Abendland(<-hier klicken) - Hans

ABENDLAND
Tastende Gedichte
Hans-Jürgen Klose
Abendland
Tastende Gedichte
Hans-Jürgen Klose
Meinen drei Kindern gewidmet,
die mich schon viel zu lange entbehrt
haben. Dass ich zu schreiben begann,
war nur ihretwegen.
CORVIN
Gefährlich? Du und ich?
Schau mir ins Gesicht.
Lass nur den Heuchler den Frieden nicht.
Sind gleichen Blutes, von gleichem Holz.
Zu viele Feinde? Ja – was soll´s?
Kennt Dich wer?
Weiß jemand wer ich bin?
Lass doch reden –
sie verstehen nicht den Sinn.
Wer tapfer ist und warten kann,
dem folgen alle, Mann für Mann.
MURIEL
Ich kenn ein Mädchen
mit blonden Haaren.
Ich kenn sie schon
seit ein paar Jahren.
Als sie zur Welt kam
half ich ihr.
Sie gab mir dann das Glück dafür,
dass ich ihr Vater bin.
INDRA
Wie ein kleiner Wirbelwind
kommt sie gelaufen.
Man könnte sich
die Haare raufen.
Sie ist ein Kind
wie´s keine andren Kinder sind.
Und ständen tausend Kinder da –
ich nähm die Indy
wild und wunderbar.
Inhalt
Vorwort
Tiefendimension
DAS TASTEN NACH WAHRHEIT
WER TRAUT SICH
ÜBER DIR TIEFE
WAS IST DIE LIEBE
SPAZIERGANG IN DER NATUR
MENSCHSEIN
DIE ERDE
Liebe und Verliebtes
WARUM IST SIE NICHT BEI MIR?
GLÜCKLICHES ERWACHEN
MIRIAM
NEU VERLIEBT
ANVERTRAUT
FONTAINE DE JOUVENCE
NUR FÜR DICH
GEFUNDEN
ALLES ERWACHT
DU
AM MORGEN
ANJAS GEBURTSTAG
DANKE
JA GERNE
IM HEUTE
Kämpferisches
GESPRÄCH UNTER UNGLEICHEN
ALS DER WOLF SICH ENTSCHLOß WOLF ZU
BLEIBEN
ENTSPANNT
KÖNIGINNEN – GEDICHT
AM ENDE EINES LANGEN WEGES
FÜR DEMOKRARIE UND FREIHEIT
CHARLIE HEBDO
UNBEMERKT
DER SIEG
HUSARENSTÜCK
AN NIKE
UNTREUE
EIGENES UND FREMDES
FINDEN DICH ALLE NETT
Kriegerisches
AN EINEM TAG IN DER GROßEN WENDE
IST ES DÜSSELDORF, KABUL´ODER TROJA?
ZERRISSEN
BEIRUT
DER GEIST DES ABENDLANDS
KRIEGSGÖTTER
WÜSTENWACHE
DIE KRIEGSMASKE DES FEUERS
NATION-BUILDING
GAZA
TOD
Kindergedichte
FÜR MEINE INDRA - DAS GLÖCKCHEN
MEINE LIEBSTE MURI.
FÜR CORVIN - NIKOLAUS UND DER RITTER
VERSCHWINDEZAUBER
AM MORGEN
MURI
INDRA
CORVIN
Erinnerungen
SEELENBILD
AUFERSTEHUNG DES LICHTS
RÜCKKEHR DER SONNE
AUFGEWACHT ZU NEUEM TAG
GESPRÄCH MIT EINER SYLPHE
UNBEIRRT
DER TRAUM
BEWEGT
ENDLICH
PETERHOF
CATUNA
IN FROHER ERWARTUNG
APOLL UND DIE HESPERIDEN
LÄNDERÜBERGREIFEND-ZEITENÜBERBRÜCKEND
UNKULTUR
VERANTWORTUNGSLOS
Ermunterung
ERWACHEN
DÄMMERTS?
GLÜCKLICH
EIN GLÜCKLICHES OMEN
IN SCHWERER ZEIT
DIE LÜGE
BEGEGNUNG MIT NIKE
DER VORTEIL VON WOHLSTAND
VIRTUELLE WELT
Dem Grauen begegnen
SCHRECKLICHES
SCHICKSALHAFTE BEGEGNUNG
FURIEN
JAQUE OFFENBACHS OPERETTE
Die Kirche
ABGESANG AUF DIE KIRCHE
DER MORGEN
IM ALTEN KLOSTER
NONNE UND KRIEGER
Land und Wald
GLÜCKLICHE MOMENTE
DIE WELT IST MEIN
WALDGEFLÜSTER
ABENDS IM GARTEN
AUENSEE
WIEDER ANGEKOMMEN
Biographie
Vorwort
Abendland - der Klang erinnert an Zeiten, als Europa
noch in den Wehen lag.
Die Entwicklung die es heute nimmt, war so nie
vorgesehen.
Ich rufe die alten Geister Europas, damit die leeren
Phrasen, die heute die Bühne beherrschen von allen
durchschaut werden.
Wer noch weiß, was das Abendland ist, kann mit
Begriffen wie Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit, „Treue zu
sich selbst“ und „Hinwendung zum anderen“ etwas
anfangen.
Es ist nicht zu spät.
Der Kampf um das Abendland beginnt jetzt erst.
Tiefendimension
DAS TASTEN NACH WAHRHEIT
Als ich einmal die Wahrheit verloren hatte,
wollte ich sie einfach wieder greifen.
Sie sah mich fragend an
"Wahrheit ist nicht nur das Glatte denn sie will reifen.
Geh zum Kern und sieh Dir an
was Dich bewog, mir nachzustellen.
War´s weil ein andrer log?
War´s um Dir Recht zu geben?
War´s Eigensinn, war´s Streben
nach dem was wirklich ist?
Was wirklich ist und wirkt, versuch das zu begreifen,
verändert sich, denn Wahrheit die will reifen."
Hier kann man sich in die Einsamkeit zurückziehen, um nach dem
was wirklich ist, Ausschau zu halten
WER TRAUT SICH
Hast Du schon mal Deine eigene Stimme gehört?
Hinter all den Stimmen, die über Dein Leben verfügen?
Was hat man Dir nicht alles angedichtet?
Wie weit hat es Dich von Dir entfernt?
Sag nicht Deine Stimme verlangt zu viel von Dir.
Sie entfernt Dich von den Stimmen,
die Dein Leben bestimmen
und Dich nicht glücklich machen konnten,
weil sie Dich nicht kannten.
Wer traut sich, sich selber zu folgen?
Ohne zu fragen: Wer kommt mit?
Wer mit kommt, ist Sache der Anderen
Tu Du Deine
Seiner eigenen Stimme folgen
ÜBER DIR TIEFE
Die Tiefe hat Boden.
Eingang zu neuer Tiefe
war der Boden von Gestern.
Als ich träumte, die Tiefe
öffne sich, gebar sie das Bild
von noch unerlöster Wildheit.
Rief sie mich?
Tiefe und Wildheit
sind die Erlösung von Oberfläche.
Im Schoß der Natur
findet sich beides.
Nur wer sich ergreifen lässt
löst Rätsel der Schöpfung
Ganz am Grund
Fand ich dann
unsere Liebe
und kam dann
bei mir an.
Die Tiefe zeigt sich dem der danach sucht
WAS IST LIEBE?
In der Liebe und im Krieg
bedarf es der Tapferkeit.
Wo man im Krieg von "Sieg" spricht,
verstummt man in der Liebe.
Feigheit führt in Beidem zum Untergang.
In Beidem zeigt sich, was wichtig ist.
Krieg und Liebe zu verwechseln,
begegnet heute allerorten.
