Universum Magazin Spezial 4/2015

SPEZIAL 4/2015
Wissenschaft und
Forschung
LEBENSQUALITÄT
in Niederösterreich
Natürliche
Ressourcen und
kulturelles Erbe
GESUNDHEIT
Moderne Medizin
und sichere
Lebensmittel
TECHNOLOGIE
Bessere
Materialien
und Verfahren
P.b.b. GZ 02Z030834 M. LW Werbe- und Verlagsgesellschaft mbH, Ringstraße 44, 3500 Krems. Retouren an NP Vertrieb, Gutenbergstraße 12, 3100 St. Pölten
Forschung 3
IST AUSTRIA
ecoplus technopole. öffnen zugänge, bündeln wissen.
Fokussierte Forschung
In der neuen Forschungsstrategie konzentriert
sich das Land Niederösterreich auf drei Bereiche:
Natur–Kultur–Lebensqualität, Ernährung–
Medizin–Gesundheit und Technologie–Produk­
tivität–Wohlstand. Das übergeordnete Ziel ist es,
bestehende Stärken weiter auszubauen.
Die vier ecoplus Technopole vernetzen erfolgreich Wirtschaft sowie international anerkannte
Spitzenforschungs- und Ausbildungseinrichtungen. Die Forschungsschwerpunkte sind in Krems
Gesundheitstechnologien, in Tulln natürliche Ressourcen und biobasierte Technologien.
In Wr. Neustadt sind es die Themenfelder Medizin- und Materialtechnologien und in Wieselburg
Bioenergie, Agrar- und Lebensmitteltechnologie.
ecoplus. Niederösterreichs Wirtschaftsagentur GmbH, 3100 St. Pölten, Niederösterreich 2, Haus A
www.ecoplus.at
V
on einem Land der rau­
chenden Schlote zu einem
Land der rauchenden
Köpfe solle Niederösterreich
werden: So lautet das über­
geordnete Ziel hinter dem Stra­
tegieprozess, der die Wissen­
schafts- und Forschungsland­
schaft neu ausrichten soll.
Ausgehend von einer Stärkenund Schwächenanalyse wurde
im Jahr 2013 eine Grund­strate­
gie erarbeitet, die allgemeine
Universum Spezial 4 | 2015
Zielsetzungen definierte –
etwa das Setzen thematischer
Schwer­punkte, den strategi­
schen Ausbau der Strukturen,
die Forcierung von Aus- und
Weiterbildung oder die Er­
höhung von Wirksamkeit und
Sichtbarkeit. Auf dieser Basis
wurde in einem zwei­jährigen
Diskussionsprozess unter Betei­
ligung von rund 500 Experten
das FTI-Programm erstellt –
FTI steht für Forschung, Tech­
Zahlen | Fakten | Daten
Durch Investitionen in Wissenschaft und
Forschung werden in NÖ jährlich 11.500
Arbeitsplätze geschaffen und gesichert.
Seit 2004 entstanden mehr als 2500 Arbeitsplätze in den spezifischen Technologie­feldern
an den Technopolen.
Im Jahr 2014 wurden in NÖ 1600 Forschungsprojekte durchgeführt und 3800 wissenschaftliche Publikationen erstellt.
Niederösterreichs Budgetvolumen für
Wissenschaft und Forschung hat sich seit
2005 mehr als verdreifacht.
Bis 2026 wird das Land NÖ über 900 Mio.
Euro in wissenschaftliche Infrastruktur
investieren.
Die Forschungsquote in NÖ lag im Jahr 2013
bei 1,6 Prozent (Österreich-Durchschnitt:
2,97 Prozent).
4 Forschung
5
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STANDORTE
Neben der Foschungsachse, die sich von
Wr. Neustadt über Klosterneuburg, Tulln, Krems,
St. Pölten bis Wieselburg erstreckt, gibt es
zahlreiche dezentrale Forschungseinrichtungen.
nologie und Innovation –, das
heuer präsentiert wurde. Der
Kern dieses detaillierten Pro­
gramms ist eine Stärkung der
vorhandenen Stärken: Durch
eine Fokussierung auf zehn in
einem Bottom-Up-Prozess defi­
nierte Themenfelder soll eine
klare Profilbildung erfolgen, die
öffent­lichen Mittel für Wissen­
schaft und Forschung sollen
noch stärker zielgerichtet ein­
gesetzt werden. In den Schwer­
punkten sollen kritische Größen
erreicht bzw. weiter ausgebaut,
die internationale Sichtbarkeit
erhöht und wissenschaftliche
Exzellenz gesteigert werden.
Die Themenfelder lassen sich
zu drei grundlegenden Stoßrich­
tungen zusammenfassen:
Natur–Kultur–Lebensqualität,
Ernährung–Medizin–Gesund­
heit und Technologie–Produk­
tivität–Wohlstand.
Im Einzelnen verbergen sich
dahinter folgende zehn Themen:
•G
eistes-, Sozial- und
Kulturwissenschaften
•S
ammlungen Niederösterreich
•Ö
kosysteme und Ökosystem­
dienstleistungen
• Wasser
•N
achwachsende Rohstoffe
und Bioenergie
•L
ebensmittel- und Futter­
mittelsicherheit
•N
achhaltige Landbewirt­
schaftung und Produktions­
optimierung
•M
edizintechnik und medizi­
nische Biotechnologie
•M
aterialien und Oberflächen
•F
ertigungs- und Automatisie­
rungstechnik
In diesen Themenfeldern
sind konkrete Maßnahmen und
Pläne für die nächsten Jahre
defi­niert – vom Aufbau eines
Forschungsverbunds „Migra­
tion“ über einen Schwerpunkt
„Bauen mit Holz im mehrgescho­
ßigen Hausbau“ bis hin zur
Etablie­rung eines Kompetenz­
zentrums „Feed and Food Safe­
ty, Quality and Innovation“.
Diese Stoßrichtungen fußen
zu einem großen Teil auf den
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IIASA
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Bewusstseinsbildung
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● Technopol
● Hochschule
● Forschungsinstitut
●
Schwerpunkten, die in den ver­
gangenen elf Jahren im Techno­
pol-Programm entstanden sind,
das von der NÖ Wirtschafts­
agentur ecoplus gemanagt wird.
In diesen „Zentren technologie­
orientierten Wirtschaftens“, so
deren Definition, sind For­
schungsinstitute, Ausbildungs­
einrichtungen und Wirtschafts­
unternehmen zu bestimm­ten
Themen an einem Standort ge­
bündelt. Aktuell gibt es in NÖ
vier Technopole: in Krems für
Gesundheits­techno­logien, in
Tulln für natürliche Ressourcen
und biobasierte Technologien,
in Wr. Neustadt für Medizinund Materialtechno­logien sowie
in Wieselburg für Bioenergie,
Agrar- und Lebensmitteltechno­
logie. An den vier Technopolen
arbeiten mehr als 2500 Men­
schen, davon 1400 Forscherin­
nen und Forscher im naturwis­
senschaftlich-technischen
Bereich. Bislang konnten 40
neue Unternehmen angesiedelt
werden.
EXZELLENTE GRUNDLAGENFORSCHUNG
Am Institut für Angewandte Systemanalyse (IIASA) in
Laxenburg sowie am Institute of Science and Technology
(IST) Austria in Klosterneuburg geschieht Grundlagenforschung auf höchstem internationalen Niveau.
