Auf den Spuren der Milch

Lokales
NR. 121, DONNERSTAG, 28. MAI 2015
BI23
2fW UV_ DafcV_
UVc >Z]TY
Kindergartenkinder erkunden Hof Quakernack
3cRT\hVUV
Stadtteilbibliothek Brackwede, 10.00 bis 13.00, 15.00 bis
18.00, Germanenstr. 17, Tel. 51
52 38.
Heimatverein Brackwede, Archiv geöffnet, 17.00 bis 19.00,
Cheruskerstr. 1, Tel. 32 93 12
36.
AquaWede, 14.30 bis 15.30 Seniorenschwimmen, Duisburger
Str. 4, Tel. 51 14 60.
Naturbad Brackwede, 12.00 bis
19.00, bei schlechtem Wetter
16.00 bis 19.00, Osnabrücker
Str. 63a, Tel. 51 14 90.
Markt Brackwede, 7.00 bis
13.00, Feuerwache, Stadtring.
Die älteste Orgelmusik der
Welt, mit David Boos, 18.30,
Bartholomäuskirche, Hauptstr.
48.
Mai Konzert, 19.00, Gesamtschule Rosenhöhe An der Ro- DZekV_ Z_ UVc GVcXR_XV_YVZe+ Volker Menzel (von links), Hans Schumacher, Lothar Schröder und Hans Lohmann pflegen das Klassenzimmer
der ehemaligen Osthusschule. Die Geschichte des Museums sowie der Schule haben sie nun dokumentiert.
FOTO: MONIKA KOPHAL
senhöhe 11.
CVaRZc4RWÏ ^Ze
<RWWVV f_U
<fTYV_
¥ Senne. Schraubenzieher und
Lötkolben neben Kaffee und
Kuchen: Das Begegnungszentrum Senne und „Transition
Town Bielefeld“ laden wieder
zum Repair-Café ein. Am
Sonntag, 31. Mai, können Besucher in der Zeit von 14 bis 17
Uhr unter fachkundiger Anleitung von Reparaturexperten
ihre mitgebrachten Geräte reparieren. Werkzeug ist vorhanden, Gebrauchsanweisungen für
die Geräte sowie Ersatzteile fürs
Fahrrad sollten gegebenenfalls
mitgebracht werden.
Der Nachbarschafts-Treffpunkt findet jeden letzten
Sonntag im Monat an der
Windelsbeicher Straße 224 statt.
Dort werden defekte Alltagsgegenstände wie Haushaltsgeräte, Unterhaltungselektronik,
Beleuchtung aber auch Fahrräder oder Spielzeug zusammen mit den Besuchern repariert. Die können dort auch Erfahrungen austauschen und
einfach einen netten Nachmittag verbringen. Die Teilnahme
ist kostenlos; die Initiatoren
freuen sich über eine Spende.
Infos: Stefan Biermann, Tel.
(05 21)32 98 37 13, E-Mail: [email protected]
Da`ce]ZTYV DV_Z`cV_
¥ Brackwede. Die Sportvereinigung Brackwede lädt zur
nächsten Monatsversammlung
der Seniorenabteilung ein. Das
Treffen findet am Mittwoch, 3.
Juni, um 16 Uhr im Hotel „Am
Stadion“, Beckumer Straße 21,
statt.
¥ Brackwede (mkp). Wie
kommt die Milch in die Kuh?
Passend zum Weltmilchtag
machten sich auf dem Hof Quakernack neun Kinder der Kita
Villa Wundervoll auf die Suche
nach einer Antwort. Unterstützung erhielten die kleinen Entdecker von dem Landwirtschaftlichen Kreisverband Herford-Bielefeld sowie der Regionalen Personalentwicklungsgesellschaft (Rege).