Das wo das Herz sich öffnet ist Liebe
wo´s um Durchhalten geht ist Krieg.
Liebe ist dann dauerhaft,
wenn der Mann, Mann ist
und die Frau, Frau.
Alles andere sind Halbheiten.
Wenn Krieg und Liebe vermischt werden
ist alles unfruchtbar.
Der Mann ist nicht mehr Mann
Die Frau vermännlicht.
Sollte es dennoch zu Kindern kommen
haben die kein Herz.
Es folgt eine Generation
in der Vornehmheit fremd ist.
Wenn dann nur noch
Kälte regiert
ist das Leben Qual.
SPAZIERGANG IN DER NATUR
.
War alles hier aus Formeln?
Jede Farbe nur Norm?
Jede Schönheit, jede Feder, jede Form?
Die Rundung der Halme?
Die Biegung der Blätter?
Im Laub ein Rascheln des Windes
Im Bauch einer Frau das Träumen des Kindes
Alles ergründbar?
Alles Berechnung?
Gibt es was das aus Liebe gezeugt?
Der Berechnung entzogen
Und nicht von Menschenhand gebeugt?
Nicht planbar ist Menschengeschick
Ein Treffen, ein Blick
Erlaub´ Dir zu fühlen
Was aus Berechnung geschieht, ist immer zu klein
Spür – oh spür in Dich hinein
Beglückend
DIE ERDE
Für wen die Erde
ist ein Haufen Sand,
der hat noch nie gesehen
woraus sie Leben lässt entstehen.
Wer hat die Erde weinen hören?
Wer schaute zu, wenn sie sich krümmte
und Platz für Leben neu bestimmte
und altes Leben nahm?
Versteht die Erde selbst ihr Wesen?
Sie trägt den Menschen als die Krone
acht´ er sie, damit er sie bewohne.
Leben
MENSCHSEIN
Im Menschsein äußert sich Harmonie erster Gedanken
Rhythmen des Lebens auf Oberflächen von Körpern
vermitteln ihre Schönheit
Schönheit der Tiefe zeigt sich im Handeln –
Wohin es führt zeigt sich in Ewigkeiten.
Für etwas zu leben
Liebe und Verliebtes
WARUM IST SIE NICHT BEI MIR?
Bekenne ich mich nicht genug?
wenn ich ihr sage: Ich liebe Dich
Reicht es nicht aus, mir einzugestehen,
dass ohne Dich mir jede Freude fehlt?
Hab ich nicht schon genug Blüten geknickt,
die ihr kitschig rosa Seidenband
für Liebe hielten?
Wer bin ich, dass ich
Dir sagen kann: Du gehörst mir?
Der Tag hat begonnen.
Wo bist Du?
Was hält Dich von Dir und mir fern?
Wieviele Kinder?
Zu zeugen ist ebenso schön,
wie Dir in die Augen zu sehn
wenn die letzte Wehe Dich noch zittern macht - Wo bist Du?
Im anderen sich selber zu erkennen, ist das Geheimnis von
Liebenden
GLÜCKLICHES ERWACHEN
Deine Worte im Traum erinnern mich:
Tage quellend von Freude über Dich
Wärme und Hauch
Bin wach im Nu Frühling - immer nur Du
Dein Atem holt mich jetzt zurück
öffne die Augen - versink in Deinem Blick.
Morgensonne und Du
MIRIAM
Als er mich traf
Deiner Augen Blick
wurd´ fast verrückt...
Ich träum von Dir
Komm gib ihn mir
Deiner Augen Blick
Er hat mir zugerufen
"Raub mich und nimm mich mit Dir fort"
Den Augenblick zu rauben, reicht mir nicht aus
Ich nehm´ Dich ganz
tauch´ in den Glanz
Deiner Augen Blick
Oft sind es nur Augenblicke, die uns in Erinnerung bleiben
NEU VERLIEBT
Wo ist der, der in der Nacht
an meiner Seite wacht?
Der mich fest umfangen hält
und mir von sich und dem erzählt,
was ich allein nur ahnen kann,
seid er mich schlug in seinen Bann.
Und wer schlug wen in seinem Bann?
Der Mann die Frau, die Frau den Mann?
als er mich rief, da bin ich aufgewachthat´ ich denn nicht bedacht,
wo ich jetzt bin?
Und welcher Sinn
Alleinsein macht?
Und hab nun die Kraft
mit mir allein zu sein
bin nicht mehr einsam, denn er ist mein. Und lieg noch wach
und denke nach
Und kann nicht seinund doch und ach.
Lieg nicht mehr wach
und schlafe ein
und träum von ihm
denn er ist mein.
Er ist mein
ANVERTRAUT
Ich sehne mich
Du bist für mich mein Alles
In mir hör Deine Stimme ich:
"Befreie mich ich bin Dir anvertraut"
Mit Kraft sagt es in mir:
"Sei tief geliebt Ich schenke mich Dir"
FONTAINE DE JOUVENCE
Wie schön Du bist, wenn ich neben Dir erwach
Lächelst verschlafen - gleich ist´s Tag
Zarter Schimmer Deiner Haut
Ich horch auf Deinen Atem
Kann Dein Erwachen kaum erwarten
Dein strahlender Blick
Himmlisches Geschick.
Wunder
NUR FÜR DICH
Weißt Du, dass dies Gedicht
ich Dir verdank?
Ich denk an Dich
und Dein Gesicht
ist nah bei mir.
"Weißt Du noch
was Freiheit ist?"
und als Du mit Deinem Kopf
an meinem bist,
zeig ich Dir was vor uns liegt.
Freiheit - die Liebe siegt
Zusammen
GEFUNDEN
Eine Blüte hatte ich gefunden
Sie war im Frost zu Eis erstarrt
Wie war die Zartheit so geschunden
Ich hauchte drauf - sie blieb dann nicht so hart
Wie weich sie war
Ich küsste sie auf ihren Rand
Zwei Tropfen sie gebar
Als sie sich öffnete in meiner Hand
Eigenwärme um Gefrorenes aufzutauen
ALLES ERWACHT
Sonne hat dem Wald
die grünen Tupfen gesetzt
Grüner Schimmer der Weide
Kräftiges Grün schon am Bach
Grün auch die Hoffnung für uns beide
Ein Sprechen und Schweigen, oh meine Freude
Herzen berühr´n sich
Alles ist neu
Spürst Du den Frühling?
Immer noch scheu?
Gesagt hast du nur leis:
´´Wenn Du´s ernst meinst beende den Winter für mich´´
Frühlingszauber lässt alles leben,
erlöst Dein Herz und lässt es beben.
Erwachen für das Zarte
DU
Ich hab´ den Herzschlag
der Natur gehört.
Laut und fordernd kam der Tag.
Steig aus dem Taufbecken der Natur
und bin betört,
All mein Muß und all mein Will –
So lieg ich still
und hör Dir zu.
Schatten zerfließen im Nu –
Ein Morgen wie ein Frühling
Ein Morgen wie ein Frühling
Golden kommt das Licht
Verliebt schau ich Dich an
als sich in Wonne Dein Auge bricht
Ich mach Dein Leben hell.
Taufbecken der Natur
AM MORGEN
Noch vor der Sonne bin ich aufgewacht
Und habe mit Lachen schon an Dich gedacht
Sah´s gestern gleich an Deinem Blick
Ich bin Dein und Du für mich Geschick
Küß Dir das Licht
In Dein Gesicht
Und fang zu tanzen an
Den Tag schon vor dem Morgen ich gewann.
Ein guter Tag beginnt oft schon um Mitternacht
ANJAS GEBURTSTAG
Wer all zuviel alleine war
verfällt der Macht der Liebe.
Wer immer eine Treue war,
der Erde Sohn um Sohn gebar,
für die wird das Versprechen wahr:
Mit ihm im Glück vereint, sagt er Dir
„Du bist gemeint“
Erdensöhne
DANKE
Grau ein Dezember – Tag.