Zu diesen vier Standorten kommen noch zwei Orte
hinzu, in denen ebenfalls Forschungseinrichtungen kon­
zentriert sind: zum einen­Maria Gugging (bei Kloster­
neuburg), wo in den vergangenen Jahren das Insti­t ute of
Science and Techno­logy (IST) Austria aufgebaut wurde.
Derzeit 37 Professoren aus aller Welt, von denen mittler­
weile 18 mit einem ERC-Preis ausgezeichnet wurden,
forschen dort in Bereichen wie Computerwissenschaft,
Biologie oder Physik an der Weltspitze mit. Zum anderen
gibt es in der Landeshauptstadt St. Pölten neben der
Fachhochschule eine Reihe weiterer Forschungsinstitute,
insbesondere in den Geistes-, Kultur- und Sozialwissen­
schaften.
Aber auch abseits dieser For­schungs­achse von Wr.
Neustadt bis Wieselburg gibt es dezentral eine Reihe
von For­schungs­einrichtungen – im NÖ For­schungs­atlas
(www.forschungsatlas.info) sind knapp zwei Dutzend
Standorte verzeichnet – vom CONRAD-Observatorium
(Erdbeben­forschung bei Pernitz im südlichen Wiener­
wald) über das Wolfsforschungszentrum im Naturpark
Ernstbrunn bis hin zu einer Außenstelle des Ludwig
Boltzmann-Instituts für Kriegsfolgen-Forschung in
Raabs/Thaya. Ω
Universum Spezial 4 | 2015
Eines der Ziele des FTI Programms ist eine verstärkte Be­
wusstseins­bildung in der Bevölkerung über die Bedeutung
von Wissenschaft und Forschung. So soll jedes Kind mindestens einmal in seinem Schulleben mit Wissenschaft und
Forschung aktiv in Kontakt ge­kommen sein. Bestehende
Aktionen und Initiativen werden nun ausgebaut.
In „Science goes
School“ halten WissenschaftlerInnen seit 2007
Vorträge an Schulen,
seit diesem Herbst wird
das ergänzt durch
Exkur­sionen zu Fachhochschulen und Experimente an den Schulen.
Im „Marktplatz der
Wissenschaft“ präsentieren sich (derzeit rund
25) NÖ Wissenschaftseinrichtungen im Rahmen von Hands On Experimenten – und zwar
im Rahmen von Events
wie der European
Researchers Night,
der Langen Nacht der
Forschung oder den
Kinder Unis.
LAND NÖ (2)
●
FM-PLUS FACILITY MANAGEMENT GMBH (MICHAEL RZEPA)
Im Studienjahr 2014/15 gab es in Niederösterreich 19.957 Studierende an tertiären Bildungseinrichtungen, um 4,9 Prozent mehr als im Studienjahr zuvor.
Davon studierten 8141 an Fachhochschulen.
Derzeit gibt es in NÖ zwölf Hochschulen:
1 Universität für Weiterbildung
(Donau-Uni in Krems)
3 Privatunis
(Karl Landsteiner Privat-Uni für
Gesund­heitswissenschaften und
Danube Private University in Krems,
New Design University in St. Pölten)
3 Fachhochschulen
(FH St. Pölten, FH Wr. Neustadt mit
Standorten in Tulln und Wieselburg,
IMC Fachhochschule in Krems)
2 Pädagogische Hochschulen
(Baden und Krems)
3 Theologische Hochschulen
(Heiligenkreuz, St. Pölten, Trumau)
SHUTTERSTOCK
Ausbildung
Bei der „Science Fair NÖ“ entwickeln WissenschaftlerInnen
gemeinsam mit SchülerInnen und LehrerInnen in der Oberstufe Forschungsprojekte. Am Ende des Schuljahres werden
die Projekte vor jüngeren SchülerInnen präsentiert.
Die neue Initiative „Science School NÖ“ basiert auf einer
nebenschulischen Ausbildung zu Naturwissenschaft und
Technik in Kindergärten und Volksschulen. Kinder sollen
dabei­erste vorwissenschaftliche Arbeitstechniken (Forschungsfragen, Präsentation etc.) erlernen.
Mit „Kinder- und Jugendunis NÖ“ wurde eine gemein­
same Dach­marke über Maßnahmen im Juli und August wie
die Junge Uni Krems, Junge Uni Waldviertel, Kinder Uni
Tulln oder der Sommer Campus IST-A geschaffen.
Das Forschungsschiff „MS Wissenschaft“ legt jedes Jahr
auch in Krems und Tulln an. Innerhalb einer Woche werden
in NÖ mehr als 3000 BesucherInnen gezählt.
Seit 1964 werden alljährlich die NÖ Wissenschaftspreise
vergeben. Für die bisher 70 Würdigungspreise und rund
170 Förderungs- bzw. Anerkennungspreise wurden mehr
als 1,6 Mio. Euro an Preisgeldern ausgeschüttet.
6 Medizin
SHUTTERSTOCK (2)
7
Regenerieren statt Reparieren
Moderne Gesundheitstechnologien
können Leben retten bzw. das
Leben von erkrankten Menschen
deutlich erleichtern. Der Forschungs­
bedarf hinter neuen Behandlungs­
methoden ist allerdings enorm.
U
mgangssprachlich nennt sich die Krankheit
„Blutvergiftung“: Bei einer „Sepsis“ handelt
es sich um eine schwere Entzündungsreak­
tion des Körpers, die von einer Infektion ausgelöst
wird und bei der das Immunsystem der Betroffenen
außer Kontrolle gerät. Das kann zum Versagen ein­
zelner oder sogar vieler Organe führen – in mehr als
der Hälfte der Fälle mit Todesfolge. „Es gibt derzeit
keine wirklich zielgerichtete Therapie zur Behand­
lung der Sepsis – außer einer bestmöglichen inten­
sivmedizinischen Versorgung“, erläutert Viktoria
Weber, Professorin am Department für Gesund­
heitswissenschaften und Biomedizin (und For­
schungs-Vizerektorin) der Donau-Universität
Krems. Im Christian Doppler Labor für Innovative
Therapieansätze in der Sepsis, das sie seit zwei Jah­
ren leitet, wird nach einer wirkungsvollen Therapie
gesucht: Unter die Lupe genommen werden dabei
ist zudem eine genaue Diagnose
insbesondere sogenannte Ent­
erforderlich – dafür werden
zündungsmediatoren.
ebenfalls neue Methoden ent­
Die Idee für eine wirkungs­
volle Therapie klingt bestechend wickelt. Und parallel dazu
einfach: Wenn man diese Ent­
sucht man nach geeigneten
zündungsmoleküle gezielt aus
„Adsorbentien“, die die „bösen“
dem Blut herausfischt, klingt
Moleküle binden können.
die Sepsis ab. Das Problem dabei
Mit dieser Ausrichtung fügt
ist, dass sehr viele unterschied­
sich das CD-Labor nahtlos in
eine lange Geschichte ein: Im
liche Moleküle beteiligt sind
Jahr 1992 wurde Dieter Falken­
und man die richtigen finden
muss – und dass jeder Patient
hagen an die junge Donau-Uni
anders ist. Daher versucht man
berufen, er brachte damals
derzeit zu verstehen, welche
Ideen und eine Technologie für
Zellen und Moleküle an der
die „Apherese“ – die Reinigung
Krankheit beteiligt sind. Da sich von Blut außerhalb des Körpers
deren Konzentrationen im
– mit. Aus der Forschungsarbeit
Krankheitsverlauf verändern,
heraus wurden einige Verfahren
Universum Spezial 4 | 2015
INNOVATIVE BEHANDLUNGEN
Jeder Patient ist anders, daher ist auch die
Entwicklung von neuen Therapien eine sehr
komplexe Angelegenheit.
