50 Jahre Segelfluggelände Vinsebeck-Frankenberg Festschrift zur großen Jubiläumsfeier am 06. und 07. Juli 2013 Festschrift 50 jahre Vinsebeck 1 1 28.06.2013 1:14:16 Uhr Eine großartige Erfolgsgeschichte 50 Jahre Segelfluggelände auf dem Frankenberg in Vinsebeck Liebe Gäste, liebe Fliegerkameraden, es freut mich sehr, mit Ihnen auf die fünfzigjährige Geschichte des Segelflugplatzes Vinsebeck-Frankenberg zurückzublicken. Im Namen des Vorstandes und der Mitglieder des Luftsportverein Egge e.V. möchten wir ihnen diese Festschrift überreichen. Zeigt sich doch, wie mit viel Energie und Einsatz dieses einzigartige und wunderschön gelegene Segelfluggelände geschaffen wurde, um den uralten Traum vom Fliegen Wirklichkeit werden zu lassen. Wir sind einer der wenigen Luftsportvereine in der Region, die sich ausschließlich dem lautlosen Flug verschrieben haben und ein eigenes Gelände unterhalten. 2 Juni 1988: Diese außergewöhnliche Aufnahme gelingt Fred Dinger mittels Außenkamera und Fernauslöser aus dem Pilotensitz der Ka 8, Kennzeichen D-8395. Festschrift 50 jahre Vinsebeck 2-3 Das erfordert heute wie vor 50 Jahren viel Engagement in Form von Arbeitsleistung unserer Mitglieder. Entstanden ist eine Fliegergemeinschaft, mit dem Ziel dieses fantastische Hobby zu pflegen. Ich wünsche ihnen einige schöne Stunden auf unserem Flugplatz und würde es begrüßen, wenn Sie der Weg wieder einmal zu uns führt. Gartenmöbel · Landhausmöbel · Accessoires Groß- und Einzelhandel · Direktverkauf Wilfried Dinger, Vorsitzender des LSV Egge e.V., hochkonzentriert in „seinem Element“, dem Streckensegelflug. Inhalt 1. Die Anfänge um 1963............................. S. 4 2. Flugzeugpark und Technik..................S. 8 3. Gebäude und Einrichtungen..............S. 12 4. Ausbildung und Erfolge!.....................S. 15 5. Leistungssegelflug.................................S. 17 6. Ausblick................................................. S. XX 7.Impressum............................................... S. 22 RIESIGE AUSWAHL an GARTENMÖBELN und GRILL GERÄTEN auf über 1.000 m2 Fläche Lagesche Straße 10-12 (im Schlingmann-Gebäude) 32657 Lemgo · Telefon (05261) 186226 · Fax 186227 [email protected] 3 28.06.2013 1:14:18 Uhr Der Luftsportverein Egge ... ... wurde am 17.März 1951 als Luftsportverein Horn-Bad Meinberg, umbenannt 1968 in LSV Egge e.V., gegründet. ... ist heute – im Jahre 2013 – zwar schon 62 Jahre alt, seine Segelflieger starteten aber erst seit dem 16.6.1963, also ziemlich genau vor 50 Jahren, vom eigenen Gelände in Vinsebeck aus! Als ganz kleiner Verein damals, mit wenigen Mitgliedern und nur mit wenigen Flugzeugen ausgestattet, hat er sich in den folgenden Jahren zu einem hervorragend aufgestellten, mitgliederstarken Verein entwickelt, der auf dem Frankenberg annähernd optimale Bedingungen zur Ausübung des „wunderschönsten Sports“ findet: derbaren Platzes vermittelt werden: Damit Sie zumindest in Ansätzen nachvollziehen können, warum der LSV-Egge sich so freut und 50 Jahre Segelfluggelände feiert. Nicht zuletzt wollen wir damit auch allen herzlich danken, die uns in den 50 Jahren ideell und finanziell zur Seite gestanden und wesentlich mit dafür gesorgt haben, dass wir hier in Vinsebeck unseren Sport so unkompliziert ausüben können. Unzählige Personen wären hier eigentlich zu nennen! Lassen Sie sich also ein bisschen ein auf die Geschichte des Segelfluggeländes und des Vereins, und lassen Sie sich darüber informieren, was sich in den 50 Jahren aus den bescheidenen Anfängen heraus entwickelt hat. Ein kurzer Rückblick Am 16.6.1963 startete der erste Segelflieger in Vinsebeck (Franz Ernesti, Bild): Es war im Vergleich zu den heutzutage üblichen Flugzeiten – einen kurzes, aber aufregendes Abenteuer für ihn. Wie es dazu kam, wird in der Chronik beschrieben, die unser Mitglied Eckart Knoerich im Jahre 2001 zum 50jährigen Jubiläums des Vereins (nicht des Flugplatzes!) herausgegeben hatte und in der die Entwicklung bis ins Jahr 2001 ausführlich dokumentiert wird (einiges aus dieser Chronik wird hier zitiert): „Endlich ein eigenes Fluggelände“ – Der Beginn auf dem Frankenberg im Jahre 1963 Mit der Aufnahme des Flugbetriebes auf dem ehemaligen Flugplatz Paderborn-Mönkeloh war allen Beteiligten klar, dass wir ein eigenes Fluggelände brauchten, um die Zukunft des Vereins auf Dauer zu sichern. Schließlich wurde man in Vinsebeck auf dem Frankenberg fündig. Dazu trug Bruno Blumenrath, unser neuer Fluglehrer neben Franz Ernesti von der DJK PB, wesentlichen bei. Die Verhandlungen mit Graf Metternich verliefern positiv und wir erhielten am 30.5.1960 die Betriebserlaubnis vom Regierungspräsidenten Münster. Die Freude war groß und die Enttäu-schung riesig, als kurz darauf der Regierungspräsident Münster die Platzgenehmigung widerrief, da der Platz angeblich in der Tiefflugschneise der Briten liege. Durch Gespräche Heinrich Holstes und dem deutschen Verbindungsoffizier mit dem Platzkommandanten und dem Kommandeur der Hub-schrauberstaffel in Detmold wurde festgestellt, dass die Koordinaten des Platzes nicht in der Tiefflugschneise liegen (Grenze ist die Bahnlinie Altenbeken – Steinheim). Das wurde dem Regierungspräsidenten in Münster mitgeteilt. Eine Reaktionen ist bis heute ausgeblieben. So werteten wir den Widerruf als erledigt.