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08-Dez-2015 8:37
Mineralstoff-Forschung aktuell - Ausgabe 8
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Ausgabe 8 / Dezember 2015
• Wasseraufnahme und Stimmung
• Magnesiummangel und depressive Verstimmung
Liebe Leserin, lieber Leser,
dies ist unser vorweihnachtlicher Newsletter mitten in der
kalten und dunklen Jahreszeit.
Die Kälte und der Sonnenmangel drücken vielen Menschen
aufs Gemüt. Deswegen möchten wir heute berichten, dass
neben Kerzenschein, Plätzchenduft und Weihnachtsmarkt
mit Glühwein auch Mineralwasser „rein physiologisch“ etwas
zur Stimmungsaufhellung beitragen kann.
Wir wünschen Ihnen ein friedvolles Weihnachtsfest, und
kommen Sie gut ins neue Jahr!
(v.l.n.r.) Catharina Sadaghiani, Diana Biehler und
Johannes Naumann
Herzlichst Ihre
Diana Biehler, Catharina Sadaghiani und Johannes Naumann
Wasseraufnahme und Stimmung
Eine aktuelle Übersichtsarbeit vom September dieses Jahres [1] analysiert die vorhandenen Studien, die den Zusammenhang zwischen
deutlich zu wenigem Trinken (Dehydratation) und der Stimmung sowie der geistigen Leistungsfähigkeit untersuchen. Deutlicher
Flüssigkeitsmangel geht einher mit schlechterer Stimmung, Müdigkeit und geringerer Aufmerksamkeit.
In einer Studie aus Frankreich [2] führte eine höhere Wasseraufnahme auch ohne starke Dehydratation zu besserer Stimmung.
Zwei Tage lang tranken die Probanden ihre gewohnheitsmäßige Wassermenge: 1 Liter die Wenig-Trinker und 2,5 Liter die Viel-Trinker. An
den drei darauffolgenden Tagen wurde getauscht: die gewohnheitsmäßigen Wenig-Trinker erhielten 2,5 Liter und die gewohnheitsmäßigen
Viel-Trinker nur 1 Liter Wasser. Zudem wurden täglich fünf Mal die Stimmung und die psychische Verfassung über fünf kurze Fragebögen
eingeschätzt. Durch die vertauschte Wasseraufnahme ergaben sich folgende signifikante Veränderungen:
Mehr Wasser führte bei den gewohnheitsmäßigen Wenig-Trinkern zu
- weniger Müdigkeit und Trägheit
- weniger Verwirrtheit bzw. einem klareren Kopf
- weniger Durst
Weniger Wasser führte bei den gewohnheitsmäßigen Viel-Trinkern zu
- weniger Zufriedenheit
- weniger Ausgeglichenheit
- weniger positiven Gefühlen
- weniger Schwung und Tatkraft
- mehr Durst
Die Studie zeigt, dass eine höhere Wasseraufnahme auch dann das Wohlbefinden verbessern kann, wenn man nicht stark dehydriert ist.
Magnesiummangel und depressive Verstimmung
Was ist jedoch zu tun, wenn man schon genug trinkt und die Stimmung trotzdem besser sein könnte?
Es gibt eine ganze Reihe von Hinweisen darauf, dass eine zu geringe Magnesiumaufnahme bzw. Magnesiummangel oftmals mit
depressiven Symptomen einhergeht.
Eine aktuelle Meta-Analyse [3] von sechs Beobachtungsstudien betrachtet den Zusammenhang zwischen einem Magnesiummangel und
Depression.
Diese Studien sind sehr unterschiedlich. So sind darunter depressive oder nicht depressive, gesunde oder Diabetespatienten, alte oder junge
Teilnehmer, Frauen oder Männer. Manchmal wurde die Magnesiumaufnahme mit der Nahrung gemessen, manchmal die
Magnesiumkonzentration im Blutserum. Trotzdem wurde insgesamt ein signifikanter Zusammenhang zwischen einem Magnesiummangel
und Depressionen gefunden: Magnesiummangel führt zu einem um 34 % erhöhten Risiko für depressive Verstimmungen.