FINDIGE FIRMEN
Fresenius Medical Care
Adsorber Tec
1999 wurde das Unternehmen „Biotec Systems
Krems“ als Spin-Off der Donau-Universität gegründet. In ihm wurden Forschungsergebnisse zur Blutreinigung außerhalb des Körpers
(ähnlich wie bei einer Dialyse) umgesetzt –
etwa für Patienten mit Fettstoffwechsel­
erkran­kung oder mit Leberversagen. Zu Beginn mit drei Mitarbeitern wurde in Krems
eine Produktion aufgebaut, mit der Zeit konzentrierte man sich auf die Herstellung von
Immunadsorbern, mit denen Patienten mit
Auto­immunerkrankungen und schweren Allergien geholfen werden kann. Dabei werden
bestimmte Antikörper (IgE), die sich gegen
körpereigene Zellen richten, aus dem Blut entfernt. Seit 2007 ist die Firma mit aktuell rund
50 Mitarbeitern Teil des globalen Gesundheitskonzerns Fresenius.
8 Medizin
9
IM FOKUS
Heilende Elementarteilchen im Kreis
Der Teilchen­beschleuniger
MedAustron nimmt 2016 in
Wr. Neustadt seinen Betrieb auf.
MEDAUSTRIN/RÜDIGER ETTL
Mit MedAustron wird für Österreich ein ganz neues Kapitel in der
Krebsbehandlung aufgeschlagen:
In dieser Einrichtung werden Protonen (Kerne von Wasserstoff-Atomen) stark beschleunigt und mit
hoher Energie auf Tumorgewebe
gelenkt. Der Vorteil gegenüber herkömmlichen Strahlentherapien ist,
dass die Protonen-Strahlen sehr
genau fokussiert werden können,
wodurch das umliegende Gewebe
weniger stark geschädigt wird.
Dadurch wird die Behandlung von
schwer therapierbaren Krebsformen möglich – etwa im Rückenmark, an der Schädelbasis oder
der Prostata. Zudem werden viele
Kinder von der neuen Therapiemöglichkeit profitieren können, da
Ionen-Strahlen schonender sind.
Und: „Auch Patienten, die bereits
eine Strahlentherapie durchlaufen
haben, bei denen der Tumor aber
zurückgekehrt ist, bekommen noch
eine Chance auf eine wirksame Behandlung“, erläutert Eugen B. Hug,
der im September 2015 die medizinische Leitung von MedAustron
übernommen hat. Der gebürtige
Münchner ist eine Koryphäe in der
Partikel-Therapie und war zuletzt
medizinischer Direktor für die ProCure Proton Therapy­Centers in
New York. Schon in seiner Studienzeit, so erinnert sich Hug, hatte er
intensive Kontakte mit österreichischen Kollegen. Dann ging er in die
USA und machte dort Karriere. Nun
kehrt er nach Europa zurück – zu
Med­Austron. Zum einen führt er
dafür persönliche und familiäre
Beweggründe an. Zum anderen
aber auch berufliche: „MedAustron
ist eine der modernsten Anlagen
weltweit“, sagt Hug. „Sie hat das Potenzial, auf einer Stufe mit anderen
großen Zentren zu stehen." Unter
anderem deshalb, weil MedAustron
auch technologisch zukunfts­
weisend sei. Neben der ProtonenTherapie, die weltweit schon an
130.000 Patienten angewandt
wurde­, ist auch die Bestrahlung
mit Kohlenstoff-Ionen vorgesehen.
Dieser Therapie wurden bisher erst
rund 18.000 Patien­ten, der Großteil
davon in Japan­, unterzogen. „Das
Indikationen-Spektrum, wo Kohlenstoff-Ionen gegenüber Protonen
Vorteile haben, muss durch klinische Stu­dien noch verbreitert werden.“ Hug nennt zwei Schwer­
punkte seiner Tätigkeit: Er will das
Zentrum zum Wohle der Patienten
in die Radioonkologie Österreichs
integrieren und als internationalen
Player in der Krebsbehandlung
und -forschung mit Ionen positionieren.
Universum Spezial 4 | 2015
ZWISCHEN WEINBERGEN UND DONAU
Am Campus Krems hat auch das Zentrum
für Biomedizinische Technologie der
Donau-Universität seinen Sitz.
IMC FH KREMS, DONAU-UNI KREMS/REISCHER
bis zur Praxisreife entwickelt,
mens Lacerta Technologies.
für die wirtschaftliche Umset­
Dabei­handelt es sich um ein
zung wurde ein eigenes SpinErsatzmaterial bei Knochen­
off-Unter­nehmen gegründet
defekten, das von menschlichen
(siehe Kasten S. 7). Diese Firma
Organspendern stammt. Nach
ist auch am aktuellen CD-Labor einer Beschichtung mit aus dem
beteiligt­.
Blut gewonnenen Proteinen
Aus diesem Nukleus an For­
sind diese Knochentransplan­
tate sehr gut biokompatibel
schung heraus hat sich über die
Jahre ein schlagkräftiger Stand­ und können damit als Basis für
ort für innovative Medizintech­ neues Knochengewebe dienen,
nologien entwickelt. Neben drei das direkt im Körper der Be­
weiteren Hochschulen – IMC
troffenen heranwächst.
Fachhochschule Krems, Danube
Innovative Medizintechnolo­
Private University (Fakultät
gien sind auch an einem zweiten
Medizin/Zahnmedizin)
Forschungsstandort in
und Karl Landsteiner
Niederöster­reich ein
Privatuniversität für
wichtiges Thema: In
Gesundheitswissen­
Wr. Neustadt werden
schaften – siedelten
am Kompetenzzentrum
sich im Bio
ACMIT (Austrian
Scien­ce Park
Center for Medi­
Krems um das
cal Innovation
Biotechnologie­
Technology)
„Wir wollen die and
unter anderem
zentrum Krems
(BTZ) herum
Grundlagen für Medizinroboter
für minimalinva­
auch zahlreiche
Verfahren ent­
einschlägige Fir­
sive Operationen
men an. In ihnen wickeln – letztlich entwickelt. Etwa
bei neurochirur­
arbeiten heute
mit dem Ziel,
mehr als 160
gischen Eingrif­
Forscher in der
in eine klinische fen ist höchste
medizinischen
Präzision gefor­
Anwendung
Biotechnologie.
dert, für die zahl­
Der Überbe­
reiche Innovatio­
zu gehen.“
griff über viele
nen erforderlich
Viktoria Weber, Vizerektorin
Forschungs- und
sind. In einem­
der Donau-Universität Krems
Entwicklungs­
neuen Experi­
aktivitäten in
mental-OP kön­
Krems lautet „regene­rative
nen die Technologien prä­
Medi­zin“. So beschäftigt sich
klinisch evaluiert und
beispielsweise Arthro Kinetics
demonstriert werden. Rund um
mit dem Aufbau von Knorpel­
ACMIT entstanden auch eine
gewebe mithilfe eines drei­
Reihe von Firmen – etwa die
dimensionalen Gerüsts aus Kol­ iSYS Medizintechnik GmbH, die
das mikrochirurgische Roboter­
lagen, auf dem Knorpelzellen
wachsen; damit werden innova­
system iSYS1 am Markt anbietet.