“ Das wunderbar gelegene, allerdings auch leicht wellige Gelände, konnte von der Stadt Hier auf dem Frankenberg oberhalb des kleinen Örtchens Vinsebeck wird der Traum von Fliegen tatsächlich wahr – nicht nur für die rund 100 Mitglieder, sondern auch für viele Gäste, die im Doppelsitzer mitgeflogensind und weiterhin mitfliegen können. Mit dieser kleinen Festschrift soll Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, ein kleiner Überblick über die Geschichte dieses wun4 Festschrift 50 jahre Vinsebeck 4-5 Bruno Blumenrath startet am 8.5.1964 mit der doppelsitzigen Ka-7 D -5361, Taufname: Graf Metternich, in Vinsebeck. 5 28.06.2013 1:14:19 Uhr Steinheim (größerer Teil des Geländes) und vom Grafen Metternich („Kopfteil“) günstig gepachtet werden. Man kam dem Verein freundlich entgegen! Wir haben also heute eine deutlich längere Startbahn und können dementsprechend bessere Höhen beim Windenstart erzielen. Als erstes wurde damals eine alte RAD-Baracke vom Zylinder-Guss-Gelände in Detmold abgebaut und auf dem Frankenberg errichtet. Damit hatten wir dort unser erstes Zuhause, in dem später eine urgemütliche Kantine eingebaut wurde. Am 16. 6. 1963 war es dann soweit. Wilhelm Heine (Foto rechts), unser leider zu früh verstorbenes Ehrenmitglied und Herausgeber des Archiv Luftsport in Lippe, schreibt dazu (Zitat): „Dieser Tag ist einer der bedeutsamsten Tage in der Geschichte des LSV Egge e.V. An ihm fanden die ersten Starts auf dem neu geschaffenen Segelflugplatz des Vereins Vinsebeck-Frankenberg statt. Dieses war der Anfang eines erfreulichen Aufwärtstrends. Gestartet wurde mit einem Doppelsitzer (Doppelraab) der zu unserer Fluggemeinschaft gehörenden DJK Paderborn. Uns selber stand zu diesem Zeitpunkt kein flugfähiges Segelflugzeug zur Verfügung. Die ersten Starts führten aus die Segelfluglehrer Franz Ernesti, DJK Paderborn, Bruno Blumenrath, LSV Horn Bad Meinberg und einige wenige andere Kameraden, die die notwendige Qualifikation für derartige ge besaßen.“ Unser Hauptproblem war der fehlende Doppelsitzer. So wurde das Grunau Baby IIb (D-5379) gegen einen Kranich II/I in Dänemark eingetauscht. Bei näherer Betrachtung stellten sich größere Schäden durch die salzhaltige Luft in Dänemark heraus. In Bad Meinberg wurde die Maschine generalüberholt. Bei der Endabnahme mußte man feststellen, dass es sich um einen Kranich I und nicht um einen Kranich Das Flugplatzgelände 1963 ... ... und nach Flächentausch heute. Wilhelm Heine † www.dachdecker-sigges.de • Steil-& Flachdach • Dachfenster • energetische Sanierung • und Vieles mehr Kompetenz die man kennt fachmännisch kostengünstig zuverlässig Nelkenweg 15 32805 Horn-Bad Meinberg + 32816 Lothe-Schieder ✆ 0 52 34 - 82 03 78 6 Festschrift 50 jahre Vinsebeck 6-7 II handelte. Daraufhin wurde die Zulassung (D-5219) zurückgezogen, und das Flugzeug als Ausstellungsstück dem Landesverband NRW übergeben. Zur Entschädigung erhielt unser Verein 7000 DM als Grundstock für den Kauf unserer Ka 7 (D-5361).“ Hermann Dinger startete dann am 8.5.1964 mit der doppelsitzigen Ka-7 D -5361, Taufname: Graf Metternich, in Vinsebeck. „Auf dieser Basis entwickelt sich der Luftsportverein nun ständig weiter. Neue Flugzeuge wurden angeschafft. Eine Benzin- und eine Dieselwinde wurden gebaut. Grundstücke erworbenen und die jetzigen Bauten erstellt. 1963 war, wie erwähnt, die RAD- Baracke errichtet worden. Bald stellte sich aber heraus, dass diese für den zunehmenden Flugzeugpark, die Winden usw. zu klein war. Abends mussten die Flugzeuge ganz oder teilweise abgerüstet und am Morgen wieder zusammengesteckt werden. So wurde als erstes 1971 die große Halle errichtet. Ihr folgte 1973 die Werkstatt in Eigenleistung. Den Abschluss bildete 1978 der Bau des „Jugendheimes“ mit allen Einrichtungen. Auch bei diesem Bauabschnitt war viel Eigenleistung erforderlich. Wenn man an diesen “Bauabschnitt“ unserer Vereinsgeschichte denkt, so steht im Zentrum der Name des damaligen Vorsitzenden Heinrich Holste. Bauplanung , Bauausführung bzw. Bauaufsicht , aber vor allem auch die Finanzierung mit der Beantragung und Begründung von Zuschüssen wäre ohne „Onkelchen“, wie er auch liebevoll genannt wurde, nicht denkbar gewesen . Er hat sich im besten Sinne ein Denkmal gesetzt. Der LSV Egge e.V. ist ohne die Aufbauleistung von Heinrich Holste, der seit den Gründer-jahren 1951/52 dabei war, in der jetzigen Form nicht vorstellbar. Die Gründung der beiden Schülerfluggemeinschaften brachte uns zwei neue Flugzeuge. In der Gruppe der Realschule Horn wurde mit einem Ka 8 – Baukasten die D-5366 weitgehend im evangelischen Jugendheim in der Kirchstr. 