Die Studie aus dem Review mit dem größten Effekt [4] untersuchte 112 gesunde Frauen zwischen 21 und 72 Jahren, die nicht depressiv
waren. Diese wurden nach ihren Magnesiumkonzentrationen im Blutserum in drei gleich große Gruppen eingeteilt: 2,13 mg/dl; 2,3 mg/dl und
2,5 mg/dl. Diese Konzentrationen liegen alle im normalen Bereich, es gab also keinen echten Magnesiummangel. Trotzdem war das Risiko
einer depressiven Verstimmung bei den Frauen mit den niedrigsten Magnesiumkonzentrationen fast vier Mal höher als bei den Frauen in der
Gruppe mit den höchsten Magnesiumkonzentrationen.
Literatur:
(1) Benton D, Young HA. Do small differences in hydration status affect mood and mental performance? Nutr Rev. 2015 Sep;73 Suppl 2:83-96.
(2) Pross N, Demazières A, Girard N, Barnouin R, Metzger D, Klein A, Perrier E, Guelinckx I. Effects of changes in water intake on mood of high and low drinkers. PLoS
One. 2014 Apr 11;9(4):e94754.
(3) Cheungpasitporn W, Thongprayoon C, Mao MA, Srivali N, Ungprasert P, Varothai N, Sanguankeo A, Kittanamongkolchai W, Erickson SB. Hypomagnesaemia linked
to depression: a systematic review and meta-analysis. Intern Med J. 2015 Apr;
45(4):436-40.
(4) Jung KI, Ock SM, Chung JH, Song CH. Associations of serum Ca and Mg levels with mental health in adult women without psychiatric disorders. Biol Trace Elem
Res. 2010 Feb;133(2):153-61.
Die Definition
Dehydratation ist die medizinische Bezeichnung für Wassermangel des menschlichen Körpers. Der Verlust der Körperflüssigkeit
erfolgt in der Regel über den Magen-Darm-Trakt, die Haut, die Nieren oder über die Lunge.
Es gibt drei verschiedene Formen der Dehydratation:
- Die Hypertone Dehydratation kommt vor allem bei Fieber vor und kann im Extremfall
sogar zum Verdursten führen. Sie entsteht bei Verlust von Wasser, wobei jedoch das Salz im
Körper bleibt.
- Die Hypotone Dehydratation wird durch zu großen Verlust an Salz in Verhältnis zur
Wassermenge des Körpers verursacht, was zum Beispiel durch starkes Schwitzen geschieht
und häufig bei großen körperlichen Anstrengungen vorkommt.
- Bei der Isotonen Dehydratation erfolgt der Verlust von Wasser und Salz im gleichen
Maße. Hauptursache sind Durchfall oder Erbrechen, aber auch ungenügende Zufuhr von
Wasser und Natrium.
Zu den typischen Symptomen der Dehydratation gehören unter anderem:
starker Durst, trockene Schleimhäute, Bewusstseinstrübungen, Augenringe, Übelkeit, Kopfschmerzen und Schwächegefühle.
Behandelt wird der Flüssigkeitsmangel vor allem durch die Aufnahme von Mineralstoffen über die Zufuhr mineralstoffhaltiger
Getränke wie zum Beispiel Mineralwasser, Brühe, Säfte sowie Kräuter- oder Früchtetees. Bei schweren Fällen von Dehydratation
können auch Flüssigkeits- und Mineralstoffinfusionen verabreicht werden.
Über die folgenden Links können Sie die Arbeiten von Benton, Young sowie Pross et al. kostenfrei herunterladen und die Abstracts
von Cheungpasitporn et al. sowie Jung et al. einsehen:
Benton, Young, 2015
Verantwortlich für den Inhalt:
Pross et al., 2014
Cheungpasitporn et al., 2015
Jung et al., 2010
IBF Balneologie der Universitätsklinik Freiburg
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