Daneben werden am ACMIT
tive Behandlungen von Knorpel­
auch neuartige Sensorsysteme
schäden etwa im Knie- und im
entwickelt – etwa Messfühler,
Sprunggelenk möglich, gearbei­
tet wird zudem an einem Ersatz die in ein Pflaster integriert
sind und mit denen Gewebe­
für geschädigte Bandscheiben.
zustand und Heilungsverlauf
Sogenannte „Allografts“ ste­
mitverfolgt werden können. Ω
hen im Zentrum des Unterneh­
ACMIT/ISYS
MEDAUSTRON/THOMAS KÄSTENBAUER
HIGH-TECH
FÜR
PATIENTEN
Rund 200 Mio.
Euro wurden
in MedAustron
investiert, das
2016 seinen Betrieb aufnimmt.
In einem kreisförmigen Teilchenbeschleuniger (Umfang:
80 Meter) werden Protonen
und Kohlenstoff-Ionen beschleunigt, sie
sind eine innovative Waffe
gegen Krebs.
Rund 1200 Patienten sollen
jährlich behandelt werden.
HOHE PRÄZISION
Medizin-Roboter für mikroinvasive Behandlungen – hier der in Wr. Neustadt entwickelte
iSYS – müssen höchsten Ansprüchen genügen.
10 Ressourcen
SHUTTERSTOCK (2)
ECOPLUS/WOLFGANG BLEDL
11
Mit der Natur
haushalten
Natürliche Ressourcen sind ein großer
Schatz, der uns Menschen geschenkt
wird. Mit innovativen Ideen und neuen
Technologien kann man sie noch besser
und effizienter nutzen.
D
ie längste Zeit ihrer Ge­
raum nicht dauerhaft schädigt.
schichte hat die Mensch­ Entscheidend dabei ist, mit den
natürlichen Ressourcen klug
heit vor allem von nach­
wachsenden Rohstoffen gelebt – umzugehen – was vielfach eine
Frage von besseren Technolo­
erst durch die Nutzung von
gien ist. Solche, wie sie beispiels­
fossilen Energieträgern hat sie
sich von den Stoffströmen in
weise im Kompetenzzentrum
der Natur abgekoppelt. Das
„Bioenergy 2020+“ entwickelt
brachte zwar eine ungeahnte
werden. Am Standort am Tech­
Steigerung des Lebensstandards nopol Wieselburg – dem jüngs­
mit sich, doch gleichzeitig han­
ten der vier Technopole in Nie­
delte sich der Mensch dadurch
derösterreich – kümmert man
enorme Umweltprobleme ein –
sich insbesondere um Biomassebis hin zum Klimawandel.
Kleinfeuerungen, um Biotreib­
Daher wird vielen nun wieder
stoffe, um innovative Biomasse­
bewusst, welchen Schatz nach­
brennstoffe und um Fragen von
wachsende Rohstoffe darstellen: Rohstoffaufkommen und -logis­
Diese sind im Prinzip nichts an­ tik. Erforscht wird beispiels­
weise das reale Verhalten von
deres als eingefangene Sonnen­
energie und werden stetig nach­ Kleinfeuerungsanlagen, ent­wickelt
werden weiters markt­fähige
produziert. Unter dem Schlag­
wort „Bio-Ökonomie“ versucht
Mikro-Kraft-Wärme-Kopp­
man heute, wieder zu einer
lungssysteme, die auch in einem
Wirtschaftsweise zurückzu­
Haushalt effizient Strom und
Wärme bereitstellen können.
kommen, die unseren Lebens­
Universum Spezial 4 | 2015
TAUSENDSASSA BIOMASSE
Richtig eingesetzt, sind Holz und andere
nachwachsende Rohstoffe wertvolle
Ressourcen für Energie und Industrie.
FINDIGE FIRMEN
Ortner
An der Zukunft des Kachelofens arbeitet seit
vielen Jahren das Loosdorfer Unternehmen
Ortner. In enger Kooperation mit Forschern
des COMET-Kompetenzzentrums „Bioenergy
2020+“, das in Wieselburg eine Niederlassung
hat, werden auf Kachelöfen basierende Heizungssysteme für ganze Häuser entwickelt
und produziert. Eine dieser Ideen ist ein
System­, in dem ein Kachelofen mit einer LuftWasser-Wärmepumpe kombiniert wird: So
können die angenehme Strahlungswärme des
Kachelofens und sein großes Wärme­
speichervermögen optimal für ein umwelt­
verträgliches Heizsystem genutzt werden –
möglicherweise erleben Kachelöfen dadurch
im 21. Jahrhundert eine echte Renaissance.
12 Ressourcen
IM FOKUS
HFA/AP, BIOENERGY 2020+
Bauen mit Holz
TRADITIONELL
UND INNOVATIV
Durch neue Techno­
logien wird Holz
zu einem HightechMaterial.
In Stetten bei Korneuburg werden die
Holzhäuser der Zukunft entwickelt.
Eine Renaissance erlebt seit einigen Jahren das
Bauen mit Holz – aus guten Gründen, da der
Baustoff, richtig eingesetzt, äußerst günstige
Eigenschaften hat. Im Detail sind aber noch
viele Probleme zu lösen. Daher hat die Holz­
forschung Austria (HFA) in Stetten (bei Korneuburg) ein Forschungshaus errichtet, in dem z. B.
das Temperaturverhalten unterschiedlicher
Holzbauteile im Sommer und im Winter untersucht wird. Kürzlich wurde ein Bauakustik­
labor eingerichtet, in dem die Schalldämmung
von Holz optimiert werden soll. Eine wichtige
Stoßrichtung für die Zukunft ist die Weiterentwicklung von Technologien zum Bau von
mehrgeschoßigen Holzgebäuden.
Biomasse ist freilich nicht
nur ein sehr interessanter Ener­
gieträger, sondern auch ein aus­
gezeichneter Rohstoff für die
Weiterverarbeitung – auch zu
ziemlich ungewöhnlichen Din­
gen. Seit geraumer Zeit werden
etwa an der Universität für Bo­
denkultur bzw. im „Kompetenz­
zentrum für Holzverbundwerk­
stoffe und Holzchemie“ (Wood
K plus) in Tulln sogenannte
„Wood-Plastic-Composites“
(WPC) entwickelt. Darunter
versteht man ein Gemisch aus
Holzspänen bzw. -fasern und
Harzen oder anderen Biopoly­
meren, das in Kunststoffver­
arbeitungsmaschinen geformt
werden kann (etwa zu Fenster­
profilen oder Geländern), aber
dennoch holzähnliche Eigen­
schaften hat und nach Ge­
brauch wie Holz energetisch
verwertet werden kann.
Eine andere Arbeitsgruppe ist
einer Holzverarbeitung der
ganz neuen Art auf der Spur:
Durch innovative Zerteilungs­
methoden bekommt Laubholz
sehr interessante Eigenschaften.