2 in Horn gebaut . Hier stießen Karl-Heinz Möller und Werner ( „Felix“) Pählig zu uns , aber auch Friedl Bierwirth, der Vater der Modellbaugruppe in unserem Verein. Modellbau wurde schon 1951 in Bad Meinberg betrieben und Flugtage ausgerichtet. Diese Sparte schlief aber wieder ein. Sie wurde durch Friedl Bierwirth neu belebt und führte zu den Teilgruppen mit Fluggeländen auf dem Bellenberg und in Ottenhausen. Leider haben die Modellbauer den Kontakt zum Mutterverein abgebrochen. Die Ka 8 der Hornschen Schülerfluggemeinschaft wurde schließlich am 6. 9. 1964 getauft. Ihr folgte am 3. 3. 1968 die Ka 13 (D-5759) der Schülerfluggemeinschaft Nieheim. Die Gründung der Schülerfluggemeinschaft der Realschule Nieheim machte auch die Umbenennung unseres Vereins vom LSV Horn-Bad Meinberg zum LSV Egge e.V. erforderlich.“ Foto unten: Pilot Hubert Postert in der Ka 8 des Vereins, neben ihm Gunther Schmidt. 7 28.06.2013 1:14:21 Uhr Flugzeugpark und Technik Gebäude Nach 2001 nahm die Entwicklung des Flugzeugparks enorm an Tempo zu. Durch pfiffiges Handeln des Vorstandes wurden wesentliche Verbesserungen erreicht, neue Flugzeuge kamen hinzu. Zu diesem Zeitpunkt begann auch die Kooperation mit den Segelfliegern des Aeroclub Höxter. Bedingt durch die Fallschirmspringer auf ihrem Flugplatz hatten sie keine Chancen einen sinnvollen Segelflugbetrieb aufzubauen. Die kleine, übrig gebliebene Gruppe, etwa 20 Segelflieger, brachten vier Segelflugzeuge mit. Roland Begoin und Claus-W. Häbel (Hotte), waren die treibenden Kräfte. Die „Höxteraner“ sind heute sehr froh diesen Schritt gemacht zu haben. Ein Kooperationsvertrag ermöglichte nun die Umwandlung des Flugzeugparks. Weg vom Holz-, hin zum Kunststoffsegelflieger. Heute umfasst der FLugzeugpark folgende Flugzeuge: Doppelsitzer: ASK 21 Duo Discus DG 1000S D-6074 D-4150 D-9610 (FF) Baujahr 1990 Baujahr 2000 Baujahr 2006 Oldtimer-Doppelsitzer: Ka 2b D-0718 Baujahr 1954 Einsitzer: Discus CS LS 4 Std. Cirrus ASK 23 Baujahr 1995 Baujahr 1999 Baujahr 1971 Baujahr 2001 8 Festschrift 50 jahre Vinsebeck 8-9 D-7168 (EC) D-1608 (V1) D-0364 (HN) D-8723 Daneben starten heute vom Vereinsgelände aus noch weitere Flieger, die sich in Privatbesitz der Mitglieder be-finden: Eine ASH 25, eine DG 200, eine LS 3, ein Std Cirrus, ein Mosquito, ein Mini Nimbus, eine ASH 26, ein Ventus 2, eine SF 27 sowie eine Ka 6e. Die Chronik 2001 schreibt hierzu: „Die Entwicklung des LSV Horn-Bad Meinberg / LSV Egge spiegelt sich in der Entwicklung des Flugzeugparks wider. Betrachtet man die Bauweise, die Schulungsweise und die Leistungsfähigkeit (Gleitwinkel 1:12 damals bis 1:55 heute), vom Einsitzer (SG 38) bis zur ASK 21 und zur DG 1000, und vom Grunau-Baby IIb bis zum Duo Discus, so liegen dazwischen fliegerische Welten. Man glaube aber heute nicht, dass das individuelle Flugerlebnis in den Anfangsjahren weniger intensiv war als heute. Es ist eben ein anderes Fliegen. Der erste Start auf dem SG 38 schlug dem Flug-schüler schon ganz anders auf den Magen als der erste Alleinstart nach erfolgter Doppelsitzerschulung nach 60 oder 100 Starts. Auch der erste längere Thermikflug nach zwei, drei Jahren Segelfliegerei vermittelte ein anderes Hochgefühl als heute, wo bei einigermaßen Flugwetter fast jeder Start ein Thermikflug ist. Die Faszination des motorlosen Fliegens war und wird immer eine persönliche Herausforderung und für Nichtflieger ein nicht nachzuempfindendes Erlebnis sein.“ Die peinlich geführten Flugbücher (Foto linke Seite) der Piloten von damals zeigen, wie die „Ausbeute“ der Bemühungen war: Es ging um Minuten, nicht um Stunden, wie heutzutage häufig. Mit den modernen Hochleistern hat sich das Fliegen insgesamt fundamental verändert – heute werden Leistungen erzielt, von denen man früher nicht zu träumen wagte Und die Sicherheit im Fluge ist durch den Einbau der sog. FLARM-Geräte drastisch erhöht: Die Piloten werden auf die Gefahr von Zusammenstößen frühzeitig hingewiesen. Aber nicht nur im Flugzeugpark hat sich viel getan. In den letzten Jahren sind entscheidende Fortschritte in der übrigen Technik („Flughilfsgeräte“) erzielt worden: In der Regel durch Ideen und konkrete fachliche Umsetzung durch qualifizierte Mitglieder des LSV, angeregt oft durch die Vorständler und den Werkstattleiter und durch Uwe Wöltje, den Inhaber des Luftfahrttechnischen Betriebes am Platze. Riedenklau (selbst damals auch Drachenflieger) herangelockt hatte. Sie fanden in Vinsebeck ein nahezu ideales Gelände, um hier – von einer für Hängegleiter geeigneten Motorwinde der Fa. Koch – in den Himmel gezogen zu werden, was damals noch ziemlich neu war, aber für die Flachlandflieger eine gute Alternative zum Hangstart war. In Vinsebeck konnten es dann alle Drachenflieger, die die entsprechenden Berechtigungen zum Windenstart erworben hatten, den Segelfliegern nachmachen: Mit dem so genannten „Himmelsbagger“, den unserer LSV-Ehrenmitglied Claus Hinder auf eigenes Risiko angeschafft hatte, konnten sie bei passenden Winden bis in Höhen von maximal 800 m hochgezo- Zu den Segelfliegern sind im Übrigen im Jahre 1988 Drachenflieger gestoßen, die der damalige Vorsitzende Dr. Arnold 9 28.06.2013 1:14:22 Uhr gen werden, und wenn sie dann keinen Thermikanschluss fanden, nach der Landung einfach wieder einen neuen Versuch starten. Der „harte Kern“ der Drachenflieger nahm dann immer wieder auch an Meisterschaften teil, z.B. bei den Norddeutschen Meisterschaften und bei der German open, und brachte anderen Vereinen gewissermaßen das Fürchten bei: Die Vinsebecker konnten einfach besser Thermik finden als die anderen Flieger aus dem Flachland, weil sie unter anderem von den Segelfliegern gelernt hatten, wie man „Bärte“ findet und ausnützt. Gute Platzierungen waren dann an der Tagesordnung (von z.B. Detlev „YeDie Winde der Drachenflieger, der „Himmelsbagger“, in einer hostorischen Aufnahme. 