzeugen (SUVs)
auf dem amerikanischen Kontinent, die über Bremerhaven
importiert werden“, so Holocher. Beim Automobilumschlag –
das heißt dem Empfang, Versand und Transhipment – stehen
die Seehäfen in Bremerhaven, Emden und Cuxhaven im
Wettbewerb mit den anderen Seehäfen der Nordrange, also
Zeebrügge, Antwerpen, Rotterdam und Hamburg. Hier ein
Überblick über den Automobilumschlag und seine Besonderheiten in den Häfen von Bremerhaven und Niedersachsen:
Bremerhaven
Neben dem Containerumschlag war der Automobilumschlag
in den vergangenen Jahrzehnten der wichtigste Wachstumstreiber für die bremischen Häfen. Das Autoterminal der BLG
in Bremerhaven ist das bedeutendste Terminal für Fahrzeuge
in ganz Europa. Im vergangenen Jahr wurden für den Im- und
Export insgesamt 2,3 Millionen Fahrzeuge umgeschlagen –
ein Plus von 4,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und somit
ein neuer Umschlagsrekord. Bezieht man auch den Transport
und die technische Bearbeitung mit ein, lag das Volumen 2014
sogar bei 7,4 Millionen Fahrzeugen.Auch die Entwicklung
Nautische Besonderheiten bei RoRo-Schiffen
Andreas Mai, Hafenkapitän und Amtsleiter des Hansestadt Bremischen
Hafenamts, der mit 75 Mitarbeitern für die Abwicklung ein- und auslaufender Schiffe in Bremen und Bremerhaven zuständig ist, kümmert sich
auch um die rund 1.300 RoRo-Schiffe, die im Jahr Bremerhaven anfahren.
„Grundsätzlich ist die Regelung des Schiffsverkehrs bei RoRo-Schiffen
nicht anspruchsvoller als die mit Containerschiffen. Allerdings gibt es
einige Besonderheiten, die zu beachten sind. Bei einem Tiefgang von etwa
acht Metern und einer Höhe der Aufbauten von 20 bis 30 Metern über der
Wasserlinie wirken bei Starkwindereignissen große Kräfte auf die Schiffe
ein, auch wenn sie bereits an der Kaje liegen.“ Der zeitliche Aufwand für das
Ein- und Auslaufen ist bei einem RoRo-Schiff deutlich höher als bei einem
Containerschiff: „Wenn ein Containerschiff bei Tonne 49 den Hafenlotsen
an Bord hat, benötigt es ungefähr eine Stunde, bis es festgemacht hat.
Der Autodampfer liegt nach einer Stunde gerade einmal in der Schleuse,
dann erfolgt das Umsetzmanöver. Anschließend braucht das Schiff noch
etwa 45 Minuten bis eine Stunde, um an die Kaje zu kommen.“ Dass die
RoRo-Schiffe mit bis zu 37 Meter Breite immer größer würden, bereite zwar
keine Probleme, allerdings „stellen die gegenüber früher vier bis fünf Meter
breiteren Schiffe bei den Schleusen- und Brückenpassagen schon eine
Herausforderung für die Kapitäne und Hafenlotsen dar“, so Mai.
LOGISTICS PILOT Dezember 2015
11
MAIN TOPIC
RoRo-Carrier werden immer umweltfreundlicher. Die „Aries Leader“
der Reederei NYK ist als erstes Schiff seiner Klasse mit der
neuesten Energieeinsparungstechnologie, einer patentierten
Öl-Luft-Schmierung und einem Hybridturbolader ausgestattet.
in diesem Jahr ist sehr positiv: Zwischen Januar und
September wurden von der BLG bereits über 1,6 Millionen
Fahrzeuge und 907.000 Tonnen High & Heavy umgeschlagen. Bremerhaven konnte damit seine Position als führendes
Autoterminal Europas weiter ausbauen und hat daher in ein
neues Autoregal mit 6.000 zusätzlichen Stellplätzen investiert,
das am 3. November dieses Jahres offiziell eingeweiht wurde.
Nach wie vor werden in Bremerhaven zudem Fahrzeuge konventionell verladen. Dies sind zum Beispiel Kühlschiffe mit
Früchten aus Südamerika, die in Nordeuropa keine entsprechende Rückladung finden und deshalb nach Alternativen
suchen. So lud das Kühlschiff „Star Quality“ der Reederei
Great White Fleet, die einen wöchentlichen Liniendienst
unterhält, im Februar dieses Jahres an der Columbuskaje
180 deutsche Exportfahrzeuge konventionell mit dem Kran.
Zielländer waren Kolumbien, Costa Rica und Nicaragua. Die
Reederei wird voraussichtlich auf jeder Rückreise Fahrzeuge
mitnehmen. Bis Ende vergangenen Jahres lief dieses Geschäft
noch über Antwerpen.
Emden
2014 erreichte der Hafen an der Emsmündung mit dem Umschlag von über 1,3 Millionen Automobilen einen Zuwachs
von 6,5 Prozent – ebenfalls ein neuer Rekord. Der Fahrzeugumschlag erfolgt in Emden zum einen im tidefreien
Binnenhafen am Terminal I der EVAG, wo die Verkehre mit
Großbritannien und Irland abgefertigt werden, zum anderen im Außenhafen, wo Autoport, ein Gemeinschaftsunternehmen von VW Logistik, EVAG und Anker Schiffahrt,
Automobilumschlag 2014 – Studie von Professor Klaus Holocher
Mit 3,9 Millionen umgeschlagenen Fahrzeugen in Bremerhaven, Emden
und Cuxhaven im vergangenen Jahr erzielten die wichtigsten deutschen
Seehäfen für den Automobilumschlag einen neuen Spitzenwert innerhalb
der europäischen Nordrangehäfen – dies ist das Ergebnis einer Untersuchung zum Thema Automobilumschlag von Klaus Holocher, Professor für
Hafenmanagement an der Jade Hochschule in Elsfleth.
Bremerhaven und Zeebrügge lagen mit jeweils über 2,2 Millionen umgeschlagenen Fahrzeugen auf den ersten beiden Plätzen. „Sie dürften damit
weltweit die größten Umschlagsplätze für Automobile sein“, so Holocher.
Die niedersächsischen Autoumschlagshäfen legten überproportional
zu und erreichten mit gut 1,7 Millionen Fahrzeugen einen Marktanteil von
knapp 20 Prozent. Emden erzielte mit mehr als 1,3 Millionen Automobilen
und einem Zuwachs von 6,5 Prozent Platz drei vor Antwerpen. Cuxhaven
konnte sogar um 6,9 Prozent zulegen und kam mit knapp 400.000
12
LOGISTICS PILOT Dezember 2015
Fahrzeugen auf Platz fünf. Für die anderen großen Häfen wie Rotterdam,
Amsterdam und Hamburg hatte der Fahrzeugumschlag nur eine geringe
Bedeutung.Nach Angaben des Verbands der Automobilindustrie (VDA) sind
die deutschen Automobilexporte im laufenden Jahr weiter angestiegen.
2014 waren es 4,3 Millionen Pkws. Mit einem Versand von insgesamt drei
Millionen Fahrzeugen sind die Häfen in Bremen und Niedersachsen für die
deutschen Autoexporte unverzichtbar. Da der Fahrzeugumschlag sich kaum
automatisieren lässt, sondern jedes Auto einen Fahrer erfordert, hängt vom
Automobilumschlag eine große Zahl von Arbeitsplätzen an den Standorten
ab. Holocher: „Für den steigenden Fahrzeugversand in die USA und nach
Großbritannien, den wichtigsten Zielländern der deutschen Autoexporte,
sind die Häfen Bremerhaven, Emden und Cuxhaven aufgrund der Neuinvestitionen von Umschlagsunternehmen und Hafenverwaltungen sehr gut
aufgestellt.“
FOTOS: NYK, BLG LOGISTICS GROUP
Da die Treibstoffkosten
rund 40 bis 45 Prozent
ihrer operativen Kosten
ausmachen, setzen die
Reeder von Autocarriern
auf immer größere
Schiffe. Ein Beispiel
ist der Autotransporter
„Höegh Target“ der
Reederei Höegh
Autoliners. DasRoRoSchiff hat mit 8.500
CEU auf 14 Ladedecks
die derzeit größte
Ladungskapazität
weltweit.
MAIN TOPIC
zuständig ist. Operativ wird der Umschlag von EVAG, einem
Unternehmen von DB Schenker, und der zur Bremer LexzauScharbau-Gruppe gehörenden Anker Schiffahrt durchgeführt. 79 Prozent der umgeschlagenen Fahrzeuge wurden
im vergangenen Jahr exportiert, insbesondere die Marken
VW, Audi und Škoda aus Produktionsstätten in Deutschland,
Ungarn, Tschechien und der Slowakei. Dabei ist der Autoumschlag in Emden sehr eng mit den Neufahrzeugtransporten
des Volkswagen-Konzerns verbunden. Ein beträchtlicher
Anteil der Fahrzeuge wurde nach Großbritannien verschifft,
wo 2014 die Nachfrage nach Pkws stark zunahm, sowie nach
Nordamerika. Über Emden importiert wurden insbesondere VW-Fahrzeuge aus Spanien, Südafrika und Mexiko.
2015 wurde der Dalbenliegeplatz für Großschiffe an der
Emspier in Emden fertiggestellt, wofür das Land Niedersachsen rund 8,2 Millionen Euro investiert hat. Damit wurde
Emdens Stellung als zweitgrößter Automobilumschlagsplatz
in Deutschland weiter gefestigt. Des Weiteren sind die Planungen für einen Großschiffsliegeplatz als Lückenschluss
zwischen Emspier und Emskai bereits angelaufen.
