Unsere Rennfahrer: Josef Giger, Schaffhausen Es ist nicht leicht, Rennfahrer zu werden, wenn ein Beruf ausgeübt wird, der mit den Motoren -nichts zu tun hat. Trotzdem bewies der Schaffhauser Josef Giger, dass er das Zeug zu einem -Rennfahrer besitzt. Das erste Rennen bestritt er in Winterthur im Sommer des Jahres 1947 auf einer anvertrauten Gilera 250 ccm Tourisme. Dieser erste Start bedeutete gleich den ersten Sieg in einer Zeit, die noch schneller, d.h. besser war als diejenige der Kategorien 350 und 600 ccm. Gleich am darauf folgenden Sonntag stand das Goldauer Rennen im Programm. Nach Absolvierung der schnellsten Trainingsrunden erlitt die Maschine Ventilbruch. Giger hatte daher auf den Start zu verzichten und erhielt einen Vorgeschmack, wie teuer die Rennfahrerei zu stehen kommen kann. Doch darf nach einem Missgeschick nicht – gleich die Flinte ins Korn geworfen werden. Giger startete im Herbst des gleichen Jahres auf seiner gewöhnlichen Halbliter-Sportmaschitie am Bergrennen Rehetobel und erzielte einen guten fünften Rang. Dieser zeigte ihm aber auch, dass auf einer reinen Sportmaschine keine grossen Lorbeeren zu holen seien. Dieser Umstand, nicht zuletzt aber auch die grosse Liebe zum Rennsport bewog den Schaff-hauser, sich eine 500-er Norton Manx zuzulegen, eine schnelle Maschine, .mit der Giger gleich am 1. Internationalen Rundstreckenrennen in Schaffhausen alle Aussichten besass, den Sieg seiner Klasse überlegen herauszufahren. Bald donnerte die Norton mit wunderbarer Regelmässigkeit an der Spitze des grossen Feldes, vermehrte den Abstand zusehends, und bald waren sämtliche Konkurrenten mindestens eine volle Runde in Rückstand gekommen. Als Spitzenfahrer dieses Rennens zeigte sich Giger aber noch nicht taktisch sattelfest. Statt nichts mehr zu riskieren, wurde weiterhin „auf Tutti" gebolzt, was zur Folge hatte, dass in einer Kurve der gefürchtete Sturz nicht ausblieb. Er sah wohl furchterregend aus, doch vermochte Giger erneut in den Kampf einzugreifen, allerdings mit grossem Zeitverlust. Immerhin reichte es zu einem flotten 2. Rang. Schade! , es hätte mehr sein können; denn in 15 von den 20 zu fahrenden Runden diktierte Giger das Geschehen und hatte bis zu 54 Sekunden Vorsprung auf den nächsten Verfolger herausgearbeitet. Die weiteren Rennen liessen sich ebenfalls nicht schlecht an. Wallisellen konnte mit einem fünften, Goldach in der Halbliterklasse mit dem dritten und in der 600-er Klasse mit dem 2. und Bellinzona mit dem zweiten Rang abgeschlossen werden. Hingegen vermochte in Winterthur-Räterschen in der Halbliterklasse nur ein Sechster Platz erobert zu werden, während die Klasse 600 ccm Giger als Sieger sah. Diese Klasse war zuerst ausgefahren worden. Dann hatte der Schaffhauser unmittelbar das folgende Rennen der Halbliterklasse zu bestreiten und tat dies mit der gleichen Kerze, die diese Beanspruchung infolge ihres falschen Wärmewertes nicht aushielt. Doch durch Schaden wird man klug, dachte der Sepp und zog aus jedem gefahrenen Rennen seine Lehren. Pech bescherte dem Fahrer auch das Rennen in Erlen, wo er während 26 von 30 zu fahrenden Runden beständig an sicherer zweiter Stelle lag, dann aber wegen 2 abgerissenen Schrauben im Motor aus der Konkurrenz geworfen wurde. Und wie war es am Rasenrennen in Frauenfeld?. Der erste Vorlauf gestaltete sich für Giger zum Siege. Doch im zweiten Laufe stürzte ein Konkurrent dicht vor Giger und riss diesen in den Sturz mit, da auf einer Distanz von einem Meter keine Ausweichemöglichkeit mehr blieb. Giger gelang es indessen, die Maschine wieder aufzurichten, anzuschieben und eine weitere Runde zu drehen. Ein heftiger Schmerz am rechten Knie zwang den Fahrer jedoeih zur Aufgabe, sofort war der Arzt zur Stelle, der sofortiges Liegen befahl. Im Spital wurden zwei offene Fleischwunden direkt über der Kniescheibe zugenäht. Immerhin hatte der veruglückte Fahrer die Genugtuung, in seinem ersten Vorlaufe die beste Zeit der Amateure an diesem Sonntag herausgefahren zu haben, Und die Quittung dieses Unfalles: . eine dreiwöchige Arbeitsunfähigkeit. Vier Wochen nach dem Unfalle wurde das Rasenrennen in Zürich .gestartet, das einen dritten Rang einbrachte. Und am darauf folgenden Sonntag fand im kleinen Fürstentum Liechtenstein das Bergrennen Vaduz-Triesenberg statt. Hier ging es die letzten Punkte der Schweizer Meister-schaft. Die Frage lautete, ob Robert Müller, Zürich oder Giger das bessere Ende zu beanspruchen vermochte ; denn beide standen in der langen ………………. (hier endet leider der Ausschnitt des seinerzeitigen Zeitungsartikels der uns von Josef Giger freundlicherweise zur Verfügung gestellt wurde)
© Copyright 2025 ExpyDoc