Diese Festschrift wurde unter Federführung von

50 Jahre Segelfluggelände Vinsebeck-Frankenberg
Festschrift
zur großen Jubiläumsfeier
am 06. und 07. Juli 2013
Festschrift 50 jahre Vinsebeck 1
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28.06.2013 1:14:16 Uhr
Eine großartige Erfolgsgeschichte
50 Jahre Segelfluggelände auf dem Frankenberg in Vinsebeck
Liebe Gäste, liebe Fliegerkameraden,
es freut mich sehr, mit Ihnen auf die fünfzigjährige Geschichte des Segelflugplatzes
Vinsebeck-Frankenberg zurückzublicken.
Im Namen des Vorstandes und der Mitglieder des Luftsportverein Egge e.V. möchten
wir ihnen diese Festschrift überreichen.
Zeigt sich doch, wie mit viel Energie und
Einsatz dieses einzigartige und wunderschön gelegene Segelfluggelände geschaffen wurde, um den uralten Traum vom
Fliegen Wirklichkeit werden zu lassen.
Wir sind einer der wenigen Luftsportvereine in der Region, die sich ausschließlich
dem lautlosen Flug verschrieben haben
und ein eigenes Gelände unterhalten.
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Juni 1988: Diese außergewöhnliche Aufnahme gelingt Fred Dinger mittels Außenkamera und Fernauslöser
aus dem Pilotensitz der Ka 8, Kennzeichen D-8395.
Festschrift 50 jahre Vinsebeck 2-3
Das erfordert heute wie vor 50 Jahren viel
Engagement in Form von Arbeitsleistung
unserer Mitglieder. Entstanden ist eine
Fliegergemeinschaft, mit dem Ziel dieses
fantastische Hobby zu pflegen. Ich wünsche ihnen einige schöne Stunden auf unserem Flugplatz und würde es begrüßen,
wenn Sie der Weg wieder einmal zu uns
führt.
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Wilfried Dinger, Vorsitzender des LSV Egge
e.V., hochkonzentriert in „seinem Element“, dem Streckensegelflug.
Inhalt
1. Die Anfänge um 1963............................. S. 4
2. Flugzeugpark und Technik..................S. 8
3. Gebäude und Einrichtungen..............S. 12
4. Ausbildung und Erfolge!.....................S. 15
5. Leistungssegelflug.................................S. 17
6. Ausblick................................................. S. XX
7.Impressum............................................... S. 22
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28.06.2013 1:14:18 Uhr
Der Luftsportverein Egge ...
... wurde am 17.März 1951 als Luftsportverein Horn-Bad Meinberg, umbenannt 1968
in LSV Egge e.V., gegründet.
... ist heute – im Jahre 2013 – zwar schon 62
Jahre alt, seine Segelflieger starteten aber
erst seit dem 16.6.1963, also ziemlich genau
vor 50 Jahren, vom eigenen Gelände in
Vinsebeck aus!
Als ganz kleiner Verein damals, mit wenigen Mitgliedern und nur mit wenigen
Flugzeugen ausgestattet, hat er sich in
den folgenden Jahren zu einem hervorragend aufgestellten, mitgliederstarken Verein entwickelt, der auf dem Frankenberg
annähernd optimale Bedingungen zur
Ausübung des „wunderschönsten Sports“
findet:
derbaren Platzes vermittelt werden: Damit
Sie zumindest in Ansätzen nachvollziehen
können, warum der LSV-Egge sich so freut
und 50 Jahre Segelfluggelände feiert.
Nicht zuletzt wollen wir damit auch allen
herzlich danken, die uns in den 50 Jahren
ideell und finanziell zur Seite gestanden
und wesentlich mit dafür gesorgt haben,
dass wir hier in Vinsebeck unseren Sport
so unkompliziert ausüben können. Unzählige Personen wären hier eigentlich zu
nennen!
Lassen Sie sich also ein bisschen ein auf die
Geschichte des Segelfluggeländes und des
Vereins, und lassen Sie sich darüber informieren, was sich in den 50 Jahren aus den
bescheidenen Anfängen heraus entwickelt
hat.
Ein kurzer Rückblick
Am 16.6.1963 startete der erste Segelflieger
in Vinsebeck (Franz Ernesti, Bild): Es war im Vergleich zu den heutzutage üblichen
Flugzeiten – einen kurzes, aber aufregendes Abenteuer für ihn.
Wie es dazu kam, wird in der Chronik beschrieben, die unser Mitglied Eckart Knoerich im Jahre 2001 zum 50jährigen Jubiläums des Vereins (nicht des Flugplatzes!)
herausgegeben hatte und in der die Entwicklung bis ins Jahr 2001 ausführlich dokumentiert wird (einiges aus dieser Chronik wird hier zitiert):
„Endlich ein eigenes Fluggelände“ – Der
Beginn auf dem Frankenberg im Jahre 1963
Mit der Aufnahme des Flugbetriebes auf
dem ehemaligen Flugplatz Paderborn-Mönkeloh war allen Beteiligten klar, dass wir
ein eigenes Fluggelände brauchten, um die
Zukunft des Vereins auf Dauer zu sichern.
Schließlich wurde man in Vinsebeck auf
dem Frankenberg fündig.
Dazu trug Bruno Blumenrath, unser neuer
Fluglehrer neben Franz Ernesti von der DJK
PB, wesentlichen bei.
Die Verhandlungen mit Graf Metternich
verliefern positiv und wir erhielten am
30.5.1960 die Betriebserlaubnis vom Regierungspräsidenten Münster. Die Freude war
groß und die Enttäu-schung riesig, als kurz
darauf der Regierungspräsident Münster
die Platzgenehmigung widerrief, da der
Platz angeblich in der Tiefflugschneise der
Briten liege.
Durch Gespräche Heinrich Holstes und dem
deutschen Verbindungsoffizier mit dem
Platzkommandanten und dem Kommandeur der Hub-schrauberstaffel in Detmold
wurde festgestellt, dass die Koordinaten des
Platzes nicht in der Tiefflugschneise liegen (Grenze ist die Bahnlinie Altenbeken
– Steinheim). Das wurde dem Regierungspräsidenten in Münster mitgeteilt. Eine Reaktionen ist bis heute ausgeblieben. So werteten wir den Widerruf als erledigt.“
Das wunderbar gelegene, allerdings auch
leicht wellige Gelände, konnte von der Stadt
Hier auf dem Frankenberg oberhalb des
kleinen Örtchens Vinsebeck wird der
Traum von Fliegen tatsächlich wahr – nicht
nur für die rund 100 Mitglieder, sondern
auch für viele Gäste, die im Doppelsitzer
mitgeflogensind und weiterhin mitfliegen
können.
