Keine Chance für Staub und Schmutz – freie Sicht dank Kamerafilter

TechTipp: Freie Sicht dank Kamerafilter
Keine Chance für Staub und Schmutz –
freie Sicht dank Kamerafilter
Für eine optimale Bildqualität ist es notwendig, dass der Sensor frei von Staub ist.
Da heutige Pixelgrößen die gleiche Größe haben wie Staubpartikel oder sogar
deutlich kleiner sind, kann bereits ein einziges Staubkorn auf dem Bildsensor die
Bildqualität drastisch verschlechtern.
Auf Grund des geringen Abstandes zum Pixel kann bei bestimmter Beleuchtung
ein Staubkorn auf dem Bildsensor die darunterliegenden Pixel komplett abschatten. Das Staubkorn erscheint dann als dunkler Fleck im Kamerabild.
Hintergrund
Der Bildsensor einer Kamera ist ein wichtiges Bauteil und benötigt Schutz vor
Verschmutzung. Jeder Sensor in einer IDS Kamera besitzt ein fest verklebtes
Sensordeckglas vom Typ Schott D263, das für Wellenlängen unter 330 nm nicht
durchlässig ist.
In allen Gehäusekameras wird standardmäßig ein weiteres Filterglas vor den
Bildsensor eingesetzt, um das Eindringen von Staubpartikeln zu verhindern. Der
Bereich vor dem Bildsensor wird aufwendig gegen das Eindringen von Staub geschützt. Nachdem die Kamera in der Reinraum-Fertigung bei IDS geschlossen
wurde, kann somit kein Staub mehr auf den Bildsensor gelangen.
Bei Farbkameras handelt es sich standardmäßig um einen IR-Sperrfilter, der für
eine korrekte Farbwiedergabe notwendig ist. Bei Monochromkameras handelt es
sich standardmäßig um ein entspiegeltes Glas ohne Filterwirkung.
Spektrale Filterung des Lichts
Die zweite Aufgabe des Filters ist die spektrale Filterung des Lichts vor dem
Bildsensor. Pixel von Farbkameras reagieren auch empfindlich für Licht im IRBereich. Trifft zusätzlich zum sichtbaren Licht auch IR-Licht auf den Bildsensor
führt dies zu Verfälschungen der Farben und daher zu einem flauen Bildeindruck.
Wellenlänge für Rot,
Grün und Blau am
Beispiel der UI-324x
Aus diesem Grund ist die Detektion von IR-Licht in den meisten Anwendungen
nicht erwünscht. IDS Imaging Development Systems GmbH stattet daher alle
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Farbkameras standardmäßig mit einem Filter aus, der einfallendes IR-Licht abblockt (HQ-Filter).
Filter vom Typ HQ
Ein anderer Filter leistet genau die gegenteilige Aufgabe. Er lässt IR-Licht passieren und blockt die sichtbaren Anteile ab. Dies ist besonders in Anwendungen von
Vorteil, in denen mit IR-Beleuchtungen gearbeitet wird. Licht anderer Beleuchtungsquellen wird durch den Tageslichtsperrfilter „DL-Cut (Daylight-Cut)“ zuverlässig herausgefiltert.
Filter vom Typ DL
Kameras mit dem sogenannten GL-Filter – einem Glas ohne spektrale Filtercharakteristik – sind für das gesamte Lichtspektrum empfindlich.
Anhand der Transmissionskurven der Filtervarianten, kann beurteilt werden, welcher Filter für eine spezielle Anwendung geeignet ist. So kann es in Ausnahme-
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fällen unter Umständen sinnvoll sein, auch eine Farbkamera mit einem GL-Filter
oder eine monochrome Kamera mit einem IR Sperrfilter auszurüsten.
Filter vom Typ GL
Kamerafilter im uEye Cockpit
Bei Farbkameras mit IR-Filterglas muss eine passende Farbkorrekturmatrix gesetzt sein, damit die Farben korrekt dargestellt werden. Der Treiber erkennt
selbstständig, welcher IR-Filter in einer Kamera verbaut ist und setzt den Wert
automatisch. Es ist möglich, die Korrekturstärke manuell über den Schieberegler
zu ändern oder sogar ganz zu deaktivieren, indem Sie in den Kameraeigenschaften im Reiter „Farbe“ die entsprechende Einstellung im Bereich „IR-FarbfilterKorrekturmatrix“ vornehmen.
Eigenschaften
„Farbe“
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Anwendungsgebiete
Für die Verwendung eines IR-Sperrfilters bei Farbaufnahmen spricht, dass IRLicht den Effekt hat, die Farbwiedergabe zu verwässern.
Farbaufnahme mit
und ohne HQ-Filter
Aufnahmen mit dem Tageslichtsperrfilter werden verwendet, um spezifische Eigenschaften der fotografierten Objekte auszuwerten, bspw. zur Erkundung von
Pflanzenschädigungen. Dabei wird ausgenutzt, dass bspw. Aufnahmen gesunder
Blätter mit IR-Licht anders aussehen als die kranker Blätter.
Farbaufnahme mit
DL-Filter
Fazit
Filtergläser schützen den Sensor vor Verschmutzung und ermöglichen bei Farbsensoren eine farbgetreue Wiedergabe. Für spezielle Anwendungen können Kameras mit unterschiedlichen Filtergläsern eingesetzt werden oder die Farbkorrektur einfach im uEye Cockpit deaktiviert werden. Alternativ unterbindet der
Bildeinzug per RAW-Format jegliche Veränderung der Pixelwerte.
Beachten Sie die speziellen Hinweise im uEye Handbuch, wenn Sie verschmutzte Filtergläser reinigen müssen. Da sich Verschmutzungen auf dem Sensor nicht
ohne Spezialmaterialien entfernen lassen, betreiben Sie die Kameras am besten
immer nur mit eingebautem Filter. Aus diesem Grund kann bei der neuen USB 3
uEye CP Rev. 2 der Filter nicht mehr mit einem Spezialwerkzeug entfernt werden, wie dies bisher bei älteren C-Mount-Modellen möglich war.
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Die nachfolgende Tabelle zeigt eine Übersicht der optischen Filter, die in uEye
Kameras verbaut werden:
Filtertyp
Name
Brechungsindex
(nFilter)
Glasart
Dicke (f)
Trennfrequenz
entspiegelt
IR-Sperrfilter
HQ
1,53
D263
1 mm
650 nm
einseitig
Glas
GL
1,53
D263T
1 mm
330 nm
beidseitig
TageslichtSperrfilter
DL
1,53
RG695
1 mm
695 nm
-
Weitere Informationen zur den Kamerafiltern finden Sie im uEye Handbuch unter
http://de.ids-imaging.com/manuals-ueye.html.
Autoren
Dana Diezemann, Senior Vision Consultant
Marion Gentele, Technische Dokumentation
Kontakt
IDS Imaging Development Systems GmbH
Dimbacher Straße 6-8
74182 Obersulm
Deutschland
Tel.:
+49 7134 96196-0
E-Mail: [email protected]
Web: www.ids-imaging.de
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