10 Festschrift 50 jahre Vinsebeck 10-11 thi“ und Bernd „Frosch“ Meier, Paul Gruber, Klaus-Peter Sporleder, Gert Brink, Thomas Flake) Heute – im Jahre 2013 – starten nicht nur Drachenflieger vom Frankenberg, sondern mitunter auch einige Gleitschirmpiloten, die zum LSV gefunden haben. Die Winde / der Windenstart Es hat sich wesentliches im Windenbetrieb getan - in Vinsebeck kann ja nur über die Seilzugwinde gestartet werden! Unsere neue Winde hat das Starten und Fliegen erheblich komfortabler und sicherer gemacht. Seit 2007 wird mit Kunststoffseilen gezogen, die natürlich viel leichter sind und wesentlich seltener reißen als die früheren Stahlseile. Die Seile werden heute von einem „Lepo“ ausgezogen, der seinesgleichen sucht: Unter Anleitung von Martin Finke (rechts), unserem jetzigen Geschäftsführer und Fluglehrer, wurden pneumatisch und automatisch ausfahrbare Seilhalterarme konstruiert und auf einen gespendeten Mercedes montiert. Das Seilrückholen ist jetzt wirklich eine Spazierfahrt, es gibt kaum Probleme mit Seilsalat. Die manchmal nicht ganz angenehmen Seilrisse während des Startes sind sehr selten geworden, das Starten ist auch deshalb stressfreier geworden, weil der Anzug sanfter ist. Auch der Startwagen macht trotz hohen Alters einen guten Dienst: Ein alter ausrangierter VW-Bulli transportiert den Start-PC (Laptop), die Telefone und Funkgeräte und was man sonst noch so am Start benötigt – im Sommer z.B. auch Sonnenschirme und Stühle und die Vorseile – und häufig auch Kaffee und Kuchen, den jemand gespendet hat. Mit dem Laptop werden alle Flugbewegungen elektronisch registriert, gespeichert und dann auch ins Netz gestellt, so dass jeder Pilot mit den ausdruckbaren Daten sein individuelles Flugbuch auch von zu Hause auf dem Laufenden halten kann. Ergänzt wird die bewegliche Technik auch noch durch bunt bemalte Trecker, mit denen die Flieger an den Start gezogen werden. Mit einem weiteren Trecker wird das Gras auf dem Gelände gemäht, bevor es gefährlich hoch werden könnte. Ein früher Trecker beim LSV Egge. Bayrische Woche vom 19. - 26. Oktober Klöckner Weinfest am 10. August Familie Repp · Teutonenstraße 28 · 32839 Steinheim-Vinsebeck · Tel. (0 52 33) 73 90 11 28.06.2013 1:14:24 Uhr Gebäude und Einrichtungen Vom Zustand der LSV-Gebäude können Sie sich als Besucher ja selbst schnell ein Bild machen: Eine neue Küche wurden in den letzten Jahren eingebaut, im Winter heizt ein Holzofen den „Kneipenraum“, und in einer großartigen Aktion wurde das Hallendach im Jahre 2012 neu gedeckt, die Schiebetüren der Flugzeughalle wurden innen mit Stahlgittern verstärkt, um das Einbruchsrisiko zu mindern: Denn das kommt schon auch gelegentlich vor, dass unerwünschte Besucher in unsere Gebäude eindringen wollen. Ein Hallenanbau südlich ist in Arbeit, so dass bald alle Flugzeughänger auch im Die Startwinden – einst und jetzt. 12 Festschrift 50 jahre Vinsebeck 12-13 Winter gut unter Dach und Fach stehen. Und als nächste Baustelle steht die Renovierung der Hallenfront an, die wiederum überwiegend in Eigenarbeit geschafft werden soll: Bleche kommen an die Wände. Wiederum ein großer Schritt nach vorn! Ein Riesenvorteil für den LSV Egge: Ein LTB am Platze! Wichtig für uns LSV-Mitglieder, aber auch für viele Piloten aus der Umgebung ist der Luftfahrttechnische Betrieb (LTB) neben der Flugzeughalle, der nun schon seit mehr als 10 Jahren von unserem Mitglied und Fluglehrer Uwe Wöltje geführt wird: Hier werden Reparaturen und Überho- lungen aller Art durchgeführt, und Uwe übernimmt auch immer die jährlich vorgeschriebenen Überprüfungen der Flugzeuge. Inhaber des LTB:: Uwe Wöltje Was tut sich so alles im LSV-Egge? Zugegeben, die meiste Zeit des Jahres wird der schöne Platz von anderen Lebewesen benutzt: Von Hasen, von Füchsen, von Wühlmäusen, Wildschweinen, aber auch vom Rotwild, von Schafen, und er ist Landeplatz für viele andere Flieger: Den Bussarden z.B., den Milanen, den Krähen usw. Ihnen gefällt das Gelände wohl auch – besonders die Wildschweine nehmen aber kaum Rücksicht auf die Segelflieger. Regelmäßig müssen die Flurschäden, die das Schwarzwild anrichtet, besei-tigt werden, weil sie eine große Gefahr für startende und landende Flieger bedeuten… Aber an den witterungsmäßg passenden Wochenenden wird das Gelände dort oben auf dem Franken-berg natürlich von den Piloten des LSV Egge genutzt. Was dort veranstaltet wird, steuerten und steuern vor allem die Vorstände des Vereins. Wie sich das Vereinsleben nach 2001, also nach dem 