Grau auch der Fluss
Und grau die Luft wie ich sie mag.
Grau war auch der Himmel
als ein kleiner Sonnenstrahl mit einem Male
auf mir lag.
War lieb zu mir und selten brav.
Sie gab mir eine kleine Freude.
Froh wurd´ da der Tag,
der Fluss bewegter,
der Himmel tauchte sich in Gold.
Schön ihr Gesicht –
Es war ganz hold.
Die Augen blank –
hab´ Dank.
JA GERNE
Er sah sie an.
Nahm einfach ihre Hände dieser Mann.
Vertraut seit Ewigkeit.
„Ein Treffen? Zu zweit?“
Zarte Röte im Gesicht.
Noch einmal fragt er nicht…
„Komm´ sag - Ja gerne - “
„Was sagen die Sterne?“
„Nur zu – werd´ jetzt Du“
„Ja gerne“
IM HEUTE
Gleichförmig und träge zog der Rhein.
Was war das für ein endlos langes Gestern?
Am Wasser steh ich mit mir allein.
Rief jemand meinen Namen?
Traumverlor´n war´n Schiffe die vorüber kamen.
Sie riefen in mir wieder nach der Ferne –
da kam ich doch grad her.
Bleiben? Eigentlich gerne.
„Allein?“ und stellt sich neben mich.
Neben mich – gestanden hatte jemand da noch nie.
Keiner sprach – und dennoch wusste ich –
ich kenne sie.
Feucht war noch die Erde,
das Heute noch nicht angefangen.
Ich will ins Hier und Heute langen.
Fass nach der Hand und fühl ihr Sehnen und ihr Bangen.
Ich bleib.
Kämpferisches
GESPRÄCH UNTER UNGLEICHEN
Am Morgen als die Sonne lange Schatten auf die Erde warf,
erhob sich einer der Schatten: "Wider die Sonne richte ich
meine Klage, das Dunkle richtet sich gegen Dich. Weiche den
Schatten
Ich dräng Dich fort und leg mich über Dich.
damit das Schreckliche nicht sichtbar ist.
Verglüh damit niemand durch Schreckliches geängstigt wird."
Die Sonne sagte gar nichts und machte den Schatten kleiner.
Alle Wut richtete der Schatten gegen das Licht der Sonne
"Ich lass Dir gleich die Nacht.
Wenn formlose Dunkelheit Dich tilgt
dann bete dass der Morgen Dich wieder auferstehen lässt."
Der Abend kam " Siehst Du - ich werde größer," rief der Schatten
Die Sonne wandte sich ab. "Du gehst?" rief der Schatten
"Wider die Sonne richte ich meine Klage,
denn Du fliest und hast nichts bewirkt
außer Angst zu machen. "Schein die Nacht hindurch um zu sehen
wie mächtig ich bin."
Die Sonne machte das Licht aus
und endlich war Ruhe.
Im Abendland wird sich zeigen was christlich ist
ALS DER WOLF SICH ENTSCHLOß WOLF ZU
BLEIBEN
Was ist schlimmer?
mager und frei
oder
wohlgenährt und gefangen?
Schenken braucht mir keiner was was ich brauch das raub ich mir.
Erschrick sich keiner von den Feisten
was ich mir hol,
ersehnen sich die meisten.
Wer übersättigt ist, kämpf um sich nicht mehr
ENTSPANNT
Und plötzlich brach der Wolf
aus dem Unterbewusstsein hervor.
Die Gäste schreckten zurück –
„Frieden“, sagte mein wildester Seelenanteil.
Fassungslos starrten alle
in die gelben Augen.
Träumte ich oder
bestellte ich gerade Gänsebraten?
Mir gegenüber saß Rotkäppchen –
als der Kellner Rotwein nachschenkte
war die Welt wieder in Ordnung.
KÖNIGINNEN - GEDICHT
Der leere Thron Königin die Falsche war gegangen.
Untreue hatte sie im Sinn
Kälte an die Fahn´ gehangen
Wo war sie hin?
Sie buhlt um einen Lackel.
Fanfaren für die Königin
Kinderjubel und Neubeginn
Was kümmert eine Sonne
Menschentod und Menschenwonne?
Hinter geborstenen Mauern ein leerer Thron
AM ENDE EINES LANGEN WEGES
Spuren überall
Wo bist Du?
Was trennt Dich noch?
In der Liebe weicht jedes Hindernis
Wenn Du jetzt zu Dir kommst,
Bin ich schon da
Schon da
wo Du immer gewesen
am Grunde Deines Herzens
Trau Dich
Der Himmel hat gerufen
Komm
Parklandschaften als Zeichen einer Geisteshaltung – Ordnungen
im Lebendigen
FÜR DEMOKRATIE UND FREIHEIT
Damaskus – Detonationen
Wieder Bomben
Der Westen als Ordnungsmacht?
Wer hält den Westen auf?
Libyen – ausgebombt
Den Diktator zu Tode gefoltert
Unheil im ganzen Land
Hat jemand gewonnen?
Land für Land
Dem Erdboden gleich
Ist das die Botschaft des Westens?
Ekel über all die Gutmenschen.
Hat jemand gewonnen?
CHARLIE HEBDO
Irak, Syrien, Afghanistan –
Schon mal gehört ?
Westliche Übermenschen ?
Westliche Lippenbekenntnisse !
Wer trug den Krieg dorthin ?
Wer kennt die toten Schwestern der "Gotteskrieger" ?
Köln, Paris, London –
Dort drüben unbekannt.
Nur eines weiß man.
Von dort kommt der Krieg.
Nicht uniformierte Soldaten mit Bleistiften –
Bombenflieger für Demokratie.
UNBEMERKT
Wer merkte noch nicht,
dass Zeiten sich wenden?
Könige stehen auf
Und werfen den Pöbel von den Thronen,
Laien die nicht wissen was Völker sind .
Könige kommen, die Golfplätze zu Äckern machen.
Jenseits von Leben und Tod
in ihre Formen gegossen .
Königinnen mit Herzen die menschlich sind,
Reiche erinnern an das Heilige
Kirchen schmelzen,
die Anmaßung von Jahrhunderten
wird lächerlich.
Was hat Bestand?
DER SIEG
Vertrau wo Du klar siehst
Erhöh Dich selbst nicht,
das trübt die Sicht
Getrübte Sicht –
Wer kann sich dann noch selbst Vertrauen?
Und auf sich selbst mit Hoffnung bauen?
Mit Vertrauen auch über brüchiges Eis
Für Helden der Sieg
Für andere ein Kyrieleis.
HUSARENSTÜCK
Scharfer Ritt
Wohin? – Nach vorn!
Dunkle Wolken?
Ach was – bin doch dazu geborn
Und wer mir da alle entgegentritt,
Brech´ über sie weg – zum Teufel damit
Schaum vor dem Maul – der Hengst geht wieder Schritt.
Unaufhaltsam
AN NIKE
Als Du mir den Sieg verliehst,
flogst Du lange neben mir.
In aller Gefahr, sah ich neben mir
Dein goldenes Haar.
Trenntest von mir alle Zweifel
bis der Sieg vollendet war.
Der Sieg über alle Zweifel
UNTREUE
Wie viel Schlachten
um Frauen geschlagen wurden,
soviel waren es umsonst.
Oder wurde je durch eine Schlacht
eine Frau in ihrer Treue gebessert?
Wer Held sein will,
der Suche was, was Ehre bringt.
Ein untreues Weib –
darüber soll man lachen lernen.
EIGENES UND FREMDES
Liebe zu dem was ich bin.
Freude an allem was ähnlichen Sinn.
Freude wo Fremdes schafft eigenen Neubeginn.
