Heranwachsen in der Fremde - Die generationsspezifischen

Fortbildungsveranstaltung I 23/2016
Heranwachsen in der Fremde
Die generationsspezifischen Fragestellungen rund um Migration
Inhalt:
Die Migration ist keine Noxe, sondern eine Herausforderung und Bereicherung im
Alltag. Wie kommt es aber, dass Kinder und Jugendliche mit einer
Zuwanderungsgeschichte häufiger pädiatrisch auffällig sind? Wie sind die hohen
psychosomatischen Erkrankungsraten sowie die Abhängigkeitserkrankungen und
ADHS zu erklären?
Oft erzählen Migranten der ersten Generation von den Scherben ihrer Biografie;
Jugendliche aus einer Zuwanderungsgesellschaft von der Zerrissenheit zwischen
familiären Zwängen und der Freiheit außerhalb des Elternhauses. Viele Ältere fühlen
sich entwurzelt und isoliert in ihrer zweiten Heimat, Jüngere chancenlos oder
ausgegrenzt. Bis in die vierte Generation setzt der Wechsel von Land und Kultur
Migranten unter Stress. Untersuchungen zeigen:
 Kinder mit Migrationshintergrund leiden laut Bericht des Robert-Koch-Instituts
vermehrt an psychosomatischen Beschwerden. Sie plagen Angstzustände,
Albträume und Verhaltensprobleme. Auch von Essstörungen sind jugendliche
Einwanderer überproportional betroffen.
 Ihre Suizidrate ist doppelt so hoch wie bei Gleichaltrigen.
 Die Diagnose der ADHS und mangelnde sprachliche Entwicklung wird
häufiger gestellt.
Die Durchleuchtung dieser Ergebnisse aus psychiatrischer Perspektive und die
Reflexion der psychotherapeutischen und psychosomatischen Angebote aus
transkultureller Sicht stehen im Mittelpunkt der eintägigen Veranstaltung.
Zielgruppe:
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in Sozialpsychiatrischen Diensten oder
Betreuungsstellen im öffentlichen Gesundheitsdienst arbeiten sowie in
Betreuungsstellen für Frauen
Termin:
18. April 2016
Veranstaltungsort:
Düsseldorf
Veranstaltungsleitung:
Dr. med. univ. Solmaz Golsabahi-Broclawski