„Nur durch die Geburt eines
Kalbes beginnt eine Kuh Milch
zu geben“, erklärt Milchbauer
Heinrich Quakernack den Fünfund Sechsjährigen. Die Kinder
schauen gespannt auf die Kuh
Mia, die mitten auf dem Hof
steht. Neben ihr die Kälber Süsse und Udo. Vorsichtig nähern
sich die Kinder, streicheln die
Jungen. Eine Kuh fresse pro Tag
über 50 Kilogramm Futter. Was
das ist, davon können sich die
Kinder selbst überzeugen. Mais
und Gras produziert der Hof
selbst, Kraftfutter wird geliefert
– allerdings nicht gentechnisch
verändert. Die Kinder nehmen
das Gras in die Hand, fühlen und
riechen daran.
Milliarden von Bakterien
helfen dann bei der Verdauung
der Nahrung. Die Nährstoffe aus
dem Futter werden im Euter der
Kuh zu Milch aufgebaut. „Das
Wiederkäuen zeigt, dass der
Pansen arbeitet, die Kuh erzeugt Milch“, erklärt der Milchbauer weiter.
Die Kinder sind sich einig,
dass sie Milch am liebsten mit
Kakaopulver mischen. Aber
auch Käse und Joghurt sind beliebt. Wie aus Milch Brötchen
gemacht werden, erfahren die
Kinder in der Nachbereitung.
Wilma Brinkmann von der Rege nämlich betreut die Kinder
im Rahmen des Projekts Ernährungsbildung für alle Bielefelder Kitas. „Wir werden sogar selbst Butter herstellen“, sagt
Brinkmann. Kalzium ist der
Baustoff für Knochen und Zähne. Das Forschungsinstitut für
Kinderernährung Dortmund
empfiehlt zwischen dem ersten
und zehnten Lebensjahr 300 bis
400 Milliliter Milch pro Tag.
„Mit einem großen Glas Milch
und einem Joghurt lassen sich
die Empfehlungen leicht erreichen“, so Brinkmann.
5ZV 8VdTYZTYeV UVd F_eVccZTYed
Museum Osthusschule feiert 20-jähriges Bestehen
VON MONIKA KOPHAL
¥ Senne. 1990 noch plant die
Stadt Bielefeld, das leer stehende Gebäude der ehemaligen Osthusschule in ein Asylantenheim umzubauen. Die
Pädagogen Volker Menzel und
Hans Schumacher haben mit
der letzten, nahezu vollständig erhaltenen Landschule der
Stadt anderes vor – im Juni
1995 erfolgt die Eröffnung des
Schulmuseums mit Heimatarchiv. Heute, 20 Jahre später,
erscheint die Chronik der Osthusschule.
Alte Holzbänke, getrocknete
Kartoffelkäfer und Weltkugeln
– in dem Klassenzimmer des
Museums spiegelt sich die Vergangenheit wider. Die 120-jährige Geschichte der ehemaligen
Schule sowie die 20-jährige
Museumsgeschichte
haben
Volker Menzel, Hans Lohmann, Hans Schumacher und
Lothar Schröder nun auf 100
Seiten dokumentiert.
Im Jahr 2004 erscheint die
erste Chronik, doch die ist längst
überholt. 1990 wird das Museum konzipiert. Doch den ehrenamtlichen Mitarbeitern ist
schnell klar: „Wenn wir das
Publikum halten wollen, dann
müssen wir andere Standbeine
etablieren“, sagt Schuhmacher.
In den vergangenen Jahren ist
der Kräutergarten, der Waldlehrpfad sowie im Innenbereich die Bildersammlung und
im Außenbereich die Skulpturensammlung
hinzugekommen. Immerhin muss das Museum attraktiv bleiben, nur so
kann es genügend Einnahmen
erwirtschaften. 2004 gelingt
durch die fleißige Hilfe der Mitarbeiter die Fertigstellung der
<]RddV_cRf^+ Heute ausgestattet mit modernen Multimediageräten,
gab es damals kleine Tafeln zum Schreiben. FOTO: SCHULCHRONIK 2015
Fachwerkschule, die durch authentisch ausgerichtete Räume
das Leben eines Dorfschullehrers darstellt.
Zwar habe man mittlerweile
einen großen Stamm an ehrenamtlichen
Mitarbeitern,
auch der 1998 gegründete Förderverein zählt mittlerweile 100
Mitglieder, „aber wir sind für
jede weitere Hilfe dankbar“, sagt
Lohmann. Immerhin lebt davon das Museum, dessen
Grundstein vor vielen Jahren
gelegt wird.