Doch auch Distanz – dann bringt´s Gewinn.
Soviel Vornehmheit muss sein –
der Rest für alle mit Heiligenschein.
FINDEN DICH ALLE NETT?
Wer sieht sich offen ins Gesicht
und hält es ruhig bei sich aus?
Versteckt vor sich
die jungen und die alten Lügen nicht –
und findet dann aus Irrwegen heraus?
Kennt sich einer bei Dir noch aus?
Wenigstens einer sollte Dich kennen –
Du
Kriegerisches
AN EINEM TAG IN DER GROßEN WENDE
Wer konnte es vorab nicht sehen?
Wenn sich der Verstand umnebelt,
sprechen wieder die Waffen.
Diese Sprache wirkt nicht über den Verstand, sie erschüttert die
Tiefe.
Wer weiß, was ein Waffendämon ist,
der sucht jetzt Schutz.
Schutz vor dem, was Unverstand hervor gebracht hat.
Die Waffensprache wird von jedem verstanden.
Jeder schweigt, wenn die Waffen sprechen.
Die Erde kehrt wieder ihr Inneres nach außen.
Wer beten kann der bete.
Überall öffnen sich Türen und geben Geheimnisse preis
IST ES DÜSSELDORF, KABUL´ODER TROJA?
Schöne Augen hat sie ihm gemacht
Wo wird sie sein,
wenn in der Ferne
er über fremdes Leben wacht.
Was war´s was ihr an Dir gefällt?
Orden, Ehre oder Geld?
Lass es bitte doch die eine sein
Ihm krampf das Herz - er ist allein.
Sie ist allein
will bei ihm sein.
Hat Angst vor ihm.
Und will nur ihn?
Du Dummerlein
Sich dem Feind ohne letzte Rückversicherung stellen zu können,
bedarf eines Grundes – einer Legitimation. Die Legitimation kann
nicht Vasallentreue den ehemaligen Siegern gegenüber sein
ZERRISSEN
Neben mir der zerrissene Leib des Freundes.
Wofür?
Für die, die unsere Sprache nicht verstehen?
Für die, die unsere Kultur nicht kennen?
Für eine Feierstunde der niemand zuhören will?
Die Salve galt uns allen wie sag ich es seiner Freundin?
Wie er war als er fiel?
Sie hat alle Hoffnung auf Zukunft abgegeben.
Wofür?
BEIRUT
Die alte Kirche ist übrig geblieben
Einkehr dort ist Stille
Vom Blick auf die Stadt hierher getrieben
Nur noch Ruinen – wo gestern noch Fülle
Orgeltöne greifen nach mir
Da - das Gefühl als sei jemand hier
Beirut liegt im Feuer
„Friedenstruppe“ – solch Worte verhöhnen
Angelus-Läute klingt ungeheuer
Draußen wieder Maschinendröhnen
Am Taufbecken Deckung vor´m Bild des himmlischen Vater
Vor dem Portal ein Bombenkrater
Wer hat den Granatwerfer gesegnet?
Der Gürtel mit Sprengstoff um ihren Leib
Christen ist sie noch nicht wirklich begegnet
Was ist es, was sie dazu treibt?
Solch Schönheit zerfetzt im Attentat?
Ein Land geht unter
Woher kommt die Saat?
Der Staub sich legt
Sie hat sich nicht von der Stelle bewegt
Legt ihren Sprengstoff auf den Altar
Woher der Frieden, der sich über uns legt?
Stille kommt wieder – beendet Gefahr
„Ich kann nicht töten“ hat laut sie geklagt
Ich weiß um sie – in ihren Augen hat sie versagt
Allahu akbar
Verzweifelung
DER GEIST DES ABENDLANDS
Mächtige Mauern – im Nordturm mein Fenster
Tränen der Freude beim Wiedersehen
War fort von hier, sah der Kriege Gespenster
Bleibe jetzt hier – will nicht mehr gehen
Auf altem Schloß die Säle
Warum ging ich fort?
Keiner sagt mir was geschah
als ich fern der Heimat war.
Stickig ist die Luft geworden,
keiner sagt mehr was er denkt.
Die von Freiheit reden,
haben Freiheit eingeschränkt.
Seh überall verstrickt
den Westen in Händel
mit dem Morgenland.
Im Orient Paläste stürzen
Erde weit und breit verbrannt.
Weinende Kinder sah ich auf Panzer schießen –
Der Westen hat sein Ziel verkannt.
Abendland – Du meine Liebe
Daß ich immer bei Dir bliebe
Konnte nicht in Frieden leben
Wenn die Welt sich neu gebar
Will Dir all mein Schaffen geben
Ich seh´ Dich an – bist wunderbar
Du hast an Dir erfahren
Wie schrecklich Kriege sind
Bist nun mit denen in Kabul gefahren
Die damals mit den gleichen Fahnen
Dir Deine Lebensgeister nahmen
Dein Herz zeigt noch die Narben Wunden die fremder Geist Dir schlug.
Für Geld ist doch nicht all´s zu haben.
Wann hat davon ein Mensch genug?
Für Geld und Öl zu töten
Das ist niemals Dein
Erlaube Dir Du selbst – das Abendland zu sein.
Ein Sehnen
KRIEGSGÖTTER
Inbrunst in der Schlacht –
Der Rausch im Gefecht.
Nie gekannt? – Dann schweig.
Kriegsgötter, die sich zu Triumphen tanzen –
über kleine Leute, die mit schwitzigen Fingern
Profitorientierung predigen –
Völker zerreibende Panzerkolonnen der Humanität?
Überlegenheit durch tausend Tonnen Bombenlast?
Siege durch Milliarden-Dollar-Konten?
Der Du mit Deinen Statistiken Kriege führst –
Weich mir nicht aus –
Ich treffe Dich.
WÜSTENWACHE
Flirrende Hitze –
der Sturm hatte sich gelegt –
bleichende Knochen –
in Uniform – freigelegt.
Wortlos starren
leere Augen ins Weite – unbewegt.
Wofür war es –
wofür er gefallen war?
Wußte er es überhaupt?
Er hielt Wache.
Für welche Seite ist er gefallen?
DIE KRIEGSMASKE DES FEUERS
Das Heulen der Sirenen schon den ganzen Tag
Ungerührt verzehrt das Feuer die Hochburg Mardscha
Kein Schrei, keine Träne und kein Jammern
Halten es auf.
Was wissen Menschen von Reichen?
Und was von den Leiden derer die sie schmieden?
Und was wissen Menschen vom Menschen?
Alle gleich?
Gleichheit? Zwischen wem?
Zwischen hoch und tief?
Erschreckt und mit Grauen wendet sich ab
Wer Gründe kennt.
Gründe aus denen Trikoloren wuchsen
Gründe für der Menschen Heimatlosigkeit
Gründe für den Untergang all dessen was Menschen heilig war
Hinter der Kriegsmaske des Feuers sieht man das
Lachen der Verführer.
Aller Ordnung beraubt, Beliebigkeit ausgeliefert,
ausgeliefert der Mensch.
Ist doch gleich?
NATION-BUILDING
Der Menschen Treue brich
und lass ihr Herz erkalten.
Raub ihnen den Verstand
und lass vergessen, was verband
einst Volk und Vaterland.
Entflamm den Hass auf alles,
was stolz, erhaben ist.
Reiß weg der Frau den Mann.
Den Kindern nimm den Vater.
Lass raffen,
was man raffen kann.
Zerstör die Ehrlichkeit
und gib der Seele Marter.
Wenn dann das Land verkommen,
ist’s bald schon eingenommen.
GAZA
Zwei Herz zerreißende Schreie die kahle Betonwand
eines Gebäudes im Lager
stürzt ein.
Bulldozer machen den Rest
jetzt kurz und klein.
