zum - Betreuungsverein der Lebenshilfe Brandenburg

A U S G A B E
0 2 / 1 5
Neues vom Betr euungsverein Lebenshilfe Brandenburg e. V.
I N H A L T
NEUES VOM BE T REUUNGSVEREI N
Irren ist menschlich –
Fachtagung in Angermünde
2 Seniorenwoche & Messe
in Eberswalde
4
Land Brandenburg nimmt
die Förderung wieder auf
4
Pressemitteilung: Verantwortung
übernehmen für sich und andere 5
Fachtagung des Betreuungsvereines
6
Lebenshilfe Brandenburg e.V.
750 Jahre Forst (Lausitz)
6 REC HT
Die Vermögenssorge
4 TERM I NE
3
T I PP S
5/6
STA NDOR TE
7
Was einst farblos und mit einer Fülle an Hoffnung, Achtsamkeit und Fürsorge auf den Weg
gebracht worden ist, zeigt sich heute so manches Mal und an manchem Ort in einer
vielfältigen Farbpalette.
B U N T E
W E G S A M K E I T E N
–
B U N T E
Z U K U N F T ?
So gesehen, nicht nur den Kreis der Jahreszeiten betrachtend und damit den
natürlichen Gesetzmäßigkeiten von Saat und Ernte, sondern auch den Kreis
des zwischenmenschlichen Miteinander.
Wir, im täglichen Miteinander, mit allen geforderten (Spiel-)Regeln, um überhaupt mit- und nebeneinander umgehen zu können. Eine fast tägliche Herausforderung für jeden von uns.
Herausgefordert werden – gefordert sein aber auch das EIN–FORDERN dürfen
und können, stellt einen kraftvollen dynamischen Motor in der Vielfalt sozialer
und politischer Kontexte für Begegnungen im Miteinander dar.
Eine beständige Leistung, geprägt und gewachsen durch Qualität eines respektvollen, wertschätzenden Miteinander, wird sich, erfolgreich bunt darstellen,
wenn Gegenseitigkeit und Gemeinschaft begründet und gelebt werden.
Betreuungsverein
Lebenshilfe Brandenburg e. V.
Der Betreuungsverein Lebenshilfe Brandenburg e.V. wird stets das Bewährte und
unabdingbar Erforderliche zur Durchsetzung der rechtlichen Interessen benachteiligter Menschen mit Behinderung nach
erfolgreicher »Aussaat« zum Wachsen
und Blühen bringen wollen.
Ein bunter geforderter Weg – eine bunt
geförderte Zukunft ?
Bleiben Sie kritisch und interessiert.
Die Redaktion
U N S E R
V E R E I N
... steht im Dienste der Menschen
mit Behinderung und rechtlichem
Betreuungsbedarf.
... ist tätig im Auftrag der Gerichte und Behörden.
... ist ein Fachverband.
N E U E S
V O M
B E T R E U U N G S V E R E I N
Irren ist menschlich
Unter diesem Thema fand am 1. Oktober 2015 eine Fachtagung in
Angermünde statt. Gleichzeitig wurde das 20-jährige Bestehen der
Betreuungsstelle Angermünde gefeiert.
Martina Rech als Leiterin der Betreuungsstelle hielt Rückschau auf die Arbeit der vier Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Dabei wurde auch auf die 130
ehrenamtlichen Betreuer und Betreuerinnen hingewiesen, die dafür Sorge tragen, dass Menschen mit Behinderung
gleichberechtigt am Leben teilhaben
können. Herr Pohl würdigte besonders
das ehrenamtliche Engagement als
wichtigen Faktor für Normalität und
Qualität im Leben von behinderten
Menschen.
Nach einer kleinen Pause begann Dr.
Nico Conrad, Leiter des Sozialpsychiatrischen Dienstes der Uckermark vor
den etwa 60 interessierten Zuhörern
seinen Vortrag zum Thema »Unsicherheit im Umgang mit psychisch kranken Menschen«. Er schlug den Bogen
von der Hexenverfolgung im 15. Jahrhundert und dem Exorzismus über die
Euthanasie im Natio­nalsozialismus bis
zur Diagnostik und Klassifikation heute. Es wurde deutlich, dass die Definiti-
Als Gast konnten wir den
Landtagsabgeordneten Mike
Bischoff begrüßen, der in einer kurzen Ansprache Hoffnung machte auf eine positive Entwicklung in Hinblick
auf die Fördermittelvergabe
des Landes Brandenburg.