Ein Beispiel dafür sind soge­
nannte „Makrofasern“, die
durch Quetschen von Holz her­
gestellt und anschließend unter
Druck und Wärme verleimt wer­
den. Diese Bauteile haben bei
gleicher Dichte wie Holz viel
günstigere mechanische Eigen­
LEBENSELIXIER WASSER
Der Lunzer See und seine Bäche dienen Wasserforschern als Untersuchungsobjekte – etwa durch
die Einrichtung von "Mesokosmen" (Modellöko­
systeme im Freiland) oder in Rinnen, in denen
der Kohlenstoffhaushalt studiert wird.
Wasser, Boden, Vielfalt
Umweltforscher widmen sich der Basis unseres Lebens.
Nur funktionierende Ökosysteme können jene Leistungen erbringen,
die uns Wohlbefinden und Wohlstand ermöglichen. Dazu gehört die
Biodiversität genauso wie gesunde Böden oder sauberes Wasser. Viele
Forschungsgruppen widmen sich diesen Themen. Im eben eröffneten „Hydrological Open Air Laboratory“ (HOAL) in Petzenkirchen
beispielsweise wollen Forscher des Bundesamts für Wasserwirtschaft und der TU Wien verstehen, wie sich Schadstoffe ausbreiten
oder wie Hochwässer entstehen. Eng damit zusammen hängt die
Boden­forschung: In Tulln etwa wird biologischen Vorgängen in der
Erde nachgegangen, in Wieselburg werden verbesserte Methoden
des Humusmanagements gesucht.
Oberflächengewässer stehen im WasserCluster in Lunz/See im
Vordergrund. Diese gemeinsame Forschungseinrichtung der Uni­
versität Wien, der Universität für Bodenkultur und der
Donau-Universität Krems untersucht Bäche, Flüsse und
Seen, um Erkenntnisse für eine nachhaltige Nutzung
dieser Ökosysteme zu entwickeln. Im FTI-Programm ist
vorgesehen, die Institutionen in der Wasserforschung
enger zu vernetzen. Zudem sollen das Verhalten von organischen Spurenstoffen erforscht und Managementpläne gegen Verunreinigungen erarbeitet werden.
Eine der größten Bedrohungen der Umwelt ist der
rasante Schwund der Artenvielfalt. Geplant ist nun die
Entwicklung eines „Netzwerks Biodiversität“ aus Wissenschaft, Bildung und Wirtschaft samt einer Koordinierungsstelle. Zudem soll eine Biodiversitätsdatenbank
für Niederösterreich eingerichtet werden.
Universum Spezial 4 | 2015
WASSERCLUSTER LUNZ
Manfred Wörgetter, Keyresearcher und Leiter Standort Wieselburg,
Bioenergy 2020+ GmbH
SHUTTERSTOCK
„Biomasse kann eine wesentliche
Rolle in einer „Zero Carbon Society“
und einer biobasierten Wirtschaft
der Zukunft spielen."
schaften. Ein anderes Beispiel
ist sogenannter „Holzschaum“ –
ein Gemisch aus Säge­mehl,
Mehl und Wasser, das aufge­
schäumt und anschließend
durch einen Backvorgang fixiert
wird. Durch solche Verfahren
wird der traditionelle Werkstoff
Holz zu einem Hightech-Mate­
rial, das völlig neue Einsatz­
gebiete erschließen kann.
Chemiker gehen bei der Ver­
änderung von Holz noch einen
Schritt weiter: Am Christian
Doppler Labor für Zellulose­
chemie wird der wichtigste
Bestandteil von Biomasse, die
langen Zellulosemoleküle,
genau untersucht und chemisch
ver­ändert, um zum Beispiel
„intelligente“ Fasern mit ganz
bestimmten Eigenschaften
herzustellen.
Beim Thema nachwachsende
Ressourcen ist ihre innovative
Verwendung freilich nur eine
Seite der Medaille – mindestens
genauso wichtig ist ihre Pro­
duktion. Denn die Verwendung
von Biomasse als Rohstoff darf
nicht zulasten der Lebensmit­
telproduktion gehen. Ein Aus­
weg aus diesem Dilemma ist die
Steigerung der Produktivität
auf den Feldern, ohne dass
gleichzeitig die negativen Aus­
wirkungen auf die Umwelt
zunehmen – man nennt das
„nachhaltige Intensivierung“.
Hier werden u. a. am Francisco
Josephinum in Wieselburg viele
Projekte verfolgt: von neuen
Landbewirtschaftungsmetho­
den über die Züchtung von bes­
seren Pflanzensorten bis hin
zur Entwicklung von innova­
tiven Landmaschinen, die effi­
zienter mit Dünger oder Pflan­
zenschutzmitteln umgehen.
Jüngst wurde beispielsweise ein
Roboter namens „Franc“ vor­
gestellt, der konsequent die me­
chanische Unkrautbekämpfung
im Biolandbau durchführt. Ω
WASSERCLUSTER LUNZ
13
14 Biobasierte Technologien
15
Das pralle
Leben
BOKU/KLEMENT
Durch moderne Methoden der
Biotechnologie wird die Lebens­
mittelsicherheit stark verbessert
und die Umwelt geschont. Ein
Rundgang durch Laboratorien
von Universitäten und anderen
Forschungsinstituten.
RAUM FÜR 700 FORSCHER
In Tulln wurden in den vergangenen 20 Jahren viele Gebäude für
erstklassige Forschung errichtet.
SHUTTERSTOCK
V
or 20 Jahren haben wir am
IFA Tulln mit fünf Mitar­
beitern begonnen“, erin­
nert sich Rudolf Krska. Seine
Arbeitsgruppe beschäftigt sich
seither mit sogenannten „Myko­
toxinen“. Das sind starke Gifte,
die von mikroskopisch kleinen
Pilzen produziert werden. Wenn
sie Futter- und Lebensmittel be­
fallen, besteht Gefahr für Tier
und Mensch, die Verluste in der
Landwirtschaft durch Myko­
toxine gehen in die Milliarden
Euro. Krskas Team entwickelte
Nachweisverfahren für mehr als
400 verschiedene Pilzgifte, zu­
dem wird das Wechselspiel zwi­
schen Pilz und Pflanze erforscht
– und gemeinsam mit dem Un­
Universum Spezial 4 | 2015
ternehmen Biomin, das schon
seit 1995 mit den Forschern ko­
operiert, wird dieses Wissen
auch wirtschaftlich umgesetzt.
Heute sind 167 Personen am IFA
Tulln in der Mykotoxinforschung
tätig, es handelt sich um eine
der weltbesten Know-howZentren in diesem Bereich.
Diese Erfolgsgeschichte kann
stellvertretend für den ganzen
Forschungsstandort Tulln ste­
hen: Aus der Idee heraus, dass
drei Universitäten gemeinsam
den damals neuen Bereich „Bio­
technologie“ erschließen könn­
ten, gründeten die Universität
für Bodenkultur, die Veterinär­
medizinische Uni und die Tech­
nische Universität Wien 1994 in
Tulln auf der Grünen Wiese das
„Interuniversitäre Forschungs­
institut für Agrarbiotechnologie“
(IFA Tulln).