Cuxhaven
Der Fahrzeugumschlag an der Elbmündung wird von Cuxport und der BLG betrieben. Dabei ist die BLG an knapp
einem Drittel des wasserseitigen Umschlags beteiligt und für
fast die Hälfte des Hinterlandverkehrs verantwortlich. Mit
rund 86 Prozent sind die Autoverkehre in Cuxhaven
Neuer Dalbenliegeplatz in Cuxhaven
Der Automobilumschlag in Cuxhaven hat sich in den vergangen Jahren sehr
positiv entwickelt: Seit 2005 stieg der Umschlag von Kraftfahrzeugen um
etwa 78 Prozent. 2014 belegte der Seehafen mit 392.389 Fahrzeugen den
fünften Platz unter den Automobilhäfen der Nordrange. Um auch größere
Schiffe abfertigen zu können und zusätzliche Kapazitäten für den Autoumschlag zu schaffen, hat die Hafengesellschaft Niedersachsen Ports daher
in diesem Jahr den Dalbenliegeplatz im Amerikahafen ausgebaut.
„Wir stellen auch an dieser Stelle eine leistungsfähige Infrastruktur bereit.
Damit wollen wir dazu beitragen, die Position Cuxhavens als einen der
führenden Autoumschlagshäfen zu stärken und weiter auszubauen“, sagt
Holger Banik, Geschäftsführer von Niedersachsen Ports. „Die Liegeplatzerweiterung war eine dringend notwendige und zukunftssichernde Investition
für unseren Automobilumschlag in Cuxhaven. Sie kommt im richtigen
Moment, um auch die neue Generation der im Short-Sea-Verkehr eingesetzten RoRo-Schiffe abzufertigen“, bestätigt auch Bernd Kupke, Geschäftsführer
des BLG Autoterminals Cuxhaven. „Wir glauben an den Standort Cuxhaven.
Er ist schiffsseitig schnell und ohne Schleuse zu erreichen, direkt angebunden
an das Autobahn- und Schienennetz und hochflexibel und effizient. Das sind
sehr gute Voraussetzungen für deutlich mehr Fahrzeugvolumen.“
Der Dalbenliegeplatz entlang der Brücke drei ist für Schiffe bis rund
160 Meter Länge und 25 Meter Breite ausgelegt. Er besteht aus fünf
Pollerblöcken und einer 155 Meter langen Steganlage. Dafür wurden rund
drei Millionen Euro aus Landesmitteln und Gelder des Europäischen Fonds
für regionale Entwicklung in den neuen Liegeplatz investiert.
BOCK AUF SCHROTT
Über das Thema Entsorgung sprechen wir bestimmt nicht abfällig.
Schließlich bringen wir lange Erfahrung, Spezialkenntnisse,
Technik und alle nötigen Genehmigungen mit, um RecyclingStoffe aller Art verantwortungsvoll zu transportieren.
Anders zu arbeiten wäre für uns einfach Müll.
STUTE Logistics (AG & Co.) KG – www.stute.de
LOGISTICS PILOT Dezember 2015
13
MAIN TOPIC
Stade
Der Seehafen Stade liegt direkt an der Seeschifffahrtsstraße Elbe, zwischen Hamburg und der Elbmündung
bei Cuxhaven. Auch hier steht eine Rampe für einen effizienten RoRo-Umschlag zur Verfügung. Im Ausblick
auf das kommende Jahr befindet sich der Hafen- und
Umschlagslogistikdienstleister Buss Port Logistics derzeit
in Verhandlungen mit einem Flugzeughersteller. Bauteile,
die zurzeit noch per Lkw von Stade in das 30 Kilometer
entfernte Hamburg-Finkenwerder transportiert werden,
könnten künftig über das Terminal in Stade verschifft
werden.
Seit dem Sommer 2014 darf der Nordhafen auch von
Schiffen mit bis zu 200 Meter Länge und 32 Meter Breite
angelaufen werden. Dafür wurde von der niedersächsischen Hafenbehörde und dem Wasser- und Schifffahrtsamt eine neue Betriebsordnung in Kraft gesetzt. „Mit der
Ausweitung der Genehmigung wird der Seehafen Stade
leistungsfähiger. Wir haben die Möglichkeit geschaffen,
dass auch moderne RoRo-Schiffe die bereits installierte
Verladerampe nutzen können“, erklärt Holger Banik, Geschäftsführer von NPorts. Zudem wurden in Stade neue
Flächen für Projektladung errichtet.
Interview mit Ernst Frankenbach, Vorsitzender des Vereins Automobillogistik (AML) im DSLV
Herr Frankenbach, der AML vertritt die fachspezifischen Interessen
der Automobillogistiker. Welche Aufgaben genau sind das?
In unserem Verband sind sämtliche führenden deutschen Logistikdienstleister vertreten, primär für den Transport auf der
Straße, aber auch mit der Bahn und dem Binnenschiff.
Wir vertreten den deutschen Standort mit allen
Logistikdienstleistungen rund um das Fahrzeug,
insbesondere die Outboundlogistik. Kein Flottenbetreiber kann ohne Logistik existieren, die
unsere Verbandsmitglieder europaweit zur
Verfügung stellen.
Ernst Frankenbach ist seit dem
15. September 2015 Vorsitzender
der Automobilspediteure im DSLV
(Deutscher Speditions- und
Logistikverband).
Ihr Verein unterstützt die Kampagne des Europäischen Speditionsverbands der Automobillogistik (ECG) für eine europaweite
Vereinheitlichung der Lkw-Ladelängen von Autotransportern.
Wie ist hier der Stand der Dinge?
Die Diskussion über die Richtlinie zu Maßen und Gewichten ist auf EU-Ebene
abgeschlossen (verabschiedet als Richtlinie [EU] 2015/719). Leider konnte
man sich bis zum Schluss nicht auf eine Vereinheitlichung der Ladelängen
einigen; die EU hat sich jedoch verpflichtet, bei einer Überprüfung der
Umsetzung 2020 dieses Thema noch einmal systematisch anzugehen.
Und wie sieht es mit dem Lang-Lkw aus? Welche Bedeutung hat
der für die Automobillogistik?
Wir haben das in einer Studie untersuchen lassen. Der Lang-Lkw bringt uns bei
den bestehenden Rahmenbedingungen keinen wirklichen Vorteil, da die
Investitionskosten viel höher sind als bei einem konventionellen Lkw und wir
aufgrund unserer Ladung auch ein Gewichtsproblem bekämen. Zudem müssen
wir zum Verteilen in die Städte, was mit einem Lang-Lkw nicht möglich ist.
FOTOS: FRANKENBACH, AEROTEC GMBH
sehr exportorientiert. Im Vergleich zum Vorjahr konnte
Cuxhaven 2014 beim Automobilumschlag um 6,9 Prozent
zulegen und kam auf insgesamt 392.389 Fahrzeuge.
Der überwiegende Teil der RoRo-Transporte wird mit
Großbritannien abgewickelt. Dorthin exportiert werden vor
allem Fahrzeuge von BMW (Reederei UECC), aber auch von
Opel und Kia (Reederei DFDS Seaways). Einkommend werden Opel, Jaguar und Land Rover abgefertigt. Die ständig
steigende Nachfrage nach Opel- und Kia-Frachttransporten
zwischen Deutschland und Großbritannien hat die Reederei
DFDS Seaways dazu veranlasst, ein größeres Schiff auf ihrer
Frachtroute zwischen Cuxhaven und Immingham einzusetzen. „Wir bieten seitdem fünfmal pro Woche jeweils einen
Transportraum für 160 Frachteinheiten und 250 Pkws an
und haben damit unsere Frachtkapazität um insgesamt 30
Prozent gesteigert“, freut sich der Linienverantwortliche von
DFDS Seaways, Ortolf Barth. Das zweitwichtigste Fahrtgebiet
umfasst die Ostsee, insbesondere Schweden sowie die übrigen
skandinavischen Staaten und Estland; es wird von den Reedereien Mann Lines, Kess und Nor Lines bedient.
Im Juli dieses Jahres hat die Hafengesellschaft Niedersachsen Ports mit dem neuen Dalbenliegeplatz „Brücke 3“
zudem weitere Kapazitäten für den Automobilumschlag in
Cuxhaven geschaffen.
MAIN TOPIC
Etwa zwölf Stunden
dauert der Seetransport
der Rumpfsektion in
einem speziellen
Transportcontainer
von Nordenham nach
Hamburg.
Nordenham
Auch der Hafen von Nordenham ist im RoRo-Geschäft aktiv. Das Unternehmen Premium Aerotec, ein Lieferant ziviler
und militärischer Flugzeugstrukturen, transportiert auf dem
Seeweg beispielsweise fertig montierte vordere Rumpfsektionen für die A350 XWB, die A330-Familie und Rumpfschalen
für den A380 von Nordenham zu Airbus nach Hamburg.
Hierbei kommt das Airbus-Transportschiff „Kugelbake“ der
Reederei Wulf Seetransporte zum Einsatz, das derzeit zweimal
wöchentlich verkehrt. „Unsere Ladung ist dabei stets gemischt.
Die Container sind zwar unterschiedlich lang, ergänzen
sich aber entsprechend. So können auf einem Stellplatz für
einen A350-Container auch zwei A330/A380-Container
stehen“, berichtet Markus Wölfle, Unternehmenssprecher bei
Premium Aerotec.
(cb)
Vor gut einem Jahr wurde in Ihrem Dachverband DSLV der
Arbeits-kreis Schienengüterverkehr/Kombinierter Verkehr
(AK Schiene) ins Leben gerufen. Welchen Hintergrund hat das?
Das Thema Bahnspedition ist für den AML von großem Interesse. Wir
haben Mitglieder, die Bahntransporte anbieten, und verzeichnen zudem
eine erhöhte Nachfrage nach dieser Dienstleistung. Die Zielsetzung des
Arbeitskreises ist es, den Belangen der Bahnspedition gegenüber der
Politik und anderen Akteuren eine Stimme zu geben.
Ihre Verbandsmitglieder haben sich in den vergangenen Jahren
von Transporteuren zu Logistikern entwickelt. Welche Trends sehen
Sie in der Automobillogistik?
Für Deutschland gehe ich davon aus, dass die Verteilerverkehre von
sogenannten Fahrzeug-Compounds, also Fahrzeugstellplätzen für die
regionale Verteilung, oder vom Werk zu mehreren Abladestellen zunehmen
werden. In Europa gewinnt der Bahntransport vom Hersteller zum
Verteiler an Bedeutung.