1880 ist die Zeit der Wanderschule in der Bauernschaft
Senne vorbei. Nicht nur, weil der
Bildungsanspruch an die Jugend stetig wächst, sondern mit
ihr auch die Schülerzahl. In zwei
Klassen werden zu diesem Zeitpunkt die Schüler unterrichtet,
allerdings noch in oft ärmlich
ausgestatteten Nebengebäuden
der Höfe. 1893 dann schenkt das
INFO
KhVZeV 2fW]RXV
´ Die zweite Auflage der bereits 2004 erschienen Chronik
über die ehemalige Osthusschule und das heutige Museum wurde von Volker Menzel, Hans Lohmann, Hans
Schumacher und Lothar
Schröder dokumentiert.
´ Zu erhalten ist das 100-seitige Buch in der Brackweder
Buchhandlung Klack sowie in
der Buchhandlung Exlibris in
Senne. Der Preis für das Buch
beträgt 19,90 Euro.
(mkp)
Ehepaar Osthus der Gemeinde
das Grundstück an der heutigen Friedrichsdorfer Straße. Am
21. Juni folgt die Grundsteinlegung, am 6. Januar des Folgejahres die Einweihung, und
tags darauf findet die erste Unterrichtsstunde im neuen Gebäude statt. Es gibt drei Klassen mit insgesamt 143 Schülern. Extra angeschafft für den
Neuanfang werden: 40 Schultische und Bänke, zwei Lehrerpulte, sechs Stühle, zwei Kartenhalter und eine Fahne. Die
Kosten für den Bau belaufen sich
auf insgesamt 17.000 Mark.
Kriege und Schulreformen
fordern die Osthusschule in den
kommenden Jahren heraus.
1918 etwa kann der Unterricht
während des Ersten Weltkrieges kaum noch stattfinden, da
die Kinder auf Anordnung der
Heeresverwaltung an trockenen Tagen ständig mit dem
Sammeln von Laubheu als Futter für die Pferde beschäftigt
sind. Auch in den Jahren 1939
bis 1945 ist der Unterricht aufgrund fehlender Materialen oft
nicht möglich.
Nach Kriegsende bleibt die
Osthusschule bis Dezember
1946 geschlossen. Bei der Wiedereröffnung sind außer Geschichte und Singen alle Fächer
genehmigt. 1968 folgt die
Schulreform, aus Volksschule
werden Grund- und Hauptschule. Bis 1970 fungiert die
Schule als Grund-, danach als
Realschule. 1973 ertönt ein letztes Mal die Schulglocke.
Am Sonntag, 21. Juni, bietet
das Museum anlässlich der 20jährigen Bestehens bei seiner
Geburtstagsfeier zwischen 13
und 18 Uhr Führungen und Aktionen rund um die Schule und
dem Waldlehrpfad an.
6_eUVT\Vc+ Sabrina Torke (v. l.), Wilma Brinkmann, Heinrich Quakernack, Ines Brinkmann und die Kita-Kinder. FOTO: MONIKA KOPHAL
?VfVc
8VWÊ_X_ZdaWRccVc
Michael Waterböhr offiziell eingeführt
¥ Ummeln (jgl). „Gefangenschaft gibt es in vielerlei Hinsicht“, weiß Michael Waterböhr. Seit einem halben Jahr ist
er bereits Pfarrer im Hafthaus
Ummeln. Im Knastcafé, das zugleich auch Gebetsraum ist, wird
er nun ganz offiziell mit einem
feierlichen Gottesdienst in sein
Amt als Gefängnispfarrer eingeführt.
