LVR-Klinik Bedburg-Hau Fachbereich Forensik 22. Forensische Fachtagung »Sex & Drugs & Rock `n`Roll« We can work it out vom kriminellen Irren zur therapeutischen Gemeinschaft Programm zur Fachtagung vom 10. bis 12. Mai 2016 LVR-Klinik Bedburg-Hau Fachbereich Forensik Die Unterbringung von „kriminellen Irren“ (so nannte man früher psychisch kranke Straftäter) erfolgte früher u.a. in den „Zucht- und Tollhäusern“. Das hat sich geändert. Heute erfolgt die Behandlung in spezialisierten Maßregelvollzugskliniken, wo sich die stationäre forensische Psychiatrie und Psychotherapie zu einer (fast) eigenständigen Behandlungsform mit eigener Theorie- und Konzeptentwicklung, bezogen auf die Diagnostik und Behandlung, insbesondere struktureller Störungen der Persönlichkeit, fortentwickelte. Vorwort Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen Die 22. Forensische Fachtagung „Sex & Drugs & Rock ’n‘ Roll“ findet vom 10. Mai bis zum 12. Mai 2016 wieder in der LVR-Klinik Bedburg-Hau statt. Der Titel dieser Ausgabe lautet: „We can work it out- vom kriminellen Irren zur Therapeutischen Gemeinschaft.“ Die Behandlung wird von mindestens zwei Kategorien von Rahmenbedingungen beeinflusst. Zu den institutionellen, nichttherapeutischen „Rahmenbedingungen erster Ordnung“ gehören: Wirtschaftlichkeit, Vorgaben der Gesetzgebung, Krankenhausträger und –verwaltung, sowie die spezifischen institutionellen Charakteristika. Die „Rahmenbedingungen zweiter Ordnung“ umfassen die drei therapeutischen Grundpositionen der Behandlungskonzeption: - Die klassische Form der dyadischen Behandlung. Diese ist auf die höchst diskrete Beziehung zwischen Patienten und Therapeuten zugeschnitten. Sie ist vom übrigen sozialen Raum abgeschnitten. Sex & Drugs & Rock`n´Roll Vol. XXII Vom kriminellen Irren zur therapeutischen Gemeinschaft - Der bipolare oder zweiseitige Ansatz, in dem der sogenannte Therapieraum vom stationären Realraum zu unterscheiden ist. Änderungsprozesse sind in diesem Modell nur im Therapieraum möglich. - Die integrativen Modelle, welche das aufgespannte Beziehungsfeld, das Netzwerk von therapeutischen Beziehungen mit den vielfältigen Übertragungs- und Gegenübertragungsprozessen innerhalb dieses Netzwerkes im Fokus haben. Der Schwerpunkt der stationären Behandlung liegt damit nicht mehr einseitig beim Patienten. Bereits 1928 behandelte Ernst Simmel (1882 – 1947) in Berlin Patienten mit schweren Persönlichkeitsstörungen, Neurosen, Süchten und Psychosen stationär. Er hatte schon erkannt, dass dem Patienten für die therapienotwendige (Re-) Inszenierungen der Störungen ein behandelndes Team zur Verfügung stehen muss. Das Krankenhaus und die Station bilden dafür die therapeutische Gemeinschaft, in der neben dem behandelnden Team auch der Patientengruppe die grundlegende Aufgabe zufällt, die Voraussetzungen für eine tatsächliche therapeutische Atmosphäre zu schaffen und aufrechtzuerhalten und eine the- rapeutische Haltung zu entwickeln. Das multidisziplinäre Team hat unter anderem die Aufgabe, die Rahmenbedingungen für Gruppen- und Einzeltherapie, die nonverbalen Therapieformen, die Stationsversorgung und die Realität zu sichern. Es hat damit rahmenbezogene und therapeutische Aufgaben auf folgenden drei Ebenen: - der Ebene der „Haltenden Funktion“ - der Ebene der „Kreativität“ - der Ebene der Gruppen- und Einzelpsychotherapie. Werte Kolleginnen und Kollegen, Sie sehen, wir haben in Kontinuität der bisherigen Tagungen ein weites Feld der Bedingungen forensischer Psychotherapie dargestellt. Wir möchten Sie daher dazu einladen, dieses Feld durch Ihre Teilnahme und Ihre Diskussionsbeiträge zu bearbeiten. Neben der Möglichkeit sein Wissen zu vergrößern, dient die Fachtagung natürlich auch dazu, alte Bekannte und Freunde wiederzutreffen und neue Bekanntschaften zu schließen. Die Teilnehmer/-innen sind es, welche die Tagung in den letzten 21 Jahren immer wieder zu etwas Besonderem machten. Dr. Jack Kreutz LVR-Klinik Bedburg-Hau Fachbereich Forensik Dienstag, 10. Mai 2016 10:30h Eröffnung des Tagungsbüros und kleiner Imbiss im Gesellschaftshaus 12:30h Eröffnung der Tagung durch Dr. Jack Kreutz, LVR-Klinik Bedburg-Hau anschließend Grußworte von: Klaus Lüder LVR-Fachbereichsleiter Maßregelvollzug, Köln Uwe Dönisch-Seidel Landesbeauftragter MRV NRW, Düsseldorf Vorträge Moderation Michael Bay 13:00h Vorstellung des Bereiches der Frauenforensik gem. § 63 StGB in der LVR-Klinik Bedburg-Hau Dr. Rudolf Schlabbers Chefarzt Forensische Psychiatrie II, LVR-Klinik Bedburg-Hau Sex & Drugs & Rock`n´Roll Vol. XXII Vom kriminellen Irren zur therapeutischen Gemeinschaft 13:30h Grundlagen und Probleme der stationären Psychotherapie von Patienten mit schweren Persönlichkeitsstörungen Dr. Gerhard Dammann, Münsterlingen (Schweiz) 14:15h Pause 14:30h „The Good Lives Model“. Ein neues Paradigma für die Forensik? Dr. Gerhard Paar, Essen 15:15h Pause 15:30h Macht und Willkür der Pflege im Maßregelvollzug Blicken wir „ganz ehrlich“ hinter unseren grauen Vorhang Thomas Auerbach, München 16:15h Pause 16:30h OPD 2 in der Forensik Dr. Matthias von der Tann und Dr. Carry Minne, London 18:00h Gemeinsames Abendessen ab 19.30h Angebot zu einer Führung durch die Stadt Kleve (Näheres entnehmen Sie bitte dem Tagungsflyer) LVR-Klinik Bedburg-Hau Fachbereich Forensik Mittwoch, 11. Mai 2016 »Tag der Arbeit« Moderation Michael Bay 09:00h Wirkungsweise von Qigong in der Therapie Sonja Schillo, Berlin 09:45h Pause 10:00h Arbeitsgruppen 12:30h Mittagessen 14:00h Arbeitsgruppen 15:30h Pause 15:45h 17:15h Arbeitsgruppen ab 17:30h 20:00h Möglichkeit zur Teilnahme an Führungen durch die Klinik. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir aufgrund der Größe der Besuchergruppe und Rücksicht auf die Privatsphäre unserer Patienten keine Station besuchen können. Gemeinsames Abendessen ab 21:00h Kongressfete `Perfect Day´ - mit der Band „Sex in the fridge“ Sex & Drugs & Rock`n´Roll Vol. XXII Vom kriminellen Irren zur therapeutischen Gemeinschaft Donnerstag, 12. Mai 2016 Moderation Michael Bay 09:30h Heroin – be the death of me – it’s my wife and it’s my life. Überlegungen zur Psychodynamik des Drogenzwanges - Ernst Simmel und Leon Wurmser Harald Rehner, Rostock 10:15h Pause 10:30h Neuropsychologische Differentialdiagnostik in der forensischen Psychiatrie Andrea Trost, Köln 11:15h Pause 11:30h „Laufend“ im Kontakt zu anderen Menschen sein Sandra Möller-Emminghaus, Warstein 12:15h Plenum - Zusammenfassung - anschließend gemeinsames Mittagessen und Ende der Tagung LVR-Klinik Bedburg-Hau Fachbereich Forensik Vorträge Grundlagen und Probleme der stationären Psychotherapie von Patienten mit schweren Persönlichkeitsstörungen Dr. Gerhard Dammann Dr. med., Dipl.-Psych., Dipl.-Soz. Gerhard Dammann ist Psychiater, Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychoanalytiker (DPV/IPV). Er leitet seit 2006 als Ärztlicher Direktor die Psychiatrischen Dienste Thurgau und die Psychiatrische Klinik Münsterlingen am Bodensee. Davor war er u.a. in Freiburg, München und Basel tätig. Er hat zahlreiche Veröffentlichungen zur Diagnostik und Behandlung von schweren Persönlichkeitsstörungen (besonderes Borderline und Narzissmus) verfasst und war beteiligt an der Implementierung der „Übertragungsfokussierten Psychotherapie (TFP) im deutschsprachigen Raum. Er hat Lehraufträge an den Universitäten Zürich, Ulm, St. Gallen und Salzburg. Die Behandlung von Patienten mit schweren Persön lichkeitsstörungen weist besondere Schwierigkeiten auf. Diese Gruppe von Patienten findet sich gehäuft auch in forensischen Kontexten. Die Grundprinzipien einer psychodynamisch-orientierten stationären Behandlung von Patienten mit schweren Persönlichkeitsstörungen werden aufgezeigt. Dabei wird sichtbar, dass die stationäre Behandlung Chancen aber auch Risiken beinhaltet. Die stationäre Behandlung ist voller so genannter Parameter wie etwa Therapievereinbarungen oder den Einfluss von Prognosebeurteilungen, die jedoch reflektiert und integriert werden können. Die wichtigsten Wirkfaktoren sind eine Regression im Dienste des Ichs, das multiple Rollenangebot des multidisziplinären Behandlungsteams, in dem sich die interpersonellen Probleme in der Übertragung manifestieren können, die Kombination von verhaltensorientierten Fertigkeiten und psychodynamischem Verstehen, die Widerstandsanalyse, der Behandlungsfokus, der für das ganze Team gilt und einen Konflikt oder eine strukturelle Problematik in den Mittelpunkt der Behandlung rückt, die Berücksichtigung der äußeren Realität, sowie die angemessene Berücksichtigung von Nähe und Distanz und Gruppendynamiken. Sex & Drugs & Rock`n´Roll Vol. XXII Vom kriminellen Irren zur therapeutischen Gemeinschaft „The Good Lives Model“. Ein neues Paradigma für die Forensik? Dr. Gerhard Paar, Essen die eigentlichen psychotherapeutischen BehandlungsStudium der Humanmedizin in Frankfurt und Gießen, Weiterbildung zum Psychoanalytiker Oberarzt und Kommissarischer Direktor der Klinik für Psychotherapie an der RHLK Essen. 