Bevor der fachliche Teil der
Veranstaltung begann trat
Doris Friedland ans Rednerpult. Sie erzählte von ihrem
Übergabe des TREUBEL an Frau Friedland als Dank
Onkel Klaus Seidel, der in
(Wolfgang Pohl, Martina Rech, Doris Friedland v. l. n. r.)
den letzten Lebensjahren
durch eine Mitarbeiterin der
on der psychischen Erkrankung immer
Betreuungsstelle Angermünde betreut
abhängig ist von der vorherrschenden
wurde. Herr Seidel war immer künstlerisch tätig und so beinhaltet sein NachGesellschaftsform und dem wissenlass sehr viele Gemälde. Die Familie hat
schaftlichen Erkenntnisstand. Demnach haben psychische Erkrankungen
entschieden, dem Betreuungsverein, so
eine Vielzahl von ErscheinungsforFrau Friedland, „für die gute Arbeit zu
men. Niemand ist ohne Risiko, selbst
danken“ und schenkte dem Verein einige Bilder. Der Erlös aus dem Verkauf
diese Krankheit zu erfahren. Während
dieser Bilder soll für die betreuten
in der diagnostischen Betrachtung die
Menschem verwendet werden. Herr
Aufmerksamkeit eher auf Defizite und
Pohl bedankte sich herzlich bei Frau
Symptome gelenkt wird, spielt für den
Friedland und überreichte ihr einen
Umgang mit dem Betroffenen eher der
TREUBEL – eine Keramikfigur, die das
Blick auf die gesunden Anteile eine
engagierte Ehrenamt symbolisiert.
wichtige Rolle. Hoffnung ist für die Gesundung extrem wichtig. Herr Dr. Conrad ging auch auf aktuelle Psychiatriereformen ein und verwies in diesem
BETREUUNGSSTELLE ANGERMÜNDE
Zusammenhang auf die UN Behindertenkonvention, welche die Rolle der InGartenstraße 1 · 16278 Angermünde
klusion im gesellschaftlichen Leben in
Tel. 03331-24 39 0 · Fax 03331-2 51 88
den Fokus rückt. Zum Abschluss verangermuende@lebenshilfewies Dr. Conrad auf Möglichkeiten des
betreuungsverein.de
Umgangs mit Betroffenen.
Sprechzeiten: Dienstag 14–17 Uhr
und nach Vereinbarung
2
Dabei sprach er sich dafür
aus, dass »die alltäglich begründete Selbstverunsicherung im Umgang mit psychisch kranken Menschen«
zum Merkmal professioneller
psychischer Tätigkeit wird.
Stefan Schweizer von der Betreuungsstelle Angermünde hielt im Anschluss einen Vortrag über die rechtliche
Betreuung von psychisch kranken Menschen. Dabei wurden wesentliche Handlungsstrategien
und nutzbare Ressourcen im
Betreuungskontext thematisiert und anhand von eigenen
Erfahrungen aus der Praxis
untermauert.
Der dritte Teil dieser Fachtagung war den betreuten
Menschen gewidmet. Frau
M. und Herr H. waren der
Einladung gefolgt und hatten
in Zusammenarbeit mit ihrer Betreuerin Frau Witte einen kleinen Redebeitrag ausgearbeitet. Beide berichteten
aus ihrem Leben. Sie erzählten aus der „dunklen Zeit“ und von der
großen Anstrengung, die das Hochrappeln gekostet hat und von der Hilfe, die
sie in dieser schweren Zeit erfahren haben. Dafür dankten sie sowohl der
rechtlichen Betreuerin als auch den
ambulanten Betreuern. Alle Anwesenden waren sehr gerührt über die Beiträge der Frau M. und Herr H.
Der erste Teil der Tagung endete mit einer kulinarischen Stärkung, lud zum Gedankenaustausch und Kontaktpflege ein.
Wir danken für die zahlreich überbrachten Glückwünsche und dem
Landkreis Uckermark für die Möglichkeit der Nutzung der Räumlichkeiten.
Die Mitarbeiter der
Betreuungsstelle Angermünde
2|15
R E C H T
Die Vermögenssorge
Einführung und erste Hinweise zur Vermögenssorge
|
T E R M I N E
TERMINE
Tag des ehrenamtlichen
Betreuers/Bevollmächtigten
11.11.2015, 12–17 Uhr
Im Aufgabenkreis »Vermögenssorge« ist die Aufgabe des rechtlichen und auch
ehrenamtlichen Betreuer, das Einkommen und das Vermögen des Betreuten zu
verwalten und gemäß den Wünschen des Betreuten einzusetzen.
Betreuungsstelle Wittenberge
Perleberger Straße 18 · 19322 Wittenberge
Die Verwertung des Einkommens und Vermögens erfolgt, um die Lebenssituation zu verbessern, zu erleichtern oder den gewohnten Lebensstandard zu erhalten. Darüber hinaus hat der ehrenamtliche Betreuer eine Verschuldung zu
verhindern. Als ehrenamtlicher Betreuer muss über das Vermögen des Betreuten jährlich Rechnung gelegt werden, sofern keine Befreiung der Abrechnungsverpflichtung besteht.