Den schwarzen gelockten Knaben
treffen zwei Pistolen-Garben,
bevor es Steine werfen kann.
Zurück bleibt eine Schmerz gekrümmte Frau gestern traf es ihren Mann,
Lagersprecher am Rand von Gaza.
Sind solche erstmal alle weg
muss irgendwann
doch Frieden sein –
für Zwei-Staaten-Lösung
ist das Land zu klein.
TOD
Den halben Tag hatte er gen Mekka gebetet
Hinter ihm lag überall nur Tod
Seine Brüder tot
Seine Freunde tot
Sein Herz tot
War er noch Mensch?
Ein Wesen aus Schmerz und Hass
Als er die schwarze Sturmmaske überzog,
lag auch vor ihm nur Tod.
Kindergedichte
FÜR MEINE INDRA - DAS GLÖCKCHEN
Sieben Glöckchen rechts - sieben Glöckchen links.
Gling-Gling-Gling-Gling-"Glings"
Und mit schnellem Hufgetrappel um die Kurve gings.
"Will ein "Eigen-Glöckchen" sein"
Gling-Gling-Gling-Gling-"Glang"
"Will eigne Stimme und meinen Klang"
Kleines Glöckchen "Eigensinn"
Gling-Gling-Gling-Gling-"Glang"
In verschneitem Wald fuhr das Ponygespann.
"Alle nun nach meinem Klang"
Glang-Glang-Glang-Glang-Glang
Kleines Stimmchen triumphiert - hat sie alle angeschmiert
Weihnachtsbaum, so groß wie ein Hochhaus
MEINE LIEBSTE MURI.
Brennt das Kerzlein schon?
Christkind steigt von seinem Thron.
Kleine Engelgesichter schaun auf Kerzenlichter
Stille heilige Zeit
Mach Dein kleines Herz bereit
Will es von aller Sorge befrein
Lass das helle Licht hinein
Lichter in der längsten Nacht
FÜR CORVIN - NIKOLAUS UND DER RITTER
Schon im Sattel seit heut Morgen
Schnee bedeckt sind Wald und Flur
Hände tief im Pelz verborgen
Kehrt er heim nach langer Tour.
Ach ein Schlitten liegt im Graben
gleich daneben Nikolaus
all die umgestürzten Gaben
Licht geht von dem Engel aus
Und neben lichter Gestalt
macht der Ritter halt
Hilft den Zweien
als es neu beginnt zu schneien
"Dank Dir Ritter“, sagt der Alte
Und es segnet Engelshand
Reitet weiter - Händ gefaltet
tiefer Schnee bedeckt das Land
Engel und Nikolaus im Schnee
VERSCHWINDE - ZAUBER
Trulle, Trulle, Trulle
Wir fahren volle Pulle
Hexenspruch und Fliegendreck
Ich bin jetzt weg
Was Kinder noch können, können Erwachsene oft schon nicht
mehr
AM MORGEN
Die Störche staksen durch die Weide.
Ein Fröschlein hüpft vor lauter Freude
und als der Storch das Fröschlein sieht,
er enger seine Kreise zieht.
Der Frosch nicht ahnt von der Gefahr
für ihn ist´s heute wunderbar.
Hüpf in den Tümpel - ist schon fort.
Wer Freude hat, das kann man sehen
bewahrt sich vor dem Untergehen.
Unbefangenheit bewahrt vor Krisen
MURI
Advent heißt immer langes Warten,
früh dunkel wird es dann.
„Sind die Kinder wohlgeraten?“
„Sicher lieber Weihnachtsmann.“
Im roten Mantel steht er da –
daneben leuchtet Engelshaar.
Wie war die Muri aufgeregt –
sie steht den beiden gegenüber.
Einen Finger auf den Lippen
sah sie der Engel an,
so sprach er leise dann:
„Überraschungen noch in diesem Jahr –
Weihnachten wird wunderbar.“
Ja konnte das denn sein?
Im Laternenschein
erkannte sie den Schlafeengel
der abends so oft bei ihr war –
rot die Wangen und wuschelig sein Haar.
Muriel und der Schlafeengel kannten sich schon seit sie ganz klein
war
INDRA
Die Schuhe vor die Tür gestellt.
Indra wollt es diesmal sehen –
wie konnte es gehen
dass gleich die Stiefel aufgefüllt?
Überall im Haus war´s leise
draußen dunkel – nur das Licht da
an der Scheune, dort am Tor.
Hört von dort die alte Weise –
Nikolaus kam da hervor.
Und voller Spannung dann
sah sie den Weihnachtsmann.
Schlich zum Fenster
um besser noch zu seh´n.
Sah nur noch den roten Zipfel
Weihnachtsmann war schon beim Geh´n.
Volle Stiefel, voll mit Printen, Früchten, Mandeln
voll mit Süßigkeit, Gebäck.
Als sie dann dort hinkam,
war alles schon geschehen
hätt´ es doch so gern gesehen.
Die Stiefel waren alle fertig – nun konnte der Nikolaus kommen
CORVIN
Gebet des Verkündungsengels…
Das Angelusläuten…
Die alte schwere Glocke rief
Dreimal am Tag in diesen Breiten.
Vor Nikolaus hat es in diesem Jahr geschneit.
Große Glocke aus der Kaiserzeit…
Corvin wusste mehr davon,
behielt´s für sich und wusste schon,
endlich nun auf´s Schloss zurück
alles wird gut –
Himmel welch ein Glück.
Glocken – typisch für´s Abendland
Erinnerungen
SEELENBILD
Dich zu beschreiben,
bringt Unnennbares ins Licht.
kehr heim, werd´ heil und heile,
die Stelle an der Du fehlst.
Wo Du fehlst,
bildest Du Dich nicht ab.
Binde Dich an den Stoff
und hilf heile zu werden.
Nur wo Leben ist,
kann die Verbindung zum Stoff entstehen.
Irr nicht weiter.
Binde Dich.
Bilder von Frieden ermöglichen eine Einkehr bei sich selbst
AUFERSTEHUNG DES LICHTS
Von Osten beendet er die Nacht,
Gleißende Weiten,
Auferstanden?
Was verstehen Menschen
von den Aufgaben des Göttlichen?
Die Liebe
erkämpft sich ihren Platz
und ergreift alles
was entflammbar ist.
Das Licht bricht die Nacht
RÜCKKEHR DER SONNE
Lange Schatten –
Quetzatelcoatl hat seine Schritte weggelenkt.
Sein Federbusch hat alle Helligkeit mitgenommen.
Freudloses Leben im Halbdunkel.
Trennende Brüche im Volk, Stamm und Familie.
Töne ohne Freude laden nicht mehr zum Tanz.
Wer ist es, der seinen Atem wieder vernehmen kann?
Wer hört die Pfeifen und hat wieder den Glanz
der Sonne auf der Haut?
Quetzatelcoatl kommt zurück –
Beginn einer neuen Zeit,
gibt er den Göttern Ihre Plätze.
Leben erhält wieder einen Sinn
Frieden und Freude im ganzen Land.
Ist er zurückgekehrt?
Aufgewacht zu neuem Tag
Umfangen von seltsamen "Du musst"
Klarer Verstand - Hauptsache Licht
Schlägt dort mein Herz in dieser Brust?
Erwachen - etwas in mir bricht.
Wichtig ist - ich werd´ gebraucht
"Ich werd´ benutzt" _ das schreckt mich auf.
"Benutzt - Verbraucht" - Lauf!
Klarer Kopf - nichts hält mich mehr auf.
Wer sagt mir, was ich muss
und was politisch angesagt?
Such nach der Wahrheit,
werde dafür angeklagt.