Mit dieser kleinen Festschrift soll Ihnen,
liebe Leserinnen und Leser, ein kleiner
Überblick über die Geschichte dieses wun4
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Bruno Blumenrath startet am 8.5.1964 mit der doppelsitzigen Ka-7 D -5361, Taufname: Graf
Metternich, in Vinsebeck.
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Steinheim (größerer Teil des Geländes) und
vom Grafen Metternich („Kopfteil“) günstig gepachtet werden. Man kam dem Verein
freundlich entgegen!
Wir haben also heute eine deutlich längere
Startbahn und können dementsprechend
bessere Höhen beim Windenstart erzielen.
Als erstes wurde damals eine alte RAD-Baracke vom Zylinder-Guss-Gelände in Detmold abgebaut und auf dem Frankenberg
errichtet. Damit hatten wir dort unser erstes Zuhause, in dem später eine urgemütliche Kantine eingebaut wurde. Am 16. 6. 1963
war es dann soweit.
Wilhelm Heine (Foto rechts), unser leider
zu früh verstorbenes Ehrenmitglied und
Herausgeber des Archiv Luftsport in Lippe,
schreibt dazu (Zitat): „Dieser Tag ist einer
der bedeutsamsten Tage in der Geschichte
des LSV Egge e.V. An ihm fanden die ersten
Starts auf dem neu geschaffenen Segelflugplatz des
Vereins Vinsebeck-Frankenberg statt. Dieses war der
Anfang eines erfreulichen Aufwärtstrends. Gestartet
wurde mit einem Doppelsitzer (Doppelraab) der zu
unserer Fluggemeinschaft gehörenden DJK Paderborn. Uns selber stand zu diesem Zeitpunkt kein flugfähiges Segelflugzeug zur Verfügung.
Die ersten Starts führten aus die Segelfluglehrer
Franz Ernesti, DJK Paderborn, Bruno Blumenrath, LSV
Horn Bad Meinberg und einige wenige andere Kameraden, die die notwendige Qualifikation für derartige
ge besaßen.“
Unser Hauptproblem war der fehlende Doppelsitzer.
So wurde das Grunau Baby IIb (D-5379) gegen einen
Kranich II/I in Dänemark eingetauscht.
Bei näherer Betrachtung stellten sich größere Schäden durch die salzhaltige Luft in Dänemark heraus. In
Bad Meinberg wurde die Maschine generalüberholt.
Bei der Endabnahme mußte man feststellen, dass es
sich um einen Kranich I und nicht um einen Kranich
Das Flugplatzgelände 1963 ...
... und nach Flächentausch heute.
Wilhelm Heine †
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II handelte. Daraufhin wurde die Zulassung
(D-5219) zurückgezogen, und das Flugzeug
als Ausstellungsstück dem Landesverband
NRW übergeben.
Zur Entschädigung erhielt unser Verein
7000 DM als Grundstock für den Kauf unserer Ka 7 (D-5361).“
Hermann Dinger startete dann am 8.5.1964
mit der doppelsitzigen Ka-7 D -5361, Taufname: Graf Metternich, in Vinsebeck.
„Auf dieser Basis entwickelt sich der Luftsportverein nun ständig weiter.
Neue Flugzeuge wurden angeschafft.
Eine Benzin- und eine Dieselwinde wurden
gebaut. Grundstücke erworbenen und die
jetzigen Bauten erstellt.
1963 war, wie erwähnt, die RAD- Baracke errichtet worden. Bald stellte sich aber heraus,
dass diese für den zunehmenden Flugzeugpark, die Winden usw. zu klein war.
Abends mussten die Flugzeuge ganz oder
teilweise abgerüstet und am Morgen wieder
zusammengesteckt werden.
So wurde als erstes 1971 die große Halle errichtet. Ihr folgte 1973 die Werkstatt in Eigenleistung. Den Abschluss bildete 1978 der
Bau des „Jugendheimes“ mit allen Einrichtungen. Auch bei diesem Bauabschnitt war
viel Eigenleistung erforderlich.
Wenn man an diesen “Bauabschnitt“ unserer Vereinsgeschichte denkt, so steht im
Zentrum der Name des damaligen Vorsitzenden Heinrich Holste. Bauplanung ,
Bauausführung bzw. Bauaufsicht , aber vor
allem auch die Finanzierung mit der Beantragung und Begründung von Zuschüssen
wäre ohne „Onkelchen“, wie er auch liebevoll genannt wurde, nicht denkbar gewesen
. Er hat sich im besten Sinne ein Denkmal
gesetzt. Der LSV Egge e.V. ist ohne die Aufbauleistung von Heinrich Holste, der seit
den Gründer-jahren 1951/52 dabei war, in
der jetzigen Form nicht vorstellbar.
Die Gründung der beiden Schülerfluggemeinschaften brachte uns zwei neue Flugzeuge. In der Gruppe der Realschule Horn
wurde mit einem Ka 8 – Baukasten die
D-5366 weitgehend im evangelischen Jugendheim in der Kirchstr. 2 in Horn gebaut .
Hier stießen Karl-Heinz Möller und Werner
( „Felix“) Pählig zu uns , aber auch Friedl
Bierwirth, der Vater der Modellbaugruppe in unserem Verein. Modellbau wurde
schon 1951 in Bad Meinberg betrieben und
Flugtage ausgerichtet. Diese Sparte schlief
aber wieder ein. Sie wurde durch Friedl Bierwirth neu belebt und führte zu den Teilgruppen mit Fluggeländen auf dem Bellenberg und in Ottenhausen. Leider haben die
Modellbauer den Kontakt zum Mutterverein abgebrochen. Die Ka 8 der Hornschen
Schülerfluggemeinschaft wurde schließlich
am 6. 9. 1964 getauft.