1989-2009: Ärztlicher Direktor der Gelderland-Klinik Lehrauftrag an der Ruhr-Universität Bochum für „Psychosomatische Rehabilitation“. Psychotherapiepraxis in Duisburg. Seit 2010 regelhafte Vorlesungen im Rahmen der Curricula und Supervisionstätigkeit in den in der LVR Klinik Bedburg-Hau. Dr. Paar ist Mitglied zahlreicher Fachgesellschaften und Gremien. Er ist Verfasser zahlreicher wissenschaftlicher Artikel und Buchbeiträge. Zu den vielfältigen Aufgaben der Behandler gehören unter anderem die Versorgung und Behandlung forensischer Patienten, ihre Begutachtung und der Schutz der Öffentlichkeit. Diese Balance von Rehabilitation und Überwachung im Maßregelvollzug unterliegt den „Rahmenbedingungen erster Ordnung“. Hier geht es um nichttherapeutische Einflussfaktoren. Die „Rahmenbedingungen zweiter Ordnung“, nämlich modelle unterliegen der Gefahr, immer wieder durch Eingriffe von Außen wie von Innen in ihrer Kontinuität unterbrochen zu werden. Traditionelle forensische Behandlungsprogramme sind defizitorientierte Modelle. Führend hierbei ist das „Risk-Need-Responsity“ Modell von Andrews & Bonta (2010), das Intensität und Behandlungsziele der Behandlung nach der individuellen Gefährlichkeit und den Fähigkeiten des Patienten ausrichtet. Die eigentliche rehabilitative, pflegerische, psychotherapeutische Arbeit braucht allerdings eine verlässliche Aufrechterhaltung bestehender Rahmenbedingungen im Therapieraum durch alle Teammitglieder und durch die Patienten (Integrativer Ansatz, Janssen, 1998). Das vorgestellte „Good Lives Model of Offender Rehabilitation“ (GLM, z.B. Tony Ward et al., 2007) zielt auf die Förderung des Wohlbefindens des Patienten und auf die Verminderung eines zukünftigen Straftäter-Risikos. Es wird seit über 10 Jahren regional in Neuseeland und auch international in verschiedenen forensischen Institutionen angewandt und auch evaluiert. Gerade auch die forensische Psychotherapie realisiert die Behandlung einer Patientengruppe durch eine Therapeutengruppe. Abschließend werden Behandlungskonsequenzen abgeleitet mit Überlegungen zur Übertragbarkeit in ein verändertes forensisches Behandlungsparadigma. LVR-Klinik Bedburg-Hau Fachbereich Forensik Macht und Willkür der Pflege im Maßregelvollzug Blicken wir „ganz ehrlich“ hinter unseren grauen Vorhang. Thomas Auerbach, München Thomas Auerbach ist Stationsleiter und psychiatrischer Fachkrankenpfleger auf einer besonders gesicherten Station für Patienten nach der Unterbringung § 63 StGB und möglichen Doppeldiagnosen. Aktuell studiert er an der TH Deggendorf zum Bachelor für Pflegepädagogik. In verschiedenen Fort- und Weiterbildungseinrichtungen (kbo, LMU, Irsee und Wien) referiert er über Themen der Forensischen Pflege. Besondere Thematiken, wie der Umgang mit schwierigen Patienten, assistierende Betreuung bei intelligenzgeminderten Patienten, 1:1 Betreuung, forensische Pflegediagnostik oder personalorientierte Themen, wie kollegiale Beratung, Macht u. Willkür und Life Balance in der Krankenpflege, sind besondere Schwerpunkte von ihm. Darüber hinaus ist er Mitglied im Organisationsteam für die forensische Pflegefachtagung und Kursleiter für die Basiskurse Forensik im Bildungszentrum Kloster Irsee. 10 Macht und Willkür in der Krankenpflege wird in der Fachliteratur meist im Zusammenhang mit Aggressionen und körperlicher Gewalt von Patienten gegenüber dem Pflegemitarbeiter bzw. Pflegemitarbeitern gegen Patienten beschrieben. Bei den Örtlichkeiten werden Seniorenheime, Allgemeinkrankenhäuser, Gefängnisse oder die Allgemeinpsychiatrie als Beispiele aufgeführt. Die Forensischen Einrichtungen werden kaum genannt. Wie steht es aber mit der Machtposition des Pflegemitarbeiters im MRV gegenüber dem Patienten und auch im Miteinander im Pflegeteam? Sex & Drugs & Rock`n´Roll Vol. XXII Vom kriminellen Irren zur therapeutischen Gemeinschaft OPD 2 in der Forensik Dr. Matthias von der Tann und Carine Minne, London Dr. med. Matthias von der Tann ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychoanalytiker (DPV, BPAS, IPA), Jungianischer Analytiker (DGAP, IGAP) und Gruppenanalytiker (G3G). Consultant Psychiatrist in Psychotherapy, MedNet, Tavistock & Portman NHS Foundation Trust, London; OPD-Koordinator UK. Dr. Carine Minne ist „Consultant Psychiatrist in Forensic Psychotherapy“ der Portman Klinik (Tavistock & Portman NHS Foundation NHS Trust) und dem Broadmoor Hochsicherheitskrankenhaus (West London Mental Health NHS Trust). Sie ist ebenfalls Psychoanalytikerin in der British Psychoanalytical Society. Dr. Minne leitet die Fach- arztausbildung für die forensische Psychotherapie in Zusammenarbeit mit den beiden Gesellschaften und ist Vorsitzende der Fachgruppe für forensische Psychotherapie des Royal College of Psychiatrists. OPD wurde Mitte der 90er Jahre von Psychotherapie-Forschern in Deutschland entwickelt, um eine Brücke zwischen phänomenologischer Diagnostik und psychodynamischen Formulierungen zu bilden. Ein OPD-Rating wird erstellt auf der Basis eines Interviews durch einen geschulten Interviewer. Das Rating geschieht auf 5 verschiedenen Achsen, von denen 3 psychodynamisch begründet sind. OPD wurde zu OPD 2 weiterentwickelt mit der Einbeziehung von Therapieplanung durch die Formulierung eines Focus, dessen Entwicklung zur Einschätzung des Therapieverlaufs dient. In die Forensik hat OPD Eingang gefunden auf 3 verschiedenen Ebenen: 1. Der Verwendung der Achse II (persönliche Beziehungen) zur Einschätzung und Vereinheitlichung der Beziehungsdynamik, welche durch stationäre forensische Patienten geschaffen wird. 2. Der Einschätzung des Langzeittherapie-Verlaufs sowie 3. einer Einschätzung der Therapie-Eignung eines Patienten am Beginn durch das forensische Modul der Achse I. Nach einer kurzen Einführung in OPD werden wir mittels klinischer Beispiele die verschiedenen Anwendungen illustrieren. 11 LVR-Klinik Bedburg-Hau Fachbereich Forensik Qigong – eine clevere Bewegungskunst und aktive Gesundheitspflege Sonja Schillo, Berlin Sonja Schillo ist Sinologin und Ethnologin, Lehrerin für Qigong, Taijiquan und weitere chinesische Bewegungskünste. Studium der Chinawissenschaften und Ethnologie an der Georg-August-Universität Göttingen mit dem Schwerpunkt interkulturelle Forschung, Philosophie, Religion, gegenwärtige Gesellschaft und Kultur Chinas, Kampf- und Gesundheitskünste. Seit 2003 Lehrtätigkeit in den verschiedenen Spielarten der chinesischen Bewegungskünste von Entspannungsübungen, über Gesundheitspflege bis hin zu Kampfkünsten, in wöchentlichen Kursen, Workshops sowie auf Fachtagungen und europaweiten Treffen. Intensive und kontinuierliche Aus- und Weiterbildung bei herausragenden Meister/-innen ihrer Disziplinen in Europa und China. Körperliche und geistige Gesundheit stellt ein äußerst kostbares Gut dar. Diese zu erhalten bzw. wiederherzustellen ist eines der vorrangigen Ziele der heute unter dem Namen Qigong vereinten Übungssystemen und Schulrichtungen. In sehr heterogenen Entwicklungssträngen entwickelten sie 12 sich in verschiedenen kulturhistorischen Kontexten in China und bieten einen großen Fundus an wertvollen Erkenntnissen über den Körper und Geist, ihr Zusammenspiel sowie der auf sie einwirkenden Umwelteinflüsse. Die Übungen der „Lebens-“ bzw. „Leibespflege“ bieten ein breites Spektrum an Wirkungsweisen und reichen von stillen und meditativen, über sanfte und bewegte Übungen bis hin zu harten und an den Kampfkünsten orientierten Praktiken. Um