Wer Dunkelheit und Eingesperrtsein kennt, muss notfalls Mauern
einreißen, damit das Licht wieder auf ihn fällt
GESPRÄCH MIT EINER SYLPHE
Der Dich schuf
gab Dir Dein Werden
Das Sein hast Du Dir
zu erringen.
Verschleif Dich nicht,
bleib gerade und geh und steh
zu Dir.
Aus der Seele gesprochen
UNBEIRRT
Wer hätt´ gedacht,
daß eine Spröde
Freud´ mir macht.
Und sollt´ sie
noch so spröde sein,
so ist sie doch am Ende mein.
Es gibt Tabus über die man nicht tasten sollte
DER TRAUM
Er kam und mit ihm kam das Grauen
Er macht mir Angst - wie kann ich ihm vertrauen?
Fiel wie ein Raubtier in mein Leben ein
Seh alles um mich fallen
Soll ich die Seine wirklich sein
was sollen dann die Krallen?
Reißt alle Fesseln fort
Ich nehme ihn beim Wort
Und als mich seine Lippen sanft berühren
Braucht er mich nicht mal zu verführen
Wie wüst er war
Er hob mich auf, berührt mich gar
und nahm mich mit - nicht möglich mich zu wehren
er ließ mich nicht - ich liebt ihn doch
wie herrlich seine Haut, sein Körper roch
und als ich wieder zu mir kam,
lag ich erschöpft in seinem Arm
Das Faszinosum ist immer auch ein Tremendum
BEWEGT
Ein Herz ein Herz bewegt
Getroffen und in der Tiefe erregt
Aufgewühlt weil Liebe sich regt
Wie der Sturm das Blatt am Baum –
Vor Sehnsucht verzehrt im Traum
Naturgewalten schaffen sich Raum
Entstehende Räume
ENDLICH
Zu Beginn war alles an Dir noch fremd
Nie wieder ohne Dich!
Deiner Haut Geruch auf meinem Hemd
Komm wieder - versprich!
Nie wieder Unverstand
Der Blick der uns verband...
Herzen mit Weitsicht und Verstand
Geh nie wieder weg!
Liebe birgt immer den Wunsch nach Unendlichkeit
PETERHOF
Über dem Sommerpalast
geht die Sonne auf
All die Figuren erglänzen in Gold
und bald darauf
die sprudelnden Brunnen
Peterhof – Versailles der Hunnen
Russlands Pracht
Mütterchen Russland erwacht.
CATUNA
Blitze krachten vor ihr in das trockene Holz
Ein leichter Wind kam auf
Im wilden Lauf
Hört ich Catunas unbeherrschtes Lachen
Erinnerung an eine Naturgewalt
In blauen Schleiern wie im Flug
Ein Kind in ihrem Arm sie trug
Eine Gottesmutter einsam hier im Wald
Und als sie das Kind
In den Schlaf zu singen beginnt
Ahnt keiner
Dass Schwert und Keule ihr Auftrag sind.
Als am Ende der Zeiten
Zum großen Finale gerufen wurde
Traf ich sie – Catuna
Augen ungestümer Wildheit
Schönheit die nicht menschlich war
Beugt´ sie ihre Knie
zu beten.
Engel senkten sich herab
Und sie empfing den Schlüssel
Den sie seither bei sich hat.
Menschen, Zeiten, Kriege, Frieden
Seh an ihr vorüber zieh´n.
Blitze krachen vor ihr in das trockene Holz
Gärtnerin in Gottes Garten
Herrisch und sanft
Demütig und stolz
Catuna
IN FROHER ERWARTUNG
Ihr Herz überschlug sich in Hüpfern,
Hatte sie grad` „Schwanger“ gehört?
Zitternd vor Freude, vom Glück betört
Leben – und sie durft´s weitergeben
Und wirklich Mutter sein?
Schwankte sie oder schwankten Erden?
Und sicher noch ganz klein
Fasst sich behutsam auf den Bauch
… ja und er wollt´s auch
Es würde „unser“ Kind
In ihr ein Wiegenlied – nach Haus´ geschwind.
In den Schlaf singen
APOLL UND DIE HESPERIDEN
Im Frühling jeden Erdenjahres
zog´s Apoll
von allen fort,
zog zu dem geheimen Ort
wo ihn Hesperiden kannten.
Fern ab der Welt
die Schönen dann
Boten ihm Gesellschaft an.
Ließ vom Liebreiz
sich umwehn
all der schönen Hesperiden,
den blonden Fraun –
ist jedoch bald abgehaun,
weil er erkannte
was geschah:
Betören ist nur dann zum Segen,
wenn sich auch Liebeskräfte regen.
Das Schöne genieße nur der Mann,
der sich auch enthalten kann.
Apoll könnte auch im Morgenland gewesen sein
LÄNDERÜBERGREIFEND-ZEITENÜBERBRÜCKEND
Alles was Zeiten überbrückt
damit Altes im Heute glückt,
sieht nur der Weise.
Alles was Länder überspannt
kommt leise.
Endlose Flüchtlingszüge
erinnern an längst vergangene Kriege.
Wehe dem der glaubt
Altes mit Heutigem bezahlen zu können.
UNKULTUR
Als sich der Abend nieder senkte,
der Engel dem Kind eine Hoffnung schenkte.
Die Hoffnung auf Geborgenheit.
Und als er größer war,
war die Hoffung nirgends da.
Ehen aus Gewöhnung
Freundeskreise ohne Nähe
Ein schnelles Ende war irgendwann mal besser
Als ein endlos langer Tod.
Jetzt war alles moderner:
Alter und Sterben für alle ferner.
Leere Gesichter – berentete Not
Kraftlos und ohne Mut zum Tod.
Ohne Aufgabe und ohne Sinn
Schleppt sich das Leben bei Kreutzworträtseln hin.
Wofür war er damals noch angetreten?
Alle hörte man von „Fortschritt“ beten.
Abgelöst wurde es dann durch „Mehrgewinn“
Mehrgewinn? Mit welchem Sinn?
Ob er noch je die Geborgenheit fand?
Jetzt alles ändern – gebraucht wird Verstand.
VERANTWORTUNGSLOS
Trat mit Vorschusslorbeer an –
leistete sich Mann für Mann,
ohne Bedenken tat überall nur Freude schenken.
Stark war sie und schön,
wusste nicht, dass solche Gaben
oft auch ´ne Verpflichtung haben.
Zur Besserung blies ihr dann
der Engel eine Krankheit an.
Nahm´s leicht und lacht den Engel aus,
der dreht sich um, ließ Dramen ihr ins Haus,
damit sie lerne, was alle andren wussten –
der Leib doch ein Geheimnis war,
den alle hüten mussten.
Der Lorbeer welkte –
hat´ immer noch die Gaben –
der Leib begann zu darben.
„Wer nimmt es mit mir auf?“
Du armes Kind –
Lern jetzt weshalb wir auf der Erde sind.
Ermunterung
ERWACHEN
Im Fühling
wenn das Leben wieder erwacht,
das Herz sich öffnet
und mit Freude lacht,
sag ja zu Dir,
begib Dich an den Ort,
der Dich verwandelt hat,
und sei die Braut auf die hier alles wartet.
geh gleich dorthin
denn Frühlingsbeginn
schafft Neuanfang.
Mit Kranz und Kron´
hör den Gesang.
Es ist Dein Lied.
Es ist Dein Thron.
Zu wohnen formt den Geist
DÄMMERTS?
Hast Du es nicht schon geahnt,
als Du erkanntest, erkannt worden zu sein?
Warum dann große Worte machen?
Was ist an solchem Schicksal schwer?
Wohin zieht es das Herz?
Folge ihm
und begib Dich in die Obhut dessen,
der nur eines im Sinn hat,
Dein Leben zu weiten
Hast Du daran gezweifelt, gemeint zu sein?