Dörberitzer Straße 9–11 · 14612 Falkensee
Befreite Betreuer gem. §§ 1908i, 1857a, 1854 BGB sind:
ii Ehegatte/Lebenspartner/-in des Betreuten
ii Eltern des Betreuten
ii Abkömmlinge des Betreuten
ii Vereinsbetreuer
ii Behördenbetreuer
Das Behindertentestament
18.11.2015, 15 Uhr
Aufgaben des rechtlichen Betreuers
18.11.2015, 16 Uhr
Dargersdorfer Straße 58 · 17268 Templin
Einführungskurs für
ehrenamtliche Betreuer
21.11.2015, 10–14 Uhr
Allgemeine Grundzüge der Betreuung
28.11.2015, 10–14 Uhr
Aufgabenkreise der Betreuung
Parallelen zu Vorsorgevollmachten
Patientenverfügung im Betreungsverfahren
Befreite Betreuer haben nach Ablauf von zwei Jahren eine Bestandsübersicht
über das zu verwaltende Vermögen des Betreuten vorzulegen. Durch das Betreuungsgericht kann der Zeitraum zur Vorlage der Bestandsübersicht verlängert werden.
5.12.2015, 10–14 Uhr
Der befreite Betreuer muss gegenüber dem Betreuten und dem Betreuungsgericht stets aussagefähig sein und Rechenschaft legen können. Das Betreuungsgericht kann die Vorlage einer Vermögensabrechnung anordnen. Eine Schlussrechnung muss in jedem Falle vorgelegt werden.
Kinderweihnachtsfeier
5.12.2015, 14.30 Uhr
Von der Vorlage einer Schlussrechnung ist auch
der befreite Betreuer nicht befreit.
Ehrenamtlerveranstaltung
8.12.2015, 16.30 Uhr
Die Schlussrechnung kann entfallen, wenn:
ii der Betreute oder dessen/deren Erben auf die Schlussrechnung verzichten
ii der Betreute oder dessen/deren Erben mit dem vormaligen Betreuer
­außergerichtlich abrechnet
ii keinerlei Vermögen zu verwalten war (keine Vermögenssorge als
­Aufgabenkreis)
ii der bisherige Betreuer Alleinerbe ist (Nachweis durch Erbschein
oder n
­ otarielles Testament)
Befreite Betreuer müssen immer Vorsorge ergreifen,
zum Beispiel durch die Aufbewahrung aller Kontoauszüge und Nachweise von
Einnahmen und Ausgaben.
Sollten Sie Fragen und Informationsbedarf haben, so wenden Sie sich bitte an
eine Betreuungsstelle in ihrer Nähe (siehe Seite 7). Die Mitarbeiter sind Ihnen
gern ein Ansprechpartner.
Juliane Robowsky
Rechtliche Betreuerin, Betreuungsstelle Nauen
Betreuung in der Praxis
Clubraum im »Albert-Schweitzer-Haus«
Feldstraße 24 · 03044 Cottbus
Bildungs- und Begegnungsstätte
»Haus Dahmshöhe«
Dahmshöher Weg 1 · 16798 Fürstenberg/Havel
Soziokulturelles Zentrum Cottbus
Ziolona-Gora-Straße 16 · 03048 Cottbus
Fragen an die Betreuungsbehörde &
vorweihnachtlicher Jahresausklang
9.12.2015, 10 Uhr
Lehnitzstraße 26 · 16515 Oranienburg
Einsteigerseminar
Rechtliche ­Betreuung für
­EhrenamtlerInnen und Betreute
11.–13.12.2015
Beginn Fr 15.30 Uhr · Ende So 13 Uhr
Bildungs- und Begegnungsstätte
»Haus Dahmshöhe«
Dahmshöher Weg 1 · 16798 Fürstenberg/Havel
Ehrenamtlerveranstaltung
14.12.2015, 10–12 Uhr
Mittelstraße 2 · 03130 Spremberg
Familienberatung 2016
14.1./28.1./10.2./24.2./9.3./23.3./
6.4./20.4./4.5./25.5./8.6./29.6.
11–16 Uhr
Geschäftsstelle Hönow (um Wartezeiten zu
­vermeiden, bitte anmelden unter 030 9928950)
2|15
3
N E U E S
V O M
B E T R E U U N G S V E R E I N
Seniorenwoche & Messe in Eberswalde
Zum zweiten Mal und mit großer Resonanz fand erfolgreich die Seniorenwoche initiiert von der
Stadt Eberswalde und ihrer Behindertenbeauftragten Frau Barbara Bunge am 15. Juli 2015 statt.