die in zahlreichen Studien belegten positiven Wirkungen auf verschiedene Krankheitsbilder besser verstehen zu können, möchte ich einen Einblick in diese vielschichtigen Übungssysteme geben. Qigong erfährt in westlichen Ländern zunehmende Popularität, gleichzeitig finden sich jedoch auch zahlreiche irreführende Annahmen. Daher werde ich unter Einbeziehung der Grundlagen und Sichtweisen der chinesischen Medizin, des sozio-kulturellen Raums sowie der Verbindung zu den Kampfkünsten, zunächst die dem Qigong zugrundeliegenden Ideen und Konzepte näher erläutern. In der Folge werde ich dann versuchen ihre vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten und ihren großen Nutzen für die Therapie zu verdeutlichen. Sex & Drugs & Rock`n´Roll Vol. XXII Vom kriminellen Irren zur therapeutischen Gemeinschaft „Heroin – be the death of me – it’s my wife and it’s my life. Überlegungen zur Psychodynamik des Drogenzwanges - Ernst Simmel und Leon Wurmser Harald Rehner, Rostock Harald Rehner ist Diplom Psychologe und Psychologischer Psychotherapeut und studierte Soziologie und Sozialpädagogik. Als Supervisor ist er für verschiedene Institutionen tätig. Seit 2000 arbeitet er im Maßregelvollzug in Rostock. Seit einigen Jahren bringt er sich mit Beiträgen zu verschiedenen Fachtagungen ein. Die Behandlung Drogenabhängiger löst nach einer gewissen Zeit ein hohes Ausmaß an negativen Gefühlen aus. Rückfälle nach erfolgreich durchlaufener Behandlung und extramuraler Bewährung erscheinen rätselhaft, oft auch dem Patienten selbst. Sie hinterlassen das Gefühl der Sinnlosigkeit. Hilfreich könnte eine Sicht sein, die Abhängigkeit als „Schiefheilung“ einer von Brüchen, seelischer und körperlicher Misshandlung geprägten Biographie versteht. Wir finden eine Abfolge zwanghaft anmutender Phasen der Selbstzerstörung, Ablehnung und Entwertung von Hilfsangeboten. Ent- wicklungsbedingt steht für alle auftretenden Probleme letztlich nur eine Lösung – der Konsum – zur Verfügung. Das Wissen um die Dynamik dieser zwanghaft anmutenden Selbstheilungsversuche kann sich positiv auf die eigene Befindlichkeit auswirken. 13 LVR-Klinik Bedburg-Hau Fachbereich Forensik Neuropsychologische Differentialdiagnostik in der forensischen Psychiatrie Andrea Trost, Köln BA of Nursing, M.A. Beratung und Vertretung im Sozialen Recht. Weiterbildung zur AdherenceTrainerin Dachverband Adherence e. V. Seit 2004 tätig in der Psychiatrie, seit 2009 in der LVR-Klinik Köln tätig, Schwerpunkt Fachbereich Forensik, seit 2014 geteilte Tätigkeit Forensik/Gerontopsychiatrie, Stabstelle Pflegewissenschaft. Derzeit unter anderem Projektleitung Implementierung der Adherencetherapie sowie Projektbeteiligung Recovery im Fachbereich Forensik. Aktuell Promotion an der Universität Witten/Herdecke an der Fakultät für Gesundheit, (Lehrstuhl für Neurobiologie und Genetik des Verhaltens) zum Thema „Gerichtlich bewirkte und erlebte täterbezogene Wirkfaktoren, die eine erfolgreiche Aussetzung der psychiatrichen Maßregel nach § 67b StGB beeinflussen“. Eine Kernaufgabe der forensischen Psychiatrie und Grundlage für eine erfolgreiche Rehabilitation der Betroffenen ist deren Gefährlichkeitsreduktion. Die Einschätzung der individuellen Gefährlichkeit, beispielsweise vor Lockerungen oder der Entlassung, aber auch vor alltäglichen Aktivitäten, ist ein 14 wichtiger und allgegenwärtiger Bestandteil der forensisch-psychiatrischen Arbeit aller beteiligten Berufsgruppen. Es gibt zahlreiche Instrumente mit deren Hilfe die Gefährlichkeit der Betroffenen eingeschätzt werden kann oder mit denen Faktoren erfasst werden können, die möglicherweise einen Einfluss auf delinquentes Verhalten haben. Eine bislang im forensisch-psychiatrischen Kontext wenig angewendete Möglichkeit bietet hier eine spezifische und umfassende neuropsychologische Diagnostik. In diesem Vortrag wird die neuropsychologische Differentialdiagnostik im Kontext der forensischen Psychiatrie betrachtet: Welche evidenzbasierten Instrumente und Methoden gibt es, in wie weit finden sie bereits Anwendung in der forensischen Psychiatrie und welche Möglichkeiten bieten sie? Welches Potential bietet die neuropsychologische Differentialdiagnostik im Zusammenhang mit (stationären und ambulanten) Angeboten für die Betroffenen, der Gefährlichkeitsreduktion und der Legalprognose? Sex & Drugs & Rock`n´Roll Vol. XXII Vom kriminellen Irren zur therapeutischen Gemeinschaft „Laufend“ im Kontakt zu anderen Menschen sein… Sandra Möller-Emminghaus, Warstein Sandra Möller-Emminghaus; studierte Sozialpädagogik in Dortmund, Abschluss als DiplomSozialpädagogin 1997. Dann Studium der Psychologie an der Ruhr-Universität Bochum, Abschluss als Diplom-Psychologin 2005. Seit 2009 Approbation als Psychologische Psychotherapeutin mit dem Schwerpunkt kognitive Verhaltenstherapie. Gegenwärtig als Psychotherapeutin im LWL-Institut für medizinische Rehabilitation Warstein tätig. Schwerpunkte hier sind Beratung und Therapie bei Arbeitsstörungen. 2-jährige Fort- und Weiterbildung im Bereich DBT und Skillstraining, aktive Lauftherapeutin (dgvt) seit 2015. Seelisch kranke Menschen profitieren von einer Lauftherapie auf verschiedenen Ebenen. Während die Effekte auf körperlicher Ebene offensichtlich und unbestritten sind, zeigen wissenschaftliche Studien immer deutlicher positive Auswirkungen auf die seelische Befindlichkeit. Zudem kann Lauftherapie prosoziales Verhalten in Gruppen fördern und strukturgebende Funktion haben. In einem wettbewerbsfreien Raum sind kleinschrittige Erfolgserlebnisse erlebbar. Vor dem Hintergrund handlungstheoretischer Grundlagen erfolgt der Aufbau einer Struktur zu einem Ziel, welches gemeinsam mit der ganzen Gruppe erreicht und erlebt werden kann. Lauftherapie kann mehr sein als eine Intervention zur körperlichen Fitness. Sie kann - insbesondere für Menschen mit seelischen Erkrankungen - eine Möglichkeit sein, prosoziales Verhalten zu üben und zu erfahren. Sie kann innere und äußere Struktur erzeugen - Kontinuität, Regelmäßigkeit und positive Selbsterfahrung bieten und dadurch stützen und stabilisieren. Insgesamt können dadurch die Motivation, die Ausdauer und die Anstrengungsbereitschaft, auch bei schwierigen Aufgaben und Prozessen nicht gleich aufzugeben, steigen. Anstrengungen in anderen therapeutischen Bereichen werden eher bejaht und bearbeitet. Lauftherapie kann somit als ein Sprungbrett zu einer verbesserten Selbstwirksamkeit betrachtet werden, welche letztlich im Rahmen der Krankheitsbewältigung einen zentralen Aspekt darstellt. Eine eigene Studie zur Wirksamkeit von Lauftherapie im stationären Kontext einer medizinischen Rehabilitation auf die Selbstwirksamkeit und das Selbstkonzept eigener Fähigkeiten soll vorgestellt werden. Beobachtungen im Rahmen der Gruppenkohäsion werden beschrieben und sollen zum fachlichen Aus15 LVR-Klinik Bedburg-Hau Fachbereich Forensik Arbeitsgruppenangebot AG1 Umgang mit Systemsprengern Dietmar Böhmer, Warstein Im beruflichen Alltag kommt es immer wieder vor, dass einzelne Mitarbeiter oder auch ein gesamtes Team im Umgang mit schwierigen Patienten, so genannten „Systemsprengern“, nicht weiter wissen. Neue Diagnosen und/oder die Veränderung der Klientel verursachen zunehmend Irritationen im Arbeitsprozess und belasten die therapeutische Gemeinschaft. Im angebotenen Intensivseminar geht es um Lösungsansätze in der Arbeit mit diesen Menschen. Unter diagnosespezifischen und teambezogenen Gesichtspunkten werden konkrete Lösungen im Hinblick auf die Erhaltung der therapeutischen Qualität des Settings angeboten Themenschwerpunkte sind: - Diagnosespezifische Interventionen - Umgang mit Unlösbarkeitskonstruktionen - ICD versus ICF - Kommunikation vor dem Hintergrund psychischer Erkrankungen - Zielfindungsansätze bei schwierigen Patienten - Anforderungen für eine erfolgreiche Teamarbeit AG2 Recovery im Maßregelvollzug- Perspektiven, Chancen und Grenzen eines auf Partizipation ausgerichteten Konzepts in einer totalen Institution Stefan Rogge, Köln In den letzten Jahren ist Recovery zunehmend in den Fokus der psychiatrischen Fachwelt gerückt. Übersetzt bedeutet Recovery so viel wie Gesundung. In der Literatur wird dies als Prozess beschrieben, der stattfindet, wenn Menschen