50jährigen Vereinsjubiläum, entwickelt hat, soll hier etwas genauer Beschrieben werden: Das Leben im Verein, Vereinsarbeit Dass der Verein so gut aufgestellt ist, ist wesentlich den Vorständen mit Geschäftsführern, den Fluglehrern und den Werkstattleitern zu verdanken, die den Verein in der Vergangenheit geführt haben Unsere Vorstände von Anbeginn bis 2002: Wilhelm Heine (1951-1953) · Otto Lindau (1953) · Heinrich Lüning (1953 – 1955) · Otto Lindau (1955 – 1958) · Karl Hannes (1958 – 1964) · Ewald Clasen (1964 – 1971) · Heinrich Holste (1971 – 1980) ·Dr. Arnold Riedenklau (1980 – 2001) · Josef Meyer(2001) · Vorstandsteams ab 2002: Fred Dinger (Vors.), Peter Blome (Geschäftsführer), Matthais Wierhake (Kassierer); und seit 2012: Fred Dinger (Vors.), Martin Finke (Geschäftsführer), Matthias Wierhake (Kassierer) Unter ihrer Führung hat der LSV Egge e.V. sich kontinuierlich positiv weiterentwickelt und kann heute nicht nur auf einen hohen Standard im Flugzeugpark und der Hilfstechnik verweisen, sondern vor allem auch auf einen hohen Ausbildungsstand und eine enorme Steigerung der fliegerischen Erfolge. Rund 100 Mitglieder hat der Verein z.Zt., davon knapp 50 aktive, lizensierte Segelflieger, darunter 10 di- rekt aus Vinsebeck! (Der Kontakt zur Vinsebecker Bevölkerung ist gut; man kommt gerne auf den Berg, um zuzusehen oder dort spazieren zu gehen). So passiert es immer wieder, dass bei guten Thermiklagen alle Flugzeuge an den Himmel kommen und der Platz über mehrere Stunden wie verwaist liegt. Gemeinsam mit den (relativ wenigen) Drachenund Gleitschirmpiloten wird der Luftraum also gut ausgenutzt! Was ist das Erfolgsgeheimnis des Vereins? Vieles kommt da zusammen. In der Knoerich-Chronik von 2001 wird die Entwicklung von den Anfängen an so beschrieben: 13 28.06.2013 1:14:27 Uhr Die Ausbildung / Lehrgänge „Die Aus- und Weiterbildung unserer Flugschüler und besonders in den letzten zwei Jahrzehnten auch die Förde-rung der Überland- und Leistungsfliegerei war ein besonderes Anliegen unserer Fluglehrer, so dass wir mit Fug und Recht behaupten dürfen: Wir können uns mit vielen großen Vereinen durchaus messen. Das bestätigen die fliegerischen Erfolge der letzten Jahre sehr deutlich. Die Wochenendschulung wurde in diesem Sinne durch zahllose Lehrgänge ergänzt. Meistens geht es jetzt schon in den Osterferien los, es folgen seit Jahren Fliegerfahrten nach Spanien und in den letzten Jahren auch nach Südfrankreich. Auch in den Sommerferien wurden auf eigenem Platz wunderschöne und erlebnisreiche Lehrgänge durchgeführt, vor allem in den 70er Jahren. Es wurde gezeltet oder auch im Wohnwagen übernachtet. Wasser brachte zunächst noch die Feuerwehr und abends saß man oft am Lagerfeuer und es wurde viel gesungen. Später stießen auch Großvereine zu uns, besonders seit 1978 aus den Niederlanden, mit denen wir bis heute freundschaftlich verbunden sind. Höhepunkte waren freilich besonders die Lehrgänge, die auf fremden Plätzen abgehalten wurden, zumal dabei die Gemein14 Festschrift 50 jahre Vinsebeck 14-15 schaft viel stärker gefördert wird und oft hervorragende thermische Bedingungen gefunden wurden.(…) In den Jahren nach 2001 gab es weitere Sommerlager in Weipertshofen, Kronach, Agathazell, Lüsse, Klix, Mönchsheide, aber auch wieder in Vinsebeck. Geselligkeit wird groß geschrieben! Aber auch außerhalb der SomGeselliges Grillen nach Flugbetrieb merlager wird Geselligkeit groß geschrieben. Am Ende eines Vorsitzende , Fluglehrer und Flugtages sitzt man meist noch gemütlich Werkstattleiter zusammen, stillt den Durst oder verzehrt „Was wäre ein Segelflugverein unserer Art Grillage. Gefeiert wird auch immer mal ohne die Werkstattarbeit und ohne die ehwieder, z.B. bei runden Geburtstagen oder renamtlich tätigen Vorstände und Fluglehanderen passenden Anlässen. Dann wird rer! Nur durch deren Einsatz und der Bereitauch schon mal die Halle ausgeräumt und schaft zur Mitarbeit jedes einzelnen aktiven für die Party hergerichtet. Mitglieds bleibt unser Sport bezahlbar und Besondere fliegerische Ereignisse mit anfür alle Bevölkerungsgruppen jeden Alters schließender gemütlicher Runde sind z.B. offen.“ auch die sogenannten „Longest Day-FlugMit Blick zurück in die Anfänge hier eine tage: Um die Sonnenwende eines jeden Liste der Werkstattleiter: Jahres herum starten dann die Segel- und Wilhem Heine · Hermann Dinger · Werner Drachenflieger morgens ganz früh bei Son- „Felix“ Pählig · Karl-Heinz Möller (gleichnenaufgang – meist in herrlicher ruhiger zeitg langjähriger Kassierer) · Peter Blome · Luft. Und wenn es geht, wird bis zum SonGunter Schmidt · Uwe Wöltje ·Silke Oberath nenuntergang weitergeflogen. ·Klaus „Onkel Hotte“ Häbel seit 2001 15 28.06.2013 1:14:27 Uhr „Neben diesen offiziellen Werkstattleitern haben sich zahllose weitere Mitglieder beispielhaft im Rahmen der Werkstattarbeit eingebracht. Sicher kann man nicht alle nennen und unvollständig bleibt ohnehin jede Aufzählung, aber dennoch sollten einige Namen zusätzlich genannt werden. Ich denke da an Wilfried Stapela, Josef Wüllner und Josef Meyer. Ein besonderes Anliegen ist für mich die nochmalige Erwähnung von Hermann Dinger , ohne den der Verein nach dem Cumulus-Unfall 1955 nicht überlebt hätte.