Allen interessierten Bürgern bot sich ein breites Spektrum rund um die Themen
und Angebote sozialer Verbände, Dienstleistungen, Pflegeanbietern, Polizei, etc.
Auch der Betreuungsverein Lebenshilfe Brandenburg e.V. bot an seinem Informationsstand in der Messehalle im Familiengarten Materialien und Wegweiser zu vorsorgenden Verfügungen an. Der Bürgermeister Friedhelm Boginski war ebenfalls
Gast am Stand des langjährig wirkenden Vereins in der Stadt. Die Resonanz war
groß und das Interesse an einer guten und richtigen Vorsorge ein immer wiederkehrendes Thema aller Altersschichten.
Die Betreuungsstelle Eberswalde ist neben der Teilnahme an der Messe auch ein
präsenter täglicher Ansprechpartner rund um das Thema der rechtlichen Betreuung und zu Fragen der Vorsorge in der Michaelisstraße 8, Telefon 03334-237506.
Land Brandenburg nimmt
die Förderung wieder auf
Die Weichen sind gestellt. – Die Unterstützung der Arbeit der
ehrenamtlichen Betreuer (Querschnittsarbeit) wird wieder
zugesichert.
Der Brandenburger Landtag hat dem
Entwurf des Haushaltes zugestimmt
und für das Jahr 2015 erste Gelder zu
Finanzierung von Projekten für die
Querschnittsarbeit zur Verfügung gestellt.
Der Betreuungsverein Lebenshilfe Brandenburg e. V. konnte somit Veranstaltungen u. a. zu folgenden Themen organisieren:
· Einsteigerseminar für ehrenamtliche
Betreuer vom 11.–13. Dezember 2015
· „Wunsch und Wille der Betroffenen im
Betreuungsverfahren“
· Workshop für Ehrenamtler in der
Vermögenssorge
· Aufgaben eines rechtlichen Betreuers
· freiheitsentziehende Maßnahmen
· Einführung in ehrenamtliche Betreuung
· Fachtag „Patientenrechte“
Genaue Angaben zum jeweiligen Ort,
Zeitpunkt und Thema der Veranstaltungen können Sie auch unserer Homepage
www.lebenshilfe-betreuungsverein.de
entnehmen.
VERANSTALTUNG
M. Timm, Eberswalde
Informationsabend
Verantwortung übernehmen
für sich und andere
Fragen und Antworten zum Thema rechtliche Betreuung
mit Gesundheitsministerin Diana Golze und Justizminister Helmuth Markov
Die Weichen sind gestellt. Auch für das
Jahr 2016 ist die Förderung der Querschnittsarbeit (konkret die Arbeit der
ehrenamtlichen Betreuer) für die Betreuungsvereine gesichert.
Unter gemeinsamer Federführung des
Ministeriums der Justiz und für Europa
und Verbraucherschutz und des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie entstand die
Planung von vier Informationsabenden
„Verantwortung übernehmen für sich
und andere“ (Fragen und Antworten
zum Thema rechtliche Betreuung). An
diesen Abenden haben die ortsansässigen Betreuungsvereine die Möglichkeit
sich und ihre Arbeit vorzustellen.
4. November 2015 - 18.00 Uhr
oskar. DAS BEGEGNUNGSZENTRUM, Großer Saal
Oskar-Meßter-Str. 4 – 6, 14480 Potsdam-Drewitz
www.masgf.brandenburg.de www.mdjev.brandenburg.de
In Zusammenarbeit mit den örtlichen Betreuungsvereinen
I N F O R M AT I O N S A B E N D
16.11.2015 · 18.00 Uhr
Stadthaus Cottbus · Ratssaal
Erich Kästner Platz 1 · 03046 Cottbus
23.11.2015 · 18.00 Uhr
Katholische Kirchengemeinde
»Heilige Dreifaltigkeit« · Pfarrsaal
Neustädtische Heidestraße 25
14776 Brandenburg an der Havel
Elke Krause
Fachbereichsleiterin
4
2|15
N E U E S
V O M
B E T R E U U N G S V E R E I N
Verantwortung übernehmen für sich und andere
|
T I P P S
BUCHtipp: Der König bin ich
Autor: Hugo Horiot
Pressemitteilung vom 29.10.2015
Sozialministerin Diana Golze und Justizminister Helmuth Markov informieren
im Land zu den Themen Vorsorge und rechtliche Betreuung und starten am
Montag, dem 2. November 2015, in Jüterbog die gemeinsame Veranstaltungsreihe »Verantwortung übernehmen für sich und andere – Fragen und Antworten zum Thema rechtliche Betreuung«. Mit dieser Veranstaltungsreihe, an der
die regional tätigen anerkannten Betreuungsvereine beteiligt sind, werben die
Ministerin und der Minister dafür, dass möglichst viele Menschen in Brandenburg selbstbestimmt Vorsorgemaßnahmen treffen. Mit der Vorsorgevollmacht,
der Betreuungsverfügung sowie der Patientenverfügung kann jeder für sich
ganz persönliche Vorstellungen und Wünsche für den Fall der eigenen Hilfebedürftigkeit regeln.