gut mit dem Vorhandensein 16 Sex & Drugs & Rock`n´Roll Vol. XXII Vom kriminellen Irren zur therapeutischen Gemeinschaft oder der Abwesenheit ihrer psychiatrischen Erkrankung und den damit einhergehenden Erfahrungen leben können. Recovery bedeutet nicht immer die vollständige Gesundung eines Menschen, es bedeutet allerdings, dass die Menschen durchaus mit ihrer Erkrankung gut leben können. In diesem Workshop möchten wir uns den Fragen annähern, wie Recovery im Maßregelvollzug möglich ist, was Recovery für uns psychiatrisch Tätige bedeutet und welche Umsetzungsmöglichkeiten es gibt bzw. wo Recovery bereits erfolgreich stattfindet. Darüber hinaus werden die Erfahrungen aus der Pilotschulung „Recovery praktisch“ eines Teams im Maßregelvollzug vorgestellt und gemeinsam diskutiert. AG3 „Krank und/oder gefährlich?! – Was soll und kann die psychiatrische Maßregel zwischen den Anforderungen des Rechts und den Möglichkeiten von Therapie leisten? Andrea Trost, Köln und Dr. Heinz Kammeier, Münster Im Strafgesetzbuch wird von der „Maßregel der Besserung und Sicherung“ – in dieser Reihenfolge – gesprochen, doch hat die Maßregel in erster Linie den Zweck, die Allgemeinheit vor weiteren erheblichen Taten zu schützen, also die „gefährliche“ Person zu sichern. Und erst weil die Annahme der Gefährlichkeit mit einer zugrundeliegenden Krankheit in Verbindung gebracht wird, hat der Staat – aus Sozialstaatsgründen – des Weiteren die Pflicht, den „untergebrachten“ Personen Angebote zum Abbau ihrer Gefährlichkeit zu machen. Da eine (medikamentöse) Behandlung, von engen Voraussetzungen abgesehen, nicht erzwungen werden kann, müssen diese Angebote so attraktiv ausgestaltet werden, dass sie die vom Freiheitsentzug betroffenen Personen ermuntern, am Abbau ihrer „Gefährlichkeit“ zu arbeiten und damit weitere Freiheitseinschränkungen entbehrlich machen. Was aber ist Gefährlichkeit im Sinne des § 63 StGB? Sicher nicht ein anderes Wort für irgendeinen Aspekt der zugrundeliegenden Krankheit. Also keine habituelle Eigenschaft. Gefährlichkeit ist ein „soziales Konstrukt“! Ein Begriff, der ein Verhalten kennzeichnet, das andere Personen, die soziale Gemeinschaft – abstrahiert im Strafgesetzbuch – nicht zu akzeptieren bereit sind/ist. 17 LVR-Klinik Bedburg-Hau Fachbereich Forensik Unter dieser Voraussetzung wollen wir uns in diesem Workshop damit auseinandersetzen, welchen Beitrag die therapeutische Gemeinschaft leisten kann, um diese so beschriebene Gefährlichkeit abzubauen. Was brauchen die Betroffenen, um dieses Ziel zu erreichen? Wie können diese Angebote innerhalb der geltenden Rahmenbedingungen, im Spagat zwischen Sicherung und Besserung, ausgestaltet werden? Aspekte wie „interne und externe Motivation“, „Freiwilligkeit vs. Druck“ spielen sicherlich eine Rolle, ebenso die Haltung der Mitarbeitenden sowie verschiedene (pflege) therapeutische Ansätze wie Recovery mit seinen zahlreichen Facetten. Und erst recht stellen sich Anforderungen an die Gesellschaft, in die zurück zu kehren dem Täter Wege angeboten werden sollen. Damit wird auch die Gesellschaft zu einer „Therapeutischen Gemeinschaft“, die Mittel bereitstellen und Wege – versorgungsstrukturell – ebnen muss, damit jemand, ohne weiterhin für „gefährlich“ gehalten zu werden, in dieser Gesellschaft seinen Platz, einen sozialen Empfangsraum, finden kann. AG4 „Laufend“ im Kontakt zu anderen Menschen sein Sandra Möller-Emminghaus und Rainer Schorlau, Warstein (Wie sich Lauftherapie auf die Selbstwirksamkeit, das Selbstkonzept eigener Fähigkeiten, Stimmung und Gruppenkohäsion auswirkt) Seelisch kranke Menschen profitieren von einer Lauftherapie auf verschiedenen Ebenen. Während die Effekte auf körperlicher Ebene offensichtlich und unbestritten sind, zeigen wissenschaftliche Studien immer deutlicher positive Auswirkungen auf die seelische Befindlichkeit. Zudem kann Lauftherapie prosoziales Verhalten in Gruppen fördern und strukturgebende Funktion haben. In einem wettbewerbsfreien Raum sind kleinschrittige Erfolgserlebnisse erlebbar. Vor dem Hintergrund handlungstheoretischer Grundlagen erfolgt der Aufbau einer Struktur zu einem Ziel, welches gemeinsam mit der ganzen Gruppe erreicht und erlebt werden kann. Lauftherapie kann mehr sein als eine Intervention zur körperlichen Fitness. Sie kann - insbesondere für Menschen mit seelischen Erkrankungen - eine Möglichkeit sein, prosoziales Verhalten zu üben und zu erfahren. Sie kann innere und äußere Struktur erzeugen - Kontinuität, Regelmäßigkeit und positive Selbsterfahrung bieten und dadurch stützen und stabilisieren. Durch die ständige Erfahrung, die Laufanforderungen bewältigen zu können und etwas geschafft zu haben, wird nachhaltig die Selbstwirksamkeit gestärkt. 18 Sex & Drugs & Rock`n´Roll Vol. XXII Vom kriminellen Irren zur therapeutischen Gemeinschaft Insgesamt können dadurch die Motivation, die Ausdauer und die Anstrengungsbereitschaft, auch bei schwierigen Aufgaben und Prozessen nicht gleich aufzugeben, steigen. Anstrengungen in anderen therapeutischen Bereichen werden eher bejaht und bearbeitet. Lauftherapie kann somit als ein Sprungbrett zu einer verbesserten Selbstwirksamkeit betrachtet werden, welche letztlich im Rahmen der Krankheitsbewältigung einen zentralen Aspekt darstellt. Eine eigene Studie zur Wirksamkeit von Lauftherapie im stationären Kontext einer medizinischen Rehabilitation auf die Selbstwirksamkeit und das Selbstkonzept eigener Fähigkeiten soll vorgestellt werden. Beobachtungen im Rahmen der Gruppenkohäsion werden beschrieben und sollen zum fachlichen Austausch und gemeinsamer Diskussion einladen. Im anschließenden Workshop sollen Fragen der Umsetzung im forensischen Kontext, eine Vertiefung der Inhalte aus dem Vortrag und praktische Übungen die Struktur bilden. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden gebeten, Sportkleidung mitzubringen. AG5 Grundlagen und Probleme der stationären Psychotherapie von Patienten mit schweren Persönlichkeitsstörungen Gerhard Dammann, Münsterlingen/Schweiz In diesem Workshop wird der Vortrag von Dr. Gerhard Dammann vertieft. Die Behandlung von Patienten mit schweren Persönlichkeitsstörungen weist besondere Schwierigkeiten auf. Diese Gruppe von Patienten findet sich gehäuft auch in forensischen Kontexten. Die Grundprinzipien einer psychodynamisch-orientierten stationären Behandlung von Patienten mit schweren Persönlichkeitsstörungen werden aufgezeigt. Dabei wird sichtbar, dass die stationäre Behandlung Chancen aber auch Risiken beinhaltet. Die stationäre Behandlung ist voller so genannter Parameter, wie etwa Therapievereinbarungen oder den Einfluss von Prognosebeurteilungen, die jedoch reflektiert und integriert werden können. Die wichtigsten Wirkfaktoren sind eine Regression im Dienste des Ichs, das multiple Rollenangebot des multidisziplinären Behandlungsteams, in dem sich die interpersonellen Probleme in der Übertragung manifestieren können, die Kombination von verhaltensorientierten Fertigkeiten und psychodynamischem Verstehen, die Widerstandsanalyse, der Behandlungsfokus, der für das ganze Team gilt und einen Konflikt oder eine strukturelle Problematik in den Mittelpunkt der Behandlung rückt, die Berücksichtigung der äußeren Realität, sowie die angemessene Berücksichtigung von Nähe und Distanz und Gruppendynamiken. 