“ ger. Die ersteren legen nicht so sehr großen Wert auf Weiten, sondern mehr auf genüssliche Flüge im Nahraum, während die anderen sich bemühen, sportlich möglichst weite Strecken zurückzulegen. Der LSV kann dabei auf beachtliche Leistungen verweisen: Eine Zusammenstellung der wichtigsten und größten sportlichen Leistungen Fred Dinger schrieb bereits im Jahre 2001: „Meine Erinnerungen bezüglich Leistungsfliegerei setzt 1966 oder 1967 ein. Bis Mitte der 1960er Jahre wurde in Vinsebeck kein Streckenflug betrieben. Die Ausnahmen bildeten 50 km- Flüge zur Silber C. Diese waren im Verein damals die anerkannten Streckenflugnachweise. Man galt als vollwertiger Pilot. Die Silber C besaßen nur Wenige. Bruno Blumenrath, Hermann Dinger, Otto Winter waren die Ersten. Leistungssegelflug des LSV Egge: hier bei einem internationalen Wettbewerb in Klix. Leistungssegelflug im Luftsportverein Egge e.V. Segelfliegen, Drachenfliegen und Gleitschirmfliegen sind Sportarten, die nur in einer gut funktionieren Gemeinschaft möglich sind. Kameradschaft, aktives Mittun, wechselseitige Hilfe und vor allem Verantwortung sind unabdingbare Voraussetzungen für diesen Sport. Wer in einem solchen Verein mitmacht, ist kein Individualist. Schöne Flüge und gute fliegerische Leistungen sind nur im Team möglich, wo jeder auf den anderen achtet und jeder jeden unterstützt. Die Vinsebecker Piloten könnte man einteilen in Genussflieger und Leistungsflie16 Festschrift 50 jahre Vinsebeck 16-17 17 28.06.2013 1:14:29 Uhr Bruno Blumenrath, damaliger Fluglehrer und Ausbildungsleiter, versuchte 300 km im Zielstreckenflug Richtung Saarbrücken um eine Bedingung für die Gold C zu erlangen. Er landete nach ca. 270 km mit der Ka 8 bei Heidelberg auf einem amerikanisch kontrollierten Militärflugplatz. Mit der Anschaffung des Std. Cirrus CM, D-0734, 1971, sollte es anders werden. Nachwuchspiloten wie Karl-Heinz Möller, Werner „Felix“ Pählig und Kurt Dietze sollten den Einstieg mit dem neuesten Segelflugzeug der damaligen Zeit schaffen. Der Cirrus (damals gerade zwei Jahre gebaut), war in der Region einer der ersten Kunststoff-Segelflieger. Wir wurden von vielen Nachbarvereinen beneidet. Nach einer Eingewöhnungszeit wurden die ersten Schritte gewagt. Zuerst 100 km im Dreieck. Vinsebeck - Windelsbleiche - Porta - Vinsebeck waren die ersten vollendeten Aufgaben. 1972 oder 73 wollte nun auch Felix die Gold C- Bedingung erfüllen und schrieb dafür erstmals einen Zielstreckenflug nach Flensburg auf. Landung in der Nähe von Bad Oldesloe, östlich Hamburg, 230 km . Es wurde weiter probiert und schließlich wurde der Knoten durchbrochen und Felix, der sich mit Karl und Kurt diesen Cirrus teilen durften („Die heilige Kuh“), vollendete 1973 einen Zielflug auf geknickter Bahn : 18 Festschrift 50 jahre Vinsebeck 18-19 Vinsebeck - Lingen - Höxter. Er hatte sich damit abgesetzt vom Feld der Normalflieger und war nun der Lokalmatador. Felix war der Erste der sich auf das Wettbewerbsfliegen stürzte. Eingeladen durch einen Gastverein, dem Kölner Klub für Luftsport, der 1970 sein Sommerlager in Vinsebeck verbrachte, nahm er 1973 erstmalig an der Kölner Segelflugwoche (KSW) teil. 1975 wurde vom Verein ein zweiter Leistungseinsitzer angeschafft. Mit ihr nahmen nun auch im Folgejahr Kurt Dietze und Werner Lempe an der KSW teil. 1976 , es war der heisse Sommer, in dem die Heide brannte, versuchte sich auch der weitere Nachwuchs um Fred (Wilfried) Dinger und Hubert Postert im Leistungssegelflug auf den moderneren und leistungsfähigeren Flugzeugen. Nachdem er als hoffnungsvoller Vinsebecker Segelflie- Arnold startet im Diskus zum Streckenflug. ger das Jugendvergleichsfliegen 1974 mit der Ka 8 in Blomberg gewann, gab es plötzlich mehrere, die das gute Stück fliegen wollten. Die Gunst des Tages nutzte Fred, als Felix GmbH Heizungs-, Sanitär- und Elektro-Installation Tel. (0 52 34) 6 92 32 www.carltille.de Tel. (0 52 34) 50 14+50 15 Wilberger Straße 1 www.elektrotille.de 32805 Horn-Bad Meinberg und Karl zum Dachdecken bei Werner Lempe waren. Er schrieb am 14.8.75 mit dem Cirrus ein 300 km Dreieck mit den Wenden Ibbenbüren Bhf - Bassum Bhf aus und umrundete es in 5 Stunden. In den folgenden Jahren war ein deutlicher Anstieg der Streckenflüge zu erkennen. So nahmen Hubert und Fred 1976 und 1977 an der Borkenberge Segelflugwoche teil. Beim ersten Mal mit der Ka 8, sie gewannen den 2. Platz, und im zweiten Jahr als sie den 3. Platz in der Standardklasse mit dem neu angeschafften Astir CS belegten. Einem sehr preiswerten aber auch gutmütigen Segelflugzeug. Karl erflog 1978 mit der Ka 8 eine beachtliche Leistung: Mit Vinsebeck - Lüdenscheid -Marburg - Mengeringhausen, ca. 270 km. Für 1978 hatten sich Fred und Hubert mit größeren Flügen im Wettbewerb des Vorjahres für die Deutsche Meisterschaft der Junioren qualifiziert. Diese fand auf dem Klippeneck statt. Hubert hatte viel Pech und musste am 2. Tag aufgeben, da er bei einer Außenlandung einen Fahrwerksschaden am Flieger hatte. Fred belegte den 18. von 45 Plätzen und erkannte, dass andere Piloten „auch fliegen“ können. 