Mit welchen Themenfeldern beschäftigen Sie sich noch?
Die Einkaufspolitik der Kunden generell, nicht nur der OEMs, ist sehr
rüde geworden. Die niedrigen Frachtraten waren nicht ausreichend,
um Ersatzinvestitionen anzustoßen. Hinzu kommt die nicht vorhandene
Altersnachfolge bei den Frachtführern und den Subunternehmern.
Viele haben das Geschäft aufgegeben, sodass die Flotte reduziert
ist. Seit einem Jahr haben wir eine sehr große Nachfrage, aber die
Kapazitäten sind nicht da.
Und wie entwickelt sich der Automobiltransport 2016?
Wir gehen von einem relativ stabilen Auftragsbestand aus. Das bestätigen
auch die Planungen und Prognosen der Hersteller. Für China erwarten wir
eine leichte Abschwächung der Spitzen, die es bisher gab. Nordamerika ist
relativ konstant, da sieht es sehr gut aus.
LOGISTICS PILOT Dezember 2015
15
LOGISTICS STORY
RoRo und Intermodalität
Im Gespräch mit dem LOGISTICS PILOT erläutert Wolfgang Stöver, Leiter Vertrieb der BLG
Automobillogistik, welche Bedeutung die Intermodalität für die Automobillogistik hat.
16
Herr Stöver, welchen Stellenwert hat die
Automobillogistik bei der BLG?
Sie ist einer von drei Geschäftsbereichen, das unterstreicht
bereits die Bedeutung. Alle drei Bereiche, die Container-,
Automobil- und Kontraktlogistik, liegen vom Umsatz her mit
je einem Drittel ungefähr auf dem gleichen Niveau.
Welche Vorteile bietet das?
Dieses System ermöglicht eine individuelle Abrufbarkeit in
den Werken und eine gleichmäßige Entsorgung. Das ist für
die Produktionsstandorte sehr wichtig, weil sie traditionell
gewachsen und teilweise sehr städtisch sind, also mit wenig
Lagerfläche.
Etwa zwei Drittel der deutschen Automobilexporte
gehen über Bremerhaven. Warum?
Das hat verschiedene Gründe. Die Frequenz der Reeder in
der RoRo-Schifffahrt ist ein Alleinstellungsmerkmal: Von
keinem anderen Hafen werden so viele Zielhäfen angesteuert
wie von Bremerhaven. Zudem haben wir die Zulaufsysteme
seit vielen Jahren optimiert. Die Ganzzüge zwischen den
Werken und Bremerhaven fahren im Shuttlebetrieb, das bedeutet voll beladen zum Hafen und leer in die Werke zurück.
Wie viele Ganzzüge verkehren insgesamt?
Pro Tag sind es über alle Hersteller 26 Ganzzüge, die nach
Bremerhaven fahren. Dafür wird in drei Schichten entladen.
LOGISTICS PILOT Dezember 2015
Welche Bedeutung hat die Intermodalität für die
Automobillogistik der BLG?
Sie ist sehr wichtig. Insbesondere gilt dies für die Häfen als
Schnittstelle zwischen Land und See. Es geht hier um kurze
Standzeiten im Hafen. Dies gilt sowohl für die BLG im Hin-
LOGISTICS STORY
blick auf die Flächenproduktivität als auch für die Hersteller,
da dabei Kapitalkosten zwischen acht und zehn Euro pro
Standtag und Auto entstehen.
FOTOS: BLG LOGISTICS GROUP
Wie sieht es beim Import aus?
Hier ist die Situation etwas anders. In der Regel erfolgt der
Transport mit dem Lkw. Für das Inland findet keine Umladung statt, da die Fahrzeuge direkt zu den Händlern transportiert werden. Man wartet, bis man eine Tour zu einem
bestimmten Zielort zusammenhat. Nur in wenigen Fällen
erfolgt eine Umladung. Wir setzen bei Bedarf aber auch Züge
zu unseren Inlandsterminals ein, um von dort per Lkw regional fein zu verteilen. Ein Beispiel dafür sind Bahntransporte
von Bremerhaven nach Kelheim, von wo aus die regionale
Verteilung in Bayern erfolgt. Dies gilt auch im Europaverkehr,
wo wir für Kunden wie Kia und Hyundai ebenfalls per Zug
aus Werken in Tschechien und der Slowakei nach Kelheim
fahren und die Fahrzeuge von dort in ganz Deutschland
verteilen.
Welche Bedeutung hat das Binnenschiff?
Wir haben derzeit sieben Binnenschiffe, von denen fünf auf
dem Rhein und zwei auf der Donau verkehren. Suzuki produziert beispielsweise in der Nähe von Budapest in Ungarn, von
wo aus die Fahrzeuge mit dem Binnenschiff nach Kelheim
transportiert und dann mit der Bahn und dem Lkw weiterverteilt werden. Für Ford in Köln transportieren wir zum
Beispiel Fahrzeuge für Großbritannien den Rhein abwärts
ins holländische Vlissingen zur Verschiffung nach England.
Auch das Binnenschiff
ist ein wichtiger
Transportträger für
den Vor- und Nachlauf
von Automobilen.
Wolfgang Stöver ist seit 1984 bei der
BLG tätig und seit 1998 Leiter Vertrieb
für die Automobillogistik.
Wie sieht der Modal Split aus?
Für Bremerhaven gilt: Im Export erfolgen 95 Prozent der
Anlieferungen mit der Bahn. Dafür können wir auf 1.275
eigene Waggons unserer BLG AutoRail zurückgreifen, in
die wir seit 2008 investiert haben. Beim Import sind es 95
Prozent mit dem Lkw, das sind die Auslieferungen zu den
Händlern. Hierfür setzen wir in Deutschland 400, in Polen,
der Ukraine und Russland 120 Lkws ein.
Welche Bedeutung messen die Hersteller dem
Umweltschutz beim Transport zu?
Das ist je nach Hersteller unterschiedlich, hört allerdings
oftmals bei den Kosten auf. Wenn möglich, transportieren
wir mit der Bahn oder dem Binnenschiff, was eine Vielzahl von Lkw-Transporten ersetzt. Das einzige große Werk,
das noch nicht per Bahn entsorgt wird, ist das Smart-Werk
im lothringischen Hambach in Frankreich. Aufgrund der
Größe der Autos ist hier aber eine sehr effiziente Verladung
von zwölf Pkws pro Sattelzug möglich. Die BLG hat eine
Vielzahl von Maßnahmen unternommen, um nachhaltig
und umweltfreundlich zu wirtschaften. Dazu gehören LkwFahrerschulungen, der Einsatz von IT-Systemen auf den
Lkws, lärmreduzierende Bremsen an unseren Bahnwaggons,
Windkraft, Solartechnik und LED-Leuchten, um nur einige
Beispiele zu nennen. Umweltschutz wird von den Kunden
nicht immer finanziell honoriert, aber wohlwollend zur
Kenntnis genommen.
FACTS
BLG-Automobillogistik
21 Standorte in
Deutschland, Italien,
Kroatien, Polen,
Russland, der
Slowakei, Slowenien,
der Türkei und der
Ukraine
Bremerhaven ist der
größte Standort und
gehörte 2014 mit über
2,3 Millionen umgeschlagenen, transportierten oder technisch
bearbeiteten Fahrzeugen zu den größten
Autohäfen der Welt.
rund 2.000 Mitarbeiter
Flotte: 1.275 Waggons
mit Flüsterbremsen,
7 Binnenschiffe und
520 Lkws
Zu Ihren Auftraggebern zählen OEMs, Vermieter,
Leasinggesellschaften, Flottenfahrzeugdienstleister
und Remarketinggesellschaften. Wer sind Ihre
wichtigsten Kunden?
Im Prinzip zählen dazu alle großen Automobilhersteller, wie
die VW-Gruppe mit ihren Marken VW, Škoda, Audi und
Porsche, Hyundai und Kia, Suzuki, Mitsubishi sowie natürlich
BMW und Mercedes.
Wird sich die VW-Abgasaffäre auch auf Ihr Geschäft
auswirken?
Wir erwarten nicht, dass das einen größeren Einfluss auf die
Exportmengen haben wird. Die Exportzahlen im Überseeverkehr werden sich nicht wesentlich verändern, da die
LOGISTICS PILOT Dezember 2015
17
LOGISTICS STORY
Das Autoterminal in
Bremerhaven zählt zu den
größten Fahrzeugdrehscheiben der Welt.
Mit welcher Geschäftsentwicklung rechnen Sie
insgesamt?
Beim Export sind wir zufrieden, die Märkte in West- und
insbesondere Südeuropa haben sich seit Jahresbeginn stark
erholt. Im Vergleich zu 2014 gab es einen Zuwachs von neun
Prozent bei den Zulassungen. Ein Problem ist allerdings
Russland mit 33 Prozent weniger Zulassungen im Vergleich
zum Vorjahr. Die USA entwickeln sich mit einem Anstieg
um vier Prozent ebenfalls gut. Bei den BRIC-Staaten ist die
Entwicklung durchwachsen: China verzeichnet zwar noch
Wachstum, aber mit derzeit fünf Prozent eben weniger als
in der Vergangenheit. Insgesamt sind deutsche Fahrzeuge
nach wie vor sehr gefragt.
Weitere Informationen:
www.blg-logistics.com
18
vermehrt deutsche Autos im Ausland produziert werden,
zum Beispiel in Mexiko, Brasilien und China. Ob der Anteil
der deutschen Inlandsautomobilproduktion steigt, ist fraglich. Wir sind zufrieden, wenn er auf dem hohen Niveau der
vergangenen drei bis vier Jahre bleibt, und rechnen eher nicht
mit großen Zuwächsen.
Welche Prognosen haben Sie für die Produktion in China?