19 LVR-Klinik Bedburg-Hau Fachbereich Forensik AG6 Chancen und Grenzen von Recovery und Motivierender Gesprächsführung im Maßregelvollzug § 64 StGB Gitte Herwig, Emmendingen Im Workshop sollen Chancen und Grenzen von Recovery (Amering & Schmolke, 2012) und Motivierender Gesprächsführung (Miller & Rollnick, 2009; Kremer & Schulz, 2012) als Grundlage pflegerischen Handelns und deren Einfluss auf die Therapeutische Gemeinschaft als Bestandteil der Milieutherapie (Heim, 1984) im Maßregelvollzug § 64 StGB (Schmidt-Quernheim & Hax-Schoppenhorst, 2008) erörtert und vernetzt werden. Recovery soll als Konzept und Grundlage pflegerischer Haltung in der therapeutischen Zusammenarbeit mit abhängigkeitserkrankten, straffällig gewordenen Menschen thematisiert werden. Insbesondere sollen Chancen und Grenzen der Einflussnahme von Recovery-wirksamen Faktoren, wie z.B. Hoffnung, Empowerment, Lebenszufriedenheit, auf den Behandlungsverlauf und in der Beziehungsgestaltung zwischen Pflegenden und Patienten im Zwangskontext des Maßregelvollzuges erörtert werden. Als zweiter Schwerpunkt des Workshops soll die Schaffung eines förderlichen therapeutischen Milieus als zentraler pflegerischer Auftrag und deren Einflussmöglichkeiten auf die Therapeutische Gemeinschaft erfasst werden. Der Fokus liegt auf dem Kommunikations- und Arbeitsstils der Pflegenden, die innerhalb eines multiprofessionellen Teams als Berufsgruppe durch ihre fortwährende Präsenz einen bedeutenden milieubeeinflussenden Faktor darstellen. Motivierende Gesprächsführung und deren zugrunde liegende Haltung in der therapeutischen Auseinandersetzung mit abhängigkeitserkrankten Patienten im Maßregelvollzug soll den dritten Schwerpunkt bilden. Ziel des Workshops ist ein Theorie-Praxis-Transfer durch Vernetzung theoretischer Kenntnisse von Recovery, milieutherapeutischen Grundsätze und motivierender Gesprächsführung und ergänzender praktischer und persönlicher Erfahrung aus der eigenen Arbeitspraxis. Themenschwerpunkte der Arbeitsgruppen sind: • Recovery im forensischen Alltag – Wie können Recovery-wirksame Faktoren psychiatrische Pflege im Maßregelvollzug beeinflussen? • Milieutherapie, aber wie? - Schaffung eines wachstumsfördernden, therapeutischen Milieus als pflegerischer Auftrag im Maßregelvollzug 20 Sex & Drugs & Rock`n´Roll Vol. XXII Vom kriminellen Irren zur therapeutischen Gemeinschaft • Motivierende Gesprächsführung - Wie lassen sich Prinzipien der motivierenden Gesprächsführung in der pflegerischen Beziehungsgestaltung mit abhängigkeitserkrankten Straftätern einsetzen? AG7 Nähe und Distanz Katrin Salomé und Matthias Eckel, Rehburg-Loccum Alle Menschen haben das grundlegende Bedürfnis nach seelischer und körperlicher Nähe und Distanz. In meinem privaten Umfeld habe ich in den meisten Fällen Einfluss darauf und bestimme selbst, wie ich auf Nähe oder Distanz reagiere. Doch wie ist dieses in meinem Arbeitsprozess? Wie kann ich Nähe herstellen, ohne die Distanz zu verlieren? Was ist nötig, um Distanz herzustellen, ohne eine vertrauensvolle Beziehung zu verlieren? Was für Auswirkungen hat es, wenn ich beim Patienten die Distanz überschreite? Was benötige ich als therapeutisch oder pflegend Tätiger, um diesem Anspruch nicht zuletzt unter Sicherheitsaspekten gerecht zu werden? Immer wieder kommt es in unseren Kliniken zu unprofessionellen emotionalen Beziehungen zwischen Angestellten und Patienten, die für alle Beteiligten zu einer erheblichen Belastung führen. Wie kann es zu emotionalen „verbotenen“ Beziehungen zwischen Angestellten und Patienten kommen? Was für Risikoaspekte gibt es auf Seiten der Patienten? Welche Merkmale findet man bei gefährdeten Angestellten? Was kann der/die Betroffene sowie das Team bei Grenzüberschreitungen tun? Zusätzlich zu den theoretischen Anteilen werden auch praktische Übungen durchgeführt. Über die konkreten Ergebnisse und unsere Erfahrungen wollen wir gemeinsam ins Gespräch kommen. 21 LVR-Klinik Bedburg-Hau Fachbereich Forensik AG8 Nach dem IN folgt irgendwann das OUT – Wege aus dem Maßregelvollzug für Patienten und Patientinnen nach § 64 StGB. Beate Pekala, Dr. Ernst Janzen und Dr. Alexander Pantelatos, Bedburg-Hau Wie sich nunmehr in unserer mehrjährigen ambulanten Arbeit in der Forensischen Überleitungs- und Nachsorgeambulanz (FÜNA“64“) gezeigt hat, gestaltet sich der Ablöseprozess vom therapeutischen Netzwerk, in welches man im Rahmen des Maßregelvollzugs eingebettet war, oftmals problematisch, konflikthaft und subjektiv belastend, zuweilen kommt es zu regelrechten krisenhaften Verläufen. Denn beim Übergang eines in hohem Maße strukturgebenden Settings in ein Setting mit einem zunehmendem Ausmaß an Freiheitsgraden zeigen sich viele Patienten überfordert, was mitunter einen Rückgriff in „alte“ und vertraute, aber letztendlich dysfunktionale Verhaltensweisen provozieren kann. Um im Rahmen dieses „schwierigen“ Ablöseprozesses diesbezüglich besser die individuellen Bedürfnislagen und Ressourcen einzelner Personen berücksichtigen zu können, wurden in forensischen Kliniken zunehmend dafür zuständige eigenständige Ambulanzen geschaffen, demgemäß war auch in Bedburg-Hau eine forensische Überleitungs- und Nachsorgeambulanz für Menschen im Maßregelvollzug nach § 64 StGB eingerichtet worden. In der Arbeitsgruppe sollen die besonderen Herausforderungen, die im Rahmen der ambulanten Arbeit mit Maßregelvollzugspatienten in der Phase der Dauerbeurlaubung, der Entlassung und der Nachsorge auftreten können, vorgestellt werden. Diese Phase hat sich auch als weiterer Häufigkeitsgipfel hinsichtlich der Indikationserwägung einer etwaigen Substitutionsbehandlung abgezeichnet. Hier sind die Patienten zunehmenden Anforderungen von Alltagsbelastungen und Verantwortungsübernahme hinsichtlich beruflicher und gegebenenfalls auch familiärer Verpflichtungen ausgesetzt, was häufig mit Verunsicherung und entsprechender Abstinenzgefährdung verbunden ist. In diesen Fällen können die Patienten/-innen mittels unterschiedlicher medikamentöser Behandlungsstrategien (von Anticraving-, rezeptorblockierender Medikamente bis hin zur Substitutionsbehandlung) in deren Zielorientierung, sich drogenrückfallfrei und ohne erneute Delinquenzgefährdung in den bürgerlichen, gesellschaftlichen Lebensalltag zu reintegrieren, erheblich unterstützt und somit das Scheitern des Behandlungsziels der Maßregel verhindert werden. 22 Sex & Drugs & Rock`n´Roll Vol. XXII Vom kriminellen Irren zur therapeutischen Gemeinschaft AG9 Alltagscoaching- Achtsamer Umgang mit den eigenen inneren Anteilen Ute Franz, Dortmund Als Profis sind wir geschult, auf die Bedürfnisse, Verletzungen und inneren Anteile der uns anvertrauten Menschen zu achten. Wir entwickeln feine Antennen für die Befindlichkeiten Anderer und verlieren dabei manchmal die eigene Befindlichkeit aus dem Auge. In der Psychotherapie traumatisierter Menschen fördern wir Ressourcen und Bewältigungsstrategien und begleiten Menschen im Prozess, eigene Autonomie und Lebensqualität zurück zu gewinnen oder auch neu für sich zu entdecken. Um diese Veränderungsprozesse wirkungsvoll begleiten zu können, ist die freundlich annehmende Grundhaltung der Therapeuten eine wesentliche Voraussetzung. Neben den Aspekten der eigenen Psychohygiene und wirkungsvollen Burnout-Prophylaxe ist ein bewusster und akzeptierender Umgang mit den eigenen inneren Anteilen beim Therapeuten auf Dauer wichtig für die eigene psychische Gesundheit. In der somatischen Medizin erscheint es uns selbstverständlich, dass die Profis bei entsprechender Krankheit die gleiche Medizin einnehmen wie die Patienten, bei psychotherapeutischen Interventionen scheuen wir oft davor zurück. In praktischen Übungen sind die Kursteilnehmer eingeladen, eigene Erfahrungen mit selbstwirksamen und heilenden Elementen von achtsamkeitsbasierten und körpertherapeutisch orientierten Therapieansätzen zu machen, die nicht nur unseren PatientInnen, sondern auch uns selbst im Sinne eines Alltagscoaching gut tun. und Praxis des „HIT“ (= HighIntensitiveTraining) AG10 Theorie Bernd Pscheidl und Adrian Tatarciuc, Bedburg-Hau In diesem Workshop wird das High Intensitive Training, kurz HIT vorgestellt. In Form eines Kraft-/Ausdauer-Zirkeltrainings angelehnt an das sog. „Cross-Fit“ - welches Konzept steckt dahinter - welche Einsatzmöglichkeiten gibt es hierfür in der Forensischen Psychiatrie - hilft es, speziell in Form von Partnerübungen die Motivation zu steigern Basis-Fitness der Teilnehmenden sollte vorhanden sein, Sport und Duschzeug sind mitzubringen. 