1979 bis 1983 wurde dann von Vinsebeck aus sehr viel DMST geflogen, und auch an einigen Wettbewerben und Landesmeister- schaften wurde teilgenommen. Hubert nahm 1980 in Paderborn an der Landesmeisterschaft (LM) teil. Fred, Felix, Arnold Riedenklau und Karl Möller flogen in Bad Pyrmont bei einem Vergleichsfliegen. Felix versuchte immer wieder von Vinsebeck aus die 500 km Grenze zu überfliegen. Seine Standardstrecke verlief immer Vinsebeck - Gießen - Aachen - Vinsebeck. Sein bestes Ergebnis führte ihn bis auf 450 km. Erst 1984, am 20.4., wurde die 500-km-Marke, die Gold C – Bedingung, von Fred überflogen. An diesem ersten, schönen Frühlingstag gelang ihm ein Streckenflug über die Wenden Betzdorf und Hammelburg. In den nächsten Jahren wurde es in der 19 28.06.2013 1:14:30 Uhr Wettbewerbsfliegerei nicht ruhiger. Es kamen mehr Streckenflieger dazu. Man entschloss sich, einen dritten Einsitzer für Streckenflieger anzuschaffen: eine Elfe. Mit ihr konnte man sicherlich schön fliegen und auch km machen, doch leider hatte sie ein weiches Fahrwerk und stand mehr in der Werkstatt als am Start. Nach zwei Jahren hatte sich das mit der Elfe auch erledigt und wir sahen uns nach einem zweiten Cirrus um. Den fanden wir dann auch in Rinteln , den HN, D-0364. Dieser Flieger hatte bessere Flugeigenschaften als der Cirrus CM und wurde 1989 auf der LM in Porta, von Fred auf den 4. Platz geflogen. Im Folgejahr ging Fred mit HN 20 Festschrift 50 jahre Vinsebeck 20-21 nach Bayreuth zur DM und belegte dort sein bestes nationales Ergebnis, einen 8. Platz. Mit der Zunahme der Streckenflugpiloten, dem Preisverfall bei den noch guten Segelflugzeugen und dem besseren Verdienst Einzelner, vollzog sich in Vinsebeck ein für den Streckenflug positiver Wandel. 1994 gelang Fred mit „FD“, ebenfalls einem Cirrus, sein bis dahin größter Flug: 620 km mit den Wenden Fulda, Siegerland (Flugplatz) und Verden. Gute Platzierungen auf Bundesund Landesebene waren ständig angesagt. Seit Mitte der 80er fliegt auch Gunther Schmidt sich beständig nach Oben. Zusammen mit Jürgen Bohnens und Wilfried Dinger erflogen sie 1992 ein 500 er im Teamflug. Deutscher Mannschaftsmeister im Streckenfliegen 1998 Ein ähnlicher Flug stand dann 1998 von Weipertshofen aus an: Gunther Schmidt und Fred Dinger schrieben 625 km, und Matthias Wierhake 410 km auf. Sie umrundeten die Dreiecke Weipertshofen - Rimberg (am Kirchheimer Autobahndreieck), - Plauen (Erzgebirge) - Weipertshofen sowie Matthias: Weipertshofen - Bad Brückenau - Kulmbach - Weipertshofen . Diese drei Flüge an einem Tag reichten für den Deutschen Mannschaftsmeister im Streckensegelfliegen! Das war die bisher beste Leistung, die von Vinsebecker Segelfliegern erbracht wurde. Seit 1999 haben Gunter Schmidt und Josef Meier eine ASH 25. Diese setzt nun im Bezug auf Streckengrösse neue und höhere Maßstäbe. Wurden bisher die Strecken mit Segelflugzeugen der Club – und Standardklasse erflogen, konnte eine Gleitzahl um 38 herum angenommen werden. Mit der ASH stieg diese Gleitzahl auf 60 und so ist es nicht verwunderlich, dass sie gleich im ersten Jahr fast 950 km von Vinsebeck aus erreichten. Der bis dahin grösste Streckenflug von Vinsebeck aus. Gunter nimmt seit 1991 an Landes- und Deutschen Meisterschaften teil. Ein Teamflug mit Fred war zwar immer an- gestrebt, funktionierte aber auch nicht immer. Mit der ASH 25 fliegt er nun mit seinem Co. Josef Meier in der „Offenen Klasse“ und muss mit Deutschlands Besten kämpfen. Der „Summer of ’99“ war sowieso ein Hit. So konnten Ende Juli - Anfang August, an vier aufeinander folgenden Tagen, Strecken über 500 km von Vinsebeck aus erflogen werden. 5oo km -Neulinge sind jetzt auch Florian Goos, Hubert Postert und Hans-Rainer Finke. Die dritte Generation Andreas Hillebrand und Florian Goos wuchsen heran. Andreas entschloss sich sehr früh zum Streckenflug und wurde so seit 1995 in den Sog von Gunter und Fred gezogen. Gute Leistungen bei Landesmeisterschaften und interna-tionalen Wettbewerben lassen noch auf eine großartige Karriere hoffen. Ebenso ist er der erste Vinsebecker Segelflieger der in den Sportförderkader der Bundeswehr aufgenommen wurde. (…) [Heute ist Andreas Berufspilot bei der Condor] Für die Zukunft wünsche ich uns noch viele schöne Streckenflugtage. Ich bin mir sicher, dass in den nächsten Jahren das 1000er von Vinsebeck aus fällt und die Clubklasse auch 750 km schafft. Vielleicht stellen wir einen Deutschen Meister.(Soweit Fred 2001). Wie sieht es heute, im Jahre 2013, aus? Hier in dieser Festschrift ist es nicht möglich, auch nur annähernd einen kompletten Überblick darüber zu geben, wie sich die Leistungen gesteigert haben, und zwar nicht nur bei den Alten, sondern gerade auch bei den Jungen beiderlei Geschlechts! 