Ihr folgte am 3. 3. 1968 die Ka 13 (D-5759)
der Schülerfluggemeinschaft Nieheim. Die
Gründung der Schülerfluggemeinschaft
der Realschule Nieheim machte auch die
Umbenennung unseres Vereins vom LSV
Horn-Bad Meinberg zum LSV Egge e.V.
erforderlich.“
Foto unten: Pilot Hubert Postert in der Ka 8
des Vereins, neben ihm Gunther Schmidt.
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Flugzeugpark und Technik
Gebäude
Nach 2001 nahm die Entwicklung des Flugzeugparks enorm an
Tempo zu. Durch pfiffiges Handeln des Vorstandes wurden wesentliche Verbesserungen erreicht, neue Flugzeuge kamen hinzu.
Zu diesem Zeitpunkt begann auch die Kooperation mit den Segelfliegern des Aeroclub Höxter. Bedingt durch die Fallschirmspringer auf ihrem Flugplatz hatten sie keine Chancen einen sinnvollen
Segelflugbetrieb aufzubauen. Die kleine, übrig gebliebene Gruppe, etwa 20 Segelflieger, brachten vier Segelflugzeuge mit. Roland
Begoin und Claus-W. Häbel (Hotte), waren die treibenden Kräfte.
Die „Höxteraner“ sind heute sehr froh diesen Schritt gemacht zu
haben.
Ein Kooperationsvertrag ermöglichte nun die Umwandlung des
Flugzeugparks. Weg vom Holz-, hin zum Kunststoffsegelflieger.
Heute umfasst der FLugzeugpark folgende Flugzeuge:
Doppelsitzer:
ASK 21
Duo Discus DG 1000S
D-6074 D-4150
D-9610 (FF)
Baujahr 1990
Baujahr 2000
Baujahr 2006
Oldtimer-Doppelsitzer:
Ka 2b
D-0718
Baujahr 1954
Einsitzer:
Discus CS
LS 4
Std. Cirrus
ASK 23
Baujahr 1995
Baujahr 1999
Baujahr 1971
Baujahr 2001
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Festschrift 50 jahre Vinsebeck 8-9
D-7168 (EC)
D-1608 (V1)
D-0364 (HN)
D-8723
Daneben starten heute vom Vereinsgelände aus noch weitere Flieger, die sich in Privatbesitz der Mitglieder be-finden:
Eine ASH 25, eine DG 200, eine LS 3, ein Std Cirrus, ein Mosquito,
ein Mini Nimbus, eine ASH 26, ein Ventus 2, eine SF 27 sowie eine
Ka 6e.
Die Chronik 2001 schreibt hierzu:
„Die Entwicklung des LSV Horn-Bad Meinberg / LSV Egge spiegelt
sich in der Entwicklung des Flugzeugparks wider. Betrachtet man
die Bauweise, die Schulungsweise und die Leistungsfähigkeit (Gleitwinkel 1:12 damals bis 1:55 heute), vom Einsitzer (SG 38) bis zur ASK
21 und zur DG 1000, und vom Grunau-Baby IIb bis zum Duo Discus,
so liegen dazwischen fliegerische Welten. Man glaube aber heute
nicht, dass das individuelle Flugerlebnis in den Anfangsjahren weniger intensiv war als heute. Es ist eben ein anderes Fliegen. Der erste Start auf dem SG 38 schlug dem Flug-schüler schon ganz anders
auf den Magen als der erste Alleinstart nach erfolgter Doppelsitzerschulung nach 60 oder 100 Starts.
Auch der erste längere Thermikflug nach zwei, drei Jahren Segelfliegerei vermittelte ein anderes
Hochgefühl als
heute, wo bei
einigermaßen
Flugwetter fast
jeder Start ein
Thermikflug ist.
Die Faszination
des motorlosen
Fliegens war
und wird immer
eine persönliche Herausforderung und für
Nichtflieger ein nicht nachzuempfindendes
Erlebnis sein.“
Die peinlich geführten Flugbücher (Foto
linke Seite) der Piloten von damals zeigen,
wie die „Ausbeute“ der Bemühungen war:
Es ging um Minuten, nicht um Stunden,
wie heutzutage häufig.
Mit den modernen Hochleistern hat sich
das Fliegen insgesamt fundamental verändert – heute werden Leistungen erzielt, von
denen man früher nicht zu träumen wagte
Und die Sicherheit im Fluge ist durch den
Einbau der sog. FLARM-Geräte
drastisch erhöht: Die Piloten werden auf
die Gefahr von Zusammenstößen
frühzeitig hingewiesen.
Aber nicht nur im Flugzeugpark hat sich
viel getan. In den letzten Jahren sind entscheidende Fortschritte in der übrigen
Technik („Flughilfsgeräte“) erzielt worden:
In der Regel durch Ideen und konkrete
fachliche Umsetzung durch qualifizierte
Mitglieder des LSV, angeregt oft durch die
Vorständler und den Werkstattleiter und
durch Uwe Wöltje, den Inhaber des Luftfahrttechnischen Betriebes am Platze.
Riedenklau (selbst damals auch Drachenflieger) herangelockt hatte. Sie fanden in
Vinsebeck ein nahezu ideales Gelände, um
hier – von einer für Hängegleiter geeigneten Motorwinde der Fa. Koch – in den Himmel gezogen zu werden, was damals noch
ziemlich neu war, aber für die Flachlandflieger eine gute Alternative zum Hangstart war.
In Vinsebeck konnten es dann alle Drachenflieger, die die entsprechenden Berechtigungen zum Windenstart erworben
hatten, den Segelfliegern nachmachen: Mit
dem so genannten „Himmelsbagger“, den
unserer LSV-Ehrenmitglied Claus Hinder
auf eigenes Risiko angeschafft hatte,
konnten sie bei passenden Winden bis
in Höhen von maximal 800 m hochgezo-
Zu den Segelfliegern sind im Übrigen
im Jahre 1988 Drachenflieger gestoßen,
die der damalige Vorsitzende Dr. Arnold
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gen werden, und wenn sie dann keinen
Thermikanschluss fanden, nach der Landung einfach wieder einen neuen Versuch
starten.
