BREXIT, eine Gelegenheit für Europa Herr Cameron hat dieser Tage (November 2015) einen Brief an die Staatschefs der Europäischen Gemeinschaft gesandt, dieser Brief definiert seine Ziele und seine Forderungen bezüglich der EU, und er beabsichtigt für Ende 2017 ein Referendum in Großbritannien mit dem Thema: in or out, Drohung eines Brexit. Seine Forderungen sind folgende: - den gemeinsamen Markt und Großbritannien vor den Aktionen der Euro-Zone zu schützen, - Aufhebung der Verpflichtung eine «immer engeren Gemeinschaft» anzustreben, - engere Zusammenarbeit mit den nationalen Parlamenten und so zu handeln wie z.B. Deutschland wo der Gerichtshof Karlsruhe eine europäische Richtlinie ablehnte, - der Missbrauch der freien Mobilität in Europa muss eingeschränkt werden, die Einwanderung und die Rechtsansprüche der Einwanderer muss man begrenzen, es soll aber keine Begrenzung des Rechtes der Europäer geben, die in ganz Europa arbeiten können, - der EU die Wettbewerbsfähigkeit tief einflössen und vor allem die Gesamtheit der Belastungen reduzieren, die das Business beschweren. Das Schreiben von Herrn Cameron ist ein nationalistisches Meisterwerk: es kritisiert mit Sachkunde die gravierenden Betriebsmängel der EU, enthält jedoch nicht den geringsten europäischen Vorschlag, das Schreiben enthält nur Lösungen die die Unabhängigkeit und die Interessen Großbritanniens im Rahmen des strikten Binnenmarktes vertreten. Dies steht total im Gegensatz zu den Präambeln zu den europäischen Abkommen, die von Großbritannien unterzeichnet wurden (Rom, 1957: «die Grundlagen für eine immer engere Union einrichten»… Maastricht 1992: «die Solidarität zwischen den Völkern verstärken»… Lissabon 2009: «einen neuen Schritt in Richtung der europäischen Integration zu tun». Dies ist nicht sehr erstaunlich, denn für einen Engländer Präambel hat eine keinen Wert, es ist nur eine freundliche Absicht, nur die technischen Klauseln sind maßgebend. Und England misstraut Europa: im Verlauf seiner Geschichte war das Festland immer eine Drohung, von Wilhelm dem Eroberer bis zu Stalin. Und schließlich ist die Eigenartigkeit dieses Landes zu ausgeprägt um den Zwang eines europäischen Gewandes zu ertragen, die Engländer wollen die Beherrschung ihres Schicksals für sich allein behalten! Aber wir dürfen uns da nichts vormachen, der Brief von Herrn Cameron an den Europarat ist kein Verlangen nach Eröffnung neuer Verhandlungen über die erwähnten Änderungen, sondern eine in Fragestellung des Europaprojektes, und dies indem mit Unverfrorenheit zum Beispiel eine Änderung des Schengen-Abkommens, welches von Großbritannien nicht unterzeichnet wurde, verlangt wird. Auch will Großbritannien sein Wort zu sagen haben, was die Eurozone anbelangt, was diese Zone für sich selbst entscheiden könnte, und dies obwohl Großbritannien sich geweigert hat dieser Eurozone beizutreten. Man muss aber auch anerkennen, dass dieser Brief zumindest zwei Tugenden hat: -es wird klar und deutlich bekannt gegeben «wir haben eine andere Sicht von Europa» -es zwingt uns die aktuellen Missstände der EU in Betracht zu ziehen und diese zu beheben. Nun aber, wenn man Verhandlungen akzeptiert, dann heißt dies, es wird diskutiert bis man ein Übereinstimmung findet, und dazu ist es notwendig, dass Kompromisse geschlossen werden, und dass diese für alle Teilnehmer akzeptable sind, es ist so in der ganzen Welt… Jedoch gibt es hier keinen Vorschlag für die Zukunft sondern nur eine Erpressung «wer der Erpressung nachgibt… verliert seine Federn». Eine Zustimmung zur Eröffnung neuer Verhandlungen mit Großbritannien ist der Ansatz zur regulären Auflösung der EU bis hin zur Rückkehr «de facto» in eine Zone des freien Austausches. Also darf auf keinen Fall eine Verhandlung akzeptiert werden, sondern man muss Herrn Cameron sein Problem überlassen. Denn mit dem Referendum will er vor allem interne Probleme reinigen, Probleme die innerhalb seiner von Debatten verseuchten Partei: Debatten zwischen denen die Europa verlassen wollen und denen die in Europa bleiben wollen. Sicher ist