FINDIGE FIRMEN
Biomin
Das weltweit in mehr als 100 Ländern tätige
österreichische Unternehmen Biomin ent­
wickelt und produziert natürliche Futter­
mittel­zusatzstoffe, die die Gesundheit von
Nutztieren verbessern. Gemeinsam mit
Forschern­der Universität für Bodenkultur
werden insbesondere Reagenzien entwickelt,
die Pilzgift (Mykotoxine) im Futter deakti­
vieren und ihnen so ihre Giftigkeit nehmen.
In Tulln betreibt Biomin in unmittelbarer
Nachbarschaft zur Boku und zum Austrian
Institute of Technology (AIT) ein Zentrum für
anwendungsorientierte Grundlagenforschung
mit derzeit rund 80 Mitarbeitern.
Das Schwesterunternehmen Romer Labs
kooperiert bei Tests für Lebensmittelallergene
oder Rückstände verbotener Substanzen in
Nahrungsmitteln mit dem Christian DopplerLabor für Allergenforschung im IFA Tulln.
Foto: © Leo Himsl
16 Biobasierte Technologien
NÜTZLICHE
BAKTERIEN
Forscher nehmen
Anleihen bei der
Natur, um gesün­
dere und umweltfreundlichere
Produkte und
Prozesse zu
entwickeln.
Unsere
SHUTTERSTOCK
IM FOKUS
SHUTTERSTOCK, KLAUS RANGER
RushHour.
Pflanzen &
Bakterien
Die Erforschung des Zusammenlebens verschiedener Organismen eröffnet Chancen.
Pflanzen und Tiere leben nicht allein, sondern
immer in Gemeinschaft mit Bakterien und Pilzen. Aus dem Zusammenleben ergeben sich für
alle Beteiligten viele positive Folgen, die man
erst langsam zu verstehen beginnt. In einem
Forschungsschwerpunkt in Tulln werden diese
Beziehungen seit einigen Jahren systematisch
erforscht. Dieses Wissen kann auch direkt für
die Praxis genutzt werden: Die Forscher ent­
wickeln z. B. biologische Schädlingsbekämpfungsmittel, die auf natürlichen Prozessen beruhen und umweltverträglich sind. Mit den
„kleinen Helfern“ könnten künftig auch WeinKrankheiten behandelt werden, für die es derzeit keine wirksamen Pestizide gibt.
Die Idee fruchtete: Die ge­
nehmen am Standort arbeiten
ball­te Forscher-Intelligenz lock­
derzeit rund 700 Forscher in
den Bereichen natür­liche Res­
te weitere Organisationen an.
2002 rief die FH Wr. Neustadt in sourcen und biobasierte Tech­
Tulln Studiengänge für Biotech­ nologien. Diese beschäftigen
sich etwa mit allergie­
nische Verfahrenstech­
nik ins Leben, 2004
auslösenden Bestandtei­
wurde das Technopollen von Lebensmitteln,
Programm gestartet,
mit der Anwendung von
mit der Zeit kamen
Enzymen in umwelt­
Christian Doppler
freundlichen Prozessen,
Labors­, Kompe­
mit nützlichen
Bakterien oder
tenzzentren und
mit der gezielten
ein FWF-Spezial­
„In Tulln findet Verbesserung
forschungsbereich
dazu. Parallel
man ein einmali­ von Nutzpflan­
wurde das Tech­
zen und von Fut­
ges Zusammen­ termitteln für
nologie- und For­
schungszentrum
treffen von einan­ Tiere. Der jüngs­
(TFZ) Tulln für
te Forschungs­
der ergänzenden zweig beschäf­
Firmen in diesem
Bereich errichtet.
tigt sind mit
Expertisen.“
Der jüngste Zu­
biologisch akti­
Rudolf Krska, Leiter des IFA Tulln ven Molekülen:
wachs sind For­
Im Herbst dieses
scher des Austrian
Jahres wurde die Core Facility
Institute of Tech­nology (AIT)
(mit modernen Geräten) und
aus dem Bereich GesundheitsForschungsplattform BiMM
und Umwelt­forschung, die im
(Bioactive Micro­bial Metaboli­
neuen Universitäts- und For­
schungszentrum (UFT) Tulln
tes) gegründet, die in Pilzen
untergebracht sind. In For­
nach möglichen Medikamenten
für die Zukunft sucht.
Ω
schungsinstituten und Unter­
So schön ist der Winter
in Niederösterreich.
Mehr Informationen zum
Winter in Niederösterreich unter:
www.niederoesterreich.at/winter
19
Materialien
mit überlegenen
Eigenschaften
In Wr. Neustadt
arbeiten an die 500
Forscher an neuen
Materialien und mo­
dernen Produktions­
technologien. Das
Interesse der Wirtschaft an diesen
Entwicklungen ist
enorm.
W
ie haucht man einem
alten Industriestand­
ort neues Leben ein?
In Wr. Neustadt wurde vor gut
25 Jahren eine klare Entschei­
dung getroffen: durch Forcie­
rung von Innovation und Tech­
nologie. Der Beweis dafür, dass
diese Strategie funktioniert hat,
ist heute ein Areal im Norden
der Stadt: Das Gebiet, das einst
das Symbol des zerstörten Wr.
Neustadt war, ist nun die „Nova
City“. Dabei handelt es sich um
einen rund 750.000 Quadrat­
meter großen Business Park, der
für zahlreiche Forschungszent­
ren und hochspezialisierte Un­
ternehmen zur Heimat wurde –
mit rund 1200 Hightech-Arbeits­
plätzen, davon in etwa 500 in
der Forschung und Entwicklung.
Diese Entwicklung begann
im Jahr 1988 mit der Gründung
des „Regionalen Innovations­
zentrums“ (RIZ) und setzte sich
1994 mit der Eröffnung des ers­
ten Technologiezentrums und
der Fachhochschule Wr. Neu­
stadt fort. Mit der Zeit wurden
die Gebäude erweitert, es etab­
lierten sich immer mehr For­
schungszentren – und zwar in
einigen ausgewählten Gebieten,
von denen sich die meisten un­
ter dem Überbegriff „Material-
FH WR. NEUSTADT/ISTOCK
FH WR. NEUSTADT/AMRI
18 Materialien
und Produktionstechnologien“
subsumieren lassen. Daneben
gibt es noch einen Schwerpunkt
Medizintechnologie, wo unter
anderem Operationsroboter
entwickelt werden. Im Jahr 2007
wurde zudem mit dem Bau des
medizinischen Teilchen­beschleu­
nigers MedAustron zur Krebs­
behandlung begonnen (mehr da­
rüber lesen Sie auf den Seiten 8
und 9).
Moderne Technologien erfor­
dern in vielen Fällen auch inno­
vative Materialien mit maß­
geschneiderten Eigenschaften.
Dazu ist viel Grundlagenfor­
schung notwendig: Im Kompe­
tenzzentrum „XTribology“ bei­
spielsweise beschäftigen sich
rund 140 Mitarbeiter mit Prob­
lemen der Reibung und des Ver­
schleißes. Erforscht und in
Computermodellen simuliert
werden Verschleißmechanismen,
eingehend untersucht werden
Universum Spezial 4 | 2015
etwa Schmierstoffe und deren
Wechselwirkungen mit Bautei­
len. Einen anderen Fokus hat
das Kompetenzzentrum „CEST“,
das sich mit elektrochemischen
Oberflächentechnologien be­
schäftigt. Durch solche Metho­
den soll die Oberfläche von
Werkstoffen gezielt verändert
werden, damit sie z. B. gegen
Korrosion stabiler und gegen
Verschleiß beständiger werden.