Der „harte Kern“ der Drachenflieger nahm
dann immer wieder auch an Meisterschaften teil, z.B. bei den Norddeutschen Meisterschaften und bei der German open, und
brachte anderen Vereinen gewissermaßen
das Fürchten bei: Die Vinsebecker konnten
einfach besser Thermik finden als die anderen Flieger aus dem Flachland, weil sie
unter anderem von den Segelfliegern gelernt hatten, wie man „Bärte“ findet und
ausnützt. Gute Platzierungen waren dann
an der Tagesordnung (von z.B. Detlev „YeDie Winde der Drachenflieger, der „Himmelsbagger“, in einer hostorischen Aufnahme.
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Festschrift 50 jahre Vinsebeck 10-11
thi“ und Bernd „Frosch“ Meier, Paul Gruber,
Klaus-Peter Sporleder, Gert Brink, Thomas
Flake)
Heute – im Jahre 2013 – starten nicht nur
Drachenflieger vom Frankenberg, sondern
mitunter auch einige Gleitschirmpiloten,
die zum LSV gefunden haben.
Die Winde / der Windenstart
Es hat sich wesentliches im Windenbetrieb
getan - in Vinsebeck kann ja nur über die
Seilzugwinde gestartet werden!
Unsere neue Winde hat das Starten und
Fliegen erheblich komfortabler und sicherer gemacht. Seit 2007 wird mit Kunststoffseilen gezogen, die natürlich viel
leichter sind und wesentlich seltener reißen als die früheren Stahlseile.
Die Seile werden heute von einem
„Lepo“ ausgezogen, der seinesgleichen
sucht: Unter Anleitung von Martin Finke
(rechts), unserem jetzigen Geschäftsführer
und Fluglehrer, wurden pneumatisch und
automatisch ausfahrbare Seilhalterarme
konstruiert und auf einen gespendeten
Mercedes montiert.
Das Seilrückholen ist jetzt wirklich eine
Spazierfahrt, es gibt kaum Probleme mit
Seilsalat. Die manchmal nicht ganz angenehmen Seilrisse während des Startes sind
sehr selten geworden, das Starten ist auch
deshalb stressfreier geworden, weil der Anzug sanfter ist.
Auch der Startwagen macht trotz hohen
Alters einen guten Dienst: Ein alter ausrangierter VW-Bulli transportiert den Start-PC
(Laptop), die Telefone und Funkgeräte und
was man sonst noch so am Start benötigt – im Sommer
z.B. auch Sonnenschirme und Stühle und die Vorseile
– und häufig auch Kaffee und Kuchen, den jemand gespendet hat.
Mit dem Laptop werden alle Flugbewegungen elektronisch registriert, gespeichert und dann auch ins Netz
gestellt, so dass jeder Pilot mit den ausdruckbaren Daten sein individuelles Flugbuch auch von zu Hause auf
dem Laufenden halten kann.
Ergänzt wird die bewegliche Technik auch noch durch
bunt bemalte Trecker, mit denen die Flieger an den
Start gezogen werden.
Mit einem weiteren Trecker wird das Gras auf dem Gelände gemäht, bevor es gefährlich hoch werden könnte.
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Gebäude und Einrichtungen
Vom Zustand der LSV-Gebäude können
Sie sich als Besucher ja selbst schnell ein
Bild machen: Eine neue Küche wurden in
den letzten Jahren eingebaut, im Winter
heizt ein Holzofen den „Kneipenraum“,
und in einer großartigen Aktion wurde
das Hallendach im Jahre 2012 neu gedeckt,
die Schiebetüren der Flugzeughalle wurden innen mit Stahlgittern verstärkt, um
das Einbruchsrisiko zu mindern: Denn das
kommt schon auch gelegentlich vor, dass
unerwünschte Besucher in unsere Gebäude eindringen wollen.
Ein Hallenanbau südlich ist in Arbeit, so
dass bald alle Flugzeughänger auch im
Die Startwinden – einst und jetzt.
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Winter gut unter Dach und Fach stehen.
Und als nächste Baustelle steht die Renovierung der Hallenfront an, die wiederum
überwiegend in Eigenarbeit geschafft werden soll: Bleche kommen an die Wände.
Wiederum ein großer Schritt nach vorn!
Ein Riesenvorteil für den LSV Egge:
Ein LTB am Platze!
Wichtig für uns LSV-Mitglieder, aber auch
für viele Piloten aus der Umgebung ist der
Luftfahrttechnische Betrieb (LTB) neben
der Flugzeughalle, der nun schon seit mehr
als 10 Jahren von unserem Mitglied und
Fluglehrer Uwe Wöltje geführt wird:
Hier werden Reparaturen und Überho-
lungen aller Art durchgeführt, und Uwe
übernimmt auch immer die jährlich
vorgeschriebenen Überprüfungen der
Flugzeuge.
Inhaber
des LTB::
Uwe Wöltje
Was tut sich so alles im LSV-Egge?
Zugegeben, die meiste Zeit des Jahres wird
der schöne Platz von anderen Lebewesen benutzt: Von Hasen, von Füchsen, von
Wühlmäusen, Wildschweinen, aber auch
vom Rotwild, von Schafen, und er ist Landeplatz für viele andere Flieger: Den Bussarden z.B., den Milanen, den Krähen usw.
Ihnen gefällt das Gelände wohl auch – besonders die Wildschweine nehmen aber
kaum Rücksicht auf die Segelflieger. Regelmäßig müssen die Flurschäden, die das
Schwarzwild anrichtet, besei-tigt werden,
weil sie eine große Gefahr für startende
und landende Flieger bedeuten…
Aber an den witterungsmäßg passenden
Wochenenden wird das Gelände dort oben
auf dem Franken-berg natürlich von den
Piloten des LSV Egge genutzt. Was dort veranstaltet wird, steuerten und steuern vor
allem die Vorstände des Vereins. Wie sich
das Vereinsleben nach 2001, also nach dem
50jährigen Vereinsjubiläum, entwickelt
hat, soll hier etwas genauer
Beschrieben werden:
Das Leben im Verein, Vereinsarbeit
Dass der Verein so gut aufgestellt ist, ist
wesentlich den Vorständen mit Geschäftsführern, den Fluglehrern und den Werkstattleitern zu verdanken, die den Verein in
der Vergangenheit geführt haben
Unsere Vorstände von Anbeginn
bis 2002:
Wilhelm Heine (1951-1953) · Otto Lindau
(1953) · Heinrich Lüning (1953 – 1955) · Otto
Lindau (1955 – 1958) · Karl Hannes (1958 –
1964) · Ewald Clasen (1964 – 1971) · Heinrich
Holste (1971 – 1980) ·Dr. Arnold Riedenklau
(1980 – 2001) · Josef Meyer(2001) ·
Vorstandsteams ab 2002:
Fred Dinger (Vors.), Peter Blome (Geschäftsführer), Matthais Wierhake (Kassierer);
und seit 2012: Fred Dinger (Vors.), Martin
Finke (Geschäftsführer), Matthias Wierhake (Kassierer)
Unter ihrer Führung hat der LSV Egge e.V.