Um sich zu bewegen,
muß man nicht reisen
Bewegung beginnt im Herzen,
die Reise dauert ein Leben lang
Und das was mit einem Wort began,
das zeugt in Dir - entscheide und entflamm.
Schwarz – weiß?
GLÜCKLICH
So finster?
Haben die Blitze das Unglück
noch nicht zerrissen?
Freude
Stürze um, was Dich finster gemacht hat.
Schrei es hinaus
und sag allen, dass Glück und Liebe
Hand in Hand gehen.
Glück ohne Liebe macht finster
Liebe ohne Glück macht einsam.
Beug sich keiner - Haltet durch.
Der Himmel lacht dem zu, der gekämpft hat.
EIN GLÜCKLICHES OMEN
Wer hat Dir gesagt: "Deine Zukunft,
die kannst Du nicht sehn –
Menschenschicksal nicht versteh´n?“
Wach auf und schau mir ins Gesicht
wart nicht ab –
es nahen Freuden.
Glück und Liebe ist Dir vorbestimmt.
Gelebter Traum, der nun beginnt.
In der Liebe
IN SCHWERER ZEIT
Schwere Zeit
Was Dir jetzt die Ruhe nimmt
wird Dir zum Heil
Bist nun bereit
für das was Dir bestimmt
Unter Engelschwingen
ist für Dich ein Neubeginn
Ich bin bei Dir
In welche Richtung fährt sie?
DIE LÜGE
Wenn ich lüge,
um Dir Recht zu geben,
bist Du beruhigt.
Wenn Du beruhigt bist,
lügst Du weiter.
Die Wahrheit zu sagen,
unter denen, die lügen
bringt Ärger.
Am Ende erst steht fest,
ob man standhaft war.
Wege die noch nicht sichtbar sind
BEGEGNUNG MIT NIKE
Als sie mir im Morgennebel
ihre Schale reichte,
perlte es mir über Dolch und Säbel.
Soviel ich trank wurd´ sie nicht leer.
„Gestalte Zukunft. Setz´ Dich zur Wehr.“
Und schrieb mir goldene Zeichen in die Hände:
UNO LASS SEIN,
NATO STELL EIN –
DAMIT DIE ERDE
MENSCHLICH WERDE
So bringt man keine Freiheit
DER VORTEIL VON WOHLSTAND
Im Wald ein Fuchs
ging auf die Suche
nach einer Füchsin.
Suchte hier und suchte dort
und dann im Traum
kam dieses Zauberwort:
„Vergiß bei all der Suche nicht
das Huhn, die Gans – Dein Leibgericht.“
Und als er dann
lag satt vor seinem Bau –
da kam von ganz allein die Frau.
Ist das Verschlagen?
VIRTUELLE WELT
Lachende Sonnenschein-Himmel
Grollende Gewitter-Himmel im Postkartenformat Zirren die auf die Tiefe verweisen –
Zieht das alles nur über uns Weg?
Tiefblaue Sternenhimmel Himmel mit in Gold getauchten Sonnenaufgängen
für romantische Fraun –
alles nur nett anzuschaun? – Schon gepostet?
Der Mensch als Figur
auf dem Schachbrett.
Nur noch Funktion – ohne Natur?
Virtuelle Welten – beherrscht von Mächten
die keiner sehen will.
Wer kennt die Politik
die über ihn verhängt wird?
Menschenmassen wie Lemminge
Wer beobachtet wie ihn
aufoktroyierte Meinung beschleicht?
Was darf alles preisgegeben werden,
will man noch Mensch sein?
Himmel und Natur –
wer lehrte uns, dass wir Teil davon sind?
Einfädeln in das Weben
der Kräfte die uns nähren.
Verstehen lernen was das
Umfeld bestimmt.
Ein von Verwirrung erlöster Standpunkt –
und dann so den Himmeln entgegen lachen.
Dem Grauen begegnen
SCHRECKLICHES
Nicht mehr standgehalten
Hoffen - auf was?
Überall Nacht
Das Böse geht um
Kein Sinn, keine Rettung, kein Ziel
Tränenlose Gesichter
Grauen hat kalte Schluchten geöffnet
Stumme Verzweiflung steigt daraus
Bitten - hilft nicht mehr
Wo ist noch Verstand?
Den Tod töten
Zeiten für Sieger
Der Sieg als einziger Ausweg
SCHICKSALHAFTE BEGEGNUNG
Dort am Hügel war die Grotte
von Menschen gemieden, die Quelle versiegt
geweiht dem fürchterlichen Gotte.
Sah dort die Frau verloren weinen
über bleichenden Gebeinen.
Konnte nicht vorüber gehen
musste nach der Jungfrau sehn.
Merkt den Schatten neben ihr
"Geh nicht weiter und bleib hier sieh das Grauen das mich an diesen Ort gebannt."
Stieg ab vom Pferd und ging zur Grotte
fühlt mich ihr als Mensch verwandt.
Krachend fiel die Fichte nieder
stürzte vor mir auf den Weg
Schatten huschen, Äste brechen, Regen prasselte herab
"Tritt nicht ein, denn ich der Schatten
werde jedem hier zum Grab.
Trau Dich nicht mich anzusehen
Schicksal teile nicht mit ihr"
Wie ein dunkler Hauch kam seine Stimme
und war ganz dicht neben mir.
"Wenn Du Mann bist und Du Stich hälst,
teile meine Last mit mir"
"Laß das Mädchen, still ihr Weinen und ich helfe Dir dafür"
"Kriege führen ist mein Schicksal "Schlachtenlenker" sag zu mir sei als Mensch an meiner Seite,
daß ich nicht alleine streite.
"Sag mir Dämon, was der Pakt ist"
"Nimm Dämonenschicksal an lasse Dir die Grotte und das Mädchen dann."
"Gib die Waffen und knie nieder"
Grollend dann,
nahm Gestalt der Dämon an.
Kniet sich nieder, gab die Waffen
rot färbte die Wiese sich.
Ging mir nicht mehr von der Seite teilen alles brüderlich.
Und das Mädchen
War seither ein Stück von mir,
jeden Tag ein Stückchen mehr.
Ist´s Schicksal?
Bin in Schlachten, hab nie Ruhe
und bin ohne sie nur halb.
Sah sie damals nicht mehr wieder.
War auch sie seither allein?
Lang ist´s her – wird jetzt
immer bei mir sein.
Hier wird das Menschliche überschritten
FURIEN
Sie tosen heran –
dunkle Gestalten mit unbewegten Gesichtern.
Steife , kalte Finger
reißen der Mutter das Kind vom Arm.
Dunkle Glocken
mischen sich mit Kinderschluchzen.
Blutleer sprechen kleine Lippen
verängstigt ihr letztes Gebet.
„Laß es bitte nicht zu,
dass mir auch dieses Kind genommen wird.“
Und tosen heran –
und nehmen dem Kind den Atem.
Eine Mutter sinkt zusammen –
ein Kind ist tot.
Menschenschicksal? – Fehldiagnose.
Herzzerreißendes Schicksal
JAQUE OFFENBACHS OPERETTE
Ist das Thema noch bekannt?
Man hatte sich in fremdem Land verrannt.
Bataclan – Tote klagen an.
Hierher kam der Krieg zurück
Paris im Schrecken
Weiß man hier wie viele dort verrecken?
Wie war Offenbachs Rezept doch gleich?
Man ließ den Fremden Heim und Reich.
Die Kirche
ABGESANG AUF DIE KIRCHE
Die Burg
war Anlaß schon für manchen Krieg
Die Kirche hat sie dann bekommen
Sie hat´s dem Adel abgenommen
Errang´s durch Glauben, nicht durch Sieg
Der Glaube hat all das genommen
Was durch die Zeiten war der Halt
Der Pfaffe hat dazu gewonnen
Der Menschen Schicksal läßt ihn kalt
„Wer Macht hat muß verloren sein,
der Teufel soll ihn holen
Für Mutter Kirche Macht allein“
Sie hat sie all gestohlen.