23 LVR-Klinik Bedburg-Hau Fachbereich Forensik und Delikt ….. AG11 Biographie warum gerade jetzt? Harald Rehner, Rostock Nach S. A. Kierkegaard wird das Leben vorwärts gelebt und rückwärts verstanden. Die Arbeitsgruppe soll zur Sensibilisierung und einem scharfen Blick für die „Sollbruchstellen“ in den Biographien der Patienten verhelfen und versteht sich als ein Schnellkurs in „Sozialer Phantasie“. Diese geht in der Routine des Klinikalltages gerne verloren. Im Mittelpunkt stehen soll die Dynamik der Delikte und ihre Bedeutung, welche sich als misslungener Versuch, sich eines Problems zu entledigen oder es zu lösen, erscheinen. Das Behandlungsziel, die Reduktion von Gefährlichkeit, setzt einen Zugang in die „Innere Welt“ dissozialer, oft schwer erreichbarer Patienten voraus. Zur Erleichterung der Arbeit und der Verbesserung professionellen Handelns sollen folgende Bereiche erfasst werden: Persönlichkeitsstruktur und biographischer Hintergrund Bedeutung der Delikte Falldarstellungen aus der Praxis Angesprochen sind an Dynamik und Veränderung interessierte Mitarbeiter aus allen Bereichen. in der forensischen Psychiatrie AG12 Teamarbeit Hajo Oetmann, Solingen Stationäre psychiatrische Behandlung ist ein komplexes Geschehen. Die Gestaltung der therapeutischen Beziehung, einzel- und gruppentherapeutische Behandlungselemente, milieutherapeutische Interventionen und die Gestaltung des Alltags auf der als therapeutische Gemeinschaft konzipierten Station, gemeinsam getragen von unterschiedlichen Berufsgruppen, bilden im optimalen Fall eine Einheit der Behandlung. Dies gilt umso mehr in geschlossenen psychiatrischen Settings wie der Forensik, wo ein besonders hohes Maß an Abstimmung, Feedback, Rückversicherung und gegenseitiger Unterstützung für eine erfolgreiche Behandlung notwendig ist. 24 Sex & Drugs & Rock`n´Roll Vol. XXII Vom kriminellen Irren zur therapeutischen Gemeinschaft Dafür ist eine hoch professionalisierte Teamarbeit unverzichtbar. Gelingt diese nicht, dann bleibt stationäre Therapie Stück- und Flickwerk, oder, wie es der bekannte Psychiater Frank Urbaniok einmal ausdrückte, bestenfalls ambulante Therapie im stationären Setting. Und im Team entstehen hohe Reibungsverluste, viel Unzufriedenheit und mangelnde Motivation. Im Workshop sollen Bedingungen gelingender Teamarbeit dargestellt, mögliche Ursachen für Probleme der Zusammenarbeit im Team betrachtet und Möglichkeiten ihrer Verbesserung erarbeitet werden. Eigene Teamsituationen können dabei eingebracht und gemeinsam supervisorisch bearbeitet werden. oder Ego-shooter AG13 Team-work Ein Workshop zum Thema ‘das Ich und das Team’ Crischa Ohler und Sjef van der Linden, mini-art Bedburg-Hau In diesem Workshop werfen wir – durchaus auch spielerisch und mit Humor - einen Blick auf die Art und Weise, wie wir mit uns selber und anderen kommunizieren, in welchen Mustern wir denken und fühlen und wie diese – bewusst und unbewusst – unser Miteinander und damit auch die therapeutische Arbeit bestimmen können. Grundidee der Arbeit im Team ist das Zusammenwirken ergänzender Fähigkeiten und Fertigkeiten der Teammitglieder, um ein Ergebnis zu erreichen, das für jedes einzelne Teammitglied allein nicht leistbar wäre. Ein Team entwickelt sich am besten, wenn alle einzelnen Mitgieder eine klare eigene Autorität einbringen und sich hieraus weiterentwickeln und ergänzen können. So wird ein Team mehr als die Summe der einzelnen Personen. Voraussetzung dafür ist Selbstkommunikation und Reflexion und die Bereitschaft, sich den eigenen Stärken und Schwächen zu stellen. Mit praktischen Übungen aus dem Theater und der Haptonomie begeben wir uns auf Spurensuche. Crischa Ohler (Regie, Theaterpädagogik, Coaching) und Sjef van der Linden (Regie, Dramadozent, Haptonom) sind Leiter des Theaters mini-art, dem einzigen professionellen freien Theater in Deutschland auf dem Gelände einer psychiatrischen Klinik, seit 18 Jahren in Haus 51 in der LVR Klinik in Bedburg-Hau, u.a. deutschlandweit unterwegs und in unterschiedlichen Kooperationen mit dem LVR. 25 LVR-Klinik Bedburg-Hau Fachbereich Forensik dysfunktionalen zu funktionalen Verhaltensmustern” AG14 “Von Musiktherapeutische Gruppentherapie für Menschen mit Persönlichkeitsstörungen Patric Driessen, Bedburg-Hau In der Musiktherapie wird die freie Improvisation als therapeutisches Instrument eingesetzt um Verhaltensmuster, Emotionen und Gedanken wahrzunehmen, sie zu erkennen und zu explizitieren. Der Patient erfährt innerhalb der Improvisation “in vivo”,welche Mechanismen das musikalische Verhalten beeinflussen. Die verbale Reflektion dient der Konfrontation sowie der lösungsorientierten Aufforderung zum musikalischen Experiment, welches zu neuen, funktionalen Verhaltensmustern motiviert. Im Rahmen des Masterstudienganges “Master of Arts Therapies” an der Hochschule Zuyd in den Niederlanden ist daraus ein consensus basiertes, musiktherapeutisches Produkt entstanden. Der Workshop soll das Produkt, die theoretischen Ausgangspunkte und die praktische Umsetzung veranschaulichen. Dabei werden die einzelnen Phasen praktisch ausgeführt, um den Zusammenhang zwischen Theorie und Praxis durch die eigene Erfahrung zu verdeutlichen. – ein aktiver Heilungsweg AG15 Qigong Sonja Schillo, Berlin Qigong basiert auf einem über Jahrtausende gewonnenen Erfahrungsschatz und erforscht den Menschen, die Natur und ihre Verbindung zueinander. Der Mensch wird dabei sowohl in seiner Gesamtheit, als auch in seine Umwelt eingebunden, betrachtet. Mit spielerischer Neugier werden wir uns der Fülle von stillen und bewegten, langsamen und schnellen, weichen und kraftvollen Übungen dieser Bewegungskunst und ihren vielseiteigen Wirkungsweisen nähern. Das Ziel von Qigong ist es, durch das eigene Üben den Körper zu kräftigen und zu entspannen, die Körperwahrnehmung zu verbessern, eine geistige Gelassenheit und Wachheit zu fördern und die körpereigenen Heilungskräfte und die Selbstregulierung anzuregen. In einer Gruppe geübt, verfeinert sich deutlich das Gespür für Nähe und Distanz. Sowohl als Teil der Freizeitgestaltung, als auch in der Therapie stellt Qigong eine wirkungsvolle Methode dar. Wird 26 Sex & Drugs & Rock`n´Roll Vol. XXII Vom kriminellen Irren zur therapeutischen Gemeinschaft diese Übungsmethode regelmäßig angewendet, erfreut sich der Mensch einer langanhaltenden körperlichen und geistigen Gesundheit. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Bitte bequeme Kleidung, weiche Schuhe und Freude an neuen Bewegungsideen mitbringen. und Willkür der Pflege im Maßregelvollzug AG16 Macht Thomas Auerbach, München Macht und Willkür in der Krankenpflege wird in der Fachliteratur meist im Zusammenhang mit Aggressionen und körperlicher Gewalt von Patienten gegenüber dem Pflegemitarbeiter bzw. Pflegemitarbeitern gegen Patienten beschrieben. Bei den Örtlichkeiten werden Seniorenheime, Allgemeinkrankenhäuser, Gefängnisse oder die Allgemeinpsychiatrie als Beispiele aufgeführt. Die Forensischen Einrichtungen werden kaum genannt. Wie steht es aber mit der Machtposition des Pflegemitarbeiters im MRV gegenüber dem Patienten und auch im Miteinander im Pflegeteam? Inhalte des Workshop: • Wie definiert man Macht und Willkür als Handlungen durch die Pflegekräfte? • Welche dieser Handlungen können unter den Bereich des Machtmissbrauchs fallen? • Kann Machtmissbrauch durch Abstumpfung im Arbeitsalltag eine mögliche Folge sein? • Kann dies im Extremfall zu willkürlichen Handlungen gegenüber Patienten oder sogar gegenüber Kolle- ginnen und Kollegen führen? • Bedeutet es gegebenenfalls auch, dass wir unsere Macht willkürlich einsetzen, um persönliche Interessen durchzusetzen und zwar demjenigen gegenüber der keine Macht hat? • Wie verhalten wir uns der Kollegin und dem Kollegen gegenüber, wenn wir im täglichen Miteinander erleben, wie unfair diese Kollegin, dieser Kollege sich gegenüber der Patientin, dem Patienten verhält. Reflektieren wir uns, nutzen wir bei einem Workshop die Gelegenheit über diese graue Zone unseres Verhaltens zu sprechen. Verhalten wir uns immer gerecht? Seien wir ehrlich zu uns selbst. 