Andere Arten des Gefangenseins, das kennt Michael Waterböhr schon aus seiner Arbeit
als Krankenhausseelsorger im
Kirchenkreis Lübbecke: Mit
dem „Gefängnis im eigenen
Körper“, wie er es sagt, hat er
in den über 21 Jahren seiner Tätigkeit lange zu tun gehabt. Im
Hafthaus Ummeln ist er Pfarrer für die Menschen hinter Gittern, die, die ihre Zeit absitzen
genauso, wie auch die, die dort
arbeiten. „Die Menschen sind
eigentlich überall die gleichen“,
erzählt er und berichtet von
Neugier und Freundlichkeit in
den Begegnungen in der Zweigstelle der JVA Senne.
Es ist ein neuer Lebensabschnitt für den 51-Jährigen, für
den er sogar Beamter wird. Das
thematisiert auch ein Brief der
Landeskirche, den gleich zu Beginn des Einführungsgottesdienstes Uta Klose verliest. Sie
ist Pfarrerin in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Bochum und
Dekanin der Evangelischen
Konferenz für Gefängnisseelsorge in NRW. Auch um Vergebung und Versöhnung geht
es in dem Schriftstück, das Waterböhr für „seinen anspruchsvollen Dienst Gottes Geleit“
wünscht. Alles Gute für seinen
neuen Weg und viele andere
freundliche Worte geben ihm
später in ihren Grußworten
auch der Leiter der JVA Senne,
Uwe Nelle Cornelsen, Superintendent Frank Schneider vom
Kirchenkreis Gütersloh und sein
katholischer Kollege, Heinrich
Bittner, mit auf den Weg.
3`h]Z_X <`TYV_ f_U 8V`TRTYZ_X
Fünf Träger bieten inklusive Freizeitangebote für Menschen mit und ohne Behinderungen
¥ Brackwede. In Brackwede
bieten fünf Träger der ambulanten Eingliederungshilfe ein
gemeinsames Freizeitangebot
für Menschen mit geistiger Behinderung trägerübergreifend
an. Das neue Frühjahrsprogramm ist offen für alle Bürgerinnen und Bürger aus Brackwede. Mit ihm wollen die Veranstalter auch die Vielfalt im
Stadtteil fördern. Als Auftaktveranstaltung für das neue
Halbjahres-Programm gibt es
am 29. Mai um 16 Uhr im Na@cXR_ZdRe`cV_+ Annette Hellweg (v. l.), Wilhelm Imorde, Wolfgang Vo- turfreundehaus Brackwede ein
elzke, Kathrin Bücker, Mathias Weitkamp, Ursula Waters, Sarah Göh- Frühlingsfest.
Für das Freizeitprogramm
ner, Ulli Breternitz.
kooperieren die Ambulante
Wohnhilfen GmbH, Bethel regional, der Verein „Gemeinsam Wohnen in Bielefeld“, die
Gesellschaft für Sozialarbeit und
die Evangelische Stiftung Ummeln. Mit ihrer Unterstützung
können Menschen mit und ohne Behinderungen Neues erleben und Kontakte knüpfen. Die
Brackweder können aus einem
vielfältigen Angebot wie Grillen, Auftritt der Werkstattband, Geocaching, Bowling oder
Kochen wählen. Die Angebote
werden jeweils von zwei Anbietern geplant. Im Arbeitskreis „Inklusion Brackwede“ mit
dabei sind Annette Hellweg und
Ursula Waters (Bethel regional), Wilhelm Imorde (Ambulante Wohnhilfen), Wolfgang
Voelzke (Stadt Bielefeld, Büro
für Integrierte Sozialplanung
und Prävention), Kathrin
Bücker und Sarah Göhner (Gemeinsam Wohnen in Bielefeld),
Mathias
Weitkamp
(Evangelische Stiftung Ummeln) sowie Ulli Breternitz
(Gesellschaft für Sozialarbeit).
Das Programm ist erhältlich
im Betheler Begegnungszent- G`c UV^ 8VSVedcRf^+ Stefan Thünemann (JVA Herford, hinten v. l.),
rum Brackwede, Hauptstraße 50 Frank Schneider (Kirchenkreis) und Uta Klose (JVA Bochum, vorne
bis 52 oder bei den anderen Ko- links) gestalten den Einführungsgottesdienst für Michael Waterböhr.
operationspartnern.
FOTO: JUDITH GLADOW