Wir bauen unser Haus im Jetzt
Das Jenseits das kann warten
Wir halten an Europa fest
Soll alles wohl geraten.
Der Prunk
DER MORGEN
Als der Morgen kam, lag noch der Schnee von gestern über Rom.
Finster alles, was ER hinterlassen hatte.
Dome können Gefängnisse sein.
Konnte er erkennen, dass er vom Ende der Welt ist?
Ist er da, damit das Joch von Europa genommen wird,
weil jeder erkennt, wer sich erdreistet hat
Europa und die Erde spalten zu wollen?
Könige kennen keine Stellvertreter.
Engel weisen den Weg
IM ALTEN KLOSTER
Träumte sie
als sie den alten Klostergarten sah?
Die Wege war sie oft gegangen.
Kreuzweg, Buche alles war noch da.
Wo waren die Gesänge?
Die leisen Orgelklänge?
Und all die anderen,
die damals um sie waren?
Der Frieden, der hier war
kehrt wieder ein.
Sie ging damals fort
und gab ihr Wort,
bald wieder hier zu sein.
Wo fängt sie an?
Was soll es sein?
Und weiß der Himmel lässt sie nicht allein.
Es wird noch schöner hier als früher sein.
Und spürt nun erstmals die Essenz,
sie spürt ihr Glück, wie Liebe brennts.
Sie wird das alte Ding
erneut zum Blühen bringn.
Alle andern sind noch fort –
Ruft sie all, mit ihrem alten Namen
Wie freut sie sich
so sie jetzt alle kamen.
Was wäre das Abendland ohne diese Gesänge
NONNE UND KRIEGER
Zum Kreuzgang hin im Klostergarten
tat Benedikta auf den Bruder warten.
Da standen zwei fern ab der Welt.
Besorgte Worte – war´n beide nun auf sich gestellt.
Entsagten der Welt und dienten dem Reich.
Er diente dem Kaiser, sie suchte den Höchsten.
Aus Menschensicht ihr Reich
war gleich.
„Kehr heile heim,
oh Bruder mein.“
„Sei Du nur fromm
und bete Du
nur immerzu.“
„Es muss die Welt auf Erden
nun endlich besser werden.“
Nach tausenden von Morgenmessen
hat sie den Bruder nicht vergessen.
Da standen zwei fernab der Welt.
Sie mit Gebetbuch und er ein Held.
„Du kehrtest heim
oh Bruder mein.
Als Gottes Lohn
trugt ihr den Sieg davon.“
„Schlachten und Tote hab´ viele geseh´n,
will nun das Osterfest begeh´n.“
„Die Grenzen sind sicher,
das Kloster steht fest,
die Fahne des Kaisers im Kloster Du lässt.
Sag allen draußen in der Welt:
Es ist hienieden
nun Osterfrieden.“
Altes Europa
Land und Wald
GLÜCKLICHE MOMENTE
Frieden überall
Abend über Weide und Stall
Die Fohlen bei den Müttern im Stroh
Ruhig ist das Herz und seltsam froh
Ein leises Wiehern im Schlaf
Das Warten aufs Morgen
Ein Zucken der Flanke
Ein Schnauben der Stute als Danke
Tage ohne Sorgen
Es gibt Momente die uns aus dem Alltag herausrufen
DIE WELT IST MEIN
Das Klirren von Zaumzeug und Bügel
Vom Leder der warme Geruch
Sein Scharren der Hufe auf dunklem Ziegel
Will frei und glücklich sein
Bedenken von gestern sind alle nun klein
An der Hand der Hengst am kurzen Zügel
Mit mächtigem Satz nach vorn
Zum Bächlein dort drüben am Hügel
Sein Wiehern, tiefes und raues Schrei´n
Auf das Tor – die Welt ist mein
Unbeschwerte Freiheit
WALDFGEFLÜSTER
Hinter Bäumen, unter Sträuchern
Regt sich liebestrunknes Fließen
Denn die großen Kräfte ließen
Alles Werden und Vergeh´n
Zur Freude für uns alle um uns herum entstehen
Wenn im Frühling jede Knospe
Sich dem Licht entgegenreckt
Wenn im Herbst und Sommer
Überfluß in allem steckt
Schlägt der Winter dann
uns zur Ruhe die Natur in holden Bann.
Kann es sehen, riechen, fühlen, schmecken
Bin dort in der Mitte drin.
Merk mir alles, daß ich die Schöpfung
Auch in Dir und mir erkenn.
Freude an der Natur
ABENDS IM GARTEN
Ein leichter Abendwind
spielt zärtlich in den Tulpen.
Er flüstert ihnen leise zu,
erzählt vom Tag,
erzählt was morgen kommen mag…
Die Tulpen lauschen mit geschlossenen Augen.
Der Wind, das Land, das Beet…
dann kommt der Traum.
Verstohlen nickt der Apfelbaum…
Der Abendwind weht einmal noch durch seinen Garten
und sagt dem Apfelbaum „Gut´ Nacht“,
der freut sich schon : Wenn wieder alle aufgewacht,
sich jede Blume neu gebar
den Duft der heute passend war.
Frieden atmender Abend
AUENSEE
Zeitloser Abendhimmel, einsame Wolken
spiegeln sich im Auensee
Kormorane in den Teichen
Vom Wald her ruft ein altes Weh…
Und soweit ich schau
ich nirgends Vieh und Menschen seh.
Auenwälder um die Weiden
grün soweit das Auge reicht.
Nebel dort am Wasser
wo die Gründe seicht.
Und wie traumverlor´n
schau´n zwei Augen aus dem Teich.
Wind kommt auf
und biegt den Schilf
und in morast´gen Tiefen
tönt ein Ruf – „Maria hilf“
Auen-Liese geht spazieren
Enten flieh´n und Fische huschen
Unruhig kräuseln Wasser sich
Dumpfes Heulen
und am Storchenteich
vom alten Stumpf
fliegt es auf – der Eule gleich.
Dennoch ist hier alles heimlich leise
Keiner wagt zu atmen sich
denn die Auen – Liese
findet Laute aufdringlich.
Geht wohl zu der alten Mume,
die im Korn die Kreise zieht –
sprechen über alte Zeiten
alte Sitten, alte Bräuche
Fassen bei den Händen sich
drehn sich nach des Windes Weise
Leise, leise … leise, leise
Wieder angekommen
Es war der alte Rhein
der mich besuchte.
Er saß mit mir wieder zu Tisch.
Ich war noch aufgebracht
doch er beruhigt mich sacht:
„Eil nicht so –
und sei doch froh,
dass alles sich so gut gefügt.
Sieh Dir mein Wasser an heut fließt es ruhig –
sieh wie das Morgenlicht sich hell und golden auf mir spiegelt.“
Dann stand er auf
und zeigte mir die wucht´gen Kähne
„All das beweg ich,
schau an was dieses Wasser schafft.
Und sei ganz ruhig –
denn in der Ruhe liegt die Kraft.“
Der Rhein in Ruhe
Biographie
Dr. Klose war lange Zeit Soldat bei der Bundeswehr.
Studium Medizin/Zahnmedizin/Politische
Wissenschaften.
In Kliniken und eigener Praxis tätig.
Später Chef einer medizinischen
Forschungsgesellschaft für Grundlagenforschung.
In St. Petersburg Beginn der Entwicklung einer
neuen Medikamentengeneration.
In den letzten Jahren vorwiegend in der Forschung.
Afrika, arabischen Raum und nun zurück in die
Heimat.
Für Ihn haben naturwissenschaftliche Forschung
und Poesie gemeinsame Grundlagen.