Minister Dr. Helmuth Markov: »Ein Unglücksfall oder eine Erkrankung kann jeden
treffen. So nahe uns die Partnerin, der Partner oder die Kinder auch stehen mögen, sie
dürfen nicht ohne weiteres für uns handeln. Deshalb ist es wichtig, dass Betroffene für
den Fall des Falles vorgesorgt und die eigenen Wünsche bereits formuliert haben.«
Ein weiteres wichtiges Anliegen beider Minister ist die Stärkung und Würdigung der ehrenamtlichen Betreuung. Auch in Fällen, in denen eine Anordnung der
Betreuung durch das Gericht unerlässlich ist, sollen Menschen, die uneigennützig
Aufgaben für ihre Betreuten wahrnehmen, unterstützt und gefördert werden.
Ministerin Diana Golze: »Die rechtliche Betreuung von Menschen ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Wer sich dieser Aufgabe stellt, verdient nicht nur unsere höchste Anerkennung, sondern auch unsere Unterstützung. Begleitung, Beratung und Qualifizierung von Ehrenamtlichen ist daher von größter Bedeutung. Einen wichtigen Beitrag
dazu leisten die anerkannten Betreuungsvereine im Land Brandenburg.«
Julien, vier Jahre alt, spricht nicht, mit
niemandem. Doch als er sechs wird,
beschließt Julien, seine einsame Festung zu verlassen. In einem unerhörten Kraftakt trennt er sich von Julien
und wird zu Hugo, einem Jungen, der
spricht und doch radikal anders bleibt
als die Welt und die Menschen, die ihn
umgeben. Hugo Horiot ist es gelungen, mit Asperger-Syndrom selbstbestimmt und frei zu leben.
FILMtipp: Imagine
Regisseur: Andrzej Jakimowski
Die Vertreterinnen und Vertreter der Betreuungsvereine beraten im örtlichen
Umfeld nicht nur ehrenamtliche Betreuerinnen und Betreuer im persönlichen
Gespräch, sondern auch Vorsorgebevollmächtigte. Darüber hinaus beraten sie
über die Erstellung von Vorsorgevollmachten und Patienten- und Betreuungsverfügungen sowie über Betreuungsalternativen.
H I N TERG RUND
Im Land Brandenburg standen Ende 2013 insgesamt 47.035 Menschen unter
Betreuung. Zwar ist damit zum ersten Mal seit Jahren ein Rückgang von rechtlichen Betreuungen zu verzeichnen (1.578 rechtliche Betreuungen weniger als
im Jahr 2012), aber weiterhin – dem bundesweiten Trend entsprechend – verbleibt die Gesamtanzahl der rechtlichen Betreuungen auf einem hohen Stand.
Brandenburg macht sich daher bundesweit mit anderen Ländern für ein engeres Zusammenwirken von Justiz- und Sozialressorts stark, um dadurch die Anzahl von rechtlichen Betreuungen weiter zu senken.
Durch den Vorrang des Ehrenamtes in der rechtlichen Betreuung (§ 1897 Absatz
6 BGB) kommt den anerkannten Betreuungsvereinen im Netzwerk der rechtlichen Betreuung wesentliche Bedeutung zu. Über das Führen von Betreuungen
hinaus haben sich diese rechtsfähigen Vereine für die Anerkennung als Betreuungsverein nach § 1908f BGB planmäßig um die Gewinnung ehrenamtlicher Betreuerinnen und Betreuer zu bemühen, diese in ihre Aufgaben einzuführen, sie
fortzubilden und zu beraten. (2 Veranstaltungstermine siehe Box S. 4)
Maria Strauß, Pressesprecherin Ministerium der Justiz und für Europa und
­Verbraucherschutz & Marina Ringel, Pressesprecherin Ministerium für Arbeit,
Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie
2|15
Voller philosophischer Tiefe und mit
einem souveränen Gespür für Komik
lässt uns IMAGINE das Kino mit neuer
Kraft sehen und hören. Mit poetischen
Bildern und einer genauen Aufmerksamkeit auf kleinste Geräusche zieht
Regisseur Andrzej Jakimowski (KLEINE TRICKS) das Publikum in seine
Geschichte von zwei Menschen hinein,
die sich verlieben, ohne einander jemals gesehen zu haben.