sich kontinuierlich positiv weiterentwickelt und kann heute nicht nur auf einen
hohen Standard im Flugzeugpark und der
Hilfstechnik verweisen, sondern
vor allem auch auf
einen hohen Ausbildungsstand und
eine enorme Steigerung der fliegerischen Erfolge. Rund
100 Mitglieder hat
der Verein z.Zt., davon knapp 50 aktive,
lizensierte Segelflieger, darunter 10 di-
rekt aus Vinsebeck! (Der Kontakt zur Vinsebecker Bevölkerung ist gut; man kommt
gerne auf den Berg, um zuzusehen oder
dort spazieren zu gehen).
So passiert es immer wieder, dass bei guten Thermiklagen alle Flugzeuge an den
Himmel kommen und der Platz über mehrere Stunden wie verwaist liegt. Gemeinsam mit den (relativ wenigen) Drachenund Gleitschirmpiloten wird der Luftraum
also gut ausgenutzt!
Was ist das Erfolgsgeheimnis des
Vereins?
Vieles kommt da zusammen. In der Knoerich-Chronik von 2001 wird die Entwicklung von den Anfängen an so beschrieben:
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28.06.2013 1:14:27 Uhr
Die Ausbildung / Lehrgänge
„Die Aus- und Weiterbildung unserer Flugschüler und besonders in den letzten zwei
Jahrzehnten auch die Förde-rung der Überland- und Leistungsfliegerei war ein besonderes Anliegen unserer Fluglehrer, so dass
wir mit Fug und Recht behaupten dürfen:
Wir können uns mit vielen großen Vereinen
durchaus messen.
Das bestätigen die fliegerischen Erfolge der
letzten Jahre sehr deutlich. Die Wochenendschulung wurde in diesem Sinne durch
zahllose Lehrgänge ergänzt. Meistens geht
es jetzt schon in den Osterferien los, es folgen seit Jahren Fliegerfahrten nach Spanien
und in den letzten Jahren auch nach Südfrankreich. Auch in den Sommerferien wurden auf eigenem Platz wunderschöne und
erlebnisreiche Lehrgänge durchgeführt, vor
allem in den 70er Jahren. Es wurde gezeltet oder auch im Wohnwagen übernachtet.
Wasser brachte zunächst noch die Feuerwehr und abends saß man oft am Lagerfeuer und es wurde viel gesungen.
Später stießen auch Großvereine zu uns, besonders seit 1978 aus den Niederlanden, mit
denen wir bis heute freundschaftlich verbunden sind.
Höhepunkte waren freilich besonders die
Lehrgänge, die auf fremden Plätzen abgehalten wurden, zumal dabei die Gemein14
Festschrift 50 jahre Vinsebeck 14-15
schaft viel stärker gefördert wird
und oft hervorragende thermische Bedingungen gefunden wurden.(…)
In den Jahren nach 2001 gab es
weitere Sommerlager in Weipertshofen, Kronach, Agathazell,
Lüsse, Klix, Mönchsheide, aber
auch wieder in Vinsebeck.
Geselligkeit wird groß
geschrieben!
Aber auch außerhalb der SomGeselliges Grillen nach Flugbetrieb
merlager wird Geselligkeit groß
geschrieben. Am Ende eines
Vorsitzende , Fluglehrer und
Flugtages sitzt man meist noch gemütlich
Werkstattleiter
zusammen, stillt den Durst oder verzehrt
„Was wäre ein Segelflugverein unserer Art
Grillage. Gefeiert wird auch immer mal
ohne die Werkstattarbeit und ohne die ehwieder, z.B. bei runden Geburtstagen oder
renamtlich tätigen Vorstände und Fluglehanderen passenden Anlässen. Dann wird
rer! Nur durch deren Einsatz und der Bereitauch schon mal die Halle ausgeräumt und
schaft zur Mitarbeit jedes einzelnen aktiven
für die Party hergerichtet.
Mitglieds bleibt unser Sport bezahlbar und
Besondere fliegerische Ereignisse mit anfür alle Bevölkerungsgruppen jeden Alters
schließender gemütlicher Runde sind z.B.
offen.“
auch die sogenannten „Longest Day-FlugMit Blick zurück in die Anfänge hier eine
tage: Um die Sonnenwende eines jeden
Liste der Werkstattleiter:
Jahres herum starten dann die Segel- und
Wilhem Heine · Hermann Dinger · Werner
Drachenflieger morgens ganz früh bei Son- „Felix“ Pählig · Karl-Heinz Möller (gleichnenaufgang – meist in herrlicher ruhiger
zeitg langjähriger Kassierer) · Peter Blome ·
Luft. Und wenn es geht, wird bis zum SonGunter Schmidt · Uwe Wöltje ·Silke Oberath
nenuntergang weitergeflogen.
·Klaus „Onkel Hotte“ Häbel seit 2001
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28.06.2013 1:14:27 Uhr
„Neben diesen offiziellen Werkstattleitern
haben sich zahllose weitere Mitglieder beispielhaft im Rahmen der Werkstattarbeit
eingebracht. Sicher kann man nicht alle
nennen und unvollständig bleibt ohnehin
jede Aufzählung, aber dennoch sollten einige Namen zusätzlich genannt werden. Ich
denke da an Wilfried Stapela, Josef Wüllner
und Josef Meyer.
