Verdacht auf Kindesmisshandlung: Untersuchungszahlen an der

Verdacht auf Kindesmisshandlung: Untersuchungszahlen an der Thüringer
Kinderschutzambulanz seit 2013 deutlich gestiegen
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Pressemitteilungen 2015
10.12.2015
Verdacht auf Kindesmisshandlung: Untersuchungszahlen an
der Thüringer Kinderschutzambulanz seit 2013 deutlich
gestiegen
„Engere Vernetzung verbessert Kinderschutz“ / Nicht jeder Verdachtsfall wird
bestätigt / Angebot wird in ganz Thüringen genutzt
Jena (ukj/dre). Fas t 400 Kinder wurden in den letzten drei
Jahren in der Thüringer Ambulanz für Kinders chutz (TAKS)
am Univers itäts klinikum Jena (UKJ) unters ucht. Dabei geht
es s tets um die Frage, ob ein begründeter Verdacht auf
Kindes mis s handlung
vorliegt
oder
nicht.
„Dies e
Entwicklung is t vor allem mit der bes s eren thüringenweiten
Vernetzung der Ambulanz zu erklären, nicht mit einem
Ans tieg von Kindes mis s handlungen“ betont Prof. Dr.
Felicitas Eckoldt-Wolke, Direktorin der Kinderchirurgie am
UKJ. Vor 2013 waren es jährlich etwa 30 Unters uchungen.
Bereits s eit 2006 gibt es an der UKJ-Kinderchirurgie die
Kinders chutzambulanz. Seit 2013 kümmert s ich Raphaela
Oetter als Koordinatorin der Ambulanz um eine noch
engere Vernetzung zwis chen „Amt und Arzt“. Sie hält die
Kontakte
zwis chen
Ambulanz,
Jugendämtern,
Jugendhilfeeinrichtungen und ggf. auch der Polizei. Und s ie
kann bei Bedarf auch ohne Umwege die weiteren Einrichtungen des UKJ aktivieren, die Teil
der Thüringer Kinders chutzambulanz s ind, etwa die Rechts medizin oder die
Kinderradiologie am UKJ. „Mit der Einrichtung der Koordinatorens telle als fes ter und
vermittelnder Ans prechpartnerin in 2013 ging ein s prunghafter Ans tieg der Anfragen einher
– s owohl von Einrichtungen, aber auch von Privatpers onen. Das zeigt, wie wichtig dies e
Stelle is t.“ Die Arbeit von Raphaela Oetter war Teil eines Modellprojektes zur engeren
Vernetzung beim Kinders chutz und wurde vom Land gefördert.
„Wir hoffen, das s dies e Förderung auch zukünftig möglich is t. Denn die Arbeit der Ambulanz
ers treckt s ich inzwis chen auf Verdachts fälle aus ganz Thüringen“, s o Prof. Eckoldt. Und das
Thüringer Modell hat Vorbildfunktion: Auch große Kliniken aus anderen Bundes ländern
haben s ich s chon in der UKJ-Kinderchirurgie Rat geholt, um s olche überregionalen
Ambulanzen einzurichten. Zudem gibt es rund 50 Ges präche und Abs timmungen jährlich
mit z.B. Jugendhilfeeinrichtungen aus Thüringen ohne konkrete Patienten. „Spezielle dies e
enge Vernetzung der Akteure is t ein wichtiger Bes tandteil für den Kinders chutz in
Thüringen“, s o Eckoldt.
Die Kinderchirurgin weis t noch auf einen anderen As pekt hin: „Durch uns ere Arbeit können
wir auch Verdachts fälle nach s orgfältiger Prüfung aus räumen. Das is t ebenfalls ein
wichtiger Beitrag, um alle Beteiligten in extrem s chwierigen Situation zu unters tützen.“
Das zeigen auch die Zahlen: Es kann s ich vors ichtig formulieren las s en, das s bei etwa 20
bis 30 Prozent der vorges tellten Kinder der Befund eines Mis s handlungs ges chehen erhärtet
werden mus s . Bei den übrigen Kindern ließen s ich zumindes t keine körperlichen Spuren
einer Kindes mis s handlung nachweis en. „Das is t eben der problematis che Graubereich,
welcher uns die meis ten Sorgen bereitet“, s agt Prof. Dr. Eckoldt. An dies er Stelle s etze auch
die aktuelle Fors chung an.
Kontakt:
Thüringer Ambulanz für Kinders chutz
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Ausgabe: 22
Apr 2016
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Klinik für Kinderchirurgie
Univers itäts klinikum Jena
TAKS-Koordinatorin Raphaela Oetter
Tel.: 03641 / 9322716
E-Mail: [email protected]
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