5
N E U E S
V O M
B E T R E U U N G S V E R E I N
BUCHtipp: Dachdecker wollte
ich eh nicht werden
Autor: Raul Aguayo-Krauthausen
|
T I P P S
Fachtagung
Fachlicher Austausch von Ehrenamtlern und ­professionellen
Betreuern. Die 19. Fachtagung des Betreuungsvereines
Lebenshilfe Brandenburg e.V. fand vom 3. bis 4. September
2015 im Haus Dahmshöhe statt.
Das Thema »Patientenrechte, Patientenverfügung« fand unter den geladenen
Gästen aus dem Vereinsvorstand, den MitarbeiternInnen und ehrenamtlichen
BetreuerInnen regen Zuspruch. Den Einstieg in die fachliche Diskussion bildete
der Vortrag von Frau Fabris, welche als Mitarbeiterin der Unabhängigen Patientenberatung Potsdam, die rechtlichen und sozialgesetzlich relevanten Fakten anschaulich präsentierte.
Menschen tätscheln ihm den Kopf oder
starren ihn an – Raul Krauthausen, der
aufgrund seiner Glasknochen im Rollstuhl sitzt und kleinwüchsig ist, weiß,
dass viele Menschen Schwierigkeiten
haben, mit Behinderten unverkrampft
umzugehen. Raul Krauthausen sieht
seine Behinderung als eine Eigenschaft
von vielen. Er beschreibt mit Witz und
Sachkenntnis, wie sein Alltag wirklich
ist und wie ein Miteinander von Behinderten und Noch-nicht-Behinderten
aussehen kann.
Ein weiterer Schwerpunkt der Fachtagung befasste sich mit den Leitkriterien und
der Umsetzung der Richtlinien zu den Fördermitteln, welche seit diesem Jahr
erstmalig wieder aus Mitteln des Landes Brandenburg an die gemeinnützigen Betreuungsvereine ausgegeben werden sollen. Hierfür brachte Frau Meffert, die Geschäftsführerin des Landesverbandes der Lebenshilfe Brandenburg e. V., den notwendigen inhaltlichen Impuls an die TeilnehmerInnen der Fachtagung.
Diese gelungene Veranstaltung bot auch in diesem Jahr eine Vielzahl an Möglichkeiten des Austausches zwischen ehrenamtlichen und professionellen Fachleuten.
Herr Heise, Betreuungsstelle Oberhavel
Mitgliederantrag
ANTRAGSFORMULAR MITGLIEDSCHAFT & SPENDE
Betreuungsverein
Bitte per Post an
Lebenshilfe Brandenburg e. V.
Betreuungsverein
Lebenshilfe Brandenburg e. V.
Hönow
Mahlsdorfer Straße 61
15366 Hoppegarten
Hönow
Mahlsdorfer Straße 61
15366 Hoppegarten
www.lebenshilfe-betreuungsverein.de
Telefon 030-99 28 95 20
Fax
030-99 28 95 50
Mail
[email protected]
Oder per Fax an
030-99 28 95 50
Oder geben Sie dieses Formular bitte ausgefüllt in einer unserer
Beratungsstellen ab.
Bank
Konto
BLZ
IBAN
BIC
Sparkasse Märkisch-Oderland
320 703 8548
170 540 40
DE98 1705 4040 3207 0385 48
WELADED1MOL
750 Jahre Forst (Lausitz)
Der Betreuungsverein Lebenshilfe Brandenburg war dabei
Name | Vorname | Firma
Geburtsdatum
Adresse
P Ich beantrage die Mitgliedschaft. P Aktives Mitglied P Fördermitglied
P Ich bitte um Zusendung der Satzung.
Ich überweise auf das angegebene Konto
P des
Betreuungsvereins Lebenshilfe Brandenburg e. V.
erteile eine Einzugsermächtigung, damit der Betrag
P Ich
von meinem Konto abgebucht werden kann.
Kontoinhaber
Konto
BLZ
Ich bin:
PBetreuer
einer Übernahme einer
PanBetreuung
interessiert
einer/s
PAngehöriger
Betreuten
IBAN
BIC
P Ich überweise eine einmalige Spende.
P Ich unterstütze den Betreuungsverein mit einer Sachspende.
bitte um Zusendung einer Spendenbescheinigung
P Ich
an meine Adresse zur Vorlage beim Finanzamt.