Ein besonderes Anliegen ist für mich die
nochmalige Erwähnung von Hermann Dinger , ohne den der Verein nach dem Cumulus-Unfall 1955 nicht überlebt hätte.“
ger. Die ersteren legen nicht so sehr großen Wert auf Weiten, sondern mehr auf
genüssliche Flüge im Nahraum, während
die anderen sich bemühen, sportlich möglichst weite Strecken zurückzulegen.
Der LSV kann dabei auf beachtliche
Leistungen verweisen:
Eine Zusammenstellung der wichtigsten
und größten sportlichen Leistungen
Fred Dinger schrieb bereits im Jahre 2001:
„Meine Erinnerungen bezüglich Leistungsfliegerei setzt 1966 oder 1967 ein.
Bis Mitte der 1960er Jahre wurde in Vinsebeck kein Streckenflug betrieben. Die Ausnahmen bildeten 50 km- Flüge zur Silber
C. Diese waren im Verein damals die anerkannten Streckenflugnachweise. Man galt
als vollwertiger Pilot. Die Silber C besaßen
nur Wenige. Bruno Blumenrath, Hermann
Dinger, Otto Winter waren die Ersten.
Leistungssegelflug des LSV Egge: hier bei einem internationalen Wettbewerb in Klix.
Leistungssegelflug im Luftsportverein
Egge e.V.
Segelfliegen, Drachenfliegen und Gleitschirmfliegen sind Sportarten, die nur in
einer gut funktionieren Gemeinschaft
möglich sind. Kameradschaft, aktives Mittun, wechselseitige Hilfe und vor allem
Verantwortung sind unabdingbare Voraussetzungen für diesen Sport. Wer in einem solchen Verein mitmacht, ist kein
Individualist.
Schöne Flüge und gute fliegerische Leistungen sind nur im Team möglich, wo jeder auf den anderen achtet und jeder jeden
unterstützt.
Die Vinsebecker Piloten könnte man einteilen in Genussflieger und Leistungsflie16
Festschrift 50 jahre Vinsebeck 16-17
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28.06.2013 1:14:29 Uhr
Bruno Blumenrath, damaliger Fluglehrer
und Ausbildungsleiter, versuchte 300 km im
Zielstreckenflug Richtung Saarbrücken um
eine Bedingung für die Gold C zu erlangen.
Er landete nach ca. 270 km mit der Ka 8 bei
Heidelberg auf einem amerikanisch kontrollierten Militärflugplatz.
Mit der Anschaffung des Std. Cirrus CM,
D-0734, 1971, sollte es anders werden. Nachwuchspiloten wie Karl-Heinz Möller, Werner
„Felix“ Pählig und Kurt Dietze sollten den
Einstieg mit dem neuesten Segelflugzeug
der damaligen Zeit schaffen.
Der Cirrus (damals gerade zwei Jahre gebaut), war in der Region einer der ersten
Kunststoff-Segelflieger. Wir wurden von
vielen Nachbarvereinen beneidet. Nach einer Eingewöhnungszeit wurden die ersten
Schritte gewagt. Zuerst 100 km im Dreieck.
Vinsebeck - Windelsbleiche - Porta - Vinsebeck waren die ersten vollendeten Aufgaben. 1972 oder 73 wollte nun auch Felix
die Gold C- Bedingung erfüllen und schrieb
dafür erstmals einen Zielstreckenflug nach
Flensburg auf. Landung in der Nähe von
Bad Oldesloe, östlich Hamburg, 230 km .
Es wurde weiter probiert und schließlich
wurde der Knoten durchbrochen und Felix, der sich mit Karl und Kurt diesen Cirrus
teilen durften („Die heilige Kuh“), vollendete
1973 einen Zielflug auf geknickter Bahn :
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Festschrift 50 jahre Vinsebeck 18-19
Vinsebeck - Lingen - Höxter.
Er hatte sich damit abgesetzt vom Feld der
Normalflieger und war nun der Lokalmatador. Felix war der Erste der sich auf das
Wettbewerbsfliegen stürzte. Eingeladen
durch einen Gastverein, dem Kölner Klub
für Luftsport, der 1970 sein Sommerlager
in Vinsebeck verbrachte, nahm er 1973
erstmalig an der Kölner Segelflugwoche
(KSW) teil.
1975 wurde vom Verein ein zweiter Leistungseinsitzer angeschafft. Mit ihr nahmen nun auch im Folgejahr Kurt Dietze
und Werner Lempe an der KSW teil.
1976 , es war der heisse Sommer, in dem
die Heide brannte, versuchte sich auch
der weitere Nachwuchs um Fred (Wilfried)
Dinger und Hubert Postert im Leistungssegelflug auf den moderneren und leistungsfähigeren Flugzeugen. Nachdem er
als hoffnungsvoller Vinsebecker Segelflie-
Arnold startet im Diskus zum Streckenflug.
ger das Jugendvergleichsfliegen 1974 mit der
Ka 8 in Blomberg gewann, gab es plötzlich
mehrere, die das gute Stück fliegen wollten.
Die Gunst des Tages nutzte Fred, als Felix
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und Karl zum Dachdecken bei Werner Lempe waren. Er schrieb am 14.8.75 mit dem
Cirrus ein 300 km Dreieck mit den Wenden
Ibbenbüren Bhf - Bassum Bhf aus und umrundete es in 5 Stunden.
In den folgenden Jahren war ein deutlicher
Anstieg der Streckenflüge zu erkennen. So
nahmen Hubert und Fred 1976 und 1977 an
der Borkenberge Segelflugwoche teil. Beim
ersten Mal mit der Ka 8, sie gewannen den
2. Platz, und im zweiten Jahr als sie den 3.
Platz in der Standardklasse mit dem neu
angeschafften Astir CS belegten. Einem sehr
preiswerten aber auch gutmütigen Segelflugzeug. Karl erflog 1978 mit der Ka 8 eine
beachtliche Leistung: Mit Vinsebeck - Lüdenscheid -Marburg - Mengeringhausen, ca.
270 km.
Für 1978 hatten sich Fred und Hubert mit
größeren Flügen im Wettbewerb des Vorjahres für die Deutsche Meisterschaft der
Junioren qualifiziert. Diese fand auf dem
Klippeneck statt. Hubert hatte viel Pech und
musste am 2. Tag aufgeben, da er bei einer
Außenlandung einen Fahrwerksschaden
am Flieger hatte. Fred belegte den 18. von 45
Plätzen und erkannte, dass andere Piloten
„auch fliegen“ können.