Irgendwann werden chinesische Hersteller auch auf den
deutschen Markt kommen. Durch eine zunehmende Produktion in China, auch durch deutsche Hersteller, entstehen
neue Logistikströme. Wie und wann genau, bleibt abzuwarten. Mit einer Repräsentanz in China beobachten wir die
Entwicklung sehr genau und stellen uns bereits heute bei den
chinesischen OEMs vor. Neue Chancen für die Logistik bietet
beispielsweise die Produktion der C-Klasse von Daimler,
die mittlerweile neben Bremen in East London (Südafrika),
Peking und Tuscaloosa (USA) erfolgt, weil sich das Modell
so gut verkauft und der Bedarf für Deutschland nicht mehr
allein aus Bremen gedeckt werden kann.
Und wie sieht es beim Import aus?
In Deutschland macht sich die Zunahme von Zulassungen
um sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr positiv bemerkbar. Hyundai und Kia produzieren inzwischen viel in Europa,
vor allem in Tschechien und der Slowakei, aber mittlerweile
auch in der Türkei. Dadurch sind die Importe leider weniger
geworden. Steigende Importe erhalten wir aus den USA,
Finnland und Südafrika.
Wie wirkt sich das an den deutschen Produktionsstandorten aus?
Die Arbeitnehmervertretungen stimmen einer Produktionsverlagerung ins Ausland in der Regel nur dann zu, wenn nicht
weniger in Deutschland produziert wird und die Arbeitsplätze relativ gesichert sind. Für Premiumfahrzeuge bleibt
Deutschland ein wichtiger Produktionsstandort.
Welche Trends sehen Sie bei der Automobillogistik
insgesamt?
Was den Export angeht, haben wir gegenwärtig noch kein
klares Bild, da die Planung bei den Automobilherstellern
noch andauert. Wir blicken aber recht optimistisch in die
Zukunft. Ein genereller Trend ist es, dass seit einigen Jahren
Und was bedeuten diese Entwicklungen für Sie
als Logistiker?
Wir müssen mitdenken und die Hersteller dort, wo wir mit
unserem Netzwerk können, bei ihren Planungen und Projekten unterstützen, aber auch selbst innovative Konzepte
entwickeln und vorschlagen.
LOGISTICS PILOT Dezember 2015
FOTO: BLG LOGISTICS GROUP
Hauptzielgebiete USA (über Emden) und China (über Bremerhaven) keine Dieselmärkte sind. Auf dem deutschen und
europäischen Markt stellt sich die Lage anders dar. Hier haben Pkws mit Dieselmotor hohe Marktanteile, sodass wir
negative Mengeneinflüsse erwarten.
LOGISTICS STORY
CUXPORT – IN POLE POSITION
CUXPORT
–
CUXPORT
–
IN
POLE
POSITION
CUXPORT
– toIN
INseaPOLE
POLE POSITION
POSITION
The
x-press link
CUXPORT
–
IN
POLE
POSITION
The
x-press
link
to
sea
The x-press link to sea
The x-press link to sea
The x-press link to sea
Modernes Multifunktionsterminal für Ro/Ro, Container, Stückgut und Automobillogistik
Modernes Multifunktionsterminal für Ro/Ro, Container, Stückgut und Automobillogistik
Shortsea
nach Großbritannien,
Island,
Schweden,
Finnland
und Norwegen
ModernesAbfahrten
Multifunktionsterminal
für Ro/Ro,
Container,
Stückgut
und Automobillogistik
Modernes Multifunktionsterminal für Ro/Ro, Container, Stückgut und Automobillogistik
Shortsea Abfahrten
nach Großbritannien,
Island,
Schweden,
Finnland
und Norwegen
Modernes
Multifunktionsterminal
für Ro/Ro,
Container,
Stückgut
und Automobillogistik
Spezialist
für Schwergut
Projektladungen
Shortsea Abfahrten
nach und
Großbritannien,
Island,
Schweden,
Finnland
und Norwegen
Shortsea Abfahrten nach Großbritannien, Island, Schweden, Finnland und Norwegen
SpezialistAbfahrten
für Schwergut
Projektladungen
Shortsea
nach und
Großbritannien,
Island, Schweden, Finnland und Norwegen
Spezialist für Schwergut
und
Projektladungen
Spezialist für Schwergut und Projektladungen
Spezialist für Schwergut und Projektladungen
Cuxport GmbH · Neufelder Schanze 4 · 27472 Cuxhaven · Deutschland
T. +49 (0)4721 748-0 · F. +49 (0)4721 748-122 · [email protected] · www.cuxport.de
Cuxport GmbH · Neufelder Schanze 4 · 27472 Cuxhaven · Deutschland
Cuxport GmbH · Neufelder Schanze 4 · 27472 Cuxhaven · Deutschland
SUSTA I N A B I L I T Y
Mit LNG von Norwegen
nach Cuxhaven
Über Flüssigerdgas als alternativem und umweltfreundlichem Treibstoff wird schon seit einiger Zeit
berichtet. Nun aber werden zunehmend LNG-betriebene Schiffe in Dienst gestellt, darunter auch
zwei RoRo-Carrier der norwegischen Reederei Nor Lines. Seit April verkehren sie zwischen Cuxhaven
und Norwegen. Neben der Tätigkeit als Klarierungs- und Buchungsagent hat Cuxport auch das
Marketing für Nor Lines in Deutschland übernommen.
W
enn eins der beiden mit LNG betriebenen
Frachtschiffe von Nor Lines, die „Kvitbjørn“
(Polarbär) oder ihr Schwesterschiff „Kvitnos“
(Polardelfin), in Cuxhaven festmacht, ist es eine
kleine Sensation. Zwar verkehren beide bereits seit einigen
Monaten im wöchentlichen Liniendienst zwischen dem Hafen an der Unterelbe und einer Vielzahl norwegischer Häfen –
vom Oslofjord über die Westküste bis nach Hammerfest
in Nordnorwegen –, aber sie fallen immer noch auf; und
das nicht nur wegen ihrer knallroten Lackierung und ihres
ungewöhnlichen Designs.
Cuxhaven ist der erste deutsche Seehafen, der regelmäßig
von Schiffen mit LNG-Antrieb angelaufen wird. „Zudem
besteht mit Nor Lines erstmals ein RoRo-Angebot von einem
20
LOGISTICS PILOT Dezember 2015
deutschen Hafen zu einer Vielzahl von norwegischen Bestimmungshäfen“, freut sich Roland Schneider vom Business
Development bei Cuxport.
Nachhaltigkeit
Die beiden neuen RoRo-Schiffe, die zusammen rund 65 Millionen US-Dollar gekostet haben, sind besonders umweltschonend, da die Emissionswerte vom Flüssiggas im Vergleich zu
anderen fossilen Brennstoffen sehr niedrig sind: Die LNGFrachter verbrauchen 65 Prozent weniger Energie als bei
einem Lkw-Transport und 18 Prozent weniger als die Schiffe,
die sie ersetzen. Darüber hinaus werden die CO2-Emissionen um 38 Prozent, die NOx-Emissionen um 90 Prozent
SUSTA I N A B I L I T Y
6
2
1
1
2
3
4
Hydraulic ro-ro ramp
Weather deck: 1.500 m2
Ro-ro deck: 1.640 m2
Mafitrailer SWL 100 ton/
34 ton axle pressure
5 Freezer room: 4.170 m2
6 80 ton crane for containers and cargo on deck
7 Hydraulic side ramps
and pallet elevators for
all decks
4
3
7
5
reduziert und die SOx- und Partikelemissionen sogar komplett
eliminiert. Für sein innovatives Design und seinem Beitrag zu
grüner Logistik wurde der Schiffstyp bereits mit mehreren
Preisen ausgezeichnet, beispielsweise dem Thor Heyerdahl
Award 2014, dem Next Generation Ship Award 2011, dem
Environment Award – Transportation and Logistics 2013 und
dem Green Ship Technology Award 2013. Zudem führt der
neue Dienst zu einer Verlagerung der Überlandtransporte –
mit Entfernungen von mehr als 200 Kilometern entlang der
norwegischen Küste – auf das Wasser, was ohnehin, aber
umso mehr durch den LNG-Antrieb zu einer erheblichen
Entlastung der Umwelt beiträgt. Die Schiffe sind Teil eines
umweltschonenden Transportkonzepts, an dem insgesamt
27 Unternehmen unter Federführung der deutsch-norwegischen Schiffsklassifikations- und Zertifizierungsgesellschaft
DNV GL beteiligt sind, und das Ergebnis von mehr als zwei
Jahren Vorbereitungszeit.
FOTO + GRAFIK: NOR LINES
Flexibilität
Neben rollender Ladung können die beiden Neubauten
„Kvitbjørn“ und „Kvitnos“ auch Container aufnehmen und
sind mit Seitenpforten zur Be- und Entladung von Stückgut
ausgestattet. „Die rund 120 Meter langen und 21 Meter breiten Schiffe, die unter der Flagge der Färöer-Inseln fahren,
verfügen mit ihren zwei Decks über eine Ladekapazität von
insgesamt 122 TEU, etwa 1.000 Lademetern und besitzen
einen 80 Tonnen hebenden Bordkran. Die Ladungshöhe
beträgt im Hauptdeck 4,50 Meter und ist damit sehr gut für
High & Heavy geeignet“, berichtet Schneider. Rund 200 Sattelzüge, davon bis zu 40 für Reefer bei 25 Anschlüssen, können
pro Schiff über die RoRo-Heckrampe geladen werden. Für
den neuen Liniendienst werden von Nor Lines eigene palettenbreite 45-Fuß-Container sowie 40-Fuß-Rolltrailer, auch
Mafitrailer genannt, zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus
sind die Schiffe mit jeweils zwei Pallettenaufzügen mit einer
Ladungskapazität von maximal fünf Tonnen ausgestattet.
Der Grund für die Vielseitigkeit ist das sehr unterschiedliche
Equipment in den verschiedenen norwegischen Häfen.