21 28.06.2013 1:14:31 Uhr Die 1000-km-Marke ist gefallen, wenn auch noch nicht von Vinsebeck aus; die Vinsebecker Piloten sind bei vielen Wettbewerben ganz vorn dabei (vgl. die Infos auf unserer Website www.lsv-egge.de), und ein besonders herausragendes Merkmal des LSV Egge ist, dass es eine ganz starke Jugendlichengruppe gibt. Im Jahre 2007 glänzte der Verein z.B. mit dem jüngsten Flieger in der BRD: Lorenz („Lollo“) Wierhake war gerade 13 Jahre alt, als er an Himmelfahrt 2007 den ersten Alleinflug machte – viele haben es ihm inzwischen nachgemacht; der LSV hat eine starke und unternehmungslustige Jugendmannschaft, die sich auch bei Jugendvergleichsfliegen immer gut platziert. All das kommt natürlich nicht von ungefähr: Wesentlichen Anteil daran haben natürlich die Fluglehrer: Fred Dinger, Gunter Schmidt, Hubert Postert, Uli Wünsche, Uwe Wöltje ( als Riege der „Alten Hasen“) und dazu zwei relativ Junge seit 2012: Martina Kroner als erste Fluglehrerin im Verein und Martin Finke, der zudem im Jahre 2012 den rührigen und lang gedienten Geschäftsführer Peter Blome ablöste. Thomas Kronseder aus Höxter ist nun neu in dieser Saison 2013 dabei! Die Erfolge der jahrzehntelangen guten Arbeit der Vorantwortlichen an der Spitze des 22 Festschrift 50 jahre Vinsebeck 22-23 Vereins sind nicht zu übersehen: Rund 60.000 (sechzig Tausend) Starts wurden seit Beginn in die Flugbücher eingetragen und hunderte von Piloten ausgebildet. Präsenz im DAeC Der „alte Hase“ Gunter Schmidt arbeitet im DAeC-Bundesvorstand mit und ist dort für die Bereiche Luftsportjugend, Luftfahrt und Schule, zusammen mit Wolfgang Müther für Flugsicherheit zuständig. Außerdem ist er der Koordinator für den PPLFragenkatalog. für den Landesverband. In NRW ist er außerdem Bezirksvorsitzender im Bezirk Detmold. Unser Fluglehrer Uli Wünsche war längere Zeit Schatzmeister im LV NW und Vize der Segelflugkommission NRW. Die guten Kontakte zur Verbandsspitze des DAeC waren und sind die Garantie dafür, dass der LSV Egge immer auch up to date ist bei Fragen, die die Segelflieger und andere Luftsportler ständig begleiten: Fragen zu den Lufträumen beispielsweise, zur Sicher-heit und Technik, zur Aus-, Fort- und Weiterbildung, aber auch zu Fragen der Jugendarbeit und –förderung, die dem Vorstand sehr am Herzen liegen. In den sog. Herbst- und Frühjahrsversammlungen des Vereins konnten daher auch über die Jahre hinweg viele Piloten mit dem Wanderpokal „Segel-flieger des Jahres“ ausgezeichnete werden – teilweise wegen herausra-gender fliegerischen Leistungen, teilweise wegen überdurchschnittlichem persönlichen Einsatz für die Belange des LSV. So auch neben vielen anderen unser Pilotin Inga Loke, Deutschlands Segelfliegerin des Jahres 2004! Insgesamt sieht sich der LSV Egge e.V. auch für die Zukunft gut aufgestellt, wobei die stabile finanzielle Lage des Vereins ohne finanzielle Unterstützung von außen nicht zu erreichen gewesen wäre. Zu nennen sind hier u.a. die Sparkasse Detmold, die Lippische Landes-Brandversicherungsantalt und die Brauerei Strate Detmold als Sponsoren. Auch der Topf „Jugendförderung“ des Landesjugendamtes NW kam hinzu, und zahlreiche Spenden in erheblichem Umfang aus den Reihen der Mitglieder selbst.Ihnen allen gebührt ein herzliches Dankeschön! Zum 50jährigen Platzjubiläum wünschen wir nun unseren Gästen und unseren Mitgliedern schöne Stunden auf dem Frankenberg und – für die, die (mit-) fliegen– viele „happy landings“! Der Vorstand des LSV Egge e.V, im Juli 2013 Impressum/Herausgeber dieser Festschrift: LSV Egge e.V., Redaktion/ Texte: Ludwig Nass © LSV Egge e.V., Juni 2013 Horn; Nordstraße 56 · Tel. 05234 / 20 65 40 Einladung Aus Anlass des 25 jährigen Jubiläums des Heinrich-Schacht-Haus e.V. werden wir am Samstag, den 21.09.2013 (Tag des Kindes), ein Kinderfest auf den Wiesen hinter der Burg (Wall) organisieren. Von 12 - 18 Uhr werden Kinder- und Jugendorganisationen aus Horn-Bad Meinberg ihre Aktivitäten vorstellen und ein Spiel- und Spaßangebot für Kinder und Eltern bereithalten. Alle Eltern und Kinder sind hierzu herzlichst eingeladen. Heinrich-Schacht-Haus e.V. Veldrom Velmerstotweg 3 05234 / 82 01 70 Seit 1988 ist der Heinrich Schacht Haus e.V. in der Jugendhilfe tätig. Von zunächst einer Wohngruppe, haben wir uns bis heute zu einem anerkannten Jugendhilfeträger entwickelt, der die verschiedensten Angebote für Eltern und Kinder bereit hält. In Zusammenarbeit, mit den Lippischen Jugendämtern, bemühen wir uns individuelle Lösungen für die verschiedensten Problem- und Notlagen zu erarbeiten und Familien, sowie deren Kindern, zur Verfügung zu stellen. 23 28.06.2013 1:14:31 Uhr Festschrift 50 jahre Vinsebeck 24 28.06.2013 1:14:32 Uhr 11.30 – 22.30 Uhr Horn-Bad Meinberg · Mittelstraße 64 20 43 35 Tel. 05234 - Täglich 12.00 – 14.30 Uhr und 17.00 – 22.00 Uhr Sonn- u. Feiertage 12.00 – 22.00 Uhr Lieferzeiten: Täglich Öffnungszeiten: GÜNSTIGER – Bei Selbstabholung auf alle großen Pizzen 0,50 Euro Rabatt! Ab 25 Euro Bestellwert erhalten Sie eine Flasche Cola, Fanta o. Sprite (1 l) GRATIS ! mit kostenlosem Lieferservice PIZZA-TAXI steht für Frische und Qualität! Besuchen Sie uns auch bei Facebook !
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