1979 bis 1983 wurde dann von Vinsebeck
aus sehr viel DMST geflogen, und auch an
einigen Wettbewerben und Landesmeister-
schaften wurde teilgenommen.
Hubert nahm 1980 in Paderborn an der
Landesmeisterschaft (LM) teil. Fred, Felix,
Arnold Riedenklau und Karl Möller flogen
in Bad Pyrmont bei einem Vergleichsfliegen.
Felix versuchte immer wieder von Vinsebeck
aus die 500 km Grenze zu überfliegen. Seine Standardstrecke verlief immer Vinsebeck
- Gießen - Aachen - Vinsebeck. Sein bestes
Ergebnis führte ihn bis auf 450 km.
Erst 1984, am 20.4., wurde die 500-km-Marke, die Gold C – Bedingung, von Fred überflogen. An diesem ersten, schönen Frühlingstag gelang ihm ein Streckenflug über
die Wenden Betzdorf und Hammelburg.
In den nächsten Jahren wurde es in der
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Wettbewerbsfliegerei nicht ruhiger. Es kamen mehr Streckenflieger dazu. Man entschloss sich, einen dritten Einsitzer für Streckenflieger anzuschaffen: eine Elfe. Mit ihr
konnte man sicherlich schön fliegen und
auch km machen, doch leider hatte sie ein
weiches Fahrwerk und stand mehr in der
Werkstatt als am Start. Nach zwei Jahren
hatte sich das mit der Elfe auch erledigt und
wir sahen uns nach einem zweiten Cirrus
um. Den fanden wir dann auch in Rinteln ,
den HN, D-0364.
Dieser Flieger hatte bessere Flugeigenschaften als der Cirrus CM und wurde 1989 auf
der LM in Porta, von Fred auf den 4. Platz
geflogen. Im Folgejahr ging Fred mit HN
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Festschrift 50 jahre Vinsebeck 20-21
nach Bayreuth zur DM und belegte dort sein
bestes nationales Ergebnis, einen 8. Platz.
Mit der Zunahme der Streckenflugpiloten,
dem Preisverfall bei den noch guten Segelflugzeugen und dem besseren Verdienst
Einzelner, vollzog sich in Vinsebeck ein für
den Streckenflug positiver Wandel. 1994 gelang Fred mit „FD“, ebenfalls einem Cirrus,
sein bis dahin größter Flug: 620 km mit den
Wenden Fulda, Siegerland (Flugplatz) und
Verden. Gute Platzierungen auf Bundesund Landesebene waren ständig angesagt.
Seit Mitte der 80er fliegt auch Gunther
Schmidt sich beständig nach Oben. Zusammen mit Jürgen Bohnens und Wilfried Dinger erflogen sie 1992 ein 500 er im Teamflug.
Deutscher Mannschaftsmeister im
Streckenfliegen 1998
Ein ähnlicher Flug stand dann 1998 von
Weipertshofen aus an: Gunther Schmidt
und Fred Dinger schrieben 625 km, und
Matthias Wierhake 410 km auf.
Sie umrundeten die Dreiecke Weipertshofen
- Rimberg (am Kirchheimer Autobahndreieck), - Plauen (Erzgebirge) - Weipertshofen
sowie Matthias: Weipertshofen - Bad Brückenau - Kulmbach - Weipertshofen .
Diese drei Flüge an einem Tag reichten für
den Deutschen Mannschaftsmeister im
Streckensegelfliegen!
Das war die bisher beste Leistung, die von
Vinsebecker Segelfliegern erbracht wurde.
Seit 1999 haben Gunter Schmidt und Josef
Meier eine ASH 25. Diese setzt nun im Bezug auf Streckengrösse neue und höhere
Maßstäbe. Wurden bisher die Strecken mit
Segelflugzeugen der Club – und Standardklasse erflogen, konnte eine Gleitzahl um 38
herum angenommen werden. Mit der ASH
stieg diese Gleitzahl auf 60 und so ist es
nicht verwunderlich, dass sie gleich im ersten Jahr fast 950 km von Vinsebeck aus erreichten. Der bis dahin grösste Streckenflug
von Vinsebeck aus.
Gunter nimmt seit 1991 an Landes- und
Deutschen Meisterschaften teil.
Ein Teamflug mit Fred war zwar immer an-
gestrebt, funktionierte aber auch nicht immer. Mit der ASH 25 fliegt er nun mit seinem
Co. Josef Meier in der „Offenen Klasse“ und
muss mit Deutschlands Besten kämpfen.
Der „Summer of ’99“ war sowieso ein Hit. So
konnten Ende Juli - Anfang August, an vier
aufeinander folgenden Tagen, Strecken über
500 km von Vinsebeck aus erflogen werden. 5oo km -Neulinge sind jetzt auch Florian Goos, Hubert Postert und Hans-Rainer
Finke.
Die dritte Generation Andreas Hillebrand
und Florian Goos wuchsen heran. Andreas
entschloss sich sehr früh zum Streckenflug
und wurde so seit 1995
in den Sog von Gunter
und Fred gezogen. Gute
Leistungen bei Landesmeisterschaften und
interna-tionalen Wettbewerben lassen noch auf
eine großartige Karriere
hoffen. Ebenso ist er der
erste Vinsebecker Segelflieger der in den Sportförderkader der Bundeswehr aufgenommen
wurde. (…) [Heute ist
Andreas Berufspilot bei
der Condor]
Für die Zukunft wünsche ich uns noch viele
schöne Streckenflugtage. Ich bin mir sicher,
dass in den nächsten Jahren das 1000er von
Vinsebeck aus fällt und die Clubklasse auch
750 km schafft. Vielleicht stellen wir einen
Deutschen Meister.(Soweit Fred 2001).
Wie sieht es heute, im Jahre 2013, aus?
Hier in dieser Festschrift ist es nicht möglich, auch nur annähernd einen
kompletten Überblick darüber zu geben,
wie sich die Leistungen gesteigert haben,
und zwar nicht nur bei den Alten, sondern gerade auch bei den Jungen beiderlei
Geschlechts!