27 LVR-Klinik Bedburg-Hau Fachbereich Forensik aus dem Maßregelvollzug – AG17 Verhältnismäßigkeitsentlassungen Primäre Aussetzung zur Bewährung einer Maßregel (K) eine Herausforderung für Sozialpsychiatrische Einrichtungen und die Forensischen Nachsorgeambulanzen Ines Terhorst, Sascha Bartels, bd. Bedburg-Hau; Josef Berg, Kleve und Michael Bormke, Duisburg Im Rahmen von Verhältnismäßigkeitsentlassungen kommen neue Herausforderungen auf Sozialpsychiatrische Einrichtungen einerseits, als auch auf Forensische Überleitungs- und Nachsorgeambulanzen andererseits zu. Welche Aufgaben können hier die Forensischen Ambulanzen übernehmen? Welche Aufgaben sollten sie aus Sicht der Sozialpsychiatrischen Einrichtungen übernehmen? Bei Verhältnismäßigkeitsentlassungen – insbesondere dann, wenn die Maßregel auch für erledigt erklärt worden ist – können Forensische Nachsorgeambulanzen für die Einrichtungen des sozialpsychiatrischen Dienstes Ansprechpartner sein. Wie können die Forensischen Ambulanzen die Einrichtungen vom Psychiatrischen Wohnheim über Familienpflege, Betreutes Wohnen bis hin zu Heilpädagogischen Heimen unterstützen? Was kann bei krisenhaften Entwicklungen passieren? Diesen Fragen will sich die Arbeitsgruppe nähern und nach Lösungsmöglichkeiten suchen. Eine andere Form der Herausforderung an Forensische Nachsorgeambulanzen stellen Maßregelvollzugsanordnungen dar, die mit der Anordnung zur Bewährung ausgesetzt wurden. Auch hier stellen sich neue Fragen und Bedürfnisse ein. Die bisherigen Erfahrungen sollen beleuchtet werden, um mögliche Eckpunkte zu formulieren, die es zukünftig mehr ermöglichen, primär zur Bewährung auszusetzen. Was ist nötig und Voraussetzung für solche Fälle? Präventionsambulanz AG18 Die Teresa Albrecht, Ansbach In diesem Workshop wird ein Modellprojekt der Klinik für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie des Bezirksklinikums Ansbach zur Prävention von Gewalttaten im Rahmen schizophrener und/oder Persönlichkeitsstörungen vorgestellt. Seit vielen Jahren steigen die Zahlen der im deutschen psychiatrischen Maßregelvollzug untergebrachten psychisch 28 Sex & Drugs & Rock`n´Roll Vol. XXII Vom kriminellen Irren zur therapeutischen Gemeinschaft kranken Straftäter. Dies sind vor allem Patienten mit einer psychotischen Störung oder einer schweren Persönlichkeitsstörung. Es wird angenommen, dass die Zunahme der forensischen Unterbringungen auf eine steigende Anzahl von schwer behandelbaren Patienten in der Allgemeinpsychiatrie zurückzuführen ist. Zusätzlich ist das Angebot einer umfassenden allgemeinpsychiatrischen Versorgung für „schwierige Patienten“ eher unzureichend, besonders im Hinblick auf die Verhinderung zukünftiger Gewalthandlungen. Eine Risikoeinschätzung und daraus folgende Interventionsmaßnahmen für gefährdete Patienten sind schon vor einer Unterbringung in den Maßregelvollzug möglich. Die Präventionsambulanz der Klinik für Forensische Psychiatrie des BK Ansbach nahm im Februar 2012 ihre Arbeit auf, mit dem Ziel, psychisch Kranke mit Risikoprofil davor zu bewahren, Straftaten zu begehen, die eine Behandlung im Maßregelvollzug zur Folge hätten. Angesprochen werden Personen mit einer diagnostizierten schizophrenen Störung und/oder einer schweren Persönlichkeitsstörung, die im Einzugsgebiet des BK Ansbach leben. Es handelt sich dabei um ein freiwilliges und ergänzendes Angebot. Unter dem Motto „Stopp die Gewalt in Dir“ sprechen wir Personen an, die schon mit Gewalt auffällig geworden sind. Die Effektivität des Programms wird in einer Evaluationsstudie mit einer unbehandelten Vergleichsgruppe längsschnittlich überprüft. Pflegeprozess als Problemlöseprozess AG19 Der Katrin Bay, Bern (CH) Dem Verständnis der ANA (American Nurses Association) folgend ist Pflege die „Diagnose und Behandlung menschlicher Reaktionen auf vorhandene oder potentielle Gesundheitsprobleme“. (Doenges, Moorhouse, & Murr, 2010, S. 19) Pflege ist sowohl Wissenschaft als auch Kunst und befasst sich ganzheitlich mit den physischen, psychischen, sozialen, kulturellen und spirituellen Belangen der Menschen. Der Pflegeprozess als Problemlöseprozess bildet diese umfassende Pflege ab. Dies verlangt von den Pflegenden ein analytisches, diagnostisches und auf Fachwissen begründetes Vorgehen sowie umfangreiche diagnostische und kommunikative Kompetenzen. (Doenges, Moorhouse, & Murr, 2010, S. 25 ff) Der pflegerische Alltag im interdisziplinären Team unter dem Eindruck von ökonomischen Ansprüchen an das gesamte Behandlungsteam stellt die Pflegefachpersonen vor die Herausforderung eine akzeptable Balance zwischen 29 LVR-Klinik Bedburg-Hau Fachbereich Forensik den Bedürfnissen des Patienten und den verschiedenen Ansprüchen der Profession und der Institution zu finden. Der Pflegeprozess und die Pflegediagnosen bilden dabei die Basis und die Fachsprache unserer Argumentation für pflegerische Interventionen. Nach der Darstellung der relevanten Grundlagen des pflegediagnostischen Prozesses, unter kritischer Würdigung seiner Grenzen und den Herausforderungen der klinischen Praxis, können wir in einem Workshop mit Fallbeispielen gemeinsam Lösungen für Praxis erarbeiten. Good Lives Model“. Ein neues Paradigma für die Forensik? AG20 „The Dr. Gerhard Paar, Essen Die Arbeitsgruppe vertieft die Ausführungen des Vortrags von Dr. Paar. Zu den vielfältigen Aufgaben der Behandler gehören unter anderem die Versorgung und Behandlung forensischer Patienten, ihre Begutachtung und der Schutz der Öffentlichkeit. Diese Balance von Rehabilitation und Überwachung im Maßregelvollzug unterliegt den „Rahmenbedingungen erster Ordnung“. Hier geht es um nichttherapeutische Einflussfaktoren. Die „Rahmenbedingungen zweiter Ordnung“, nämlich die eigentlichen psychotherapeutischen Behandlungsmodelle unterliegen der Gefahr, immer wieder durch Eingriffe von Außen wie von Innen in ihrer Kontinuität unterbrochen zu werden. Traditionelle forensische Behandlungsprogramme sind defizitorientierte Modelle. Führend hierbei ist das „Risk-Need-Responsity“ Modell von Andrews & Bonta (2010), das Intensität und Behandlungsziele der Behandlung nach der individuellen Gefährlichkeit und den Fähigkeiten des Patienten ausrichtet. Die eigentliche rehabilitative, pflegerische, psychotherapeutische Arbeit braucht allerdings eine verlässliche Aufrechterhaltung bestehender Rahmenbedingungen im Therapieraum durch alle Teammitglieder und durch die Patienten (Integrativer Ansatz, Janssen, 1998). Das vorgestellte „Good Lives Model of Offender Rehabilitation“ (GLM, z.B. Tony Ward et al., 2007) zielt auf die Förderung des Wohlbefindens des Patienten und auf die Verminderung eines zukünftigen Straftäter-Risikos. Es wird seit über 10 Jahren regional in Neuseeland und auch international in verschiedenen forensischen Institutionen angewandt und auch evaluiert. 30 Sex & Drugs & Rock`n´Roll Vol. XXII Vom kriminellen Irren zur therapeutischen Gemeinschaft Gerade auch die forensische Psychotherapie realisiert die Behandlung einer Patientengruppe durch eine Therapeutengruppe. Abschließend werden Behandlungskonsequenzen abgeleitet mit Überlegungen zur Übertragbarkeit in ein verändertes forensisches Behandlungsparadigma. 2 in der Forensik AG21 OPD Dr. Matthias von der Tann und Dr. Carine Minne, London OPD wurde Mitte der 90er Jahre von Psychotherapie-Forschern in Deutschland entwickelt, um eine Brücke zwischen phänomenologischer Diagnostik und psychodynamischen Formulierungen zu bilden. Ein OPD-Rating wird erstellt auf der Basis eines Interviews durch einen geschulten Interviewer. Das Rating geschieht auf 5 verschiedenen Achsen, von denen 3 psychodynamisch begründet sind. OPD wurde zu OPD 2 weiterentwickelt mit der Einbeziehung von Therapieplanung durch die Formulierung eines Focus, dessen Entwicklung zur Einschätzung des Therapieverlaufs dient. In die Forensik hat OPD Eingang gefunden auf 3 verschiedenen Ebenen: 1. Der Verwendung der Achse II (Persönliche Beziehungen) zur Einschätzung und Vereinheitlichung der Beziehungsdynamik, welche durch stationäre forensische Patienten geschaffen wird. 2. Der Einschätzung des Langzeittherapie-Verlaufs sowie 3. einer Einschätzung der Therapie-Eignung eines Patienten am Beginn durch das forensische Modul der Achse I. Nach einer kurzen Einführung in OPD werden wir mittels klinischer Beispiele die verschiedenen Anwendungen illustrieren. Der Workshop vertieft den Vortrag von Dr. Minne und Dr. von der Tann. Leben gestalten AG22 Gemeinsam von der Therapeutischen Gemeinschaft in die wachsende Selbstständigkeit Manuela Winterberg-Altenburg und Jürgen Winterberg, Kleve Im Rahmen der Rehabilitation von Maßregelvollzugspatienten wechseln diese aus dem stationären Setting in eine neue Wohn- und Lebensform. Der Kontakt zu bisherigen wichtigen innerklinischen Bezugspersonen aus der Therapeutischen Gemeinschaft reduziert sich schrittweise immer weiter. Neue Kontakte außerhalb des stationären Settings müssen aufgebaut sein, um dem Patienten den Übergang fließend zu ermöglichen. Zuverlässige neue Begleiter im Rahmen eines ambulant betreuten Wohnens gehen den weiteren Lebensweg (von der 31 LVR-Klinik Bedburg-Hau Fachbereich Forensik Beurlaubung bis zur Entlassung aus der Maßregelunterbringung) engmaschig und langfristig mit dem Klienten zusammen und unterstützen ihn in seiner gesamten Lebensführung. z.B. in den Bereichen Wohnen, Freizeit/ Kultur, Arbeit, soziale Kontakte usw. In unserer täglichen Arbeit mit den Klienten im Rahmen eines ambulant betreuten Wohnens orientieren wir uns am Empowerment–Ansatz, indem wir die Ressourcen des Klienten stärken. Dabei ist es wichtig Chancen und Risiken zu erkennen. Diese Grenze wollen wir gemeinschaftlich erarbeiten und laden Sie hierzu herzlich zu unserem Workshop ein. Referentenliste Teresa Albrecht, Dipl.