Mit solchem Know-how aus­
gestattet werden in Wr. Neu­
stadt innovative Materialien für
die unterschiedlichsten Berei­
che entwickelt: Die Luft und
Raumfahrt zum Beispiel benö­
tigt Materialien, die leicht und
gleichzeitig sehr stabil sind. Die
Medizin hingegen sucht nach
Materialien, die biokompatibel
sind, sich also mit lebendem Ge­
webe vertragen. Das ist für mo­
derne medizinische Implantate
notwendig; im Idealfall sollen
SMARTE PRODUKTE
Neue Technologien sind vielfach nur mit
innovativen Materialien möglich, deren Eigenschaften maßgeschneidert werden können.
FINDIGE FIRMEN
Diamond Aircraft
Die 1915 begründete Tradition von Wr. Neustadt als Standort für den Flugzeugbau wurde
ab den 1980er-Jahren durch Unternehmen wie
Schiebel oder Diamond Aircraft bzw. dessen
Tochter Austro Engine wiederbelebt. Letztere
Firma schaffte den internationalen Durchbruch mit Flugzeugen aus Verbundmaterialien
(Glas- und Karbonfaser) sowie durch das allererste Serienflugzeug mit Dieselmotoren.
Diamond Aircraft zählt heute zu den Weltmarktführern im „General Aviation“-Bereich –
also bei Kleinflugzeugen im Privatsektor, für
Flugschulen und die Fernerkundung. In letztgenanntem Bereich wurde eine Tochterfirma,
die Diamond Airborne Sensing GmbH, gegründet, die Komplettlösungen für die Fernerkundung produziert. Diese sind weltweit etwa im
Umweltmonitoring, in der Katastrophenhilfe
oder in der Seeraumüberwachung im Einsatz.
FH WR. NEUSTADT/AMRI (4), MEDAUSTRON/BALDAUF
SHUTTERSTOCK
20 Materialien
So trifft es sich gut!
Veranstaltungsorte in Niederösterreich
AUSBILDUNG IM LABOR
An der FH Wr. Neustadt – der ältesten und größten Fachhochschule
Österreichs – sind auch Studierende in die Forschung eingebunden.
IT-Security
An der FH St. Pölten wird erfolgreich gegen
Gefahren für Computersysteme gekämpft.
SHUTTERSTOCK
Je umfangreicher Computersysteme werden,
umso schlimmer sind auch die Folgen einer­
Störung, etwa durch Viren oder von Hacker­Angriffen. An der FH St. Pölten hat sich eine
Forschergruppe etabliert, die neue Instrumente zur Erhöhung der IT-Sicherheit entwickelt.
So werden im heuer gegründeten „Josef-Ressel-Zentrum für Konsolidierte Erkennung
gezielter Angriffe“ innovative Verfahren
erforscht, um stark auf ein Ziel gerichtete
Bedrohungen zu erkennen und zu verhindern.
Dabei reicht es nicht aus, einzelne Gefahren
zu erkennen (wie es etwa Anti-Virus-Programme machen), sondern man muss alle Komponenten auf einer Systemebene betrachten.
oder Metallen
diese sogar nach
einiger Zeit im
gemäß eines digi­
Körper abgebaut
talen Bauplans
„MedAustron
werden.
auch sehr kom­
in Wr. Neustadt pliziert geformte
Ein weiterer
Schwerpunkt in
hat das Potenzial, Bauteile herge­
Wr. Neustadt
stellt werden –
auf einer Stufe
auch als Einzel­
befasst sich mit
Fertigungs- und
stücke. Um
mit anderen
Automatisie­
Unternehmen
großen Zentren eine Anlaufstelle
rungstechniken –
für Fragestellun­
ein Bereich, des­
zu stehen.“
sen aktuelle
gen
zum 3DEugen B. Hug, medizinischer
Leiter von MedAustron
Entwicklungen
Drucken bieten
mit dem Schlag­
zu können, ist
die Etablierung eines „Lab for
wort „Industrie 4.0“ umrissen
Manufacturing Innovation“
werden. Um hier voranzukom­
(LMI) für das 3D-Drucken von
men, sind Fortschritte in vielen
Metallen geplant. Eingerichtet
Bereichen erforderlich, etwa
wird dieses Zentrum an der
bei der Entwicklung besserer
Sensoren und sogenannter „Ak­ Fachhochschule Wr. Neustadt
bzw. an dessen Forschungstuatoren“, mit denen digitale
und Technologietransfertochter
Steuerung und reale Welt mit­
FOTEC.
einander verknüpft werden.
Solche Investitionen sind, so
Eine weitere wichtige Stoß­
ist sich die Politik sicher, ein
richtung für die Zukunft, ist –
notwendiger Baustein für die
wie auch im niederösterreichi­
schen FTI-Programm festSicherung des Standorts und die
Schaffung hochwertiger Arbeitsgehalten – das 3D-Drucken.
Dabei können aus Kunststoffen plätze.
Ω
Schloss Laxenburg
Foto: Lois Lammerhuber
IM FOKUS
Von der modernen Open-Air-Bühne bis zum barocken Schloss – Niederösterreichs Locations bieten eine
beeindruckende Vielfalt an Größen und Stilen. Mit moderner Infrastruktur, guter Erreichbarkeit,
aufmerksamem Service und attraktiven Rahmenprogrammen werden Sie auch Ihre Gäste beeindrucken.
Infos und Angebote: Tel. 0043/2742/9000 19825, www.convention-niederoesterreich.at
22 Mensch
23
Infos
Wissenschaft und Forschung in NÖ
www.noe.gv.at/Bildung/
Wissenschaft-Forschung.html
FTI-Strategie und FTI-Programm
www.noe.gv.at/Bildung/
Wissenschaft-Forschung/FTI-Strategie.html
Wissenschaftsbericht 2014
www.noe.gv.at/Bildung/
Wissenschaft-Forschung/Publikationen/
pub_wissenschaftsbericht_neu.html
SHUTTERSTOCK (3)
WIKIMEDIA/ALEXXW
Technopole
www.ecoplus.at/technopole
Der Mensch
im Zentrum
Unser kulturelles Erbe bewahren und aus der Geschichte lernen
E
uropa wurde in den ver­
gangenen Monaten von
einem­ Flüchtlingsstrom
bisher ungeahnten Ausmaßes
erfasst: In einer gewaltigen Mi­
grationswelle kommen Millio­
nen Menschen auf der Suche
nach einem Ort für ein men­
schenwürdiges Leben nach Mit­
teleuropa. Die Herausforderun­
gen sind gewaltig – eine histori­
sche Betrachtung zeigt aber,
dass die derzeitigen Wanderun­
gen kein reines Gegenwartspro­
blem sind, sondern dass Migra­
tion ein normales, historisch in
verschiedenen Ausprägungen
fassbares Phänomen ist: etwa
in Form der Anwerbung von
„Gastarbeitern“, in der Wande­
rung vom Land in die Städte
oder eben bei weltpolitischen
Katastrophen.