Fracht
Typische Ladegüter aus Norwegen sind vor allem Fisch und
Meeresfrüchte, die für Nord- und Mitteleuropa bestimmt
sind. Aber auch für deutsche Ladung, wie Konsumgüter, ist
der Service attraktiv. „Der neue Liniendienst bietet den Kunden beste Möglichkeiten, den skandinavischen und den deutschen Markt zu beliefern. Dabei werden auch viele kleinere
Häfen in Norwegen angesteuert und damit Nischenmärkte
im Norden des Landes bedient, die per Lkw aufgrund der
Straßenanbindung schlecht zu erreichen sind“, berichtet
Michael de Reese, Geschäftsführer von Cuxport. Das potenzielle Ladungsvolumen von und zu den Häfen der norwegischen Küste liegt schätzungsweise bei 17 bis 20 Millionen
Tonnen pro Jahr.
Technik
Die Schiffe wurden in enger Zusammenarbeit mit Rolls Royce
Marine entwickelt, auf der chinesischen Werft Tsuji Heavy
Industries Shipyard in Jiangsu gebaut und verfügen neben dem
modernen LNG-Antriebssystem auch über ein innovatives
Rumpfdesign und Neuerungen bei den Antriebsaggregaten
und der Stromerzeugung an Bord. Daher sind sie besonders
energieeffizient. Der in der Türkei gebaute LNG-Lagertank
fasst 380 Kubikmeter. Gebunkert wird in Norwegen. Mit seiner
achtwöchigen Überführungsreise von Jiangsu über Singapur
und Zwischenstopps zur LNG-Bebunkerung im indischen
Cochin und im spanischen Cartagena weiter nach Bergen in
Norwegen hat die „Kvitbjørn“ einen neuen Rekord aufgestellt:
Es war die längste Reise, die von einem ausschließlich mit
LNG betriebenen Schiff unternommen wurde.
(cb)
Weitere Informationen:
www.norlines.no
LOGISTICS PILOT Dezember 2015
21
PORTRAIT
Zum Team von Transport
Overseas Chartering
gehören (v. l. )
Arne Hinsch,
Robin Akkermann,
Patrick Mantai und
Tim Oltmann.
Rollende Ladung
spielt die Hauptrolle
Als unabhängiger Schiffsmakler ist Transport
Overseas Chartering (TOC) aus Bremen auf
RoRo-, Breakbulk- und Projektladung jeglicher Art
per Schiff spezialisiert. Seit Oktober 2015 ist
TOC zudem als Agent für die saudi-arabische
Staatsreederei Bahri tätig. Ein Besuch.
22
LOGISTICS PILOT Dezember 2015
W
er rollende Ladung, wie Nutzfahrzeuge, mobile Kräne oder Baumaschinen, Anlagen und
Projektladung konventionell oder gut gesichert
auf Rolltrailern, auch Mafitrailer genannt, in
alle Welt verschiffen möchte, ist beim Bremer Schiffsmakler
TOC goldrichtig: Die beiden Geschäftsführer Tim Oltmann
und Arne Hinsch mit ihren zwei Mitarbeitern sind genau
darauf spezialisiert. Dafür arbeiten sie mit einer Vielzahl von
Reedereien weltweit zusammen und können sowohl deren
Linien- wie auch Trampdienste vermitteln.
„Wir organisieren Transporte von Europa in den Mittleren Osten und die USA, von den USA in den Mittleren Osten
und von Fernost nach Ozeanien, in die USA, nach Afrika
und vor allem Europa“, erzählt der 30-jährige Oltmann, der
sein Unternehmen 2012 gegründet hat und vor seiner Selbstständigkeit für die norwegisch-schwedische RoRo-Reederei
PORTRAIT
Wallenius Wilhelmsen tätig war. „Aufgrund meiner Berufserfahrung kümmere ich mich um die RoRo-Schifffahrt und
Arne Hinsch um Projektladung und Breakbulk.“ Hinsch, der
sich seit 2014 die Geschäftsführung von TOC mit Oltmann
teilt, arbeitete zuvor im Projektladungsbereich für die chinesische Reederei Cosco. „Wir ergänzen uns wirklich sehr
gut“, so Oltmann.
Große Bandbreite von Ladungsgütern
FOTOS: TRANSPORT OVERSEAS CHARTERING GMBH
Um sich am Markt zu etablieren, hat sich TOC von Anfang
an breit aufgestellt und bewusst dafür entschieden, als unabhängiger Makler zu agieren und Frachtdienstleistungen
für eine große Palette von Ladegütern zu vermitteln. Dazu
zählten beispielsweise 75 Baumaschinen, die im Auftrag der
ghanaischen Regierung von Bremerhaven nach Tema in Ghana verschifft wurden. Die Koordination der Verschiffung des
Zubehörs für 200 Fördergurte für ein Tunnelbohrprojekt im
arabischen Emirat Katar ex Bremerhaven lag ebenfalls bei
den Bremer Maklern. Ein Projekt, von dem Oltmann und
Hinsch besonders gern berichten, war die Verladung von
zwei 40 Meter langen Ersatzblättern für australische Windenergieanlagen in Bremerhaven in diesem Jahr. „Mithilfe von
zwei Mobilkränen wurden die Windblätter im Tandem in
rund 60 Meter Höhe auf dem Wetterdeck eines RoRo-Schiffs
verladen“, berichtet Oltmann. Es war die zweite Verladung
dieser Art in Bremerhaven seit 2013.
„Wir bieten als unabhängiger Makler weltweit auch Spotgeschäfte und Crosstrades sowohl für RoRo- als auch für
Breakbulk- und Projektladung an“, berichtet Hinsch. Das
RoRo-Geschäft sei für Projektladung nach wie vor ein Nischengeschäft, so Oltmann. „Viele Unternehmen, die Dienstleistungen für Breakbulkladung anbieten, sind alteingesessen
und setzen nach wie vor auf konventionelle Verladung. Die
Stauung auf einem Rolltrailer bietet allerdings den großen
Vorteil, dass die Ware viel seltener angefasst werden muss.
Zudem können wir als unabhängiger Makler unseren Kunden drei bis vier Optionen und auch Frachtdienste mit einer
Kombination verschiedener Reedereien anbieten.“
Agent für die saudi-arabische Staatsreederei Bahri
Bislang war TOC ausschließlich als unabhängiger Schiffsmakler tätig und mit der Geschäftsentwicklung sehr zufrieden. „Wir konnten recht schnell zwei Mitarbeiter einstellen“,
freut sich Hinsch. Kürzlich haben die beiden Jungunternehmer einen besonders „großen Fisch“ an Land gezogen:
Seit dem 1. Oktober dieses Jahres vertreten sie als Agentur
die saudi-arabische Staatsreederei Bahri, ehemals National
Shipping Company of Saudi Arabia (NSCSA), für die sie
Mithilfe von zwei Mobilkränen werden Windblätter auf dem Wetterdeck
eines RoRo-Schiffs verladen.
auch als Hafenklarierungsagent tätig sind. Bahri gehört mit
mehr als 70 Doppelhüllentankern, Chemietankern und sechs
RoCon-Schiffen zu den größten Reedereien im Mittleren
Osten und bietet seit Mitte Oktober mit zwei RoCon-Schiffen
einen monatlichen RoRo-Liniendienst ex Bremerhaven oder
Hamburg über Antwerpen, Tilbury (Großbritannien) und
Bilbao/Gijón (Spanien) nach Jebel Ali (Vereinigte Arabische
Emirate) nach Jeddah und Dammam in Saudi-Arabien im
Rundlauf an. „Die Zahl der saudischen Staatsgeschäfte mit
Nordeuropa wächst gerade stark“, erläutert Oltmann das
Engagement der Saudis. „Das sind beispielsweise Projekte für
die Saudi Electricity Company“, ein saudi-arabisches Energieversorgungsunternehmen mit Sitz in Riad, und Projekte
für den Bau von Straßen- und Bahnnetzen zwischen den
großen Städten in Saudi-Arabien. „Für die nichtrollende
Ladung betrifft das vor allem Hochgeschwindigkeitszüge“,
so Oltmann. „In der Vergangenheit wurden diese Güter vor
allem aus den USA importiert, jetzt vor allem aus Europa und
ein Großteil aus Deutschland.“ Ein zweiter Liniendienst mit
zwei Rundreisen pro Monat, für den vier Schiffe eingesetzt
werden, verbindet die USA mit dem Mittleren Osten. „Alle
sechs Schiffe wurden 2013 oder 2014 gebaut, sind baugleich
und sehr vielseitig“, berichtet Oltmann. „Sie können auf ihrer
Ladefläche von insgesamt 25.000 Quadratmetern auf sieben
Decks sowohl RoRo-Ladung als auch mehr als 600 TEU
Container aufnehmen und verfügen über zwei bordeigene
Kräne, mit denen zusammen bis zu 235 Tonnen Ladegewicht
gehoben werden können. Die Saudis bezeichnen sie daher als
RoCon-Schiffe.“ Im Rahmen der Tätigkeit als Agent kann
TOC auch saudi-arabische Bill of Ladings (B/Ls) ausstellen.
Beginn der meisten Projekte ist Anfang 2016. Oltmann: „Wir
sind schon sehr gespannt.“
(cb)
FAKTEN
Transport
Overseas
Chartering
2012 als unabhängiges
Schiffsmaklerbüro
gegründet
Unternehmenssitz:
Bremen
4 Mitarbeiter
Weitere Informationen:
www.to-chartering.de
LOGISTICS PILOT Dezember 2015
23
SAFETY & SECURITY
Elektromobilität und Brandschutz
auf RoRo-Schiffen
In einer Studie hat das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) untersucht,
ob beim Transport von Fahrzeugen mit elektrischem Antrieb, Brennstoffzellen und Kühlaggregaten
eine erhöhte Brandgefahr ausgeht. Zudem wurde geprüft, ob Maßnahmen erforderlich sind, um die
Sicherheit beim Transport dieser Fahrzeuge zu gewährleisten.
D
ie Zahl elektrisch angetriebener Fahrzeuge nimmt
nach anfangs sehr zögerlichem Wachstum seit einigen Jahren spürbar zu. Zum 1. Januar dieses Jahres
waren in Deutschland knapp 108.000 Pkws mit
Hybridantrieb und 19.000 Pkws mit elektrischem Antrieb
zugelassen. Zum Vergleich: Am 1. Januar 2006 waren es lediglich 1.931 Elektroautos.