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Die 1000-km-Marke ist gefallen, wenn
auch noch nicht von Vinsebeck aus; die
Vinsebecker Piloten sind bei vielen Wettbewerben ganz vorn dabei (vgl. die Infos
auf unserer Website www.lsv-egge.de),
und ein besonders herausragendes Merkmal des LSV Egge ist, dass es eine ganz starke Jugendlichengruppe gibt.
Im Jahre 2007 glänzte der Verein z.B. mit
dem jüngsten Flieger in der BRD: Lorenz
(„Lollo“) Wierhake war gerade 13 Jahre alt,
als er an Himmelfahrt 2007 den ersten Alleinflug machte – viele haben es ihm inzwischen nachgemacht; der LSV hat eine
starke und unternehmungslustige Jugendmannschaft, die sich auch bei Jugendvergleichsfliegen immer gut platziert.
All das kommt natürlich nicht von ungefähr: Wesentlichen Anteil daran haben natürlich die Fluglehrer: Fred Dinger, Gunter
Schmidt, Hubert Postert, Uli Wünsche, Uwe
Wöltje ( als Riege der „Alten Hasen“) und
dazu zwei relativ Junge seit 2012:
Martina Kroner als erste Fluglehrerin im
Verein und Martin Finke, der zudem im
Jahre 2012 den rührigen und lang gedienten Geschäftsführer Peter Blome ablöste.
Thomas Kronseder aus Höxter ist nun neu
in dieser Saison 2013 dabei!
Die Erfolge der jahrzehntelangen guten Arbeit der Vorantwortlichen an der Spitze des
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Festschrift 50 jahre Vinsebeck 22-23
Vereins sind nicht zu übersehen:
Rund 60.000 (sechzig Tausend) Starts wurden seit Beginn in die Flugbücher eingetragen und hunderte von Piloten ausgebildet.
Präsenz im DAeC
Der „alte Hase“ Gunter Schmidt arbeitet
im DAeC-Bundesvorstand mit und ist dort
für die Bereiche Luftsportjugend, Luftfahrt und Schule, zusammen mit Wolfgang
Müther für Flugsicherheit zuständig. Außerdem ist er der Koordinator für den PPLFragenkatalog. für den Landesverband. In
NRW ist er außerdem Bezirksvorsitzender
im Bezirk Detmold.
Unser Fluglehrer Uli Wünsche war längere
Zeit Schatzmeister im LV NW und Vize der
Segelflugkommission NRW.
Die guten Kontakte zur Verbandsspitze
des DAeC waren und sind die Garantie dafür, dass der LSV Egge immer auch up to
date ist bei Fragen, die die Segelflieger und
andere Luftsportler ständig begleiten: Fragen zu den Lufträumen beispielsweise, zur
Sicher-heit und Technik, zur Aus-, Fort- und
Weiterbildung, aber auch zu Fragen der Jugendarbeit und –förderung, die dem Vorstand sehr am Herzen liegen.
In den sog. Herbst- und Frühjahrsversammlungen des Vereins konnten daher
auch über die Jahre hinweg viele Piloten
mit dem Wanderpokal „Segel-flieger des
Jahres“ ausgezeichnete werden – teilweise
wegen herausra-gender fliegerischen Leistungen, teilweise wegen überdurchschnittlichem persönlichen Einsatz für die Belange des LSV. So auch neben vielen anderen
unser Pilotin Inga Loke, Deutschlands Segelfliegerin des Jahres 2004!
Insgesamt sieht sich der LSV Egge e.V. auch
für die Zukunft gut aufgestellt, wobei die
stabile finanzielle Lage des Vereins ohne
finanzielle Unterstützung von außen nicht
zu erreichen gewesen wäre. Zu nennen
sind hier u.a. die Sparkasse Detmold, die
Lippische Landes-Brandversicherungsantalt
und die Brauerei Strate Detmold als Sponsoren. Auch der Topf „Jugendförderung“
des Landesjugendamtes NW kam hinzu,
und zahlreiche Spenden in erheblichem
Umfang aus den Reihen der Mitglieder
selbst.Ihnen allen gebührt ein herzliches
Dankeschön!
Zum 50jährigen Platzjubiläum wünschen
wir nun unseren Gästen und unseren Mitgliedern schöne Stunden auf dem Frankenberg und – für die, die (mit-) fliegen– viele
„happy landings“!
Der Vorstand des LSV Egge e.V, im Juli 2013
Impressum/Herausgeber dieser Festschrift:
LSV Egge e.V., Redaktion/ Texte: Ludwig Nass
© LSV Egge e.V., Juni 2013
Horn; Nordstraße 56 · Tel. 05234 / 20 65 40
Einladung
Aus Anlass des 25 jährigen Jubiläums des
Heinrich-Schacht-Haus e.V. werden wir am
Samstag, den 21.09.2013
(Tag des Kindes),
ein Kinderfest auf den Wiesen hinter der Burg
(Wall) organisieren.
Von 12 - 18 Uhr werden Kinder- und Jugendorganisationen aus Horn-Bad Meinberg
ihre Aktivitäten vorstellen und ein Spiel- und
Spaßangebot für Kinder und Eltern bereithalten.
Alle Eltern und Kinder sind hierzu herzlichst
eingeladen.
Heinrich-Schacht-Haus e.V.
Veldrom Velmerstotweg 3
05234 / 82 01 70
Seit 1988 ist der Heinrich Schacht Haus
e.V. in der Jugendhilfe tätig. Von zunächst
einer Wohngruppe, haben wir uns bis
heute zu einem anerkannten Jugendhilfeträger entwickelt, der die verschiedensten
Angebote für Eltern und Kinder bereit hält.
In Zusammenarbeit, mit den Lippischen
Jugendämtern, bemühen wir uns individuelle Lösungen für die verschiedensten
Problem- und Notlagen zu erarbeiten und
Familien, sowie deren Kindern, zur Verfügung zu stellen.
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28.06.2013 1:14:31 Uhr
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28.06.2013 1:14:32 Uhr
11.30 – 22.30 Uhr
Horn-Bad Meinberg · Mittelstraße 64
20 43 35
Tel. 05234 -
Täglich
12.00 – 14.30 Uhr
und
17.00 – 22.00 Uhr
Sonn- u. Feiertage 12.00 – 22.00 Uhr
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