Das Zentrum für Migrations­
forschung (ZMF) in St. Pölten
betrachtet solche Wanderungs­
phänomene in Geschichte und
Gegenwart als langfristig wirk­
same Prozesse. Um Anregungen
zur Lösung der gegenwärtigen
Herausforderungen zu bekom­
men, die zur Versachlichung der
Diskussion beitragen können,
soll nun ein Forschungsverbund
Migration („Migrationsraum
Niederösterreich“) ins Leben
gerufen­werden, in dem alle
Forschungs­institute, die zu dem
Thema etwas beitragen können,
vernetzt werden. Aufbauend auf
einer gemeinsamen Wissens­
basis sollen künftig erfolgreich
Drittmittel eingeworben und
Ergebnisse vermittelt werden.
In Niederösterreich gibt es
eine überraschend große Vielfalt
an Forschungsinstituten im Be­
reich der Geistes-, Sozial- und
Kulturwissenschaften (GSK).
Hier nur drei Beispiel: Das Insti­
tut für Geschichte des Länd­
lichen Raums (IGLR) arbeitet
die Agrar- und Sozialgeschichte
Niederösterreichs in sehr um­
Forschungsatlas Niederösterreich
www.forschungsatlas.info
REICHE GESCHICHTE
Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften liefern wertvolles
Sach- und Orientierungswissen. Die oft kleinen Institute
sollen künftig stärker miteinander vernetzt werden.
fassender Weise auf, das Insti­
tut für Jüdische Geschichte
Öster­reichs (INJOEST) hat sich
der Erforschung der Geschichte
und Kultur der Juden in Öster­
reich vom Mittelalter bis zur
Gegenwart verschrieben, und
die Österreichische Ludwig
Wittgenstein Gesellschaft ver­
anstaltet alljährlich das renom­
mierte Wittgenstein-Sympo­
sium in Kirchberg/Wechsel.
All diesen Instituten ist eines
gemein: Sie sind relativ klein,
verfügen im öffentlichen Dis­
kurs nur über eine eher geringe
Sichtbarkeit und tun sich z. B.
bei Forschungs­anträgen schwer.
Daher ist eine verstärkte Koope­
ration angebracht. Eine Maß­
nahme im NÖ FTI-Programm
ist die Etablierung eines „For­
schungsnetzwerkes Interdiszip­
linäre Regionalstudien“ (FIRST).
Gemanagt an der Donau-Uni
Krems, soll FIRST als Dienst­
leister die Institute vernetzen
und etwa bei der Einwerbung
von Forschungsmitteln oder bei
der Verbreitung von Forschungs­ergebnissen helfen. Zudem sol­
len Synergien gehoben werden.
Ähnlich wie in der Migra­
tionsforschung ist auch im Be­
reich Nahrung ein Forschungs­
verbund geplant: Unter dem
Titel „Essen am Rand der Gesell­
schaft“ soll sozial- und kultur­
wissenschaftliche Forschung
zum Thema stattfinden.
Niederösterreich sitzt als his­
torisches Kernland Österreichs
auf äußerst reichen kulturellen
und geschichtlichen Schätzen.
Hochschulatlas: Studieren in NÖ
www.noe.gv.at/bilder/d91/
NOE_Studieren_in_Noe_web.pdf?36411
www.noe.gv.at/Bildung/
Wissenschaft-Forschung/
Universitaeten-Fachhochschulen.html
Unter dem Schlagwort „Samm­
lung Niederösterreich“ ist im
FTI-Programm vorgesehen, dass
die Bestände der Landessamm­
lungen Niederösterreich bis
2020 gesamthaft erfasst und
die Bestände der wichtigsten
Regional- und Stadtmuseen
überblickshaft aufgenommen
werden. Diese Sammlungen sind
auch ein wesentlicher Pfeiler
für das geplante Haus der Ge­
schichte im Museum Nieder­
österreich in St. Pölten.
Vorgesehen ist die Einrichtung
eines Zentrums für Museale
Sammlungswissenschaften so­
wie eine Stiftungsprofessur an
der Donau-Universität Krems.
NÖ soll, so das Ziel, in diesem
Bereich eine Vorreiterrolle ein­
nehmen.
Ω
IMPRESSUM Medieninhaber: LW Werbe- und Verlags GmbH, Geschäftsführer, Herausgeber: Erwin Goldfuss, Projektleitung: Prok. Alexandra Salvinetti, Chefredaktion:
Martin Kugler, Grafik: Christian Eckart; Anschrift: 1060 Wien, Linke Wienzeile 40/22, Tel.: +43 1 585 57 57-413, Fax-DW 415, [email protected], www.lwmedia.at,
www.universum.co.at; Coverillustrationen: Shutterstock (3), FH Wr. Neustadt/Amri. Stand: Dezember 2015, Irrtümer und Änderungen vorbehalten.
Dieses UNIVERSUM Spezial versteht sich als entgeltliche Einschaltung in Zusammenarbeit mit dem Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Abteilung
Wissenschaft und Forschung, dem Amt der Niederösterreichischen Landesregierung – NLK und der ecoplus GmbH im Sinne des Medientransparenzgesetzes.
Die redaktionelle Verantwortung liegt beim Universum Magazin.
Universum Spezial 4 | 2015
Wissenschaft.Niederösterreich
Auf der Höhe der Zeit. Am Puls der Zukunft.
Niederösterreichs
WissenschaftspreisträgerInnen
2015
Niederösterreich vergibt seit 1964 Wissenschaftspreise an herausragende
WissenschafterInnen. Auch in diesem Jahr werden Menschen gewürdigt,
die mithelfen, den Wissenschaftsstandort Niederösterreich noch innovativer
und zukunftsfähiger zu machen.
WUSSTEN SIE,
DASS …
… durch die von Josef
Weinbub entwickelten
Methoden und Programme schnellere und
sparsamere Prozessoren
entwickelt werden
können?
… sich Sabine Krists
„Lexikon der pflanzlichen
Fette und Öle“ als die
Grundlage zum Nachweis
von Identität und Reinheit
von über 100 Pflanzenfetten und -ölen darstellt?
… das Institut für
Geschichte des
ländlichen Raumes
ein zuvor vernachlässigtes Forschungsfeld international
etabliert hat?
… die Forschungen von
Charlotte Natmeßnig
und Andreas Resch einen
wichtigen Grundstein zur
Untersuchung der Chancen
und Weiterentwicklungen
der niederösterreichischen
Metall- und Maschinenindustrie bieten?
… das BOKU-Department IFA-Tulln, mit
seinem Leiter Rudolf
Krska, das weltweit
führende Zentrum im
Bereich der Schimmelpilzanalytik ist?
… die Forschungstätigkeiten von
Andrea Watzinger
einen wichtigen
Beitrag im Bereich
Umweltforschung
liefern?
WUSSTEN SIE,
DASS …
… über 11.500 Arbeitsplätze pro Jahr
durch Wissenschaftsinvestitionen
geschaffen und gesichert werden?
… über 20.000 Studierende
das Studienangebot in
Niederösterreich nutzen?
… 81% der NiederösterreicherInnen
in der Wissenschaftsförderung eine
wichtige Aufgabe der niederösterreichischen Landespolitik sehen?
… das Budget für Wissenschaft und
Forschung in Niederösterreich seit
2005 verdreifacht wurde?