-Psychologin, Präventionsambulanz, Klinik für Forensische Psychiatrie am Bezirksklinikum Ansbach Thomas Auerbach, Stationsleiter und psychiatrischer Fachkrankenpfleger , Isar Amper Klinikum München-Ost Sascha Bartels, Dipl. Sozialarbeiter, Forensische Überleitungs- und Nachsorgeambulanz, LVR-Klinik Bedburg-Hau Katrin Bay, Berufsschullehrperson am Berner Bildungszentrum Pflege, BA Bildungswissenschaften, Bern (CH) Josef Berg, stellv. Geschäftsführer Papillion e.V., Kleve Dietmar Böhmer, Leiter des medizinisch-beruflichen Rehabilitationszentrums LWL-Institut Warstein Michael Bormke, Dipl. Psychologe u. Einrichtungsleiter Wohnheim beim Regenbogen e.V. Duisburg Dr. Gerhard Dammann, Ärztlicher Direktor der Psychiatrischen Dienste Thurgau und der Psychiatrischen Klinik Münsterlingen (CH) Patric Driessen, Leiter Kreative Therapie und Musiktherapeut, LVR-Klinik Bedburg-Hau Matthias Eckel, Sicherheitsbeauftragter, Fachkrankenhaus für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie Bad Rehburg Ute Franz, ärztl. Direktorin LWL-Klinik für forensische Psychiatrie Dortmund Gitte Herwig, Gesundheits- und Krankenpflegerin für Psychiatrie, ZFP-Emmendingen Dr. Ernst Janzen, Psychologe, Forensische Überleitungs- und Nachsorgeambulanz, LVR-Klinik Bedburg-Hau Dr. jur. Heinz Kammeier, Lehrbeauftragter für Recht im Gesundheitswesen und Forensik-Forum Universität Witten/Herdecke Dr. Carine Minne, Consultant Psychiatrist in Forensic Psychotherapy NHS Trust, London Sandra Möller-Emminghaus, Dipl. Sozialpädagogin, Dipl. Psychologin (PP) LWL- Institut Warstein Hajo Oetmann, Dipl. Pädagoge, LVR-Akademie für seelische Gesundheit Solingen Crischa Ohler, Regie, Theaterpädagogik, Coaching, Leiterin des Theaters mini-art, Bedburg-Hau Dr. Gerhard Paar, Facharzt für Psychosom. Medizin & Psychotherapie Psychotherapiepraxis in Duisburg Dr. Alexander Pantelatos, Chefarzt der Abteilung für Forensische Psychiatrie III, LVR-Klinik Bedburg-Hau Beate Pekala, Fachkrankenpflegerin, Forensische Überleitungs- und Nachsorgeambulanz, LVR-Klinik Bedburg-Hau 32 Sex & Drugs & Rock`n´Roll Vol. XXII Vom kriminellen Irren zur therapeutischen Gemeinschaft Bernd Pscheidl, Dipl. Sportlehrer, Leiter Sport und Bewegungstherapie LVR-Klinik Bedburg-Hau Harald Rehner, Diplom Psychologe und Psychologischer Psychotherapeut, K.f.f.P Rostock Stefan Rogge, Pflegeentwickler Forensik, Abteilung für forensische Psychiatrie LVR-Klinik Köln Katrin Salomé, Fachkrankenschwester, Bad-Rehburg Dr. Rudolf Schlabbers, Chefarzt Abteilung für forensische Psychiatrie II (Frauen), LVR-Klinik Bedburg-Hau Sonja Schillo, Sinologin und Ethnologin, Lehrerin für Qigong, Taijiquan und weitere chinesische Bewegungskünste, Berlin Adrian Tatarcuic, Dipl. Sportwissenschaftler in der Sport- und Bewegungstherapie der LVR-Klinik Bedburg-Hau Ines Terhorst, Dipl. Sozialpädagogin, Forensische Überleitungs- und Nachsorgeambulanz, LVR-Klinik Bedburg-Hau Andrea Trost, Bachelor of Nursing, M.A., LVR-Klinik Köln Sjef van der Linden, Regie, Dramadozent, Haptonom, Leiter des Theaters mini-art Dr. Matthias von der Tann, Consultant Psychiatrist in Psychotherapy, MedNet, Tavistock & Portman NHS Foundation Trust, London; OPD-Koordinator UK. Jürgen Winterberg, Geschäftsleitung Intergrationsnetz Winterberg Altenburg, Kleve Manuela Winterberg-Altenburg, Geschäftsleitung Intergrationsnetz Winterberg Altenburg, Kleve An der Vorbereitung haben mitgewirkt: Michael Bay Jörg Czech Heike Derks Andrea Geurtz Birgit Halmos Dr. Jack Kreutz Dipl. Psychologe, P.P. Qualitätsmanagement Sekretariat Fachbereich Forensik Forensikkoordination Sekretariat IBF Forensik Fachbereichsarzt Forensik Wir bedanken uns auch bei allen Helferinnen und Helfern, die jedes Jahr dazu beitragen, dass die Veranstaltung gelingt und wir uns wohlfühlen können. Sollten Sie Wünsche oder Anregungen schon für die nächste Veranstaltung 2017 haben, so wenden Sie sich an die Mitarbeitenden im Tagungsbüro, an einen der oben aufgeführten Mitarbeitenden oder schriftlich per Mail an [email protected]. DANKE! 33 LVR-Klinik Bedburg-Hau Fachbereich Forensik ANMELDUNG / INFORMATION / ORGANISATION Die Anmeldungen erfolgen mit dem beiliegenden Anmeldeformular, in dem Sie bitte die Nummer der jeweiligen Arbeitsgruppe eintragen. Die Teilnehmerzahl pro Arbeitsgruppe ist in der Regel auf max. 15 Personen begrenzt. Das Organisationsteam behält sich vor, die Zuordnung in eine der genannten Arbeitsgruppen vorzunehmen, wobei die Priorität berücksichtigt wird. Anmeldungen werden in der Reihenfolge ihres Eingangs berücksichtigt. Die Teilnahmegebühr überweisen Sie bitte auf das Konto: SEB Bank Köln Iban: DE 98370 101 111369 472600 Verwendungszweck: IHR NAME, Fachtagung Forensik 2016, Auftrag: 850190232105 Erst dann ist Ihre Anmeldung verbindlich. Eine Anmeldebestätigung wird nur bei Abgabe einer E-Mail Adresse erteilt. Weitere Tagungsunterlagen erhalten Sie bei Ihrer Ankunft. Ihre Anmeldung schicken Sie bitte an die folgenden Adressen: LVR-Klinik Bedburg-Hau z.H. Frau Andrea Geurtz Bahnstr. 6 47551 Bedburg-Hau oder per Fax an: oder per E-Mail an: 0049 (0) 2821 81-3395 [email protected] Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Frau Geurtz unter der Telefonnummer: 0049 (0) 2821 81-3381 Programmänderungen müssen wir uns vorbehalten. 34 Sex & Drugs & Rock`n´Roll Vol. XXII Vom kriminellen Irren zur therapeutischen Gemeinschaft Teilnahmegebühr Die Teilnahmegebühr für die Tagung beträgt 180,00 € und umfasst die Teilnahmeberechtigung, die Mahlzeiten und den Eintritt zur „Kongressfete“. Eine nur tageweise Anmeldung ist möglich (60,00 €/Tag). Neben den normalen Kostformen bieten wir auch vegetarische Mahlzeiten an, sollten Sie darüber hinaus eine besondere Kostform benötigen, schreiben Sie bitte rechtzeitig eine Mail an Frau Geurtz. Anmeldeschluss ist der 2. Mai 2016 Bei Nichtteilnahme nach vorheriger Anmeldung ist eine Rückerstattung der Teilnahmegebühr (abzüglich einer Bearbeitungsgebühr von € 30,00) leider nur dann möglich, wenn der Platz an einen anderen Interessenten, an eine andere Interessentin bis zum Anmeldeschluss vergeben werden konnte. Übernachtung Den Anmeldeunterlagen ist ein Hotelverzeichnis beigefügt. Die Reservierungen der Zimmer müssen selbständig vorgenommen werden. Zertifizierung Die Veranstaltung ist bei der Ärztekammer Nordrhein zur Zertifizierung eingereicht. (ca.18 Punkte). Tagungsbüro Während der Tagung ist das Tagungsbüro erreichbar unter Tel.: 02821 81-3696 Sie finden uns auch unter: www.klinik-bedburg-hau.lvr.de 35 So erreichen Sie uns: Adresse für Ihr Navigationsgerät: 47551 Bedburg-Hau, Johann-van-Aken-Ring Anreise mit dem Kfz: - Richtung Köln-Krefeld kommend: Autobahn A57 in Richtung Nimwegen (NL) bis zur Abfahrt Kleve rechts auf die B9 in Richtung Kleve fahren. Erste Ampelkreuzung rechts, der Beschilderung folgen - Richtung Köln-Oberhausen kommend: Autobahn A3 in Richtung Emmerich/Arnheim bis zur Abfahrt Emmerich , links auf die B220 in Richtung Kleve fahren, in Kleve auf die B 57 in Richtung Kalkar fahren und nach ca. 1.5 km rechts der Beschilderung folgen. Anreise mit der Bahn: Der Bahnhof Bedburg-Hau befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Klinik. Bedburg-Hau liegt an der Bahnstrecke Krefeld - Kleve LVR-Klinik Bedburg-Hau Fachbereich Forensik Bahnstr.6, 47551 Bedburg-Hau Tel 0049 (0)2821 81-0 www.klinik-bedburg-hau.lvr.de
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