Datum, Ort
Sonstige Anmerkungen
Am Wochenende vom 10. bis 12. Juli 2015 feierte die Kreisstadt Forst (Lausitz)
ihr 750-jähriges Bestehen. Im Rahmen der Festtage wurde von der Stadt auf
dem Max-Seydewitz-Platz auch ein Gesundheitsmarkt organisiert. Neben den
ortsansässigen Sozialstationen, diversen Anbietern von Gesundheitsartikeln,
Krankenkassen und Fahrdiensten präsentierte sich auch der Betreuungsverein
Lebenshilfe Brandenburg e.V.
Unterschrift
Unseren Mitgliederantrag finden Sie
wieder in der nächsten Ausgabe der
­BetreV im Frühjahr 2016 oder im
­Internet zum Download unter
www.lebenshilfe-betreuungsverein.de
Die Mitarbeiter informierten die interessierten Bürger über die Aufgaben bzw.
Tätigkeiten des Vereins sowie über das vorhandende Leistungsangebot. In persönlichen Gesprächen wurde dann hauptsächlich die Thematik der vorsorgenden Verfügung behandelt. Neben dem entsprechenden Informationsmaterial
wurde dann auch der Flyer der Betreuungsstelle ausgehändigt, um für Nachfragen als adäquater Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen.
Auch wenn der gespannte Rahmen des Stadtfestes nicht die optimale Plattform
für Informationsgespräche dieser Art war, konnten die Fragen vieler Bürger beantwortet und Interessierte mit informativen Broschüren erreicht werden.
Danilo Gerstenberger, Büroleiter Betreuungsstelle Forst
6
2|15
S T A N D O R T E
So finden Sie uns!
Der Verein arbeitet seit 1992 flächendeckend im gesamten Land Brandenburg. Bei Fragen und
Problemen zum Thema »Betreuungsrecht« wenden Sie sich bitte an Ihre nächstgelegene Betreuungsstelle. 21 Betreuungsstellen des B
­ etreuungsvereins sind organisatorisch dem Fachbereich
Nord bzw. dem Fachbereich Süd zugeordnet.
Standort
Ansprechpartner und Adresse
Kontakt und Sprechzeiten
Geschäftsstelle
Wolfgang Pohl (Geschäftsführer)
Mahlsdorfer Straße 61
15366 Hoppegarten/OT Hönow
Tel. 030-99 28 95 20 · Fax 030-99 28 95 50
[email protected]
Angermünde
Martina Rech
Gartenstraße 1 · 16278 Angermünde
Tel. 03331-24 39 0 · Fax 03331-2 51 88
Di 14–17 Uhr
[email protected] und nach Vereinbarung
Bad
Freienwalde
Maren Timm
Wriezener Straße 75b · 16259 Bad Freienwalde
Tel. 03344-3 24 57 · Fax 03344-3 26 26
nach Vereinbarung
[email protected]
Beeskow
Birgit Maskos
Raßmannsdorfer Straße 20 ·15848 Beeskow
Telefon 03366-2 19 63 · Fax 03366-6 01 36
[email protected]
Do 8–12 Uhr, 13–17 Uhr
und nach Vereinbarung
Brandenburg
an der Havel
Andrea Mokros
Geschwister-Scholl-Straße 36
14776 Brandenburg an der Havel
Tel. 03381-20 18 12 · Fax 03381-20 18 13
[email protected]
Di 9–12 Uhr, 13–17 Uhr
und nach Vereinbarung
Cottbus/Land
Kay-Uwe Lambrecht
Ringstraße 1 · 03050 Cottbus
Tel. 0355-4 30 47 55 · Fax 0355-4 30 47 57
[email protected]
Di 9–18 Uhr
und nach Vereinbarung
Eberswalde
Maren Timm
Michaelisstraße 8 · 16225 Eberswalde
Tel. 03334-23 75 06 · Fax 03334-2 97 42
[email protected]
Do 9–12/14–16 Uhr
und nach Vereinbarung
Finsterwalde
Elke Krause
Wilhelm-Liebknecht-Str. 6 · 03238 Finsterwalde
Tel. 03531-60 15 14 · Fax 03531-60 15 19
[email protected]
Di 9–12 Uhr, 13–17 Uhr
und nach Vereinbarung
Forst
Danilo Gerstenberger
Cottbuser Straße 5 · 03149 Forst
Tel. 03562-23 07 · Fax 03562-23 04
[email protected]
Mo 9–12 Uhr, Do 14–16 Uhr