24
LOGISTICS PILOT Dezember 2015
Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, die Zahl
der Pkws mit Elektroantrieb weiter zu erhöhen und strebt im
Rahmen ihres Nationalen Entwicklungsplans Elektromobilität (NEPE) an, dass bis 2020 eine Million Elektrofahrzeuge
auf Deutschlands Straßen fahren. Diese Autos müssen von
ihren Produktionsstandorten per Lkw, Bahn oder Schiff zu
den Empfängern transportiert werden. Beim Schiffstrans-
SAFETY & SECURITY
port stellen sich besondere Herausforderungen, wie zwei
Unglücksfälle exemplarisch zeigen: Während des Aufladevorgangs am 17. November 2010 brannte die Batterie eines
Elektro-Hybrid-Pkws im Fahrzeugdeck der RoRo-Fähre
„Pearl of Scandinavia“ (jetzt „Pearl Seaways“) der Reederei
DFDS Seaways. Die Ursache des Brandes konnte nicht abschließend geklärt werden; es konnte jedoch ausgeschlossen
werden, dass das Ladekabel die Brandursache war. Nur zwei
Tage später brach im geschlossenen Fahrzeugdeck der 1996
gebauten RoPax-Fähre „Mecklenburg Vorpommern“ der
Reederei Scandlines ebenfalls ein Feuer aus. Brandherd war
hier die Batterie eines Kleinbusses, der auf einem Lkw-Trailer
verladen war. Die enge Stauung der Fahrzeuge erschwerte
die manuelle Brandbekämpfung und begünstigte die Ausbreitung des Brandes.
Brandschutzstudie
Da der Transport von Fahrzeugen mit Elektroantrieb zunehmen wird, kommt auch dem Brandschutz auf RoRo-Schiffen
eine immer größere Rolle zu. Hierbei geht es zum einen um
die Brandsicherheit der Fahrzeuge selbst, zum anderen darum, ob Fahrzeugbatterien während einer Passage sicher an
das Bordnetz angeschlossen und aufgeladen werden können.
Das BMVI hat daher bereits im Jahr 2010 eine Brandschutzstudie in Auftrag gegeben, die 2013 überarbeitet wurde. Als
Referenzschiff für die vom Germanischen Lloyd durchgeführte Untersuchung wurde das RoPax-Schiff „Mecklenburg
Vorpommern“ gewählt, das zwischen Rostock und Trelleborg verkehrt, und neben der Beförderung von maximal
665 Passagieren Bahnwaggons auf einer Gleislänge von
945 Metern sowie bis zu 445 Pkws auf drei Autodecks laden
kann. Im Rahmen der Studie, die auf Zahlen des Referenzjahres 2020 basiert, wurde von den Experten eine systematische
und strukturierte Gefahrenanalyse vorgenommen.
FOTOS: PIXABAY – SKEEZE, DNV GL
Gefahrenlage
Wenn Lithium-Ionen-Batterien in Brand geraten, droht gleich
mehrfach Gefahr: Der Brand erreicht mit bis zu 1.000 Grad
Celsius sehr hohe Temperaturen, setzt hochgiftige und ätzende Gase frei und kann als solcher nur mit speziellen Metallbrandlöschern erstickt werden. Beim Einsatz von Löschwasser kann durch den Kühleffekt lediglich ein Übergreifen auf
andere Fahrzeugkomponenten und damit eine Ausbreitung
des Brands verhindert werden. Zwar treten vor dem Brand
der Batterie oftmals Gase aus, die mit speziellen Sensoren
detektierbar sind, bislang werden diese jedoch nicht auf
FAKTEN
Nachwirkungen
der Studie
Beim Anschluss von Hybrid- und
vollelektrischen Fahrzeugen steigt
die Gefahr von Kabelbränden.
Schiffen eingesetzt. Die Verwendung von Nickel-Metallhybrid-Batterien ist sicherer als der von Lithium-Ionen-Batterien, allerdings kann es im Fall von Unfällen oder Überladung
auch hier zum Austritt von ätzenden Stoffen kommen und
Explosionsgefahr bestehen.
Ergebnisse
Beim Transport von Hybrid- und vollelektrischen Fahrzeugen
sind nach der Studie 0,33 zusätzliche Brände in der gesamten
RoPax-Flotte zu erwarten, bei Brennstoffzellenfahrzeugen sind
es 0,03. Insgesamt werden nach Berechnung der Experten ohne
Anschluss ans Bordnetz 0,36 zusätzliche Brände pro Jahr in
der RoPax-Flotte erwartet, was einer Steigerung der Anzahl
von jährlichen Bränden um zwölf Prozent entspricht. Werden
alle Hybrid- und vollelektrischen Fahrzeuge an das Bordnetz
angeschlossen, erhöht sich diese Zahl erheblich, insbesondere
durch zu erwartende Kabelbrände: Aus der Gefahrenanalyse
ergeben sich 602,9 zusätzliche Brände pro Jahr, von denen
allerdings 600 auf das Anschlusskabel begrenzt bleiben und
keine Konsequenzen für Passagiere, Crew und Schiff haben.
Empfehlungen
Nach Ansicht der Autoren der Studie sollte daher der Brandschutz für den Transport von Fahrzeugen mit elektrischem
Antrieb oder Hybridantrieb verbessert werden, zum Beispiel
durch die Ausstattung aller an der Decke befindlichen Installationen mit Explosionsschutz der Gruppe II C – der höchsten
Explosionsgruppe –, den Einsatz von versiegelten Steckdosen
und die Schaffung einer zentralen Abschaltmöglichkeit von
einem Ort außerhalb des Fahrzeugdecks.
(cb)
Das Bundesministerium für Verkehr und
digitale Infrastruktur
(BMVI) hat die Studie
bei der 2. IMO(International Maritime
Organization)-Sitzung
des MSC(Maritime
Safety Commitee)Unterausschusses
SSE (Sub-Committee
of Ship Systems and
Equipment) am
19. Dezember 2014
vorgestellt.
Eine ordentliche
Erörterung bei der
IMO ist in Vorbereitung. Dazu erfolgt
derzeit eine Abstimmung mit der
EU-Kommission und
den Mitgliedsstaaten,
um bei der Vorlage des
Vorschlags Unterstützung auf europäischer
Ebene zu erhalten.
Nach der 56. MSCSitzung im Mai 2016
soll über das weitere
Vorgehen zu diesem
Thema entschieden
werden.
Weitere Informationen:
www.bmvi.de
LOGISTICS PILOT Dezember 2015
25
PEOPLE
KOMPAKT
Mitgliederversammlung bei der WHV
FOTOS: WHV, GVN, SCHOTTEL, HELLMANN WORLDWIDE LOGISTICS, DR. ING. H.C. F. PORSCHE AG, DSLV
ZUWACHS. Seit dem
1. Dezember verstärken
Matthias Kremser (links) und
Nicki Schumacher (rechts) das
kommerzielle Schiffsmanagement für Multi-Purpose-Schiffe in
der Gesellschaft Zeaborn Chartering der Bremer Zeaborn-Gruppe.
Nicki Schumacher übernimmt die
Funktion des Chartering
Directors, Matthias Kremser
unterstützt das Unternehmen als
Senior Chartering Manager.
NEUORGANISATION. Im
Rahmen ihrer Mitgliederversammlung Anfang Oktober in
München haben die Vertreter
der Mitgliedsunternehmen der
Bundesfachgruppe Schwertransporte und Kranarbeiten (BSK) mit
der Verabschiedung der neuen
Vereinssatzung eine Änderung
der Ausrichtung beschlossen.
Die neue Satzung soll dem
Schwergut-Fachverband, der
nach eigenen Angaben die
mitgliederstärkste Vereinigung
der Branche ist, eine professionellere Struktur geben. Zudem
wurde ein neuer ehrenamtlicher
Vorstand, der zukünftig als
Aufsichtsrat über die hauptamtliche Geschäftsführung wachen
soll, gewählt. Folgende Personen
wurden gewählt: Helmut Alborn,
Arno Alt, Markus Frost, André
Lau, Andreas Kahl, Volker
Kreiling, Florian Maier, Markus
Pieper und Nina Schwarze.
26
WA H L. Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung der Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung
(WHV) wurde im Oktober der Vorstand für drei Jahre neu gewählt. Er setzt sich künftig wie folgt
zusammen: Präsident John H. Niemann (rechts), Vizepräsident Hans-Joachim Uhlendorf (links),
Schatzmeister Heiner Holzhausen (3. v. l.), Mikkel E. Andersen (4. v. l.), Manfred Adrian (5. v. l.) und
Rolf Brandstrup (6. v. l.) sowie Matthias Schrell (2. v. l.). Die beiden langjährigen ehemaligen Vorstände
Günter Reiche und Hans-Peter Kramer wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt. Die WHV wurde 1985 von
24 Mitgliedern gegründet, heute sind in der Vereinigung rund 230 Mitglieder vertreten. Der Verein vertritt
die Hafeninteressen am Standort Wilhelmshaven, fördert die wirtschaftliche Entwicklung des Hafens
und wirbt national wie international unter der Dachmarke der Marketinggesellschaft Seaports of Niedersachsen für den Hafenstandort Wilhelmshaven.
Hellmann-Generalbevollmächtigter
im Ruhestand
Richter ist neuer
Geschäftsführer
beim GVN
WECHSEL. Zum 1. Oktober dieses
Jahres gab es einen Wechsel in der
Fachvereinigung Güterkraftverkehr
und Entsorgung des Gesamtverbands Verkehrsgewerbe Niedersachsen (GVN): Landesgeschäftsführer Gerhard Ibrügger ging nach
38 Jahren Verbandstätigkeit in den
Ruhestand. Neuer Landesgeschäftsführer ist Christian Richter. Der
41-jährige Fachwirt für Güterverkehr
und gelernte Kraftverkehrsmeister
ist zudem Gefahrgut- und Abfallbeauftragter.