jedoch: die Engländer werden nicht aus der EU austreten, sie sind ein sehr pragmatisches Volk, und sie können rechnen: Großbritannien exportiert 50% seiner Exporte in die EU. Hinzu kommt: zwei Millionen Engländer leben auf dem Festland und nutzen die Bewegungsfreiheit, sie arbeiten hier, sie bewegen sich frei und sie überweisen frei ihre Devisen. Und umgekehrt kommt Großbritannien in den Genuss der Festländler die freiwillig ihre Talente und ihr Geld in die City bringen! Nein, Großbritannien wird die EU nicht verlassen, auch wenn es nur dazu wäre, sein Wort zu sagen zu haben und dann die EU nach eigenem Geschmack aufzulösen. Man zeigt nun mit Nachdruck auf das große Risiko, falls Großbritannien sich abspaltet. Aber diejenigen, die am lautstärksten manifestieren sind die, die an der aktuellen Situation einen großen Vorteil haben: ein schwaches Europa, und diejenigen aus der City und von anders her die den Staaten Kredite mit Zinsen verleihen. Denn die BCE darf den Staaten nicht direkt Kredite mit einem Null-Zinssatz verleihen, denn alle Staatsbanken verleihen so an ihren eigenen Staat (Artikel 123 des Abkommens von Lissabon,… diesen Artikel will Herr Cameron jedoch nicht ändern). Das einzige Risiko welches die seriösen Analysten ins Auge fassen: die Grundlagen der EU werden erschüttert. Nun, man kann ja auch die Erpressung von Herrn Cameron auffassen wie eine Gelegenheit die Europa ausreichend erschüttert um ein neues Aufbauen von Europa, mit besseren Grundlagen, in Angriff zu nehmen. Die Drohung, dass 60 Jahre Frieden und Bemühungen im Sinne der Völkernäherung umsonst waren und nur zu einem Europa Um den Wiederaufbau eines vereinten Europas vorwärts zu bringen, unterzeichnen das Manifest von Avenir Europe unter www.europ-avenir.eu führten, wo die Staaten nur ein gemeinsames Ziel haben: Gewinn der Unternehmen und der Finanzwelt in einem internen Wettbewerb. Die sechs Gründerländer der EU und auch andere Mitglieder der Eurozone könnten sich positiv dem Problem nähern und endlich beschließen ihre Gemeinschaft neu zu schmelzen in eine neue Organisation: einfacher und gesünder, die wirklich ihre Identität darstellt. Ein Europa auf zwei Ebenen, welches Herrn Cameron so gefällt, hätte dann einen Sinn: - ein Markt für die 28 Mitglieder und eine politische Gemeinschaft für die Freiwilligen. Denn das Europa heute hat allzu viele Mängel um existenzfähig zu sein, Europa ist zu verknöchert, das macht eine Reform unmöglich. Herr Cameron hat Recht: zu viel Richtlinien, zu viele Beamte, zu viel Untätigkeit, zu viel Undurchsichtigkeit, zu viel Komplexität, und vor allem – aber das sagt er nicht – zu viel Macht an die nationalen Staatschefs und nicht genügend an das Parlament, zu viel nationalistische Abgeordnete welche deren Aktion lähmen, zu wenig Budget…. Es ist schwierig eine solche Situation zu sanieren! Mittels seiner Erpressung ermöglicht uns Herr Cameron eine Lösung ins Auge zu fassen indem die Länder gezwungen sind ihre Verantwortung zu akzeptieren und ihre Seite zu wählen. Entweder die Seite einer Zone des freien Austausches; oder aber eine vollkommen neue Organisation der Länder der Eurozone, Ansatz einer echten Union der europäischen Staaten, natürlich würde diese Union ein Teil der Zone des freien Austausches sein. Um diese wunderbare Gelegenheit zu ergreifen muss man es ablehnen zu verhandeln, man soll die Erpressung ablehnen und man muss den Aufbau dieser politischen Union in der Eurozone in Angriff nehmen. Sehr geehrte Damen und Herren, Europa-Abgeordnete, Staatschefs und EuropaKommissare, entweder Sie akzeptieren aufgrund der Verhandlungen mit Herrn Cameron, die Auftrennung der europäischen Union, oder aber Sie nehmen die Aufforderung an und richten eine verfassungsgebende Versammlung ein, welche auf neuem Grund und mit 60 Jahren Erfahrung eine Union der europäischen Staaten in der Eurozone gründet. Um den Wiederaufbau eines vereinten Europas vorwärts zu bringen, unterzeichnen das Manifest von Avenir Europe unter www.europ-avenir.eu
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