und nach Vereinbarung
Frankfurt
(Oder)
Silvia Brand
Logenstraße 8 · 15230 Frankfurt (Oder)
Tel. 0335-28051111 · Fax 0335-28051110
[email protected]
Di 13–18 Uhr,
und nach Vereinbarung
Anja Putzke
Königs
Tel. 03375-29 46 20 · Fax 03375-29 57 20
Wuster­hausen Potsdamer Str. 52 · 15711 Königs Wusterhausen [email protected]
nach Vereinbarung
Do 9–12 Uhr, 13–17 Uhr
und nach Vereinbarung
Lübben
Klaus Griehl
Am Markt 1 · 15907 Lübben
Tel. 03546-2 25 29 06 · Fax 03546-2 25 29 05
[email protected]
Di 8–12 Uhr, Do 13–17 Uhr
und nach Vereinbarung
Nauen
Anett Saxe
Dammstraße 7A · Haus E · 14641 Nauen
Telefon 03321-45 17 37 · Fax 03321-4 89 22
[email protected]
Do 13–17 Uhr
und nach Vereinbarung
Neuruppin
Anett Saxe
Feldmannstraße 6 · 16816 Neuruppin
Tel. 03391-4 04 40 64 · Fax 03391-4 05 95 61
[email protected]
Di 13–16 Uhr
und nach Vereinbarung
Oberhavel
Alexandra Tanejewa
Lehnitzstraße 26 · 16515 Oranienburg
Tel. 03301-52 52 26 · Fax 03301-53 80 91
[email protected]
Do 10–14 Uhr
und nach Vereinbarung
PotsdamMittelmark
Elke Krause
Tannenweg 2 · 14532 Stahnsdorf
Tel. 03329-61 44 26 · Fax 03329-61 44 25
[email protected]
Do 8–17 Uhr
und nach Vereinbarung
Rathenow
Anett Saxe
Karl-Liebknecht-Straße 3 · 14712 Rathenow
Tel. 03385-51 58 65 · Fax 03385-51 58 67
[email protected]
Di 13–15 Uhr
und nach Vereinbarung
Schwedt/
Oder
Stefanie Hintze
Berliner Straße 52e · 16303 Schwedt/Oder
Tel. 03332-52 40 44 · Fax 03332-57 22 98
[email protected]
Di 15–17 Uhr
und nach Vereinbarung
Seelow
Silvia Brand
Puschkinplatz 17 · 15306 Seelow
Tel. 03346-85 39 22 · Fax 03346-85 39 21
[email protected]
Di 13–18 Uhr
und nach Vereinbarung
Spremberg
Matthias Herrmann
Dresdener Straße 22 · 03130 Spremberg
Tel. 03563-60 07 91 · Fax 03563-608 04 94
[email protected]
nach Vereinbarung
Templin
Silke Klan
Dargersdorfer Straße 58 · 17268 Templin
Tel. 03987-5 29 91 · Fax 03987-4 07 72
[email protected]
Di 14–17 Uhr
und nach Vereinbarung
Wittenberge
Robert Barwig
Perleberger Straße 18 · 19322 Wittenberge
Tel. 03877-6 06 62 · Fax 03877-7 92 40
[email protected]
Di 13–17, Do 13.30–17 Uhr
nach Vereinbarung
2|15
7
Der Betreuungsverein Lebenshilfe
Brandenburg e. V. im Überblick
Templin
Wittenberge
FAC HB E R E I C H N O R D
Angermünde
Neuruppin
Eberswalde
Oranienburg
Rathenow
Brandenburg
an der Havel
Schwedt
Bad Freienwalde
Nauen
BERLIN
Stahnsdorf
HÖNOW
Geschäftsstelle
Betreuungsverein
Königs
Wusterhausen
FACHBEREICH SÜD
Seelow
Frankfurt
(Oder)
Beeskow
Lübben
Cottbus
I M P R E S S U M
Herausgeber
das Informationsblatt des
Betreuungs­­­­verein Lebenshilfe Brandenburg e. V.
Mahlsdorfer Straße 61 · 15366 Hönow
Telefon 030-99 28 95 20 · [email protected]
Finsterwalde
Forst
Spremberg
Redaktionsleitung
Maren Timm
Redaktionsmitglieder
Stefan Böhlke, Birgit Maskos, Juliane Robowsky
Kontakt Redaktion
[email protected] · Telefon 03334-237506
Gestaltung
FischundBlume Design Yvonne Berthold & Katrin Hellmann GbR
www.fischundblume.de
Druck
Pinguin Druck GmbH
Erscheinungsweise
erscheint zweimal jährlich.
U N S E R
S P E N D E N K O N T O
Sparkasse Märkisch-Oderland
IBAN: DE98 1705 4040 3207 0385 48
BIC: WELADED1MOL
BLZ: 170 540 40 · Konto: 320 703 8548
Betreuungsverein
Lebenshilfe Brandenburg e. V.
www.lebenshilfe-betreuungsverein.de