LOGISTICS PILOT Dezember 2015
ABSCHIED. Zum 31. Oktober
hat der Generalbevollmächtigte
Karl Engelhard (71) seine Tätigkeit
beim Logistikdienstleister
Hellmann Worldwide Logistics nach
20 Jahren beendet und ist in den
wohlverdienten Ruhestand
gegangen. Engelhard kam über
Umwege in die Logistik. Nach einer
Ausbildung zum Textilkaufmann war
er zwei Jahre bei der Bundeswehr,
arbeitete 32 Jahre in der Kaffeebranche und ging dann mit
51 Jahren zu Hellmann.
Neue Geschäftsführerin bei NWL und
Trimodal Logistik
BESTELLUNG. Mitte September
dieses Jahres wurde Cordula
Radtke zur Geschäftsführerin
der beiden Bremer Logistikdienstleister NWL Norddeutsche
Wasserweg Logistik und Trimodal
Logistik bestellt. Das Kerngeschäft
von NWL sind Binnenschiffstransporte und der Kombinierte
Verkehr. Trimodal Logistik bietet
Transporte per Binnenschiff, Bahn
und Lkw zwischen Bremen/
Bremerhaven, Hamburg und
Wilhelmshaven an.
PEOPLE
Geschäftsführungswechsel
bei Schottel
Neuer Personalvorstand
bei VW Nutzfahrzeuge
N AC H FO LG E . 2016 übernimmt Christian
Strahberger die Geschäftsführung vom
Antriebsanlagenhersteller Schottel in Ellerbek
bei Hamburg. Der 42-Jährige ist promovierter
Physiker, war zuvor bei Siemens und Voith tätig
und verfügt über Erfahrung in der Schiffspropulsion. Strahberger ist
Nachfolger des langjährigen Geschäftsführers Gerhard
Jensen, der künftig in
der Konzernholding
Schottel Industries
die Aktivitäten der
Gruppe steuert.
BE RU FUNG. Der bisherige Personalvorstand
von Porsche, Thomas Edig, hat den Autobauer
Ende September verlassen, bleibt jedoch dem
VW-Konzern erhalten. Zum 1. Oktober dieses
Jahres wurde der 53-Jährige ins Vorstandsressort Personal bei der Marke Volkswagen
Nutzfahrzeuge mit
rund 20.000 Mitarbeitern in Hannover
berufen. Edig wird
Nachfolger von
Elke Eller die neue
Aufgaben außerhalb
des VolkswagenKonzerns übernimmt.
DSLV-Präsident im
Amt bestätigt
W IED ERWAHL. Präsident Mathias Krage
(2. v. r.) wurde von der Mitgliederversammlung
des Deutschen Speditions- und Logistikverbands
(DSLV) Mitte September dieses Jahres einstimmig wiedergewählt und bleibt dem Verband
weitere drei Jahre erhalten. In ihren Ämtern
bestätigt wurden auch Willem van der Schalk
(3. v. l.) sowie Johannes Offergeld (2. v. l.) und
Hansjörg Rodi (links). Nachfolger von Michael
Kubenz wurde Günter Haberland (rechts).
SEEHAFEN-LOGISTIK
Der Hafen ist unsere Westentasche. Auf kurzen oder langen
Wegen verlieren wir nie die
Orientierung. Wenn alles wie
am Schnürchen läuft ist
unsere Arbeit geschafft.
Wir sind Logistiker.
WIR SIND DIE EVAG.
EVAG.COM
EVAG.COM
APPOINTMENTS
Save the Date!
Auch im Jahr 2016 werden sich die Hafengruppen Bremen/Bremerhaven und Seaports
of Niedersachsen erneut auf vielen Fachmessen und Informationsveranstaltungen präsentieren.
Die bereits bestehende Zusammenarbeit mit den norddeutschen Nachbarländern wird
fortgesetzt und weiter ausgebaut.
W
ie kann steigenden Ladungsgewichten und
-volumen bei gleichzeitig höherem Termindruck begegnet werden? Was sind die Herausforderungen und Potenziale von Industrie 4.0?
Welche Verpackung ist die Richtige? Diesen und weiteren
Themen widmet sich das 2. „Fachforum Projektlogistik“
am 18. Januar 2016 in Bremen.
Kurz darauf findet der für die Hansestadt an der Weser
traditionelle „Neujahrsempfang“ von bremenports in Berlin
statt. Am 21. Januar laden die Hafengesellschaft und das
Logistikunternehmen TFG Transfracht zum „logistics talk“
mit anschließendem Get-together in die Hauptstadt ein.
Im Februar läutet die Messe „fruit logistica“ das Frühjahr ein: Vom 3. bis 5. Februar treffen sich Unternehmen
der gesamten Wertschöpfungskette des bunten Sortiments
in Berlin. Für den Hafen- und Logistikstandort Bremen/
Bremerhaven hat die Präsentation auf der Messe bereits
Tradition. Zum mittlerweile neunten Mal stellen sich auf
dem von bremenports organisierten Stand unter der Marke
VIA BREMEN mehrere Unternehmen mit ihren Dienstleistungen einem fachkundigen Publikum dar. Mitaussteller im
kommenden Jahr sind die Reederei DAL Deutsche AfrikaLinien, der Logistikdienstleister Heuer Port Logistics und
der Versicherer Carl Schröter.
Fast zeitgleich findet vom 15. bis 17. März die „Automotive Logistics Europe Conference“ in Bonn statt, an
der Seaports of Niedersachsen als Aussteller teilnimmt. Im
Rahmen dieser Veranstaltung versammeln sich jährlich die
Entscheider der Original Equipment Manufacturer (OEM)
und Automobilzulieferer.
Veranstaltungsauswahl 2015/2016 (Änderungen vorbehalten)
HWG Wirtschaftstreff
4. 12. 2015
Cuxhaven, Deutschland
www.port-of-cuxhaven.de
VIA BREMEN-Fachforum Projektlogistik
18. 1. 2016
Intermodal
South America
5. – 7. 4. 2016
São Paulo, Brasilien
www.intermodal.com.br
transrussia
19. – 22. 4. 2016
Bremen, Deutschland
www.via-bremen.com
Moskau, Russland
www.transrussia.ru/en-GB
logistics talk
Neujahrsempfang
21. 1. 2016
Tag der Logistik
21. 4. 2016
Berlin, Deutschland
www.bremenports.de/
veranstaltungskalender
fruit logistica
3. – 5. 2. 2016
Berlin, Deutschland
www.fruitlogistica.de
Breakbulk China
14. – 17. 3. 2016
Shanghai, China
www.breakbulk.com
Automotive Logistics
Europe Conference
15. – 17. 3. 2016
Bonn, Deutschland
www.automotivelogistics.
media/events
In- und Ausland
www.tag-der-logistik.de
Breakbulk Europe
23. – 26. 5. 2016
Antwerpen, Belgien
www.breakbulk.com
Windforce Bremen
7. – 9. 6. 2016
Bremen, Deutschland
http://windforce.info/
windforce2016/de/
transport logistic China
14. – 16. 6. 2016
Shanghai, China
www.transport-logisticchina.com
ShortSeaShipping Days
22. – 23. 6. 2016
Lübeck, Deutschland
www.shortseashipping.de
28
LOGISTICS PILOT Dezember 2015
Bremer Logistiktag
9. 8. 2016
Bremen, Deutschland
www.bremenports.de/
veranstaltungskalender
26. Niedersächsischer
Hafentag
2. 9. 2016
Brake, Deutschland
www.seaports.de
Kapitänstag
2. 9. 2016
Bremen, Deutschland
www.bhv-bremen.de
Maritime Woche
9. – 18. 9. 2016
Bremen/Bremerhaven,
Deutschland
www.maritimewoche.de
Breakbulk Americas
26. – 29. 9. 2016
Houston, USA
www.breakbulk.com
WindEnergy
27. – 30. 9. 2016
Hamburg, Deutschland
www.windenergyhamburg.com
FOTOS: BREMENPORTS, SEAPORTS
APPOINTMENTS
Die Hafengesellschaft bremenports hat das PPI Transport Symposium
zum ersten Mal in die Hansestadt an der Weser geholt.
Veranstaltungsrückblick
„PPI Transport Symposium“ vom 19. bis 21. Oktober in Bremen
P R E M I E R E . Um Forstprodukte ging es auf dem dreitägigen „PPI
Transport Symposium“, einer Kombination aus Kongress und Messe mit
rund 600 angemeldeten Fachbesuchern aus aller Welt, das durch ein
Rahmenprogramm mit Hafentour und Senatsempfang in der Oberen
Rathaushalle abgerundet wurde. Das PPI fand zum ersten Mal in Bremen
statt, bereits vor einigen Jahren wurden dazu Gespräche mit dem Veranstalter International Forest Products Transport Association (IFPTA) geführt.
„Uns war es ein wichtiges Anliegen, das PPI Transport Symposium nach
Bremen zu holen. Solche internationalen Veranstaltungen tragen dazu bei,
den Standort zu stärken, und haben sehr positive regionalwirtschaftliche
Effekte. Bremen bietet alle Fazilitäten, die dafür erforderlich sind“, so
Michael Skiba, Leiter Marketing von bremenports.
An dem von der Hafen-Managementgesellschaft organisierten
Gemeinschaftsstand waren zudem die Bremer Firmen Alexander Global
Logistics, BLG Cargo und terminic vertreten. Wolfgang Rolla du Rosey,
Geschäftsführender Gesellschafter von terminic, einem Hersteller von
Wandkalendern, äußerte sich zufrieden: „Wir haben viele bestehende
Kunden aus der maritimen Branche getroffen und Kontakte zu potenziellen
Neukunden geknüpft.“ Sven Riekers, Geschäftsführer BLG Cargo Logistics,
betonte die Bedeutung der Holz- und Papierlogistik: „Das Forstprodukt-
geschäft ist für die BLG ein interessanter Markt, weil es stabil und planbar
ist. Es sichert uns eine Grundlast, die für den Hafen sehr wichtig ist.“
Auch die niedersächsischen Seehäfen präsentierten sich auf der gemeinschaftlich genutzten Fläche den zahlreichen Verladern und Spediteuren. „Forstprodukte wie Zellstoff, Papier und Holz zählen zu den wichtigsten Umschlagsgütern der niedersächsischen Seehäfen. Dies spiegelt auch der Umschlag von
rund 1,5 Millionen Tonnen im Jahr 2014 wider“, erklärte Inke Onnen-Lübben,
Geschäftsführerin der Hafenmarketinggesellschaft Seaports of Niedersachsen.
Andreas Bullwinkel, Geschäftsführer Container Terminal Wilhelmshaven
JadeWeserPort-Marketing: „Der JadeWeserPort hat sich erstmals auf dem PPI
präsentiert. Über Deutschlands einzigen Container-Tiefwasserhafen werden
bereits Volumen im Bereich Zellstoff nach Asien exportiert, und als ‚Newcomer‘
nutzen wir das Symposium, um weitere Kontakte in der Papierindustrie herzustellen und Wilhelmshaven auch als möglichen Umschlagsplatz im Konzert
der deutschen Häfen zu positionieren.“ Reiner Schelling, Leitung Marketing &
Vertrieb Zellulose/Papier bei J. Müller Agri + Breakbulk Terminal: „Der Gemeinschaftsstand hat es uns als spezialisiertem Nischenhafen ermöglicht, uns auf
dem PPI gut zu positionieren, da wir uns als Aussteller gegenseitig unterstützen
konnten. Die Messe und die Veranstaltung sind fast ein Heimspiel, bei dem wir
gut zeigen konnten, was auf dieser Seite der Welt passiert.“
„Nationale Maritime Konferenz“ vom
19. bis 20. Oktober in Bremerhaven
„Deutscher Logistik-Kongress“ vom
28. bis 30. Oktober in Berlin
EV E N T. 2015 steht als maritimes Jahr ganz im Zeichen der
9. Nationalen Maritimen Konferenz (NMK). Zwei Tage lang
diskutierten daher im Oktober etwa 800 Experten aus
Unternehmen, Verbänden, Wissenschaft und Politik in
Bremerhaven über Zukunftsstrategien für die maritime
Wirtschaft. Neben den nationalen Rahmenbedingungen ging
es auch um die europäischen und internationalen Perspektiven
der Branche. Die Konferenz hat gezeigt, wie groß die strategische Bedeutung der maritimen Wirtschaft für Deutschland ist.
JAHR EST R EF F EN. Nach drei Kongresstagen ist der 32. Deutsche LogistikKongress mit über 3.200 Teilnehmern in Berlin zu Ende gegangen. Es waren rund
200 Unternehmen mit Ständen vertreten, darunter VIA BREMEN mit einem
Gemeinschaftsstand von Bremer Unternehmen. Am Vorabend des Kongresses fand
in der bremischen Landesvertretung der schon traditionelle Hafenempfang statt.
Auf der von bremenports organisierten Veranstaltung trafen sich 150 Gäste aus
Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Nach Begrüßung durch Uwe Will, Vorstand der
VIA BREMEN Foundation, und durch bremenports-Geschäftsführer Horst Rehberg
bestand im Rahmen eines Get-togethers die Möglichkeit zum Gedankenaustausch.
LOGISTICS PILOT Dezember 2015
29
PREVIEW
Alle Ausgaben sind auch als E-Paper auf Deutsch und
Englisch verfügbar. Scannen Sie den Code oder
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AUSGABE
FEBRUAR
IMPRESSUM
2016
LOGISTICS PILOT
ISSN 2195-8548
Herausgeber:
bremenports GmbH & Co. KG
Hafenstraße 49, 28217 Bremen
www.bremenports.de
Michael Skiba
Telefon: +49 421 30901-610
Fax: +49 421 30901-9624
E-Mail: [email protected]
Schwerpunktthema
Agrar- und
Lebensmittellogistik
Trends und
Herausforderungen
in der Agrar- und
Lebensmittellogistik
Anzeigen- und Projektleitung:
Anastasia Lenz
Telefon: +49 421 30901-602
Fax: +49 421 30901-9624
E-Mail: [email protected]
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 6,
gültig ab 15. Juni 2015
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Verlag:
DVV Kundenmagazine GmbH
Nordkanalstraße 36, 20097 Hamburg
www.dvv-kundenmagazine.de
Projektmanagement:
Karin Kennedy
Telefon: +49 40 23714-338
E-Mail: [email protected]
Save the Space
Dezember 2015
Schwerpunktthemen der nächsten Ausgaben:
Gute Fahrt
Schwerpunktthema: RoRo
RoRo-Carrier mit LNG-Antrieb 20 | Brandschutz an Bord 24
Februar 2016:
Agrar- und Lebensmittellogistik
Anzeigenschluss
18. 12. 2015
April 2016:
Offshore-Windenergie
Anzeigenschluss
19.2.2016
Juni 2016:
Containerlogistik
Anzeigenschluss
29.4.2016
Anzeigenverzeichnis
30
LOGISTICS PILOT Dezember 2015
EVAG STUTE Logistics
Druck:
Müller Ditzen AG, Bremerhaven
www.muellerditzen.de
LOGISTICS PILOT e­ rscheint sechsmal
im Jahr in einer Auflage von 5.000
Exemplaren (Deutsch). Ein englisch­
sprachiges E-Paper finden Sie unter
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Ihre Ansprechpartnerin:
Anastasia Lenz, Marketing – bremenports GmbH & Co. KG,
Telefon: +49 421 30901-602, E-Mail: [email protected]
BLG Seite 2
bremenports
Seite 32
Cuxport
Seite 19
Layout, Fotos und Illustrationen:
Gestaltung: Christine Zander,
www.artldesign.de
Titelcollage: Giuseppe Porzani – Fotolia,
Seaports of Niedersachsen
Weitere Bilder: siehe Bildverweise
Seite 27
Seite 15
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Dies gilt auch für die elektronische
Verwertung wie die Über­nahme
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(Internet), Intranets oder sonstige
elektronische Speichermedien.
Co. KG
­Herausgeber und Verlag schließen
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tun
gesandte Fotos, Manu­skripte und
Bremische Hafenvertre
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hsen GmbH
Seaports of Niedersac
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VIA BREMEN Foundatio
FOTO: NORDFROST
Magazin für Hafen, Schifffahrt und Logistik
Redaktion:
Claudia Behrend (cb) verantwortlich
E-Mail: redaktion.logisticspilot@
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LOGISTICS PILOT. Die Mediainformationen finden Sie unter
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M E D I A DAT E N
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Schwerpunktthemen 2016
Februar 2016: Agrar- und Lebensmittellogistik
Anzeigenschluss 18.12.2015
August 2016: Green Logistics
Anzeigenschluss 24.6.2016
April 2016: Offshore-Windenergie
Anzeigenschluss 19.2.2016
Oktober 2016: Ausbildung & Karriere
Anzeigenschluss 26.8.2016
Juni 2016: Containerlogistik
Anzeigenschluss 29.4.2016
Dezember 2016: RoRo
Anzeigenschluss 21.10.2016
Anzeigenformate und Preise
Preise pro Anzeige in Euro exklusive
MwSt.
Bei Vermittlung durch eine Agentur
wird ein Aufschlag von 15 Prozent auf
den Anzeigenpreis erhoben.
Druckunterlagen
Bei Anzeigen in deutscher und
englischer Fassung bitte pro Version
eine Druckvorlage mit einem
eindeutigem Dateinamen schicken.
Die Druckvorlagen müssen eine
Woche nach Anzeigenschluss bei
bremenports vorliegen.
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bremenports GmbH & Co. KG
Anastasia Lenz
Hafenstraße 49
28217 Bremen
Telefon: +49 421 30901-602
Fax: +49 421 30901-9624
E-Mail: [email protected]
Format
Maße
(Breite x Höhe)
Preis pro
Anzeige
4-farbig
Preis ab
4 Anzeigen/Jahr
(pro Schaltung)
Preis bei
6 Anzeigen/Jahr
(pro Schaltung)
Umschlagseite
(U2–U4)
im Anschnitt*:
220 x 280 mm
EUR 2.500,–
EUR 2.200,–
EUR 2.000,–
1/1 Seite
im Anschnitt*:
220 x 280 mm
EUR 1.895,–
EUR 1.615,–
EUR 1.425,–
EUR 975,–
EUR 830,–
EUR 735,–
EUR 975,–
EUR 830,–
EUR 735,–
EUR 650,–
EUR 555,–
EUR 485,–
EUR 650,–
EUR 555,–
EUR 485,–
im Satzspiegel:
195 x 240 mm
1/2 Seite
hoch
im Anschnitt*:
110 x 280 mm
im Satzspiegel:
97,5 x 240 mm
1/2 Seite
quer
im Anschnitt*:
220 x 140 mm
im Satzspiegel:
195 x 120 mm
1/3 Seite
hoch
im Anschnitt*:
74 x 280 mm
im Satzspiegel:
65 x 240 mm
1/3 Seite
quer
im Anschnitt*:
220 x 94 mm
im Satzspiegel:
195 x 80 mm
* + 3 mm Beschnittzugabe
LOGISTICS PILOT Dezember 2015
31
Bremen Bremerhaven
Frohe Weihnachten
und ein erfolgreiches neues Jahr!
Wir danken Ihnen für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit in den zurückliegenden
Monaten. Gleichzeitig wünschen wir Ihnen freudund friedvolle Festtage sowie Glück, Gesundheit
und Zufriedenheit im neuen Jahr.
Auch 2016 unterstützen wir Sie gern bei Ihren
Marketing-Aktivitäten und organisieren professionelle Gemeinschaftsstände auf den wichtigsten
internationalen Logistik- und Transportmessen.
Im ersten Halbjahr sind wir auf folgenden Messen:
Besuchen Sie unseren
Online-Adventskalender!
Exklusive Gewinne unter:
www.bremenports.de/advents-gewinnspiel
oder über die Ports Pilot-App
fruit logistica
vom 3. - 5. Februar
Intermodal South America
vom 5. - 7. April
Breakbulk China
Breakbulk Europe
transport logistic China
vom 15. - 17. März
vom 24. - 26. Mai
vom 14. - 16. Juni
Gern erstellen wir für Sie ein individuelles Angebot.
Welthafen
in guten Händen
[email protected]
www.bremenports.de